[0001] Die Erfindung betrifft beschußhemmende Aluminiumfenster, -Türen oder dergleichen
für Gebäude zum Schutz gegen Kugelschüsse aller Faust-, Feuer- und Langfeuerwaffen
einschließlich Maschinenpistolen mit einer beschußhemmenden Schicht aus einer Aluminiumlegierung,
wobei an der Außenseite oder Innenseite der Aluminiumprofile des Flügelrahmens und
des Blendrahmens jeweils beschußhemmende Vollprofile aus einer Aluminiumlegierung
befestigt sind.
[0002] Ein beschußhemmendes Aluminiumfenster gemäß dieser Beschreibung ist aus der DE-PS
28 18 745 bekannt. Dabei soll im Spalt zwischen dem Flügelrahmen und dem Blendrahmen
eine im Winkel von 45 Grad zur Fensterebene verlaufende Öffnung zum Schutz des Spaltes
verbleiben. Eine weitere Alternative sieht vor, daß in der Breite des Spaltes ein
Falz entsteht, der in Höhe der Mitte der beschußhemmenden Platten rechtwinkelig abgesetzt
ist.
[0003] Untersuchungen haben ergeben, daß eine Kugel, die in Richtung des Spaltes auf ein
gemäß obiger Beschreibung ausgebildetes Fenster abgefeuert wird, nicht immer im Rahmen
stecken bleibt sonder bisweilen entlang den Fugen und Spalten des Aluminiumprofils
an die Innenseite gelangt. Dies gilt auch für beschußhemmende Metalltüren gemäß DE-PS
28 45 951.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, beschußhemmende Aluminiumfenster,
-Türen oder dergleichen zu entwickeln, die auch unter schrägem Beschuß, beispielsweise
in Richtung des Spaltes zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen, einen Durchtritt des
Geschosses mit absoluter Sicherheit verhindern.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale.
Es hat sich gezeigt, daß bei einer Ausbildung der Spaltoberfläche in Form einer feinen
Verzahnung (Zahnhöhe ca. 1 mm) die Energie des Geschosses wesentlich früher vernichtet
werden kann, als bei einem unverzahnten Spalt. Ferner wurde festgestellt, daß bei
einer Verzahnung der sich gegenüberstehenden Spaltflächen bei leicht schräg eintreffendem
Geschoß eine Verschweißung und Verklammerung der zusammengedrückten Spaltoberfläche
erfolgt; dadurch wird der Widerstand der beschußhemmenden Vollprofile gegen einen
Durchschlag schräg eintreffender Geschosse vergrößert.
[0006] Ein besonderes Problem bei beschußhemmenden Aluminiumfenstern oder dergleichen besteht
am Gehrungsschnitt der Beplankung. Der hier enstehende Spalt muß besonders gegen Durchschuß
geschützt werden. In einer bevorzugten Ausführensform ist ein überlappender Gehrungsschnitt
der Beplankung vorgesehen, bei dem die zur Spaltabdichtung gegenüber dem Flügelrahmen
erforderliche Verzahnung gleichzeitig eine Sicherung gegenüber einem Versatz bzw.
Lösen des Verbundes bietet. Durch den überlappenden Gehrungsschnitt wird sichergestellt,
daß mindestens eine halbe Beplankungsdicke zu Verfügung steht, wenn auf die Gehrungsnaht
geschossen wird.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 = Beschlußhemmendes Aluminiumfenster mit einer Stufe im Spalt zwischen Flügel
und Blendrahmen,
Fig. 2 = beschußhemmendes Aluminiumfenster mit zwei Stufen im Spalt zwischen Flügel
und Blendrahmen,
Fig. 3 = Vergrößerung der verzahnten Spaltoberfläche gemäß Fig. 1,
Fig. 4 = überlappender Gehrungsschnitt am Blendrahmen,
Fig. 5 = überlappender Spalt im Gehrungsbereich.
