(19)
(11) EP 0 212 147 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.03.1987  Patentblatt  1987/10

(21) Anmeldenummer: 86108716.1

(22) Anmeldetag:  26.06.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B66B 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 19.08.1985 CH 3560/85

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil NW (CH)

(72) Erfinder:
  • Aimé, Michel
    Elancourt (FR)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Evakuiervorrichtung für Aufzüge


    (57) Mit dieser Evakuiervorrichtung können Personen, die in einer von einem Notfall betroffenen, blockierten Aufzugs­kabine (A) eingeschlossen sind, in kurzer Zeit sicher und ohne Hilfe von Bedienungspersonal befreit werden, ohne dass die blockierte Aufzugskabine (A) in Bewegung gesetzt werden muss. Zu diesem Zweck sind an den einander zuge­wandten Seitenwänden der in einem gemeinsamen Aufzugs­schacht (7) geführten Aufzugskabinen (A, B, C) Übergangs­einrichtungen (13) angeordnet, die verriegelbare Türen aufweisen. Nach Eintritt eines Notfalles wird durch Drücken eines Alarmknopfes der blockierten Aufzugskabine (A) ein Notfallkontakt (20a) geschlossen und eine Not­steuerungseinrichtung (18) aktiviert, worauf eine benach­barte Aufzugskabine (B) automatisch auf das Niveau der blockierten Aufzugskabine (A) gesteuert wird. Danach werden die Türen der Übergangseinrichtungen (13) beider Aufzugskabinen (A, B) entriegelt und geöffnet, so dass die Fahrgäste der blockierten Aufzugskabine (A) in die benachbarte Aufzugskabine (B) umsteigen können. Nach dem Umsteigen werden die Türen wieder geschlossen und verrie­gelt und die Notsteuerungseinrichtung (18) deaktiviert, so das die Fahrgäste zu beliebigen Stockwerken fahren können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Evakuiervorrichtung für Auf­züge einer Aufzugsgruppe, wobei eine Notsteuerungseinrich­tung vorgesehen ist, die bei Auftreten eines Notfalles zwecks Evakuierung von in einer Aufzugskabine befindlichen Fahrgästen aktiviert werden kann.

    [0002] Derartigen Evakuiervorrichtungen liegt normalerweise das Funktionsprinzip zugrunde, eine Aufzugskabine nach einem durch eine Betriebsstörung verursachten unbeabsichtigten Halt zwischen zwei Stockwerken zum nächstgelegenen Stock­werk zu bringen, um den eingeschlossenen Fahrgästen das Aussteigen zu ermöglichen. Eine häufige Ursache für Be­triebesstörungen sind Netzspannungsausfälle. In solchen Fällen kann, wie beispielsweise mit der US-PS 3 506 095 bekannt geworden, der Antriebsmotor an einer Hilfspannungs­quelle geschaltet und die betroffene Aufzugskabine zum nächsten Stockwerk gefahren werden.

    [0003] Aus der GB-A 2 017 346 ist es bekannt, bei Betriebsstörun­gen die durch Netzspannungsausfall oder Defekte der elek­trischen Steuerung verursacht werden, den Antriebsmotor an eine Hilfsspannungsquelle zu schalten, wobei automatisch diejenige Fahrtrichtung für die Notfahrt ermittelt wird, welche weniger Energie verbraucht. Bei einer anderen, mit der DE-A 1 506 484 bekannt gewordenen Einrichtung ist für die Notfahrt ein Hilfsmotor vorgesehen, so dass die be­troffene Aufzugskabine auch bei einem Defekt des Antriebs­motors bewegt werden kann. Auch hierbei wird die leistungs­mässig günstigere Fahrtrichtung gewählt, so dass der Hilfs­motor und die Hilfsspannungsquelle klein dimensioniert werden können. Ist die eingetretene Betriebsstörung der­art, dass die Aufzugskabine beispielsweise unter Auslösung der Fangvorrichtung zwischen zwei Stockwerken zum Still­stand gekommen ist, so ist die Wahl der Fahrtrichtung für die Notfahrt nicht mehr ohne weiteres möglich. Bei Defek­ten, bei denen die betroffene Aufzugskabine sich weder in der einen noch in der anderen Richtung bewegen lässt, sind vorstehend erwähnte Einrichtungen ebenfalls nicht geeignet. In solchen Fällen kann von der Alarmauslösung bis zur Befreiung sehr viel Zeit vergehen, so dass die eingeschlos­senen Fahrgäste grossen psychischen Belastungen ausgesetzt sind.

