(19)
(11) EP 0 212 109 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.03.1987  Patentblatt  1987/10

(21) Anmeldenummer: 86107803.8

(22) Anmeldetag:  07.06.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01J 9/18, H01J 9/26, H01J 17/49
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 21.06.1985 DE 3522141

(71) Anmelder:
  • Nokia Graetz Gesellschaft mit beschränkter Haftung
    D-7530 Pforzheim (DE)
  • SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
    80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Tischer, Manfred
    D-7317 Wendlingen (DE)
  • Schlipf, Michael, Dr.
    D-7060 Schorndorf (DE)
  • Lesiak, P.-Dieter
    D-8000 München 80 (DE)
  • Wengert, Rolf, Dr.
    D-8000 München 21 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anzeigevorrichtung


    (57) Beim Zusammenbau einer flachen Anzeigevorrichtung (1), die eine eine gerasterte Phosphorschicht (10) tragende Schirmplatte (4) und in Bezug dazu stehende Steuerplatten (2) aufweist, müssen diese Teile genau aufeinander aus­gerichtet werden. Dazu weisen die Steuerplatten (2) Löcher zur Aufnahme von Justierstiften auf. Die Löcher sind zur genauen Ausrichtung mit einer Ringmetallisierung versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zusam­menbau einer Anzeigevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Aus der DE-OS 29 52 528 ist eine Anzeigevorrichtung be­kannt, bei der Elektronen einer Gasentladung durch selek­tiv geöffnete Löcher einer Steuerstruktur in einen plas­mafreien Raum geschleust werden. Dort nehmen sie aufgrund einer Beschleunigungsspannung Energien auf und erzeugen schließlich auf einem Leuchtschirm Lichtflecke. Die Steu­erstruktur enthält mehrere Platten, die jeweils in einem regelmäßigen Muster gelocht sind und Schichtelektroden tragen. Der Leuchtschirm aus Phosphor ist auf einer Schirmplatte aufgebracht und enthält eine streifen- oder punktförmig gerasterte Phosphorschicht. Alle diese Struk­turen müssen zueinander ausgerichtet sein. Das bedeutet, daß die Teile in einer justierten Lage miteinander ver­bunden werden müssen. Hierzu sind in der Schirmplatte maßgenau gearbeitete Justierstifte vorhanden, auf die ein Abstandsrahmen und die übrigen Platten nacheinander auf­gelegt werden. Der Abstandsrahmen und die Platten weisen eng tolerierte Öffnungen auf, durch die die Justierstifte gleiten. Jedes aufgesteckte Teil wird zusätzlich noch optisch gegen seine Unterlage ausgerichtet und in dieser Lage mit einem Hochtemperaturkleber provisorisch fixiert. Dann wird die gesamte Einheit unter erhöhten Temperaturen verlötet.

    [0003] Bei dieser Stapeltechnik ist aufwendig, daß jede Schirm­platte präzise Justierstifte trägt. Hinzu kommt, daß dieses Verfahren mit Grob- und Feinjustierung insgesamt relativ aufwendig ist und sich insbesondere für Massen­fertigungen nicht empfiehlt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Zusammenbau einer Anzeigevorrichtung anzugeben, das einfacher und kostengünstiger ist. Darüberhinaus besteht die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver­fahrens anzugeben.

    [0005] Die Lösung der erstgenannten Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln. Eine vorteilhafte Ausge­staltung des Verfahrens ist im Unteranspruch 2 angegeben. Die Lösung der zweitgenannten Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 3 angegebenen Mitteln. Vorteilhafte Ausgestal­tungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 4 bis 8 angegeben.

    [0006] Die Erfindung wird nun anhand von in den Figuren gezeig­ten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch eine Anzeigevorrichtung;

    Fig. 2 schematisch eine Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung in einer Seitenansicht;

    Fig. 3 die Justierstifte beim Eingriff in die Platten und

    Fig. 4 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführung der Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung.



