[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zwirnen oder Falschzwirnen multifiler
Fäden, mit einem endlosen, über mindestens zwei Rollen, von denen wenigstens eine
als Antriebsrolle dient, geführten und sich an einer Stelle überkreuzenden flachen
Riemen mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt als Drallerzeuger, wobei der Faden
an der Kreuzungsstelle zwischen den sich überkreuzenden und dabei den Faden verdrehenden
Riemenabschnitten hindurchgeführt ist.
[0002] Es ist bekannt, zum Erreichen hoher Fadengeschwindigkeiten bei gleichzeitig ausreichender
Zwirndichte den vorübergehend oder bleibend zu zwirnenden Faden unmittelbar über quer
zum Fadenlauf bewegte Oberflächen so zu führen, daß der Reibkontakt zwischen Oberfläche
und Faden ausreicht, um dem Faden den gewünschten Zwirn zu erteilen. Bei einer der
im Stand der Technik beschriebenen Vorrichtungsgattungen wird der Faden zwischen zwei
sich kreuzenden Riemen oder Riemenabschnitten, die sich im Kreuzungsbereich entgegengesetzt
bewegen, hindurchgeführt. Er erhält dabei einen Zwirn, wobei ihm gleichzeitig eine
in seiner Größe vom Kreuzungswinkel der Riemen oder Riemenabschnitte abhängige Förderkomponenteerteilt
wird.
[0003] Der Stand der Technik kennt hierzu zwei unterschiedliche Vorrichtungsformen. Bei
der einen werden zwei endlose Riemen in einem meist einstellbaren Kreuzungswinkel
gegeneinander bewegt, wobei der Faden im Kreuzungsbereich zwischen den beiden Riemen
hindurchgeführt wird; Beispiele sind der CH-PS 278 535, der GE-PS 1,063,052, der DE-AS
27 55 808; und anderen zu entnehmen.
[0004] Sie zeigen verschiedene Nachteile. So kann bekanntlich ein Riemen ohne Hilfsmittel
auch bei noch so großer Riemenspannung ohne Auslenkung Querkräfte nicht übertragen,
weshalb das dort beschriebene einfache Ubereinanderwegführen nicht genügt. Die erstgenannte
Druckschrift sieht daher zu beiden Seiter des Fadendurchlaufs auf der Rückseite Andrückrollen
vor, in der GB-PS 1,083,052 wird vorgeschlagen, eines der beiden Bänder mit ferromagnetischen
Eigenschaften zu versehen und im Bereich des Fadendurchlaufs auf der Rückseite des
Gegenbandes einen Magnet anzuordnen. Keiner der beiden Vorschläge stellt eine brauchbare
Lösung dar.
[0005] Bei einer zweiten Vorrichtungsform wird nur ein endloser Riemen benutzt, der über
zwei Rollen so geführt wird, daß er sich zwischen den Rollen überkreuzt. Diese Überkreuzung,
die durch das Verdrehen einer Hälfte der Schlaufe gegen die andere um ca. 180° - ggf.
auch etwas mehr - entsteht, führt zum Berühren der beiden im Kreuzungsbereich sich
gegeneinander bewegenden Riemenabschnitte derart, daß auf einen zwischen ihnen hindurchgeführten
Faden ein Drehmoment ausgeübt werden kann. Die US-PS 2,908,133 und die DE-OS 34 28
518 haben derartige Vorrichtungen zum Gegenstand, ebenso die GB-PS 986,245.
[0006] Zwar ist es bei dieser Vorrichtungsart möglich, dem Faden ein Drehmoment zu übermitteln,
da sich die einander im Kreuzungsbereich berührenden Riemen gegenseitig verformen.
Die Wirkung ist jedoch gering. Insbesondere ist aber das Einlegen des Fadens zwischen
die sich kreuzenden Riemenabschnitte außerordentlich umständlich und zeitraubend.
[0007] Hinzu kommt noch, daß wegen der Art der Riemenführung nur die innere Riemenseite
beansprucht wird, was insbesondere zu Veränderungen im Reibungsschluß zwischen Riemen
und Faden und zu unkontrolliertem Antriebsschlupf infolge Verunreinjgung der Riemenfläche
durch Fadenablagerungen führen kann. Wesentlicher Nachteil dieser bekannten Ausführungsform
ist jedoch, daß eine Änderung des Kreuzungswinkels der beiden die Kreuzungsstelle
bildenden Riemenabschnitte nur durch Änderung des Rollenabstands oder Austausch der
Rollen gegen größere oder kleinere möglich, wobei praktisch immer auch ein Austausch
des Riemens erforderlich ist.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es danach, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die
die Möglichkeit bietet, den Kreuzungswinkel in einem weiten Bereich ohne Austausch
einzelner Rollen und/oder des endlosen Riemens zu verändern und - in Weiterbildung
- auch die übrigen aufgeführten Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen oder
doch wesentlich zu mildern. Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art gelöst, die sich dadurch auszeichnet, daß der endlose Riemen über
wenigstens drei Rollen geführt ist und von den Rollen die Lage mindestens einer Rolle
relativ zu einer der anderen Rollen veränderbar ist. Bei einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der endlose Riemen in zwei länglichen Schlaufen
über mindestens drei Rollen geführt, wobei die Schlaufen auf einer Seite um ein im
wesentlichen gemeinsames Zentrum geführt und auf ihrer anderen Seite durch im Abstand
voneinander angeordnete Umlenkungen relativ zueinander W-förmig aufgespreizt sind.
