[0001] Die Erfindung betrifft eine Fächerstirnschleifscheibe, bei welcher entlang der Umfangszone
eines kreisscheibenförmigen flexiblen Grundtellers Schleiflamellen einander dachziegelartig
übergreifend und festklemmbar angeordnet sind und durch radiale Schlitze in der Umfangszone
hindurchragen.
[0002] Lamellen-Fächerstirnschleifscheiben können vielseitig verwendet werden. Vorzugsweise
werden derartige Lamellen-Fächerstirnschleifscheiben in sogenannten Winkelschleifern
eingesetzt. Es können solche Lamellen-Fächerstirnschleifscheiben jedoch auch bei
Bohrmaschinen oder anderen Schleif-Geräten verwendet werden.
[0003] Ein bevorzugtes Verwendungsgebiet einer Lamellen-Fächerstirnschleifscheibe ist das
Glätten und Verputzen von Schweißnähten und Schweißpunkten. Hierbei können solche
Lamellen-Fächerstirnschleifscheiben zugleich zum Schruppen und Polieren herangezogen
werden, ohne verschiedene Scheiben oder Körnungen erforderlich werden zu lassen. Es
kann somit mit Hilfe eines einzigen Werkzeuges eine besonders gute Oberflächenqualtät
erzielt werden. Es eignen sich die hier in Rede stehenden Lamellen-Fächerstirnschleifscheiben
jedoch auch für andere Arbeiten wie Entgraten, Facettieren, Entrosten oder Entfernen
von alten Farben. Es können dabei die verschiedensten Werkstoffe wie Stahl, Edelstahl,
Buntmetalle, Aluminium, Hartkunststoffe, Kunststeine, Natursteine, Holz oder Spachtelmasse
bearbeitet werden.
[0004] Bei den bekannten Fächerstirnschleifscheiben besteht der Grundteller aus einem Kunststoff-Material.
Außer Kunststoff ist in der Vergangenheit auch Vulkanfiber-Preßpappe als Material
für den Crundteller verwendet worden. In den Grundteller werden Schleiflamellen entweder
in dafür vorhandene Ausnehmungen eingesetzt und mit Kunstharz verklebt, oder es werden
die Schleiflamellen auf den Kunststoffkörper des Grundtellers aufgeklebt. Es muß
dafür gesorgt werden, daß bei der Anbringung der Schleiflamellen an dem Kunststoff-Körper
des Grundtellers die Schleiflamellen in eine für die Schleif- oder Schmirgel-Wirkung
erforderliche Anordnung gebracht werden, in welcher die Schleiflamellen einander schuppenartig
oder dachziegelartig übergreifen.
[0005] Obwohl mit den bekannten Fächerstirnschleifscheiben gute Arbeitsergebnisse erzielt
werden können, haben sich in der Praxis auch Nachteile ergeben. Beispielsweise hat
sich gezeigt, daß bei entsprechender Belastung die Kunststoff-Grundteller auseinanderbrechen
können. Weiterhin war bisher nicht auszuschließen, daß auch bei sorgfältiger Verarbeitung
einzelne Schleiflamellen beim Schleifvorgang aus ihrer Befestigung herausgeschleudert
wurden.
[0006] Die erforderliche Elastizität des Kunststoff-Grundtellers ergibt sich im allgemeinen
erst durch die Aufnahme von einer gewissen Menge an Feuchtigkeit. Es war daher erforderlich,
nach Herstellung eines Kunststoff-Grundtellers diesen mehrere Wochen in einer Umgebung
zu lagern, welche die Aufnahme der erforderlichen Feuchtigkeit ermöglichte. Durch
unterschiedliche klimatische Verhältnisse wurde der Lagerungsprozeß jedoch im wesentlichen
unkalkulierbar, so daß Scheiben mit nicht hinreichend exakt definierter Elastizität
entstanden. Dadurch konnte es vorkommen, daß aufgrund der Belastungen bei hohen Drehzahlen
oder starker Arbeitsbeanspruchung ein Kunststoff-Grundteller zu Bruch ging, wodurch
eine erhebliche Unfallgefahr entstanden ist.
