[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät der Nachrichtentechnik mit einem Lautsprecher, insbesondere
einen Farbfernsehempfänger.
[0002] In Geräten der Nachrichtentechnik ist der Lautsprecher im allgemeinen an einer als
Schallführung dienenden Schallwand befestigt. Die Schallwand ist z.B. bei einer Lautsprecherbox
die Vorderwand der Box oder bei einem Fernsehempfänger der die Vorderwand bildende
Bildrohrrahmen.
[0003] In der Praxis ist man bemüht, den gesamten Aufbau aus Kosten- und Gewichtsgründen
möglichst leicht auszubilden. Das führt insbesondere zu einem relativ leichten Lautsprecherkob
aus Kunststoff, einem kleinen Lautsprechermagneten und bei einem Fernsehempfänger
zu einem einteiligen Bildrohrrahmen aus Kunststoff, der unter anderem die Öffnung
für die Bildröhre, öffnungen und Aufnahmemittel für Bedien- und Anzeigeelemente, das
sogenannte Lautsprechergitter und Mittel zur Befestigung des Lautsprechers an dem
Rahmen enthält.
[0004] Im Idealfall wird der stationäre Teil des Lautsprechers, der im wesentlichen den
Korb und den Lautsprechermagneten enthält, als absolut starr angenommen, während sich
die Membran mit der Schwinspule relativ zu diesem als starr angenommenen Teil entsprechend
dem der Schwingspule zugeführten NF-Signal bewegt. Bei der genannten leichten Ausbildung
des stationären Teils trifft die Annahme, daß dieser Teil absolut starr ist, nicht
mehr zu. Das bedeutet, daß auch dieser als starr angenommene Teil beim Betrieb des
Lautsprechers Schwingungen ausführt, die die Relativbewegung zwischen der Membran
und dem starren Teil, die die Tonwiedergabe bestimmt, nachteilig beeinflussen. Dadurch
und auch durch Mitschwingen von Teilen des gesamten Aufbaus werden die Tonqualität
beeinträchtigt und insbesondere der Klirrfaktor erhöht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne Eingriff in den genannten Aufbau Störungen
der beschriebenen Art zu verringern oder zu vermeiden.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Es hat sich gezeigt, daß durch einen zusätzlichen Körper an dem Lautsprechermagneten
Störungen der beschriebenen Art in überraschender Weise verringert werden konnten.
Die vorteilhafte Wirkung beruht unter anderen darauf, daß die Masse des stationären
Teils des Lautsprechers, d.h. insbesondere des Magneten und des Lautsprecherkorbes
durch den Körper erhöht wird. Dadurch wird der ideale Zustand, daß dieser Teil als
starr anzusehen ist, weiter angenähert. Durch die Erhöhung der Masse ändert sich auch
die Resonanzfrequenz dieses starren Teils. Dadurch wird erreicht, daß Resonanzüberhöhungen
durch Übereinstimmung dieser Resonanzfrequenz mit anderen in Resonanz befindlichen
Teilen innerhalb des als starr angenommenen Systems, z.B. an dem Rahmen an einem Fernsehempfänger
weitestgehend vermieden werden.
[0008] Die Erfindung ist insbesondere zur Lösung der folgenden speziellen Aufgabe im Rahmen
der genannten Aufgabe geeignet:
Farbfernsehempfänger werden heute teilweise mit sogenannten Rechteck-Farbbildröhren
versehen. Diese haben gegenüber bisherigen Bildröhren einen flacheren, also weniger
gewölbten Bildschirm und sind der Rechteckform noch mehr als bisher angepaßt.
[0009] Bei derartigen Farbfernsehempfängern zeigten sich bisher nicht bekannte, unerklärliche
Störungen im Bild, etwa in Form von unregelmäßig über den Bildschirm wandernden Schattenstrukturen.
[0010] Die Farbsignale, mit denen die Bildröhre gesteuert wurde, hatten keine Störkomponenten,
die derartige Bildstörungen hätten verursachen können. Auch die an die Bildröhre angelegten
Ablenkströme und sonstigen Steuerspannungen erwiesen sich als einwandfrei. Auch äußere
Magnetfelder, die derartige Bildstörungen hätten verursachen können, waren nicht feststellbar.