[0009] In einer einfachen Ausführungsform ist der Riemen über die mittlere Rolle zweimal
geführt. Dies kann entweder geschehen, indem die die Riemenkreuzung bildende Riemenschlaufe
auf der Rolle, die zweite Schlaufe auf der ersten Schlaufe aufliegt. Eine solche Lösung
ist insbesondere bei Verwendung eines dünnen Riemens möglich. Die beiden Riemenschlaufen
können auch in axialer Richtung nebeneinander auf der verlängerten mittleren Rolle
laufen.
[0010] Um die zweimalige Führung des endlosen Riemens um die mittlere Rolle zu vermeiden,
kann von der Kreuzungsstelle aus gesehen hinter der mittleren Rolle und in der Vorrichtungslängsachse
eine weitere Umlenkrolle für die zweite Riemenschlaufe vorgesehen sein.
[0011] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die den Riemen in W-förmiger Aufspreizung
führenden Umlenkrollen fliegend und auf einander entgegengesetzten Seiten gelagert
sind, wobei ihre jeweilige Lagerung auf der Seite liegt, auf welcher der die jeweilige
Rolle selbst umschlingende Riemenabschnitt verläuft. Vorteilhaft sind dabei die Lager
der Umlenkrollen um 180° dreh- oder schwenkbar. Der Riemen kann auch über fünf Rollen
laufen, von denen vier in den Ecken eines Vierecks um die mittlere Rolle angeordnet
und vorzugsweise in ihrer Lage zueinander einzeln oder gemeinsam verstellbar sind.
Eine weitere Rolle kann als Spannrolle dienen. Zum Öffnen der Kreuzungsstelle sind
die zwei zusammen mit der zentralen Rolle den Kreuzungsbereich einschließenden Umlenkrollen
um eine Achse schwenkbar, die zur Achse der jeweiligen Umlenkrolle und zu einer gedachten
Verbindung zwischen der jeweiligen Umlenkrollenachse und der Achse der Zentralrolle
senkrecht verläuft; vorzugsweise geht sie durch den Zwirnpunkt oder liegt von der
Rolle aus eine halbe Riemenbreite vor diesem. Fadenführungen vor und hinter dem Zwirnpunkt
stabilisieren den Fadenlauf und lenken ggf. den Faden um vorhandene Hindernisse.
[0012] Eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art weist im Bereich der Kreuzungsstelle
Glätteinrichtungen auf, die die Riemenabschnitte in diesem Bereich in zwei parallelen
Ebenen flachlegen. Sie können ortsfest und unbeweglich, als Stäbe beidseits der Kreuzungsstelle
oder als Platte ausgebildet sein, die sich längs des Riemenlaufs über die Kreuzungsstelle
erstreckt.
[0013] Bei einer weiteren Ausgestaltungsform sind im Bereich der Kreuzungsstelle außerdem,
oder nur, Anpreßeinrichtungen vorgesehen, die die einander zugekehrten Flachseiten
beider Riemenabschnitte mit vorzugsweise einstellbarer Kraft im Bereich des vorgesehenen
Zwirnpunktes gegeneinanderdrücken. Dabei können die Glätteinrichtungen vorteilhaft
vor und hinter dem Kreuzungsbereich und die Andrückeinrichtungen in dem den Fadendurchlaß
bildenden Krezungsbereich selbst angeordnet und vorzugsweise auf den Bereich des Zwirnpunktes
begrenzt sein.
[0014] Zur Verminderung der Reibung zwischen den genannten Einrichtungen und dem Riemen
können bekannte Mittel wie die reibungsarme Beschichtung oder/und die Erzeugung eines
dünnen Flüssigkeits- oder Luftfilms dienen. Die Anpreßeinrichtungen sind nicht starr,
vielmehr sind die zusammenwirkenden Teile gegeneinander federnd beweglich; es genügt,
wenn ein Teil federnd beweglich und der andere fest ist.
[0015] Die Funktionen beider Riemenseiten können erfingungsgemäß so getrennt werden, daß
eine Seite Kontakt mit dem Faden die andere mit den Rollen hat. Hierzu findet ein
Riemen Verwendung, der die Form eines verdoppelten Möbiusschen Bandes hat. Dieses
entsteht beim Durchschneiden eines Möbiusschen Bandes entlang seiner Mittellinie.
Das Möbiussche Band (s. "Meyers großes Faschenlexikon", Ausg. 1983, Band 14, S. 317/
318 bzw. "THE ENCYCLOPEDIA AMERICANA", Copright 1972, Vol. 26, p. 854; "The Mobius
Strip") entsteht, wenn die gegenüberliegenden Schmalseiten eines langgestreckten Rechtecks,
beispielsweise eines Bandes, so miteinander verbunden werden, daß die vorher einander
diagonal gegenüberliegenden Ecken zusammenfallen; es hat nur eine - in seiner Längsrichtung
endlose - Oberfläche. Das verdoppelte Möbiussche Band kann auch hergestellt werden,
indem vor dem Zusammenfügen der beiden Enden eines offenen Bandabschnitt diese Ender
gegeneinander um 720° verdreht werden; zur Herstellung eines Möbiusscher. Bandes genügt
eine Verdrehung der Enden des offenen Bandes um 180°.