    [0007] Die Anzeigevorrichtung 1 enthält ein wannenartiges Rück­teil 5 und eine Schirmplatte 4. Zwischen dem Rückteil 5 und der Schirmplatte 4 sind Strukturen aufweisende Plat­ten 2 und ein Abstandsrahmen 3 angeordnet. Die Platte 2 ist auf der einen Seite mit Zeilenleitern und auf der anderen Seite mit Spaltenleitern versehen. Im Kreuzungs­punkt der beiden Leiterarten ist jeweils ein Loch vorhan­den. Die genannten Teile sind miteinander durch Glaslot 8 verbunden. Im vom Rückteil 5 umschlossenen Raum sind Kathoden 9 vorhanden. Die Schirmplatte 4 ist mit einer gerasterten Phosphorschicht 10 versehen. Zwischen der Phosphorschicht 10 und der Schirmplatte 4 kann eine durchgehende Nachbeschleunigungsanode 11 vorhanden sein.

    [0008] Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung 1 besteht aus einer Grundplatte 12 und einer seitlich angebrachten Halterung 13. In der Grundplatte 12 sind bewegbare Justierstifte 14 vorhanden, deren nach oben aus der Grundplatte 12 herausragenden Enden konisch sind. Die Halterung 13 trägt einstellbare Anschläge 15, die in Fig. 2 nach links in den Raum ober­halb der Grundplatte 12 ragen. Nähere Einzelheiten zur Einstellung der Anschläge 15 und zur Bewegbarkeit der Justierstifte 14 sind nicht dargestellt. Lediglich bei den Justierstiften 14 ist je eine Feder 16 angedeutet, die die Beweglichkeit der Justierstifte in einer Richtung unterstützen.

    [0009] Zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung 1 werden die Justierstifte 14 in der Grundplatte 12 so weit nach unten bewegt, bis daß sie aus dieser nicht mehr herausragen. Sodann wird auf die Grundplatte 12 die Platte 2 aufge­legt. Im in der Fig. 2 dargestellten Beispiel besteht diese Platte aus zwei miteinander verbundenen Platten 2a und 2b. In den Platten 2a, 2b sind nahe ihrem Rand Löcher 17 (Fig. 3, Fig. 4) vorhanden, in die die Justierstifte 14 eingreifen. Die Löcher 17 sind mit Ringmetallisierun­gen 18 versehen, die den Durchmesser der Löcher 17 ver­kleinern. Beim Einführen der Justierstifte 14 in die Löcher 17 bewirken die Ringmetallisierungen 18 eine exakte Ausrichtung der Platten 2a, 2b. Durch die Ringmetalli­sierung 18 der Löcher 17 wird also erreicht, daß die Löcher 17 nicht sehr genau angebracht sein müssen. Bei der Ringmetallisierung 18 ist auch lediglich dafür zu sorgen, daß ihr Mittelpunkt eine exakte Lage einnimmt. Danach wird auf die Platten 2a, 2b der mit Glaslot 8 ver­sehene Abstandsrahmen 3 aufgesetzt. Der Abstandsrahmen 3 weist an der zu den Anschlägen 15 weisenden Seite An­schlagsflächen 19 auf. Zur Justierung des Abstandsrahmens 3 in bezug auf die Platten 2 wird er in Fig. 2 so weit nach rechts bewegt, bis die Anschlagsflächen 19 die An­schläge 15 berühren. Auf den Abstandsrahmen 3 wird dann die mit Glaslot 8 versehene Schirmplatte 4 aufgelegt. Auch die Schirmplatte 4 weist an ihrem zu den Anschlägen 15 weisenden Rand Anschlagsflächen 20 auf. Die Schirm­platte 4 wird bei ihrem Aufsetzen auf den Abstandsrahmen 3 ebenfalls so weit nach rechts bewegt, bis ihre An­schlagsflächen 20 die Anschläge 15 berühren.

    [0010] Bei erhöhter Temperatur werden nun die Platten 2a, 2b, der Abstandsrahmen 3 und die Schirmplatte 4 miteinander verbunden. Nach dem Zurückziehen der Justierstifte 14 und der Anschläge 15 können dann die genannten Teile aus der Vorrichtung entnommen werden. Danach erfolgt dann ein nicht dargestellter Zusammenbau mit dem mit den Kathoden 9 versehenen Rückteil 5 zur fertigen Anzeigevorrichtung.

    [0011] Es ist wichtig, daß die Platten 2, der Abstandsrahmen 3, die Schirmplatte 4, das Glaslot 8 und die Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung die gleiche thermische Ausdehnung aufweisen.

