[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beseitigen von Ruß
o.dgl. aus den Abgasen einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Diesel-Brennkraftmaschine,
mit einer Mikrowellen-Quelle, die an ein Zwischenstück der Abgasleitung angekoppelt
ist und dort ein elektromagnetisches Feld erregt, und mit einem Rußfilter aus dielektrischem
Material in dem Zwischenstück im Strömungspfad der Abgase.
[0002] Aus der DE-PS 30 24 539 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, bei der das Rußfilter
von einem Metallkörper in dem Zwischenstück der Abgasleitung gehalten wird und im
wesentlichen radial von den Abgasen durchströmt wird. Das Rußfilter dient dazu, in
den Abgasen suspendierte Rußpartikel zurückzuhalten. Überschreiten die Rußablagerungen
ein vorgegebenes Maß, so wird in dem Zwischenstück ein elektromagnetisches Feld erregt,
wodurch der Ruß auf dem Rußfilter zur Verbrennung gebracht werden soll.
[0003] Nachteilig bei der aus der DE-PS 30 24 539 bekannten Anordnung ist es, dass das Rußfilter
von einem koaxial in das Zwischenstück hineinragenden metallischen Trägerkörper gehalten
wird, der einen geringen Abstand vor der Stirnwand des Zwischenstücks endet. Das elektromagnetische
Feld bildet sich daher im wesentlichen zwischen der Stirnwand des Trägerkörpers und
der Stirnwand des Zwischenstückes aus. Auf der zylindrischen Umfangsfläche des Trägerkörpers,
auf dem die Filter matte liegt, enden dagegen nur sehr wenige elektrische Feldlinien.
Die Energiedichte des elektromagnetischen Feldes ist daher im Bereich der Filtermatte
vernachlässigbar gering, die beabsichtigte Verbrennung der am Rußfilter abgelagerten
Rußpartikel ist aus diesem Grunde nicht verwirklichbar. Im Bereich hoher Energiedichte,
nämlich an der Stirnwand des Trägerkörpers, ist dagegen keine Filtermatte vorhanden.
[0004] Nachteilig ist es ausserdem, dass die in das Zwischenstück einströmenden Abgase
- aufgrund des gegen den Abgaseinlass gerichteten Trägerkörpers -im Zwischenstück
in den Bereich geringer Energiedichte gelenkt werden, und dass möglicherweise von
der Filtermatte nicht zurückgehaltene kleinere Rußpartikel nach dem Durchlaufen des
Filters in eine feldfreie Zone, nämlich den Innenraum des metallischen Trägerkörpers
gelangen und dann ungestört abströmen können.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, die Vorrichtung und das Verfahren der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine wirksame Beseitigung des Rußes
in einfacher Weise möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Zwischenstück als Hohlraumresonator
ausgebildet ist und an seinen beiden Abgasöffnungen je ein Metallgitter enthält,
und dass das Rußfilter im Hohlraumresonator in einem Bereich relativ grosser Energiedichte
des elektromagnetischen Feldes angeordnet ist.
[0007] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass das Zwischenstück als
Hohlraumresonator ausgebildet ist, in dem ein elektromagnetisches Feld hoher Energiedichte
erzeugbar ist, und dass das Rußfilter im Bereich relativ hoher Energiedichte angeordnet
ist, so dass die am Rußfilter abgeschiedenen Rußpartikel ständig oder während vorgegebener
Intervalle durch das ausreichend stark angeregte elektromagnetische Feld verbrannt
werden. Aufgrund der Anbringung des Rußfilters im Bereich hoher Energiedichte verlaufen
die Strömungslinien der Abgase zwangsweise ebenfalls durch diesen Bereich und werden
daher - bei ausreichender Amplitude des erregten elektromagnetischen Feldes - teilweise
schon während der Annäherung an das Rußfilter verbrannt, wodurch das Filter nur noch
mit einem Teil der in den Resonator eintretenden Rußpartikel beaufschlagt wird. Die
am Rußfilter abgeschiedene Rußmenge ist daher pro Zeiteinheit gering; um eine bestimmte
Rußkonzentration in den abströmenden Abgasen zu unterschreiten, genügt möglicherweise
ein Filter mit geringerem Wirkungsgrad bzw. geringerem Strömungswiderstand.
