(19)
(11) EP 0 211 332 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.02.1987  Patentblatt  1987/09

(21) Anmeldenummer: 86110133.5

(22) Anmeldetag:  23.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41D 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 24.07.1985 DE 3526500

(71) Anmelder: GERMAS-PRODUKTE Sybille Ebert
D-8500 Nürnberg 60 (DE)

(72) Erfinder:
  • Ebert, Gerd
    D-8500 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: KUHNEN, WACKER & PARTNER 
Alois-Steinecker-Strasse 22
85354 Freising
85354 Freising (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Nierenschutzgurt


    (57) Die Erfindung betrifft einen Nierenschutzgurt (1), insbeson­dere einen als Außengurt zu tragenden Nierenschutzgurt. Hierbei ist ein elastisch dehnbarer Abschnitt (2) in einer Flachhülse (6) verdeckt angeordnet, wodurch sich einerseits das optische Erscheinungsbild von einem herkömmlichen Außengurt nicht unterscheidet und andererseits mit nur zwei oder drei Größen der gesamte Größen- bzw. Längenbe­reich von Nierenschutzgurten von etwa 60 bis 120 cm ab­decken läßt. Durch das Anordnen der elastisch dehnbaren Abschnitte (2) im Inneren der Flachhülse (6) beeinträchtigen diese relativen dünnen und damit schlecht wärmedämmenden Abschnitte die Schutzfunktion des Nierengurtes nicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Nierenschutzgurt, insbeson­dere einen als Außengurt zu tragenden Nierenschutzgurt gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei Nierenschutzgurten für Zweiradfahrer unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten. Einmal die sogenannten In­nen- oder Stretchgurte, die zumeist unter der Schutz­kleidung getragen werden und hauptsächlich aus einem elastisch dehnbaren Stretchmaterial bestehen. Die andere Art sind Außengurte, die zumeist über der Schutzbeklei­dung getragen werden und meistens aus Leder oder Kunst­leder bestehen und eine verbreitertes Rückenteil aufwei­sen, das den die Nieren schützenden Bereich des Nieren­schutzgurtes darstellt. Die dem Körper zugewandte Seite und insbesondere das Rückenteil dieser Nierenschutzgurte ist häufig mit einem wärmedämmenden Futterstoff besetzt. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sollen unter dem Begriff "Außengurt" alle solche Nierenschutzgurte zu­ sammengefaßt werden, die ein verbreitertes Schutzteil für die Nieren aufweisen.

    [0003] Ein bisher unbefriedigend gelöstes Problem bei derartigen Nierenschutzgurten ist jedoch die Längenverstellung. Hierzu werden beispielsweise die Verschlußelemente an Schlaufen verschiebbar angeordnet. Zusätzlich ist der Nierengurt im Verschlußbereich überlappend ausgebildet, so daß der Körper des Trägers in jedem eingestellten Längenzustand vollständig umschlossen ist. Dies hat den Nachteil, daß die Schlaufen mit den Verschlußelementen bei einem kurz eingestellten Nierenschutzgurt abstehen und daß der Nierenschutzgurt darüber hinaus durch die Überlappung im Verschlußbereich zur Wulstbildung in die­sem Bereich neigt. Auch entsteht je nach eingestelltem Längenzustand ein unterschiedlicher optischer Eindruck, was aufgrund ästhetischer Gesichtspunkte nicht erwünscht ist. Um diese genannten Schwierigkeiten zu vermeiden bzw. abzumildern, werden derartige Außengurte im Handel in der Regel in Größen- bzw. Längenabstufungen von 5 cm angebo­ten. Damit kann es unter Umständen notwendig sein, daß ein Motorradfahrer im Sommer eine kleinere Größe eines Nierenschutzgurtes benötigt als in den kühleren Jahres­zeiten Herbst, Frühjahr und Winter, wenn er unter der Lederschutzbekleidung noch dicke Kleidungsstücke wie etwa Pullover trägt.