[0007] Es bestanden auch Schwierigkeiten bei der Kunstharzverklebung, die dazu angewandt
wurde, die Schleiflamellen im Kunststoff-Grundteller zu verkleben. Es hat sich nämlich
qezeigt, daß im Betrieb bei entsprechender Arbeitsbelastung eine derart starke Erwärmung
auftreten kann, daß der Kleber weich wurde und somit einzelne Lamellen oder Lamellenpakete
herausgeschleudert werden konnten. Auch dadurch ist eine gewisse Unfallgefahr entstanden.
[0008] Eine Fächerstirnschleifscheibe der eingangs genannten Art ist aus der US-PS 3 616
581 bekannt. Diese Schleifscheibe besteht aus einer vollkommen starren metallischen
Innenscheibe mit einer Öffnung im Mittelpunkt, um welche konzentrisch ein Ring mit
einem Innengewinde zum Verschrauben mit einer an einem Schleifwerkzeug angebrachten
Spindel aufgesetzt ist. Die Innenscheibe st an ihrem äußeren Rand in eine kreisringförmige
Außenscheibe aus Kunststoff eingebettet, welcher die radialen Schlitze zur Aufnahme
der Schleiflamellen aufweist. Zum Betreiben dieser Schleifscheibe ist ein vollkommen
starrer Spannflansch notwendig, der vor der Schleifscheibe auf die Werkzeugspindel
aufzusetzen ist. Die mit Schleiflamellen bestückte Schleifscheibe, die auf der werkstückabgewandten
Seite teilweise aus den Schlitzen herausragen, wird anschließend auf die Spindel geschraubt,
wobei der Umfangsrand der Innenscheibe gegen einen mit einem Gummibelag versehenen
erhabenen Rand am Außenumfang des Spannflansches verspannt wird. Dabei werden die
dazwischen liegenden Lamellenabschnitte im Anfangsbereich der Schltze festgeklemmt.
Die Lamellen sind also im Außenbereich der Schleifscheibe nicht festgeklemmt.
[0009] Diese Fächerstirnschleifscheibe hat den Nachteil, daß sie ausschließlich mit einem
individuell angepaßten Spannflansch verwendbar ist, und daß ein Verklemmen der Schleiflamellen
nur im Zusammenwirken mit einem Schleifwerkzeug erfolgen kann, dessen Spindelgewinde
dem Schleifscheibengewinde entsprechen muß. Des weiteren ist nachteilig, daß die Schleiflamellen
lediglich an ihrem einen Ende gehalten sind, wobei die Zuverlässigkeit der Klemmung
von der Sorgfalt der Bedienperson abhängig ist, welche die Schleifscheibe aufspannt.
Ferner ist nachteilig, daß der Gummibelag des Spannflansches einem Verschleiß unterliegt,
so daß die Klemmung mit wachsendem Gebrauch nachlassen kann. Um den erforderlichen
hohen Anpreßdruck zu erzeugen, der unabdingbar ist,um die Schleiflamellen über eine
relativ kleine Preßfläche zu halten, müssen die Innenscheibe und der Spannflansch
starr ausgebildet sein. Das führt dazu, daß de Schleifscheibe in ihrem Innenbereich
steif ausgebildet sein muß, und nicht die bei der Anwendung erwünschte Flexibilität
aufweist. Des weiteren ist nachteilig, daß der Bediener beim Aufsetzen einer Schleifscheibe
auf den Spannflansch darauf achten muß, daß die herausstehenden Enden der Schleiflamellen
gleichmäßig im Klemmbereich angeordnet und ausgerichtet sind, um zu vermeiden, daß
einzelne Lamellen auftragen, und dadurch das Verklemmen von anderen Schleiflamellen
nicht mehr gewährleistet ist.
[0010] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Grundteller für eine Fächerstirnschleifscheibe zu schaffen, welcher
bei einfacher Herstellung eine besonders hohe Betriebssicherheit gewährleistet.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Grundteller als Blechscheibe
ausgebildet ist, und daß die Schleiflamellen von den Rändern der radialen Schlitze
durch Klemmung gehalten sind.
[0012] Gemäß der Erfindung ist der große Vorteil und der wesentliche technische Fortschritt
erreichbar, daß bei geringem Gewicht zugleich eine derart hohe Festigkeit einer Schleifscheiben-Anordnung
erreicht werden kann, daß selbst bei extrem hohen Drehzahlen die Betriebssicherheit
außerordentlich hoch ist. Einerseits ist gemäß der Erfindung nämlich sichergestellt,
daß der Grundteller eine derart hohe Festigkeit und Stabilität aufweist, daß die bisherige
Gefahr des Auseinanderbrechens vollständig beseitigt ist. Außerdem ist gemäß der
Erfindung auch eine derart sichere Befestigung der Schleiflamellen im Grundteller
gelungen, daß es praktisch ausgeschlossen ist, selbst bei sehr hohen Drehzahlen eine
Schleiflamelle beim Betrieb aus ihrer Halterung herauszuschleudern.