    [0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, zwecks Vermeidung vor­stehend erwähnter Nachteile eine Evakuiervorrichtung gemäss Oberbegriff zu schaffen, bei der eine von einem Notfall betroffene Aufzugskabine nicht in Bewegung gesetzt werden muss und die eingeschlossenen Fahrgäste trotzdem in kürzester Zeit befreit werden können.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekenn­zeichnete Erfindung gelöst. Hierbei wird für die Evakuie­rung der in einer von einem Notfall betroffenen Aufzugs­kabine einer Aufzugsgruppe befindlichen Personen eine benachbarte Aufzugskabine verwendet. Zu diesem Zweck sind an den einander zugewandten Seitenwänden der in einem gemeinsamen Aufzugsschacht geführten Aufzugskabinen Über­gangseinrichtungen angeordnet, die verriegelbare Türen aufweisen. Nach Eintritt des Notfalles und Aktivierung einer Notsteuerungseinrichtung wird die der blockierten Aufzugskabine benachbarte Aufzugskabine auf deren Niveau gesteuert, worauf die Türen der Übergangseinrichtungen beider Aufzugskabinen entriegelt und geöffnet werden und die Fahrgäste der blockierten Aufzugskabine in die benach­barte Aufzugskabine umsteigen können. Nach dem Umsteigen werden die Türen wieder geschlossen und verriegelt und die Notsteuerungseinrichtung deaktiviert, so dass die Fahr­gäste zu beliebigen Stockwerken fahren können.

    [0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbeson­dere darin, dass die Evakuierung von Personen aus blockier­ten und ohne Beseitigung der Störungsursache nicht in Bewegung setzbaren Aufzugskabinen in kürzester Zeit sicher und ohne Hilfe von Bedienungspersonal stattfinden kann, so dass grössere psychische Belastungen der eingeschlosse­nen Fahrgäste vermieden werden. Weitere Vorteile sind darin zu sehen, dass bei Notfällen aufgrund mechanischer Defekte oder eines Spannungsunterbruches der blockierten Aufzugskabine, eine allenfalls vorgesehene Hilfsspannungs­quelle nicht beansprucht werden muss. Auch ist es vorteil­haft, dass die befreiten Fahrgäste nach dem Umsteigen zu Stockwerken ihrer Wahl fahren können.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eine auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher er­läutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt einer aus drei Aufzügen beste­henden Aufzugsgruppe mit der erfindungsgemässen Evakuiervorrichtung,

    Fig. 2 einen Längsschnitt der Aufzugsgruppe gemäss Fig. 1 in kleinerem Massstab, mit einer Notsteuerungsein­richtung und

    Fig. 3 einen Blockschaltplan der Notsteuerungseinrichtung gemäss Fig. 2.