[0008] Das Rußfilter lässt sich entweder ganz oder abschnittweise in einer selbsttragenden
Konstruktion ausführen. Eine Ausführungsform eines derartigen selbsttragenden Rußfilters
besitzt mehrere axial ausgerichtete Kanäle. Benachbarte Kanäle sind dabei an einander
gegenüberliegenden Endseiten geschlossen, so dass die endseitig in die offenen Kanäle
eintretenden Abgase durch die Zwischenwände aus Filtermaterial hindurchströmen und
an der anderen Endseite - in den benachbarten Kanälen - aus dem Rußfilter austreten.
Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, keinen separaten Trägerkörper zu benötigen.
Wird ein derartiges selbsttragendes Rußfilter axial in den Strömungspfad der Abgase
eingefügt, so ist eine besonders homogene Führung der Abgase in dem Resonator und
damit auch in dem Resonatorbereich hoher Energiedichte gewährleistet, wodurch die
Rußpartikel sowohl während ihrer Strömungsbewegung als auch bei oder nach Ablagerung
auf dem Filter wirksam verbrannt werden.
[0009] Um einen relativ geringen Strömungswiderstand zu erzielen, wird bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung das Rußfilter als eine Filtermatte oder Filterschicht
ausgebildet, die auf einem ausreichend gasdurchlässigen dielektrischen Trägerkörper
angeordnet ist. Der filterbeschichtete Trägerkörper besitzt die Form eines Rohres,
welches sich im wesentlichen von der ersten Abgasöffnung bis zur zweiten Abgasöffnung
hin erstreckt. Erfindungsgemäss liegt dabei eine Abgasöffnung des Resonators innerhalb
des Filterquerschnitts, und die andere Abgasöffnung ausserhalb des Filterquerschnitts,
so dass die Abgase beim Durchströmen des Hohlraumresonators auch durch die Filtermatte
und den Trägerkörper hindurchströmen müssen. Werden die Abgase innerhalb des Filterquerschnitts
eingeleitet, so strömen diese mit einer Axial- und einer Radialkomponente versehen
durch die Filtermatte hindurch und treten dann in einer Strömung mit z.B. ringförmigem
Querschnitt durch die ringförmig um den Trägerkörper und die Filtermatte herum liegende
andere Abgasöffnung aus dem Resonator aus. Alternativ können die Abgase in umgekehrter
Richtung durch den Resonator hindurchströmen, sie treten dann durch eine ringförmige
Abgasöffnung, die um den Trägerkörper und die Filter herum angeordnet ist, in den
Resonator ein und durch eine kreisförmige Abgasöffnung innerhalb des Filterquerschnitts
aus dem Resonator aus.
[0010] Die aus Trägerkörper und Filtermatte bestehende Filtereinheit kann am stromauf-
oder stromabseitigen Ende mit einem kegelförmigen Strömungsteiler versehen werden,
der bevorzugt in die sich anschliessende Abgasleitung hineinragt und den zentralen
Kern der ringförmigen Abgasöffnung bildet.
[0011] Besonders bevorzugt ist die Nennweite des Trägerkörpers gleich der Nennweite der
an der ersten Stirnwand anschliessenden Abgasleitung, und die Abgasöffnung in dieser
Stirnwand besitzt ebenfalls diese Nennweite. Die Abgasöffnung an der gegenüberliegenden
zweiten Stirnwand ist dann ringförmig ausgebildet und umgibt den durch diese Abgasöffnung
hindurchragenden Strömungsteiler. Auf diese Weise werden unnötige Durchmessersprünge
zwischen Abgasleitung und der Filtereinheit verhindert und zusätzlicher Strömungswiderstand
vermieden.
