[0001] Die Erfindung betrifft eine Projektilwebmaschine mit Schusseintrag mittels Projektil,
mit einer Fangbremse zum Abbremsen des Projektils nach dem Schusseintrag und mit einem
Rückschieber zum Zurückschieben des Projektils an den Geweberand nach dem Abbremsen.
[0002] Mit dem Rückschieber wird das Projektil in eine Position gebracht, in welcher es
vom eingetragenen Schussfaden getrennt und anschliessend aus dem Fangwerksgehäuse
ausgeschoben wird.
[0003] Durch Veränderungen im Schmierungszustand des Projektils oder beispielsweise durch
Abnutzungen der Bremsbeläge kann das Projektil beim Abbremsen mehr oder weniger weit
in das Fangwerksgehäuse eindringen. Damit ein Aufprallen des Projektils auf dem Rückschieber
sicher vermieden wird, ist zwischen ihm und Projektil in der Stellung des Projektils
nach dem Abbremsen und vor Einsetzen des Rückschiebevorgangs en Mindestabstand von
10 mm einzuhalten. Die Fangbremse wird dementsprechend eingestellt. Wenn das Projektil
in zu grosser Entfernung vom Rückschieberkopf zum Stillstand kommt, trifft der Rückschieber
mit relativ hoher Geschwindigkeit auf dem Projektilkopf auf. In diesem Fall kann die
Stossbeanspruchung am Projektilkopf und am Rückschieberkopf in der Kontaktzone so
gross werden, dass die Materialfestigkeit voll ausgeschöpft ist. Dieser Umstand ist
hinderlich für weitere Leistungssteigerungen.
[0004] Im deutschen Gebrauchsmuster mit der Nr. 8126023 wird ein Rückschieber beschrieben,
an dem wenigstens ein elastischer und nachgiebiger Körper angebracht ist, der Stosskräfte
und Vibrationen beim Aufprall eines Projektils auf den Rückschieber bzw. umgekehrt
mindert. Es hat sich gezeigt, dass durch diese Massnahme keine genügende Sicherheit
gegen Beschädigungen geschaffen werden kann, da beim Stossvorgang zwischen Projektil
und Rückschieber ein relativ grosser Anteil der Rückschiebermasse hinter dem Rückschieberkopf
beschleunigt bzw. verzögert wird. Dadurch sind auch die Stosskräfte zwischen beiden
Teilen nicht genügend reduziert.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Struktur in unmittelbarer Nähe der Kontaktzone
zwischen Projektil und Rückschieber so zu verbessern, dass dort grössere Deformationen
während des Stossvorgangs möglich sind und dabei weniger Material beschleunigt wird,
als dies bei den bisher bekannten Konstruktionen zutrifft. Die Erfindung löst diese
Aufgabe dadurch, dass sich von der Kontaktzone zwischen Projektil und Rückschieber
weg wenigstens an einem dieser Teile mindestens eine den Querschnitt wesentlich verkleinernde
Aussparung erstreckt, deren Länge in Richtung der Rückschiebebewegung mindestens gleich
der grössten Querschnittsdimension des betreffenden Teils ohne Aussparung an dieser
Stelle ist.
[0006] Durch das verbleibende Material mit relativ kleinem Querschnitt im Bereich der Aussparung
im Vergleich zur Ma terialverteilung im übrigen Bereich treten bereits zu Beginn
der Impulsübertragung zwischen Projektil und Rückschieber relativ grosse Deformationen
auf, ohne dass dabei ein wesentlicher Anteil der Gesamtmasse von Rückschieber oder
Projektil sprunghaft beschleunigt bzw. verzögert werden muss. Dadurch bleiben auch
die Stosskräfte in der Kontaktzone zwischen Projektil und Rückschieber klein. Beschädigungen
in den Kopfzonen von Projektil und Rückschieber sind so auch bei Drehzahlsteigerung
der Webmaschine ausgeschlossen.
[0007] Die Aussparungen können am Rückschieber, aber auch am Projektil vorgesehen sein.
Sie können das ganze Teil durchdringen, so dass Langlöcher oder sogar Schlitze in
Richtung des Impulses entstehen. Die Aussparungen sind vorzugsweise symmetrisch zu
den Hauptachsen des Bauteils auszuführen, damit bei den Deformationen möglichst geringe
Biegemomente auftreten. Wenn eine Aussparung als Durchbruch in der Mitte des Rückschiebers
ausgeführt wird, bleiben zwei Stege übrig, die den Rückschieberkopf mit dem übrigen
Teil des Rückschiebers verbinden. Anders können auch Aussparungen im Randbereich
des Rückschiebers vorgesehen werden, so dass der Rückschieberkopf mit dem übrigen
Teil des Rückschiebers durch einen einzigen schlanken Steg verbunden wird. Weitere
Ausführungsformen werden in den nachstehenden Erläuterungen anhand der Figuren erwähnt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf das Fangwerksgehäuse im Schnitt mit Projektil, Rückschieber
und Fangbremse in schematisierter Darstellung,
Fig. 2a einen Rückschieber in bevorzugter Ausführungs-form mit einem Teil des Projektils
im Grundriss,
Fig. 2b eine zugehörige Seitenansicht des Rückschiebers,
Fig. 3...7 andere vorteilhafte Ausführungsformen des Rückschiebers mit Aussparungen.