    [0008] In den Fig. 1 und 2 sind mit A, B, C drei an Förderseilen 1, 2, 3 aufgehängte und über Gegengewichte 4, 5, 6 aus­balancierte Aufzugskabinen bezeichnet. Die Aufzugskabinen A, B, C sind in einem gemeinsamen Aufzugsschacht 7 mittels an Konsolen 8, 9 befestigten Führungsschienen 10 geführt. Mit 11 sind automatische Kabinentüren bezeichnet, die mit Stockwerktüren 12 kuppelbar sind. An den Seitenwänden der Aufzugskabinen A, B, C, die parallel zu den Seitenwänden benachbarter Aufzugskabinen A, B bzw. B, C, verlaufen sind Übergangseinrichtungen 13 angeordnet, welche verrie­gelbare Türen 14 aufweisen, deren Offenstellung in der Fig. 1 strichpunktiert dargestellt ist und deren Tür- und Verriegelungskontakte mit den Sicherheitskreisen der Auf­zugskabinen A, B, C verbunden sind. An jeder Aufzugskabine A, B, C ist ein beispielsweise aus der CH-PS 622 226 bekannter, aus bistabilen Magnetschaltern bestehender Positionsgeber 15 befestigt, der mit im Aufzugsschacht 7 angeordneten Schaltmagneten zusammenwirkt. An den Über­gangseinrichtungen 11 der Aufzugskabinen B, C sind weiter Magnetschalter 16.1, 16.2, 16.3 befestigt, die von an den Übergangseinrichtungen 13 der Aufzugskabinen A, B, C ange­ordneten Schaltmagneten 17 nur dann wirksam betätigt wer­den, wenn jeweils die für eine Notfahrt ausgewählte Auf­zugskabine das Niveau der von einem Notfall betroffenen, blockierten Aufzugskabine erreicht.

    [0009] In der Fig. 2 ist mit 18 eine nachfolgend an Hand der Fig. 3 beschriebenen Notsteuerungseinrichtung bezeichnet, welche eingangsseitig mit den Positionsgebern 15, den weiteren Magnetschaltern 16.1, 16.2, 16.3 und Lastmessein­richtungen 19 der Aufzugskabinen B, C verbunden ist. Die Notsteuerungseinrichtung 18 kann über Notfallkontakte 20a, 20b, 20c mit einem Pol P einer Steuerspannungsquelle 21 verbunden werden, zu welcher eine Hilfsspannungsquelle 22 parallel geschaltet ist. Die den Aufzugskabinen A, B, C zugeordneten Notfallkontakte 20a, 20b, 20c schliessen jeweils dann, wenn nach Eintritt eines Notfalles der Alarmknopf der betreffenden Aufzugskabine gedrückt wird. Mit 23, 24 sind Fahrtrichtungsschütze der Aufzugskabinen A, B, C bezeichnet, die über gestrichelt symbolisierte Fahrsteuerkontakte 25, 26 und Sicherheitskreiskontakte 27 sowie über Kontake 29 von den Aufzugskabinen A, B, C zu­geordneten Umschaltrelais 30a, 30b, 30c and die Steuer­spannungsquelle 21 schaltbar sind. Die Umschaltrelais 30a, 30b, 30c sind am anderen Pol M der Steuerspannungsquelle 21 und an Ausgängen der Notsteuerungseinrichtung 18 ange­schlossen. Über weitere Kontakte 31 der Umschaltrelais 30b, 30c können die Fahrtrichtungsschütze 23, 24 der Auf­zugskabinen B, C bei gleichzeitiger Überbrückung der Fahrsteuerkontakte 25, 26 mit weiteren Ausgängen der Not­steuerungseinrichtung 18 verbunden werden.

