[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen von Feststoffen miteinander und
mit Flüssigkeiten, insbesondere zur Herstellungvon Gießerei-Formsandmischungen, bestehend
aus einem kreisförmigen feststehenden Trog mit senkrechter Achse und wenigstens zwei
Gruppen von an Armen befestigten Mischwerkzeugen, die mit unterschiedlichem Abstand
von der Trogachse und von dem Boden des Trogs mit einer Relativgeschwindigkeit, vorzugsweise
gegensinnig, umlaufen und gegenüber der Tangente ihrer Umlaufbahn unter entgegengesetzten
Winkeln geneigt sind derart, daß die Mischwerkzeuge der äußeren Gruppe das Mischgut
nach innen, die Mischwerkzeuge der inneren Gruppe das Mischgut nach außen fördern.
[0002] Bei einer Vorrichtung des vorgenannten Aufbaus (DE-A-26 03 057 =US-A-4 154 540) sitzt
der Antrieb der Mischwerkzeug-Gruppen im Bereich der Trogachse, wobei jeder Gruppe
von Werkzeugen ein eigener Antrieb zugeordnet ist. Die Mischschaufeln sind über Tragarme
an die Antriebswelle angeschlossen. Gegebenenfalls sind zwischen dem Antrieb und den
Tragarmen noch Ge- triebeverbindung
?nvorgesehen. Dieser bekannte Mischer, der insbesondere für das Mischen von Baustoffen,z.B.
Betonmischungen, bestimmt ist, weist eine innere und eine äußere,über dem Trogboden
umlaufende Gruppe von Mischwerkzeugen gleicher Drehrichtung und eine in deren überdeckungsbereich
und oberhalb derselben in entgegengesetzter Richtung umlaufende Gruppe von Mischwerkzeugen
auf. Die Mischwerkzeuge sind einfache, senkrecht zum Trogboden stehende Platten, die
gegenüber der Tangente ihrer Umlaufbahn winklig angestellt sind. Dur
di unterschiedliche Anstellung der Mischwerkzeuge wird das Mischgut sowohl vom äußeren,
als auch vom inneren Bereich des Togs stets in Richtung des Oberlappungsbereichs der
beiden ersten Mischwerkzeug-Gruppen transportiert und dort von der darüber befindlichen
Mischwerkzeuggruppe in entgegengesetzter Richtung mitgenommen.
[0003] Gegenüber Mischern mit nur in einer Richtung umlaufenden Mischwerkzeugen oder mit
stillstehenden Werkzeugen und umlaufendem Trog hat der zuvor beschriebene Mischer
den großen Vorteil, daß das Mischgut nicht nur wechselweise von außen nach innen und
umgekehrt bewegt, sondern auch einer ständigen Scherbeanspruchung ausgesetzt wird.
Dadurch wird für eine Vielzahl von Ausgangskomponenten eine homogene Mischung bei
großem Durchsatz erreicht..
[0004] Bei Gießerei-Formsanden ergeben sich jedoch dadurch erhebliche Probleme, daß neben
dem als Hauptanteil vorhandenen Quarzsand verschiedene feste, meist staubförmige Zuschlagstoffe
und flüssige Bindemittel unterschiedlicher Viskosität verarbeitet werden müssen. Die
einzelnen festen und flüssigen Komponenten weisen sehr unterschiedliche spezifische
Gewichte auf, mit derFolge, daß sich innerhalb des Mischers durch Sedimentationsbewegungen
Schichten unterschiedlicher Komponentenanreicherung bilden, die nur schwer aufzulösen
sind. Im Gegensatz zu Betonmischungen sollte bei Formsandmischungen jedes einzelne
Partkel von einer Bindemittelschicht umgeben sein, was einerseits eine entsprechende
Kontaktzeit zwischen dem Bindemittel und den Formsandpartikeln,andererseits entsprechende
Kräfte, z.B. Reibungskräfte, erfordert, die zum Aufprägen des Bindemittels auf den
Partikeln führen. Diese Funktionen kann ein Mischer des vorgenannten Aufbaus nicht
bzw. nur unzureichend erfüllen. Auch hat sich gezeigt, daß das Mischgut mit zunehmender
Zähigkeit von den Mischwerkzeugen nicht mehr schnell genug abläuft, vielmehr auf einer
längeren Strecke mitgenommen wird, so daß die Mischzeit umso länger wird, je zäher
die Mischung ist. Schließlich ist durch die nur in zwei Ebenen umlaufenden Mischwerkzeuge
die Füllhöhe und damit der Durchsatz je Mischzyklus begrenzt.
