[0001] Die Erfindung betrifft einen sich selbsttätig hydraulisch einstellenden Ventilstößel,
der in einer Führungsbohrung eines Zylinderkopfes einer Brennkraftmaschine angeordnet
ist, und gegen dessen eine Stirnfläche ein Steuernocken anläuft, und der andererseits
mit einer zweiten Stirnfläche gegen das Ende eines Ventilschaftes anliegt, wobei der
Ventilstößel aus einem tassenförmigen Gehäuse besteht, welches eine hohlzylindrische
Wandung umfaßt, die am einen Ende durch einen Boden verschlossen ist, gegen welchen
von außen der Steuernocken anläuft und welches eine zu der hohlzylindrischen Wandung
konzentrische zylindrische Führungshülse aufweist, die sich, ausgehend vom Boden,
bis in das Zentrum eines Scheibenteiles erstreckt, welches mit seinem Außenumfang
in die hohlzylindrische Wandung des Gehäuses übergeht, wodurch zwischen der hohlzylindrischen
Wandung und der zylindrischen Führungshülse ein ringförmiger Ölvorratsraum begrenzt
ist, der durch eine nach außen führende Bohrung mit Öl versorgt ist, wobei in der
Führungshülse das eigentliche hydraulische Spielausgleichselement längsverschieblich
geführt ist, welches durch einen Innenkolben und einen diesen übergreifenden Außenkolben
gebildet ist, die längsverschieblich ineinander geführt sind, und die miteinander
einen Ölhochdruckraum begrenzen, der durch eine durch ein Rückschlagventil verschlossene
Bohrung im Innenkolben mit einem zentrischen Ölvorratsraum verbunden ist, der im Innenkolben
angeordnet und einerseits durch die Wandung des Innenkolbens und andererseits durch
die Innenfläche des Bodens des Gehäuses begrenzt ist, gegen welche der Innenkolben
stirnseitig anliegt, während der Außenkolben längsverschieblich in der zylindrischen
Führungshülse gelagert ist, und mit seinem geschlossenen Ende gegen das Ende des
Ventilschaftes anliegt.
[0002] Bei bekannten derartigen Ventilstößeln erfolgt der Ölübertritt aus dem äußeren ringförmigen
Ölvorratsraum in den im Innenkolben angeordneten zentrischen Ölvorratsraum an einer
Stelle, die dem Boden des Stößels benachbart ist. Es ist bekannt, daß es Betriebszustände
gibt, in welchen der äußere ringförmige Ölvorratsraum nur teilweise mit Öl gefüllt
ist, oder doch wenigstens einen - wenn auch geringen - Anteil an Luft enthält. Wird
nun beim Ingangsetzen des Motors das im zentrischen Ölvorratsraum vorhandene Öl zur
Auffüllung des Hochdruckraumes benötigt, so wird dadurch in den zentrischen Ölvorratsraum
zunächst die im äußeren ringförmigen Ölvorratsraum sich am oberen Ende befindliche
Luft nachgesaugt werden. Das kann dazu führen, daß dann diese, sich jetzt im zentrischen
Ölvarratsraum befindliche Luft nicht schnell genug wieder aus diesem abgeführt werden
kann, sondern daß sie im Verlauf der nächsten Betriebsspiele auch in den Ölhochdruckraum
gelangt, was zu den bekannten nachteiligen Folgen führt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch einfache konstruktive Maßnahmen sicherzustellen,
daß sich am oberen Ende des äußeren ringförmigen Ölvorratsraumes absetzende Luft
nicht in den zentrischen Ölvorratsraum gesaugt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß an einer vom Boden entfernten Stelle,
vorzugsweise in der Nähe des dem Boden abgewandten Endes der Führungshülse diese eine