Ein Fehler innehralb der Bildröhre lag offenbar auch nicht vor, da die Störungen unregelmäßig
auftraten und gelegentlich ganz ausblieben. Der Grund für die genannten Störungen
war zunächst trotz eingehender Uberlegungen und Messungen nicht feststellbar.
[0011] Diese Störung konnte mit einem zusätzlichen Körper gemäß der Erfindung beseitigt
werden. Diese vorteilhafte Wirkung beruht auf folgenden Tatsachen und Erkenntnissen.
[0012] Der in dem Gehäuse des Farbfernsehempfängers vorhandene Lautsprecher erzeugt die
Schallschwingungen durch Schwingen der von der Schwingspule angetriebenen Membran.
Der vom Lautsprecherkorb getragene Magnet wird dabei als stationär angenommen. Der
Lautsprechermagnet erzeugt jedoch ebenfalls Schwingungen von nicht zu vernachlässigender
Amplitude und Frequenz. Diese Schwingungen gelangen über den Korb auf den die Bildröhre
tragenden Deckrahmen und von da über die Bildröhre auf die in der Bildröhre befindliche
Lochmaske. Die Aufhängung der Lochmaske in der Röhre war so bemessen, daß durch diese
Schwingungen die Lochmaske zu Bewegung veranlaßt wurde, die die genannten Bildstörungen
verursachten. Diese Wirkung konnte in überraschender Weise lediglich durch eine Vergrößerung
der Masse des stationären Lautsprecherkorbes weitestgehend ausgeschaltet werden. Durch
die Erhöhung der Masse werden Resonanzfrequenz und Amplitude der Schwingungen des
Lautsprecherkorbes derart verschoben, daß die durch das Zusammenwirken der Resonanzfrequenzen
des Lautsprecherkorbes und der Resonanzfrequenz der Lochmaske erzeugten unerwünschten
Bewegungen der Lochmaske nicht mehr auftreten. Die Störungen blieben eindeutig aus,
wenn z.B. eine zusätzliche Masse an dem Lautsprecherkorb angebracht wurde, und traten
nach dem Entfernen dieser Masse wieder auf, so daß eine reproduzierbare Lösung der
Aufgabe vorliegt.
[0013] Der erfindungsgemäße Körper besteht vorzugsweise aus einem Topf, der auf den Magneten
aufgesetzt ist. Wenn der Topf im wesentlichen starr ist, z.B. aus Zinkdruckguß besteht,
wird der Topf vorzugsweise an den Magneten angeklebt.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Körper aus einem gummiartigen oder
gummiähnlichen nachgiebigen Material hergestellt und kraftschlüssig selbsthaltend
von Hand auf den Magneten aufsteckbar. Dadurch wird insbesondere der Zeitaufwand für
die Anbringung des Körpers an den Magneten verringert, weil ein Klebevorgang nicht
mehr erforderlich ist. Bei einem praktisch erprobten Ausführungsbeispiel betrug die
Masse des Körpers 240 g. Um durch den zusätzlichen Körper das Gewicht eines Farbfernsehempfängers
nicht unnütz zu erhöhen, kann das Gewicht des Körpers oder ein Teil davon durch ohnehin
im Gerät benötigten Bauteile oder Baugruppen gebildet sein. Der Körper kann z.B. ein
Gehäuse sein, das ein Netzteil, größere Kondensatoren, Signalverarbeitungs-Schaltungen
oder Teil der Ablenkschaltung enthält. Dabei werden vorzugsweise Bauteil oder Baugruppen
gewählt, die durch das Magnetfeld des Lautsprechers nicht beeinträchtigt werden.
[0015] Die Lösung mit einem Körper aus einem gummiartigen oder gummiähnlichen Material hat
darüberhinaus folgende Vorteile:
Der Körper selbst wird zunächst gegenüber einem bisher verwendeten Körper aus Stahl,
Aluminium oder dergleichen wesentlich billiger. Als Material für den Körper kann z.B.
Altgummi, auch Abfallgummi oder Zweitgummi, verwendet werden, das als Abfallpodukt
in der Industrie in großen Mengen verfügbar und entsprechend billig ist. Die Verwendung
derartigen Altgummis ist möglich, weil der Körper keiner statischen oder dynamischen
Beanspruchung unterliegt und lediglich durch seine Masse wirkt. Dadurch, daß der Körper
selbsthaltend von Hand auf den Magneten aufsteckbar ist, wird die Anbringung des Körpers
an dem Magneten beträchtlich vereinfacht. Die Anbringung erfolgt nur mit einem Handgriff,
indem der Körper von der Rückseite des Lautsprechers von Hand auf den Magneten aufgesteckt
wird. Danach ist der Körper kraftschlüssig an dem Magneten gehaltert. Besonders vorteilhaft
dabei ist, daß für die Befestigung kein Kleber notwendig ist und auch keine Wartezeit
auftritt.
[0016] Die Anbringung des Körpers kann in der Fertigung direkt am Montageband erfolgen.
Es ist nicht notwendig, daß der Lautsprecher für die Anbringung des zusätzlichen Körpers
zunächst an eine gesonderte Bearbeitungsstelle gebracht wird. Das notwendige Gewicht
des Körpers kann dadurch erreicht werden, daß dem gummiartigen oder gummiähnlichen
Material Zusätze beigegeben sind, die das spezifische Gewicht des Körpers erhöhen.
Diese homogen verteilten Zusätze können z.B. aus Quarzsand, Metallspänen oder fein
verteilten Kugeln hohen spezifischen Gewichtes bestehen. Durch diese Lösung kann für
den Körper ein spezifisches Gewicht von etwa 2,5 - 2,7 g/cm erreicht werden. Das Volumen
des erfindungsgemäßen . Körpers wird möglicherweise größer als das Volumen eines entsprechenden
Körpers aus Stahl bei gleichem Gewicht. Dies ist jedoch kein Nachteil, weil in einem
Fernsehempfänger im Bereich des Lautsprechermagneten im allgemeinen genügend Platz
vorhanden ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Körper mühelos wieder von
dem Magneten abnehmbar ist, z.B. um den Lautsprecher ohne den Körper zu betreiben,
den Körper bei defektem Lautsprecher erneut zu verwenden oder den Körper durch einen
anderen Körper größerer Masse zu ersetzen. Das gummiartige Material hat noch den Vorteil,
daß im Gegensatz zu Stahl die Gefahr einer Oberflächenkorsion nicht besteht und somit
eine besondere Oberflächenbehandlung nicht erforderlich ist. Der Körper ist außerdem
antimagnetisch, so daß eine Störung der magnetischen Eigenschaften des Lautsprechers
oder anderer in der Nähe befindlicher Bauteile nicht eintreten kann.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Lösung für einen Farbfernsehempfänger,
Fig. 2 ein Beispiel für einen Körper aus gummiartigen Material und
Fig. 3 ein konstruktive Ausbildung des Körpers.
[0018] Fig. 1 zeigt die Rückansicht eines offenen Farbfernsehempfängers mit dem Gehäuse
1, der Bildröhre 2, dem Chassis 3 und dem Lautsprecher 4. Die Bildröhre 2 enthält
den Röhrenhals 5 sowie die teilweise symbolisch angeordnete Lochmaske 6 im Bereich
des Bildschirms. Beim Betrieb erzeugt der an sich stationäre Magnet 9 des Lautsprechers
4 Schwingungen 7, die über das Gehäuse 1, den die Bildröhre 2 umgebenden Deckrahmen
oder auch auf dem Luftwege auf die Lochmaske 6 gelangen und diese zu schwingungsartigen,
unregelmäßigen Bewegungen veranlassen, die zu Bildstörungen führen. Am Magneten 9
des Lautsprechers 4 ist der zusätzliche zylinderförmige Körper 8 aus Aluminium angebracht,
der den Magneten 9 hülsenförmig umgibt und die Masse des Lautsprechers erhöht. Dadurch
werden die Frequenzen der Schwingungen 7 soweit verschoben und/oder ihre Amplitude
soweit verringert, daß auf Grund der Lage der Resonanzfrequenzen der Lochmaske 6 und
des Lautsprechers keine Bildstörungen mehr auftreten. Der Körper 8 kann selbsthaltend
magnetisch an dem Magneten 9 des Lautsprechers 4 gehalten sein, so daß für die Anbringung
keine zusätzlichen Haltemittel und keine komplizierten Maßnahmen notwendig sind. Der
Körper 8 kann auch Bauteil oder Baugruppen der Schaltung enthalten und z.B. elektrisch
mit Komponenten des Chassis 3 oder der Bildröhre 2 verbunden sein.
[0019] Fig. 2 zeigt den Lautsprecher 4 mit dem Magneten 9. Für die Erhöhung der Masse des
stationären Teils des Lautsprechers ist der Körper 8 in Form eines Topfes aus einem
gummiartigen oder gummiähnlichen Material ausgebildet. Der Körper 8 wird von Hand
in Richtung 11 auf den Magneten 9 stramm aufgesteckt. Zu diesem Zweck ist der Durchmesser
der öffnung 10 etwas geringer als der Außendurchmesser des Magneten 9, wie durch die
gestrichelten Linien 15 angedeutet. Zur Erleichterung des Einsteckens ist der innere
Durchmesser der öffnung 10 zum offenen Ende hin in Form einer Fase 13 erweitert. Außerdem
ist der Boden 16 des gebildeten Topfes mit einer Öffnung 12 versehen, damit beim Aufsetzen
die Luft entweichen kann und kein das Aufsetzen erschwerender Luftstau auftritt.
[0020] Beim manuellen Aufsetzen des Körpers 8 auf den Magneten 9 ruht der Lautsprecher mit
seiner Vorderseite auf einer stabilen Unterlage 14, z.B. einem Arbeitstisch oder einem
den Lautsprecher führenden Fließband. Das Material des Körpers 9 enthält homogen verteilte
Zusätze zur Erhöhung des spezifischen Gewichtes, z.B. in Form von Quarzsand, Metallspänen,
fein verteilten Kugeln hohen spezifischen Gewichtes und dergleichen.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Abwandlung des Körpers 8 gemäß Fig. 2 in einer Sicht auf den offenen
Teil des Topfes. Anstelle der Bohrung 12 gemäß Fig. 2 sind an der Innenwandung der
inneren öffnung 10 zwei in Axialrichtung verlaufende Nuten 17 vorgesehen, die sich
bis zum Boden der inneren öffnung 10 erstrekken. Diese Nuten ermöglichen den beim
Aufsetzen des Körpers 8 auf den Magneten 9 notwendigen Luftausgleich. Der Körper 8
ist außerdem an einer Seite mit einer Abflachung 18 versehen. Eine solche Lösung kann
notwendig sein, damit der Körper 8 die am Lautsprecherkorb vorgesehenen Anschlußklemmen
für die Versorgungsleitung nicht verdeckt.
[0022] Bei einem praktisch erprobten Beispiel mit einen Topf 8 aus gummiartigen Material
lagen folgende Werte vor:

1. Gerät der Nachrichtentechnik mit einem Lautsprecher (4), insbesondere Farbfernsehempfänger,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Lautsprechermagneten (9) ein zusätzlicher, die
Masse des Lautsprechers (4) erhöhender Körper (8) angeordnet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (8) aus Aluminium,
Kunststoff, Holz oder Eisen besteht.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (8) aus einem gummiartigen
oder gummiähnlichen, nachgiebigen Material besteht und kraftschlüssig selbsthaltend
von Hand auf den Magneten (9) aufsteckbar ausgebildet ist.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Material Altgummi, ein Schaumstoff
hoher Dichte, Polyurethan oder Silikonkautschuk ist.
5. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Material einen das spezifische
Gewicht erhöhenden, homogen verteilten Zusatz enthält.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz aus Quarzsand, Metallspänen,
verteilten Kugeln mit hohem spezifischen Gewicht, Flußspat oder Bleioxyd besteht.
7. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse des Körpers (8) in
der Größenordnung von 100 bis 250 g liegt.
8. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (8) topfförmig ausgebildet
und auf den Magneten (9) aufgesetzt ist.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (16) oder die Innenwand
des Topfes mit einer oder mehreren Luftdurchtrittsöffnungen (12, 17) versehen ist
(Fig. 2, 3).
10. Farbfernsehempfänger mit einem Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Masse des Körpers (8) so groß bemessen ist, daß die vom Lautsprecher (4) erzeugten
Schwingungen (7) die Lochmaske (6) nicht zu Bildfehlern führenden Bewegungen anregen.