    [0012] In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung 1 schematisch dar­gestellt. Bei dieser Ausführung der Vorrichtung werden zum Justieren der auf der Grundplatte 12 liegenden Platte 2a andere Stifte als für die Justierung der oberen Platte 2b verwendet. In der Grundplatte 12 sind die Justierstif­te 14a angebracht, deren konische Enden in die Löcher 17 und die dort vorhandene Ringmetallisierung 18 der Platte 2a eingreifen. In die Löcher 17 mit den Ringmetallisie­rungen 18 der oberen Platte 2b greifen Justierstifte 14b von oben her ein. Die Justierstifte 14b sind an einem Schieber 21 befestigt, in dem zwei Vertiefungen 25 vor­handen sind. Ein in der Haslterung 22 vorgesehener und durch die Feder 27 nach unten gedrückter Stift 26 kann in die Vertiefungen 25 einrasten. Der Schieber 21 ist in der Halterung 22 derart gelagert, daß er in Richtung des Pfeiles 23 nach oben und nach unten und in Richtung des Pfeiles 24 nach rechts und links zwischen den Raststel­lungen bewegt werden kann. Der auf die Platten 2a und 2b aufzulegende Abstandsrahmen 3 weist für die Schieber 21 mit dem Justierstift 14b an der entsprechenden Stelle eine Ausnehmung auf (nicht dargestellt). Diese Ausführung der Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung weist den Vorteil auf, daß die Platten 2a und 2b unab­hängig voneinander justiert werden können.

    [0013] In Fig. 4 sind Einzelheiten der Vorrichtung zum Zusam­menbau der Anzeigevorrichtung 1 dargestellt. Im linken Teil der Fig. 4 ist der Bereich um den Justierstift 14a und im rechten Teil der Fig. 4 ist der Bereich um den Justierstift 14b gezeigt. Auf der Grundplatte 12 liegt mit ihren Ringmetallisierungen 18 die Platte 2a auf. Durch Glaslot 8 in einem bestimmten Abstand gehalten ist darüber die Platte 2b angeordnet. Die Löcher 17 in den Platten 2a und 2b fluchten miteinander. Der Justierstift 14a fährt von unten durch die Grundplatte 12 mit seinem konischen Ende in die Löcher 17 der Platten 2a und 2b. Dabei berührt die Ringmetallisierung 18 des Loches 17 in der Platte 2a den Justierstift 14a und erzwingt durch seine Elastizität eine Justierung der Platte 2a. In gleicher Weise berührt die Ringmetallisierung 18 des Loches 17 in der Platte 2b den Justierstift 14b bei des­sen Einführung von oben. Auch hier erzwingt die Elastizi­tät der Ringmetallisierung 18 eine Justierung der Platte 2b. Der weitere Vorgang des Zusammenbaus der Aneigevor­richtung geschieht auch hier wie schon bei Fig. 2 be­chrieben.


    Ansprüche

    Verfahren zum Zusammenbau einer Anzeigevorrichtung, bei dem zueinander ausgerichtete, Strukturen aufweisende Platten, ein Abstandsrahmen und eine eine gerasterte Phosphorschicht tragende Schirmplatte gestapelt und am Rande unter erhöhter Temperatur dicht miteinander verbun­den und dann mit einem wannenartigen Rückteil versëhen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2a, 2b) Löcher (17) zur aufnahme von Justierstiften (14) und der Abstandsrahmen (3) und die Schirmplatte (4) Anschlagsflächen (19; 20) zum Ausrichten aufweisen.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Loch (17) in jeder Platte (2a, 2b) eine den Lochdurchmesser verkleinernde Ringmetallisierung (18) aufweist.
     
    3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Grundplatte (12) Justierstifte (14) für die Ausrichtung der Platten (2a, 2b) und seitliche Anschläge (15) für die Ausrichtung des Abstandsrahmens (3) und der Schirmplatte (4) trägt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierstifte (14a) für die untere Platte (2a) die Grundplatte (12) durchdringen und von unten in diese Platte (2a) eingreifen und die Justierstifte (14b) für die obere Platte (2b) von oben in diese Platte (2b) eingreifen.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Justierstifte (14) in Richtung ihrer Längsachse bewegbar sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierstifte (14b) für die obere Platte (2b) seitwärts zwischen Raststellungen bewegbar sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Platten (2a, 2b) greifen­den Enden der Justierstifte (14) konisch ausgebildet sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung den gleichen ther­mischen Ausdehnungskoeffizienten wie die Teile der An­zeigevorrichtung (1) aufweist.
     




    Zeichnung