[0001] Es sind Torabdichtungen bekannt, die aus einzelnen Streifen oder Lamellen aus nachgiebigem,
vorzugsweise elastisch nachgiebigem Material bestehen, wobei die Streifen in einer
Leiste am einen Ende zu einer Baueinheit zusammengefaßt sind, die mit der Leiste am
oberen Torquerbalken befestigt sind. In südlichen Ländern dienen solche Torabdichtungen
als einfache sichthemmende, lufdurchlässige Türabdichtungen vor Wohnräumen. Im industriellen
Bereich dienen sie dem Verschluß von Hallentoren und haben den Vorteil, daß ein- und
ausfahrende Fahrzeuge an den Lamellen anstoßen können und durch das Tor fahren können,
ohne daß hierzu ein besonderer manueller oder mechanischer Aufwand erforderlich wäre.
Dabei soll aber gerade die Luftdurchlässigkeit vermieden werden, was dadurch geschieht,
daß zwei Lamellenreihen auf Lücken hintereinander angeordnet sind und relativ hochwertiges
Material für die Lamellen verwendet wird. Letzteres ist Anlaß dafür, daß das Bedürfnis
besteht, einzelne Lamellen auszuwechseln. Durch die Technik des Durchfahrens von derart
abgedichteten Toren mit Fahrzeugen liegt ein sehr rauher Betrieb vor und es kommt
relativ häufig vor, daß einzelne oder mehrere Lamellen schadhaft werden. Infolge des
verwendeten hochwertigen Materiales verlangt die Wirtschaftlichkeit, daß nicht wegen
einzelner, schadhaft gewordener Lamellen eine komplette Abdichtung ausgebaut und durch
eine neue Abdichtung mit durchweg unbeschädigten Lamellen ersetzt wird.
[0002] Bei bisherigen Lösungen sind die einzelnen Lamellen jeder Lamellenreihe in einer
gemeinsamen Schiene eingehängt. Wird eine mittlere Lamelle schadhaft, so werden vom
einen Ende her alle Lamellen bis einschließlich der schadhaft gewordenen Lamelle ausgebaut
und wieder eingebaut, wobei an der Stelle der schadhaft gewordenen Lamelle eine unbeschädigte
Lamelle zum Einsatz kommt. Dieses zeit- und demzufolge kostenaufwendige Verfahren
findet heute allgemein Anwendung, obwohl relativ häufig schadhaft gewordene Lamellen
ausgewechselt werden müssen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Torabdichtung derart auszugestalten,
daß einzelne, schadhaft gewordene Lamellen ohne großen Aufwand ausgewechselt werden
können.
[0004] Demzufolge geht die Erfindung aus von einer Torabdichtung mit mehreren, vertikalen
Lamellen, aus vorzugsweise elastisch nachgiebigem Material, die in zwei Reihen auf
Lücken hintereinanderliegend, über die Torbreite nebeneinander an ihren oberen Enden
aufgehängt sind.
[0005] Insbesondere ist die Erfindnung zur Lösung der gestellten Aufgabe dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Torabdichtung mit diesen gattungsgemäßen Merkmalen in jeder Reihe jede
Lamelle einzeln oder mehrere Lamellen zu Gruppen zusammengefaßt in einer Klemmleiste
gehalten ist bzw. sind und mehreren dieser Klemmleisten eine gemeinsame Klemmleiste
zugeordnet ist, wobei die erste Reihe der Klemmleisten sich mit iherer vorderen Stirnseite
an einem festen Widerlager abstützt und die Klemmleisten beider Reihen in Anlage aneinander
gehalten werden durch die zwangsweise gegenüber der Rückseite der Klemmleisten der
zweiten Reihe verstellbare diesen Kleimmleisten gemeinsame Klemmleiste.
[0006] Hierdurch ist es möglich, zum Auswechseln einer schadhaft gewordenen Lamelle die
Klemmleiste auszubauen, um anschließend jede beliebige Lamelle der hinteren, zweiten
Lamellenreihe einzeln auswechseln zu können oder um jede beliebige Lamelle der vorderen,
ersten Lamellenreihe auswechseln zu können, nachdem lediglich die beiden diese Lemelle
jeweils teilweise überdeckenden Lamellen der zweiten, hinteren Lamellenreihe vorübergehend
ausgebaut worden sind. Es müssen also in keinem Fall auch beim Auswechseln einer mittleren
Lamelle mehr als äußerstenfalls drei Lamellen aus- und wieder eingebaut werden.
[0007] Mit den Merkmalen der Unteransprüche wird die Erfindung insbesondere dahingehend
weiter ausgestaltet, daß der Aus- und Einbau jeder einzelnen Lamelle in einfacher
Weise ohne besondere Hilfsmittel möglich ist.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen
Fig.1 in sehr schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Torabdichtung als Draufsicht
von dem oberen Torquerbalken aus und
Fig.2 eine Stirnansicht auf eine erfindungsgemäße Torabdichtung.