[0005] Es sind deshalb in der Vergangenheit Mischer spezieller Konstruktion entwickelt worden,
die den besonderen Umständen bei Gießereiformsanden Rechnung tragen. So ist es bekannt
(DE-C-1 204 632) innerhalb eines umlaufenden Trogs verschiedene Misch- und Knet- bzw.
Walzwerkzeuge anzuordnen, die ihrerseits um parallel zur Trogachse verlaufene Achsen
-teils gegenläufig, teils gleichläufig - angetrieben sind. Durch diese Ausbildung
werden die Mischungskomponenten unterschiedlichen Bewegungen und Kräften ausgesetzt,
die zu einer guten Mischungsqualität führen sollen. Bei einem weiteren bekannten Mischer
(DE-B-2 318 692 = US-A-3 964 733) laufen über dem Boden des stillstehenden Trogs sternförmig
angeordnete Mischarme mit Schaufelbesatz um, die das Mischgut in Umfangsrichtung transportieren
und durch Anstellung entgegen der Drehrichtung auch anheben. Oberhalb dieser Mischarme
greifen in den Trog exzentrisch zur Achse schndl laufende Schleuderwerkzeuge ein,
die die obere Schicht des Mischguts ständig aufreißen und das Mischgut in einander
entgegengesetzten Richtungen schleudern. Auch dieser Mischer führt zu einer befriedigenden
Mischqualität, erfordert aber erhebliche Anriebskräfte und führt zu einem starken
Verschleiß.
[0006] Schließlich ist es bekannt (DE-A-1 557 252) in einem umlaufenden Trog mehrere um
senkrechte Achsen umlaufende ebene Mischwerkzeuge einzusetzen und das Mischgut durch
stillstehende Leitbleche von außen nach innen zu bewegen. Daneben sind Mischwerkzeuge
vorhanden, die an einer senkrechten Achse mehrere in Abstand übereinander angeordnete
ebene Schaufeln aufweisen,die dem Mischgut eine vertikale Bewegung aufzwingen. Bei
diesem Mischer sind also horizontale und vertikale Bewegungen im Mischgut überlagert.
Bei dieser, wie auch bei der Mehrzahl der vorgenannten Ausführungsformen ist von Nachteil,
daß die verschieden wirkenden Mischwerkzeuge auch jeweils einen eigenen Antrieb benötigen,
so daß die Zugänglichkeit des Trogs von oben erheblich beeinträchtigt ist. Ferner
ergeben sich aufgrund der unsymmetrischen Anordnung der Mischwerkzeuge Toträume bzw.
Räume, in denen das Mischgut nur einer bestimmten Kraft- oder Bewegungskomponente
ausgesetzt ist, so daß die unterschiedlichen Einwirkungen auf das Mischgut an verschiedenen
geometrischen Orten stattfindet und eine echte Überlagerung dieser Einwirkungen nicht
gegeben ist. Dadurch wird die Verweilzeit entsprechend groß und das Mischervolumen
unzureichend genutzt.
[0007] Die Erfindung geht zunächst von der bekannten Tatsache aus, daß eine optimale Mischqualität,
insbesondere bei Gießerei- formsanden, sowohl horizontale, als auch vertikale Bewegungskomponenten
innerhalb des Mischguts erfordert. Ferner sollte die Mischung ständigen Scherbeanspruchungen
ausgesetzt sei n, um der Bildung von Agglomeraten wirksam zu begegnen. Ausgehend hiervon
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Bewegungs-und Kraftkomponenten
dem Mischgut mittels einfach aufgebauter Mischschaufeln mitzuteilen und die Leistung
gegenüber herkömmlichen Mischern zu steigern.
[0008] Ausgehend von der Vorrichtung des eingangs genannten Aufbaus (DE-A-26 03 057 = US-A-4
154 540) wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mischwerkzeuge
schaufelartig als Mantelsegmente eines Kreiszylinders mit etwa horizontal angeordneter
Achse ausgebildet und die Mischschaufeln der äußeren Gruppe mit ihrer konkaven Seite
nach innen, die der inneren Gruppe mit ihrer konkaven Seite nach außen gewandt sind
und dem Mischgut eine Drallbewegung verleihen und daß den Innenseiten der Außenwand
und der Innenwand des Trogs umlaufende Wandabstreifer zugeordnet sind.