[0008] Gemäss Fig. 1 ist der Rückschieber 20 im Fangwerksgehäuse 8 zwischen den Führungen
5,6 geführt und wird vom Rückschieberhebel 30 über die Lasche 4 angetrieben. Das
Projektil 1 wird zwischen zwei Bremsbacken einer Fangbremse 7 nach dem Austritt aus
dem Webfach bei normalem Webbetrieb bis zum Stillstand abgebremst und befindet sich
dann in geringem Abstand zum Rückschieber 20. Vor dem Rückschieben befindet sich
der Rückschieber 20 mit dem Rückschieberhebel 30 in der rechten Position entsprechend
Stellung 31 des Rückschieberhebels. Der Kopf des Rückschiebers befindet sich dabei
in der Stellung 21, wie mit gestrichelten Linien in Fig. 1 angedeutet. In Fig. 1 sind
Projektil 1, Rückschieber 20 und Rückschieberhebel 30 in einer Position am Ende der
Rückschiebebewegung dargestellt.
[0009] Das Projektil 1 kann dann seitlich aus dem Fangwerksgehäuse herausgeschoben werden,
nachdem der Schussfaden 10 von ihm entfernt worden ist. Wenn das Projektil beispielsweise
infolge mangelnder Benetzung durch Schmieröl oder durch übermässige Zustellung der
Bremsbacken der Fangbremse 7 zu weit vor dem Rückschieber 20 in seiner Stellung 21
bis zum Stillstand abgebremst ist, wird es dann nach Einsetzen der Schwenkbewegung
des Rückschieberhebels in Richtung des Pfeiles 32 nach links innerhalb der Fangbremse
unter sprunghafter Beschleunigung zurückgeschoben.
[0010] Bei zu hoher Aufprallgeschwindigkeit des Rückschiebers 20 auf dem Projektil 1 kann
es bei einer Ausführung dieser Teile nach Fig. 1 zu Beschädigungen am Projektilkopf
und am Rückschieberkopf kommen, da sowohl das Projektil als auch der Rückschieber
in der Umgebung der relativ kleinen Berührungszone ziemlich starr ausgeführt sind.
[0011] Gemäss der Erfindung sind an wenigstens einem der Stosspartner in unmittelbarer
Nähe der Berührungszone die Elastizität des betreffenden Teils erhöhende Aussparungen
vorgesehen, wodurch der Stossvorgang zwischen Projektil 1 und Rückschieber 20 weich
abläuft. In Fig. 2a weisen sowohl das Projektil 1 eine Aussparung 104 als auch der
Rückschieber 20 eine Aussparung 204 auf. Die Aussparung kann wie im Falle des Rückschiebers
20 in Fig. 2a,b dargestellt als durchgehendes Langloch 204 ausgeführt sein, so dass
zwischen dem Rückschieberkopf 203 und dem übrigen Teil 20a des Rückschiebers nur schlanke
Stege 201,202 stehen bleiben, welche beim Aufschlagen des Projektilkopfes auf dem
Rückschieber bzw. umgekehrt relativ leicht elastisch deformiert werden, wie in Fig.
2a mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Durch diese Massnahme wird der Deformationsweg
während der Impulsübertragung grösser und demzufolge die Stosskraft und die Gefahr
von Beschädigungen an Projektil 1 und Rückschieber 20 in der Berührungszone kleiner.
[0012] In den Fig. 3 bis 7 sind andere vorteilhafte Ausführungen von Aussparungen bzw. Durchbrüchen
214,224,234,244,254 dargestellt. Bei den Rückschiebern 21 und 22 gemäss Fig. 3 und
4 zerfällt der Kopfteil in zwei getrennte Teile 213 und 213a bzw. 223 und 223a, welche
durch die Arme 211 und 212 bzw. 221 und 222 mit dem Hauptkörper des Rückschiebers
21a bzw. 22a verbunden sind. Bei dieser Gestaltung des Rückschieberkopfes ist eine
grössere seitliche Deformation der Arme 211 bis 222 als bei geschlossener Ausführung
des Rückschieberkopfes 203 mit den verbindenden Armen 201 und 202 möglich.
[0013] In Fig. 5 sind die Arme 231 und 232 des Rückschiebers 23 gekrümmt ausgeführt, womit
ihre Elastizität bei der Stossaufnahme grösser als im Fall des Rückschiebers 20 nach
Fig. 2a, jedoch kleiner als in den Ausführungen der Rückschieber 21 bzw. 22 nach
Fig. 3 bzw. 4 ist.
[0014] An die erste Aussparung 244 des Rückschiebers 24 in Fig. 6 kann sich eine zweite
Aussparung 245 anschliessen. In Fig. 7 ist ein Rückschieber 25 mit Aussparungen 254,255
im Anschluss an den Kopf 253 dargestellt, wodurch ein einziger verbindender schlanker
Steg 251 übrig bleibt.
1. Projektilwebmaschine mit Schusseintrag mittels Projektil (1), mit einer Fangbremse
(7) zum Abbremsen des Projektils nach dem Schusseintrag, mit einem Rückschieber (20)
zum Zurückschieben des Projektils an den Geweberand nach dem Abbremsen, dadurch gekennzeichnet, dass sich von der Kontaktzone zwischen Projektil (1) und Rückschieber (20 - 25)
weg wenigstens an einem dieser Teile mindestens eine den Querschnitt wesentlich verkleinernde
Aussparung erstreckt, deren Länge in Richtung der Rückschiebebewegung mindestens gleich
der grössten Querschnittsdimension des betreffenden Teils ohne Aussparung an dieser
Stelle ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung als mindestens
ein Durchbruch (204, 234) neben dem Rückschieberkopf (203,233) ausgeführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung als Durchbruch
den Rückschieberkopf in zwei Teile 213,213a bzw. 223,223a) aufgliedert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Rückschieberkopf
(253) und dem übrigen Teil des Rückschiebers (25) ein relativ schlanker Verbindungssteg
(251) verläuft.