[0009] Die Toröffnung wird nach oben begrenzt von einem im Querschnitt U-förmigen, nach
unten offenen oberen Torquerbalken 1, an den Seiten von vertikalen seitlichen Begrenzungspfosten
2 und 3 und nach unten von der nicht gezeichneten Fahr- und/oder Gehbahn. An der Innen-
oder Rückseite des vorderen Schenkels 1a des oberen Torquerbalkens 1 ist eine schräg
nach oben gerichtete Schiene 4 angeformt, die von einem zum anderen der seitlichen
Begrenzungspfosten 2,3 reicht und von ihren Stirnseiten her nicht zugänglich sein
muß. Auf dieser Schiene 4 sind Klemmleisten 5 mit entsprechenden Nuten 6 aufgehängt,
wobei in jeder Klemmleiste 5 eine Lamelle 7 aus Gummi oder einem entsprechenden Werkstoff
gehalten ist. Die Anzahl der Klemmleisten und entsprechend die Anzahl der Lamellen
ist abhängig von der Torbreite und der für zweckmäßig erachteten Länge der Klemmleisten
5 bzw. Breite der Lamellen 7. Die Klemmleisten 5 sollen mit ihren Stirnseiten spiellos
aneinanderliegen, so daß sie die aneinanderliegenden Teile einer ersten oder vorderen
Klemmleistenreihe bilden. Entsprechendes gilt für die in diesen Klemmleisten eingesetzten
Lamellen 7. Zur besseren Festlegung der Lamellen 7 in den Nuten 8 Klemmleisten 5 sind
die vertikalen Seiten der Nuten mit reibungserhöhenden Mitteln versehen. Diese sind
in Längsrichtung der Klemmleisten 5 verlaufende zahnförmige Rippen 9, die sich beim
Einbau der Lamellen in diese eingraben. Die Lamellen werden von der Stirnseite der
Klemmleisten 5, also in Längsrichtung der Rippen 9, ein- und gegebenenfalls in der
entsprechenden Richtung ausgebaut. Hinter dieser vorderen, ersten Lamellenreihe ist
eine zweite Lamellenreihe mit Lamellen 10 und Klemmleisten 11 eingebaut und zwar in
grundsätzlich gleichem Aufbau und gleicher Anordnung wie die Lamellen 7 und Klemmleisten
5 der vorderen, ersten Lemellenreihe mit der Besonderheit, daß die Lamellen 10 der
hinteren, zweiten Lamellenreihe die möglicht klein gehaltenen Spalte zwischen den
Lamellen 7 der ersten Lamellenreihe überdecken, die Lamellen 7 und 10 also auf Lücken
aufgehängt sind. Jede Klemmleiste 11 der zweiten, hinteren Reihe ist mit, wie die
Nuten 6, schräg nach oben verlaufenden Nuten 12 auf entsprechend schgräg nach oben
verlaufenden Schienen 13 auf der Rückseite zweier nebeneinanderliegender Klemmleisten
5 der ersten, vorderen Lamellenreihe aufgehängt. Ist dieser Einbauzustand erreicht,
so wird auf schräg nach oben weisenden Schienen 14 auf den Rückseiten aller Klemmleisten
11 der zweiten Lamellenreihe eine Klemmleiste 15 mit einer weit bemessenen Längsnut
16 zur Anlage gebracht, die die Klemmleisten 5 und 11 beider Lamellenreihen spiellos
mit ihren Vorder- und Rückseiten aneinanderlegt und die Klemmleisten 5 der vorderen,
ersten Lamellenreihe mit ihren Vorderseiten spiellos an der Innenseite des vorderen
Schenkels 1a des oberen Torquerbalkens 1 anlegt. Die notwendige Anpreßkraft wird mit
Gewindestiften 17 erzeugt, die in den hinteren Schenkel 1b des oberen Torquerbalkens
1 entsprechend weit eingedreht sind. Eine angemessene Anzahl von Gewindestiften 17
ist auf die Länge der Klemmleiste 15 verteilt vorgesehen.
[0010] Soll eine einzelne Lamelle 10 der zweiten, hinteren Lamellenreihe ausgebaut werden,
so wird die Klemmleiste 15 nach Lösen der Gewindestifte entfernt und dann kann ohne
weiteres diese einzelne Lamelle 10 mit ihrer Klemmschiene 11 ausgebaut werden und
eine neue Lamelle mit ihrer Klemmschiene auf die Leiste 14 aufgesetzt werden, worauf
die Klemmleiste 15 wieder eingebaut und mit den Gewindestiften 17 festgelegt wird.
