[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Überwachen von Abflußsystemen
von Regenbecken gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Das Abflußrohr kann in üblicher Weise vorgesehen sein, vorzugsweise ein längeres,
einen Schieberschacht durchsetzendes Abflußrohr sein. Es kann ggfs. auch ein kurzes
Abflußrohr sein, bspw. nur durch ein eine Abflußöffnung bildendes Loch in der Wandung
des Regenbeckens, welchem Loch das Drosselorgan zugeordnet ist, gebildet sein, wobei
aus dieser Abflußöffnung das bezüglich des Nennwertes seiner zeitlichen Menge zu
begrenzende Abwasser aus dieser Abflußöffnung bspw. in einen obenseitig offenen Kanal
einströmt. Die zeitliche Menge dieses Abwassers, die dem Durchfluß durch diese Abflußöffnung
entspricht, kann dann in dieserAbflußöffnung oder auch in dem nachgeschalteten Kanal
gemessen werden. Die Messung im Kanal kann bspw. dadurch erfolgen, indem an einer
vorbestimmten Stelle des Kanals der jeweilige Wasserstand als Maß für den Durchfluß
bspw. mittels eines Echolotes oder eines schwimmergesteuerten Fühlers gemessen wird.
[0003] Solche Regenbecken sind meist in Abwasserkanalisationen von z. B. Kommunen oder dergleichen
angeordnet und Klärbecken von Kläranlagen, Kanälen oder dergleichen zwecks Zwischenspeicherung
von normalerweise verschmutztem Abwasser bei starkem Abwasseranfall vorgeschaltet,
um Überlastung von nachgeschalteten Anlageteilen, wie Kanälen, Regenüberläufen, Kläranlagen
oder dergl. zu verhindern, die für solche Anlageteile sich nachteilig auswirken könnten.Regenbecken
können jedoch oft auch nur der Speicherung von reinem Regenwasser dienen und werden
dann auch als Rückhaltebecken bezeichnet. Auch dieses reine Regenwasser sei im weiteren
als Abwasser bezeichnet. Regenbecken für verschmutztes Abwasser können ebenfalls Rückhaltebecken
oder meist Überlaufbecken sein.
[0004] Um Überlastung von dem Regenbecken nachgeschalteten Anlageteilen zu verhindern, ist
es bekannt, den Abfluß aus dem Regenbecken durch ein an es angeschlossenes Abflußrohr
hindurch auf einen vorbestimmten Nennabfluß zu begrenzen. Zur Durchführung solcher
Abflußbegrenzungen sind bspw. bekannt Drosselstrecken, Drosselblenden, schwimmergesteuerte
Auslaufklappen, Wirbeldrosseln und Regelung des Nennabflusses mittels von Reglern
angesteuerten Drosselorganen im Bedarfsfalle.
[0005] Bei bezüglich des Nennabflusses geregelten Anlagen besteht die Gefahr, daß die Abflußbegrenzung
aus irgendwelchen Gründen nicht mehr einwandfrei arbeitet oder ausfällt. Bspw. kann
es zum Festklemmen des Drosselorganes in weitgeöffneter Stellung kommen und danach
bei einem Regenereignis, das starke Füllung des Regenbeckens hervorruft, zum sehr
starken Überschreiten des Nennabflusses kommen. Oder bei geregelter Begrenzung des
Nennabflusses kann es zum Ausfall des Reglers kommen usw.
[0006] Eine andere Fehlermöglichkeit bei Regenbecken liegt darin, daß es zu Verstopfung
des Abflußrohres am Drosselorgan oder stromaufwärts des Drosselorganes kommt, mit
der Folge, daß auch bei Trockenwetter-Situation unzulässigerweise Abwasser aus dem
Regenbecken in den Vorfluter (Fluß, Bach) unkontrolliert überlaufen kann, was unerwünscht
ist und die Umweltbelastung erhöht.
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 zu schaffen, das die Sicherheit des richtigen Abflusses von Wasser aus
dem Regenbecken durch dessen zugeordnetes Abflußrohr hindurch erhöht. Dieses Abflußrohr
hat mit einem evtl. Überlauf des Regenbeckens, über den bei voll gefülltem Regenbecken
Abwasser unkontrolliert zu einem Vorfluter abfliessen kann, nichts zu tun, sondern
dient dem normalen Ableiten von Abwasser aus dem Regenbecken auch bei Trockenwetter,
vorzugsweise zwecks Weiterleitung zu einer Kläranlage.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Überwachungsverfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine
erfindungsgemäße Überwachungseinrichtung ist in Anspruch 4 beschrieben. Die ersten
bis fünften Überwachungsmittel können einem Regenbecken gleichzeitig zugeordnet sein
oder auch alternativ oder in beliebigen Kombinationen.
[0009] Durch die ersten Überwachungsmittel werden alle Fehler erfaßt, die sich im Überschreiten
eines vorbestimmten, zu hohen Durchflusses des Abflußrohres des Regenbeckens auswirken.
[0010] Solcher Fehler können bspw. sein: Schäden oder Ausfall des Reglers; Ausfall des Stellmotors;
Festklemmen des Drosselorganes in weit geöffneter Stellung; Bruch der Schieberspindel
usw.
[0011] Der Durchfluß des Abflußrohres entspricht der dieses Abflußrohr jeweils an der Durchflußmeßstelle
durchströmenden Abwassermenge/Zeit.
[0012] Dieser Durchfluß kann mittels Meßgeräten ständig oder in vielen Fällen auch nur im
jeweiligen Bedarfsfall gefühlt werden, wie induktive Durchflußmesser, Ultraschall-Durchflußmesser,
schwimmergesteuerte Durchflußmesser usw. Das Abflußrohr kann ein ungedükertes Abflußrohr
(z. B. gemäß DE-OS 29 44 733), oder ein gedükertes Abflußrohr sein.
[0013] Bei dem Regenbecken kann es sich um ein Hauptschluß-Regenbecken oder Nebenschluß-Regenbecken
oder ein sonstiges Regenbecken handeln. Der Abfluß durch sein Abflußrohr hindurch
dient dem Ableiten des Abwassers aus dem Regenbecken sowohl bei Trockenwetter als
auch bei Regenereignissen.
[0014] Aus dem Regenbecken kann gegebenenfalls auch Abwasser über einen Überlauf ausströmen,
wenn es zum vollen Füllen des Regenbeckens gekommen ist. Dieser Überlauf erfolgt jedoch
meist unkontrolliert und ungemessen in Vorfluter, wie Bäche und Flüsse und ist bei
Trockenwetter unerwünscht.