[0012] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein dielektrischer, gasdichter
Einsatz als Rohr mit einem gegenüber dem Durchmesser des Rußfilters und des Tragkörpers
und der Abgasleitung vergrösserten Nennweite konzentrisch zum Rußfilter angeordnet
und bildet im Bereich des Resonators die Aussenwand des Abgaskanals. Zusätzlich lassen
sich auch die Stirnwände des Resonators in vorgegebenem Abstand mit gasdichten dielektrischen
Einsätzen versehen. Auf diese Weise werden die heissen Abgase von den Wänden des Resonators
ferngehalten, der dadurch thermisch weniger belastet wird und einer geringeren Wärmeausdehnung
unterliegt. Ausserdem sind diese Einsätze geeignet, den Gasstrom im Resonator konzentriert
durch die Bereiche relativ grosser Energiedichte zu leiten.
[0013] Besonders bevorzugt wird der Resonator als E
01n-Resonator ausgebildet und betrieben, mit n = 0, 1, 2... Alternativ lässt sich jedoch
auch der Resonator als H
01m-Resonator ausbilden und betreiben, m = 1, 2, 3..., obwohl auch andere geeignete Resonatorformen
und Betriebsmoden möglich sind. Bei den genannten Ausbildungsformen der Resonatoren
ist die grösste Energiedichte des angeregten elektromagnetischen Feldes entweder innen
oder aussen konzentrisch um den rohrförmiqen Tragkörper/Filtermatte ausgebildet,
so dass die Strömung der Abgase durch den Resonator vor und nach dem Durchströmen
des Rußfilters im Bereich hoher Energiedichte läuft, in dem auch noch eine direkte
Verbrennung der suspendierten bewegten Rußpartikel stattfinden kann.
[0014] Die Metallgitter an den beiden Abgasöffnungen des Resonators stellen sicher, dass
auch im Bereich der Abgasöffnungen eine ausreichende metallische Begrenzung für das
Mikrowellenfeld gegeben ist, wodurch die zur Erzielung hoher Energiedichten und eines
homogenen Feldverlaufes benötigte hohe Güte des Resonators erreicht wird und die
Abstrahlung von Mikrowellenenergie durch die Auspuffleitung wirksam unterdrückt wird.
Dadurch wird die Voraussetzung geschaffen, um die zum Verbrennen der suspendierten
oder auf dem Rußfilter abgelagerten Rußpartikel benötigte hohe Energiedichte erzeugen
zu können.
[0015] Die Metallgitter sind vorteilhafterweise als Wabengitter mit einer vorgegebenen axialen
Mindestlänge ausgebildet und erstrecken sich von den Abgasöffnungen in die Abgasleitung
hinein. Dadurch wird die Feldkonfiguration in dem Hohlraumresonator möglichst wenig
gestört, die Bereiche hoher Energiedichte lassen sich in dem Resonator in der bekannten
Weise angeben.
[0016] Wird eine geringe Belastung des Rußfilters gewünscht, oder sollen Filter unterschiedlicher
Eigenschaften nacheinander zur Anwendung gelangen, so lassen sich auch bevorzugt mehrere
Resonatoren mit gleichen oder unterschiedlichen Rußfiltern in die Abgasleitung einfügen,
wobei alle Resonatoren von einer Mikrowellenquelle gespeist werden können. Soll dagegen
der Strömungswiderstand weiter herabgesetzt werden, so kann es alternativ wünschenswert
sein, mehrere Resonatoren parallel zueinander in die Abgasleitung einzusetzen. Die
Ankopplung der Resonatoren kann mittels Koppelorganen erfolgen, die die Mikrowellenenergie
von einem Resonator zu dem benachbarten Resonator weiterkoppeln.
[0017] Damit der Resonator und/oder die Mikrowellenquelle nach Möglichkeit während des Betriebes
in der Frequenz nicht verstimmt werden müssen, wird der Resonator sowie die Mikrowellenquelle
bevorzugt von der Abgasleitung thermisch möglichst wirksam entkoppelt. Zusätzlich
kann es notwendig sein, den bzw. die Resonatoren mittels eines Kühlsystems zu kühlen.
Besonders vorteilhaft eignet sich hierzu das Kühlwassersystem der Brennkraftmaschine,
welches sein Kühlwasser durch einen äusseren Kühlmantel des Resonators strömen lässt.
Zusätzlich wird zweckmässigerweise der Resonator aus einem Metall mit geringem Wärmedehnungswert
hergestellt.