[0009] Die gemäß der Erfindung schaufelartig ausgebildeten Mischwerkzeuge schälen mittels
der vorlaufenden Schnittkante aus dem Mischgut einen Teilstrom heraus und lenken ihn
- je nach Winkelanstellung - nach innen bzw. außen ab. Zugleich wird dieser Teilmenge
eine Drallbewegung aufgezwungen, innerhalb der die Mischungskomponenten sowohl horizontal
als auch vertikal bewegt werden. Zugleich entstehen durch diesen "Schälvorgang" Scher-
und Druckkräfte, die das Bindemittel auf die Formsandpartikel aufprägen. Durch diesen
Vorgang entstehen innerhalb des Mischgutes Fladen, die nach Verlassen der nachlaufende
Kante der Mischschaufel wieder teilweise zerfallen bzw. durch die anderen Mischschaufel-Gruppen
wieder aufgelöst werden. Dadurch, daß die Mischschaufeln der zwei oder mehr Gruppen,
wie an sich bekannt, unter entgegengesetzten Winkeln gegenüber der Tangente ihrer
Umlaufbahn angestellt sind, wird dem Mischgut ferner die erforderliche radiale Bewegung
vom inneren Bereich des Trogs nach außen bzw. vom äußeren Bereich nach innen aufgezwungen.
Aufgrundd;r Drallbewegung wird auch bei zähen Mischungen vermieden, daß das Mischgut,
in Umlaufrichtung über größere Strecken nur mitgenommen und nicht umgewälzt wird.
urch Anordnung der Mischschaufeln insbesondere der inneren Gruppe in verschiedener
Höhenlage über dem Trogboden ist eine große Füllhöhe möglich, zugleich aber sichergestellt,
daß ein ständiger Transport von oben nach unten und umgekehrt stattfindet. Dadurch,
daß die Mischschaufeln aus Mantelsegmenteneines Kreiszylinders bestehen, lassen sie
sich fertigungstechnisch leicht herstellen. Dies wird durch die weitere Maßnahme,
daß neben den Mischschaufeln gesonderte Wandabstreifer vorgesehen sind, unterstützt,indem
diese einen einfachen nnearen Aufbau aufweisen können, was aufgrund der Tatsache,
daß diese Bauteile einem stärkeren Verschleiß unterliegen, ihre Nachstellung oder
ihren Austausch erleichtert, während die demgegenüber komplizierter geformten Mischschaufeln
nur den Mischkräften ausgesetzt sind.
[0010] Es sind zwar Mischer mit gekrümmten Mischschaufeln mit horizontaler Krümmungsachse
bekannt (DE-C-801 618), doch befinden sich diese in nur einer Ebene, so daß die Füllhöhe
sehr niedrig ist. Ferner findet ein Transport vorwiegend nur in einer horizontalen
Ebene statt. Die Mischschaufeln sind nicht teilzylindrisch gekrümmt, so daß ihre Herstellung
relativ aufwendig ist. Schließlich wirken die innerste und äußerste Mischschaufel
als Wandabstreifer, sind also einem starken Verschleiß ausgesetzt. Dies umsomehr,
als sie zusätzlich - wie auch alle übrigen Mischschaufeln - als Bodenabstreifer wirken.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Mischschaufeln eine
entgegen der Umlaufrichtung geneigte vorlaufende Schnittkante und eine etwa horizontal
verlaufende untere Schnittkante aufweisen, wobei es ferner vorteilhaft ist, daß die
vorlaufende Schnittkante über eine bogenförmig gekrümmte Kante in die untere Schnittkante
übergeht. Damit ist das die Mischschaufel bildende Mantelsegment auf die unbedingt
notwendige Fläche zurückgeschnitten, um die gewünschten Bewegungen zu erhalten und
es müssen dadurch nicht unnötige Druck- und Reibungskräfte, die keine Mischwirkung
bringen, überwunden werden. Auch werden auf diese Weise Anbackungen an der vorlaufenden
Schnittkante vermieden und es wird der Teilstrom, der in eine Drallbewegung versetzt
werden soll
/in unterschiedlichen Höhen angeschnitten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Mischschaufeln gegenüber der Horizontalebene entgegen ihrer
Drehrichtung ansteigend geneigt. Durch diese Maßnahme kann dem Mischgut eine noch
ausgeprägtere vertikale Bewegungskomponente mitgeteilt werden.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausführung bestehen die Mischschaufeln der äußeren Gruppe
aus zwei oder mehr übereinander angeordneten Mantelsegmenten eines Kreiszylinders,
die entlang einer Mantellinie verbunden sind. Dadurch kann das Mischgut außen von
einem einzigen Werkzeug über die gesamte Füllhöhe erfaßt und in zwei bzw. mehrere
Teilströme aufgeteilt werden, die jeweils in eine Drallbewegung versetzt werden. Bei
dieser Ausführungsform weist die Verbindungslinie der beiden Mantelsegmente einen
größeren radialen Abstand von der Trogachse auf als die die Mantelsegmente begrenzenden
äußeren Kanten.