[0015] Zweckmäßigerweise kann die Überwachungseinrichtung von ihr als Störfälle erfaßte
Zustände als Störmeldungen ausgeben und/oder bei erfaßten Störfällen Sicherheitsvorgänge
auslösen, die schädlichen Auswirkungen des durch die Überwachungseinrichtung jeweils
erfaßten Störfalles entgegenwirken oder ihn zu beheben versuchen oder dergl.
[0016] Dem Abflußrohr des Regenbeckens kann vorzugsweise ein verstellbares Drosselorgan
zugeordnet sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß der Durchfluß durch das
Abflußrohr nur mittels einer nicht verstellbaren Vorrichtung zur Begrenzung des Durchflusses
auf den Nennwert begrenzbar ist, wie bspw. mittels einer Drosselstrecke, Drosselblende,
Wirbeldrossel oder dgl. Wenn ein verstellbares Drosselorgan vorgesehen ist, kann es
vorzugsweise mittels eines Stellmotors, ggf. aber auch manuell oder schwimmergesteuert
oder auf sonstige Weise verstellbar sein.
[0017] Die Störmeldung kann bspw. ein optisches, akustisches oder sonstiges Signal sein,
das, falls erwünscht, auch zu einer zentralen Station übertragen werden kann. Dieses
Signal zeigt dem betreffenden Wartungspersonal an, welches Überwachungsmittel eine
Störung erfaßt hat, damit eine Bedienungsperson die Behebung dieser Störung durchführen
oder veranlassen oder sonstige geeignete Maßnahmen ergreifen kann.
[0018] Es kann für eines oder mehrere oder alle Überwachungsmittel auch vorgesehen sein,
daß Störmeldungen gespeichert werden, bspw. registriert, über längere Zeit angezeigt
werden oder dergl. Die Störmeldungen können bevorzugt Signale sein, jedoch auch andere
Meldungen sein, bspw. schriftlich ausgegeben werden.
[0019] Bei einem Sicherheitsvorgang kann es sich besonders zweckmäßig um in den Ansprüchen
3, 6 oder 7 beschriebene Maßnahmen handeln. Die Maßnahme nach Anspruch 7 vereinfacht
die betreffende Sicherheitseinstellung des Drosselorganes. Die Verstellung des Drosselorganes
kann mittels des ihn auch im normalen Betrieb verstellenden Stellmotors vorgesehen
sein, oder es kann in manchen Fällen auch vorgesehen sein, daß dem Drosselorgan ein
zweiter Not-Motor zugeordnet ist, der im Gefolge des Ansprechens mindestens eines
Überwachungsmittels zum Überführen des Drosselorganes in eine vorgenannte Sicherheitsstellung
dient. Auch andere Sicherheitsvorgänge sind möglich. Bspw. kann oft zweckmäßig mindestens
ein Sicherheitsvorgang auch darin bestehen, daß die betreffenden Überwachungsmittel
einen nur durch sie ansteuerbaren zusätzlichen Sicherheitsschieber zum starken Drosseln
oder Absperren des Durchflusses betätigen, oder daß die Überwachungsmittel selbsttätiges
Beheben der betreffenden Störung, bspw. Schmieren der Schieberführung, auslösen.
[0020] Im Falle der ersten Überwachungsmittel kann der vorbestimmte, zu hohe Durchfluß bspw.
50 oder 100 % größer als der Nennwert des Durchflusses des Abflußrohres und einstellbar
sein.
[0021] Im einfachsten Fall kann vorgesehen sein, daß die ersten Überwachungsmittel auf jedes
Überschreiten des vorbestimmten, zu hohen Wertes des Durchflusses durch das Abflußrohr
ansprechen und so jedes Überschreiten signalisieren und/oder einen Sicherheitsvorgang
auslösen oder einen sonstigen Vorgang auslösen. Jedoch kann es in vielen Fällen auch
zweckmäßig sein, wenn der vorbestimmte Wert des zu hohen Durchflusses unter bestimmten
Umständen nur kurzzeitig erreicht oder überschritten wird, z. B. beim Einschwingen
des den Durchfluß begrenzenden Reglers, daß dann die ersten Überwachungsmittel auf
solche kurzzeitigen Überschreitungen des genannten Wertes des Abflusses noch nicht
durch Abgabe einer Störmeldung oder Auslösen eines Sicherheitsvorganges ansprechen.
Wird jedoch der vorbestimmte Wert des zu hohen Durchflusses über längere Zeit überschritten,
beispielsweise für 30 Sekunden bis mehrere Minuten oder auch noch länger oder kürzer,
sprechen dann die ersten Überwachungsmittel an. Sie können dann zweckmäßig eine Störmeldung
auslösen bzw. einen Sicherheitsvorgang, der den zeitlichen Abfluß auf den Nennwert
oder darunter reduziert, vorzugsweise Schließen des Drosselorganes bewirkt.
[0022] Bei dem Drosselorgan handelt es sich in der Regel um einen Schieber. Doch sind auch
andere Drosselorgane möglich.
[0023] Um zu verhindern, daß bei einem außergewöhnlichen Regenereignis, wie bei einem kurzzeitigen
Gewitter, infolge des sehr raschen Anschwellens des Durchflusses bei langer Stellzeit
des Drosselorganes und damit träge ablaufendem Einreguliervorgang der Abflußbegrenzung
die ersten Überwachungsmittel unnötig ansprechen, ist bei einer Weiterbildung vorgesehen,
daß im Falle des Überschreitens des vorbestimmten Wertes des Durchflusses des Abflußrohrs
zuerst gefühlt wird, ob dieses Überschreiten eine vorbestimmte Zeitdauer ununterbrochen
andauert und, falls dies der Fall ist, dann nach Ablauf dieser Zeitdauer das Drosselorgan
geschlossen und anschließend wieder normaler Betrieb eingestellt wird. Falls sich
dann das Überschreiten des vorbestimmten, zu hohen Wertes des Durchflusses wieder
innerhalb kurzer Zeit, bspw. in den nächsten Minuten wiederholt, dann wird dies von
der Überwachungsrichtung als Störfall erfaßt und gemeldet bzw. ein Sichergeitsvorgang
ausgelöst.
[0024] Die zweiten Überwachungsmittel lassen schlechte Einstellungen des den Durchfluß
des Abflußrohres auf den Nennwert begrenzenden Reglers erfassen, so daß der Regler
dann besser eingestellt werden kann.
