[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster mit Insektenschutz bzw. einen Insektenschutz an
Fenstern.
[0002] Während der heißen Jahreszeit werden Fenster an Häusern oftmals für längere Zeit
offengehalten, so daß Insekten und/oder Ungeziefer freien Zutritt zu den Innenräumen
haben. Um derartiges zu verhindern, ist es bekannt, an Fenstern Insektengitter od.dgl.
anzuordnen.
[0003] Beispielsweise können in den feststehenden Rahmen eines Fensters anstelle des beweglichen
Fensterflügels leichte, mit Insektennetzen od.dgl. bespannte Rahmen eingesetzt werden.
Dies ist jedoch vergleichsweise umständlich. Darüber hinaus müssen die mit Insektennetzen
bespannten Rahmen zum Schließen des Fensterflügels herausgenommen und in irgendeinem
Innenraum des Gebäudes aufbewahrt werden.
[0004] Aus der DE-OS 24 11 746 ist es bekannt, an Fenstern spezielle Federzugrouleaus aus
einem netzartigen Material anzubringen, um das geöffnete Fenster gegebenenfalls gegen
den Eintritt von Insekten und Ungeziefer mittels des Rouleaus verschließen zu können.
Jedoch ist der dazu notwendige konstruktive Aufwand unerwünscht hoch, weil bislang
ein hinreichend dichter Abschluß zwischen den Seitenrändern der Fensteröffnung und
den Seitenrändern der herausgezogenen netzförmigen Bahn des Rouleaus allenfalls mit
Sonderteilen gewährleistet werden kann.
[0005] Aus der DE-OS 25 41 453 ist es bekannt, an einer netzartigen Gewebebahn obere und
untere Leisten anzuordnen, welche sich in am Fenster angeordneten Rolladenführungsschienen
einsetzen lassen.
[0006] Aus der DE-OS 28 39 490 ist schließlich eine weitere Anordnung, ähnlich der in der
bereits abgehandelten DE-OS 24 11 746 beschriebenen Vorrichtung dargestellt. Danach
ist wiederum ein Rouleau bzw. Rollvorhang aus netzartigem Material vorgesehen, wobei
die Vorhangbahn in gesondert anzuordnenden seitlichen Schienen geführt ist.
[0007] Da die bekannten Vorrichtungen zur Absperrung eines geöffneten Fensters gegen das
Eindringen von Insekten u.dgl. entweder umständlich zu handhaben sind oder nicht ohne
weiteres nachträglich angeordnet werden können, ist es Aufgabe der Erfindung, ein
Fenster mit Insektenschutz zu schaffen, welcher sich in einfachster Weise zur Nachrüstung
eignet.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß am unteren Ende eines an sich bekannten, am
Fenster angeordneten Rolladens eine aus netz- bzw. fliegengitterartigem Material bestehende,
mit ihren seitlichen Rändern in die Rolladenschienen einführbare Bahn eines Federzugrouleaus
anbringbar ist, dessen zum Aufwickeln der Bahn dienender und mit in Aufwickelrichtung
wirkender Rückzugfederung versehener Wickelkörper am unteren Fensterrand angeordnet
ist.
[0009] Die Erfindung nutzt also den am unteren Fensterrand regelmäßig vorhandenen Raum zur
Anordnung eines Rouleaus und gewährleistet eine besonders einfache Handhabung desselben
dadurch, daß die netz- bzw. fliegengitterartige Bahn dieses Rouleaus am unteren Ende
des üblicherweise vorhandenen Rolladens anbringbar ist, so daß das Rouleau beim Hochziehen
des Rolladens zwangsläufig ausgespannt und beim Herablassen des Rolladens unter der
Wirkung der Rückzugfederung desselben selbsttätig eingerollt werden kann. Durch eine
trennbare Anbringung der Rouleaubahn am Rolladen besteht darüber hinaus die Möglichkeit,
das Fenster auch ohne jede Schutzvorrichtung zu öffnen.
[0010] Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Betätigung des Insektenschutzes
mit der Betätigung des Rolladens gekoppelt ist, d.h. der Insektenschutz kann ohne
öffnen des Fensters vor demselben aufgespannt werden, und daß die Abdichtung des Insektenschutzes
gegenüber dem Fensterrand bzw. -rahmen mit vorhandenen Teilen, nämlich den Rolladenschienen,
bewirkt wird.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß an der
untersten Rolladenleiste bzw. an einer der unteren Rolladenleisten auf deren Innenseite
Befestigungselemente für die Bahn des Rouleaus angeordnet sind. Dementsprechend läßt
sich die Bahn nach öffnen des Fensterflügels ohne Schwierigkeiten vom Rolladen abtrennen
bzw. mit demselben verbinden.
[0012] Des weiteren ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß der mit dem Rolladen verbundene
Rand der Bahn des Rouleaus leistenartig versteift ist. Dies vereinfacht die Befestigung
am Rolladen, da nur wenige, beispielsweise zwei Befestigungspunkte ausreichen. Darüber
hinaus wird die Bahn des Rouleaus beim Verbinden mit bzw. Abtrennen von dem Rolladen
gegen Beschädigungen geschützt.
[0013] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn der Wickelkörper des Rouleaus geschützt untergebracht
ist, beispielsweise in einem außen auf dem Fensterrahmen aufliegenden Gehäuse oder
vom unteren Rahmenglied des Fensters verdeckt, wobei die Bahn des Rouleaus durch einen
in diesem Rahmenglied vorgesehenen Schlitz hindurchgeführt ist.