    [0010] Die Notsteuerungseinrichtung 18 gemäss Fig. 3 weist drei Register 32a, 32b, 32c auf, in welchen Adressen der Auf­zugskabinen A, B, C gespeichert sind und die über Freigabe­anschlüsse mit den Notfallkontakten 20a, 20b, 20c und über parallele Datenausgänge mit den Adresseneingängen eines Dekodierers 33 verbunden sind. Mit 34a, 34b, 34c sind wei­tere Register bezeichnet, die mit den Positionsgebern 15 verbunden sind und in welche die Positionen der Aufzugska­binen A, B, C übertragen werden. Das der Aufzugskabine A zugeordnete Register 34a steht über einen Freigabean­schluss mit dem Notfallkontakt 20a in Verbindung. Die den Aufzugskabinen B, C zugeordneten Ausgänge des Dekodierers 33 und die Notfallkontakte 20b, 20c sind über nicht darge­¸ stellte ODER-Verknüpfungen mit Freigabeanschlüssen der Register 34b, 34c verbunden. Ein Komparator 35 steht mit seinen einen Eingängen mit den parallelen Ausgängen des Registers 34a und mit seinen anderen Eingängen mit den parallelen Ausgängen des Registers 34b in Verbindung. Ein weiterer Komparator 36 ist mit seinen einen Eingängen ebenfalls an den parallelen Ausgängen des Registers 34b und mit seinen anderen Eingängen an den parallelen Ausgän­gen des Registers 34c angeschlossen. Eine erste Gatteran­ordnung 37 ist eingangsseitig mit zwei den Fahrtrichtungen der Aufzugskabine B zugeordneten Ausgängen ub, db des Komparators 35, dem Notfallkontakt 20a und der Lastmess­einrichtung 19 der Aufzugskabine B verbunden. Eine zweite Gatteranordnung 38 steht eingangsseitig mit zwei den Fahrichtungen der Aufzugskabine C zugeordneten Ausgängen uc, dc des weiteren Komparators 36, dem Notfallkontakt 20b und der Lastmesseinrichtung 19 der Aufzugskabine C in Ver­bindung. Eine dritte Gatteranordnung 39 ist eingangsseitig an den Ausgängen uc, dc des weiteren Komparators 36 und dem Notfallkontakt 20c angeschlossen. Die Ausgänge der Gatteranordnungen 37, 38, 39 stehen mit Eingängen einer vierten Gatteranordnung 40 in Verbindung, welche eingangs­seitig ausserdem mit den Notfallkontakten 20a, 20b, 20c und den weiteren Magnetschaltern 16.1, 16.2, 16.3 der Auf­zugskabinen B, C verbunden ist. Die vierte Gatteranordnung 40 steht ausgangsseitig mit vier Leistungsschaltelementen 41-44, beispielsweise in Form von Transistorschaltern in Verbindung, über welche die Fahrtrichtungsschütze 23, 24 der Aufzugskabinen B, C in Abhängkeit von in der vierten Gatteranordnung 40 gebildeten Start- und Stopsignalen für Auf- und Abwärtsnotfahrten angesteuert werden können.

    [0011] Mit 45 ist eine fünfte Gatteranordnung bezeichnet, die eingangsseitig mit den den Aufzugskabinen B, C zugeordne­ten Ausgängen des Dekodierers 33 und den Notfallkontakten 20a, 20b, 20c verbunden ist. Ausgangsseitig steht die fünfte Gatteranordnung 45 mit drei Leistungsschaltelemen­ten 46a, 46b, 46c, beispielsweise in Form von Transistor­schaltern in Verbindung, über welche die Umschaltrelais 30a, 30b, 20c angesteuert werden können. Die fünfte Gatter­anordnung 45 und die drei Leistungsschaltelemente 46a, 46b, 46c bilden zusammen mit den drei Registern 32a, 32b, 32c und dem Dekodierer 33 eine Kabinenauswahlschaltung, mittels welcher eine von einem Notfall betroffene Aufzugs­kabine von der normalen Fahrsteuerung abgeschaltet und eine für die Notfahrt ausgewählte Aufzugskabine an eine aus den Elementen 34a - 44 der Notsteuerungseinrichtung 18 gebildete Notfahrschaltung angeschaltet werden kann. Die Kabinenauswahlschaltung ist derart konzipiert, dass bei blockierten Aufzugskabinen A, C die Aufzugskabine B und bei blockierter Aufzugskabine B die Aufzugskabine C für die Evakuierung ausgewählt wird. Über zwei weitere Eingänge können der fünften Gatteranordnung 45 nach Beendigung der Evakuierung Signale Reset b, Reset c zugeführt werden, mittels welchen die beteiligten Aufzugs­kabinen wieder an die normale Fahrsteuerung geschaltet werden können.

    [0012] An den Ausgängen des Dekodierers 33 sind optische und/oder akustische Signaleinrichtungen 47b, 47c angeschlossen, die in den Aufzugskabinen B, C angeordnet sind, und die bei Auswahl einer Aufzugskabine B oder C für eine Notfahrt aktiviert werden.

