[0001] Die Erfindung betrifft eine Kokstrockenkühlkammer mit als Kühlwände ausgebildeten
senkrechten Außenwänden und in der Kühlkammer angeordneten parallelen senkrechten
Kühlwänden und quer dazu verlaufenden Stützwänden.
[0002] Derartige Kokstrockenkühlkammern sind in "Technischen Mitteilungen", Heft 9/1982,
Seiten 434 bis 439 ausführlich beschrieben. Bild 3 auf Seite 435 zeigt die Anordnung
der Kühlwände im Koksschacht, wobei die sogenannten Membranrohrwände aus senkrecht
und parallel zueinander angeordneten Rohrreihen bestehen, die jeweils über Stege miteinander
verbunden sind. Zur Erreichung eines guten wärmeübergangs von dem heißen Koks an das
Kühlmedium in den Rohren sind dabei die Rohre unverkleidet. Es hat sich nun gezeigt,
daß bei einem jahrelangen Dauerbetrieb der Kokstrockenkühlkammer es zu einem gewissen
Verschleiß an den Rohrwänden kommt, so daß im Extremfall die Rohrwände ausgetauscht
werden müssen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Konstruktion vorzuschlagen, bei der ohne wesentlichen
Verlust der Wärmeleitfähigkeit ein Verschleiß an den Rohren gänzlich vermieden wird
und wobei auch nach jahrelangem Betrieb ein Auswechseln der Rohre nicht erforderlich
ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Kühlwände und/oder die
Stützwände nach unten hin schmaler werden und die von den Kühl- und Stützwänden gebildeten,
etwa rechteckigen Kokskühlschächte sich nach unten hin erweitern. Durch diese konische
Ausführung der KÜhl- bzw. Stützwände in der Kühlkammer wird der seitliche Druck auf
die Wände erheblich verringert und beim Herabgleiten der heißen Koksstücke an diesen
Wänden vorbei wird auch der Abrieb entscheidend verringert. Während bei der bisherigen
Ausführung die Verschleißrate bei ca. 0,4 mm/Jahr liegt, so kann sie in Folge einer
Konizität, wie sie im Anspruch 3 angegeben ist, auf etwa die Hälfte reduziert werden.
Dabei ist es insbesondere günstig, wenn die Erweiterung der Kokskühlschächtc nach
unten hin stufenlos erfolgt, so daß möglichst keine Unregelmäßigkeiten während der
Bewegung des Kokses an den Wänden entlang entstehen und von daher keine Stellen mit
wesentlich höherem Verschleiß auftreten.
[0005] Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß an den Membranrohrwänden außen ebene, auswechselbare
Verschleißplatten angeordnet sind und der Zwischenraum zwischen den Verschleißplatten
und den Rohren bzw. Stegen mit hochwärmeleitfähigem Material ausgefüllt ist. Bei dieser
Ausführung sind die Kühlwände in der Kühlkammer senkrecht und völlig eben angeordnet,
so daß der heiße Koks ohne nennenswerten Abrieb von oben nach unten an den Wänden
herabgleiten kann. Die aus metallischen Materialien bestehenden Verschleißplatten
besitzen ohnehin eine hohe Wärmeleitfähigkeit und der Zwischenraum zwischen den Verschleißplatten
und den Rohren, insbesondere in dem Bereich der Stege zwischen den einzelnen Rohren,
ist z. B. nicht mit einer wärmeisolierenden Luftschicht, sondern mit hochwärmeleitfähigem
Material ausgefüllt. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß trotz geringfügiger
Verringerung der Wärmeaustauschfläche und trotz Vergrößerung der effektiven, von der
Wärme zu durchdringenden Wandstärke der Wärmeübergang an das aufzuheizende Kühlmedium
in den Rohren nicht nennenswert verschlechtert wird.
[0006] Als hochwärrneleitfähiges Material wird erfindungsgemäß Graphit bzw. Diabon oder
warmeleitfahiger Beton vorgeschlagen. Dabei beträgt die Wärmeleitfähigkeit teilweise
über 100 Watt/ m und Kelvin. Es kann aber auch verdichteter bzw. gepreßter und/oder
mit Bindemittel versehener Koksgrus bzw. -staub und/ oder Graphitstaub verwendet werden.
Die letzteren Materialien haben den Vorteil, daß sie teilweise Produkte der Kokerei
sind und von daher preiswert zu haben sind. Diese Materialien können an Ort und Stelle
nach Montage der Rohre und der Verschleieplatten in die verbleibenden Zwischenräume
eingepreßt oder als vorgefertigte Elemente eingesetzt werden.
[0007] Die Verschleißplatten an beiden Seiten der Membranrohrwände werden günstigerweise
über Schrauben und/oder Zuganker miteinander verbunden und vor den Rohren festgehalten.
Im Bedarfsfall können dann auch einzelne Verschleißplatten ausgewechselt werden.
[0008] Da die Verschleißplatten völlig von den Kühlrohren getrennt angeordnet sind, kann
ihnen eine gewisse Konizität in Flusrichtung des heißen Kokses vorgegeben werden.
Dies kann dadurch erreicht werden, daß der Verschleißplattenabstand im oberen Bereich
der Membranrohrwande größer ist als im unteren. Die Verwendung der Verschleißplatten
in Verbindung mit der hochwärmeleitfähigen Zwischenlage hat aber auch den wirtschaftlichen
Vorteil, daß das druckführende Rohrleitungasystem nicht mehr unter Berücksichtigung
des möglichen Verschleißes ausgelegt werden muß. Diese Ausführung benötigt'also nicht
mehr Rohre von erheblicher Wanddicke. Darüber hinaus entfällt ein hoher Anteil von
Schweißnähten mit großem Querschnitt.