[0013] Die Effektivität des Mischers kann noch dadurch erhöht werden, daß beispielsweise
die Mischschaufeln der inneren Gruppe unterschiedlichen Abstand von der Trogachse
und/oder vom Boden des Trogs aufweisen. Ferner läßt sich die vertikale Bewegungskomponente
noch dadurch beeinflussen oder verstärken, daß beispielsweise die Mischschaufeln der
inneren Gruppe um eine zur Trogachse geneigte Achse angetrieben sind. Auch ist es
möglich, die Mischschaufeln der inneren Gruppe um eine zur Trogachse exzentrisch angeordnete
Achse anzutreiben.
[0014] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind der äußeren Gruppe der Mischschaufeln
weitere teilzylindrische Mischschaufeln mit senkrecht stehender Krümmungsachse zugeordnet,
deren vorlaufende Kante einen größeren radialen Abstand von der Trogachse aufweist
als die nachlaufende Kante. Die Mischschaufeln mit senkrecht stehender Krümmungsachse
leiten das Mischgut in erster Linie nach innen, während die mit horizontaler Krümmungsachse
dem Mischgut eine nach innen gerichtete Drallbewegung verleihen.
[0015] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß je eine teilzylindrische Mischschaufel mit
senkrecht stehender Krümmungsachse mit einer Mischschaufel mit horizontal liegender
Achse verbunden ist, wobei letztere oben angeordnet ist, während erstere etwa bis
zum Boden des Trogs reicht. Dadurch ist insbesondere gewährleistet, daß spezifisch
leichtere Komponenten, die sich vornehmlich an der Oberfläche sammeln, ständig umgewälzt
und untergemischt werden, während im unteren Bereich mit den senkrecht stehenden Mischschaufeln
kein nennenswerter Vertikaltransport stattfindet, die leichten Komponenten also nicht
wieder an die Oberfläche transportiert werden. Dieser Effekt tritt dann verstärkt
ein, wenn die Mischschaufel mit horizontaler Krümmungsachse die Oberfläche des Mischgutes
überragt. Durch die senkrecht angeordneten Mischschaufeln wird auch die Entleerung
jeder Charge erleichtert.
[0016] In weiterhin bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, daß die Wandabstreifer für die
Innenwand des Trogs mit den Mischschaufeln der inneren Gruppe und die für die Außenwand
des Trogs mit den Mischschaufeln der äußeren Gruppe synchron umlaufen. Die Mischschaufeln
und Wandabstreifer können somit vom gleichen Antrieb versorgt werden.
[0017] Vorzugsweise ist je ein Wandabstreifer für die Außenwand des Trogs in Umlaufrichtung
hinter jeder Mischschaufel der äußeren Gruppe angeordnet. Dadurch, daß der Wandabstreifer
der Mischschaufel nachläuft, fällt das abgestreifte Material in den Freiraum, der
durch die vorlaufende Mischschaufel, die das Material nach innen verdrängt, erzeugt
worden ist. Dieses abgestreifte Material wird dann von der nachfolgenden Mischschaufel
erfaßt und nach innen transportiert. Dadurch ist sichergestellt, daß kein Material
längere Zeit im wandnahen Bereich verbleibt.
[0018] Schließlich können die Wandabstreifer auswechselbare und/oder nachstellbare Verschleißleisten
aufweisen.