    [0004] Es sind auch Außengurte bekannt, bei denen diese Längen­problematik dadurch angegangen wird, daß zwischen den Seitenteilen und dem Rückenteil ein kurzes Stretchteil eingearbeitet ist. Da es sich hierbei um relativ festes Stretchmaterial handelt, ist die damit erreichbare Grö­ßen- bzw. Längenvariabilität nicht befriedigend. Eine Verlängerung des Stretcheinsatzes und damit verbundene erweiterte Dehnbarkeit verbietet sich jedoch auch des­halb, weil dann der Nierenschutzgurt in diesem Bereich zum Zusammenfalten neigt, wodurch seine Schutzwirkung be­ einträchtigt wird. Auch ist die Wärmedämmfähigkeit von Stretchmaterial in gedehntem Zustand schlechter als in ungedehntem Zustand, so daß im gedehnten Zustand die op­timale Wärmedämmwirkung des Nierenschutzgurtes nicht mehr gewährleistet ist. Darüber hinaus ist auch das op- tische Aussehen derartiger Außengurte nicht befriedi- gend.

    [0005] Es sind auch Außengurte im Handel, von denen die Erfin­dung ausgeht, bei denen dieses kurze Stretchteil an der Außenseite mit gekräuseltem nicht dehnbaren Abdeckmate­rial wie z.B. Leder besetzt ist, um einerseits die Optik zu verbessern und um andererseits die schlechteren Schutzeigenschaften von Stretchmaterial zu kompensieren. Die Längen- bzw. Größenvariabilität ist jedoch auch hier einmal durch die Dehncharakteristik des kurzen Stretch­einsatzes gegeben und zum anderen durch die Länge des ge­kräuselten Lederbesatzes bestimmt. Die Nachteile und Pro­bleme der vorstehend erläuterten Außengurte sind damit auch bei diesem gattungsbildenden Außengurt nicht ge­löst.

    [0006] Bei Stretch- bzw. Innengurten ist die Größen- bzw. Län­genvariabilität durchaus größer als bei Außengurten, da ja der gesamte Stretchgurt aus Stretchmaterial besteht. Da jedoch das Stretchmaterial genügend steif sein muß, um ein Zusammenfalten des Stretchgurtes der Breite nach zu verhindern, sind auch hier der Längervariabilität Grenzen gesetzt, so daß auch hier mehrer Größen notwendig sind, um die unterschiedliche Körperfülle der verschiedenen Träger von Nierenschutzgurten abzudecken.

    [0007] Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Nierenschutzgurt auch in Ausbildung als Außengurt zu schaffen, der ohne Beeinträchtigung des optischen Er­scheinungsbildes in einer erheblich verringerten Anzahl von Größen zur Verfügung gestellt und von Personen mit stark voneinander abweichendem Körperbau und unter un­ terschiedlichen Bedingungen getragen werden kann.

    [0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnen­den Merkmale des Anspruchs 1.

    [0009] Durch das Anordnen des elastisch dehnbaren Abschnitts in einer Flachhülse wird erreicht, daß die konstruktiven Elemente, die das optische Erscheinungsbild des Außen­gurts prägen, unabhängig von den Elementen veränderbar sind, die die Längen- bzw. Größenvariabilität bestimmen. Unabhängig vom jeweiligen Dehnungszustand des leicht dehnbaren Abschnitts im Innern der Flachhülse, also unabhängig von der Länge des Außengurts, bleibt das op­tische Erscheinungsbild stets gleich. Lediglich die schwerer dehnbaren bzw. undehnbaren Abschnitte, in der Regel die Seitenteile ragen je nach Dehnungszustand mehr oder weniger aus den schlitzförmigen Spaltöffnungen der Flachhülse hervor. Darüber hinaus ist auch die Wärme­dämmwirkung bzw. die Luftdurchlässigkeit und damit die Schutzwirkung des Nierenschutzgurtes durch die schwerer dehnbaren bzw. undehnbaren Abschnitte und durch die Flachhülse bestimmt und somit ebenfalls unabhängig von jeweiligen Längenzustand des Nierenschutzgurtes.

    [0010] Mit dem erfindungsgemäßen Nierenschutzgurt ist es somit möglich, mit nur zwei oder drei Größen den gesamten Grös­sen- bzw. Längenbereich von etwa 60 bis 120 cm abzudek­ken. Damit läßt sich die Bevorratung von Nierenschutz­gurten unterschiedlicher Größe erheblich verringern, was eine erhebliche Kosteneinsparung bedeutet.