[0013] Der erfindungsgemäße Grundteller verträgt auch im Betrieb erhebliche Belastungen,
insbesondere auch Walkbelastungen, ohne Schaden zu nehmen.
[0014] Weiterhin erweist sich die Arbeit mit dem erfindungsgemäßen Grundteller auch deshalb
als vorteilhaft, weil er bei sehr guter Festigkeit und Stabilität gleichwohl en verhältnismäßig
geringes Gewicht aufweist. Wesentlich ist auch der Vorteil, welcher dadurch erreicht
wird, daß praktisch jede Bruchgefahr und somit auch jede Unfallgefahr zuverlässig
ausgeschlossen ist.
[0015] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Klemmung jeweils
durch mindestens eine Zunge gebildet ist, und daß die Zunge an den Rand eines radialen
Schlitzes angeformt ist.
[0016] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Zungen in mehrere
Zungenabschnitte unterteilt sind.
[0017] Des weiteren kann es vorteilhaft sein, daß auf beiden gegenüberliegenden Rändern
der Schlitze gegenseitig versetzt Zungen angebracht sind.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zungen
entgegen der Ausstellrichtung vorspringende Prägestellen aufweisen. Dadurch kann die
Zuverlässigkeit noch gesteigert werden, mit welcher die Schleiflamellen im Grundteller
befestigt werden.
[0019] Eine besonders einfache gerätetechnische Ausführungsform der Prägestellen ergibt
sich dadurch, daß die Prägestellen als abgewinkelte und scharfkantige Ränder ausge
bildet sind. Wenn die Zungen nach dem Einschieben der Schleiflamellen durch ein entsprechendes
Werkzeug in die Hauptebene des Grundtellers gedrückt werden, entsteht eine außerordentlich
feste und dauerhafte Verankerung der Schleiflamellen am Grundteller.
[0020] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes sieht vor, daß
auf der von der Arbeitsfläche abgewandten Seite des Grundtellers ein Stützteller
angeordnet ist, daß die Umfangsränder des Grundtellers und des Stütztellers miteinander
fest verbunden sind und daß zwischen dem Grundteller und dem Stützteller die rückwärtigen
Enden der Schleiflamellen fest eingespannt sind. Auf diese Weise entsteht eine Grundteller-Anordnung,
welche sich nicht nur durch eine außerordentlich hohe Formstabilität und Walkstabilität
auszeichnet, sondern zugleich auch eine Möglichkeit bietet, die Schleiflamellen einfach
und zugleich betriebssicher im Grundteller zu verankern, indem nämlich der Grundteller
und der Stützteller gegeneinandergedrückt werden, nachdem sie im Umfangsbereich fest
miteinander verbunden sind.
[0021] Die Aufgabe der Erfindung wird alternativ dadurch gelöst, daß jede Schleiflamelle
an ihrem rückwärtigen Ende mit einer Verankerung versehen ist.
[0022] Dieser Maßnahme liegt der Gedanke zugrunde, die naturgemäß flachen Schleiflamellen
so zu gestalten, daß sie durch ihre Form eine Klemmwirkung unterstützen. Diese Lösung
hat daher den Vorteil, daß eine Scheibenanordnung erhalten wird, welche sich nicht
nur durch eine außerordentlich hohe Formstabilität und Walkstabilität auszeichnet,
sondern die zugleich auch eine Möglichkeit bietet, die Schleiflamellen einfach und
zugleich betriebssicher herstellerseitig zu befestigen. Diese Lösung zeichnet sich
darüber hinaus jedoch auch durch alle die Vorteile aus, die vorstehend bereits im
Zusammenhang mit der anderen Lösung der Erfindung aufgeführt sind.
[0023] Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß
die Verankerung als Verdickung am rückwärtigen Ende der Schleiflamelle ausgebildet
ist. Das hat den Vorteil, daß sich die Verdickung beim Auftreten von Zugkräften an
den Schlitzrändern oder gegen die Stirnfläche einer Zunge abstützt oder sich zwischen
den Grundteller und eine Zunge schiebt und sich dort verkeilt.