[0016] Die Erfindung wird anhand einer Reihe von in der beigegebenen Zeichnung dargestellten
Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 Vorrichtung mit mittlerer Rolle und zwei Umlenkrollen;
Fig. 2 Vorrichtung mit einer mittleren und vier Umlenkrollen;
Fig. 3 Glätt- und Andrückeinrichtung;
Fig. 4 Vorrichtung mit vier Rollen und einfachem Riemen;
Fig. 5 wie Fig. 4, verdoppeltes Möbiussches Band;
Fig. 6 wie Fig. 4, Möbiussches Band;
Fig. 7 vier Rollen mit Riemenführung in 8-Form;
Fig. 8 wie Fig. 7, mehrfach verdrehter Riemen;
Fig. 9 Vorrichtung mit vier Umlenkrollen und Spannrolle.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer mittleren
Rolle 3 und zwei Umlenkrollen 22, 23. Der endlose Riemen 2 ist zweimal um die mittlere
Rolle 3 geführt; hierzu folgt eine Erläuterung im hinteren Teil der Zeichnungsbeschreibung.
[0018] Zur Änderung des Kreuzungswinkels 35 ist in Fig. 1 die Umlenkrolle 22 in ihrer Lage
zur Umlenkrolle 23 veränderbar, indem sie entlang dem Pfeil 37 verschoben werden kann.
Dies kann beispielsweise geschehen, indem die Rollenachse in einem entsprechend geformten,
durch den Pfeil 37 angedeuteten Schlitz an beliebiger Stelle festsetzbar ist. In gleicher
Weise ist in Fig. 8 die Rolle 33 verschiebbar. Um die Riemenlänge gleichzuhalten,
verläuft der Schlitz auf einem Kreisbogen die Achse der mittleren Rolle 3 als Mittelpunkt
hat.
[0019] In dem Kreuzungsbereich 5 der beiden sich überkreuzenden Riemenabschnitte 26, 27
ist strichpunktiert eine Glätteinrichtung 6 und eine Anpreßeinrichtung 7 angedeutet.
Diese sorgen dafür, daß einmal die beiden Riemenabschnitte 26, 27 im Kreuzungsbereich
5 zueinander parallel verlaufen und zum anderen ein zur Übermittlung des Falschzwirns
erforderlicher Kraftschluß zwischen den Riemenoberflächen und dem Faden 1 vorhanden
ist.
[0020] In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der Erfindung wiedergegeben, bei der der Riemen
2 in W-förmiger Aufspreizung über vier Umlenkrollen 22, 23, 40, 41 geführt ist. Die
vier Umlenkrollen sind als Eckpunkte eines Vierecks um die mittlere Rolle 3 angeordnet
und sitzen auf einem rahmenförmigen Schlitten 39. Auf der Grundplatte 43 ist nur die
mittlere Rolle 3 gelagert. Wie durch denRichtungspfeil 45 angedeutet, ist der rahmenförmige
Schlitten 39 entlang der Vorrichtungslängsachse 38 gegenüber der Grundplatte 43 verschiebbar,
wodurch der Kreuzungswinkel 35 in einem rel. weiten Bereich verändert werden kann.
Die den Faden 1 über oder unter den äußeren Riementrumen vorbeiführenden Fadenführer
30 sind in der dargestellten Ausführungsform auf der Grundplatte 43 befestigt und
haben im Hinblick auf den bei Änderung des Kreuzungswinkels 35 sich verschiebenden
Kreuzungsbereich 5 eine entsprechende Längenausdehnung. Die Fadenführer 30 können
auch auf dem Schlitten 39 befestigt sein. Durch die ebenfalls vorgesehene durch die
Feder 52 belastete Anpreßrolle 42, die in Richtung des Pfeils 44 elastisch bewegbar
ist, können bein: Verschieben der Umlenkrollen 22, 23, 40, 41 sich einstellende Riemenwegänderuger
ausgeglichen werden.
[0021] Die Fig. 3 zeigt einen Blick von der Seite in den Kreuzungsbereich 5, wobei die Glätteinrichtung
in Form der Platte 17 und die Andrückeinrichtung 7, die aus den gegeneinander wirkenden
Kolben 12 und 19 besteht, teilweise geschnitten sind. Die die Glätteinrichtung 6 darstellende
Platte 17 erstreckt sich über den ganzen Kreuzungsbereich 5. Sie weist konzentrisch
zum Zwirnpunkt 36 eine Bohrung 18 auf, durch die der Kolben 12 hindurchreicht undiauf
dem t Riemenabschnitt 26 aufsitzt.
[0022] Der Durchmesser der Bohrung 18 ist so bemessen, daß eine Berührung zwischen ihrem
Rand und dem Kolben 12 mit Sicherheit vermieden wird. Der Kolben 12 läuft in einer
Führung 11, die in der Zeichnung als Zylinder dargestellt ist und senkrecht zur Riemenoberfläche
bewegbar . Auf der anderen Seite, d.h. auf der Rückseite des unteren Riemenabschnitts
27 liegt ein fest montierter Gegenkolben 19 gegen die Riemenoberfläche an.
