[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein mittels Schraubklemmen verstellbare Lehre
aus Profilelementen, die mittels Laschen verbunden sind, zur Bestimmung der Biegekurven
für Schiffswandaußenprofile.
[0002] Wie in der AT-PS 375 320 und den Patentanmeldungen EPA 0 049 871 und EPA 0 119 398
beschrieben, wird ein Schiffskörper aus einzelnen Strangpreßprofilen hergestellt,
die nut- und federartig ineinandergreifen und mittels Flanschen miteinander und mit
dem Querspantenskelett verschraubt sind. Dazu ist es erforderlich, die Profile, die
in Folge ihrer Flanschen sehr steif sind, um beide Trägheitsachsen zu biegen. Besonders
das Biegen um die große Trägheitsachse mit dem großen Widerstandsmoment bereitet dabei
die größten Schwierigkeiten, da hiezu eigene Vorrichtungen, z.B. die Reckbiegemaschine
gemäß EPA 0 177 027 zum Einsatz gelangen müssen und die Anforderungen an die Genauigkeit
groß sind, da sonst die Profile nicht auf der ganzen Länge ineinander passen.
[0003] Die Bestimmung der Biegekurve (Säbelung), die für jedes Profil entsprechend der Rumpfkrümmung
anders ist, stellt die Aufgabe für vorliegende Erfindung dar. Es ist zwar bekannt,
daß eine verstellbare Lehre, welche aus Profilelementen besteht, die miteinander
durch Laschen verstellbar verbunden und mit Schrauben feststellbar sind und noch verschiebbare
Nadeln besitzen, zum genauen Abnehmen der Kontur einer Autokarosserie zu verwenden,
doch ist dieses Gerät für den oben angeführten Zweck nicht anwendbar, wo die Längskurve
(Säbelung) eines bestimmten Profils mit unterschiedlicher Flanschstärke, welches
durch ein unterschiedliches Biegeverhalten erhält, bestimmt werden muß.
[0004] Bei stark unterschiedlichen Flanschstärken ergibt sich nämlich noch zusätzlich das
Problem, daß beim Auflegen und Biegen um die kleine Trägheitsachse bei der Montage
zur Befestigung an den Querspanten sich die einmal festgestellte und auf der Biegemaschine
erzeugte Kurve ändert, also die Säbelung verstärkt oder vermindert wird. Dieses Problem
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lehre aus Abschnitten des Schiffswandprofiles
bestehen, die mittels Schrauben und Laschen untereinander verbunden sind, wobei im
Falle ungleichförmiger Flanschen jedoch der dickere Flanschteil an jenen Stellen,
wo das Profil an den Querspanten anliegt, ausgenommen ist. Beim Anlegen wird somit
die Lehre zu den Querspanten hingespannt und in schräggestellter Lage fixiert, zur
Kompensation unterschiedicher Biegeverhältnisse bei ungeichen Flanschen.
[0005] Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Darin
zeigen Fig. 1 die auf einem in Bau befindlichen Schiffskörper angebrachte Lehre zur
Abnahme des Biegeprofiles, Fig. 2 einen Abschnitt der Lehre im Aufriß und Fig. 3
im Querschnitt, gemäß der Linie A/a der Fig. 2. Fig. 4 zeigt den Querschnitt der
Fig. 1.
[0006] Wie man aus der Zeichnung erkennen kann, besteht die Lehre 1 aus einer Vielzahl von
Profilabschnitten 2 des gleichen Profiles, wie es für die Schiffshaut 3 verwendet
wird, so daß sie in die Profile 3 hineinpaßt und leicht ineinandergefügt werden kann.
Diese Abschnitte 2 sind durch Laschen 4 mit Schrauben 5 miteinander verbunden, wobei
die Schraublöcher so groß oder Langlöcher sind, daß eine Winkelverstellbarkeit gegeben
ist. Zur Ereichterung des Einfügens sind die Profilabschnitte 2 an den Ecken 6 abgeschrägt.
Der Ablauf ist nun folgender:
[0007] Es wird zuerst die Lehre 1 mit gelockerten Schrauben 5 auf das Querspantenskelett
7 aufgelegt und so gebogen, daß sie auf der ganzen Länge anliegt. Sodann werden die
Schrauben 5 festgezogen und damit die Krümmung fixiert. Die Lehre 1 wird nun abgenommen
und entweder auf dem Boden oder auf die Biegemaschine aufgelegt, die Krümmung ausgemessen
und auf die Anschlagböcke der Biegemaschine übertragen und somit diese danach eingestellt.
Sodann wird das entsprechende Schiffsrumpfaußenprofil 3 gebogen und auf das Querspantenskelett
7 montiert. Nun gelangt wieder die Lehre 1 zum Einsatz und wird auf das montierte
Schiffsrumpfaußenprofil 3 aufgelegt und damit die Form des nächsten Schiffsrumpfaußenprofiles
3 bestimmt, bis der Schiffskörper fertig ist.
[0008] Um auch bei stark unterschiedlichen Flanschstärken der Schiffsrumpfaußenprofile 3
die richtige Endkurve zu erhalten, sind an den Profilabschnitten 2 derLehre 1, welche
an den Querspanten 7 zur Anlage kommen, die langen Flanschen 8 auf die Breite der
anderen Flansche (Fig. 4) abgeschnitten, so daß eine um diese Flanschhöhe geringere
Breite entsteht, die beim Anlegen und Festspannen mit Schraubzwinge 9 oder dgl. (Fig.
1 und 4) eine größere Schrägstellung der Lehre bewirkt, als sie dem Schiffsquerschnitt
entsprechen würde. Dadurch wird eine geringere Säbelungskurve markiert, als sie dem
Rumpfverlauf entsprechen würde. Diese ist aber die Kompensation dafür, daß beim Biegen
um die kleine Trägheitsachse in Folge der größeren Dehnungen des steiferen Flansches
ein zusätzlicher Säbelungseffekt auftritt, der sonst zu einer Über- bzw. Untersäbelung
führen würde.
1. Mittels Schraubklemmen verstellbare Lehre aus Profilelementen, die mittels Laschen
verbunden sind, zur Bestimmung der Biegekurven für Schiffswandaußenprofile, dadurch
gekennzeichnet, daß die Profilelemente aus Abschnitten (2) des Schiffswandprofiles
(3) bestehen, die mittels Schrauben (5) und Laschen (4) untereinander verbunden
sind, wobei im Falle ungleichförmiger Flanschen jedoch der dickere Flanschteil (8)
an jenen Stellen, wo das Profil (3) an den Querspanten anliegt, ausgenommen, d.h.
auf die Breite des dünneren Flansches reduziert ist.
2. Lehre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (2) an der unteren
Seite an den Ecken zum leichteren Einhängen abgeschrägt sind.