[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Durchsichtphotokathoden, auch als invertierte Transmissionskathoden bezeichnet, werden
üblicherweise so hergestellt, daß in einem Epitaxie-Verfahren auf ein Halbleitersubstrat
eine mehrschichtige, großflächige Heterostruktur aufgewachsen wird. So werden z. B.
auf ein Substrat in einem Flüssigphasenepitaxie-Verfahren aus entsprechenden Schmelzen
nacheinander eine Ätzstoppschicht, eine aktive Halbleiterschicht und eine Schutzschicht
aufgebracht. Nachdem auf die Schutzschicht zweckmäßig noch pyrolitisch ein Haftbelag
aufgebracht wurde, wird diese Mehrschichtenscheibe mit einem Träger, bevorzugt aus
Glas, verbunden, z.B. durch Temperaturbehandlung in einem Ofen. Danach , werden durch
Ätzen Teile der Mehrschichtenscheibe, insbesondere das Substrat ganz oder teilweise
entfernt. Die einzelnen Schichtdicken liegen in der Größenordnung von wenigen um.
Die Große der Mehrschichten-Halbleiterscheibe ist üblicherweise gleich oder kleiner
als die Trägerfläche, auf der sie aufgebracht wird. Das hierzu verwendete Verfahren
ist bekannt, z. B. aus der DE-OS 25 50 056.
[0003] Als nachteilig traten häufig Schwierigkeiten bei der Kontaktierung der aktiven Halbleiterschicht
sowie unerwünschte Entladungserscheinungen beim Betrieb von Bildverstärkerröhren mit
einer solchen Photokathode auf, als deren Ursache Unregelmäßigkeiten an den Rändern
der Photokathode ermittelt wurden.
[0004] Diese Unregelmäßigkeiten rührten offenbar daher, daß beim Wegätzen insbesondere des
Substrates nach dem Aufbringen der Mehrschichten-Halbleiterscheibe auf den Glasträger
trotz Verwendung von Abdeckungen am Rand auch Teile der aktiven Halbleiterschicht
zwischen der Stoppschicht und der Schutzschicht herausgelöst wurden, und nachfolgend
dann Teile dieser benachbarten Schichten abbröckelten. Diese Unregelmäßigkeiten beeinträchtigten
einerseits z. B. durch Aufdampfen erzeugte Kontaktierungen und andererseits gaben
sie Anlaß zu unerwünschten Entladungserscheinungen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren der eingangs
genannten Art anzugeben, das das Entstehen der beschriebenen Unregelmäßigkeiten an
den Rändern solcher Photokathoden weitgehend verhindert.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Durch das beschriebene Verfahren lassen sich exakt begrenzte Photokathoden
mit zuverlässiger Kontaktierung herstellen. Die Ätzvorgänge, insbesondere das Wegätzen
des Substrates ist vereinfacht, da keine umfangreiche Abdeckungsmaßnahmen am Substratrand
mehr erforderlich sind.
[0007] Das Verfahren wird nachfolgend anhand des in den Figuren 1 bis 5 dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
[0008] In den Figuren, die einzelne Stadien eines Herstellungsverfahrens zeigen, sind gleiche
Teile mit gleichen Ziffern bezeichnet.
[0009] Die Figur 1 zeigt im Querschnitt einen Ausschnitt einer Mehrschichten-Halbleiterscheibe.
Auf dem Substrat 1 sind die Schichten 2, 3 und 4 bevorzugt in einem Epitaxieverfahren
übereinanderliegend aufgebracht. Das Substrat 1 besteht bevorzugt aus einem GaAs-Halbleiterplättchen.
Die Schicht 2, die die Funktion einer Ätzstoppschicht hat, ist bevorzugt eine Zn-dotierte
GaAlAs-Schicht. Die Schicht 3 ist die aktive Halbleiterschicht aus Zn-dotiertem GaAs
und die Schicht 4, die die Funktion einer Anglasungs-Schutzschicht hat, ist wiederum
eine Zn-dotierte GaAlAs-Schicht. Die aktive GaAs-Schicht 3 liegt also zwischen zwei
GaAlAs-Schichten 2 und 4. Zweckmäßig ist noch eine Schicht 5 als Anglasungshaftschicht
vorgesehen, die z. B. aus pyrolitisch aufgebrachtem
Si
JN
4 oder aus SiO
2 besteht.