[0023] Der Kolben 12 wird durch eine Druckfeder 13 gegen die gekreuzten Riemenabschnitte
26, 27 gedrückt und durch den Gegenkolben 19 abgestützt. Statt der Druckfeder 13 kann'beispielsweise
auch eine Zylinder-Kolben-Einheit, insbesondere eine pneumatische Zylinder-Kolben-Einheit
als Belastungselement Verwendung finden. In diesem Fall wird der Kolben 12 dann statt
durch die Druckfeder 13 mit Druckluft beaufschlagt, wozu ein Anschluß 14 am Zylinder
11 vorgesehen sein kann.
[0024] Im Kolben 12 ist ein zentraler Kanal 15 vorgesehen, der in einer Erkeiterung 16 am
auf dem Riemen 26 aufsitzenden Kolbenende mündet. Beim federbelasteten Kolben 12 dient
er dem Aufbau einer Fluid-Gleitschicht, vorzugsweise einem durch über Anschluß 14
eingeleitete Druckluft erzeugten Luftgleitfilm, zwischen Kolben 12 und Riemenoberfläche.
Auch wenn dies nicht dargestellt ist, versteht es sich, daß auch der Kolben 19 entsprechend
ausgerüstet sein kann. Bei Verwendung einer Zylinder-Kolbeneinheit dient der Anschluß
14 ebenfalls der Luftversorgung; im Kanal 15 ist dann jedoch eine Drossel vorgesehen,
die so bemessen ist, daß der Aufbau des Luftgleitfilms die Funktion der Zylinder-Kolbeneinheit
nicht gefährdet.
[0025] Glätteinrichtung 6 und Andrückeinrichtung 7 können auch räumlich weiter, als in Fig.
3 dargestellt, getrennt sein, so daß sich nur die beiden Kolben 12, 19 im unmittelbaren
Bereich des Zwirnpunktes 36 befinden. Die Glätteinrichtungen sind dann jeweils vor
und hinter der Kreuzungsstelle 5 im Riemenlauf vorgesehen. Dabei kann es erforderlich
oder zweckmäßig sein, für jeden Riemenabschnitt 26, 27 je eine Glätteinrichtung 6
vor und hinter dem unmittelbaren Kreuzungsbereich 5 vorzusehn. Dies können beispielsweise
quer zur Laufrichtung des zugehörigen Riemenabschnitts 26 oder 27 ausge-
; richtete in zueinander und zum angestrebten Verlauf der Riemeninnenflächen im Kreuzungsbereich
parallelen Ebenen verlaufende zylindrische Stifte sein.
[0026] Die Figuren 4 bis 6 zeigen die gleiche Anordnung der Rollen und die gleiche Riemenführung,
sind aber mit unterschiedlichen Riemenarten ausgerüstet. Der Riemen 2 bzw. 21 oder
24 ist in zwei länglichen Schlaufen geführt. Eine davon läuft von Rolle 4 über Rolle
22 zu Rolle 3, die andere von Rolle 3 über Rolle 23 zu Rolle 4. Auf der Seite der
Rollen 3 und 4 sind beide Schlaufen 22-3-23 und 23-4-22 um das gemeinsame Zentrum
3 geführt, während die erstgenannten Schlaufenabschnitte W-förmig aufgespreizt sind.
Der Riemen 2 der Fig. 4 läuft von der Umlenkrolle 22 über die Rolle - zur Umlenkrolle
23 ohne Verdrehung und ist vor den Aufleger auf die Rolle 3, hier entgegen dem Uhrzeigersinn.
ur 180 verdreht, so daß sich die vorhergeher beschriehener
[0027] Schlaufen und durch deren W-förmiges Aufspreizen die Kreuzungssstelle 5 bilden. Glätt-
und Andrückeinrichtungen sind nur angedeutet. Es ergibt sich dabei eine gleichmäßigere
Beanspruchung beider Riemenoberflächen, bei der eine Seite die Hauptrolle 3 und den
Faden berührt und die andere Riemenseite über die Rollen 22, 4 und 23 läuft. Beim
Verdrehen der um Rolle 3 geführten Riemenschlaufe zur Änderung der Zwirnrichtung ändert
sich dies nicht.
[0028] Die Vorrichtung der Fig. 5 ist mit einem Riemen in Form eines verdoppelten Möbiusschen
Bands 21 (s. weiter oben) ausgestattet. Anders als beim Riemen nach Fig. 4 hat der
Riemen 21 mit einer Oberfläche nur Kontakt mit der die Antriebsrolle bildenden Hauptrolle
3, die andere Oberfläche mit dem Faden 1 und den mitlaufenden Rollen 22, 4 und 23
so daß hier die Trennung zwischen der Antriebsseite und der am Faden angreifenden
Seite eine Beeinflussung der Eigenschaften der Antriebsseite durch Fadenabrieb, Präparationsablagerungen
und dergl. verhindert.
[0029] In Fig. 6 schließlich hat der Riemen 24 die Form eines. echten Möbiusschen Bandes.
Zwar ist hier im Kreuzungsbereich gegenüber Fig. 5 kein Unterschied zu erkennen, außerdem
ist es für die erforderliche Führung im Kreuzungsbereich 5 notwendig, eine zusätzliche
Verdrehung 25 zwischen zwei Umlenkrollen 22 und 4 oder (wie dargestellt) die Rollen
4 und 23 zu legen; da aber seiner Definition nach das Möbiussche Band nur eine Oberfläche
hat, ergibt sich hier eine vollständig gleichmäßige Beanspruchung dieser Riemenoberfläche.