[0025] Die zweiten Überwachungsmittel erfassen besonders vorteilhaft die Anzahl der Richtungswechsel
der Verstellung des Drosselorganes pro einer vorbestimmten Zeitlänge und melden dies
und/oder lösen einen Sicherheitsvorgang aus, wenn diese zeitliche Anzahl einen vorbestimmten
Wert übersteigt. Und zwar kann es in der Praxis vorkommen, daß im Falle der geregelten
Begrenzung des Durchflusses auf einen vorbestimmten Maximalwert die betreffende
Regelvorrichtung nicht gut eingestellt ist, da sich die Höhe des Wasserstandes im
Regenbecken auf die Regelung auswirkt. Je höher der Wasserstand ist, um so grösser
ist der Durchfluß des Abflußrohres bei gegebener Drosselstellung des Drosselorganes.
Wenn der der Begrenzung des Durchflusses dienende Regler bei nur teilgefülltem Regenbecken
eingestellt wurde, so besteht die Gefahr, daß für das vollgefüllte Becken die Einstellung
der Reglerparameter (wie Vorhalt, Proportionalbereich, Nachstellzeit, Totzeit usw.)
nicht günstig getroffen ist und bei größerem Regenereignis bzw. vollgefülltem Becken
kann dann die Regelvorrichtung ins Schwingen geraten und das Drosselorgan so über
einen langen Zeitraum nicht zur Ruhe kommen, sondern ständig auf- und zufahren. Stoßweise
hydraulische Belastung der nachgeschalteten Anlagenteile (Kanäle, Regenüberläufe,
Klärwerk, usw.) und unerwünscht hoher Verschleiß des Antriebes des Drosselorganes
und des Drosselorganes selbst sind die Folge.
[0026] Diese zweiten Überwachungsmittel können vorzugsweise so vorgesehen sein, daß sie
die Stellbefehle zum Laufrichtungswechsel des Drosselorganes pro einer vorbestimm
ten Zeitlänge erfassen und auf Überschreiten eines vorbestimmten, einstellbaren Wertes
(z.B.mehr als vier Drosselorgan-Laufrichtungswechsel innerhalb 30 Sekunden) ansprechen,
da dies ungünstige Einstellung des Reglers erkennen läßt. Anstatt Stellbefehle zu
erfassen, können auch die Laufrichtungswechsel direkt gefühlt werden.
[0027] Verstopft sich das Abflußrohr in Höhe des Drosselorganes oder stromaufwärts davor,
so mißt ein vorhandenes Durchflußmeßgerät, welches den Durchfluß hinter dem oder
durch das Abflußrohr mißt, nur entsprechend geringen Durchfluß oder gar keinen Durchfluß
mehr, und die Folge ist bei den normalen Steuerungen oder Regelungen, daß das Drosselorgan
voll geöffnet wird, weil keine Durchflußbegrenzung auf den Nennwert mehr notwendig
ist. Falls dabei die Verstopfung so war, daß auch durch das hierdurch bedingte volle
Öffnen des Drosselorganes die Verstopfung nicht beseitigt werden kann, weil bspw.
der die Verstopfung bewirkende Gegenstand, wie Holz, Windelknäuel oder dergl. größer
als der lichte Durchflußquerschnitt des Abflußrohres in Höhe des Drosselorganes oder
stromaufwärts davor ist, so öffnet das Drosselorgan zwar völlig, jedoch wird die Verstopfung
nicht beseitigt. Es kann dann selbst bei Trockenwetter-Situationen zum Überlaufen
des Regenbeckens zum Vorfluter (Fluß, Bach) kommen, was wegen der hierdurch bedingten
Umweltbelastung äußerst unerwünscht ist. Um solche Verstopfungen zu erkennen, dienen
die dritten Überwachungsmittel. Der Abfluß aus dem Regenbecken durch das Abflußrohr
hindurch wird hierbei auf einen vorzugsweise einstellbaren Durchfluß-Minimalwert
überwacht und gleichzeitig gefühlt, ob im Regenbecken oder in einem dem Regenbecken
vorgeschalteten Kanal-Zulaufrohr ein vorbestimmter Wasserstand vorliegt oder überschritten
ist, welch letzteres bspw. mittels Grenzkontakt eines ggf. vorhandenen Wasserstands-Meßgerätes
oder einer Überwachungssonde oder sonstigen Fühlvorrichtungen gefühlt werden kann,
wobei dieser vorbestimmte Wasserstand zweckmäßig so vorgesehen ist, daß er über dem
vom Drosselorgan absperrbaren Querschnitt des Abflußrohres liegt. Diese dritten Überwachungsmittel
sprechen dann an, wenn beide genannten Bedingungen gleichzeitig auftreten oder eine
vorbestimmte, vorzugsweise einstellbare Zeitdauer gleichzeitig vorliegen. Durch Ansprechen
dieser dritten Überwachungsmittel lösen sie eine Störmeldung und/oder einen Sicherheitsvorgang
aus. Der Sicherheitsvorgang kann beispielsweise in einer selbsttätigen, die Verstopfung
beseitigenden Reinigung bestehen. Drosselorgane bedürfen der regelmäßigen Wartung.
[0028] Wenn bspw., wie meist, das Drosselorgan ein Schieber ist, müssen die den Schieber
bewegende Gewindespindel, die Schieberplatte und die Plattenführungen regelmäßig
gereinigt und geschmiert werden. Auch andere Drosselorgane bedürfen der Wartung.
[0029] Erfolgt die Wartung des Drosselorganes und seiner Führungen und Antriebsorgane nicht,
so wird es schwergängig und es besteht dann die Gefahr von Beschädigungen der Antriebsspindel
oder -mutter, des Drosselorganes selbst und seiner Führungen. Die vierten Überwachungsmittel
dienen dazu, auf bleibendes Schwergängigwerden des Drosselorganes anzusprechen, d.
h., in jedem solchen Falle dann eine Störmeldung, einen Sicherheitsvorgang oder dergl.
auszulösen. Ein Sicherheitsvorgang kann bspw. darin bestehen, daß dem Drosselorgan
und seinen Führungen eine Schmiervorrichtung zugeordnet ist, die durch die vierten
Überwachungsmittel im Gefolge ihres Ansprechens zur Durchführung einer Schmierung
des Drosselorganes und/oder seiner Führungen betätigt wird. Oder der Sicherheitsvorgang
dient dem Überführen des Drosselorganes in seine Absperrstellung, in der es dann
bis zur Behebung dieser Störung verbleibt.
[0030] Das Schwergängigwerden des Drosselorganes macht sich in einer Erhöhung der zu seiner
Verstellung erforderlichen Stellkraft bemerkbar. Dies kann bspw. mittels eines Fühlers
gefühlt werden, der die Größe der jeweiligen Stellkraft fühlt, und wenn diese Stellkraft
einen vorbestimmten Wert in vorbestimmter Weise bleibend überschreitet, bspw. für
eine Zeitdauer von einigen Sekunden überschreitet, die zufälliges Überschreiten der
Stellkraft ausschließt, fühlen dies die vierten Überwachungsmittel und sprechen hierdurch
an und bewirken eine Störmeldung, einen Sicherheitsvorgang oder dergl.