[0018] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren werden die Abgase einer Brennkraftmaschine,
insbesondere einer Diesel-Brennkraftmaschine ständig oder während vorbestimmter Betriebsintervalle
durch ein Rußfilter hindurchgeleitet, welches in einem elektromagnetischen Mikrowellenfeld
hoher Energiedichte angeordnet ist, um die im Abgasstrom suspendierten und die am
Rußfilter niedergeschlagenen Rußpartikel zu verbrennen.
[0019] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0020] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0021] Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung; und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung.
[0022] Fig. 1 und 2 zeigen einen Längsschnitt durch eine erste und zweite Ausführungsform
der erfindungsgemässen Vorrichtung. In eine Abgasleitung 15 einer nicht dargestellten
Diesel-Brennkraftmaschine ist ein Mikrowellen-Hohlraumresonator 1 als Zwischenstück
eingefügt. Der Hohlraumresonator 1 besitzt eine erste Stirnwand 2, in vorgegebenem
axialem Abstand hierzu eine zweite Stirnwand 3 und eine Umfangswand 4, die im dargestellten
Beispiel einen Kreiszylinder bildet und die Stirnwände 2 und 3 miteinander verbindet.
Die Abgasleitung 15 mündet über eine erste Ab gasöffnung 6 in der ersten Stirnwand
2, und über eine zweite Abgasöffnung 8 in der zweiten Stirnwand 3 in den Hohlraumresonator
1. Die Abgasleitung 15 geht entweder einstückig oder über Flanschverbindungen in
die Stirnwände 2 und 3 oder entsprechende Einlass- oder Auslaßstutzen über. Der Resonator
besteht aus einem Metall mit geringem Wärmedehnungswert, z.B. aus Edelstahl, und
kann ggfs. an seiner inneren Oberfläche mit einer elektrisch hochleitenden Schicht
beschichtet sein.
[0023] Über einen Hohlleiter 12, der an der Umfangswand 4 des Resonators 1 endet und ein
in den Innenraum des Resonators mündendes Koppelloch 10 enthält, wird von einer Mikrowellenquelle
18 geeigneter Bauart Mikrowellenenergie in den Resonator 1 mit einer solchen Frequenz
eingespeist, dass sich im Resonator das elektromagnetische Feld mit einer gewünschten
Schwingungsmode, z.B. einer E₀₁₀-Mode, ausbildet, die mit zunehmendem Abstand von
der Achse des Resonators ein abnehmendes elektrisches Feld und eine abnehmende elektrische
Energiedichte besitzt.
[0024] Die beiden Abgasöffnungen 6, 8 sind mit je einem Metallgitter 14 versehen, welches
z.B. aus einem dünnen Metallblech als Wabengitter ausgebildet ist und eine vorgegebene
axiale Mindestlänge in die Abgasleitung 15 hineinragt, um für das elektromagnetische
Feld eine ausreichende metallische Begrenzung des Resonatorvolumens zu erzeugen
und gleichwohl die Abgase ohne grösseren Strömungswiderstand durch den Resonator
1 hindurchleiten zu können.
[0025] In dem Resonator 1 ist koaxial mit der Abgasleitung 15 ein Rußfilter 20 angeordnet,
welches sich von erster Stirnwand 2 zur zweiten Stirnwand 3 erstreckt. Das Ruß filter
20 enthält eine Filtermatte 22, die auf einem gasdurchlässigen, rohrförmigen Trägerkörper
24 aus dielektrischem Material auf der Innen- oder Aussenfläche angeordnet ist und
diese Fläche vollständig belegt.
[0026] Gemäss der Ausführungsform nach Fig. 1 ist die Nennweite der ersten Abgasöffnung
6 und die Nennweite des Trägerkörpers 24 gleich der Nennweite der an die erste Stirnwand
2 anschliessenden Abgasleitung 15. Die gegenüberliegende zweite Stirnwand 3 verschliesst
an diesem Ende den rohrförmigen Tragkörper 24 mit einem zentralen Abschnitt 3a,
der einen in die anschliessende Abgasleitung 15 hineinragenden kegelförmigen Strömungsteiler
13 bildet. Um diesen zentralen Abschnitt 3a der zweiten Stirnwand 3 ist die zweite
Abgasöffnung 8 ringförmig ausgebildet, und die Stirnwand 3 geht mit einem konischen
Leitungsabschnitt 16 in die Abgasleitung 15 über. Die Nennweite der zweiten Abgasöffnung
ist grösser als die Nennweite des Trägerkörpers 24 und der Filtermatte 22, so dass
durch die erste Abgasöffnung 6 eintretende Abgase beim Durchströmen des Resonators
1 mit einer radialen Bewegungskomponente durch den Trägerkörper 24 und die Filtermatte
22 hindurchtreten und anschliessend durch die ringförmige zweite Abgasöffnung 8 den
Resonator 1 wieder verlassen. Das durch den Hohlleiter 12 und das Koppelloch 10 von
der Mikrowellenquelle 18 eingespeiste elektromagnetische Feld ist in der Frequenz
so auf die Abmessungen des Resonators 1 abgestimmt, dass der Resonator 1 in Resonanz
mit einer bestimmten Schwingungsmode, z.B. der H
01m-Mode mit m = 1, 2, 3.., oder mit der E
01n-Mode betrieben wird, mit n = 0, 1, 2. Der Index n bzw. m ist dabei ein Maß für die
relative axiale Länge L des Resonators, gemessen in ganzen Vielfachen der halben Resonanzwellenlänge
Das erzeugte elektromagnetische Feld verbrennt die auf der Filtermatte 22 abgelagerten
Rußpartikel, und es kann ausserdem in den Abgasen enthaltene Rußpartikel verbrennen,
wenn mit einer solchen Schwingungsmode gearbeitet wird, dass sich die Energiedichte
im zentralen Bereich des Resonators entsprechend erhöht.
[0027] Der Aufbau der Vorrichtung gemäss Fig. 2 entspricht im wesentlichen demjenigen der
Fig. 1 mit der Ausnahme, dass die Abgase durch die ringförmige zweite Abgasöffnung
8 in den Resonator eintreten, und dann von aussen mit Radialkomponente durch die Filtermatte
22 und den Tragkörper 24 in den zentralen Innenraum des Rußfilters eintreten und dann
durch die erste Abgasöffnung 6 den Resonator 1 verlassen. Um den Strömungswiderstand
der Vorrichtung gering zu halten, ist auch in dieser Ausführungsform die Nennweite
des Tragkörpers 24 gleich der Nennweite der ersten Abgasöffnung 6, die gleich der
Nennweite der abstromseitigen Abgasleitung 15 ist.
[0028] Der Resonator 1 der Vorrichtung nach Fig. 2 enthält zusätzlich einen gasdichten
dielektrischen Einsatz 7, der als Rohr ausgebildet ist und eine Nennweite besitzt,
welche der Nennweite der zweiten Abgasöffnung 8 entspricht. Der Einsatz 7 ist über
die gesamte axiale Länge des Resonators 1 von Stirnwand 2 zu Stirnwand 3 angeordnet.
Während der Einsatz 7 das elektromagnetische Feld im Resonator 1 nur unwesentlich
beeinflusst, so bildet er für den Abgasstrom eine äussere Begrenzungswand, die verhindert,
dass die Abgase mit der Umfangswand 4 des Resonators in Berührung kommen und den
Resonator unerwünscht erhitzen.
[0029] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 lässt sich der Resonator bevorzugt als H₀₁₀-Resonator
betreiben, der durch den Hohlleiter 12 und das Koppelloch 10 von der Mikrowellenquelle
18 Mikrowellenenergie zur Anregung einer H₀₁₀-Mode erhält. Bei dieser Schwingungsmode
besitzt der Bereich hoher Energiedichte die Form einer Ringzone, so dass das rohrförmige
Rußfilter 20 in diesem ausgezeichneten hochenergetischen Bereich liegt. Die an der
Filtermatte 22 sich ablagernden Rußpartikel werden daher besonders wirkungsvoll verbrannt,
der Strömungswiderstand wird durch das Filter nur wenig erhöht.
[0030] Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung. Der
Resonator 1 ist an seinen beiden Stirnwänden 2 und 3 mit gleich grossen Abgasöffnungen
6, 8 versehen, welche die Nennweite der sich beidseitig anschliessenden Abgasleitung
15 besitzen In den beiden Abgasöffnungen 6, 8 ist je ein Metallgitter 14 eingefügt,
welches als Wabengitter ausgebildet ist und in die Abgasleitung 15 hineinragt.
[0031] Zwischen die beiden Stirnwände 2 und 3 ist koaxial mit der Abgasleitung 15 ein selbsttragendes
Rußfilter 20 eingefügt, dessen Aussendurchmesser geringfügig grösser als die Nennweite
der Abgasleitung 15 ist und eine gasdichte Aussenwand besitzt. Das selbsttragende
Rußfilter 20 enthält mehrere axial ausgerichtete Kanäle 21, deren Zwischenwände aus
Filtermaterial bestehen. Benachbarte Kanäle sind an einander gegenüberliegenden Endseiten
geschlossen, so dass die in die Kanäle 21 eintretenden Abgase durch die Zwischenwände
hindurchtreten und am stromabseitigen Ende in den benachbarten Kanälen aus dem Resonator
1 in die Abgasleitung 15 austreten.
[0032] Über eine Koppeleinrichtung 10, 12, die z.B. aus einem Hohlleiter 12 mit Koppelloch
10 besteht, wird von der Mikrowellenquelle 18 ein elektromagnetisches Feld im Resonator
mit geeigneter Schwingungsmode erregt, welches im Bereich des Rußfilters 20 die maximale
Energie dichte besitzt und daher die am Rußfilter abgelagerten Rußpartikel verbrennt.
[0033] Aufgrund der unvermeidlichen Erwärmung des Resonators sowie wegen möglicher Ablagerung
von verbrennbaren/unverbrennbaren Partikeln auf den Resonatorwänden oder auf dem
Rußfilter 20 lässt sich eine Verstimmung der Resonatoren während des Betriebs nicht
verhindern. Um die Resonanzbedingungen in den Resonatoren ständig einzuhalten, ist
in jedem Resonator 1 eine Abstimmvorrichtung (nicht dargestellt) vorhanden, die z.B.
durch eine automatische mechanische Veränderung im Resonator-Hohlraum die Einhaltung
der Resonanzbedingungen sicherstellt. Alternativ ist auch die entsprechende Änderung
der Resonanzfrequenz möglich.
[0034] Im Rahmen der Erfindung kann beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 anstelle der Filtermatte
22 und ihres gasdurchlässigen Trägerkörpers 24 ein eigensteifer Ringkörper aus dielektrischem,
keramischem Schaum vorgesehen sein. Diese Ausführung ist vorteilhaft, wenn in einem
relativ kleinen Resonatorvolumen ein großes Filter bei relativ geringem Strömungswiderstand
zu verwirklichen ist.
[0035] Weiter können im Rahmen der Erfindung zur Erzielung großer Filterflächen beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 die Filtermatte 22 und ihr gasdurchlässiger Trägerkörper 24 ersetzt werden
durch ein Rußfilter 20 mit axial ausgerichteten Kanälen 21 gemäß Beispiel nach Fig.
3, wobei dieses Rußfilter 20 in dem gasdichten dielektrischen Einsatz 7 angeordnet
ist.
1. Vorrichtung zum Beseitigen von Ruß o.dgl. aus den Abgasen einer Brennkraftmaschine,
insbesondere einer Diesel-Brennkraftmaschine
- mit einer Mikrowellen-Quelle (18),
- die an ein Zwischenstück der Abgasleitung (15) angekoppelt ist und dort ein elektromagnetisches
Feld erregt,
- und mit einem Rußfilter aus dielektrischem Material in dem Zwischenstück im Strömungspfad
der Abgase,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Zwischenstück als Hohlraumresonator (1) ausgebildet ist und an seinen
beiden Abgasöffnungen (6, 8) je ein Metallgitter (14) enthält,
- und dass das Rußfilter (20) im Hohlraumresonator (1) in einem Bereich relativ grosser
Energiedichte des elektromagnetischen Feldes anoeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Rußfilter (20) ganz oder abschnittweise selbsttragend ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das selbsttragende Rußfilter (20) mehrere axial ausgerichtete Kanäle mit Zwischenwänden
aus Filtermaterial enthält,
- und dass benachbarte Kanäle an einander gegenüberliegenden Endseiten geschlossen
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Rußfilter (20) eine Filtermatte (22) bildet, die einen gasdurchlässigen
Trägerkörper (24) aus dielektrischem Material auf mindestens einer Oberfläche umgibt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der filterbeschichtete Trägerkörper (24) als Rohr ausgebildet ist und sich
im wesentlichen von Stirnwand (2) zu Stirnwand (3) des Hohlraumresonators (1) erstreckt,
- dass die erste Abgasöffnung (6) an der ersten Stirnwand (2) des Resonators (1) innerhalb
des Filterquerschnittes,
- und die zweite Abgasöffnung (8) ausserhalb des Filterquerschnittes liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die zweite Abgasöffnung (8) an der zweiten Stirnwand (3) des Resonators (1)
konzentrisch den filterbeschichteten Trägerkörper (24) umgibt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der von der zweiten Abgasöffnung (8) umgebene Abschnitt (3a) der zweiten Stirnwand
(3) einen in die anschliessende Abgasleitung hineinragenden kegelförmigen Strömungsverteiler
(13) besitzt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die erste Abgasöffnung (6) gleich der Nennweite der anschliessenden Abgasleitung
(15) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Nennweite des Trägerkörpers (24) gleich der Nennweite der an der ersten
Stirnwand (2) anschliessenden Abgasleitung ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Rußfilter (20) selbsttragende Volumenbereiche besitzt.
11. Vorrichtung nach einem der vorstenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein dielektrischer gasdichter Einsatz (7) als Rohr mit einer gegenüber dem
Durchmesser des Ruß filters (20) bzw. des Tragkörpers (24) und der Abgasleitung
(15) vergrösserten Nennweite konzentrisch zum Rußfilter (20) angeordnet ist
- und die Aussenwand (4) des Resonators (1) für den Abgaskanal bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Nennweite des gasdichten Einsatzes (7) gleich der Weite der zweiten Abgasöffnung
(8) ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Resonator (1) als E01n-Resonator ausgebildet und angeregt ist, mit n = 0, 1, 2... .
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Resonator (1) als H01m Resonator ausgebildet und angeregt ist, mit m = 1, 2, 3... .
15. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Metallgitter (14) als Wabengitter mit vorgegebener axialer Mindestlänge
ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Metallgitter (14) sich von den Abgasöffnungen (6, 8) eine vorgegebene
axiale Mindestlänge in die Abgasleitung (15) hineinerstrecken.
17. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass mehrere Resonatoren (1) mit je einem Rußfilter (20) in Serie in die Abgasleitung
(15) eingefügt sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
- dass mehrere Resonatoren (1) mit je einem Rußfilter (20) parallel zueinander in
die Abgasleitung (15) eingefügt sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die mehreren Resonatoren (1) zur Mikrowellenankopplung eine Speisekopplung
(10, 12) und in gemeinsamen Wänden der Resonatoren je ein Koppelorgan besitzen.
20. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der /die Resonatoren (1) thermisch von der Abgasleitung (15) entkoppelt sind.
21. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die zur Mikrowellen-Quelle (18) führende Ankoppelleitung (12) thermisch von
der Mikrowellen-Quelle (18) entkoppelt ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der/die Resonatoren (1) mit dem Kühlwassersystem der Brennkraftmaschine kühlbar
sind.
23. Verfahren zum Beseitigen von Ruß o.dgl. aus den Abgasen einer Brennkraftmaschine,
insbesondere einer Diesel-Brennkraftmaschine, bei dem die Rußpartikel der Abgase ausgefiltert
werden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Abgase durch ein elektromagnetisches Mikrowellenfeld hoher Energiedichte
hindurchgeleitet und dort gefiltert werden,
- welches die im Abgasstrom suspendierten und die am Rußfilter niedergeschlagenen
Rußpartikel verbrennt.