[0001] Die Erfindung betrifft einen Nierenschutzgurt, insbesondere einen als Außengurt
zu tragenden Nierenschutzgurt gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei Nierenschutzgurten für Zweiradfahrer unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten.
Einmal die sogenannten Innen- oder Stretchgurte, die zumeist unter der Schutzkleidung
getragen werden und hauptsächlich aus einem elastisch dehnbaren Stretchmaterial bestehen.
Die andere Art sind Außengurte, die zumeist über der Schutzbekleidung getragen werden
und meistens aus Leder oder Kunstleder bestehen und eine verbreitertes Rückenteil
aufweisen, das den die Nieren schützenden Bereich des Nierenschutzgurtes darstellt.
Die dem Körper zugewandte Seite und insbesondere das Rückenteil dieser Nierenschutzgurte
ist häufig mit einem wärmedämmenden Futterstoff besetzt. Im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung sollen unter dem Begriff "Außengurt" alle solche Nierenschutzgurte zu sammengefaßt
werden, die ein verbreitertes Schutzteil für die Nieren aufweisen.
[0003] Ein bisher unbefriedigend gelöstes Problem bei derartigen Nierenschutzgurten ist
jedoch die Längenverstellung. Hierzu werden beispielsweise die Verschlußelemente an
Schlaufen verschiebbar angeordnet. Zusätzlich ist der Nierengurt im Verschlußbereich
überlappend ausgebildet, so daß der Körper des Trägers in jedem eingestellten Längenzustand
vollständig umschlossen ist. Dies hat den Nachteil, daß die Schlaufen mit den Verschlußelementen
bei einem kurz eingestellten Nierenschutzgurt abstehen und daß der Nierenschutzgurt
darüber hinaus durch die Überlappung im Verschlußbereich zur Wulstbildung in diesem
Bereich neigt. Auch entsteht je nach eingestelltem Längenzustand ein unterschiedlicher
optischer Eindruck, was aufgrund ästhetischer Gesichtspunkte nicht erwünscht ist.
Um diese genannten Schwierigkeiten zu vermeiden bzw. abzumildern, werden derartige
Außengurte im Handel in der Regel in Größen- bzw. Längenabstufungen von 5 cm angeboten.
Damit kann es unter Umständen notwendig sein, daß ein Motorradfahrer im Sommer eine
kleinere Größe eines Nierenschutzgurtes benötigt als in den kühleren Jahreszeiten
Herbst, Frühjahr und Winter, wenn er unter der Lederschutzbekleidung noch dicke Kleidungsstücke
wie etwa Pullover trägt.
[0004] Es sind auch Außengurte bekannt, bei denen diese Längenproblematik dadurch angegangen
wird, daß zwischen den Seitenteilen und dem Rückenteil ein kurzes Stretchteil eingearbeitet
ist. Da es sich hierbei um relativ festes Stretchmaterial handelt, ist die damit erreichbare
Größen- bzw. Längenvariabilität nicht befriedigend. Eine Verlängerung des Stretcheinsatzes
und damit verbundene erweiterte Dehnbarkeit verbietet sich jedoch auch deshalb, weil
dann der Nierenschutzgurt in diesem Bereich zum Zusammenfalten neigt, wodurch seine
Schutzwirkung be einträchtigt wird. Auch ist die Wärmedämmfähigkeit von Stretchmaterial
in gedehntem Zustand schlechter als in ungedehntem Zustand, so daß im gedehnten Zustand
die optimale Wärmedämmwirkung des Nierenschutzgurtes nicht mehr gewährleistet ist.
Darüber hinaus ist auch das op- tische Aussehen derartiger Außengurte nicht befriedi-
gend.
[0005] Es sind auch Außengurte im Handel, von denen die Erfindung ausgeht, bei denen dieses
kurze Stretchteil an der Außenseite mit gekräuseltem nicht dehnbaren Abdeckmaterial
wie z.B. Leder besetzt ist, um einerseits die Optik zu verbessern und um andererseits
die schlechteren Schutzeigenschaften von Stretchmaterial zu kompensieren. Die Längen-
bzw. Größenvariabilität ist jedoch auch hier einmal durch die Dehncharakteristik des
kurzen Stretcheinsatzes gegeben und zum anderen durch die Länge des gekräuselten
Lederbesatzes bestimmt. Die Nachteile und Probleme der vorstehend erläuterten Außengurte
sind damit auch bei diesem gattungsbildenden Außengurt nicht gelöst.