[0031] Insbesondere bei als Schiebern ausgebildeten Drosselorganen mit elektrischem Stellantrieb
ist das Schwergängigwerden des Drosselorganes nachteilig, weil gewisse Teile des Antriebs,
wie Spindel usw. meist nicht stark überlastet werden können. Es ist deshalb bekannt,
solchen elektrischen Stellantrieben Drehmoment-Überwachungsschalter zuzuordnen, die
ansprechen, wenn das von dem elektrischen Stellantrieb zum Verstellen des Drosselorganes
aufgebrachte Drehmoment einen vorbestimmten zulässigen Maximalwert übersteigt und
dieser Drehmoment-Überwachungsschalter schaltet dann den Antrieb ab. Wenn das Getriebe
des Antriebs dabei nicht selbst hemmend ist, so wird der Drehmoment-Überwachungsschalter
nach der durch ihn bewirkten Abschaltung des elektrischen Stellmotors wieder entlastet
und er schaltet dann den Stellmotor wieder erneut ein. Handelt es sich um eine bleibende
Schwergängigkeit, so spricht dann der Drehmoment-Überwachungsschalter jedoch wieder
sofort an und schaltet den Stellmotor erneut ab usw. Hierdurch kann das Drosselorgan
seinen gesamten Stellweg mit intermittierendem Ein- und Ausschalten des Stellmotors
durchlaufen. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit bestehen, so kann dies zu einer
Abschaltung des Stellmotors durch eine ihn gegen zu starke Überlastung schützende
Motorschutzeinrichtung erfolgen, was dann jedoch den Ausfall des Stellantriebes mit
allen möglichen Nachteilen zur Folge hat. Bleibt dagegen dieser schwergängige Zustand
des Drosselorganes längere Zeit unentdeckt, ohne daß der Motorschutz anspricht, so
treten letztlich erhebliche Verschleißerscheinungen, u.a. am Schieber, seiner Führung
und seiner Spindel auf. Durch die vierten Überwachungsmittel lassen sich diese Gefahren
und Nachteile vermeiden, da jedes bleibende Schwergängigwerden des Drosselorganes
unverzüglich erkannt und gemeldet werden bzw. irgendein Sicherheitsvorgang ausgelöst
werden kann, der die hierdurch bedingten Gefahren vermeiden läßt oder behebt.
[0032] Bevorzugt kann vorgesehen sein, daß die vierten Überwachungsmittel die Anzahl der
Ansprechereignisse des Drehmoment-Überwachungsschalters pro einer vorbestimmten Zeitlänge
erfassen und auf das Erreichen oder Überschreiten einer vorbestimmten Anzahl Ansprechereignisse
pro vorbestimmter Zeitlänge ansprechen. Bspw. kann vorgesehen sein, daß die vierten
Überwachungsmittel ansprechen, wenn innerhalb von 30 Sekunden 5 Ansprechereignisse
des Drehmoment-Schalters auftreten, d. h. er in diesem Zeitraum fünfmal den Stellmotor
ein- und ausschaltet und hierauf das Schwergängigsein des Drosselorganes melden und/oder
irgendeinen geeigneten Sicherheitsvorgang, der das Schwergängigsein behebt oder hierdurch
bedingten Gefahren entgegenwirkt, auslösen.
[0033] Die fünften Überwachungsmittel dienen dazu, auf Überlastung des Stellantriebs des
Drosselorganes anzusprechen und im Gefolge hiervon Überführen des Drosselorganes in
eine Überschreiten des Nennwertes des Durchflusses verhindernde Stellung auszulösen.
Bei dieser Stellung kann es sich vorzugsweise um die Geschlossenstellung oder Absperrstellung
des Drosselorganes handeln. Doch kann sie ggf. auch eine Drosselstellung des Drosselorganes
sein, bei der der Nennwert des Durchflusses durch das Abflußrohr nicht überschritten
werden kann. Überlastung des Stellantriebes kann zu Schäden oder zum Ausfall des Stellantriebes
und zu erheblichen Störungen führen. Die fünften Überwachungsmittel weisen deshalb
eine Fühlvorrichtung auf, die Überlastung des Stellantriebes fühlt, bspw. die vom
elektrischen, hydraulischen oder sonstigen Stellmotor zum Verstellen des Drosselorgans
aufgebrachte Stellkraft fühlt. Oder es ist auch möglich, bei einem elektrischen Stellmotor
seine Überlastung mittels mindestens eines thermischen Schutzfühlers oder Schutzschalters
zu erfassen, der auf zu hohe Leistungsaufnahme des Stellmotors und/oder auf zu hohe
Temperatur des Stellmotors anspricht oder die Temperatur fühlt. Im Gefolge vorbestimmter
Überlastung wird dann Überführen des Drosselorganes in die genannte Stellung ausgelöst,
so daß der Nennwert des Durchflusses nicht mehr überschritten werden kann und die
dem Regenbecken nachgeschalteten Anlageteile durch aus dem Regenbecken abfließendes
Abwasser nicht hydraulisch überlastet werden können.
[0034] Wenn bspw., wie es zweckmäßig ist, im Falle eines elektrischen Stellmotors ein auf
zu große Stromaufnahme bzw. zu starke Erwärmung des Stellmotors ansprechender Thermokontakt
(Thermoschalter, Bimetallrelais oder dergl.) vorgesehen ist, der im Gefolge dieser
Überlastung den Stellmotor abschaltet, kann vorgesehen sein, daß die fünften Überwachungsmittel
den Stellmotor im Gefolge eines solchen Abschaltens erneut für eine einzige Verstellung
des Drosselorganes in die vorbestimmte Stellung, in der der Nennwert des Durchflusses
nicht mehr überschritten werden kann, einschalten und danach bleibt der Stellmotor
bis zur Behebung der Störung ausgeschaltet. Gleichzeitig können dann auch eine Störmeldung
oder auch noch sonstige Vorgänge ausgelöst werden, wie Speicherung der Störmeldung
oder dergl. Bei stärkeren Stellmotoren ist es oft nicht zweckmäßig, diesen Stellmotor
sofort im Gefolge einer durch einen Thermokontakt oder dergl. erfaßten Überlastung
wieder für die Überführung des Drosselorganes in die vorbestimmte Sicherheitsstellung
zu überführen, sondern es muß zunächst eine Abkühlpause für den Stellmotor eingelegt
werden, und erst nach Verlauf dieser Abkühlpause, die bspw. mittels einer Zeitschaltvorrichtung
mit einstellbarer Laufzeit abgemessen werden kann, erfolgt dann die Wiedereinschaltung
des Stellmotors zum Überführen des Drosselorganes in seine Sicherheitsstellung.