[0019] Nachstehend ist die Erfindung anhand mehrerer in der Zeichnung wiedergegebener Ausführungsbeispiele
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung;
Figur 2 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform;
Figur 3 eine den Figuren 1 und 2 entsprechende Ansicht einer dritten Ausführungsform;
Figur 4 eine schematische Draufsicht auf einen Sektor des Trogs der Vorrichtung;
Figur 5 eine schematische Seitenansicht des Trogsektors gemäß Figur 4;
Figur 6 eine der Figur 4 entsprechende Ansicht eines Trogsektors bei anderer Ausbildung
und Anordnung der Mischschaufeln;
Figur 7 eine schematische Seitenansicht zu Figur 6
Figuren schematische Darstellungen zur Geometrie 8 und 9 einer Ausführungsform der Mischschaufeln;
Figur 10 einen Axialschnitt durch einen Mischer und
Figur 11 eine Draufsicht auf die Mischer gemäß Fig. 10.
[0020] Der in den Figuren 1 bis 9 gezeigte Mischer besteht aus einem feststehenden Trog
1 mit zylindrischem Mantel 2 und horizontalem Boden 3. Die Achse des Trogs ist mit
4 bezeichnet. In den Trog greifen von oben mehrere - beim gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei - Gruppen 5 und 6 von Mischschaufeln ein, wobei die Gruppe 5 die Mischschaufeln
7 und 8, die Gruppe 6 die Mischschaufeln 9 aufweist. Die Mischschaufeln sind in den
Figuren 1 bis 3 der leichteren Darstellbarkeit wegen lediglich als rechteckige Gebilde
wiedergegeben. Ihre tatsächliche Formgebung wird anhand der Figuren 4 ff. beschrieben.
[0021] Die Gruppen 5 und 6 von Mischschaufeln 7, 8 bzw. 9 laufen mit unterschiedlichem radialen
Abstand von der Trogachse 4 um. Sie sitzen zu diesem Zweck an Tragarmen 10 bzw.11,
die wiederum über Antriebswellen 12, 13 an einen Antrieb, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
von Getrieben, angeschlossen sind. Wie mit den Richtungspfeilen A und B angedeutet,
laufen die Mischschaufeln 7 und 8 der Gruppe 5, gegensinnig zu den Mischschaufeln
9 der äußeren Gruppe 6 um.
[0022] Wie weiterhin aus Figur 1 ersichtlich, kann die Mischschaufel 7 der inneren Gruppe
5 einen größeren radialen Abstand von der Trogachse 4 aufweisen als die Mischschaufel
8 der gleichen Gruppe. Ebenso können die beiden Mischschaufeln 7, 8 der Gruppe 5 unterschiedlich
tief in den Trog eintauchen, wie dies gleichfalls aus Figur 1 ersichtlich ist.
[0023] Die Ausführungsform gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der gemäß Figur 1 im wesentlichen
nur dadurch, daß der unterschiedliche radiale Abstand der Mischschaufeln 7, 8 der
Gruppe 5 auch durch axialen Versatz der Antriebswelle 12 gegenüber der Trogachse 4
erreicht werden kann. Dadurch ergibt sich auch eine exzentrische Umlaufbahn.
[0024] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 ist die Antriebswelle 12 der inneren Gruppe
5 mit den Mischschaufeln 7 und 8 um den Winkel 06. gegenüber der Trogachse 4 bzw.
der Antriebswele 13 der außenliegenden Gruppe 6 geneigt, so daß die Mischschaufeln
7, 8 einerseits in unterschiedlicher Höhe angeordnet sind und andererseits dem Mischgut
sowohl eine horizontale, als auch vertikale Bewegungskomponente erteilen.
[0025] Neben den bereits beschriebenen Gruppen 5 und 6 von Mischschaufeln 7, 8 bzw..9 weist
die Vorrichtung, wie die Figuren 4 bis 9 zeigen, zusätzlich noch wenigstens einen
der Außenwand 3 des Trogs anliegenden Wandabstreifer 14, einen horizontal liegenden
Bodenabstreifer 16 und einen der Innenwand 18 des Trogs 1 zugeordneten Wandabstreifer
17 auf. Diese Abstreifer können aus einfachen schräggestellten Leisten bestehen.
[0026] Die Mischschaufeln 7, 8 und 9 sind teilzylindrisch gekrümmt bzw. von Zylinderausschnitten
gebildet. In den Figuren 8 und
9 ist die Erzeugung der Schaufeln 7, 8 der inneren Gruppe 5 schematisch angedeutet.