[0006] Bei Stretch- bzw. Innengurten ist die Größen- bzw. Längenvariabilität durchaus größer
als bei Außengurten, da ja der gesamte Stretchgurt aus Stretchmaterial besteht. Da
jedoch das Stretchmaterial genügend steif sein muß, um ein Zusammenfalten des Stretchgurtes
der Breite nach zu verhindern, sind auch hier der Längervariabilität Grenzen gesetzt,
so daß auch hier mehrer Größen notwendig sind, um die unterschiedliche Körperfülle
der verschiedenen Träger von Nierenschutzgurten abzudecken.
[0007] Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Nierenschutzgurt auch
in Ausbildung als Außengurt zu schaffen, der ohne Beeinträchtigung des optischen Erscheinungsbildes
in einer erheblich verringerten Anzahl von Größen zur Verfügung gestellt und von Personen
mit stark voneinander abweichendem Körperbau und unter un terschiedlichen Bedingungen
getragen werden kann.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1.
[0009] Durch das Anordnen des elastisch dehnbaren Abschnitts in einer Flachhülse wird erreicht,
daß die konstruktiven Elemente, die das optische Erscheinungsbild des Außengurts
prägen, unabhängig von den Elementen veränderbar sind, die die Längen- bzw. Größenvariabilität
bestimmen. Unabhängig vom jeweiligen Dehnungszustand des leicht dehnbaren Abschnitts
im Innern der Flachhülse, also unabhängig von der Länge des Außengurts, bleibt das
optische Erscheinungsbild stets gleich. Lediglich die schwerer dehnbaren bzw. undehnbaren
Abschnitte, in der Regel die Seitenteile ragen je nach Dehnungszustand mehr oder weniger
aus den schlitzförmigen Spaltöffnungen der Flachhülse hervor. Darüber hinaus ist auch
die Wärmedämmwirkung bzw. die Luftdurchlässigkeit und damit die Schutzwirkung des
Nierenschutzgurtes durch die schwerer dehnbaren bzw. undehnbaren Abschnitte und durch
die Flachhülse bestimmt und somit ebenfalls unabhängig von jeweiligen Längenzustand
des Nierenschutzgurtes.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Nierenschutzgurt ist es somit möglich, mit nur zwei oder
drei Größen den gesamten Grössen- bzw. Längenbereich von etwa 60 bis 120 cm abzudekken.
Damit läßt sich die Bevorratung von Nierenschutzgurten unterschiedlicher Größe erheblich
verringern, was eine erhebliche Kosteneinsparung bedeutet.
[0011] Auch die Verschlußelemente müssen vorteilhafterweise nicht verstellbar ausgeführt
sein, so daß auch keine Schlaufen vom Nierenschutzgurt abstehen können und der Verschluß
desselben immer auf der gleichen Körperstelle zu liegen kommt. Auch die Notwendigkeit
eines sich überlappenden Nierenschutzgurtes im Verschlußbereich ist nicht mehr gegeben.
[0012] Nach Anspruch 2 ist es besonders vorteilhaft, wenn die Flachhülse als Rückenteil
ausgebildet ist, weil damit ein Außengurt geschaffen wird, der in seinem Erscheinungsbild
identisch mit herkömmlichen Außengurten ist, was wiederum die Akzeptanz durch den
Käufer erheblich erhöht. Hierzu trägt auch bei, daß sich die Handhabung gegenüber
herkömmlichen Außengurten nicht ändert.
[0013] Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 weist einen fertigungstechnischen Vorteil auf,
da zwischen zwei herkömmliche schwer dehnbare Abschnitte in Form von Seitenteilen
lediglich ein Stretchabschnitt eingesetzt werden muß, der dann im Inneren des Hülsenspalts
zu liegen kommt.
[0014] Wird gemäß Anspruch 4 der leicht dehnbare Abschnitt jedoch aus einer Mehrzahl von
unterschiedlich ausgestalteten Dehnteilen gebildet, so sind für die funktionelle
Ausgestaltung des Nierenschutzgurtes wesentlich mehr Freiheitsgrade gegeben. Insbesondere
läßt sich damit die Anpassung des Nierenschutzgurtes an unterschiedliche Körperkonturen
des Trägers optimieren.
[0015] Gemäß Anspruch 5 wird durch Befestigung des leicht dehnbaren Abschnitts im Hülsenspalt
der Flachhülse an wenigstens einem der Abdeckteile verhindert, daß sich die Flachhülse
in Gurtlängsrichtung verschiebt und somit die Nieren nicht optimal schützen können.
Darüber hinaus läßt sich durch die Art der Befestigung die Dehnungscharakteristik
über die Breite des leicht dehnbaren Abschnitts beeinflussen. Beispielsweise wird
durch im Winkel nach oben aufeinander zulaufende Befestigungsnähte erreicht, daß der
Nierenschutzgurt im Bereich der Hüftknochen und des Gesäßes leichter zu dehnen ist
als im darüberliegenden Bereich.