[0010] Die Figur 2 zeigt die Mehrschichten-Halbleiterscheibe, nachdem sie in einem Anglasungsofen
mit der Haftschicht 5 mit einem Glasträger 6 verbunden wurde. Dabei wurde diese Verbindung
erfindungsgemäß so vorgenommen, daß ein überstehender Rand 7 der Mehrschichtenscheibe
gebildet wird. Zu diesem Zweck wird die Mehrschichtenscheibe größer ausgebildet als
die Verbindungsfläche 10 des Trägers 6. Danach erfolgt dann das Wegätzen des Substrats
1 mit einem Atzmittel, das die Stoppschicht und die Anglasschicht nicht angreift,
wodurch sich das in Figur 3 gezeigte Verfahrens-Zwischenprodukt ergibt. Es zeigt sich,
daß durch das Abätzen des Substrats 1 am Rand auch ein Teil 8 der aktiven Halbleiterschicht
3 herausgeätzt wurde. Gemäß der Erfindung soll der überstehende Rand 7 der Mehrschichtenscheibe
mindestens so groß sein, wie eine Ausätzung 8 der Schicht 3 auftreten kann.
[0011] In Figur 4 ist die Photokathode in einem Stadium gezeigt, nachdem der überstehende
Rand 7, in dem die Ausätzungen 8 am Umfang der Schicht 3 vorhanden sind, durch mechanische
Bearbeitung zum Beispiel durch Abbrechen oder mittels Ultraschall oder Laserbestrahlung
entfernt wurde.
[0012] Es ist nunmehr eine exakte Randfläche 9 vorhanden, die keine Einbuchtungen mehr aufweist.
In weiteren Schritten kann nun die Atzstoppschicht ganz oder teilweise entfernt werden
und z. B. durch Aufdampfen von Metall eine elektrische Kontaktierung der aktiven Halbleiterschicht
3 vorgenommen werden.
[0013] In Figur 5 ist eine bevorzugte Ausführungsform dargestellt, bei der die Ätzstoppschicht
2 in der Mitte 11 weggeätzt ist, so daß nur ein ringförmiger Rand der Stoppschicht
2 zurückbleibt. Infolge der exakten Begrenzung am Rand treten keine Kontaktierungsachwierigkeiten
mehr auf. Durch die glatte Randbegrenzung wird ferner die Gefahr des Auftretens von
Spitzenen
t- ladungen und Glimmentladungen beim Betrieb der Photokathode in einer Bildverstärkerröhre
weitgehend vermieden.
1. Verfahren zum Herstellen eine Durchsicht-Photokathode bei dem eine Seite eines
scheibenförmigen Halbleiter-Substrats mit mehreren übereinanderliegenden Schichten
versehen wird, wovon eine Schicht die aktive Photokathoden-Halbleiterschicht ist,
dann diese Mehrschichtenscheibe mit der Schichtseite mit einer Oberfläche eines Trägers
verbunden wird und dann an den freiliegenden Oberflächen der Mehrschichtenscheibe
chemische und/oder mechanische Abtragungen am Substrat vorgenommen werden, dadurch
gekennzeich- net, daß die Mehrschichtenscheibe größer ausgebildet wird als die Oberfläche
des Trägers, daß die Mehrschichtenscheibe so auf die Trägerfläche aufgebracht wird,
daß sie allseitig übersteht, daß dann chemische Abtragungen vorgenommen werden und
daß nach Durchführung der chemischen Abtragungen am Substrat zumindest die überstehenden
Teile der Mehrschichtenscheibe mechanisch entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die chemischen Abtragungen
durch Ätzen vorgenommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
aus Galliumarsenid besteht und zumindest die anschließenden Schichten und die aktive
Photokathoden-Halbleiterschicht nach einem Epitaxieverfahren aufgebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf das
Substrat eine Stoppschicht, dann eine aktive Photokathoden-Halbleiterschicht und dann
eine Schutzschicht epitaktisch sowie gegebenenfalls ein Haftbelag aufgebracht werden
und nach Verbinden dieser Mehrschichtenscheibe mit dem Träger das Substrat ganz oder
teilweise chemisch weggeätzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abätzen
der Stoppschicht der Randbereich abgedeckt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrschichtenscheibe
mit einem Träger aus Glas verbunden wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht
mit gleicher oder ähnlicher Zusammensetzung hergestellt wird wie die Stoppschicht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht und die
Stoppschicht aus GaAlAs hergestellt werden.