[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zusammenbau einer Anzeigevorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE-OS 29 52 528 ist eine Anzeigevorrichtung bekannt, bei der Elektronen
einer Gasentladung durch selektiv geöffnete Löcher einer Steuerstruktur in einen
plasmafreien Raum geschleust werden. Dort nehmen sie aufgrund einer Beschleunigungsspannung
Energien auf und erzeugen schließlich auf einem Leuchtschirm Lichtflecke. Die Steuerstruktur
enthält mehrere Platten, die jeweils in einem regelmäßigen Muster gelocht sind und
Schichtelektroden tragen. Der Leuchtschirm aus Phosphor ist auf einer Schirmplatte
aufgebracht und enthält eine streifen- oder punktförmig gerasterte Phosphorschicht.
Alle diese Strukturen müssen zueinander ausgerichtet sein. Das bedeutet, daß die
Teile in einer justierten Lage miteinander verbunden werden müssen. Hierzu sind in
der Schirmplatte maßgenau gearbeitete Justierstifte vorhanden, auf die ein Abstandsrahmen
und die übrigen Platten nacheinander aufgelegt werden. Der Abstandsrahmen und die
Platten weisen eng tolerierte Öffnungen auf, durch die die Justierstifte gleiten.
Jedes aufgesteckte Teil wird zusätzlich noch optisch gegen seine Unterlage ausgerichtet
und in dieser Lage mit einem Hochtemperaturkleber provisorisch fixiert. Dann wird
die gesamte Einheit unter erhöhten Temperaturen verlötet.
[0003] Bei dieser Stapeltechnik ist aufwendig, daß jede Schirmplatte präzise Justierstifte
trägt. Hinzu kommt, daß dieses Verfahren mit Grob- und Feinjustierung insgesamt relativ
aufwendig ist und sich insbesondere für Massenfertigungen nicht empfiehlt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Zusammenbau einer Anzeigevorrichtung
anzugeben, das einfacher und kostengünstiger ist. Darüberhinaus besteht die Aufgabe,
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
[0005] Die Lösung der erstgenannten Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist im Unteranspruch 2 angegeben.
Die Lösung der zweitgenannten Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 3 angegebenen Mitteln.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 4 bis 8
angegeben.
[0006] Die Erfindung wird nun anhand von in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Anzeigevorrichtung;
Fig. 2 schematisch eine Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung in einer
Seitenansicht;
Fig. 3 die Justierstifte beim Eingriff in die Platten und
Fig. 4 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführung der Vorrichtung zum Zusammenbau
der Anzeigevorrichtung.
[0007] Die Anzeigevorrichtung 1 enthält ein wannenartiges Rückteil 5 und eine Schirmplatte
4. Zwischen dem Rückteil 5 und der Schirmplatte 4 sind Strukturen aufweisende Platten
2 und ein Abstandsrahmen 3 angeordnet. Die Platte 2 ist auf der einen Seite mit Zeilenleitern
und auf der anderen Seite mit Spaltenleitern versehen. Im Kreuzungspunkt der beiden
Leiterarten ist jeweils ein Loch vorhanden. Die genannten Teile sind miteinander
durch Glaslot 8 verbunden. Im vom Rückteil 5 umschlossenen Raum sind Kathoden 9 vorhanden.
Die Schirmplatte 4 ist mit einer gerasterten Phosphorschicht 10 versehen. Zwischen
der Phosphorschicht 10 und der Schirmplatte 4 kann eine durchgehende Nachbeschleunigungsanode
11 vorhanden sein.