[0014] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert.
[0015] Dabei zeigt die einzige Figur eine Draufsicht auf die Außenseite eines Fensters mit
teilweise heruntergelassenem Rolladen, an dem eine netz- bzw. fliegengitterartige
Bahn eines als Insektenschutz vorgesehenen Rouleaus in erfindungsgemäßer Weise angeordnet
ist.
[0016] An den vertikalen Rahmengliedern eines feststehenden Rahmens 10 sind zur Führung
eines Rolladens 1 dienende Schienen 2 mit U-Profil in bekannter Weise angeordnet.
Der Rolladen 1 besitzt einen üblichen Rolladenkasten 11, welcher den hochgezogenen
und aufgewickelten Rolladen 1 aufzunehmen vermag.
[0017] Am unteren horizontalen Rahmenglied 6 des feststehenden Rahmens 10 ist ein Rouleau
4 mit einem Wickelkörper 5 angeordnet, welcher eine Rückzugsfederung besitzt, um eine
netz- bzw. fliegengitterartige Bahn 3 des Rouleaus 4 auf dem Wickelkörper 5 aufwickeln
zu können.
[0018] Das Rouleau 4 ist mit einer dem Rolladen 1 entsprechenden Breite derart angeordnet,
daß die Bahn 3, welche sich mit ihrem freien horizontalen Rand am unteren Rand des
Rolladens 1 befestigen läßt, mit ihren seitlichen vertikalen Rändern in den Schienen
4 des Rolladens 1 geführt ist. Wird also der Rolladen 1 hochgezogen, so wird die Bahn
3 des Rouleaus 4 vor dem Fenster ausgezogen, während die Bahn 3 beim Herablassen des
Rolladens 1 durch die Rückstellfederung des Wickelkörpers 5 automatisch auf demselben
aufgewickelt wird.
[0019] Der besondere Vorteil der Erfindung liegt also darin, daß das Rouleau 4 automatisch
zusammen mit dem Rolladen betätigt wird, nachdem der Rolladen 1 und die Bahn 3 des
Rouleaus 4 miteinander verbunden worden sind. Gleichzeitig ist durch die Führung der
Bahn 3 in den Schienen 2 eine einwandfreie Abdichtung des Fensters gegen Insekten
u.dgl. gegeben.
[0020] Um gegebenenfalls das Fenster auch ohne aufgespannten Insektenschutz benutzen zu
können, läßt sich die Bahn 3 des Rouleaus 4 vom Rolladen 1 trennen. Dafür können an
der untersten Rolladenleiste sowie dem freien horizontalen, vorzugsweise leistenartig
versteiften Rand der Bahn 3 des Rouleaus 4 entsprechende Verbindungselemente, wie
Clipverschlüsse oder Druckknöpfe od.dgl. angeordnet sein.
[0021] Zum Schutz des Rouleaus 4 kann auf dem Fensterrahmen 10 ein strichliert angedeuteter
Rouleau-Kasten 12 aufliegend angeordnet sein. Falls entsprechender Raum vorhanden
ist, kann das Rouleau 4 bzw. dessen Wickelkörper 5 auch auf der Innenseite des Rahmens
10 angeordnet sein, wobei dann die Bahn 3 einen im unteren horizontalen Rahmenglied
6 anzuordnenden Horizontalschlitz durchsetzt.
[0022] Gegebenenfalls kann die Bahn 3 des Rouleaus 4 auch noch die Funktion eines Sonnenschutzes
übernehmen. Dazu ist die Bahn 3 auf ihrer zur Außenseite des Fensters gewandten Seite
zweckmäßigerweise lichtreflektierend ausgebildet.
[0023] Der erfindungsgemäße Insektenschutz eignet sich vorteilhafterweise auch für eine
einfach durchführbare Nachrüstung von Fenstern mit Rolläden. Jedoch kann der Insektenschutz
auch als fester Bestandteil eines Fensters mit Rolladen zusammen mit dem Fenster hergestellt
werden.
1. Fenster mit Insektenschutz bzw. Insektenschutz an Fenstern, dadurch gekennzeichnet,
daß am unteren Ende eines an sich bekannten, am Fenster angeordneten und in seitlichen
Schienen (2) geführten Rolladens (1) eine aus netz- bzw. fliegengitterartigem Material
bestehende, mit ihren seitlichen Rändern in die Schienen (2) einführbare Bahn (3)
eines Federzugrouleaus (4) anbringbar ist, dessen zum Aufwickeln der Bahn (3) dienender
und mit in Aufwickelrichtung wirkender Rückzugfederung versehener Wickelkörper (5)
am unteren Fensterrand angebracht ist.
2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der untersten Rolladenleiste
bzw. einer der unteren Rolladenleisten auf deren Innenseite Befestigungselemente für
die Bahn (3) angeordnet sind.
3. Fenster nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit
dem Rolladen (1) verbindbare Rand der Bahn (3) leistenartig versteift ist.
4. Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper
(5) in einem außen auf dem Fensterrahmen aufliegenden Gehäuse untergebracht ist.
5. Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper
(5) vom unteren Rahmenglied (6) verdeckt angeordnet und die Bahn (3) durch einen in
diesem Rahmenglied (6) vorgesehenen Schlitz hindurchgeführt ist.