[0001] Die Erfindung betrifft einen Gasherd nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein solcher Gasherd besitzt also neben seinen üblichen Herd-Funktionen die zusätzliche
Funktion des Heizens, wobei der Heizteil als Direktheizung für den Aufstellungsraum
ausgebildet ist. Nun gibt es aber Fälle, in denen das Gas nicht nur als Heizmedium
zum Kochen, Braten bzw. Backen und Erwärmen des Aufstellungsraums des Gasherds sondern
zum Heizen der gesamten Wohnung (sogenannte Etagenheizung) und gegebenenfalls darüberhinaus
auch zum Erwärmen von Brauchwasser dienen soll. Bekannt sind Kombinationen aus Gas-Unlaufwasserheizern
und Gas-Durchlaufwasserheizern mit integriertem Druckausgleichsgefäß, Unwälzpumpe,
Sicherheitsventil und Gasventilkombination. Diese Kombinationen stellen zwar eine
kompakte Baueinheit zur Warmwasser-Etagenheizung und zur Brauchwassererwärmung dar,
benötigen jedoch einen gesonderten Platz und sind nicht zum Kochen und Braten bzw.
Backen geeignet.
[0003] Eine Nebeneinanderanordnung von Gasherd und Kombinations-Wasserheizer oder Gas-Spezialheizkessel
erfordert hingegenauch wenn beide Geräte von einem einzigen Gehäuse umschlossen
sind - insbesondere bei der Altbausanierung zu viel Platz, weil ja üblicherweise nur
der vorhandene alte Gasherd aus dem Küchenverband herausgenommen wird und somit nur
für eines der beiden erwähnten Geräte Platz vorhanden ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Gasherd üblicher Normabmessung
(60x60x85cm) so auszubilden, daß er ein echtes "Wärmezentrum" darstellt, d.h. sowohl
die üblichen Herdfunktionen als auch die Funktion der Wasser erwärmung für eine Etagenheizung
und gegebenenfalls der Brauchwasserwärmung erfüllt. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt
sich aus dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
[0005] Dem Ausbau eines Gasherds üblicher Größe zu einem solchen Wärmezentrum stand bisher
entgegen, daß es bisher nicht gelang, einen den heutigen Anforderungen an Wirkungsgrad
und Abluftreinheit genügenden Gas-Umlaufwasserheizer so flach zu bauen, daß er in
dem zur Verfügung stehenden Raum des unteren Gehäusebereichs untergebracht werden
kann. Überraschenderweise ist nun festgestellt worden, daß es möglich ist, über einem
keramischen Strahlungsbrenner mit geringstem Abstand einen wasserdurchflossenen Wärmetauscher
in Form einer horizontalen Tauscherplatte anzubringen, ohne daß dadurch - wie zu befürchten
war - der Verbrennungsvorgang durch den in unmittelbarer Nähe befindlichen, von Wasser
durchströmten und damit vergleichsweise kalten Wärmetauscher nachteilig beeinflußt
wird. Es wurde vielmehr festgestellt, daß die NO
x-Werte deutlich besser als bei den heutigen, hochbauenden Gas-Wasserheizern sind,
die CH
n-Werte an deren unterer Grenze liegen. Infolge des geringen Abstands der horizontalen
Tauscherplatte über den Keramikplatten der Strahlungsbrenner ergibt sich außerdem
ein sehr hoher Wirkungsgrad. Jedenfalls wird durch diese erfindungsgemäße Flachbauweise
des Heizteils erst die Möglichkeit der Unterbringung im unteren Bereich eines üblichen
Gasherd-Gehäuses geschaffen. Im Gehäuse des Gasherds können also das Heizteil, ein
Bratrohr und das Kochteil übereinander untergebracht werden, wobei dann immer noch
der erforderliche Platz für die Unterbringung eines Druckausdehnungsgefäßes, einer
Umlaufpumpe und eines Brauchwasser-Durchlaufheizers verbleiben, insbesondere wenn
letzterer als rippenrohrförmiger Wärmetauscher ausgebildet ist, welcher den Heizungs-Wärmetauscher
durchsetzt.