[0009] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 bis 5 beispielsweise näher erläutert.
Figur 1 zeigt schematisch einen Teil der Kühlkammer im senkrechten Schnitt.
Figur 2 ist ein waagerechter Schnitt zu Figur 1.
Figur 3 zeigt im senkrechten Schnitt Ausschnitte der Membranrohrwände.
Figur 4 ist ein Schnitt nach der Linie A-A von Figur 3.
Figur 5 ist ein Schnitt nach der Linie B-B von Figur 3.
[0010] In der schematischen Darstellung nach Figur 1 ist der obere Teil einer Kühlkammer
dargestellt mit der Einfüllöffnung (1) und den äußeren Wänden (2) sowie den inneren
Stützwänden (3). Rechtwinklig zu den Stützwänden (3) verlaufen die inneren Kühlwände
(5), wobei die Oberkante der Kühlwände (5) in Figur 1 mit (14) bezeichnet ist. Zum
Schutz vor dem von oben eingefüllten heißen Koks besitzen sowohl die Stützwände (3)
als auch die Kühlwände (5) an ihrer Oberseite eine abgerundete Verschleißschicht.
Wie in der Figur 3 angedeutet, kann die Oberkante auch eine etwa ebene Fläche (14)
sein, auf der sich als gewisse Verschleißschutzschicht Koksstücke ablagern. Gleichzeitig
stehen dabei die seitlichen senkrechten Verschleißplatten (10) nach oben mit der Verschleißkante
(15) über.
[0011] Aus der Figur 1 ist weiterhin die Konizität der Außen- und Innenwände der Kühlkammer
mit Erweiterung der Kokskühlschächte (6) nach unten hin ersichtlich. Figur 2 zeigt
die an sich bekannte Anordnung von Stütz- und Kühlwänden (3) und (5) in der Kühlkammer.
Aus den Figuren 3 bis 5 ist der Aufbau der einzelnen Membranrohrkühlwände (5) mit
unterem Kühlmittelverteiler (7), den Kühlrohren (8) sowie dem Sammler (9) beschrieben.
An den koksberührten Seiten der Kühlwände (5) sind die Verschleißplatten (10) angeordnet,
die über durch die Stege (12) geführte Befestigungselemente (13) vor den Rohren bzw.
dem hochwärmeleitfähigen Material (11) gehalten werden. Zur Erreichung der erfindungsgemäßen
Konizität kann die zwischen den Rohren und den Verschleißplatten angeordnete Schicht
aus hochwärmeleitfähigem Material verschieden dick sein, d. h. die Dicke nimmt von
oben nach unten hin ab.
Bezugszeichenliste
[0012]
(1) Einfüllöffnung des Kokses
(2) Außenwände der Kühlkammer
(3) Stützwände
(4) Oberkante von (3) mit Verachleißschicht
(5) innere Rühlwände
(6) Kokskühldchacht
(7) Kühlmittelverteiler
(8) Kühlrohre
(9) Sammler
(10) Verachleißplatten
(11) hochwärmeleitfähiges Material
(12) Stege
(13) Befestigungsschrauben für (10)
(14) Oberkante von (5)
(15) VerschleiBkante
1. Kokstrockenkühlkammer mit als Kühlwände ausgebildeten senkrechten Außenwänden und
in der Kühlkammer angeordneten parallelen senkrechten Kühlwänden und quer dazu verlaufenden
Stützwänden, dadurch gekennzeichnet , daß die Kühlwände (2), (5) und/oder die Stützwände
(3) nach unten hin schmaler werden und die von den Kühl- und Stützwänden gebildeten
etwa rechteckigen Kokskühlschächte (6) sich nach unten hin erweitern.
2. Kokstrockenkühlkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Erweiterung
der Kokskühlschächte (6) stufenlos erfolgt.
3. Kakstrockenkühlkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die
Kokskühlschächte (6) sich mit einer Konizität von etwa 0,1 bis 5 %, vorzugsweise 0,5
bis 1,5 %, nach unten hin erweitern.
4. Kokstrockenkühlkammer mit in der Kühlkammer als Membranrohrwände in Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion
angeordneten wasserdurchflossenen Kühlwänden, dadurch ge-kennzeichnet, daß an den
Membranrohrwänden (5) außen ebene, vorzugsweise parallele Verschleißplatten (10) angeordnet
sind und der Zwischenraum zwischen den Verschleißplatten (10) und den Rohren (8) bzw.
Stegen (12) mit hochwärmeleitfähigem Material (11) ausgefüllt ist.
5. Kokstrockenkühlkammer nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß
die Verschleißplatten (10) und/oder die Schicht aus hochwärmeleitfähigem Material
(11) in der Kühlkammer nach unten hin dünner werden.
6. Kokstrockenkühlkammer nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß das
hochwärmeleitfähige Material (11) aus Graphit bzw. Diabon oder wärmeleitfähigem Beton
besteht.
7. Kokstrockenkühlkammer nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß
das hochwärmeleitfähige Material (11) aus vorzugsweise vorgefertigten Elementen aus
verdichtetem Koksstaub/-grus bzw. gepreAtem und/oder mit Bindemittel versehenem Graphitstaub
besteht.
8. Kokstrockenkühlkammer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Verschleißplatten
(10) an beiden Seiten der Membranrohrwände (5) über Schrauben (13) und/oder Zuganker
miteinander verbunden sind und vor den Rohren (8) gehalten werden.