    [0013] Die vorstehend beschriebene Evakuiervorrichtung arbeitet wie folgt:

    [0014] Es möge angenommen sein, dass die Aufzugskabine A infolge eines Spannungsunterbruches der Steuerung von einem Notfall betroffen wurde und zwischen zwei Stockwerken blockiert ist. In diesem Fall wird bei Betätigung des in der Aufzugskabine A angeordneten Alarmknopfes in der Pförtnerloge des Gebäudes Alarm ausgelöst und der Not­fallkontakt 20a geschlossen, wodurch die Notsteuerungs­einrichtung 18 in Betrieb gesetzt wird. Bei Schliessen des Notfallkontaktes 20a wird die im Register 32a ge­speicherte Adresse der Aufzugskabine A freigegeben und dem Dekodierer 33 zugeführt, worauf dessen der Aufzugs­kabine B zugeordneter Ausgang aktiviert wird. Mittels der dadurch eingeschalteten Signalisationseinrichtung 47b werden allenfalls anwesende Fahrgäste aufgefordert, die Aufzugskabine B sofort bzw. beim nächsten Halt zu verlassen, wobei noch vorhandene Fahrbefehle gelöscht und keine neuen mehr angenommen werden. Durch die Akti­vierung des der Aufzugskabine B zugeordneten Dekodierer­ausganges und Schliessen des Notfallkontaktes 20a werden über die fünfte Gatteranordnung 45 die Leistungsschalt­elemente 46a, 46b angesteuert und die Umschaltrelais 30a, 30b erregt, so dass die Aufzugskabine A, B mittels der Kontakte 29 von den zugeordneten normalen Fahrsteuerungen abgeschaltet und die Fahrtrichtungsschütze 23, 24 der Aufzugskabine B über die weiteren Kontakte 31 an die Not­steuerungseinrichtung 18 angeschaltet werden.

    [0015] Mit der Aktivierung des der Aufzugskabine B zugeordneten Dekodiererausganges und dem Schliessen des Notfallkontak­tes 20a werden auch die in den weiteren Registern 34a, 34b enthaltenen Positionen der Aufzugskabinen A, B frei­gegeben und dem Komparator 35 zugeführt. Es möge nun ange­nommen sein, dass sich die für die Notfahrt ausgewählte Aufzugskabine B unterhalb der vom Notfall betroffenen Aufzugskabine A befindet. In diesem Falle wird nach dem Vergleich der beiden Positionen der der Aufwärtsrichtung zugeordnete Ausgang ub des Komparators 35 aktiviert. Da der Notfallkontakt 20a geschlossen ist, so wird nach Eintreffen eines Nullastsignales von der Aufzugskabine B über die erste und vierte Gatteranordnung 37, 40 das Leistungsschaltelement 41 angesteuert und bei geschlosse­nen Sicherheitskreiskontakten 27 das der Aufwärtsrichtung zugeordnete Fahrtrichtungsschütz 23 der Aufzugskabine B erregt. Die Aufzugskabine B setzt sich daher nach oben in Bewegung, wobei dem Antrieb mit der Umschaltung auf Notbetrieb auf nicht weiter beschriebene Weise eine kleine Fahrgeschwindigkeit vorgegeben wird. Erreicht die Aufzugs­kabine B das Niveau der blockierten Aufzugskabine A, so wird der Magnetschalter 16.1 betätigt. Das damit erzeugte Signal wirkt sich bei geschlossenem Notfallkontakt 20a derart aus, dass die Steuerspannung des Leistungsschalt­elementes 41 über die vierte Gatteranordnung 40 abgeschalt­tet wird, das Fahrtrichtungsschütz 23 abfällt und die Aufzugskabine B anhält.