Die besondere Eigenschaft des Möbiusschen Bandes 24 gibt auch die Möglichkeit, bei
Bedarf durch Anordnung nur einer Reinigungsvorrichtung die Bandcberfläche sauber zu
halten.
[0030] Die Ausführungsformen der Figuren - bis 6 sind mit drei Umlenkrollen 4, 22 und 23
dargestellt. Bei einer vereinfachten Form kann die Umlenkrolle 4 wegfallen und der
Riemen 2, 21 oder 24 über die Hauptrolle 3 doppelt geführt werden. Dies führt zu einer
erheblichen Verkürzung der Anordnung. Dabei hängt es von der Dicke und dem Material
des verwendeten Riemens ab
', ob die durch den unterschiedlichen Abstand der beiden aufeinanderliegenden Riemenabschnitte
von der Achse der Hauptrolle 3 verursachten Unterschiede in der Antriebsgeschwindigkeit
zu einer spürbaren Funktionsbeeinträchtigung führt oder vernachlässigt werden kann.
Diese Schwierigkeit kann durch Führung beider Riementrume nebeneinander über eine
entsprechend verlängerte Rolle 3 umgangen werden.
[0031] Bei einer weiteren u. U. kürzer bauenden Abwandlung der Anordnung nach den Figuren
4 bis 6 wird die Umlenkrolle 4 durch zwei Umlenkrollen ähnlich Rollen 40 und 41 in
Fig. 9 ersetzt, die so angeordnet sind, daß sie mit den Rollen 22, 23 die Ecken eines
Vierecks bilden.
[0032] Bei den in Verbindung mit den Figuren 4 bis 6 beschriebenen Ausführungsformen kann
das Fadeneinlegen durch fliegende Lagerung der Rollen 22 und 23 erheblich vereinfacht
werden. Dabei wird das jeweilige Rollenlager auf der Seite des Fadendurchgangs 5 vorgesehn,
auf der auch der Riemenabschnitt 26 oder 27 verläuft, der die betreffende Rolle 22
oder 27 umschlingt. In allen drei Figuren liegt danach das Lager der Rolle 22 verdeckt
hinter dieser, das derRolle 23 wie angedeutet davor. Um zu verhindern, daß der Faden
1 auf seinem Weg zum und vom Kreuzungsbereich 5 die zwischen der Rolle 4 und den Rollen
22 und 23 verlaufenden, nach beider Seiten über die Ebene des Zwirnpunktes 36 hinausragenden
Riemenabschnitte berührt, sind gleichzeitig den Faden 1 im Zwirnpunkt 36 stabilisierende
Fadenführungen 30 vorgesehen. Für die Änderung der Drallrichtung im Faden 1 durch
Verdrehen der um Rolle 3 geführten Riemenschlaufe sind die Lagerung der Umlenkrollen
22 und 23 um 180° drehbar, um dabei das erleichterte Fadeneinlegen zu erreichen.
[0033] Beim Behandeln von Fäden mit unterschiedlichem Gesamt-unc oder Filamenttiter und/oder
Material kann es zweckmäßig sein, den Kreuzungswinkel 35 der Riemenabschnitte 26,
27 jeweils entsprechend anzupassen. Dies wird auf einfache Weise möglich, wenn bei
Wahrung gleicher Riemenlänge die Lage der Umlenkrollen zueinander und/oder zur Rolle
3 verändert werden kann. Des weiteren kann es vorteilhaft sein, eine der Umlenkrollen,
beispielsweise die Rolle 4, dadurch als Riemenspannrolle zu benutzen, daß sie sich
- wie in den Figuren 2 und 9 für die durch die Feder 52 belastete Rolle 42 dargestellt
- gegen eine möglichst einstellbare Feder ähnlich Feder 52 oder eine pneumatische
Zylinder-Kolben-Einheit abstützt.
[0034] Durch die Verschwenkbarkeit der Rollen 22, 23 um eine Achse, die jeweils etwa senkrecht
zur Drehachse der Umlenkrolle und zu einer gedachten Verbindung zwischen ihrer Achse
und der Achse der Rolle 3 verläuft, kann der Kreuzungsbereich 5 zum Einfädeln geöffnet
werden; ebenso kann aber auch die gegenseitige Umschlingung der Riemenabschnitte 26,
27 vergrößert werden, so daß sich die Anordnung von Glätt- und/oder Andrückeinrichtungen
6, 7 ganz oder doch auf einer Seite erübrigenläßt. Die benötigte Riemenlänge bzw.
die Länge des Riemenwegs soll sich dabei möglichst nicht ändern; eine federnde Riemenspannvorrichtung
kann jedoch u.U. kleine Längenänderungen des Riemenwegs kompensieren.
[0035] Bei Vorrichtungen, bei denen der Riemen in Form einer Acht geführt ist, kann eine
Änderung des Kreuzungswinkels 35 ebenfalls durch Maßnahmen ähnlich den vorhergehend
beschriebenen erreicht werden. Gegenüber der bekannten Führung um nur zwei Rollen
ist jede Einzelrolle jeweils durch ein Rollenpaar 31, 32 bzw. 33, 34 ersetzt. Wie
durch die Schwenkpfeile 37 angedeutet, sind alle Rollen 31 bis 34 in einem rel. weiten
Bereich gegeneinander so bewegbar, daß die Änderung des Kreuzungswinkels 35 unter
Aufrechterhaltung der Riemenspannung in einem ziemlich großen Bereich möglich wird.