[0035] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer, gebrochener Schnittdarstellung ein Regenbecken mit Zulaufkanal
und Abflußrohr,
Fig. 2-7 Ablaufdiagramme von Arbeitsweisen einer dem Regenbecken nach Fig. 1 zugeordneten
Überwachungseinrichtung.
[0036] In Fig. 1 ist in schematischer Schnittdarstellung ein Regenbecken 10 mit Zulaufkanal
11 und Abflußrohr 13 ausschnittsweise dargestellt.
[0037] In das mit 10 bezeichnete Regenbecken - das hier ein Hauptschluß-Regenbecken einer
Kanalisation ist - mündet der Zuflußkanal 11.
[0038] Im vom Abflußrohr 13 durchdrungenen Schieberschacht 12 ist ein der Drosselung und
Absperrung des Abflußrohres 13 dienender Schieber 14 angeordnet, an welchem eine
Gewindespindel 15 befestigt ist, die in einer von einem elektrischen Stellmotor 16
angetriebenen, drehbar gelagerten Gewindehülse 17 geführt ist. Anstelle des geradegeführten
Schiebers 14 kann auch eine schwenkbare Drosselklappe oder dergl. als Drosselorgan
vorgesehen sein. Der Stellmotor 16 ist hier ein Elektromotor, doch kann er auch ein
sonstiger geeigneter Stellmotor sein, bspw. oft zweckmäßig auch ein hydraulischer
oder pneumatischer Stellmotor.
[0039] Stromaufwärts des Schiebers 14 ist ein Durchflußmeßbereich 19 des Abflußrohres 13
von einer Induktionsspulenanordnung 20 eines induktiven Durchflußmeßgerätes 21 umfaßt,
das der Messung des durch das Abflußrohr 13 hindurch erfolgenden zeitlichen Wasserabflusses
aus dem Regenbecken 10 dient, indem es den Abwasserdurchfluß (Menge/Zeit) mißt. Das
Ausgangssignal dieses induktiven Durchflußmeßgerätes 21 wird als Istwert dem einen
Eingang eines Reglers 23 aufgeschaltet, dessen anderem Eingang der mittels eines
Sollwertstellers 22 einstellbare Sollwert des Nennabflusses des Regenbeckens 10 eingegeben
wird. Der Regler 23 bildet, wenn er mittels des Schalters 24 eingeschaltet ist, die
Differenz zwischen diesem Sollwert und dem gemessenen Istwert als Regelabweichung
und erzeugt in Abhängigkeit der Regelabweichung Schaltsignale, die den Stellmotor
16 je nach Schalt signal ein- und ausschalten und auch die zur Ausregelung der jeweiligen
Regelabweichung jeweils erforderliche Drehrichtung des Stellmotors einschalten, so
daß der Stellmotor den Schieber 14 zur Regelung des Nennabflusses des Regenbeckens
10, d.h. des Nennwertes des Durchflusses des Abflußrohres 13 hebt und senkt. Der
Schieber 14 befindet sich normalerweise in der dargestellten voll geöffneten ersten
Stellung, bei der der lichte Querschnitt des Abflußrohres 13 von ihm praktisch völlig
frei gegeben ist. Die Regelung braucht in bspw. aus der DE-OS 29 44 733 bekannter
Weise nur jeweils im Bedarfsfall eingeschaltet zu werden.
[0040] Diesem Regenbecken 10 ist eine ein Überwachungsgerät 32 aufweisende Überwachungseinrichtung
25 zugeordnet, von der einige Arbeitsweisen gemäß in den Ablaufdiagrammen dargestellten
Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2 bis 7 erläutert werden. Diese Überwachungseinrichtung
25 kann den Stellmotor 16 in beiden Laufrichtungen mittels einer Steuervorrichtung
28 steuern, wobei diese Steuerbefehle Vorrang vor den Befehlen des Reglers 23 haben.
[0041] Diesem Überwachungsgerät 32 sind verschiedene Signale zuleitbar:
[0042] So ist ein Drehmoment-Überwachungsschalter 31 dem Stellmotor 16 zugeordnet, der dessen
Ausgangsdrehmoment fühlt und bei Überschreiten eines vorbestimmen, einstellbaren
Drehmomentgrenzwertes ein Signal an das Überwachungsgerät 32 liefert. Diesem Gerät
32 wird auch der zeitliche Durchfluß durch das Abflußrohr 13, der vom Durchflußmesser
21 gefühlt wird, über die Leitung 33 fortlaufend signalisiert. Ferner ist ihm der
Fühler 39 zugeordnet, der jeden Drehrich tungswechsel der Ausgangswelle des Stellmotors
16 dem Überwachungsgerät 32 signalisiert. Ferner ist ein Fühler, bspw. ein thermischer
Schalter 35 dem Stellmotor 16 zugeordnet, der dem Überwachungsgerät 32 signalisiert,
wenn die Stromaufnahme des Stellmotors 16 zu groß wird oder seine Temperatur zu hoch
wird. Auch meldet ein Wasserstandsfühler 38 dem Überwachungsgerät 32, wenn ein vorbestimmter
Wasserstand im Regenbecken 10 überschritten wird, der höher als der Wasserstand
ist, der bei voll geöffnetem Schieber 14 den Nennwert des Durchflusses durch das Abflußrohr
13 ergeben würde.
[0043] Dieses Überwachungsgerät 32 zeigt an und/oder liefert Störmeldungen, wenn die von
ihm überwachten Zustände hierzu Anlaß geben, wobei diese Störmeldungen auch gleich
mitsignalisieren können, um welche Art von Störung es sich handelt. Ferner kann das
Überwachungsgerät 32 auch vorbestimmte Sicherheitsvorgänge im Gefolge von von ihm
erfaßten Störungen auslösen, vorzugsweise Überführen des Schiebers 14 in seine Absperrstellung
oder in eine stark drosselnde Stellung auslösen, in der der Schieber 14 dann bis zur
Behebung der betreffenden Störung verbleibt.