[0024] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Verankerung besteht darin, im rückwärtigen
Randbereich der Schleiflamelle wenigstens eine Ausnehmung vorzusehen, durch welche
eine Zunge oder zumindest ein Zungenabschnitt hindurchgeschoben werden kann. Dese
Verankerung hat den Vorteil, daß die Schleiflamelle relativ großflächig eingehakt
wird.
[0025] Es kann auch vorteilhaft sein, daß als Verankerung zwei seitlich geöffnete Ausnehmungen
vorhanden sind, in welche die Stirnseiten des betreffenden Grundteller-Schlitzes eingreifen.
[0026] Wenn die zugehörige Zunge zusätzlich in mehrere Zungenabschnitte unterteilt ist,
so ist es möglich, sowohl eine Abstützung der Schleiflamelle zwischen dem Grundteller
und den Zungenabschnitten zu erreichen, als auch ein Einhängen der Schleiflamelle
in einen der Zungenabschnitte.
[0027] Anstelle von Zungen zum Eingriff in die Ausnehmungen der Schleiflamellen kann es
vorteilhaft sein, daß ein flaches kreisbogenförmiges Band durch die Ausnehmungen von
mehreren, nebeneinander liegenden Schleiflamellen hindurchgeschoben ist.
[0028] Die Schleiflamellen werden vorteilhafterweise ferner dadurch befestigt, daß sie auf
dem Grundteller verklebt sind.
[0029] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren, in Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
weiter beschrieben.
Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Winkelschleifers mit einer erfindungsgemäßen
Fächerstirnschleifscheibe;
Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht eines anhand der folgenden Figuren in mehreren
Varianten beschriebenen Grundtellers, der teilweise mit Schleiflamellen bestückt ist;
Figur 3 zeigt einen Schnitt durch den in der Fig. 2 dargestellten Grundteller (erstes
Beispiel) und
Figur 4 zeigt eine schematische Teilansicht des Grundtellers nach Fig. 3 zur Veranschaulichung
der Prägestellen an den Befestigungslaschen des Grundtellers für Schleiflamellen.
Figur 5 zeigt einen Schnitt durch einen Grundteller (zweites Beispiel);
Figur 6 zeigt schematisch einen Querschnitt entlang der Umfangslinie eines Grundtellers
(drittes Beispiel);
Figuren 7 bis 9 zeigen jeweils schematisch Einzelheiten einer Schleiflamelle,
Figuren 10 bis 12 zeigen jeweils schematisch eine Ansicht einer Schleiflamelle;
Figur 13 zeigt eine schematische Teilansicht eines Grundtellers (viertes Beispiel)
zur Veranschaulichung der Zungen und
Figur 14 zeigt schematisch einen Querschnitt entlang der Umfangslinie durch einen
weiteren Grundteller (fünftes Beispiel).
[0030] In der Fig. 1 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Winkelschleifer 10 veranschaulicht,
der mit einer Lamellenschleifscheibe ausgestattet ist, die auch als Fächerstirnschleifscheibe
zu bezeichnen ist. Die Schleifscheibe ist derart ausgebildet, daß an einem aus Metall,
vorzugsweise aus einer Aluminiumlegierung hergestellten Grundteller 11 (für welchen
im folgenden die fünf Beispiele beschrieben sind), Schleiflamellen 13 angebracht sind,
die schuppenartig und dachziegelartig übereinander angeordnet sind. Die Schleiflamellen
13 werden folgendermaßen am Grundteller 11 befestigt:
[0031] Zunächst werden im äußeren Umfangsbereich des grundsätzlich kreisscheibenförmig
ausgebildeten Grundtellers 11 radiale Schlitze 12 angebracht, wie sie schematisch
in der Fig.2 veranschaulicht sind. Es werden dann in den Bereichen neben den radialen
Schlitzen 12 Zungen kiemenartig oder jalousienartig aufgedrückt. Auf diese Weise
entstehen schräge Durchgangsöffnungen, in welche die rückwärtigen Enden der Schleiflamellen
13 eingeschoben werden können. Somit haben die Schleiflamellen 13 bereits in dieser
Herstellung-Phase diejenige Vorzugsrichtung, welche für die spätere Arbeitsweise notwendig
ist. Nachdem die Schleiflamellen 13 durch die radialen Schlitze 12 hindurchgeschoben
wurden, werden die Zungen wieder von der rückwärtigen Seite des Grundtellers 11 her
zusammengepreßt. Dadurch werden die Schleiflamellen 13 fest im Grundteller 11 verankert.