[0036] Die Wahl von vier statt zwei Rollen ergibt noch den weiteren Vorteil, durch Führung
des Riemens 2 wie in Fig. 8 gezeigt beide Riemenseiten gleichermaßen zu benutzen.
Dies wird erreicht, indem der Riemen 2 außer im Kreuzungsbereich 5 auch zwischen den
Umlenkrollen 31, 32 und 33, 34 um jeweils 180° in sich verdreht wird. Für eine Ausführungsform
ist die jeweilige Drehrichtung der Fig. 8 zu entnehmen. Jeweils in Riemenlaufrichtung
betrachtet zeigen die beiden Abschnitte 25 zwischen den Rollen 31, 32 sowie 33, 34
dieselbe Verdrehungsrichtung wie der Riemenabschnitt 26, während der Riemenabschnitt
27 entgegengesetzt verdreht ist. Es kann aber auch so vorgegangen werden, daß die
Bandabschnitte in Riemenlaufrichtung der Reihenfolge nach abwechselnd im Uhrzeigersinn
("rechts") und entgegen dem Uhrzeigersinn ("links") um jeweils 180° verdreht werden.
Bei einer angenommenen Laufrichtung von der Rolle 31 zu der Rolle 34 soll der Riemen
2 in diesem Bereich links gedreht sein; dann folgt zwischen den Rollen 34 und 33 eine
Rechtsdrehung, zwischen den Rollen 33 und 32 wieder eine Linksdrehung und schließlich
zwischen den Rollen 32 und 31 eine Rechtsdrehung. Desweiteren kann der Riemen derart
zwischen den Rollen in sich verdreht werden, daß die beiden den Kreuzungsbereich bildenden
Riemenabschnitte 26 und 27 sowie einer der beiden Abschnitte 25 die gleiche und nur
der andere Abschnitt 25 eine entgegengesetzte Verdrehung aufweist. In allen drei Fallen
werden beide Riemenseiten benutzt, wenn auch jedesmal in etwas anderer Weise.
[0037] Schließlich bietet sich auch bei den Ausführungsformen nach den Figuren 4 bis 6 eine
Möglichkeit, ohne Änderung der Antriebsrichtung die Zwirnrichtung zu verändern, indem
die Rolle 4 als Antriebsrolle dient und die Rolle 3 um 360° um eine Achse schwenkbar
_st, die senkrecht zu ihrer Achse liegt und im wesentlichen in der Mittelsenkrechten
auf die Verbindung zwischen den Mittelpunkten der beiden Rollen 22 und 23, in der
Zeichnung gesehen, verläuft; beispielsweise kann die Schwenkachse mit der Längsachse
38 der Vorrichtung zusammenfallen.
;
[0038] Fig. 9 hat eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zum Gegenstand. Auf einer
Grundplatte 43 sind die zentrale Rolle 3 und die beiden mit ihr den Kreuzungsbereich
5 bildenden Umlenkrollen 22 und 23 montiert. die Rolle 3, die vorzugsweise zuglich
Antriebsrolle ist, ist ortsfest angeordnet, während die Lage der Umlenkrollen 22,
23 entsprechend den Pfeilen 37 veränderbar ist; bevorzugt erfolgt diese Veränderung
für beide Rollen 22, 23 symmetrisch mit der Vorrichtungslängsachse 38 als Symmetrieachse.
Die beiden auf der anderen Seite der zentralen Rolle liegenden Umlenkrollen 40 und
41 sind auf einem Schlitten 39 montiert und gegenüber der Grundplatte 43 so, wie dies
Pfeil 45 anzeigt, verschiebbar; mögliche Riemenwegänderungen bei Veränderung des Kreuzungswinkels
35 können so durch'Versetzen der Umlenkrollen 22 und 23 mittels Verschiebung des Schlittens
39 kompensiert werden.
[0039] Ebenfalls auf dem Schlitten 39 montiert ist eine hier von außen am Riemenabschnitt
48 zwischen den Rollen 40 und 41 anliegende Spannrolle 42. Sie kann in der einfachsten
Form in ihrer Lage, die die gewünschte Riemenspannung gewährleistet, festgelegt werden;
bevorzugt ist sie gegen eine Feder 52 oder eine pneumatische Zylinder-Kolbeneinheit
elastisch in Richtung des Pfeils 44 beweglich. Die Spannrolle 42 kann auch bei Ausführungsformen
gem. Figuren 4 bis 6, bei denen die Umlenkrolle 4 durch zwei Umlenkrollen 40, 41 entsprechend
Fig. 9 ersetzt ist, mit Erfolg angewandt werden.