Eintrittsöffnung aufweist, die in einen sich zum Boden hin erstreckenden Kanal mündet,
der von der Mantelfläche des Außenkolbens einerseits und der Bohrung der Führungshülse
andererseits begrenzt ist, sowie daß an dem dem Boden zugewandeten Ende des Innenkolbens
eine Ölübertrittsöffnung in den zentrischen Ölvorratsraum vorgesehen ist. Durch diese
Maßnahme erfolgt der Ölübertritt aus dem äußeren ringförmigen Ölvorratsraum in den
zentrischen Vorratsraum nicht mehr an einer dem Boden zugewandten Stelle, an einer
Stelle also, an der sich im äußeren Ölvorratsraum befindliche Luft absetzen würde,
sondern vielmehr an einer vom Boden entfernten Stelle. Auf diese Weise wird mit großer
Sicherheit gewährleistet, daß Luft, die sich im äußeren ringförmigen Ölvorratsraum
befindet, nicht in den zentrischen Ölvorratsraum gesaugt werden kann. Die Maßgabe,
daß sich die Durchgangsbohrung vorzugsweise in der Nähe des dem Boden abgewandten
Endes der Führungshülse befinden soll, soll besagen, daß sie möglichst entfernt vom
bodenseitigen Ende der Führungshülse angeordnet werden soll. Es ist verständlich,
daß dies nicht bedeutet, daß sie am entgegengesetzten Ende der Führungshülse angeordnet
sein muß. Es bringt vielmehr schon eine deutliche Verbesserung der Verhältnisse, wenn
diese Durchgangsbohrung beispielsweise in der Mitte der Längserstreckung der Führungshülse
angeordnet wird.
[0005] Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand von drei Längsschnitten durch unterschiedliche
Stößelausführungen beispielhaft dargestellt.
[0007] Der in Fig. 1 dargestellte Stößel besteht aus dem tassenförmigen Gehäuse 1, welches
aus der hohlzylindrischen Wandung 2 und dem damit einstückigen Boden 3 besteht. In
diesem Gehäuse ist ein Innenteil 4 angeordnet, welches aus dem Scheibenteil 5 und
der zylindrischen Führungshülse 6 gebildet ist. An der Kontaktstelle 7 zwischen dem
Außenumfang des Scheibenteiles 5 und der hohlzylindrischen Wandung 2 sind diese beiden
Teile durch Einbördeln fest miteinander verbunden. Um eine flüssigkeitsdichte Verbindung
zu erzielen, ist an dieser Stelle eine zusätzliche Schweißung, Lötung oder dergleichen
möglich. Das Scheibenteil 5 legt sich zum Zwecke der Verbindung gegen die in die hohlzylindrische
Wandung eingeformte Umfangsrille 8 und wird andererseits von der aus der hohlzylindrischen
Wandung herausgeformten Wulst 9 überdeckt.
[0008] Die zylindrische Führungshülse 6 greift stirnseitig in eine Nut in der Innenfläche
10 des Bodens 3 ein. In diesem Endbereich weist die Führungshülse 6 einen vergrößerten
Innendurchmesser 11 auf, um dort einer Tellerscheibe 12 Platz zu geben, mit welcher
das hydraulische Spielausgleichselement 13 gegen Herausrutschen aus der Bohrung der
Führungshülse 6 gesichert ist.
[0009] Der ringförmige Hohraum, der begrenzt is von der hohlzylindrischen Wandung 2, dem
Scheibenteil 5, der zylindrischen Führungshülse 6 und der Innenfläche 10 des Bodens
3, bildet einen ringförmigen Ölvorratsraum 14, der durch die in der Umfangsrille 8
angeordnete Bohrung 15 von außen mit Öl versorgt werden kann. Das hydraulische Spielausgleichselement
13 besteht aus dem Außenkolben 16, der gleitend in der Führungshülse 6 geführt ist,
und der andererseits wiederum gleitend und mit engem Spiel den Innenkolben 17 aufnimmt.
