[0001] Die Erfindung betrifft eine Verstärkerschaltung für Elektromagnete von Proportional-
oder Servoventilen mit einer r-ittels eines Pulsbreiten-Modulators einer Ansteuerstufe
angesteuerten Transistor-Endstufe.
[0002] Die bekannten Verstärkerschaltungen dieser Art, die mit einer Taktfrequenz des Pulsbreiten-Modulators
unter etwa 500 Hz arbeiten, haben zwar gegenüber den auf der Längsreglertechnik beruhenden
Schaltungen einen verbesserten Wirkungsgrad und einen einfacheren Aufbau, andererseits
aber eine schlechtere Dynamik.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verstärkerschaltung der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß sich noch bessere Wirkungsgrade und eine höhe Dynamik
erreichen lassen. Liese Aufgabe löst eine Schaltung mit den Merkmalen des Anspruches
1.
[0004] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Endstufe ergibt einen wesentlich höheren \ irkungsgrad
und gestattet es deshalb, wesentlich höhere Ströme zuzulassen. Dies ermöglicht zum
einen die Verwendung von Magneten mit verkleinertem Widerstand, insbesondere kleinerer
Induktivität, und der Wahl eines günstigeren Verhältnisses des maximalen Stromes zum
Nennstrom, wodurch eine wesentlich kürzere Stromaufbauzeit und damit eine schnellere
Arsteuerung erreicht wird. Zum anderen ermöglich die erfindungsgemäße Endstufe, beim
Abschalten des Magneten dessen Erregerspule nicht nur kurzzuschließen, sondern mit
einer Gegenspannung zu beaufschlagen, wodurch sich eine wesentlich kürzere Stromabbauzeit
und damit eine Schnellstlöschung erreichen läßt. Sowohl die kürzere Stromaufbauzeit
als auch die kürzere Stromabbauzeit ermöglicht eine Erhöhung der Dynamik. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Schaltung besteht darin, daß sie eine bipolare Ansteuerung
von Steuermagneten ermöglicht, wie sie für Servoventile benötigt wird. Der höhere
Wirkungsgrad, zu dem auch beiträgt, daß die Brücke querstromfrei umgeschaltet wird,
ergibt weiterhin den Vorteil, daß keine speziell ausgelegten Netzteile erforderlich
sind.
[0005] Bei einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Taktfrequenz ues Pulsbreiten-Modulators
im Bereich von 10 kf'z bis
ca.200 kHz. Diese wesentlich höhere Taktfrequenz gegenüber den bekannten Schaltungen
läßt eine gegenüber den bekannten Lösungen stark vergrößerte Dynamik erreichen. Ferner
ist es durch diese hohe Taktfrequenz möglich, Magnete mit Eckfrequenzen im Bereich
von 100 Hz zu positionieren, ohne daß störende Schwebungen entstehen. Ebenso ist es
möglich, auf einfache Weise den für das Stellorgan optimierten Brumm dem Ausgangsstrom
zu überlagern, wodurch eine sehr hysteresearme Positionierung erreichbar ist.
[0006] Aufgrund der vorstehend erläuterten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verstärkerschaltung
eignet sich diese auch vorzüglich für die Einbeziehung in einen Regelkreis. Eine Positionsregelung
läßt sich dann mit höchster Präzision und hoher Dynamik realisieren. Dank der rein
digitalen Arsteuerung der Endstufe ist es hierbei auch möglich, den Reglerteil in
einem Mikrocomputer zu realisieren und eine direkte Verknüpfung von diesem zur Steuerlogik
vorzusehen.
[0007] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
im einzelnen erläutert. Die einzige Figur zeigt ein Druckschaltbild des Ausführungsbeispiels.
[0008] An den Ausgang eines Reglers 1, der im Ausführungsbeispiel ein I-Regler ist, ist
der Eingang eines Pulsbreiten-Modulators 2 angeschlossen, dem eine von einem Taktgenerator
3 erzeugte feste Taktfrequenz zugeführt wird, welche im Eereich zwichen 10 kHz und
ca.200 kHz liegt. Das Ausgangssignal des Pulsbreiten-Modulators 2, das aus einer Folge
von Rechteckimpulsen besteht, hat deshalb eine entsprechende, feste Frequenz. Die
Pulsbreite dieser Impulse ist jedoch variabel und wird vom Ausgangssignal des Reglers
1 bestimmt.