[0032] Zur Versteifung kann der Grundteller 11 mit einer Versteifungssicke 30 ausgestattet
sein, welche insbesondere bei starker Arbeitsbelastung, d.h. Walkbelastung sich günstig
auf die Formstabilität des Grundtellers 11 auswirkt.
[0033] Die Fig. 3 veranschaulicht in einem Schnitt durch den Grundteller gem. Fig. 2 die
Schleiflamellen 13 in ihrer vollkommen am Grundteller 11 befestigten Position. Gemäß
der Darstellung in der Fig. 3 ist der Grundteller 11 an seiner, der Arbeitsfläche
abgewandten Seite mit Zungen 14 versehen, welche jeweils am Rand der Schlitze 12 angebracht
sind. Die Fig. 3 zeigt die Zungen 14 in demjenigen Zustand, in welchem sie fest an
den Grundteller 11 gedrückt sind, und dabei jeweils der durch den Schlitz 12 gesteckte
rückwärtige Teil der Schleiflamellen 13 eingeklemmt ist.
[0034] Die Fächerstirnschleifscheibe wird also dadurch hergestellt, daß jeweils eine Schleiflamelle
mit ihrem rückwärtigen Teil durch einen Schlitz 12 gesteckt wird und dieser dann durch
Umbiegen und Zusammenpressen der zugehörigen Zunge 14 mit dem Grundteller 11 verklemmt
wird.
[0035] Die Befestigung der Schleiflamellen 13 kann dadurch noch verbessert werden, daß an
den Zungen 14 Prägestellen 16 ausgebildet werden, wie sie in der Fig. 4 schematisch
dargestellt sind. Diese Prägestellen 16 können kleine Erhebungen sein, welche auf
derjenigen Seite der Zunge 14 angeordnet sind, welche den Schleiflamellen 13 zugewandt
sind. Wenn die Zungen 14 zur Verankerung der Schleiflamellen 13 zugedrückt werden,
graben sich die erhabenen Prägestellen 16 in das Material der Schleiflamellen 13 ein
und bilden dadurch zusätzliche Verankerungsstellen.
[0036] Anstatt der in der Fig.4 veranschaulichten Prägestellen 16 könnten beispielsweise
auch die Ränder der Zungen 14 in Richtung auf die Schleiflamellen 13 leicht abgewinkelt
und scharfkantig ausgebildet werden, so daß beim Beidrücken der Zungen 14 die Kantenbereiche
sich so weit in das Material der Schleiflamellen 13 hineingraben, daß eine sichere
Verankerung der Schleiflamellen 13 im Grundteller 11 gewährleistet ist.
[0037] In der Fig. 4 ist weiterhin im unteren Bereich eine alternative Ausführungsform der
Prägestellen schematisch dargestellt. Es sind in der Zunge 14 zwei Widerhaken 19 ausgebildet,
die sich beim Zusammenpressen des Grundtellers, wobei die Zungen 14 in den Körper
des Grundtellers 11 hineingedrückt werden, in das Material der Schleiflamellen 13
mit ihren Spitzen hineingraben.
[0038] Die Widerhaken 19 werden in der Weise hergestellt, daß zunächst ein winkelförmiger
Schlitz in einer Zunge 14 angebracht wird. Anschließend wird der von dem winkelförmigen
Schlitz eingeschlossene Bereich der Zunge 14 entgegen derjenigen Richtung aus der
Zungenebene herausgebogen, in welche die Zunge gegenüber dem Grundteller ausgestellt
ist. Eine Schleiflamelle 13 kann ohne weiteres in den Schlitz eingeschoben werden,
ohne daß dabei eine nennenswerte Behinderung durch die zur Schleiflamelle hin herausgebogenen
Widerhaken entsteht. Erst dann, wenn die Zungen 14 fest auf die Schleiflamellen 13
gedrückt werden, graben sich die Widerhaken 19 in das Material der Schleiflamellen
hinein und bilden dadurch eine außerordentlich betriebssichere Befestigung der Schleiflamellen
13 am Grundteller 11.