[0016] Bei der bevorgten Ausführungsform gemäß Anspruch 6 lassen sich durch eine versetzte
Befestigung der einzelnen Dehnteile des leicht dehnbaren Abschnitts auch Kräfte aufnehmen
und kompensieren, die aufgrund der von einer idealen Säule oder Walze abweichenden
natürlichen Körperform des Trägers nicht nur in Längsrichtung sondern schräg hierzu
wirken. Auch kann durch entsprechende Befestigung der einzelnen Dehnteile in der Flachhülse
eine unterschiedliche Dehnungscharakteristik über die Breite des leicht dehnbaren
Abschnitts erreicht werden.
[0017] Bei der vorteilhaften Weiterbildung nach Anspruch 7 läßt sich die Anzahl von in einen
einzigen Nierenschutzgurt "integrierbaren" Größen nochmals erweitern, da in beiden
über ein Mittelstück verbundenen Flachhülsen elastisch dehnbare Teile vorgesehen
sind. Auch die Schutzwirkung ist bei dieser Ausbildungsform keinerwegs beeinträchtigt,
da die beiden Flachhülsen über den zwei Nieren des Trägers zu liegen kommen.
[0018] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von mehreren beispielhaften Ausführungsformen anhand der Zeichnung.
[0019] Es zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nierenschutzgurtes, bei dem
der leicht dehnbare Abschnitt aus einem einzigen Dehnteil besteht,
Fig. 2 eine Schnittansicht der in Fig. 1 mit A gekennzeichneten Fläche,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform mit zwei getrennten Dehnteilen,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform mit einer Mehrzahl von Dehnteilen, und
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform mit zwei Flachhülsen.
[0020] In der folgenden Figurenbeschreibung sind identische oder entsprechende Teile mit
den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0021] Der Nierenschutzgurt 1 gemäß einer ersten Ausführungsform wie er in Fig. 1 in ausgebreitetem
Zustand dargestellt ist, weist eine leicht dehnbaren Abschnitt in Form eines einzigen
Dehnteiles 2 auf. Das Dehnteil 2 verbindet zwei schwerer dehnbare bzw. undehnbare
langgestreckte Seitenteile 3 und 4, an deren freien Enden Verschlußelemente 5 angebracht
sind. Eine Flachhülse 6 weist zwei einen Hülsenspalt 7 begrenzende Abdeckteile 8
und 9 auf. Der aus den beiden Seitenteilen 3 und 4 und dem Dehnteil 2 bestehende
Teil des erfindungsgemäßen Außengurtes durchgreift das Innere des Hülsenspaltes 7
derart, daß sich die beiden Seitenteile 3 und 4 zungenartig aus schlitzförmigen Spaltöffnungen
10 und 11 an gegenüberliegenden Rändern der Flachhülse 6 erstrecken.
[0022] Diese Anordnung ist nochmals in Fig. 2 verdeutlicht, die einen Schnitt durch die
in Fig. 1 mit A gekennzeichnete Fläche darstellt.
[0023] Damit sich die Flachhülse 6 nicht in Längsrichtung des Nierenschutzgurtes 1 verschieben
kann, ist das Dehnteil 2 an wenigstens einem der Abdeckteile 8 oder 9 befestigt. Geschieht
dies mittels zwei nach unten im Winkel aufeinander zulaufende Befestigungsnähte 12,
wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, so läßt sich der untere Bereich, d.h. der dem
Gesäß des Trägers nächstliegende Bereich des Nierenschutzgurtes 1, weiter ausdehnen
als der obere Bereich des Nierenschutzgurtes. Auf einfache Weise läßt sich somit
eine Anpassung des Nierenschutzgurtes 1 an den vergrößerten Körperumfang im Bereich
der Hüftknochen und des Gesäßes des Trägers erreichen. Um die Schutzwirkung und das
optische Erscheinungsbild des erfindungsgemäßen Nierenschutzgurtes nicht zu beeinträchtigen,
ist die Länge des Dehnteiles 2 so bemessen, daß es sich auch bei maximaler Ausdehnung
nicht aus den Spaltöffnungen 10 und 11 erstreckt.
[0024] Bei der Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Nierenschutzgurtes 20 nach Fig.
3 sind die schwerer dehnbaren Abschnitte bzw. ein linkes und ein rechtes Seitenteil
21 und 22 nicht direkt über ein einziges Dehnteil verbunden, sondern sind mit linken
und rechten elastisch dehnbaren Teilen 23 und 24 mittels entsprechender Befestigungsmittel
25 mit dem Rückenteil in Form einer Flachhülse 26 verbunden.