Ist eine Lamelle 7 der ersten, vorderen Lamellenreihe auszuwechseln, so wird wiederum
zunächst die Klemmschiene 15 nach Lösen der Gewindestifte 17 ausgebaut, dann werden
die beiden hinter der auszuwechselnden Lamelle 7 der ersten Lamellenreihe liegenden
Lamellen 10 ausgebaut, darauf die Lamelle 7 der vorderen Lamellenreihe ausgewechselt,
die vorher eingebauten beiden Lamellen 10 aus der zweiten Reihe wieder eingebaut und
schließlich die Klemmschine 15 wieder eingebaut und durch Anziehen der Gewindestifte
17 wieder fixiert.
[0011] Gemäß einer vorzugsweisen Materialpaarung bestehen die Leisten 5,11 und 15 aus Aluminium,
während die Lamellen 7 und 10 aus Gummi bestehen.
[0012] Bei der bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß jede Lamelle 7 bzw. 10 eine
eigene Klemmleiste 5 bzw. 11 hat und die Klemmleiste 15 allen Klemmleisten 5 und
11 gemeinsam ist. Bei entsprechend anderen Anforderungen können jedoch auch mehrere
Klemmleisten 5 bzw. 11 zu längeren Klemmleisten für jeweils mehrere Lamellen 7 bzw.
10 zusammengefaßt werden, und es können statt der einen Klemmleiste 15 mehrere Klemmleisten
vorgesehen sein, wobei es jedoch nach wie vor wesentlich ist, daß jeder Abschnitt
der Klemmleiste 15 mehrere der Klemmleisten 5, 11, unabhängig von deren Länge relativ
zur Breite der Lamellen 7 bzw. 10, überdeckt.
1. Torabdichtung, insbesondere Verladetorabdichtung mit mehreren vertikalen Lamellen
aus vorzugsweise elastisch nachgiebigem Material, die in zwei Reihen auf Lücken hintereinanderliegend,
über die Torbreite nebeneinander an ihren oberen Enden aufgehängt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß in jeder Reihe jede Lamelle (7,10) einzeln oder mehrere Lamellen zu Gruppen zusammengefaßt
in einer Klemmleiste (5,11) gehalten ist bzw. sind und mehreren dieser Klemmleisten
eine gemeinsame Klemmleiste 15 zugeordnet ist, wobei die erste Reihe der Klemmleisten
(5) sich mit iherer vorderen Stirnseite an einem festen Widerlager (1a) abstützt und
die Klemmleisten beider Reihen in Anlage aneinander gehalten werden durch die zwangsweise
gegenüber der Rückseite den Klemmleisten (11) der zweiten Reihe verstellbare diesen
Klemmleisten gemeinsame Klemmleiste (15).
2. Torabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleisten (5)
der ersten Reihe mit einer schräg nach oben verlaufenden Nut (6) auf einer entsprechend
schräg nach oben verlaufenden Schiene (4) des festen Widerlagers (1a) eingehängt sind.
3. Torabdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleisten
(11) der zweiten Reihe mit einer schräg nach oben verlaufenden Nut (12) auf entsprechend
schräg nach oben verlaufenden Schienen (13) auf den Rückseiten der Klemmleisten (5)
der ersten Reihe, die Lücken zwischen einzelnen Klemmleisten der Klemmleistengruppen
der ersten Reihe überdeckend, eingehängt sind.
4. Torabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Klemmleisten (5,11) beider Reihen gemeinsame Klemmleiste (15) mit einer Nut (16)
auf der Vorderseite über schräg nach oben verlaufenden Schienen (14) der Klemmleisten
(11) der zweiten Reihe greift.
5. Torabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
zwangsweisen Verstellen der mehreren Klemmleisten (5,11) beider Reihen gemeinsamen
Klemmleisten (15) Gewindestifte (17) dienen, die auf die Länge dieser Klemmleiste
zumindest etwa gleichmäßig verteilt und im hinteren Teil (1b) der Umrandung (1) eines
Schlitzes an der Toroberkante gehalten sind, dessen vorderer Teil (1a) das feste Widerlager
bildet.
6. Torabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch Schlitze (8)
der den Lamellen (7,10) zugeordneten Klemmleisten (5,11) zur Aufnahme der Lamellen,
wobei die Schlitzwände mit reibungserhöhenden Mitteln (9) versehen sind.
7. Torabdichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die reibungserhöhenden
Mittel quer zur Längsrichtung der Lamellen (7,10) verlaufende Zahnleisten (9) sind.
8. Torabdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leisten (5,11,15) aus Aluminium, die Lamellen (7,10) aus Gummi bestehen.