[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bewegen von Kraftfahrzeugtüren.
[0002] Die zum öffnen und Schließen von Kraftfahrzeugtüren erforderlichen Betätigungsgriffe
sind von aussen zugänglich an den Karosserieteilen angebracht und sind dadurch den
Witterungseinflüssen und insbesondere dem Straßenschmutz in erheblichem Umfang ausgesetzt.
Besonders trifft dies für die der Betätigung der Heckklappe oder Kofferraumklappe
dienenden Betätigungsgriffe zu, da aufgrund des sich an der Rückseite des Fahrzeuges
bildenden Wirbel hier besondere Verschmutzungserscheinungen auftreten.
[0003] Aus der DE-OS 33 11 111 ist bereits eine Vorrichtung zum öffnen und Schließen von
Fahrzeugtüren bekanntgeworden, die so ausgebildet sein soll, daß der Luftwiderstand
im Bereich des Betätigungsgriffes und die auftretende Verschmutzung verringert werden
sollen. Diese bekannte Anordnung besteht darin, daß der eigentliche Türgriff in einer
in der Karosserie ausgeformten Griffmulde versenkbar ist, so daß er in seiner Ruhestellung
mit seiner Außenkontur bündig mit der Außenkontur der Karosserie liegt. Zum öffnen
der Tür wird dieser Türgriff aus seiner Griffmulde um eine vertikale, mit der Karosserie
im wesentlichen bündigen Achse einseitig in eine Bereitschaftsstellung herausgeschwenkt
und kann dann an der herausgeschwenkten Rückseite erfaßt werden, so daß dadurch ein
Aufziehen der Tür möglich ist. Zur besseren Führung des eigentlichen Griffes sind
Stützschenkel vorgesehen, die durch die Griffmulde zur Rückseite der Karosserie führen.
Zum Schließen der Tür ist bei dieser bekannten Anordnung aber das Ergreifen der Außenseite
des Betätigungsgriffes notwendig, so daß dann der hier verschmutzte Griff mit der
Betätigungshand in Berührung kommt. Bei der bekannten Anordnung schwenkt der in einer
Griffmulde versenktliegende Türgriff um eine vertikale Achse nach außen auf. Die obere
und untere Kante des Türgriffes ist, auch wenn sie in einer Griffmulde liegt, der
Verschmutzung ausgesetzt. Diese Verschmutzung spielt bei einem horizontalen Aufklappen
der Tür deshalb keine Rolle, da der Griff hintergriffen werden kann, ohne daß man
mit der oberen und unteren Kante des Griffes in Kontakt kommt. Würde dieser Griff
in der dargestellten Form für eine Heckklappe eingesetzt, wäre zwingend erforderlich,
die obere und untere Randkante zu ergreifen, so daß doch Verschmutzungen der Bedienungsperson
auftreten.
[0004] Würde dieser Griff um eine horizontale Achse schwenkbar an der Rückseite einer Kofferraumklappe
vorgesehen, bietet er keine gute Griffmöglichkeit für die Bewegung der Kofferraumklappe
oder der Hecktür nach oben, wobei die Stützschenkel bei der bekannten Einrichtung
nicht als Griffe ausgebildet sind, sondern nur als Führungsteile und somit ein schwieriges
Hintergreifen des eigentlichen Griffes notwendig wäre.
[0005] Die bekannte Anordnung ist zum öffnen von Hecktüren oder Kofferraumklappen nicht
zu benutzen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein
verschmutzungsfreies Ergreifen eines Betätigungsgriffes im Bereich der Heckklappe
eines Fahrzeuges möglich ist, wobei die Heckklappe sowohl angehoben, als auch nach
unten gezogen werden kann, ohne daß dabei die Betätigungshand mit der verschmutzten
Karosserie in Kontakt kommt.