    [0011] Auch die Verschlußelemente müssen vorteilhafterweise nicht verstellbar ausgeführt sein, so daß auch keine Schlaufen vom Nierenschutzgurt abstehen können und der Verschluß desselben immer auf der gleichen Körperstelle zu liegen kommt. Auch die Notwendigkeit eines sich über­lappenden Nierenschutzgurtes im Verschlußbereich ist nicht mehr gegeben.

    [0012] Nach Anspruch 2 ist es besonders vorteilhaft, wenn die Flachhülse als Rückenteil ausgebildet ist, weil damit ein Außengurt geschaffen wird, der in seinem Erscheinungsbild identisch mit herkömmlichen Außengurten ist, was wiederum die Akzeptanz durch den Käufer erheblich erhöht. Hierzu trägt auch bei, daß sich die Handhabung gegenüber her­kömmlichen Außengurten nicht ändert.

    [0013] Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 weist einen ferti­gungstechnischen Vorteil auf, da zwischen zwei herkömm­liche schwer dehnbare Abschnitte in Form von Seitenteilen lediglich ein Stretchabschnitt eingesetzt werden muß, der dann im Inneren des Hülsenspalts zu liegen kommt.

    [0014] Wird gemäß Anspruch 4 der leicht dehnbare Abschnitt je­doch aus einer Mehrzahl von unterschiedlich ausgestalte­ten Dehnteilen gebildet, so sind für die funktionelle Ausgestaltung des Nierenschutzgurtes wesentlich mehr Freiheitsgrade gegeben. Insbesondere läßt sich damit die Anpassung des Nierenschutzgurtes an unterschiedliche Körperkonturen des Trägers optimieren.

    [0015] Gemäß Anspruch 5 wird durch Befestigung des leicht dehn­baren Abschnitts im Hülsenspalt der Flachhülse an wenig­stens einem der Abdeckteile verhindert, daß sich die Flachhülse in Gurtlängsrichtung verschiebt und somit die Nieren nicht optimal schützen können. Darüber hinaus läßt sich durch die Art der Befestigung die Dehnungscharakte­ristik über die Breite des leicht dehnbaren Abschnitts beeinflussen. Beispielsweise wird durch im Winkel nach oben aufeinander zulaufende Befestigungsnähte erreicht, daß der Nierenschutzgurt im Bereich der Hüftknochen und des Gesäßes leichter zu dehnen ist als im darüberliegen­den Bereich.

    [0016] Bei der bevorgten Ausführungsform gemäß Anspruch 6 lassen sich durch eine versetzte Befestigung der einzelnen Dehn­teile des leicht dehnbaren Abschnitts auch Kräfte aufneh­men und kompensieren, die aufgrund der von einer idealen Säule oder Walze abweichenden natürlichen Körperform des Trägers nicht nur in Längsrichtung sondern schräg hierzu wirken. Auch kann durch entsprechende Befestigung der einzelnen Dehnteile in der Flachhülse eine unterschied­liche Dehnungscharakteristik über die Breite des leicht dehnbaren Abschnitts erreicht werden.

    [0017] Bei der vorteilhaften Weiterbildung nach Anspruch 7 läßt sich die Anzahl von in einen einzigen Nierenschutzgurt "integrierbaren" Größen nochmals erweitern, da in bei­den über ein Mittelstück verbundenen Flachhülsen ela­stisch dehnbare Teile vorgesehen sind. Auch die Schutz­wirkung ist bei dieser Ausbildungsform keinerwegs beein­trächtigt, da die beiden Flachhülsen über den zwei Nieren des Trägers zu liegen kommen.

    [0018] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von mehreren bei­spielhaften Ausführungsformen anhand der Zeichnung.

    [0019] Es zeigt

    Fig. 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nierenschutzgurtes, bei dem der leicht dehnbare Abschnitt aus einem einzigen Dehnteil besteht,

    Fig. 2 eine Schnittansicht der in Fig. 1 mit A gekenn­zeichneten Fläche,

    Fig. 3 eine zweite Ausführungsform mit zwei getrennten Dehnteilen,

    Fig. 4 eine dritte Ausführungsform mit einer Mehrzahl von Dehnteilen, und

    Fig. 5 eine vierte Ausführungsform mit zwei Flachhülsen.