[0006] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch den Heizteil mit Abgasschacht,
Fig. 2 schematisch einen Gasherd in Vorderansicht, wobei die vorderen Gehäuseteile
weggenommen sind, und
Fig. 3 schematisch den Gasherd in Seitenansicht, wobei eine Gehäuseseitenwand weggenommen
ist.
[0007] Der dargestellte Gasherd weist ein im ganzen mit 10 bezeichnetes, quaderförmiges
Gehäuse auf, dessen Abmessungen der Küchennorm entsprechen, nämlich 60x60x85cm. Im
obersten Bereich des Gehäuses 10 befindet sich ein Kochteil 11 mit Kochbrennern 12.
Im mittleren Bereich des Gehäuses 10 sind ein Bratrohr 13 und ein Wasser-Druckausdehnungsgefäß
14 in Nebeneinanderstellung angeordnet. Im unteren Gerätebereich befindet sich ein
Heizteil, das in Fig.1 in Einzeldarstellung zu sehen ist. Dieses Heizteil ist gegenüber
dem mittleren Gerätebereich durch eine Abgassammelhaube 15 abgetrennt. Das Heizteil
weist ein aus mehreren langgestreckten Strahlungsbrennern mit keramischer Brennerplatte
bestehendes Strahlungsbrennerregister 16 auf, über welchem im Abstand von 13-15mm
ein Heizungs-Wärmetauscher 17 mit Vorlaufanschluß 17a und Rücklaufanschluß 17b angeordnet
ist. Der Wärmetauscher 17 hat die Form einer horizontalen, mit Rippen versehenen Platte,
die Abgas-Durchlaßschlitze 17c für den direkten Durchgang eines Teils der vom Register
16 gelieferten Abgase besitzt. Dabei verlaufen die Strahlungsbrenner parallel nebeneinander
im wesentlichen über die gesamte Gehäusetiefe des Gasherds, und die Durchlaßschlitze
17c im Wärmetauscher 17 erstrecken sich parallel zu den Längsachsen der Strahlungsbrenner,
und zwar jeweils zwischen zwei Strahlungsbrennern. Durch diese Anordnung der Durchlaßschlitze
17c und durch die Ausbildung der über die Strahlungsbrenner mit geringem allseitigen
Abstand gestülpte Abgassammelhaube 15 ergeben sich gleichmäßige Abströmwege für das
von den Strahlungsbrennern erzeugte Abgas. Dabei reicht der Unterrand der Abgassammelhaube
15 bis unter die keramischen Brennerplatten der Strahlungsbrenner und schließt gegen
diese dicht ab, sodaß eine abgeschlossene Baueinheit aus Strahlungsbrennern 16, Heizungs-Wärmetauscher
17 und Abgassammelhaube 15 entsteht.
[0008] Der Heizungs-Wärmetauscher 17 wird von einem BrauchwasserWärmetauscher 18 mit Kaltwasseranschluß
18a und Warmwasseranschluß 18b durchsetzt, wobei dieser Wärmetauscher 18 die Form
eines horizontalen, mit Rippen versehenen Rohres hat und einen Durchlauferhitzer darstellt.
Mit 19 ist eine Umwälzpumpe für das Heizungssystem bezeichnet.
[0009] An der Rückseite des Gasherds befindet sich ein Abgasstutzen 20, der an den Auslaß
der Abgassammelhaube 15 angeschlossen ist und bis unmittelbar unter das Kochteil reicht
und einen Abgasstutzenanschluß 20a besitzt. Im Abgasschacht 20 ist ein weiterer Wärmetauscher
21 angeordnet, der dem HeizungsWärmetauscher 17 nachgeschaltet ist und den Wirkungsgrad
des Heizteils weiter erhöht.
[0010] Wie erwähnt, handelt es sich bei den Figuren um Schemazeichnungen, welche nur die
wesentlichen Elemente zeigen. So sind selbsverständlich im Gehäuse 10 die erforderlichen
Anschlüsse und Verbindungen für die Wassersysteme, beispielsweise die Verbindungen
des Ausdehnungsgefäßes 14 und der Umwälzpumpe 19 und für das Gassystem vorhanden,
etwa ein Gas-Sicherheitsventil, eine Gasventilkombination und Verteilerleitungen zu
deneinzelnen Brennstellen.