[0025] Damit ist bei entsprechender Ausbildung der Befestigungsmittel 25 z.B. in Nietenform
eine gewisse Gelenkfunktion des linken und rechten Dehnteiles 23 und 24 für die jeweils
daran befestigten Seitenteile 21 und 22 gewährleistet, wenn Spaltöffnungen 27 und
28 der Flachhülse 26 die Seitenteile 21 und 22 nicht ganz eng umschließen. Diese Ausbildungsform
ist insbesondere bei Personen mit erheblicher Körperfülle von Vorteil, bei denen der
Verschluß des Nierenschutzgurtes nicht auf gleicher Höhe zu liegen kommt wie das
Rückenteil des Nierenschutzgurtes.
[0026] Ein erfindungsgemäßer Nierengurt 40, wie er in Fig. 4 dargestellt ist, weist schwerer
dehnbare Abschnitte in Form eines linken und eines rechten Seitenteiles 41 und 42
auf, die an den sich aus seitlichen Spaltöffnungen 43 und 44 einer als Rückenteil
ausgebildeten Flachhülse 45 erstreckenden Enden die Verschlußelemente 5 aufweisen.
Im Innern einer Hülsenspalte 46 der Flachhülse 45 sind die Seitenteile 41 und 42 mit
einzelnen, unterschiedlich langen und/oder unterschiedlich elastischen Dehn teilen
47 bis 52 mit wenigstens einem Abdeckteil 53, 54 der Flachhülse 45 verbunden.
[0027] Durch Verwendung der unterschiedlich langen Dehnteile 47 bis 52, die zusätzlich noch
aus Materialien mit unterschiedlichen Dehnungscharakteristiken bestehen können, läßt
sich der Nierenschutzgurt 40 an unterschiedliche Körperkonturen und Körperumfänge
anpassen.
[0028] Hierzu sei auf die am gleichen Tag vom gleichen Anmelder eingereichte Patentanmeldung
mit dem Titel "Nierenschutzgurt in Form eines Stretchgurtes" (Anwaltsakte: 11 GE17
02 2) verwiesen, in der Stretchgurte beschrieben sind, bei denen sich die Dehnbarkeit
über die Breite des Nierenschutzgurtes ändert, wodurch ein optimaler Sitz erreicht
wird und auf die hier insoweit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
[0029] Eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Nierenschutzgurtes 60 ist in
Fig. 5 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform sind ein schwerer dehnbares linkes
und rechtes Seitenteil 61 und 62 im Innern von zwei Flachhülsen 63 und 64 jeweils
über ein einziges Dehnteil 66 mit einem Mittelteil 67 aus schwerer bzw. undehnbarem
Material verbunden. Die Dehnteile 65 und 66 sind in der gleichen Art und Weise mit
den Flachhülsen 63 und 64 verbunden, wie dies bei der Ausführungsform des Nierenschutzgurtes
1 nach Fig. 1 der Fall ist. Die Flachhülsen 63 und 64 des Nierenschutzgurtes 60 sind
so angeordnet, daß sie über der linken und rechten Niere des Trägers zu liegen kommen.
[0030] Durch das Vorsehen von zwei Flachhülsen, die zwei leicht dehnbare Abschnitte 65 und
66 umhüllen, läßt sich die Anzahl der Größen bzw. Längen, die sich mit einem einzigen
Nierenschutzgurt überdecken lassen, nochmals vergrößern. Selbstverständlich lassen
sich die elastisch dehnbaren Abschnitte 65 und 66 auch analog zu den Ausführungsformen
gemäß Fig. 3 und Fig. 4 ausbilden. Diese vierte Ausführungsform eignet sich besonders
für Motorradfahrer mit großer Körperfülle.
[0031] Bei einer nicht näher dargestellten Variante der Ausführungsform nach Fig. 5 ist
das Mittelteil 67 als ein den Nierenbereich abdeckendes Rückenteil ausgebildet und
die beiden leicht dehnbaren Abschitte 65 und 66 sind in die Position der Seitenteile
61 und 62 verlagert. Die zugehörigen Flachhülsen 64 und 65 sind bei dieser Variante
weniger breit ausgebildet, da sie die Nieren nicht mehr schützen müssen.
[0032] Besonders vorteilhaft bei dieser Variante ist, daß im Rückenteil keinerlei Dehnkräfte
auftreten. Die gezwungenermaßen verkürzte Ausführung der leicht dehnbaren Abschnitte
in den Seitenteilen wird dadurch kompensiert, daß zwei leicht dehnbare Abschnitte
vorgesehen sind, so daß auch mit dieser Ausführungsform mehrere Größen abgedeckt werden.