    [0020] In der folgenden Figurenbeschreibung sind identische oder entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen ge­kennzeichnet.

    [0021] Der Nierenschutzgurt 1 gemäß einer ersten Ausführungsform wie er in Fig. 1 in ausgebreitetem Zustand dargestellt ist, weist eine leicht dehnbaren Abschnitt in Form eines einzigen Dehnteiles 2 auf. Das Dehnteil 2 verbindet zwei schwerer dehnbare bzw. undehnbare langgestreckte Seiten­teile 3 und 4, an deren freien Enden Verschlußelemente 5 angebracht sind. Eine Flachhülse 6 weist zwei einen Hül­senspalt 7 begrenzende Abdeckteile 8 und 9 auf. Der aus den beiden Seitenteilen 3 und 4 und dem Dehnteil 2 be­stehende Teil des erfindungsgemäßen Außengurtes durch­greift das Innere des Hülsenspaltes 7 derart, daß sich die beiden Seitenteile 3 und 4 zungenartig aus schlitz­förmigen Spaltöffnungen 10 und 11 an gegenüberliegenden Rändern der Flachhülse 6 erstrecken.

    [0022] Diese Anordnung ist nochmals in Fig. 2 verdeutlicht, die einen Schnitt durch die in Fig. 1 mit A gekennzeichnete Fläche darstellt.

    [0023] Damit sich die Flachhülse 6 nicht in Längsrichtung des Nierenschutzgurtes 1 verschieben kann, ist das Dehnteil 2 an wenigstens einem der Abdeckteile 8 oder 9 befestigt. Geschieht dies mittels zwei nach unten im Winkel aufein­ander zulaufende Befestigungsnähte 12, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, so läßt sich der untere Bereich, d.h. der dem Gesäß des Trägers nächstliegende Bereich des Nierenschutzgurtes 1, weiter ausdehnen als der obere Be­reich des Nierenschutzgurtes. Auf einfache Weise läßt sich somit eine Anpassung des Nierenschutzgurtes 1 an den vergrößerten Körperumfang im Bereich der Hüftknochen und des Gesäßes des Trägers erreichen. Um die Schutzwirkung und das optische Erscheinungsbild des erfindungsgemäßen Nierenschutzgurtes nicht zu beeinträchtigen, ist die Länge des Dehnteiles 2 so bemessen, daß es sich auch bei maximaler Ausdehnung nicht aus den Spaltöffnungen 10 und 11 erstreckt.

    [0024] Bei der Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Nieren­schutzgurtes 20 nach Fig. 3 sind die schwerer dehnbaren Abschnitte bzw. ein linkes und ein rechtes Seitenteil 21 und 22 nicht direkt über ein einziges Dehnteil verbunden, sondern sind mit linken und rechten elastisch dehnbaren Teilen 23 und 24 mittels entsprechender Befestigungsmit­tel 25 mit dem Rückenteil in Form einer Flachhülse 26 verbunden.

    [0025] Damit ist bei entsprechender Ausbildung der Befesti­gungsmittel 25 z.B. in Nietenform eine gewisse Gelenk­funktion des linken und rechten Dehnteiles 23 und 24 für die jeweils daran befestigten Seitenteile 21 und 22 ge­währleistet, wenn Spaltöffnungen 27 und 28 der Flachhülse 26 die Seitenteile 21 und 22 nicht ganz eng umschließen. Diese Ausbildungsform ist insbesondere bei Personen mit erheblicher Körperfülle von Vorteil, bei denen der Ver­schluß des Nierenschutzgurtes nicht auf gleicher Höhe zu liegen kommt wie das Rückenteil des Nierenschutzgurtes.