[0039] Die Fig. 5 veranschaulicht in einem Schnitt durch den Grundteller gem. Fig. 2 ein
weiteres Beispiel. Gemäß der Darstellung in der Fig. 5 weist der Grundteller 11 an
seinem äußeren Umfang einen Umfangsflansch 17 auf, der gegenüber der Hauptebene des
Grundtellers 11 hakenartig umgebogen ist. Dieser Umfangsflansch kann beispielsweise
umgebördelt werden. Gemäß der Darstellung in der Fig. 5 ist der außere Umfangsrand
des Grundtellers 11 mehr als 90 Grad umgebogen, um den Umfangsflansch 17 zu bilden.
Der Umfangsflansch 17 verleiht dem Grundteller 11 eine außerordentlich hohe Verwindungssteifigkeit,
die sich günstig auf die Formstabilität beim Betrieb auswirkt. Die leicht nach inner
gestülpten Ränder des Umfangsflansches 17 bilden eine kreisrunde Öffnung. Da der Durchmesser
des Umfangsflansches 17 zur Hauptebene des Grundtellers 11 hin konisch zunimmt, erweitert
sich auch vom Umfangsrand des Umfangsflansches 17 zur Hauptebene des Grundtellers
11 hin derjenige Raum, welcher vom Umfangsflansch 17 umschlossen wird. Somit ist
es möglich, einen beispielsweise aus einem Pappkarton hergestellten Ring hinter dem
Umfangsrand des Umfangsflansches 17 einzuklemmen. Durch einen solchen (nicht dargestellten)
Ring kann die rückseitige Lamellen-Verklemmung abgedeckt werden, und es kann dieser
Ring zugleich als Etikett für die erfindungsgemäße Schleifscheibe dienen.
[0040] Eine alternative Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist schematisch in der
Fig.5 dadurch angedeutet, daß der rückwärtige Bereich des Grundtellers 11, d.h. der
von den Schleiflamellen 13 abgewandte Bereich von einem Stützteller 18 abgedeckt ist.
Der Stützteller 18 ist in der Fig. 5 nur im linken Bereich in einem Teilschnitt rein
schematisch dargestellt. Der Stützteller kann sich über die gesamte Kreisscheibenfläche
des Grundtellers 11 erstrecken, natürlich mit Ausnahme der stets erforderlichen Aufnahmebohrung.
Wenn der Stützteller 18 eine Konstruktion und insbesondere eine Festigkeit und Steifigkeit
besitzt, welche etwa den entsprechenden Eigenschaften des Grundtellers 11 entspricht,
entsteht eine außerordentlich stabile und steife Konstruktion. Außerdem kann der
Stützteller 18 dazu verwendet werden, die rückwärtigen Enden der Schleiflamellen
13 umzubiegen und zugleich zu verklemmen.
[0041] Im allgemeinen genügt es, den Stützteller 18 mit dem Grundteller 11 im äußeren Umfangsbereich
fest zu verbinden, beispielsweise zu verschweißen, zu verkleben oder zu verbördeln.
Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, auf der Fläche der beiden Teller zusätzliche
Befestigungs punkte anzubringen, falls dies im Hinblick auf eine noch höhere Festigkeit,
Stabilität und Steifigkeit wünschenswert sein sollte.
[0042] Der Stützteller 18 kann ebenso wie der Grundteller 11 in Leichtmetall ausgebildet
werden, so daß eine außerordentlich leichte, zugleich elastische und dabei sehr stabile
Konstruktion entsteht. Diese Konstruktion des Erfindungsgegenstandes ist zudem auch
weitgehend korrosionsbeständig und als ausgebrauchtes Abfallprodukt außerdem noch
umweltfreundlich.
[0043] In Fig. 6 ist ein Beispiel einer Fächerstirnschleifscheibe in einem rein schematischen
Querschnitt entlang der Umfangslinie gezeigt. Die Schleiflamelle 13 ist dabei in
ihrem rückwärtigen Randbereich 20 mit einer Verdickung 24 versehen, bei welcher es
sich beispielhaft um eine rohrförmige, geschlitzte Klammer handelt, die sich im wesentlichen
über die gesamte Breite der Schleiflamelle 13 erstreckt. Diese Klammer kann beispielsweise
durch Klebung oder durch Nietung an der Schleiflamelle 13 angebracht sein.