[0008] In Fig. 1 ist der Blendrahmen mit 1 und der Flügelrahmen mit 2 bezeichnet, an denen
jeweils der Beplankungsteil 11,12 befestigt ist. Die Verglasung 3 wird im Flügelrahmen
2 gehalten. Zwischen der Beplankung 11 u. 12 befindet sich ein stufenförmiger Spalt
4, der vorzugsweise in einem Winkel von 30 Grad zur Beplankungsaußenseite geneigt
ist. Hierdurch wird erreicht, daß die Geschosse stärker in Richtung Wandbereich 5
abgelenkt werden als bei einem Spalt, der um 45 Grad zur Beplankungaußenfläche geneigt
ist.
[0009] Die Verzahnung 6 ist in Fig. 3 nocheinmal in vergrößerter Form dargestellt. Um eine
möglichst harte Oberfläche der Verzahnung zu erreichen, wird bevorzugterweise ein
Strangpreßprofil verwendet, bei dem die Verzahnung bereits in der Preßmatrize erzeugt
wird. Bei dieser Umformung ist die Struktur und das Zellgefüge an der Oberfläche der
Zahnplanken widerstandsfähiger als bei einem durch Fräsung hergestellten Verzahnungsprofil.
[0010] Fig. 2 zeigt ein beschußhemmendes Aluminiumfenster mit mehrstufig ausgebildetem
Spalt 7. Die Gesamtkonstruktion aus Blendrahmen 8, Flügelrahmen 9 und Verglasung 10
ist hier so ausgebildet, daß die Bedingungen für eine höhere Beschußklasse erfüllt
werden können. Der Spalt 7 zwischen der blendrahmenseitigen und flügelrahmenseitigen
Beplankung 13, 14 ist wiederum im Winkel von 30 Grad zur Beplankungaußenfläche geneigt,
und zwar derart, daß der Spalt 7 in Richtung wandseitiger Befestigung 13 verläuft.
Die Verzahnung 16, 17 ist jetzt auf beiden Oberflächen des Spaltes 7 vorhanden.
[0011] In Fig. 4 ist die Gehrung des erfindungsgemäß als beschußhemmendes Aluminiumfenster
ausgebildeten Blendrahmens dargegestellt. Man erkennt, daß die Beplankungsprofile
18, 19 im Gehrungsbereich mit halber Wandstärke ausgebildet sind. Dadurch wird eine
Überlappung der Gehrungsschnittstellen 20, 21 ermöglicht. Gleichzeitig erkennt man,
daß die Verzahnung der Spaltoberflächen 23, 24 im Bereich 22 eine zusätzliche Vergrößerung
der Haftfläche ermöglichen. Dies ist besonders wirksam bei einer Verklebung im Gehrungsbereich.
1. Beschußhemmende Aluminiumfenster, -Türen oder dergleichen für Gebäude zum Schutz
gegen Kugelschüsse aller Faust-, Feuer- und Langfeuerwaffen einschließlich Maschinenpistolen
mit einer beschußhemmenden Schicht aus einer Aluminiumlegierung, wobei an der Außenseite
oder Innenseite der Aluminiumprofile des Flügelrahmens und des Blendrahmens jeweils
beschußhemmende Vollprofile aus einer Aluminiumlegierung befestigt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Vollprofilen 11, 12 bzw. 13, 14 der blendrahmen bzw. Flügelrahmenseitigen
Beplankung ein stufenförmiger Spalt 4, 7 ausgebildet ist, wobei an mindestens einer
Spaltoberfläche eine sägezahnförmige Aufrauhung 6, 16, 17 vorhanden ist.
2. Beschußhemmende Aluminiumfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
stufenförmige Spalt 4, 7 im Bereich von 25 bis 35 Grad zur Fensterebene geneigt ist,
wobei der Spaltverlauf in Richtigung mauerseitiger Befestigung 5, 15 des Blendrahmens
1, 8 verläuft.
3. Beschußhemmende Aluminiumfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die sägezahnförmige Ausbildung des Spaltes 4, 7 durch Strangpressen
in einer Matrize erfolgt.
4. Beschußhemmende Aluminiumfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beplankungsprofile im Gehrungsbereich überlappen, wobei zumindest
ein Teil der Spaltoberfläche 23, 24 miteinander verhakt wird.