Dieser weist an seinem dem Boden 3 zugewandten Ende einen zentrischen Ölvorratsraum
18 auf, welcher mittels der Ausnehmung 19 in der Innenfläche 10 des Bodens 3 in Flüssigkeitsverbindung
mit dem Ringraum 20 zwischen Innenkolben 17 und Führungshülse 6 steht. Aus dem zentrischen
Ölvorratsraum 18 kann das Öl über die Bohrung 21, die durch das Rückschlagventil 22
verschließbar ist, in den Ölhochdruckraum 23 gelangen, der von den beiden Kolben 16
und 17 begrenzt ist. Unter Wirkung der Feder 24 werden diese beiden Kolben auseinandergedrückt.
Die untere Stirnfläche 25 des Außenkolbens 16 seht im eingebauten Zustand in Kontakt
mit der Stirnfläche des Schaftes eines Motorventils, während von außen gegen den Boden
3 ein Steuernocken anläuft.
[0010] Zur Überführung des Öles aus dem äußeren Ölvorratsraum 14 in den zentrischen Ölvorratsraum
18 ist in der Nähe des dem Boden 3 abgewandten Endes der Führungshülse 6 eine Eintrittsöffnung
26 vorgesehen, die in eine Längsnut 27 mündet, die in der Bohrungswandung der Führungshülse
6 angeordnet ist und sich in Richtung auf den Boden 3 erstreckt.
[0011] Das Öl aus dem äußeren ringförmigen Vorratsraum 14 gelangt somit über die Eintrittsöffnung
26 in die Längsnut 27, von dort in den Ringraum 20 und über die Ausnehmung 19 in den
zentrischen Ölvorratsraum 18. Sich eventuell im äußeren Ölvorratsraum 14 am oberen
Ende absetzende Luft kann somit nicht in den zentrischen Ölvorratsraum 18 gelangen.
[0012] Die in Fig. 2 dargestellte Stößelausführung unterscheidet sich von der nach Fig.
1 im wesentlichen durch die andersartige Gestaltung des äußeren tassenförmigen Gehäuses
1. Die Führungshülse 28 ist hier einstückig mit dem Boden 3 ausgebildet und der äußere
Ölvorratsraum 14 ist an seinem dem Boden 3 abgewandten Ende durch ein separates Scheibenteil
29 abgeschlossen, welches an seinem Außenrand mit der Bohrung der hohlzylindrischen
Wandung 2 verstemmt ist, und welches gegenüber dem Ende der Führungshülse 28 durch
einen in diese eingesetzten O-Ring 30 abgedichtet ist.
[0013] Auch hier erfolgt der Ölübertritt aus dem ringförmigen Ölvorratsraum 14 in den zentrischen
Ölvorratsraum 18 durch eine in der Führungshülse 28 an deren dem Boden abgewandten
Ende vorgesehene Eintrittsöffnung 31, welche in die in der Bohrung der Führungshülse
28 vorgesehene Längsnut 32 mündet. Durch diese Längsnut gelangt das Öl in den Ringraum
33 zwischen dem Innenkolben 17 und der Führungshülse 28, und von dort durch eine am
stirnseitigen Ende des Innenkolbens 17 vorgesehene Ausnehmung 34 schließlich in den
zentrischen Ölvorratsraum 18.
[0014] Die in Fig. 3 dargestellte Stößelausführung unterscheidet sich von der nach Fig.
1 dadurch, daß der Bereich der Führungshülse 6, die den vergrößerten Innendurchmesser
11 aufweist, verlängert ist und sich am dem Boden abgewandten Ende dieses Bereiches
die Eintrittsöffnung 35 befindet. Dadurch wird die Anordnung einer zusätzlichen Längsnut
in der Bohrung der Führungshülse 6 entbehrlich. Obwohl die Eintrittsöffnung 35 nicht
so weit vom Boden 3 entfernt ist wie bei den Ausführungen nach den Fig. 1 und 2, wird
sie trotzdem in der Mehrzahl der Fälle ihre Aufgabe voll erfüllen können, weil der
äußere Ölvorratsraum 14 in aller Regel nicht soviel Luft enthalten wird, daß diese
bis in den Bereich der Eintrittsöffnung 35 reicht.
[0015] Bei den Ausführungen nach den Fig. 1 und 3 muß durch geeignete Maßnahmen (z. B.