[0008] Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung 1 besteht
aus einer Grundplatte 12 und einer seitlich angebrachten Halterung 13. In der Grundplatte
12 sind bewegbare Justierstifte 14 vorhanden, deren nach oben aus der Grundplatte
12 herausragenden Enden konisch sind. Die Halterung 13 trägt einstellbare Anschläge
15, die in Fig. 2 nach links in den Raum oberhalb der Grundplatte 12 ragen. Nähere
Einzelheiten zur Einstellung der Anschläge 15 und zur Bewegbarkeit der Justierstifte
14 sind nicht dargestellt. Lediglich bei den Justierstiften 14 ist je eine Feder 16
angedeutet, die die Beweglichkeit der Justierstifte in einer Richtung unterstützen.
[0009] Zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung 1 werden die Justierstifte 14 in der Grundplatte
12 so weit nach unten bewegt, bis daß sie aus dieser nicht mehr herausragen. Sodann
wird auf die Grundplatte 12 die Platte 2 aufgelegt. Im in der Fig. 2 dargestellten
Beispiel besteht diese Platte aus zwei miteinander verbundenen Platten 2a und 2b.
In den Platten 2a, 2b sind nahe ihrem Rand Löcher 17 (Fig. 3, Fig. 4) vorhanden, in
die die Justierstifte 14 eingreifen. Die Löcher 17 sind mit Ringmetallisierungen
18 versehen, die den Durchmesser der Löcher 17 verkleinern. Beim Einführen der Justierstifte
14 in die Löcher 17 bewirken die Ringmetallisierungen 18 eine exakte Ausrichtung der
Platten 2a, 2b. Durch die Ringmetallisierung 18 der Löcher 17 wird also erreicht,
daß die Löcher 17 nicht sehr genau angebracht sein müssen. Bei der Ringmetallisierung
18 ist auch lediglich dafür zu sorgen, daß ihr Mittelpunkt eine exakte Lage einnimmt.
Danach wird auf die Platten 2a, 2b der mit Glaslot 8 versehene Abstandsrahmen 3 aufgesetzt.
Der Abstandsrahmen 3 weist an der zu den Anschlägen 15 weisenden Seite Anschlagsflächen
19 auf. Zur Justierung des Abstandsrahmens 3 in bezug auf die Platten 2 wird er in
Fig. 2 so weit nach rechts bewegt, bis die Anschlagsflächen 19 die Anschläge 15 berühren.
Auf den Abstandsrahmen 3 wird dann die mit Glaslot 8 versehene Schirmplatte 4 aufgelegt.
Auch die Schirmplatte 4 weist an ihrem zu den Anschlägen 15 weisenden Rand Anschlagsflächen
20 auf. Die Schirmplatte 4 wird bei ihrem Aufsetzen auf den Abstandsrahmen 3 ebenfalls
so weit nach rechts bewegt, bis ihre Anschlagsflächen 20 die Anschläge 15 berühren.
[0010] Bei erhöhter Temperatur werden nun die Platten 2a, 2b, der Abstandsrahmen 3 und die
Schirmplatte 4 miteinander verbunden. Nach dem Zurückziehen der Justierstifte 14 und
der Anschläge 15 können dann die genannten Teile aus der Vorrichtung entnommen werden.
Danach erfolgt dann ein nicht dargestellter Zusammenbau mit dem mit den Kathoden 9
versehenen Rückteil 5 zur fertigen Anzeigevorrichtung.
[0011] Es ist wichtig, daß die Platten 2, der Abstandsrahmen 3, die Schirmplatte 4, das
Glaslot 8 und die Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung die gleiche thermische
Ausdehnung aufweisen.
[0012] In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung
1 schematisch dargestellt. Bei dieser Ausführung der Vorrichtung werden zum Justieren
der auf der Grundplatte 12 liegenden Platte 2a andere Stifte als für die Justierung
der oberen Platte 2b verwendet. In der Grundplatte 12 sind die Justierstifte 14a
angebracht, deren konische Enden in die Löcher 17 und die dort vorhandene Ringmetallisierung
18 der Platte 2a eingreifen. In die Löcher 17 mit den Ringmetallisierungen 18 der
oberen Platte 2b greifen Justierstifte 14b von oben her ein. Die Justierstifte 14b
sind an einem Schieber 21 befestigt, in dem zwei Vertiefungen 25 vorhanden sind.