    [0026] Ein erfindungsgemäßer Nierengurt 40, wie er in Fig. 4 dargestellt ist, weist schwerer dehnbare Abschnitte in Form eines linken und eines rechten Seitenteiles 41 und 42 auf, die an den sich aus seitlichen Spaltöffnungen 43 und 44 einer als Rückenteil ausgebildeten Flachhülse 45 erstreckenden Enden die Verschlußelemente 5 aufweisen. Im Innern einer Hülsenspalte 46 der Flachhülse 45 sind die Seitenteile 41 und 42 mit einzelnen, unterschied­lich langen und/oder unterschiedlich elastischen Dehn­ teilen 47 bis 52 mit wenigstens einem Abdeckteil 53, 54 der Flachhülse 45 verbunden.

    [0027] Durch Verwendung der unterschiedlich langen Dehnteile 47 bis 52, die zusätzlich noch aus Materialien mit unter­schiedlichen Dehnungscharakteristiken bestehen können, läßt sich der Nierenschutzgurt 40 an unterschiedliche Körperkonturen und Körperumfänge anpassen.

    [0028] Hierzu sei auf die am gleichen Tag vom gleichen Anmelder eingereichte Patentanmeldung mit dem Titel "Nieren­schutzgurt in Form eines Stretchgurtes" (Anwaltsakte: 11 GE17 02 2) verwiesen, in der Stretchgurte beschrieben sind, bei denen sich die Dehnbarkeit über die Breite des Nierenschutzgurtes ändert, wodurch ein optimaler Sitz erreicht wird und auf die hier insoweit vollinhaltlich Bezug genommen wird.

    [0029] Eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Nie­renschutzgurtes 60 ist in Fig. 5 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform sind ein schwerer dehnbares linkes und rechtes Seitenteil 61 und 62 im Innern von zwei Flach­hülsen 63 und 64 jeweils über ein einziges Dehnteil 66 mit einem Mittelteil 67 aus schwerer bzw. undehnbarem Material verbunden. Die Dehnteile 65 und 66 sind in der gleichen Art und Weise mit den Flachhülsen 63 und 64 verbunden, wie dies bei der Ausführungsform des Nieren­schutzgurtes 1 nach Fig. 1 der Fall ist. Die Flachhülsen 63 und 64 des Nierenschutzgurtes 60 sind so angeordnet, daß sie über der linken und rechten Niere des Trägers zu liegen kommen.

    [0030] Durch das Vorsehen von zwei Flachhülsen, die zwei leicht dehnbare Abschnitte 65 und 66 umhüllen, läßt sich die Anzahl der Größen bzw. Längen, die sich mit einem einzi­gen Nierenschutzgurt überdecken lassen, nochmals ver­größern. Selbstverständlich lassen sich die elastisch dehnbaren Abschnitte 65 und 66 auch analog zu den Aus­führungsformen gemäß Fig. 3 und Fig. 4 ausbilden. Diese vierte Ausführungsform eignet sich besonders für Motorradfahrer mit großer Körperfülle.

    [0031] Bei einer nicht näher dargestellten Variante der Aus­führungsform nach Fig. 5 ist das Mittelteil 67 als ein den Nierenbereich abdeckendes Rückenteil ausgebildet und die beiden leicht dehnbaren Abschitte 65 und 66 sind in die Position der Seitenteile 61 und 62 verlagert. Die zugehörigen Flachhülsen 64 und 65 sind bei dieser Va­riante weniger breit ausgebildet, da sie die Nieren nicht mehr schützen müssen.

    [0032] Besonders vorteilhaft bei dieser Variante ist, daß im Rückenteil keinerlei Dehnkräfte auftreten. Die gezwunge­nermaßen verkürzte Ausführung der leicht dehnbaren Ab­schnitte in den Seitenteilen wird dadurch kompensiert, daß zwei leicht dehnbare Abschnitte vorgesehen sind, so daß auch mit dieser Ausführungsform mehrere Größen abgedeckt werden.

    [0033] Die beschriebenen Ausführungsbeispiele beziehen sich zwar in erster Linie auf sogenannte Außengurte, es ist jedoch ohne weiteres möglich, sogenannte Innen- bzw. Stretch­gurte in völlig analoger Weise aufzubauen. Als Material für Seitenteile bzw. für die Flachhülsen würde man be­vorzugterweise sehr schwer dehnbares Stretchmaterial verwenden, das auch ein Zusammenfalten eines derartigen Stretchgurtes verhindert, und für die Dehnteile würde man sehr leicht dehnbares Stretchmaterial verwenden.