[0044] Eine erste Überwachungsart durch die Überwachungseinrichtung 25 besteht darin, daß
Störungen oder Fehler ermittelt werden, die verursachen, daß der Nennwert des Durchflusses
von Abwasser durch das Abflußrohr 13 hindurch, d.h. der Nennabfluß erheblich überschritten
wird, bspw. um 50% oder einen anderen eingestellten Betrag. Ein diesbezügliches Ablaufdiagramm
zeigt Fig. 2. Zu diesem Zweck wird, wenn das Abflußrohr 13 im Bereich 19 voll gefüllt
ist und das Durchflußmeßgerät 21 arbeitet, dem Überwachungsgerät 32 durch das Durchflußmeßgerät
21 der jeweilige Durchfluß signalisiert. Es überwacht fortlaufend, ob dieser Durchfluß
den Nennwert um den vorbestimmten Betrag von bspw. 50 % überschreitet. Wenn dies
der Fall ist und diese Überschreitung mehr als eine vorbestimmte Zeitdauer - bspw.
30 Sekunden - andauert, wird dies als "JA" erfaßt. Falls "NEIN", erfolgt Fortsetzung
des normalen Betriebs des Regenbeckens. Falls "JA", wird eine Störmeldung und/oder
ein Sicherheitsvorgang, bspw. das Schließen der Schiebers 14 oder sein Überführen
in eine stark gedrosselte Stellung ausgelöst. Hierdurch wird gemeldet, daß irgendeine
Störung vorliegen muß, die zu dieser Überschreitung des Nennwertes führt, bspw. Ausfall
des Reglers 23 und/oder ein Sicherheitsvorgang ausgelöst, durch den schädliche Auswirkungen
dieser Überschreitung des Nennwertes verhindert oder ihnen rasch begegnet werden.
[0045] Falls auch verhindert werden soll, daß bei einem außergewöhnlichen Gewitterereignis
infolge sehr raschen Anschwellens des Durchflusses durch das Abflußrohr 13 bei nur
langsamer Verstellungsmöglichkeit des Schiebers 14 und damit träger Regelung der
Abflußbegrenzung trotz der im Ablaufdiagramm nach Fig. 2 vorgesehenen Vorzögerungszeit
eine voreilige Störmeldung erfolgen könnte, kann diese Überwachung auch so durchgeführt
werden, wie es an einem Ausführungsbeispiel anhand des Ablauf diagrammes nach Fig.
3 dargestellt ist. Hier führt das erstmalige Überschreiten des Nennwertes des Durchflusses
um den eingestellten Betrag von bspw. 50% für die eingestellte Zeitdauer von bspw.
30 Sekunden noch nicht zum Auslösen einer Störmeldung oder eines Sicherheitsvorganges,
sondern es wird zunächst von dem Überwachungsgerät 32 Schließen des Schiebers 14
befohlen und anschließend wird wieder auf normalen Betrieb des Regenbeckens umgeschaltet,
und erst wenn sich dann die vorbestimmte Überschreitung des Nennabflusses innerhalb
einer eingestellten Zeitdauer von bspw. 20 Minuten erneut einstellt und vorzugsweise
eine vorbestimmte Zeitdauer von bspw. 30 Sekunden andauert, spricht das Überwachungsgerät
32 durch Auslösen der Störmeldung bzw. des Sicherheitsvorganges an.
[0046] Die Überwachungseinrichtung 25 kann auch gemäß des Ablaufdiagrammes nach Fig. 4 erfassen,
wenn der Regler 23 ungünstig eingestellt ist. Dies zeigt sich darin, daß bei höheren
Füllständen des Regenbeckens 10 der Regler 23 in zu rascher Folge Drehrichtungswechsel
des Stellmotors 16 befiehlt. Es wird deshalb jeder Drehrichtungswechsel mittels des
Fühlers 39 gefühlt und dem Überwachungsgerät 32 gemeldet. Wenn die Zahl der Drehrichtungswechsel
während einer vorbestimmten Zeitdauer einen vorbestimmten Wert überschreitet, bspw.
vier Drehrichtungswechsel pro 30 Sekunden, wird eine Störmeldung und/oder ein Sicherheitsvorgang
ausgelöst.
[0047] Ferner kann die Überwachungseinrichtung 25 auch feststellen, wenn eine bleibende
Verstopfung des Abflußrohres 13 eingetreten ist. Zu diesem Zweck signalisiert gemäß
dem Ablaufdiagramm nach Fig. 5 der Wasserstandsfühler 38 einem UND-Gatter 41 des Überwachungsgerätes
32, wenn der Wasserstand im Regenbecken 10 den durch ihn gefühlten, vorbestimmten
Wasserstand erreicht und überschreitet, dessen anderem Eingang gemeldet wird, wenn
der vom Durchflußmeßgerät 21 gefühlte Abfluß aus dem Regenbecken kleiner als ein vorbestimmter
niedriger Wert ist, der weit unter dem Nennwert liegt. Liegen gleichzeitig beide "JA-Signale"
an dem UND-Gatter 41 an, dann liegt eine Verstopfung des Abflußrohres 13 vor, denn
sonst wäre bei solch hohen Wasserständen der Durchfluß durch das Abflußrohr 13 wesentlich
größer und es wird deshalb eine Störmeldung, die diese Verstopfung meldet, und/oder
ein Sicherheitsvorgang ausgelöst. In Fig. 5 ist noch eine strichpunktierte Variante
mit eingezeichnet, gemäß welcher auch vorgesehen sein kann, daß das UND-Gatter 41
nicht sofort eine Störmeldung auslöst, sondern ein Zeitglied 42 ansteuert, das fühlt,
ob das UND-Signal eine vorbestimmte Zeitdauer anhält und nur dann, falls dies der
Fall ist, wird die Störmeldung erzeugt und/oder der Sicherheitsvorgang ausgelöst.
Endet dagegen das UND-Signal vor Ablauf der Zeitverzögerung des Zeitgliedes, wird
der normale Betrieb des Regenbeckens fortgesetzt, d.h., das Überwachungsgerät 32 wieder
in den Zustand zurückgesetzt, als ob das UND-Gatter 41 überhaupt nicht angesprochen
hätte.