[0040] Schließlich können auch die beiden Umlenkrollen 22, 23 entweder gemeinsam oder jede
für sich auf einem beispielsweise etwa parallel zur Längsachse 38 verschiebbaren Schlitten
montiert sein. Die Schlitten können auch derart ausgeführt sein, daß die Verschiebung
symmetrisch zur Längsachse 38 und in einem spitzen Winkel zu dieser erfolgt.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0041]
1 Faden
2 Riemen
3 Rolle, Hauptrolle
4 Rolle, Umlenkrolle
5 Kreuzungsbereich
6 Glätteinrichtung
7 Andrückeinrichtung
8 Schwenkarm, Gabel
9 Zapfen, Drehzapfen
10 Schwenklager
11 Führung, Zylinder
12 Kolben
13 Feder, Druckfeder
14 Fluidanschluß, Druckluftanschluß
15 Kanal
16 Erweiterung
17 Platte
18 Bohrung, Plattenbohrung
19 Kolben, Stempel
20 Achse, Rollenzapfen
21 verdoppeltes Möbiussches Band
22 Rolle, Umlenkrolle
23 Rolle, Umlenkrolle
24 Möbiussches Band
25 Verdrehung, Verdrehungsabschnitt
26 Riemenabschnitt, Kreuzungsabschnitt
27 Riemenabschnitt, Kreuzungsabschnitt
28 Mittelachse
29 Schwenkachse
30 Fadenführer
31 Rolle
32 Rolle
33 Rolle
34 Rolle
35 Freuzungswinkel
36 Zwirnort, Zwirnpunkt
37 Schwenkpfeil
38 Vorrichtungslängsachse
39 Schlitten
40 Umlenkrolle
41 Umlenkrolle
42 Spannrolle
43 Grundplatte
44 Richtungspfeil
45 Richtungspfeil
46 Riemenabschnitt
47 Riemenabschnitt
48 Riemenabschnitt
49 Achse
50 Achse
51 Achse
52 Feder
1. Vorrichtung zum Zwirnen oder Falschzwirnen multifiler Fäden, mit einem endlosen,
über mindestens zwei Rollen, von denen wenigstens eine als Antriebsrolle dient, geführten
und sich an einer Stelle überkreuzenden flachen Riemen mit im wesentlichen rechteckigem
Querschnitt als Drallerzeuger, wobei der Faden an der Kreuzungsstelle zwischen den
sich überkreuzenden und dabei den Faden verdrehenden Riemenabschnitten hindurchgeführt
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der endlose Riemen (2; 21; 24) über wenigstens drei Rollen (3, 22, 23) geführt ist
und von den Rollen (3, 22, 23) die Lage mindestens einer Rolle (3; 22; 23) relativ
zu einer der anderen Rollen veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der endlose Riemen (2, 21, 24) in zwei länglichen Schlaufen über mindestens drei Rollen
(3, 22, 23) geführt ist, wobei
die Schlaufen auf einer Seite, von der Kreuzungsstelle (5) aus gesehen, um das durch
eine mittlere Rolle (3) gebildete gemeinsame Zentrum (3) geführt und auf der anderen
Seite durch Umlenkungen (22, 23), die im Abstand voneinander angeordnet sind, relativ
zueinander V-förrig aufgespreizt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Riemen (2; 21; 24) über die mittlere Rolle (3) zweinal geführt ist, wobei
die die beiden sich kreuzenden Riementrume (26, 27) bildende Schlaufe unmittelbar
auf der mittleren Rolle (3) aufliegt und
die zweite Schlaufe auf der inneren Schlaufe liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Riemen (2; 21; 24) über die mittlere Rolle (3) zweimal geführt ist, wobei
die beiden vom Riemen gebildeten, um die mittlere Rolle (3) geführten Schlaufen in
axialer Richtung nebeneinander auf der mittleren Rolle (3) aufliegen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
von der Kreuzungsstelle (5) aus gesehen hinter der mittleren Rolle (3) und in der
Vorrichtungslängsachse (38) eine weitere Umlenkrolle (4) angeordnet ist.
6. vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der in zwei länglichen Schlaufen (26, 46; 27,47) in W-förmiger Aufspreizung geführte
Riemen (2, 21, 24) über fünf Rollen (3, 22, 23, 40, 41) geführt ist, wobei vier Rollen
(22, 23, 40, 41) in den Ecken eines Vierecks um die zentrale Rolle (3) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vier außenliegenden Umlenkrollen (22, 23, 40, 41) zur Veränderung des Kreuzungswinkels
(35) unter Beibehaltung eines vorzugsweise im wesentlichen gleichbleibenden Riemenwegs
in ihrem Abstand zueinander und/oder zur mittleren Rolle (3) veränderbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschiebung der äußeren Umlenkrollen (22, 23; 40, 41), mindestens jedoch der
zusammen mit der mittleren Rolle (3) den Kreuzungsbereich (5) einschließenden Umlenkrollen
(22, 23), bezogen auf die Vorrichtungslängsachse (38) als Symmetrieachse, symmetrisch
durchführbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich eine von außen gegen den Riemenabschnitt (48) zwischen den vom Kreuzungsbereich
(5) weg angeordneten Umlenkrollen (40, 41) anliegende, vorzugsweise elastisch nachgiebig
belastete und etwa in der Längsachse (38) der Vorrichtung liegende Spannrolle (42)
für den Riemen (2; 21; 24) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zusammen mit der mittleren Rolle (3) den Kreuzungsbereich (5) einschließenden
Umlenkrollen (22, 23) zur Veränderung des gegenseitigen Umschlingungswinkels der beiden
sich kreuzenden Riemenatschnitte (26, 27) und zur Öffnen des Kreuzungsbereichs (5)
zum Fadeneinlegen jeweils um eine Achse schwenkbar sind, die zur Achse (49; 50) der
jeweiligen Umlenkrolle (22' 23) und zu einer gedachten Verbindung zwischen der jeweiligen
Umlenkrollenachse (49 oder 50) und der Mittelrollenachse (51) senkrecht verläuft und
vorzugsweise etwa durch den Zwirnpunkt (36) geht oder ca. eine halbe Riemenbreite
vor diesem (5) verläuft.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden vom Kreuzungsbereich (5) weg angeordneten Umlenkrollen (40, 41), ggf. zusammen
mit der Spannrolle (42), auf einem Schlitten (39) montiert sind, der gegenüber der
die mittlere Rolle (3) und die beiden mit dieser den Kreuzungsbereich (5) einschließenden
Umlenkrollen (22, 23) tragenden Grundplatte (43) in Richtung des Pfeils (45) verschiebbar
ist.
12, Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mittlere Rolle (3) auf der Grundplatte (43) gelagert ist, während
die Umlenkrollen (4, 22, 23 bzw. 22, 23, 40, 41) auf einem gemeinsamen rahmenförmigen
Schlitten (39; Fig. 2) angeordnet sind, der entlang der Vorrichtungslängsachse (38)
verschiebbar ist (Richtungspfeil 45).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden zusammen mit der mittleren Rolle (3) den Kreuzungsbereich (5) bildenden
Umlenkrollen (22, 23) einzeln oder gemeinsam gegenüber der Grundplatte (43) parallel
zur Mittelachse (38) verschiebbar sind.
14, Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerung der zusammen mit der mittleren Rolle (3) den Kreuzungsbereich bildenden
Umlenkrollen (22, 23) um 180° drehbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die den Riemen (2; 21; 24) in W-förmiger Aufspreizung führenden Umlenkrollen (22,
23) fliegend und auf einander entgegengesetzten Seiten gelagert sind und ihre jeweilige
Lagerung auf der Seite, auf welcher der die jeweilige Rolle (22; 23) selbst umschlingende
Riemenabschnitt (26; 27) verläuft, angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Achsabstand der Umlenkrollen (22, 23) in Bezug auf ihren Abstand zueinander und/oder
zum im wesentlichen gemeinsamen Zentrum (3) veränderbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Riemen (2; 21; 24) in Form einer Acht um mindestens drei, vorzugsweise vier im
Viereck angeordnete Rollen (31-24) geführt ist, von denen mindestens eine Rolle (33)
zur Verstellung des Kreuzungswinkels (35) der beiden Riemenabschnitte (26, 27) in
ihrer Lage zu den anderen Rollen (31, 32, 34) veränderbar ist (Fig. 8).
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eines der Rollenpaare (31, 32; 33, 34) um eine Achse schwenkbar ist, die
im wesentlichen senkrecht zu der den Achsen beider Rollen eines Rollenpaares (31,
32; 33, 34) gemeinsamen Ebene verläuft und
etwa mit der Vorrichtungslängsachse (38) zusammenfällt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Kollenpaar (31, 32; 33, 34) um eine Achse schwenkbar ist, die im wesentlichen
senkrecht zu ihren zueinander parallelen Rollenachsen verläuft und etwa mit dem Verlauf
des in Schwenkrichtung gesehen untenliegenden Riemenabschnitts (27) zusammenfällt.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurcn gekennzeichnet, daß
der endlose Riemen (21; 24) ein Möbiussches Band (24) oder ein verdoppeltes Möbiussches
Band (21) ist.
21. Vorrichtung zum Zwirnen oder Falschzwirnen multifiler Fäden, mit einem endlosen,
über mindestens zwei Rollen, von denen wenigstens eine als Antriebsrolle dient, geführten
und sich an einer Stelle überkreuzenden flachen Riemen mit im wesentlichen rechteckigem
Querschnitt als Drallerzeuger,
wobei der Faden in der Kreuzungsstelle zwischen den sich überkreuzenden und dabei
den Faden verdrehenden Riemenabschnitten hindurchgeführt ist, insbesondere nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Kreuzungsstelle (5) Glätteinrichtungen (6) vorgesehen sind,
curch welche die die Riemenabschnitte (26, 27) vor ihrem Einlauf in die Kreuzungsstelle
(5) in zwei parallelen Ebenen flachgelegt werden.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Glätteinrichtungen (6) ortsfest und unbeweglich sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Glätteinrichtung (6) aus mindestens einer Platte (17 oder 18) besteht, die sich
längs des Riemenlaufs über die Kreuzungsstelle (5) erstreckt.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23,
dadurch geken zeichnet, daß
im Bereich der Kreuzungsstelle (5) außer den Glätteinrichtungen (6) Anpreßeinrichtungen
(7) vorgesehen sind, die
die einander zugekehrten Flachseiten beider Riemenabschnitte (26, 27) im Bereich des
vorgesehenen Zwirnpunktes (36) mit vorzugsweise einstellbarer Kraft gegeneinanderdrücken.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Glätteinrichtung (6) eine Platte (17; 18) ist, die die Riemenabschnitte (26, 27)
auf einer Seite in einem den Kreuzungsbereich (5) umfassenden Bereich unterstützt
und daß
auf der anderen Seite des Riemens (26, 27) eine federnd bewegliche Andrückeinrichtung
(7) aufliegt, die auf den Bereich des vorgesehenen Zwirnpunktes (36) begrenzt ist.