Dort ist mit gestrichelten Linien ein Zylinder 20 gezeigt, wobei die Schaufeln 7,
8 aus einem Segment 21 dieses Zylinders gebildet ist, also eine Krümmung mit dem Radius
r (Figur 8 ) aufweist. Aus der Projektion gemäß Figur 9 ist die sonstige Kontur des
Segmentes 21 erkennbar. Ferner ist die Umlaufrichtung A der Schaufel 7 bzw. 8 angedeutet.
Die Schaufel 7, 8 weist eine vorlaufende Schnittkante 22, die gegen die Drehrichtung
14 ansteigend geneigt ist sowie eine weitere horizontale Schnittkante 23 auf.
[0027] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel geht die Schnittkante 22 über einen bogenförmigen
Abschnitt 25 in einen nach hinten ansteigenden Abschnitt 24 der horizontalen Kante
23 über. Die Scheitellinie bzw, die hierzu parallele Krümmungsachse der Schaufel 7,
8 ist in Figur .9 mit 26 angedeutet.
[0028] Wie aus Figur 4 ersichtlich, ist die Scheitellinie bzw. Achse 26 der Schaufel 7,
8 gegenüber der Tangente der Umlaufbahn winklig angestellt, so daß das von der Mischschaufel
7, 8 erfaßte Mischgut von innen nach außen transportiert und dabei zugleich in einer
Drallbewegung geführt wird. Die Mischschaufeln 9 sind aus zwei übereinander liegenden
Teilzylindern 27, 28 gebildet, die entlang einer Mantellinie 29 miteinander verbunden
sind, die wiederum weiter außen liegt als die äußeren Begrenzungskanten 30, 31 der
beiden Teilzylinder 27, 28. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 und 5 sind die
Achse 26 der Mischschaufeln 7, 8 der innen liegenden Gruppe 5 und die Achsen der Teilzylinder
27, 28 der Mischschaufeln 9 der außen liegenden Gruppe horizontal angeordnet.
[0029] Im Gegensatz zu dieser Ausführungsform ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur
6 und 7 die Achse der Teilzylinder 27, 28 entgegen der Drehrichtung 15 ansteigend
gezeigt. Ferner sind die Mischschaufeln 7, 8 radial weiter nach außen eingesetzt und
sie greifen weniger tief in den Trog ein.
[0030] In den Fig. 10 und 11 ist eine konstruktive Ausführung des Mischers gezeigt. Dabei
sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß hier nur noch abweichende
Merkmale zu beschreiben sind. Aus Fig. 11 ist ersichtlich, daß die innere Gruppe neben
den Mischschaufeln 7 und 8 noch eine dritte Mischschaufel 15 gleicher Kontur aufweist.
Diese drei Mischschaufeln sind in unterschiedlichem radialen Abstand von der Trogachse
4 (Fig. 11) und in unterschiedlicher Höhe (Fig 10) über den Trogboden 3 angeordnet.
Sie laufen sämtlich in Richtung A um. Ferner weist die äußere Gruppe 6 zwei diametral
angeordnete Mischschaufeln 9 mit horizontaler Krümmungsachse auf, die zusammen mit
je einem Wandabstreifer 14 für die äußere Trogwand 2 an jeweils einem Tragarm 11 angebracht
sind. Wie Fig. 11 zeigt, läuft der Wandabstreifer 14 hinter der jeweiligen Mischschaufel
9 in Richtung B und transportiert das Material in den von der Mischschaufel geschaffenen
Freiraum. Die Wandabstreifer 14, wie auch die für die Innenwand undd-zn Trogboden,
weisen nachstellbare und auswechselbare Verschleißleisten 32 auf.
[0031] Den Mischschaufeln 9, die, wie Fig. 10 zeigt, oben angeordnet sind und bis an oder
über die Füllhöhe des Mischers reichen, sind weitere Mischschaufeln 33 zugeordnet,
die aus Teilzylindern mit senkrechter Krümmungsachse gebildet sind und bis zum Boden
3 des Trogs 1 reichen. Die horizontal und vertikal angeordneten Mischschaufeln 9 und
33 sind miteinander verbunden und an den Tragarmen 11 befestigt. Die vorlaufende Kante
34 der senkrechten Mischschaufel 33 weist einen größeren Abstand von der Trogachse
4 auf als die nachlaufende Kante 35.