[0048] Das Ablaufdiagramm nach Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Überwachung auf
Schwergängigkeit des Schiebers 14 oder seines Antriebs. Sobald das Ausgangsdrehmoment
des Stellmotors 16 einen vorbestimmten Wert überschreitet, bewirkt der Drehmoment-Überwachungsschalter
31 Abschalten des Stellmotors 16. Das Getriebe zwischen dem Stellmotor 16 und dem
Schieber 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht selbsthemmend, so daß nach jedesmaliger
Abschaltung des Stellmotors 16 durch den Drehmoment-Überwachungsschalter 31 es wieder
zur Entlastung dieses Drehmoment-Überwachungsschalters 31 und damit zu erneutem Einschalten
des Stellmotors 16 kommt, wenn das Ansprechen des Drehmoment-Überwachungsschalters
31 bspw. durch mangelnde Schmierung des Schiebers 14 oder durch eine sonstige bleibende
Schwergängigkeit eingetreten ist. Es spricht dann der Drehmoment-Überwachungsschalter
31 nach jedem erneuten Einschalten des Stellmotors 16 sofort wieder an und schaltet
ihn wieder ab usw. Es findet also dann rasches abwechselndes Ein- und Ausschalten
des Stellmotors 16 statt, wie es durch den Regler 23 wegen seiner Trägheit nicht befohlen
werden kann, sondern seine Ursache nur in der Schwergängigkeit des Schiebers 14 bzw.
seines Antriebes haben kann. Das Überwachungsgerät 32 ermittelt nun, wie oft der Drehmoment-Überwachungsschalter
31 in einer vorbestimmten Zeiteinheit, bspw. während jeweils 30 Sekunden, anspricht.
Ist die Zahl der Ansprechereignisse größer als ein vorbestimmter, am Überwachungsgerät
32 eingestellter Wert, spricht das Überwachungsgerät 32 durch Abgabe einer Störmeldung
und/oder Auslösung eines Sicherheitsvorganges an. Bspw. kann vorgesehen sein, daß
fünf Ansprechereignisse innerhalb von 30 Sekunden zum Auslösen der Störmeldung bzw.
des Sicherheitsvorganges führen.
[0049] Das Überwachungsgerät 32 überwacht auch den Stellmotor 16 auf Überlastung. Zu diesem
Zweck signalisiert der Fühler 35 die durch ihn erfaßte thermische oder strommäßige
Überlastung des Stellmotors 16 zum Überwachungsgerät 32. In dem voll ausgezogenen
Ablaufdiagramm nach Fig. 7 wird im Gefolge jedes Ansprechens dieses Motor-Überwachungsfühlers
35, der bspw. ein Thermokontakt sein kann, Schließen des Schiebers 14 und Abgabe einer
Störmeldung ausgelöst.
[0050] In Fig. 7 ist noch strichpunktiert eine Variante eingezeichnet, gemäß welcher im
Gefolge des Ansprechens des Motor-Überwachungsfühlers 35 nicht sofort durch das Überwachungsgerät
32 Schließen des Schiebers befohlen wird, sondern zunächst wird durch das Überwachungsgerät
32 eine Stillstandszeit vorbestimmter Zeitlänge des Motors 16 befohlen und erst danach
Schließen des Schiebers 14 mittels des Stellmotors 16 befohlen, damit der Motor 16
sich vor dem erneuten Einschalten abkühlen kann. Es kann hierzu auch vorgesehen sein,
daß diese Abkühlzeit des Motors nicht zeitprogrammiert ist, sondern der Motor 16
bei Erreichen einer vorbestimmten niedrigen Motortemperatur zum Schließen des Schiebers
14 eingeschaltet wird. Der Schieber 14 bleibt dann so lange in seiner Geschlossenstellung,
bis die Schwergängigkeit behoben bspw. durch Schmieren behoben ist.
[0051] Anstatt den Motor 16 für die direkte Verstellung des Schiebers 14 vorzusehen, kann
auch ein hydraulischer oder pneumatischer Stellmotor vorgesehen sein, der durch in
einem Druckspeicher, wie einem Druckkessel oder dgl. gespeichertem Druckmedium speisbar
ist und eine von an dem Elektromotor angetriebene Pumpe dient dem Fördern von Druckmedium
zum Aufbau im Druckspeicher. Dieser Elektromotor kann dann wie der Elektromotor 16
auf Überlastung überwacht werden.
[0052] Anstatt den Motor 16 für die direkte Verstellung des Schiebers 14 vorzusehen, kann
auch ein hydraulischer oder pneumatischer Stellmotor vorgesehen sein, der durch in
einem Druckspeicher, wie einem Druckkessel oder dergl. gespeicherten Druckmedium speisbar
ist und eine von einem Elektromotor angetriebene Pumpe dient dem Fördern von Druckmedium
zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung des Druckes im Druckspeicher. Dieser Elektromotor
kann dann wie der Elektromotor 16 auf Überlastung überwacht werden.
1. Verfahren zum Überwachen von Abflußsystemen von Regenbecken, wobei dem Regenbecken
ein Abflußrohr zugeordnet ist, welchem ein Drosselorgan zugeordnet ist, und wobei
der dem Ableiten von Abwasser aus dem Regenbecken dienende Durchfluß von Abwasser
durch das Abflußrohr hindurch auf einen vorbestimmten Nennwert begrenzbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchfluß des Abflußrohres auf Überschreiten eines vorbestimmten,
zu hohen Wertes überwacht wird und/oder daß im Falle der geregelten Begrenzung des
Durchflusses der Abflußrohres auf einen vorbestimmten Nennwert überwacht wird, ob
durch die Regelvorrichtung zu rasch aufeinanderfolgende Laufrichtungswechsel des Drosselorganes
bewirkt werden, und/oder daß überwacht wird, ob gleichzeitig der Wasserstand im Regenbecken
oder in einem dem Regenbecken vorgeschalteten Zulaufkanal eine vorbestimmte Höhe übersteigt
und ein vorbestimmter niedriger Wert des Durchflusses des Abflußrohres unterschritten
wird, der bei diesem Wasserstand auf eine Verstopfung des Abflußrohres schließen läßt,
und/oder daß überwacht wird, ob bleibendes Schwergängigwerden des Drosselorganes auftritt,
und/oder daß überwacht wird, ob der Stellantrieb des Drosselorganes überlastet wird
und daß bejahendenfalls Überführen des Drosselorganes in eine Überschreiten des Nennwertes
des Durchflusses des Abflußrohres verhindernde Sicherheitsstellung bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Gefolge jedes Überschreitens
des vorbestimmten, zu hohen Wertes des Durchflusses des Abflußrohres eine Störmeldung
und/oder ein Sicherheitsvorgang ausgelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle des Überschreitens
des zu hohen Wertes des Durchflusses des Abflußrohres gefühlt wird, ob dieses Überschreiten
eine vorbestimmte Zeitdauer ununterbrochen andauert und, falls dies der Fall ist,
dann nach Ablauf dieser Zeitdauer das Drosselorgan kurzzeitig geschlossen und dann
wieder normaler Betrieb eingestellt und wieder erneut gefühlt wird, ob der vorbestimmte
Wert des Durchflusses wieder überschritten wird und daß eine Störmeldung und/oder
ein Sicherheitsvorgang nur dann ausgelöst wird, falls dieses zweite Überschreiten
stattfindet oder eine vorbestimmte Zeitdauer andauert.