[0044] Die Fig. 6 veranschaulicht offenbar nicht den endgültigen Zustand der Fächerstirnschleifscheibe,
der darin besteht, daß die Zunge 14 fest gegen den Grundteller 11 gepreßt ist, so
daß es zu einer Klemmung der Schleiflamelle 13 kommt. In diesem Zustand drückt die
Zunge 14 auf den Randbereich 20, wobei sich die Stirnseite der Zunge 14 auch in das
Material der Schleiflamelle 13 eingräbt. Falls Zugkräfte auf der Arbeitsseite der
Fächerstirnschleifscheibe auf die Schleiflamelle 13 einwirken, so verspreizt sich
die Ver dickung 24 gegen die Zunge 14. Auf diese Weise wird eine sichere Verankerung
der Schleiflamelle 13 hergestellt und ein Herausziehen aus dem Schlitz 12 verhindert.
In den Figuren 7,8 und 9 sind weitere Beispiele für eine aus einer Verdickung bestehende
Verankerung am rückwärtigen Randbereich 20 einer Schleiflamelle dargestellt.
[0045] In Fig. 7 wird die Verdickung dadurch gebildet, daß im wesentlichen entlang der gesamten
Breite der Schleiflamelle beidseitig Randstreifen 25 aufgebracht sind. Diese Randstreifen
25 können beispielsweise aus starkem Karton, aus Leichtmetallblech oder aus einem
anderen reißfesten Material hergestellt sein.
[0046] In dem in Fig. 8 wiedergegebenen Beispiel besteht die Verdickung aus beidseitig
aufgebrachten Klebstoffraupen 27.
[0047] Fig. 9 veranschaulicht ein Beispiel, in welchem die Verdickung durch Nieten 28 hergestellt
wird, die an einigen Stellen ent1ang dem Rand des rückwärtigen Randbereiches 20 in
die Schleiflamelle eingesetzt sind. Allen diesen Verankerungen ist eigen, daß sie
formschlüssig mit der Verklemmung der Schleiflamelle 13 zusammenwirken, und ein Herausziehen
aus dem Grundteller verhindern.
[0048] In den Figuren 10,11 und 12 sind jeweils rein schematisch vorteilhafte Weiterbildungen
der Verankerung gezeigt, welche in den rückwärtigen Randbereichen 20 der Schleiflamellen
13 ausgebildet sind.Gemäß Fig. 10 besteht die Verankerung aus einer schlitzförmigen
Ausnehmung 21, durch welche eine Zunge 14 (Fig. 6) oder ein entsprechender Zungenabschnitt
15 (Fig. 13) hindurchgeschoben werden kann. Die Schleiflamelle 13 gemäß Fig. 11 weist
neben der Ausnehmung 21 seitlich Klemmbereiche 26 auf, deren Funktion zusammen mit
Fig. 13 beschrieben wird.
[0049] Fig. 12 zeigt beispielhaft eine Schleiflamelle 13, welche zusätzlich zur Ausnehmung
21, die vollständig von Schleiflamellenmaterial umgeben ist, zwei seitlich offene
Ausnehmungen 22 aufweist, so daß auskragende Schleiflamellenarme 23 gebildet werden.
In die Aussparungen 22 greifen die Stirnseiten der auf dem Grundteller angebrachten
Schlitze ein. Die auskragenden Arme 23 erstrecken sich über die Längsausdehnung eines
radialen Schlitzes im Grundteller hinaus und gewährleisten durch Abstützung am Grundteller
eine zusätzliche Halterung.
[0050] In der Teilwiedergabe der Fig.13 ist ein Beispiel einer Fächerstirnschleifscheibe
gezeigt, die entlang des Schlitzes 12 mehrere Zungenabschnitte 15 aufweist. Durch
den Schlitz 12 ist eine Schleiflamelle 13 gemäß Fig. 11 geschoben, durch deren schlitzförmige
Ausnehmung 21 der mittlere Zungenabschnitt gesteckt ist. Die beiden äußeren Zungenabschnitte
liegen jeweils an einem Klemmbereich 26 der Schleiflamelle 13 und pressen diese gegen
den Grundteller 11. Die Schleiflamelle 13 wird daher einerseits durch eine Verklemmung
von den äußeren Zungenabschnitten und andererseits durch eine Verankerung am mittleren
Zungenabschnitt gehalten. Zum Einhaken der Schleiflamelle 13 in den mittleren Zungenabschnitt
kann es vorteilhaft sein, wenn sich dessen freies Ende verjüngt (nicht dargestellt).