    [0016] Nach dem Anhalten der Aufzugskabine B neben der blockier­ten Aufzugskabine A werden die Türen 14 der Übergangsein­richtungen 13 entriegelt und geöffnet. Gleichzeitig werden die Übergangseinrichtungen beleuchtet und die in der Auf­zugskabine A befindlichen Fahrgäste durch optische und/­oder akustische Signalisation aufgefordert, in die Auf­zugskabine B umzusteigen. Danach wird durch geeignete Einrichtungen, beispielsweise Fotozellen, geprüft, ob sich noch Personen in den Übergangseinrichtungen 13 befin­den. Ist das nicht der Fall, so werden die Türen 14 ge­schlossen und verriegelt sowie die Beleuchtung in den Übergangseinrichtungen 13 ausgeschaltet. Danach wird durch Eingabe eines Kabinenrufes das Signal Reset b erzeugt, wodurch über die fünfte Gatteranordnung 45 die Steuer­spannung der Leistungsschaltelemente 46a, 46b abgeschaltet wird und die Umschaltrelais 30a, 30b abfallen, so dass die Aufzugskabinen A, B über die Kontakte 29 an die zugeord­neten normalen Fahrsteuerungen geschaltet und die Fahrt­richtungsschütze 23, 24 der Aufzugskabine B mittels der weiteren Kontakte 31 von der Notsteuerungseinrichtung 18 abgeschaltet werden.


    Ansprüche

    1. Evakuiervorrichtung für Aufzüge einer Aufzugsgruppe, wobei eine Notsteuerungseinrichtung (18) vorgesehen ist, die bei Auftreten eines Notfalles zwecks Evakuie­rung von in einer Aufzugskabine (A,B,C) befindlichen Fahrgästen aktiviert werden kann,
    dadurch gekennzeichnet,
    - dass an den einander zugewandten Seitenwänden der in einem gemeinsamen Aufzugsschacht (7) geführten Aufzugskabinen (A,B,C) Übergangseinrichtungen (13) angeordnet sind, die verriegelbare Türen (14) auf­weisen,
    - dass die Notsteuerungseinrichtung (18) eine Kabinen­auswahlschaltung (32a-33, 45-46c) aufweist, mittels welcher bei Aktivierung der Notsteuerungseinrichtung (18) eine einer vom Notfall betroffenen blockierten Aufzugskabine (A,B,C) benachbarte Aufzugskabine (B,C) ausgewählt und an die Notsteuerungseinrichtung (18) geschaltet wird und
    - dass die Notsteuerungseinrichtung (18) eine Notfahr­schaltung (34a-44) aufweist, mittels welcher die aus­gewählte Aufzugskabine (B,C) auf das Niveau der blockierten Aufzugskabine (A,B,C) gesteuert wird, so dass die in dieser befindlichen Fahrgäste nach dem Entriegeln und Öffnen der Türen (14) über die Über­gangseinrichtungen (13) in die ausgewählte Aufzugs­kabine (B,C) gelangen können.
     
    2. Evakuiereinrichtung nach Patentanspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    - dass die Kabinenauswahlschaltung je Aufzugskabine (A,B,C) ein Register (32a, 32b, 32c) aufweist, in welchen Adressen der Aufzugskabinen (A,B,C) gespei­chert sind,
    - dass die parallelen Datenausgänge der Register (32a, 32b, 32c) mit Adresseneingängen eines Dekodierers (33) verbunden sind,
    - dass Freigabeanschlüsse der Register (32a, 32b, 32c) mit Notfallkontakten (20a, 20b, 20c) der Aufzugskabi­nen (A,B,C) in Verbindung stehen, wobei bei Schlies­sen eine Notfallkontaktes (20a, 20b, 20c) die parallelen Datenausgänge des betreffenden Registers freigegeben werden, und
    - dass eine Gatteranordnung (45) vorgesehen ist, die eingangsseitig mit den den Aufzugskabinen (B,C) zuge­ordneten Ausgängen des Dekodierers (33) und den Not­fallkontakten (20a, 20b, 20c) verbunden ist und ausgangsseitig mit Leistungsschaltelementen (46a, 46b, 46c) in Verbindung steht, über welche den Auf­zugskabinen (A,B,C) zugeordnete Umschaltrelais (30a, 30b, 30c) gesteuert werden können,
    - wobei bei Schliessen des Notfallkontaktes einer von einem Notfall betroffenen Aufzugskabine und Aktivi­rung des einer benachbarten Aufzugskabine zugeordne­ten Dekodiererausganges die diesen Aufzugskabinen zugeordneten Umschaltrelais betätigt werden, wobei beide Aufzugskabinen von einer normalen Fahr­steuerung abgeschaltet und die zur Evakuierung aus­gewählte Aufzugskabine an die Notsteuerungseinrich­tung (18) angeschaltert wird, und
    - wobei die Gatteranordnung (45) zwei weitere Eingänge aufweist, über welche Signale Reset b, Reset c zuführbar sind, mittels welchen nach Beendigung der Evakuierung die beteiligten Aufzugskabinen wieder an die normale Fahrsteuerung geschaltet werden können.
     