[0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0009] Mit anderen Worten ausgedrückt, schlägt die Erfindung einen Griff vor, dessen Griff
teil, also dessen Bereich, der von der Hand ergriffen wird, in der Nichtgebrauchsstellung
ganz in eine Öffnung in der Karosseriewand zurückgeschoben ist, wobei in der herausgeschobenen
Stellung dieses Griff teil allseits ergreifbar ist, so daß damit eine Bewegung nach
oben oder unten der zugeordneten Tür, beispielsweise der Kofferraumklappe, möglich
ist. Dieses Griff teil kann als Schwenkbügel ausgebildet sein, das durch eine entsprechende
öffnung in der Karosseriewand nach außen geführt werden kann, oder es kann als zu
sich selbst parallel verfahrbarer Stift ausgebildet sein (beispielsweise in Verbindung
mit dem Schließzylinder eines Schlosses), wobei weiterhin die öffnung durch die dieses
Griffteil in die Karosseriewand eingeführt wird, durch eine Abschlußplatte verschließbar
sein kann, so daß ein Verschmutzen zum Inneren der Karosserie hin vermieden wird.
[0010] Das Griffteil kann mit einem Schloß kombiniert sein. Genausogut kann aber die Schloßeinrichtung
unabhängig vom Griffteil sein. So wie dies bei Kraftfahrzeugen schon bekannt ist,
kann auch so vorgegangen werden, daß unabhängig von der Betätigung eines Schlosses,
das Griffteil auf mechanischem Wege aus einer Ruhestellung in eine Bereitschaftsstellung
ggf. selbsttätig führbar ist, wobei sogar diese mechanischen Einrichtungen von der
Innenseite des Fahrzeuges aus betätigbar sein können. Hierbei kann weiterhin das Griffteil
gleichzeitig die Verriegelung zur Karosserie herstellen, so daß bei der Ruhestellung
des Griffteiles die Tür verriegelt ist, in der Bereitschaftsstellung des Griffteiles
aber die Tür oder Heckklappe geöffnet werden kann. Alle diese Maßnahmen sind auch
in Verbindung mit einem Schloß durchführbar.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird ein seit vielen Jahren bestehendes und in
der Praxis immer wieder als unangenehm empfundenes Problem gelöst, und zwar mit einfachsten
Mitteln, die ohne große Schwierigkeiten auch bei bestehenden Kraftfahrzeugen zu verwirklichen
sind, ohne daß grundsätzliche Änderungen in der Karosseriegestaltung notwendig sind.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in den
Fig. 1 schaubildliche Darstellungen der erfin-und 2 dungsgemäßen Anordnung und in
den
Fig. 3 eine Schnittdarstellung durch eine er-und 4 findungsgemäße Vorrichtung.
[0013] In Fig. 1 ist mit 1 eine Karosseriewand bezeichnet, beispielsweise der rückwärtige
Teil einer Heckklappe, in die eine Betätigungsvorrichtung 2 eingesetzt ist. DieBetätigungsvorrichtung
2 besteht im wesentlichen aus einem Griff teil 7, 8, das bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 und 2 aus einem Schwenkträger 4 besteht, der um ein Schwenklager 3 an der Rückseite
der Karosseriewand 1 gelagert ist. In der Karosseriewand 1 ist eine Karosserieöffnung
15 vorgesehen, durch die das Griffteil 7, 8 des Schwenkträgers 4 nach außen geschwenkt
werden kann. Die gebildete Karosserieöffnung 15 wird durch eine Abschlußplatte 5 abgedeckt,
so daß ein Verschmutzen der Innenseite der Karosserie nicht möglich ist.
[0014] Die Abschlußplatte 5 ist bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eben
ausgebildet und weist somit eine Abschlußfläche 6 auf, die bündig mit der Außenseite
der Karosserie abschließt.
[0015] In Fig. 1 befindet sich die Betätigungsvorrichtung 2 in der Ruhestellung und in Fig.
2 in der ausgeklappten Stellung. Zusätzlich kann die eigentliche Abschlußplatte 5
mit einem Schloß 10 ausgerüstet sein.