[0033] Die beschriebenen Ausführungsbeispiele beziehen sich zwar in erster Linie auf sogenannte
Außengurte, es ist jedoch ohne weiteres möglich, sogenannte Innen- bzw. Stretchgurte
in völlig analoger Weise aufzubauen. Als Material für Seitenteile bzw. für die Flachhülsen
würde man bevorzugterweise sehr schwer dehnbares Stretchmaterial verwenden, das auch
ein Zusammenfalten eines derartigen Stretchgurtes verhindert, und für die Dehnteile
würde man sehr leicht dehnbares Stretchmaterial verwenden.
[0034] In allen erläuterten Ausführungsformen können alle Materialien verwendet werden,
die auch zur Herstellung herkömmlicher Nierenschutzgurte Verwendung finden. Auch
sind alle bekannten Varianten von Verschlußsystemen wie Klett-, Haken-, Schnapp-,
Schling- Schnellverschluß und insbesondere der Einhandverschluß verwendbar, wie er
aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE-GM 83 24 510 bekannt ist. Auch lassen
sich die auf den Körper des Trägers zu liegen kommenden Seiten der Flachhülsen in
bekannter Weise aus besonders wärmedämmendem Material, wie z.B. Pelz besetzen.
1. Nierenschutzgurt, insbesondere als Außengurt zu tragender Nierenschutzgurt für
Zweiradfahrer,
mit wenigstens zwei Seitenteilen und wenigstens einem zwischen den Seitenteilen angeordneten
Teil wie insbesondere Rückenteil, und
mit wenigstens einem dehnbaren Abschnitt, der gegen- über dem Grundmaterial des Nierenschutzgurtes
erheblich leichter dehnbar gehalten ist, von Leder oder ähnlichem Material abgedeckt
ist und wenigstens einem demgegenüber erheblich schwerer dehnbaren oder undehnbaren
Abschnitt insbesondere aus dem Grundmaterial des Nierenschutzgurtes,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung des leicht dehnbaren Abschnitts (2; 23, 24; 47-52; 65, 66) als Flachhülse
(6; 26; 45; 63, 64) ausgebildet ist, die zwei einen Hülsenspalt (7) begrenzende Abdeckteile
(8, 9; 53, 54), deren einander gegenüberliegende Ränder schlitzförmige Spaltöffnungen
(11, 10; 27, 28; 43, 44) begrenzen, aufweist, wobei der leicht dehnbare Abschnitt
(2; 23, 24; 47-52; 65, 66) im Inneren des Hülsenspaltes (7) angeordnet ist, und
daß die schwerer dehnbaren bzw. undehnbaren Abschnitte (3, 4; 21, 22; 61, 62, 67)
aus der jeweils zugeordneten Spaltöffnung (11, 10; 27, 28; 43, 44) derart zungenartig
ausziehbar sind, daß sie auch bei maximaler Dehnung des leicht dehnbaren Abschnitts
(2; 23, 24; 47-52; 65, 66) die Spaltöffnung 11, 10; 27, 28; 43, 46) durchgreifen.
2. Nierenschutzgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachhülse (6,
26; 45; 63, 64) als das Rückenteil ausgebildet ist.
3, Nierenschutzgurt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der leicht
dehnbare Abschnitt aus einem einzigen Dehnteil (2; 65, 66), insbesondere einem hochelastischen
Stretchteil besteht.
4. Nierenschutzgurt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der leicht
dehnbare Abschnitt aus einer Mehrzahl von unterschiedlich ausgestalteten Dehnteilen
(47-52; 23, 24) besteht.
5. Nierenschutzgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der leicht dehnbare Abschnitt im Hülsenspalt (7) an wenigstens einem der Abdeckteile
(8, 9; 53, 54) der Flachhülse (6, 26; 45; 63, 64) befestigt ist.
6. Nierenschutzgurt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnteile (23,
24; 47-52) im Falle der Verwendung einer Mehrzahl von Dehnteilen in einem leicht dehnbaren
Abschnitt einzeln an der Flachhülse (6; 26; 45; 63; 64) befestigt sind.
7. Nierenschutzgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der leicht dehnbare Abschnitt (2; 23, 24; 47-52; 65, 66) im unteren Bereich des Nierenschutzgurtes
leichter dehnbar ist als im oberen Bereich.
8. Nierenschutzgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Flachhülsen (63, 64) vorgesehen sind, zwischen denen ein kurzes Mittelteil (67)
angeordnet ist.