    [0034] In allen erläuterten Ausführungsformen können alle Mate­rialien verwendet werden, die auch zur Herstellung her­kömmlicher Nierenschutzgurte Verwendung finden. Auch sind alle bekannten Varianten von Verschlußsystemen wie Klett-, Haken-, Schnapp-, Schling- Schnellverschluß und insbesondere der Einhandverschluß verwendbar, wie er aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE-GM 83 24 510 bekannt ist. Auch lassen sich die auf den Körper des Trägers zu liegen kommenden Seiten der Flachhülsen in bekannter Weise aus besonders wärmedämmendem Material, wie z.B. Pelz besetzen.


    Ansprüche

    1. Nierenschutzgurt, insbesondere als Außengurt zu tra­gender Nierenschutzgurt für Zweiradfahrer,
    mit wenigstens zwei Seitenteilen und wenigstens einem zwischen den Seitenteilen angeordneten Teil wie ins­besondere Rückenteil, und
    mit wenigstens einem dehnbaren Abschnitt, der gegen- über dem Grundmaterial des Nierenschutzgurtes erheb­lich leichter dehnbar gehalten ist, von Leder oder ähnlichem Material abgedeckt ist und wenigstens einem demgegenüber erheblich schwerer dehnbaren oder un­dehnbaren Abschnitt insbesondere aus dem Grundmaterial des Nierenschutzgurtes,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abdeckung des leicht dehnbaren Abschnitts (2; 23, 24; 47-52; 65, 66) als Flachhülse (6; 26; 45; 63, 64) ausgebildet ist, die zwei einen Hülsenspalt (7) begrenzende Abdeckteile (8, 9; 53, 54), deren einander gegenüberliegende Ränder schlitzförmige Spaltöffnungen (11, 10; 27, 28; 43, 44) begrenzen, aufweist, wobei der leicht dehnbare Abschnitt (2; 23, 24; 47-52; 65, 66) im Inneren des Hülsenspaltes (7) angeordnet ist, und
    daß die schwerer dehnbaren bzw. undehnbaren Ab­schnitte (3, 4; 21, 22; 61, 62, 67) aus der jeweils zugeordneten Spaltöffnung (11, 10; 27, 28; 43, 44) derart zungenartig ausziehbar sind, daß sie auch bei maximaler Dehnung des leicht dehnbaren Abschnitts (2; 23, 24; 47-52; 65, 66) die Spaltöffnung 11, 10; 27, 28; 43, 46) durchgreifen.
     
    2. Nierenschutzgurt nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Flachhülse (6, 26; 45; 63, 64) als das Rückenteil ausgebildet ist.
     
    3, Nierenschutzgurt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der leicht dehnbare Abschnitt aus einem einzigen Dehnteil (2; 65, 66), insbesondere ei­nem hochelastischen Stretchteil besteht.
     
    4. Nierenschutzgurt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der leicht dehnbare Abschnitt aus einer Mehrzahl von unterschiedlich ausgestalteten Dehnteilen (47-52; 23, 24) besteht.
     
    5. Nierenschutzgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der leicht dehnbare Ab­schnitt im Hülsenspalt (7) an wenigstens einem der Abdeckteile (8, 9; 53, 54) der Flachhülse (6, 26; 45; 63, 64) befestigt ist.
     
    6. Nierenschutzgurt nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Dehnteile (23, 24; 47-52) im Falle der Verwendung einer Mehrzahl von Dehnteilen in einem leicht dehnbaren Abschnitt einzeln an der Flachhülse (6; 26; 45; 63; 64) befestigt sind.
     
    7. Nierenschutzgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der leicht dehnbare Ab­schnitt (2; 23, 24; 47-52; 65, 66) im unteren Bereich des Nierenschutzgurtes leichter dehnbar ist als im oberen Bereich.
     
    8. Nierenschutzgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Flachhülsen (63, 64) vorgesehen sind, zwischen denen ein kurzes Mittelteil (67) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht