[0001] Bei scheibenförmigen, kreisenden Werkzeugen, z.B. Kreissägeblättern, Schlitz-, Trenn-,
Schleifscheiben, Kreismessern usw., entstehen durch die allgemein zu leistenden Arbeiten
immer und teils gravierende Peripherieerwärmungen. Die dadurch zwischen Außenkranz
und Zentrum entstehenden Temperaturdifferenzen erzeugen Spannungen sowie Plandeformierungen
bis hin zu Wellenformbildungen. Diese wiederum begünstigen ein negatives Schwingungsverhalten
mit der Folge von Peripherieauslenkungen bzw. Verlaufungen und der weiteren Nachteiligkeit
unnatürlicher Arbeitskranzbelastungen, sowie geringer Standzeiten. Die Rotationsdaten
bzw. die Fliehkräfte unterstützen den Prozeß zur Instabilität.
[0002] Für die Anwender kommt als gravierender Nachteil hinzu, daß Handwerker zur individuellen
Behandlung der Werkzeuge nicht (oder nur ganz selten) zur Verfügung stehen. Weil die
Handwerker dazu fehlen, praktiziert man den Einsatz entsprecnend starker Werzeuge.
Rein physikalisch vollzieht sich zwar bei starken bzw. dicken Scheiben genau derselbe
Vorgang wie bei dünnen Blättern, allerdings mit dem praktischen Vorteil, daß die prozentuale
Auslenkung (Verformung, Planabweichung), bezogen auf die Scheibendicke, für die Schneiden-
bzw. Zerspankinematik etwas bessere Voraussetzungen bietet. Diese Zusammenhänge führten
zu einem Stand der Technik in Form von
a) Innenspannungseinbringungen -
b) Dehnungsschlitzen/Dehnungslöchern usw. -
c) flanschlosen Antrieben mit Blattführungen -
d) strukturierten Zentrumsbohrungen und Wellenprofilierungen
e) Zentrierung auf hydraulischen Spannbüchsen -
f) Verbundbauweisen im Stahlbereich -
g) Verbundbauweisen mit Faserwerkstoffen - und
h) sogenannten Thermostreßverfahren.
[0003] Zu a): Diese Innenspannung wird durch Walzen oder Hämmern (oder auch Wärmeschrumpfprozesse)
vor dem Werkzeugeinsatz eingebracht; sie ist, in Orientierung an Rotationsdaten und
unterstellter bzw. angenommener Peripherieerwärmung, eine konstante Größe. Diese Innenspannung
ist in Betrieb nicht reproduzierbar, d.h. geht die Innenspannung (Materialermüdungen,
konzentrierte Erhitzungen, "Brandflecken", Verbeulungen etc.) verloren oder erhöht
sich die angenommene Peripherieerwärmung, so ist ein ordentlicher Werkzeugeinsatz
nicht mehr möglich.
[0004] Zu b): Dehnungsschlitze oder entsprechende Felder und speichenartige, segmentbestimmende
Formen können zwar die Plan-Blattebenenverformungen durch Ansätze von Spannungsausgleichsmöglichkeiten
bedingt herabmindern, sie lösen aber auch gleichzeitig die Innenspannungswirkweise
auf und sie führen über allgemeine Labilitäten zu einer schlechten Zentrumsfixierung
bzw. sie sind grundsätzlich kein Mittel zur Herbeiführung der stets anzustrebenden
und so wichtigen Zugspannungen im Außenkranzbereich.
[0005] Zu c): Flanschlose Antriebe, durch eine Art von Vielkeilwelle und ohne übliche und
die Axialfixierung übernehmende Flansche, haben ebenfalls den Nachteil, daß die klassische
Wirkweise von Innenspannungen gestört ist. Bei dieser Technik wird die Peripherie
durch Führungen stabilisiert mit dem Ziel, die Schwingungen im losen, flanschlosen
Zentrum auszupendeln. Die Führungen bewirken aber zusätzliche Peripherieerwärmungen
und führen somit wieder zum Aufschaukeln all der bekannten Nachteile. Durch eine Reihe
von Führungsanordnungen werden zwar Schwingungsdämpfungen versucht, im allgemeinen
gilt aber die flanschlose Technik als ein System mit relativ hohen Arbeitsungenauigkeiten.
[0006] Zu d): Bei dieser Technik soll zur Vermeidung all der aus Temperaturen und Rotation
entstehenden Nachteile erreicht werden, daß auf die Blattzentrumsbohrung bzw. deren
strukturierte Randzonen durch den Drehsinn der Antriebswelle Schiebekräfte ausgeübt
werden. Die Antriebswelle hat dabei zu den Zentrumsstrukturie
rungen analog geformte Erhebungen. Diese Systeme haben aber grundsätzliche Nachteile
insofern, daß erstens die Schiebekräfte (tangential) nicht exakt in radiale Drücke
umzuwandeln sind, daß zweitens die Schiebe/Druckkraft nicht definierbar ist und weitestgehend
von der Drehenergie abhängig bleibt, und daß drittens die gesamte lenerhebungen und
den Zentrumsbereichsstrukturierungen abhängig ist. Gleichmäßig verteilte Drücke nach
außen sind über diese Systeme nicht zu praktizieren.
[0007] Zu e): Segmentbezogene, in Richtung absolut angepaßte und definierbare Drücke nach
außen (in radialer Richtung) sind auch über hydraulische Spannbüchsen mit einem auf
360° gleichwirkenden System nicht zu erreichen.
[0008] Zu f) und g): Es sind eine Reihe von Verbundbauweisen bekannt, bei denen aber keine
Systeme für dauerhafte und permanente Außenkranz-Zugspannungen integriert sind. Es
wird lediglich durch die Verbundbauweise ein günstigeres Schwingungsverhalten angestrebt.
Dies ist sicherlich vorteilhaft, aber es gibt keine Mittel, welche Schwingungsverhalten
positiver beeinflussen als dies gezielte Zugspannungen in der Peripherie bewirken.
[0009] Zu h): Handwerklich eingebrachte Innenspannung (z.B. durch Walzen, Hämmern) ist bekanntlich
in Betrieb nicht reproduzierbar. Das sogenannte Thermostreßverfahren will diesen Nachteil
auflösen, indem die Temperaturdifferenzen zwischen Peripherie und Zentrum durch Meßgeräte
zur Feststellung kommen und davon ableitend durch eine Wärmespule der Innenbereich
aufgeheizt wird. Die Wärmeausdehnungen führen zwar zu einem bestimmten Druck nach
außen, sie sind aber nicht in der notwendigen Weise (in Abhängigkeit von den Rotationsdaten
und der wirklich erreichten Wärmezonengröße) definierbar und die Wärmespulenwirkung
führt auch wieder zur Auflösung der konstant notwendigen Zentrumsfixierung.
[0010] Bei all den oben geschilderten Ausführungen ist es somit nicht möglich, gezielte
und dauerhafte Zugspannungen in der Peripherie, in dem Arbeitskranz zu erzeugen und
es gibt keine Lösungen, bei denen die unvermeidlichen Temperaturdifferenzen ohne negative
Auswirkungen bleiben. Die Probleme aus all den widrigen radialen-tangentialen Zug-/Druckspannungen
sind bei den vorstehend geschilderten Ausführungen nicht gelöst.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug so auszubilden, daß die aus
Temperaturdiferenzen und Fliehkräften entstehenden Dehnungen sowie Deformierungen
zu keinen Nachteilen führen, daß im Peripheriebereich Zugspannungen vorherrschen und
daß über ein gutes Schwingungsverhalten verlaufungsfreie Arbeitsweisen bei dünnen
Scheiben und langen Standzeiten zu praktizieren sind und dies letztlich auch bei niedrigeren
Werkzeugkosten und Energieeinsparungen durchführbar ist, ohne daß Bestückungen in
der Blatt-Scheibenebene die Werkzeugformen belasten.
[0012] Gemäß der Erfindung ist somit in der zentrischen Öffnung ein Druckkraftgeber angeordnet,
der die einzelnen Segmente (Speichen) des Werkzeugs mit einer steuerbaren Druckkraft
beaufschlagt. Vorteilhaft weist das Werkzeug einen geschlossenen Außenkranz auf, auf
dem z.B. die Zähne für ein Sägeblatt plaziert sein können. Im Werkzeug sind die Aussparungen
angeordnet, welche die Blattebene bis hin zu einem gewissen Kranzbereich in einzelne
Segmente unterteilen, ähnlich einem Speichenrad. Das Werkzeug kann in bekannter Weise
mittels Flanschen axial auf der Antriebswelle fixiert sein.
[0013] Die Zusatzkräfte wirken radial. Es werden von einem Druckkraftgeber mit einer Vielzahl
von Kraftelementen (z.B. Hydraulikkolben) auf unabhängig voneinander ragierende Blattebenensegmente
(Speichen) bei absolut konstanter Scheiben-Zentrumsfixierung radiale Druckkräfte ausgeübt,
die alle Verformungen aus Temperaturen sowie Fliehkräften ausgleichen und stetige
Zugspannungen in der Peripherie auslösen. Außenkranzerwärmungen führen nicht mehr
zu Auslenkungen und Verlaufungen. Da jedoch das Schrumpfungsverhalten bei Wiedererkalten
der Peripherie durch die unter Druck gehaltene Geo metrieveränderung
anderen Merkmalen als bei der Dehnung unterliegt, ist die Druckkraftgeberwirkung steuer-
und reglbar. Bei den erfindungsgemäßen Lösungen ist die Einbringung üblicher Innenspannungen
(a) nicht mehr notwendig. Aus der Druckkraftgeberwirkung resultiert ein besseres Schwingungsverhalten
im allgemeinen. Der Vorteil daraus führt zur Desensibilisierung von scheibenförmigen
Werkzeugen und zum Einsatz dünnerer Blatt- bzw. Scheibenstärken.
[0014] Ein scheibenförmiges Werkzeug gemäß der Erfindung besteht aus einem Außenkranz, an
dem eine Vielzahl von Segmenten angeordnet ist, die nur durch den Außenkranz untereinander
Verbindung haben. Es bildet sich so ein loses, fächerförmiges Zentrum, wobei die Steifigkeit
der Scheibe erst wieder durch den Druckkraftgeber hergestellt wird. Der Druckkraftgeber
hat somit neben dem Drehantrieb und der radialen Druckkraftgebung auch die Aufgabe,
das rotierende Werkzeug axial und zentrisch zu fixieren.
[0015] Die Aufbringung der Druckkraft auf die einzelnen Segmente/Speichen kann über Leisten,
Bolzen oder Kolben erfolgen, die über Federwirkung oder hydraulische bzw. pneumatische
Systeme beaufschlagt sind. Eine differenzierte Beaufschlagung der einzelnen Segmente
mit unterschiedlichen Druckkräften ist immer dann erforderlich, wenn das Werkzeug
hohen Formunbeständigkeiten unterliegt. Bei Werkzeugen, die keine oder nur eine geringe
Geometrieveränderung und somit eine hohe Formbeständigkeit aufweisen, kann auf eine
voneinander unabhängige Druckkraftbeaufschlagung verzichtet werden. In diesen Fällen
ist ein Druckkraftgeber ausreichend, der über 360° eine gleichmäßige Hubveränderung
und damit hubabhängige Druckbeaufschlagung vornimmt.
[0016] Die Aufbringung der Druckkraft auf die einzelnen Blatt-/Scheibensegmente muß nicht
notwendigerweise mit einzelnen Kolben und Führungselementen erfolgen, sondern kann,
da die Dehnungs- und notwendigen Hubbewegungen doch relativ klein sind, auch durch
elastische Materialverformungen innerhalb der Druckkraftgeberkonstruktion vollzogen
werden. Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich in allen Bereichen einsetzen, in denen
scheibenförmige Werkzeuge - vornehmlich hochtourig laufend und mit großen Durchmessern
- zum Einsatz kommen.
[0017] Die erfindungsgemäße Lösung und die Druckkraftgeberwirkung führt auch beim Holzsägen
dazu, daß die scheibenförmigen Werkzeuge nicht üblicherweise in ihrer Blattstärke
unterhalb der Schnittfugenbreite geformt sein müssen, sondern eine extreme Stärkenauslegung
eines den Arbeitskranz aufnehmenden Trägerteiles aufweisen können. Die extrem starke
Gestaltung der Trägerkonstruktion mit den konischen Konturen, woraus eine die Schnittfugenbreite
mehrfach übersteigende Gesamtwerkzeugstärke resultiert, führt insbesondere durch Seitendrücke
und Temperatureinflüsse zu Belastungen, die bei jedem herkömmlichen Kreissägeblatt
- und ohne Druckkraftgeber - nach wenigen Minuten (Sekunden) einen gänzlichen Funktionseinbruch
zur Folge hätten. Mit dem Druckkraftgebersystem, welches die Segmente vom Zentrum
her belastet, lassen sich jedoch die aus Rotation und Erwärmung entstehenden Plandeformierungen
ausgleichen und die nachgelagerten Spalt-/Führungskeile sorgen dafür, daß Seitendrücke
und Reibungen in ihren Konzentrationen geschwächt werden. Der sich gegenüber einer
Minimal-Schnittfugenbreite als Überstärke darstellende Trägerteil führt zur Schrägabweisung
der abgetrennten Holzteile. Aus diesem Grund ist ein solches von einem Druckkraftgeber
beeinflußtes Werkzeug nur innerhalb von Anlagen geeignet, bei denen die einzelnen
Werkzeugstationen hintereinander angeordnet sind (und nicht für Vielblattbestückungen
auf einer Welle).
[0018] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung - auf Kreissägen bezogen - sind im folgenden
anhand der Zeichnungen näher beschrieben, in dieser zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Schnittwerkzeugs,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Sägeblatt,
Fig. 3 eine Seitenan sicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
gemäß der Erfindung,
Fig. 4 bis 6 Beispiele von Werkzeug-Kreissägeblattanordnungen und die daraus resultierenden
Schnittbahnen- und Brettaustragungsverläufe,
Fig. 7 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Werkzeugs,
Fig. 8 einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Werkzeugs,
Fig. 9 eine Seitenansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Werkzeugs,
Fig.10 einen Querschnitt eines zweiten erfindungsgemäßen Werkzeugs und
Fig.11 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Druckkraftgebers.
[0019] Fig. 1 und 2 zeigen ein Kreissägeblatt 1 mit einem geschlossenen Außenkranz 2, an
dem die Sägezähne 3 angeformt oder befestigt sind. Mit dem Zahnkranz 2 sind Segmente
4 verbunden, die durch Aussparungen 5 voneinander getrennt sind und die in der zentrischen
Öffnung 6 münden. Das Kreissägeblatt 1 besteht somit aus einem geschlossenen Zahnkranz,
an dem Segmente in Form von Speichen angeordnet sind, die ohne Verbindung miteinander
in der zentrischen Mitte 6 enden.
[0020] Was das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 betrifft, so sind hier vier unterschiedliche
Formen möglicher Segmente dargestellt. Das Segment 7 ist in Seitenansicht rechteckförmig
ausgebildet, während das Segment 8 in Abwandlung hierzu seine größte Breite in der
zentrischen Mitte 6 aufweist, während es sich anschließend zum Zahnkranz 2 hin stetig
verjüngt. Die beiden dargestellten Segmente 9 sind durch Aussparungen 5 voneinander
getrennt, die zunächst im wesentlichen radial verlaufen und dann tangential abknicken,
so daß die Anschlußfläche des Segmentes 9 an dem Außenkranz 2 realtiv klein ausgebildet
ist, so daß dieser sich ohne wesentliche Behinderung durch den Steg 9 entsprechend
der Erwärmung ausdehnen kann. Das Segment 10 wird gleichfalls durch Aussparungen 5
begrenzt, die zunächst in etwa radial verlaufen und dann gleichsinnig tangential abgewinkelt
sind, so daß hier wiederum eine kleine Anschlußbreite am Außenkranz 2 erhalten wird.
[0021] In Fig. 3 ist ein Sägeblatt 1 dargestellt, bei dem die Segmente 4 gleichmäßig ausgebildet
sind.
[0022] Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist in der zentrischen Öffnung 6 ein Druckkraftgeber
11 angeordnet, der mit verschiebbaren Kolben 12 versehen ist, die auf die Stirnflächen
13 der Segmente 4 drücken. Die Druckkraft zur Verschiebung der Kolben 12 kann entweder
durch Federpakete oder aber durch hydraulische oder pneumatische Systeme erzeugt werden.
Das Kreissägeblatt 1 wird seitlich auf der nicht dargestellten Antriebswelle 14 mittels
eines Flansches 15 in bekannter Weise gehalten. Druckkraftgeber und Flansch können
getrennt voneinander aussgebildet werden. Vorteilhaft wird jedoch der Druckkraftgeber
in den Flansch 15 integriert.
[0023] Das Kreissägeblatt 1 kann aufgrund der ständig vorhandenen Vorspannung, die auch
bei starker Erwärmung der Peripherie des Kreissägeblattes 1 aufrechterhalten bleibt,
im Querschnitt wesentlich dünner ausgebildet werden als dies bisher der Fall ist.
Darüberhinaus wird vorteilhaft der Außenkranz 2, der die Sägezähne 3 trägt, dünner
ausgebildet als die Segmente 4, was den Fluß der auszutragenden Späne wesentlich erleichtert.
Die Beaufschlagung der einzelnen Kolben 12 der Druckkraftgeber, die auf die Segmente
4 des Kreissägeblattes 1 einwirken, läßt eine voneinander unabhängige Hubbewegung
zu. Bei Kreissägeblättern, bei denen keine örtlichen Verwerfungen zu befürchten sind,
kann auch auf sämtliche Segmente die gleiche Hubbewegung einwirken, was den Herstellungsaufwand
des Druckkraftgebers wesentlich verringert. Im einfachsten Fall können auch Materialdehnungen
für die Aufbringung der Druckkraft benutzt werden, da die Längenänderungen, die vom
Druckkraftgeber ausgeglichen werden müssen, nur im Bereich weniger Zehntel Millimeter
liegen.
[0024] Um auch bei allgemein großen Belastungen ungleichmäßige Verschiebungen oder Ausknickungen
zu vermeiden, können im Druckkraftgeber support- oder rundführu ngsähnliche
Schieber oder Führungsflächen vorgesehen werden.
[0025] In den Fig. 4 bis 6 ist dargestellt, wie die durch konische Trägerteile die Werkstücke
(Holzbretter) schrägabweisenden Kreissägeblätter 1 angeordnet werden, wo die Spaltkeil-Führungsbette
16 placiert sind und wie sich die Brettauslaufvorgänge 17 gestalten.
[0026] Fig. 7 und 8 zeigen die Kreissägeblätter 1 mit auswechselbarem Außenkranz 2 und Druckkraftgeber
11, mit anschließender Trägerkonstruktion 4 in speichenartiger Form 7.
[0027] Fig. 9 und 10 zeigen die Kreissägeblätter mit geschlossener Trägerkonstruktionsebene,
wobei sich die Segmentierungen 8 durch Querschnittstrennungen 18, z.B. durch Laser,
ergeben.
[0028] Fig. 8 und 10 verdeutlichen in den Querschnitten die aus den konischen Konturen 19
enstehenden Dimensionierungen 20 und 21 im Verhältnis der von den Zähnen 3 ausgehenden
Schnittfugenbreite 22.
[0029] Die auf jede Speiche 7 oder Segment 8 von dem Druckkraftgeber 11 in exakt radialer
Richtung ausgeübte Kraft führt zu einer Hubbewegung, die teilungsgerecht und ohne
Verspannungen dadurch vollzogen wird, daß der zur Hubbewegung führende Dehnungsbereich
23 unter der Speichen-/Segmentierungsmitte 24 angeordnet ist. Die Hubbewegung, die
Dehnung nach außen, wird ohne Veränderung der zentrischen Fixierung vorgenommen. Der
Zentrumssitz durch den Nabenteil 25 bleibt erhalten.