[0009] Die mittels der in ihrer Breite oder Dauer modulierten Impulse anzusteuernde Endstufe
weist vier gleiche Power-N-Kanal-Feldeffekttransistoren 4 auf, von denen jeder in
einem der vier Brückenzweige liegt. An der einen Diagonale dieser Brücke liegt die
Betriebsspannung U
L an, während die andere Diagonale die beiden Anschlüsse für die Last aufweist, bei
der es sich um die Erregerwicklung 5 des Elektromagneten handelt. Im Ausführungsbeispiel
ist dieser Elektromagnet Bestandteil eines Hochstrom-Servoventiles. Das Gate jedes
der vier Transistoren 4 wird von einer Treiberschaltung 6 angesteuert. Diejenigen
beiden Treiberschaltungen 6, welche die unmittelbar mit dem Plus- , pol der Versorgungsspannung
verbundenen beiden Transistoren 4 ansteuern, werden durch eine spezielle Schaltung,
nämlich eine Kondensator-Aufstockung, mit einer um die an einem Eingang 7 anliegende,
stabilisierte Versorungsspannung höheren Ansteuerspannung mit der Betriebsspannung
versorgt. Hierdurch wird erreicht, daß alle viere Transistoren 4 bis zu kleinsten
Sättigungsspannungen durchgeschaltet werden können.
[0010] Für eine diagonale Ansteuerung der durch die Transistoren 4 gebildeten Brücke ist
eine Steuerlogik 8 vorgesehen, deren einer Ausgang mit dem einen diagonalen Treiberpaar
und deren anderer Ausgang mit dem anderen diagonalen Treiberpaar verbunden ist. Die
Steuerlogik 8 verzögert die High-Flanken der Ansteuerimpulse für die Treiberschaltungen
6 so, daß beim U: schalten vom einen Treiberpaar auf das andere Treiberpaar kein Strom
in einem der beiden Brückenzweige fließt, die in Parallelschaltung an der Eetriebsspannung
U
L liegen.
[0011] Zur Erfassung des Istwertes des durch die Erregerwicklung 5 fließenden Stromes ist
in denjenigen beiden Brückenzweigen, die unmittelbar mit dem Null-Potential der Betriebsspannung
verbunden sind, je ein Widerstand 9 vorgesehen, dessen Widerstandswert sehr gering
gewählt werden kann, da sie nur dem Abgriff einer dem Strom proportionalen Meßspannung
dienen. Die an den beiden Widerständen 9 abgegriffenen Spannungen liegen an den beiden
Eingängen eines Naßverstärkers 10 an, dessen Ausgangssignal den Strom-Istwert repräsentiert.
Der Sollwert des Stromes liegt in Form einer Gleichspannung an einem Eingangsverstärker
11 an, dessen Ausgangssignal so angespaßt ist, daß es einem Summierpunkt 12 zugeführt
werden kann, dem auch für den Istwert/Sollwert-\ ergleich das den Istwert repräsentierende
Signal zugeführt wird. Lie im Summierpunkt 12 gebildete Scllwert/Istwert-Differenz
liegt am Eingang des Reglers 1 an. Ler für das jeweilige Ventil optimale Dither-Anteil
wird von einem entsprechenden Signalgeber 13 ebenfalls dem Summierpunkt 12 zugeführt
und daher dem Ausgangsstrom überlagert.
[0012] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere A sgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den
Ansprüchen erwähnt sind.
1. Verstärkerschaltung für Elektromagnete von Proportional- oder Servoventilen mit
einer mittels eines Pulsbreiten-Modulators einer Ansteuerschaltung angesteuerten Transistor-Endstufe,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Endstufe als eine Erücke ausgebildet ist, in deren vier Zweige je ein Power-MOS-Transistor
(4) liegt und deren Diagonale den Ausgang für den Anschluß der Erregerwicklung (5)
des Elektromagneten bildet,
b) die Ansteuerstufe eine Steuerlogik (8) aufweist, welche durch eine Steuerimpulsverzögerung
die Brücke querstromfrei umschaltet.
2. Steuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Taktfrequenz des
Pulsbreiten-Modulators (2) im Bereich 10 kHz bis ca. 200 kHz liegt.
3. Verstärkerschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch: gekennzeichnet, daß, gesteuert
von der Steuerlogik (8), an der Erückendiagonale während eines Abschaltvorganges eine
Gcgenspannung anliegt.
4. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in jedem der beiden der einen bzw. anderen Stromrichtungen zugehörigen Erückenpfade
ein Widerstand (9) liegt, an denen je ein dem Strom proportionales Signal zur Ermittlung
eines Strom-Istwertes abgegriffen wird.
5. Verstärkerschaltung nach Anspruch4 , gekennzeichnet durch einen der Aussteuerstufe
vorgeschalteten Regler (1), an dessen Eingang das sich aus einem Vergleich des Istwertes
mit einem Sollwert des Erregerstromes ergebende Signal anliegt.