Ein in der Haslterung 22 vorgesehener und durch die Feder 27 nach unten gedrückter
Stift 26 kann in die Vertiefungen 25 einrasten. Der Schieber 21 ist in der Halterung
22 derart gelagert, daß er in Richtung des Pfeiles 23 nach oben und nach unten und
in Richtung des Pfeiles 24 nach rechts und links zwischen den Raststellungen bewegt
werden kann. Der auf die Platten 2a und 2b aufzulegende Abstandsrahmen 3 weist für
die Schieber 21 mit dem Justierstift 14b an der entsprechenden Stelle eine Ausnehmung
auf (nicht dargestellt). Diese Ausführung der Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung
weist den Vorteil auf, daß die Platten 2a und 2b unabhängig voneinander justiert
werden können.
[0013] In Fig. 4 sind Einzelheiten der Vorrichtung zum Zusammenbau der Anzeigevorrichtung
1 dargestellt. Im linken Teil der Fig. 4 ist der Bereich um den Justierstift 14a und
im rechten Teil der Fig. 4 ist der Bereich um den Justierstift 14b gezeigt. Auf der
Grundplatte 12 liegt mit ihren Ringmetallisierungen 18 die Platte 2a auf. Durch Glaslot
8 in einem bestimmten Abstand gehalten ist darüber die Platte 2b angeordnet. Die Löcher
17 in den Platten 2a und 2b fluchten miteinander. Der Justierstift 14a fährt von unten
durch die Grundplatte 12 mit seinem konischen Ende in die Löcher 17 der Platten 2a
und 2b. Dabei berührt die Ringmetallisierung 18 des Loches 17 in der Platte 2a den
Justierstift 14a und erzwingt durch seine Elastizität eine Justierung der Platte 2a.
In gleicher Weise berührt die Ringmetallisierung 18 des Loches 17 in der Platte 2b
den Justierstift 14b bei dessen Einführung von oben. Auch hier erzwingt die Elastizität
der Ringmetallisierung 18 eine Justierung der Platte 2b. Der weitere Vorgang des Zusammenbaus
der Aneigevorrichtung geschieht auch hier wie schon bei Fig. 2 bechrieben.
Verfahren zum Zusammenbau einer Anzeigevorrichtung, bei dem zueinander ausgerichtete,
Strukturen aufweisende Platten, ein Abstandsrahmen und eine eine gerasterte Phosphorschicht
tragende Schirmplatte gestapelt und am Rande unter erhöhter Temperatur dicht miteinander
verbunden und dann mit einem wannenartigen Rückteil versëhen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2a, 2b) Löcher (17) zur aufnahme von Justierstiften (14) und der
Abstandsrahmen (3) und die Schirmplatte (4) Anschlagsflächen (19; 20) zum Ausrichten
aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Loch (17)
in jeder Platte (2a, 2b) eine den Lochdurchmesser verkleinernde Ringmetallisierung
(18) aufweist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Grundplatte (12) Justierstifte (14) für die Ausrichtung der Platten (2a,
2b) und seitliche Anschläge (15) für die Ausrichtung des Abstandsrahmens (3) und der
Schirmplatte (4) trägt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierstifte (14a)
für die untere Platte (2a) die Grundplatte (12) durchdringen und von unten in diese
Platte (2a) eingreifen und die Justierstifte (14b) für die obere Platte (2b) von oben
in diese Platte (2b) eingreifen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierstifte
(14) in Richtung ihrer Längsachse bewegbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierstifte (14b)
für die obere Platte (2b) seitwärts zwischen Raststellungen bewegbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in
die Platten (2a, 2b) greifenden Enden der Justierstifte (14) konisch ausgebildet
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
den gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten wie die Teile der Anzeigevorrichtung
(1) aufweist.