[0051] Ein weiteres Beispiel ist in Fig. 14 veranschaulicht, die einen Schnitt in Umfangsrichtung
etwa entlang der Mittellinie des Grundtellers 11 zeigt. Nach dieser Ausbildungsform
sind an einem Rand des Schlitzes 12 Zungenabschnitte 15 und am anderen Rand ein weiterer
Zungenabschnitt 29 angeordnet. Der weitere Zungenabschnitt 29 greift in einen Schlitz
21 (nicht dargestellt) in der Schleiflamelle 13 ein, wie es im Zusammenhang mit Fig.13
sinngemäß beschrieben ist. Die Wiedergabe dieser Anordnung ist rein schematisch,
und zeigt nicht den endgültigen Zustand, in welchem die Zungenabschnitte 15 und 16
an den Grundteller 11 gepreßt sind.
[0052] Unabhängig davon, auf welche Weise die Schleiflamellen 13 durch Klemmung in den radialen
Schlitzen gehalten sind, kann als weitere Maßnahme vorgesehen sein, daß die Schleiflamellen
13 mit ihren rückwärtigen Randbereichen 20 auf dem Grundteller und/oder an den Zungen
14 oder den Zungenabschnitten 15 verklebt sind.
1. Fächerstirnschleifscheibe, bei welcher entlang der Umfangszone eines kreisscheibenförmigen
flexiblen Grundtellers Schleiflamellen einander dachziegelartig übergreifend und
festklemmbar angeordnet sind und durch radiale Schlitze in der Umfangszone hindurchragen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundteller (11) als Blechscheibe ausgebildet ist und daß die Schleiflamellen
(13) von den Rändern der radialen Schlitze (12) durch Klemmung gehalten sind.
2. Fächerstirnschleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmung jeweils durch mindestens eine Zunge (14) gebildet ist und daß die
Zunge (14) an den Rand eines radialen Schlitzes (12) angeformt ist.
3. Fächerstirnschleifscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (14) in mehrere Zungenabschnitte (15) unterteilt sind.
4. Fächerstirnschleifscheibe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden gegenüberliegenden Rändern der Schlitze (12) gegenseitig versetzt
Zungen (14) angebracht sind.
5. Fächerstirnschleifscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Zunge (14) zum Schleiflamellenfuß hin vorspringende Prägestellen (16) aufweist.
6. Fächerstirnschleifscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägestellen als abgewinkelte und scharfkantige Ränder ausgebildet sind.
7. Fächerstirnschleifscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der von der Arbeitsfläche abgewandten Seite des Grundtellers (11) ein Stützteller
(18) angeordnet ist, daß die Umfangsränder des Grundtellers (11) und des Stütztellers
(18) miteinander fest verbunden sind, und daß zwischen dem Grundteller (11) und dem
Stützteller (18) die rückwärtigen Enden der Schleiflamellen (13) fest eingespannt
sind.
8. Fächerstirnschleifscheibe, bei welcher entlang der Umfangszone eines kreisscheibenförmigen
flexiblen Grundtellers Schleiflamellen einander dachziegelartig übergreifen und festklemmbar
angeordnt sind und durch radiale Schlitze in der Umfangszone hindurchragen, dadurch
gekennzeichnet, das jede Schleiflamelle (13) an ihrem rückwärtigen Ende mit einer Verankerung versehen
ist.
9. Fächerstirnschleifscheibe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerung am rückwärtigen Ende als Verdickung der Schleiflamelle ausgebildet
ist.
10. Fächerstirnschleifscheibe nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerung aus wenigstens einer im rückwärtigen Randbereich (20) der Schleiflamelle
(13) angeordneten Ausnehmung (21) besteht, durch welche eine Zunge (14) oder zumindest
ein Zungenabschnitt (15) hindurchgeschoben werden kann.
11. Fächerstirnschleifscheibe nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerung aus zwei seitlich geöffneten Ausnehmungen (22) der Schleiflamelle
(13) zum Eingriff der Stirnseiten des betreffenden Schlitzes (12) besteht.
12. Fächerstirnschleifscheibe nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein flaches kreisbogenförmiges Band durch die Ausnehmungen (21) von mehreren,
nebeneinander liegenden Schleiflamellen (13) hindurchgeschoben ist.
13. Fächerstirnschleifscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleiflamellen (13) auf dem Grundteller (11) verklebt sind.