4. Überwachungseinrichtung für Abflußsysteme von Regenbecken zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungseinrichtung
(25) aufweist: erste Überwachungsmittel, die in vorbestimmter Weise auf Überschreiten
eines vorbestimmten, zu hohen Wertes des Durchflusses des Abflußrohres ansprechen,
und/oder
zweite Überwachungsmittel, die im Falle der geregelten Begrenzung des Durchflusses
des Abflußrohres (13) auf einen vorbestimmten Nennwert auf durch die Regelvorrichtung
bewirkte, zu rasch aufeinanderfolgender Laufrichtungswechsel des Drosselorganes in
vorbestimmter Weise ansprechen,
und/oder
dritte Überwachungsmittel, die fühlen, wenn gleichzeitig der Wasserstand im Regenbecken
oder in einem dem Regenbecken vorgeschalteten Zulaufkanal (11) eine vorbestimmte
Höhe übersteigt und ein vorbestimmter niedriger Wert des Durchflusses des Abflußrohres
(13) unterschritten wird, der bei diesem Wasserstand auf eine Verstopfung des Abflußrohres
schließen läßt,
und/oder
vierte Überwachungsmittel, die auf bleibendes Schwergängigwerden des Drosselorganes
ansprechen,
und/oder
fünfte Überwachungsmittel, die auf Überlastung des Stellantriebes des Drosselorganes
(14) ansprechen und im Gefolge dieses Ansprechens Überführen des Drosselorganes in
eine Überschreiten des Nennwertes des Durchflusses des Abflußrohres verhindernde Sicherheitsstellung
auslösen.
5. Überwachungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch sie
mindestens ein Sicherheitsvorgang und/oder Störmeldungen auslösbar sind und vorzugsweise
Speichermittel zum Speichern solcher Störmeldungen vorgesehen sind.
6. Überwachungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sicherheitsvorgang
dem Überführen des Drosselorganes in eine Überschreiten des Nennwertes des Durchflusses
des Abflußrohres (13) verhindernde Stellung, vorzugsweise in seine Absperrstellung
dient.
7. Überwachungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Sicherheitsvorgang
zuerst dem Überführen des Drosselorganes in seine Absperrstellung und danach dem Überführen
in eine vorbestimmte Drosselstellung, die Überschreiten des Durchfluß-Nennwertes verhindert,
dient.
8. Überwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Überwachungsmittel im Gefolge jedes Überschreitens des vorbestimmten,
zu hohen Wertes des Durchflusses des Abflußrohres (13) eine Störmeldung und/oder
einen Sicherheitsvorgang auslösen.
9. Überwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß Zeitmeßmittel vorgesehen sind, die messen, ob das Auftreten des betreffenden,
auf einen Fehler oder eine Störung hindeutenden anomalen Ereignisses eine vorbestimmte
Zeitdauer anhält und daß die Überwachungsmittel nur dann eine Störmeldung und/oder
einen Sicherheitsvorgang auslösen, wenn dies der Fall ist.
10. Überwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4-7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle des Überschreitens des zu hohen Wertes des Durchflusses des Abflußrohres
(13) gefühlt wird, ob dieses Überschreiten eine vorbestimmte Zeitdauer ununterbrochen
andauert und, falls dies der Fall ist, dann nach Ablauf dieser Zeitdauer das Drosselorgan
kurzzeitig geschlossen und dann wieder normaler Betrieb eingestellt und wieder erneut
gefühlt wird, ob der vorbestimmte Wert des Durchflusses wieder überschritten wird
und daß die ersten Überwachungsmittel eine Störmeldung und/oder einen Sicherheitsvorgang
nur dann auslösen, falls dieses zweite Überschreiten stattfindet oder eine vorbestimmte
Zeitdauer andauert.
11. Überwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4-10, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Überwachungsmittel erfassen, wenn die Anzahl der Richtungswechsel
der Verstellung des Drosselorganes pro einer vorbestimmten Zeitlänge einen vorbestimmten
Wert übersteigt und im Gefolge hiervon eine Störmeldung und/oder einen Sicherheitsvorgang
auslösen.
12. Überwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselorgan (14) von einem Stellmotor über ein nicht selbsthemmendes Getriebe
antreibbar ist und ferner dem Antrieb des Drosselorganes ein Drehmomentüberwachungsschalter
(31) zugeordnet ist, der im Gefolge des Überschreitens eines vorbestimmten, von ihm
überwachten Grenzdrehmomentes den Stellmotor (16) des Drosselorganes (14) abschaltet,
wobei jedoch danach bei anschließendem Unterschreiten des Grenzdrehmoments der Stellmotor
(16) wieder für Anlauf freigegeben wird, und daß die vierten Überwachungsmittel das
Überschreiten einer vorbestimmten Anzahl Ansprechereignisse des Drehmomentüberwachungsschalters
(31) pro einer vorbestimmten Zeitlänge erfassen.
13. Überwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselorgan (14) mittels eines Elektromotors (16) verstellbar ist, daß ein
Überlastung dieses Elektromotors fühlender Fühler (35) vorgesehen ist, und daß im
Gefolge des Fühlens einer vorbestimmten momentanen Überlastung oder einer eine vorbestimmte
Zeitlänge andauernden vorbestimmten Überlastung dieses Elektromotors Überführen des
Drosselorganes (14) in eine Überschreiten des Nennwertes des Durchflusses des Abflußrohres
verhindernde Sicherheitsstellung bewirkbar ist und daß vorzugsweise vor gesehen
ist, daß vor Überführen des Drosselorganes (14) in seine Sicherheitsstellung zunächst
der Elektromotor (16) zum Abkühlen vorübergehend ausgeschaltet wird.
14. Überwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselorgan (14) mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Stellmotores
verstellbar ist, der mit Druckmedium speisbar ist, das durch eine durch einen Elektromotor
antriebbare Fördervorrichtung in einen Druckmediumspeicher förderbar ist, daß ein
Überlastung dieses Elektromotors fühlender Fühler (35) vorgesehen ist, und daß im
Gefolge des Fühlens einer vorbestimmten momentanen Überlastung oder einer eine vorbestimmte
Zeitlänge andauernden vorbestimmten Überlastung dieses Elektromotors Überführen des
Drosselorganes (14) in eine Überschreiten des Nennwertes des Durchflusses des Abflußrohres
verhindernde Sicherheitsstellung bewirkbar ist und daß vorzugsweise vorgesehen ist,
daß vor Überführen des Drosselorganes (14) in seine Sicherheitsstellung zunächst der
Elektromotor (16) zum Abkühlen vorübergehend ausgeschaltet wird.