1. Vorrichtung zum Mischen von Feststoffen miteinander und mit Flüssigkeiten, insbesondere
zur Herstellung von Gießerei-Formsandmischungen, bestehend aus einem kreisförmigen
feststehenden Trog mit senkrechter Achse und wenigstens zwei Gruppen von an Armen
befestigten Mischwerkzeugen, die mit unterschiedlichem Abstand von der Trogachse und
von dem Boden des Trogs mit einer Relativgeschwindigkeit, vorzugsweise gegensinnig,
umlaufen und gegenüber der Tangente ihrer Umlaufbahn unter entgegengesetzten Winkeln
geneigt sind derart, daß die Mischwerkzeuge der äußeren Gruppe das Mischgut nach innen,
die Mischwerkzeuge der inneren Gruppe das Mischgut nach außen fördern, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischwerkzeuge (7, 8, 9) schaufelartig als Mantelsegmente eines Kreiszylinders
mit etwa horizontal angeordneter Achse (26) ausgebildet und die Mischschaufeln (9)
der äußeren Gruppe mit ihrer konkaven Seite nach innen, die (7, 8) der inneren Gruppe
mit ihrer konkaven Seite nach außen gewandt sind und dem Mischgut eine Drallbewegung
verleihen,und daß den Innenseiten der Außenwand (2) und der Innenwand (18) des Trogs
umlaufende Wandabstreifer(14,17)zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschaufeln (7,
8) eine entgegen der Umlaufrichtung geneigte verlaufende Schnittkante (22) und eine
etwa horizontal vorlaufende untere Schnittkante (23) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorlaufende
Schnittkante (22) über eine bogenförmig gekrümmte Kante (25) in die untere Schnittkante
(23,24)übergeht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die untere
Schnittkante der Mischschaufeln (7, 8) aus einem horizontalen Abschnitt (23) und einem
entgegen der Drehrichtung (A) ansteigend geneigten Abschnitt (24) besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschaufeln
(9) mit ihrer Krümmungsachse gegenüber der Horizontalebene entgegen ihrer Drehrichtung
(B) ansteigend geneigt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschaufeln
(9) der äußeren Gruppe aus zwei oder mehr übereinander angeordneten parallelen Mantelsegmenten
eines Kreiszylinders (27,28) bestehen, die entlang einer Mantellinie (29) verbunden
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslinie (29)
der beiden Mantelsegmente (27, 28) einen größeren radialen Abstand von der Trogachse
(4) aufweist, als die die Mantelsegmente (27, 28) begrenzenden äußeren Kanten (30,
31).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschaufeln
(7, 8) der inneren Gruppen (5) unterschiedlichen Abstand von der Trogachse (4) aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschaufeln
(7, 8) der inneren Gruppe (5) unterschiedlichen Abstand vom Boden (3) aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischschaufeln (7, 8) der inneren Gruppe (5) um eine zur Trogachse (4) geneigte Achse
(12) angetrieben sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischschaufeln (7, 8) der inneren Gruppe (5) um eine zur Trogachse (4) exzentrisch
angeordnete Achse (12) angetrieben sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
äußeren Gruppe (6) der Mischschaufeln (9) weitere teilzylindrische Mischschaufeln
(33) mit senkrecht stehender Krümmungsachse zugeordnet sind, deren vorlaufende Kante
(34) einen größeren radialen Abstand von der Trogachse (4) aufweist als die nachlaufende
Kante (35).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß je eine teilzylindrische
Mischschaufel (33) mit senkrecht stehender Krümmungsachse mit einer Mischschaufel
(9) mit horizontal liegender Achse verbunden ist, wobei letztere oben angeordnet ist,
während erstere etwa bis zum Boden (3) des Trogs (2) reicht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschaufeln (9)
mit horizontaler Krümmungsachse der äußeren Gruppe (6) die Oberfläche des Mischgutes
überragen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichet,daß die Wandabstreifer
(17) für die Innenwand (18) des Trogs (1) mit den Mischschaufeln (7, 8) der inneren
Gruppe (5) und die (14) für die Außenwand (2) des Trogs (1) mit den Mischschaufeln
(9) der äußeren Gruppe (6) synchron umlaufen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß je
ein Wandabstreifer (14) für die Außenwand (2) des Trogs (1) in Umlaufrichtung hinter
jeder Mischschaufel (9, 33) der äußeren Gruppe (6) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandabstreifer (14, 17) auswechselbare und/oder nachstellbare Verschleißleisten (32)
aufweisen.