[0011] Der Gasherd arbeitet bezüglich des Kochteils und des Bratrohrs in üblicher Weise.
Das Heizteil zeichnet sich durch seine kompakte, flache, unterhalb des Bratrohrs anbringbare
Bauweise, seinen hohen Wirkungsgrad und die Reinheit seiner Verbrennung (NO
x- und CH
n-Arm) aus. Das erfindungsgemäße Gerät kann in einer Geräte-Stellreihe ohne Schwierigkeiten
gegen einen üblichen Gasherd ausgetauscht werden, wobei dann nicht nur die üblichen
Funktionen des Kochens und Bratens bzw. Backens erfüllt werden, sondern auch die Funktionen
der Brauchwassererwärmung und des Betriebs einer Etagenheizung.
[0012] Selbstverständlich kann die Erfindung zahlreiche Abwandlungen erfahren, ohne den
Bereich der Erfindung zu verlassen. Dies gilt insbesondere für die Anordnung der Unwälzpumpe
und des Druckausdehnungsgefäßes, wobei letzteres auch im Bodenrahmen des Gasherds
untergebracht werden kann. Auch ist es möglich, in dem Gasherd zwischen Heizteil und
Kochteil einen Brauchwasserboiler, der an den Durchlauferhitzer angeschlossen ist
oder eine Eigenheizung besitzt, unterzubringen.
1. Gasherd mit einem quaderförmigen Gehäuse, dessen Abmessungen üblichen Norm-Küchenelementen
(60x60x85cm) entsprechen, einem im oberen Gehäusebereich angeordneten, aus mehreren
Kochbrennern bestehenden Kochteil, einem im unteren Gehäusebereich untergebrachten
Heizteil und einem an der Gehäuserückwand vom Heizteil bis unter den Kochteil hochgeführten
Abgasschacht mit Abgasstutzenanschluß, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizteil aus
langgestreckten, parallel nebeneinander im wesentlichen über die gesamte Gehäusetiefe
reichenden Strahlungsbrennern (16) mit keramischer Brennerplatte und aus einem in
einem Abstand zwischen 10 und 30mm über den keramischen Brennerplatten angeordneten,
wasserdurchströmten Heizungs-Wärmetauscher (17) in Form einer horizontalen Tauscherplatte
mit Vor- und Rücklaufanschluß (17a, 17b) und mit vertikalen Abgas-Durchlaßschlitzen
(17c) besteht, wobei der Heizteil gegenüber dem darüber befindlichen Gehäusebereich
durch eine mit allseitig geringem Abstand über den Heizungs-Wärmetauscher (17) gestülpte,
an den Abgasschacht (20) angeschlossene Abgassammelhaube (15) abgetrennt ist.
2. Gasherd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizungs-Wärmetauscher
(17) 13-15mm über den keramischen Brennerplatten angeordnet ist.
3. Gasherd nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgas-Durchlaßschlitze
(17c) im Heizungs-Wärmetauscher (17) parallel zu den Strahlungsbrennern (16) zwischen
diesen verlaufen.
4. Gasherd nach einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch einen rippenrohrförmigen,
den Heizungs-Wärmetauscher (17) durchsetzenden Brauchwasser-Wärmetauscher (18) mit
Kalt und Warmwasseranschluß (18a, 18b).
6. Gasherd nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterrand
der Abgassammelhaube (15) bis geringfügig unter die Brennerplatten der Strahlungsbrenner
(16) reicht.
7. Gasherd nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterrand der Abgassammelhaube
(15) mit den Strahlungsbrennern (16) dicht abschließt.
8. Gasherd nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäusebereich
zwischen Kochteil (11) und Heizteil ein Bratrohr (13), ein Brauchwasserboiler und
oder ein Druckausgleichsgefäß (14) angeordnet ist bzw. sind.