[0016] Wie aus der Darstellung in Fig. 1 und 2 ersichtlich, befindet sich somit das für
die Betätigung der Karosseriewand 1, d.h. beispielsweise des Kofferraumdeckels, erforderliche
Griffteil 7, 8 während der Ruhestellung, d.h. also während des Fahrbetriebes des Kraftfahrzeuges,
durch die Abschlußplatte 5 geschützt vor Verschmutzungen innerhalb der Karosserie,
so daß dann, wenn das Griffteil 7, 8 in die Arbeitsstellung verbracht wird, die Griffbereiche
des Griffteiles 7, 8 verschmutzungsfrei zur Verfügung stehen.
[0017] Außerdem wird durch die erfindungsgemäße Einrichtung eine wirksame Angriffsfläche
für eine effektivere und bedienungsfreundlichere Betätigung der Karosseriewand 1 erreicht.
[0018] Die Fig. 3 und 4 verdeutlichen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 mit einem
Schloß 10 direkt oder indirekt verbunden sein kann und/oder mit einer Verriegelung
der Heckklappe zur Karosserie direkt oder indirekt verbunden ist.
[0019] So zeigt Fig. 3 ein integriertes Schloß 10, das mit seinen Zuhaltungen 11 die Vorrichtung
2 gegen unbeabsichtigtes öffnen sichert. Die Verriegelung zur Karosserie erfolgt über
einen Riegelhebel 12, der in ein an der Karosserie verankertes Gegenstück 14 eingreift
und somit die Heckklappe sichert. Eine an geeigneter Stelle in geeigneter Weise angebrachte
Feder 13, die bei dem in den Fig. 3 bis 4 als Druck-und Schnappfeder ausgebildet ist,
hält die Betätigungsvorrichtung 2, d.h. die Verriegelungsstrebe 12 in ihrer jeweiligen
Endlage. Auch hier sind die Griff teile 7, 8 versenkt und zur Innenseite der Karosserie
zusätzlich durch ein Gehäuse 9 geschützt.
1. Vorrichtung zum Bewegen von Kraftfahrzeugtüren zwecks öffnen und Schließen derselben
mit einem aus der Karosseriewand ausstellbaren Griff teil, das in der Nichtgebrauchsstellung
geschützt im Bereich der Karosseriewand liegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffteil
(7, 8) in seiner Gesamtheit in seine Ruhestellung hinter die Karosseriewand (1) zurückschiebbar
und aus der Karosseriewand (1) in eine Bereitschaftsstellung derart ausstellbar ist,
das es allseitig frei zugänglich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Griffteil (7,
8) aufnehmende Karosserieöffnung (15) bei zurückgeschobenem Griffteil (7, 8) durch
eine Abschlußplatte (5) abgedeckt sein kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffteil (7,
8) und/oder die Abschlußplatte (5) in der zurückgeschobenen Stellung mit der Karosseriewand
verriegelbar sind (bei 12, 14).
4. Vorrichtung wenigstens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschlußplatte
(5) und/oder das Griffteil mit einem Schloß (10) ausgerüstet ist.
5. Vorrichtung wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Zurückschieben
des Griffteiles (7, 8) eine selbsttätige Verriegelung des Griffteiles (7, 8) mit der
Karosserie erfolgt.
6. Vorrichtung wenigstens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffteil
(7, 8) und die Verriegelung zur Karosserie direkt oder indirekt miteinander gekoppelt
sind.
7. Vorrichtung wenigstens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Betätigen
der Verriegelung das Griff teil (7, 8) in seine Ruhestellung bzw. in seine Bereitschaftsstellung
gelangt.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Griff teil (7, 8) als im wesentlichen L-förmiger Schwenkträger (4) ausgebildet
ist, der um ein an der Rückseite der Karosseriewand (1) angeordnetes Schwenklager
(3) durch die Karosserieöffnung (15) nach außen in eine Bereitschaftsstellung (Fig.
2, 4) und nach innen in eine Ruhestellung (Fig. 1, 3) schwenkbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Griffteil zu sich selbst parallel in der Karosserieöffnung
verschiebbar ist.