[0030] Fig. 11 zeigt als Beispiel die Seitenansicht einer von vielen möglichen Druckkraftgeberformen
(mit dargestellter 11er Teilung - Kolbenbolzen nur 1 × gezeichnet). Die von dem Kolben
12 ausgehende radiale Krafteinwirkung vollzieht die notwendige Hubbewegung (H) durch
elastische Verformung der Blattaufnahmeteile 26, wobei die Stärke des Druckkraftgebers
11 verschieden geformt und dimensioniert sein kann. Die Blattaufnahmeteile 26 zeigen
Befestigungslöcher 27 zur Aufnahme der Segmente 4. In die Blattaufnahmeteile 26 sind
Kolbenbolzen 28 eingeschraubt, die durch das Eindringen in das Innengehäuse 29 des
Druckkraftgebers 11 den - z.B. durch Drahterodierung 30 - freigemachten Blattaufnahmeteil
26 axial stabilisieren und gleichzeitig durch Ölversorgung (Bohrungs-Kanalsystem im
Innengehäuse) eine Spreizkraft (H) ausüben. Die Aufgabe eines Druckkraftgebers 11
liegt in der Umsetzung der Drehenergie (E
d), in der den Blattsegmentierungen teilungsgerecht angepaßten Dehnbarkeit (D
p) und der in dem Beispiel über die Innengehäuseerweiterung 31 formschlüssig erreichten
Zentrumsfixierung.
1. Scheibenförmiges, rotierendes Werkzeug (1) mit am Umfang angeordneten Zähnen, Schneiden
oder Schleifmitteln und mit einer zentrischen Öffnung (6) für die Aufnahme einer Antriebswelle,
mit Aussparungen (5) in der Blattebene, die im Werkzeug (1) einzelne Segmente (4)
(Speichen) erzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß in der zentrischen Öffnung ein Druckkraftgeber
(11) angeordnet ist, über den jedes Segment (4) vom Zentrum (6) her mit einer einstellbaren
Druckkraft beaufschlagbar ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug einen geschlossenen
Außenkranz aufweist, an dem die Segmente (4) angeformt sind und daß die Segmente (4)
in der zentrischen Öffnung (6) enden und diese begrenzen.
3. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der Anschlußfläche des Segmentes (4) am Außenkranz (2) kleiner oder höchstens gleich
der maximalen Breite des Segmentes (4) ist.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen
(5), ausgehend von der zentrischen Öffnung (6), zunächst im wesentlichen radial verlaufen
und anschließend in einer im wesentlichen tangential verlaufenden Richtung abgebogen
sind.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkräfte
auf die Segmente (4) mittels Federn aufgebracht werden.
6. Werkzeug nach einem der A nsprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkräfte mittels hydraulischer oder pneumatischer Systeme auf die Segmente
(4) aufgebracht werden.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die auf
die Segmente (4) einwirkenden zentralen Druckkräfte einzeln regelbar sind.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkraftgeber
(11) die Segmente (4) in radialer, tangentialer und axialer Richtung fixiert und das
Drehmoment von der Welle auf das Werkzeug (1) überträgt.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Beaufschlagung
der Segmente über den Druckkraftgeber (11) mit Druckkraft in Abhängigkeit der Erwärmung
und/oder der Auslenkung des Werkzeuges (1) erfolgt.
10. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadudrch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
des Werkzeuges (1) unterhalb der Schneiden (S 2) dünner ausgebildet ist als die übrige
Stärke der Blattebene (S 1).
11. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
des verdünnten Bereiches (B 1) etwa dreimal der Höhe der Zähne (B 2) beträgt.
12. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale
Druck durch Dehnung eines Gehäuses, an dem die Segmente (4) angreifen, übertragen
wird.
13. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkraftgeber
(11) support- oder rundführungsähnliche Schieber oder Führungsflächen aufweist.
14. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug
eine stark konisch zulaufende Trägerkonstruktion aufweist, die im Zentrum in den Druckkraftgeber
(11) und außen in den Außenkranz (2) ausläuft, wobei die Dimensionierungen (20, 21)
der Trägerkonstruktion (4) größer als die Zahnbreite (22) ist.
15. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebung
von Segmenten/Speichen (7, 8) bzw. die vom Druckkraftgeber (11) beaufschlagte Trägerkonstruktion
(4) und der Außenkranz (2) einschließlich der Zähne (3) unterschiedliche Anzahlen
und Breiten-/Stärken-/Längendimensionen aufweisen.
16. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die konischen
Konturen (19) ein- oder zweiseitig angelegt werden.
17. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die von
den konischen Konturen (19) geprägten Werkstück-/Brettauslaufvorgänge (17) durch ein
Spaltkeil-Führungsbett (16) unterstützt werden.
18. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug
(1) sowohl im Ober- als auch Unterschnitt bzw. im Gegen- oder Gleichlauf arbeitet.