    3. Evakuiereinrichtung nach den Patentansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    - dass die Notfahrschaltung je Aufzugskabine (A,B,C) ein Register (34a, 34b, 34c) aufweist, in welche die von Positionsgebern (15) der Aufzugskabinen (A,B,C) ermittelten Positionen übertragen werden,
    - dass je zwei Registern (34a, 34b bzw. 34b, 34c) benachbarter Aufzugskabinen (A,B bzw. B,C) ein Kompa­rator (35, 36) zugeordnet ist,
    - dass die parallelen Datenausgänge von je zwei Regi­stern (34a, 34b bzw. 34b, 34c) benachbarter Aufzugs­kabinen (A,B bzw. B,C) mit Eingängen des zugeordneten Komparators (35 bzw. 36) verbunden sind,
    - dass Freigabeanschlüsse der Register (34a, 34b, 34c) mit den Notfallkontakten (20a, 20b, 20c) und den Ausgängen des Dekodierers (33) in Verbindung stehen, wobei bei Schliessen eines Notfallkontaktes (20a, 20b, 20c) oder Aktivierung eines Dekodiererausganges die Datenausgänge des betreffenden Registers freige­geben werden,
    - dass Gatteranordnungen (37, 38) vorgesehen sind, die eingangsseitig mit den Fahrtrichtungen der Aufzugs­kabinen (B,C) zugeordneten Ausgängen (ub, db bzw. uc, dc) der Komparatoren (35 bzw. 36), den Notfallkontak­ten (20a, 20b) und mit Lastmesseinrichtungen (19) der Aufzugskabinen (B,C) verbunden sind, und
    - dass eine weitere Gatteranordnung (40) vorgesehen ist, die eingangsseitig mit Ausgängen der Gatteranord­nungen (37, 38), den Notfallkontakten (20a, 20b, 20c) und mit an den Aufzugskabinen (B,C) angeordneten Magnetschaltern (16.1, 16.2 bzw. 16.3) verbunden ist und ausgangsseitig mit Leistungsschaltelementen (41-44) in Verbindung steht, über welche den Aufzugs­kabinen (B,C) zugeordnete Fahrtrichtungsschütze (23, 24) gesteuert werden können,
    - wobei bei Schliessen des Notfallkontaktes einer von einem Notfall betroffenen Aufzugskabinen und Akti­vierung des einer benachbarten Aufzugskabine zugeordneten Dekodiererausganges der betreffende Komparator die von der benachbarten Aufzugskabine einzuschlagende Fahrtrichtung ermittelt und bei Eintreffen eines Nullastsignales dieser Aufzugskabine das entsprechende Fahrtrichtungsschütz erregt und die Aufzugskabine gestartet wird, und
    - wobei bei Erreichen des Niveaus der vom Notfall be­troffenden Aufzugskabine ein an dieser angebrachter Schaltmagnet (17) den Magnetschalter (16.1, 16.2, 16.3) der benachbarten Aufzugskabine betätigt, das betreffende Fahrtrichtungsschütz abfällt und die benachbarte Aufzugskabine anhält.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht