[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht auf einen Zweispur-Convolver.
[0002] Ein Zweispur-Convolver mit Unterdrückung des Selbstfaltungssignals ist bekannt aus
Proc. IEEE, Ultrasoncis Symposium (l974), S. 224-227 u. (l98l), S.l8l-l85.
[0003] Bei den im Zusammenhang mit Convolvern und ähnlichen elektrischen Anordnungen verwendeten
akustischen Wellen handelt es sich um solche, die in einem Substrat oberflächennah
bzw. in der Oberfläche laufen. Bekannt sind solche akustischen Wellen als Rayleigh-Wellen,
Bleustein-Wellen, Love-Wellen, SSBW-Wellen, SABW-Wellen und dergleichen, die im
nachfolgenden allgemein gefaßt als Oberflächenwellen bezeichnet werden (obowhl im
engeren Sinne im wesentlichen nur die beiden erstgenannten Wellenarten als Oberflächenwellen
verstanden werden).
[0004] Bei einem Oberflächenwellen-Convolver handelt es sich um eine elektrische Einrichtung
für sehr hohe Frequenzen, insbesondere ab dem MHz-Bereich. Ein solcher Convolver wird
für die Verarbeitung von zum Beispiel Binary Orthogonal Keyine- (BOK-) Signalen verwendet.
Ein Convolver ist einer auf der einen Oberfläche eines Substrats, zum Beispiel aus
Lithiumniobat, angeordnete Zusammenstellung mehrerer Strukturen. Für die zur Selbstfaltungsunterdrückung
verwendete Zweispur-Ausführung des Convolvers gehören als solche Strukturen zwei streifenförmige
Integrationselektroden, dazu gegebenenfalls je zwei Strahlkompressorstrukturen und
je zwei, das heißt insgesamt vier Eingangswandler. Zwei Eingangswandler sind für das
Eingangssignal E und zwei Eingangswandler sind für das Referenzsignal (R) bestimmt.
Die Ausgangsanschlüsse der beiden Integrationselektroden sind über einen Übertrager
galvanisch miteinander verbunden. Der Übertrager ist der eigentliche Ausgang des Zweispur-Convolvers.
An diesem Ausgang ist das der Funktion des Convolvers entsprechende verarbeitete Eingangssignal
zu erhalten, ohne daß auch das Selbstfaltungssignal auftritt.
[0005] Das Selbstfaltungssignal beruht auf einer von der vom Eingangswandler des Eingangssignals
in den Convolver gesandten akustischen Welle im Eingangswandler für das Referenzsignal
erzeugten, im Bereich der Integrationselektrode in Gegenrichtung laufenden akustischen
Welle, die mit der (weiterhin) vom Eingangssignal des Eingangswandlers eingespeisten
Welle ein Selbstfaltungssignal erzeugt, das unerwünscht ist.
[0006] Dadurch daß man bekanntermaßen dafür sorgt, daß in den beiden Integrationselektroden
diese jeweils rücklaufenden Wellen gegenphasig zueinander sind, ist die Unterdrückung
der Selbstfaltung möglich.
[0007] Wie dies für jegliche elektrischen Anordnungen der Hochfrequenztechnik der Fall
ist, ist auf richtige Anpassung der einzelnen vorhandenen Netzwerke zu achten. Auch
für einen Zweispur-Convolver ist je ein Anpassungsnetzwerk für die Seite des Eingangssignals
und für die Seite des Referenzsignals erforderlich, nämlich um Anpassung der jeweiligen
Eingangsimpedanz zu haben. Das einfachst mögliche Anpassungsnetzwerk ist eine Induktivität,
deren Induktivitätswert dem Kapazitätswert des jeweiligen Ein gangswandlers angepaßt
ist. Bei einem Zweispur-Convolver sind jedoch gegenüber einem Einspur-Convolver je
zwei Eingangswandler parallelgeschaltet. Dies ist vorteilhaft um hohe elektrische
Symmetrie der beiden jeweils gekoppelten Eingangswandler zu gewährleisten. Durch
die Parallelschaltung erhält man jedoch an den Anschlüssen dieser Wandler eine Impedanz,
die gleich der halben Impedanz jedes einzelnen der Eingangswandler ist.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine in einfacher Weise zu realisierende
Maßnahme anzugeben, die es gestattet, ein für einen üblichen Einspur-Convolver bestimmten
Wandlerentwurf bzw. bestimmtes Wandlerdesign auch für einen Zweispur-Convolver verwenden
zu können.
[0009] Diese Aufgabe wird mit den Maßnahmen des Patentanspruches l gelöst und Ausgestaltungen
der Erfindungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0010] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die für ein übliches 5O-Ohm-System bei
einem Zweispur-Convolver mit parallel geschalteten Eingangswandlern erforderliche
lOO Ohm-Impedanz für einen jeden einzelnen dieser Wandler durch eine technologische
Zusatzmaßnahme zu erreichen, ohne Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. An sich könnte
man doppelt so hohe (auch kapazitive) Impedanz ohne weiteres dadurch erreichen, daß
man den jeweiligen Eingangswandler auf etwa die Hälfte seiner Länge bzw. etwa die
halbe Anzahl seiner Elektrodenfinger verkleinert. Dies würde jedoch zu einer unerwünscht
kurzen sogenannten Chirpdauer führen, was nachteiligen Einfluß auf Apertur und Bandbreite
zur Folge hat. Bei der Erfindung ist jedoch von der üblichen Parallelschaltung der
Eingangswandler abgegangen worden und statt dessen die Serienschaltung der jeweils
zwei Eingangswandler vorgesehen. Dies führt dazu, daß jeder einzelne der Eingangswandler
in zum Beispiel einem 5O Ohm-System nur noch 25 Ohm Eingangsimpedanz hat. Damit kann
gegenüber dem Einspurwandler sogar eine noch günstigere längere Chirpdauer vorgesehen
sein.
[0011] Dieser Gedanke allein genügt aber nicht, zu erwartende Nachteile zu vermeiden. Die
Serienschaltung der jeweils zwei Eingangswandler, nämlich einerseits für das Eingangssignal,
andererseits für das Referenzsignal, führt beim Zweispur-Convolver nämlich aufgrund
unvermeidlich auftretender parasitärer Kapazitäten dazu, daß die Kompensation der
Selbstfaltung, für den der Aufwand eines Zweispur-Convolvers in Kauf genommen ist,
unvollständig ist.
[0012] Als weitere erfindungsgemäße Maßnahme gehört dazu, die in Serie geschalteten jeweils
zwei Eingangswandler mit einer gemeinsamen Sammelschiene auf der Oberfläche des Substrats
in bezug auf die beiden Integrationselektroden so anzuordnen, daß von den jeweils
drei Sammelschienen der betreffenden Eingangswandler-Serienschaltung jeweils diejenige
Sammelschiene auf Masse gelegt ist, die beide, bezogen auf die Anordnung der zwei
Integrationselektroden, diametral miteinander entgegengesetzt liegen. Es liegt somit
eine entgegengesetzte Unsymmetrie der beiden Eingangsseiten (für Eingangssignal einerseits
und Referenzsignal andererseits) des Zweispur-Convolvers vor, die das zu erwartende
Ungleichgewicht kompensiert und doch wieder die geforderte Kompensation des Selbstfaltungseffekts
gewährleisten kann. Weitere Erläuterungen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden,
anhand der Figur gegebenen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung hervor.
[0013] Mit l ist ein Zweispur-Convolver bezeichnet, dessen Strukturen auf der Oberfläche
eines hierfür zu verwendenden Substrates angeordnet sind. Mit 2 und 3 sind die pikanten
Integrationselektroden bezeichnet. Mit E ist (die Quelle für) das Eingangssignal bezeichnet.
Der zum Eingangssignal E gehörige Eingangswandler 4 besteht aus den beiden in Serie
geschalteten einzelnen Eingangswandlern 4a und 4b. Der Eingangswandler 4a gehört zur
Integrationselektrode 3 und der Eingangswandler 4b gehört zur Integrationselektrode
2. Mit 5a, 5b und 5c sind die drei Sammelschienen der in Serie geschalteten einzelnen
Eingangswandler 4a und 4b bezeichnet. An die Sammelschiene 5a ist die das zugehörige
Anpassungsnetzwerk 6 repräsentierende Induktivität angeschlossen. Die Sammelschiene
5c dagegen liegt auf Masse bzw. dem Bezugspotential. Mit Cp ist die parasitäre Kapazität
der an sich floatenden Sammelschiene 5b angedeutet. Dieser unvermeidliche und technologisch
nicht vollständig beherrschbare parasitäre Kapazität Cp führt dazu, daß nicht gewährleistet
ist, daß an den beiden Einzelwandlern 4a und 4b exakt die gleich große Signalspannung
anliegt. Höhere Signalspannung am jeweils einen Wandler 4a oder 4b führt zu entsprechend
größerer Amplitude der in die Integrationselektrode 2 bzw. 3 eingespeisten akustischen
Welle.
[0014] Mit l4 ist die erfindungsgemäß vorgesehene Serienschaltung der einzelnen Eingangswandler
l4a und l4b für das Referenzsignal R bezeichnet. Das Anpassungsnetzwerk für die Zuführung
des Referenzsignals R in den Wandler l4 ist mit l6 bezeichnet. Mit l5a, l5b und l5c
sind die drei Sammelschienen des Wandlers l4 bezeichnet. Auch hier liegt wieder eine
parasitäre Kapazität Cp vor, die in der Figur angedeutet ist. Diese beiden genannten
Kapazitäten sind wie festgestellt wurde, im wesentlichen etwa gleich groß.
[0015] Das Design bzw. der Entwurf für einen jeden der Einzelwandler 4a, 4b einerseits
und, l4a, l4b andererseits ist vorzugsweise gleich. Der Serienschaltung entsprechend
kann bei der Erfindung die Länge der betreffenden Einzelwandler 4a bis l4b sogar
mehr als doppelt so groß gemacht werden, wie dies der Fall wäre für einen Einspur-Convolver
(der aus lediglich einem Eingangswandler 4a, der Integrationselektrode 3 und einem
einzigen zweiten Eingangswandler l4b bestehen würde, wobei in beiden Fällen zum Beispiel
5O Ohm-System angenommen ist).
[0016] Als weitere Maßnahme der Erfindung ist, wie aus der Figur ersichtlich, die auf Bezugspotential
liegende Sammelschiene 5c des Eingangswandlers für das Eingangssignal E, bezogen
auf die Integrationselektroden 2, 3, diametral entgegengesetzt der ebenfalls auf Masse
bzw. Bezugspotential liegenden Sammelschiene l5c des anderen Eingangswandlers l4
positioniert. Sollte zum Beispiel der Einzelwandler 4a und damit auch der Einzelwandler
l4a mit (bezogen auf den Einzelwandler 4b bzw. l4b) höherer Signalspannung (des
Eingangssignals bzw. des Referenzsinals) beaufschlagt sein, so würde zwar in der Integrationselektrode
3 die akustische Welle des Eingangssignals E größer sein als in der Integrationselektrode
2. Diese in die Integrationselektrode 3 größere Eingangssignal-Welle würde aber im
Einzelwandler l4b (auf Grund der Parallelkapazität Cp) geringere Reemission erfahren.
Im Mittel ist erfindungsgemäß das Produkt aus hinlaufender Welle und reemittierter
Welle d.h. das Selbstfaltungssignal für die Integrationselektrode 3 genauso groß ist
wie für die Integrationselektrode 2. In dieser tritt dann nämlich vergleichsweise
eine kleinere Welle des Eingangs-Signals E und vergleichsweise höhere Reemission aus
dem Einzelwandler l4b und wieder das gleich große Produkt aus hinlaufender und reemittierter
Welle auf.
[0017] Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ist also erreicht, daß nicht nur wieder Vollkompensation
des Selbstfaltungssignals für diesen Zweispur-Convolver erreicht ist, sondern daß
außerdem mit sogar dem Stand der Technik gegenüber vergleichweise niederohmigeren
Einzel-Eingangswandlern 4a bis l4b der vorgegebene Eingangs-Impedanzwert, zum Beispiel
5O Ohm, zu realisieren ist.
1. Mit akustischen Wellen arbeitender Zweispur-Convolver mit Eingangswandlern für
das Eingangssignal E und das Referenzsignal R und
mit zwei zugeordneten Integrationselektroden
gekennzeichnet dadurch,
- daß für vorgegebene Impedanz der Convolver-Eingänge (6l, l6l) und dazu niedrige
Impedanz der Eingangswandler (4a, 4b; l4a, l4b)
- für das Eingangssignal E und für das Referenzsignal R jeweils ein einzelner Eingangswandler
(4, l4) vorgesehen ist,
- daß ein jeder dieser Eingangswandler (4, l4) aus jeweils zwei zueinander seriellen
Einzelwandlern (4a, 4b; l4a, l4b) besteht, wobei diese Einzelwandler einzeln demselben
Entwurf entsprechen, und
- daß diejenigen beiden jeweils mit Bezugspotential M zu verbindenden Einzelwandler
(4b; l4b) der zwei Eingangswandler (4; l4) in dem Convolver (l), bezogen auf die
beiden Integrationselektroden (23), diametral (Fig.) zueinander angeordnet sind.
2. Zweispur-Convolver nach Anspruch l
gekennzeichnet dadurch,
- daß die jeweils zwei Einzelwandler (4a, 4b bzw. l4a, l4b) eines jeden der beiden
Eingangswandler (4, l4) seriell integrierte Wandler (4, l4) sind, wobei der einzelne
seriell integrierte Wandler (4, l4) für die jeweils zwei Einzelwandler (4a, 4b bzw.
l4a, l4b) eine gemeinsame Sammelschiene (5b bzw. l5b) besitzt.