Löten, Kleben oder dergleichen) dafür gesorgt werden, daß ein Luftübertritt aus dem
Ölvorratsraum14 in den Ringraum 20 mit Sicherheit vermieden wird.
1. Sich selbsttätig hydraulisch einstellender Ventilstößel, der in einer Führungsbohrung
eines Zylinderkopfes einer Brennkraftmaschine angeordnet ist, und gegen dessen eine
Stirnfläche ein Steuernocken anläuft und der andererseits mit einer zweiten Stirnfläche
gegen das Ende eines Ventilschaftes anliegt, wobei der Ventilstößel aus einem tassenförmigen
Gehäuse (1) besteht, welches eine hohlzylindrische Wandung (2) umfaßt, die am einen
Ende durch einen Boden (3) verschlossen ist, gegen welchen von außen der Steuernocken
anläuft, und welches eine zu der hohlzylindrischen Wandung konzentrische zylindrische
Führungshülse (6, 28) aufweist, die sich, ausgehend vom Boden (3), bis in das Zentrum
eines Scheibenteiles (5, 29) erstreckt, welches mit seinem Außenumfang in die hohlzylindrische
Wandung (2) des Gehäuses (1) übergeht, wodurch zwischen der hohlzylindrischen Wandung
(2) und der zylindrischen Führungshülse (6, 28) ein ringförmiger Ölvorratsraum (14)
begrenzt ist, der durch eine nach außen führende Bohrung (15) mit Öl versorgt ist,
wobei in der Führungshülse das eigentliche hydraulische Spielausgleichselement (13)
längsverschieblich geführt ist, welches durch einen Innenkolben (17) und einen diesen
übergreifenden Außenkolben (16) gebildet ist, die längsverschieblich ineinander geführt
sind, und die miteinander einen Öldruckraum (23) begrenzen, der durch eine, durch
ein Rückschlagventil (22) verschlossene Bohrung (21) im Innenkolben (17) mit einem
zentrischen Ölvor ratsraum (18) verbunden ist, der im Innenkolben (17) angeordnet
und einerseits durch die Wandung des Innenkolbens (17) und andererseits durch die
Innenfläche (10) des Bodens (3) des Gehäuses (1) begrenzt ist, gegen welche der Innenkolben
(17) stirnseitig anliegt, während der Außenkolben (16) längsverschieblich in der zylindrischen
Führungshülse (6, 28) gelagert ist, und mit seinem geschlossenen Ende gegen das Ende
des Ventilschaftes anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß an einer vom Boden (3) entfernten Stelle, vorzugsweise in der Nähe des dem Boden
(3) abgewandten Endes der Führungshülse (6, 28) diese eine Eintrittsöffnung (26, 31,
35) aufweist, die in einen sich zum Boden (3) hin erstreckenden Kanal mündet, der
von der Mantelfläche des Außenkolbens (16) einerseits und der Bohrung der Führungshülse
(6) andererseits begrenzt ist, sowie daß an dem dem Boden (3) zugewandten Ende des
Innenkolbens (17) eine Ölübertrittsöffnung (19, 34) in den zentrischen Ölvorratsraum
(18) vorgesehen ist.
2. Ventilstößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal durch eine in der Bohrungswandung der Führungshülse (6, 28) vorgesehene
Längsnut (27, 32) gebildet ist.
3. Ventilstößel nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal durch eine Vergrößerung des Innendurchmessers (11) der Führungshülse
(6) gebildet ist.
4. Ventilstößel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölübertrittsöffnung in den zentrischen Ölvorratsraum (18) durch eine die
Kontaktfläche zwischen Innenkolben (17) und Innenfläche (10) des Bodens (3) übergreifende
Ausnehmung (19) im Boden (3) gebildet ist.
5. Ventilstößel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölübertrittsöffnung in den zentrischen Ölvorratsraum (18) durch wenigstens
eine Ausnehmung (34) am stirnseitigen Ende des Innenkolbens (17) gebildet ist.