(19)
(11) EP 0 213 107 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.03.1987  Patentblatt  1987/10

(21) Anmeldenummer: 86890192.7

(22) Anmeldetag:  26.06.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B63B 3/16, B21D 25/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.07.1985 AT 1947/85

(71) Anmelder:
  • Austria Metall Aktiengesellschaft
    A-5282 Braunau am Inn (AT)
  • Eder, Theodor Dipl.-Ing.
    AT-2380 Perchtoldsdorf (AT)

(72) Erfinder:
  • Koser, Jaroslav, Dipl.-Ing.
    AT-5282 Braunau am Inn (AT)
  • Eder, Theodor, Dipl.-Ing.
    AT-2380 Perchtoldsdorf (AT)

(74) Vertreter: Kaan, Peter (AT) 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Biegekurven für das Reckbiegen von Schiffsrumpfaussenprofilen


    (57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein mittels Schraub­klemmen verstellbare Lehre aus Profilelementen (2), die mittels Laschen (4) verbunden sind, zur Bestimmung der Bie­gekurven für Schiffswandaußenprofile (3), wobei die Profil­elemente aus Abschnitten (2) des Schiffswandprofiles (3) beste­hen, die mittels Schrauben (5) und Laschen (4) untereinander ver­bunden sind, wobei im Falle ungleichförmiger Flanschen jedoch der dickere Flanschteil (8) an jenen Stellen, wo das Profil an den Querspanten anliegt, ausgenommen, d.h. auf die Breite des dünneren Flansches reduziert ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein mittels Schraub­klemmen verstellbare Lehre aus Profilelementen, die mit­tels Laschen verbunden sind, zur Bestimmung der Biege­kurven für Schiffswandaußenprofile.

    [0002] Wie in der AT-PS 375 320 und den Patentanmeldungen EPA 0 049 871 und EPA 0 119 398 beschrieben, wird ein Schiffs­körper aus einzelnen Strangpreßprofilen hergestellt, die nut- und federartig ineinandergreifen und mittels Flan­schen miteinander und mit dem Querspantenskelett ver­schraubt sind. Dazu ist es erforderlich, die Profile, die in Folge ihrer Flanschen sehr steif sind, um beide Trägheitsachsen zu biegen. Besonders das Biegen um die große Trägheitsachse mit dem großen Widerstandsmoment bereitet dabei die größten Schwierigkeiten, da hiezu eigene Vorrichtungen, z.B. die Reckbiegemaschine gemäß EPA 0 177 027 zum Einsatz gelangen müssen und die Anfor­derungen an die Genauigkeit groß sind, da sonst die Pro­file nicht auf der ganzen Länge ineinander passen.

    [0003] Die Bestimmung der Biegekurve (Säbelung), die für jedes Profil entsprechend der Rumpfkrümmung anders ist, stellt die Aufgabe für vorliegende Erfindung dar. Es ist zwar be­kannt, daß eine verstellbare Lehre, welche aus Profilele­menten besteht, die miteinander durch Laschen verstellbar verbunden und mit Schrauben feststellbar sind und noch verschiebbare Nadeln besitzen, zum genauen Abnehmen der Kontur einer Autokarosserie zu verwenden, doch ist dieses Gerät für den oben angeführten Zweck nicht anwendbar, wo die Längskurve (Säbelung) eines bestimmten Profils mit un­terschiedlicher Flanschstärke, welches durch ein unter­schiedliches Biegeverhalten erhält, bestimmt werden muß.

    [0004] Bei stark unterschiedlichen Flanschstärken ergibt sich nämlich noch zusätzlich das Problem, daß beim Auflegen und Biegen um die kleine Trägheitsachse bei der Montage zur Befestigung an den Querspanten sich die einmal fest­gestellte und auf der Biegemaschine erzeugte Kurve än­dert, also die Säbelung verstärkt oder vermindert wird. Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lehre aus Abschnitten des Schiffswandprofiles be­stehen, die mittels Schrauben und Laschen untereinander verbunden sind, wobei im Falle ungleichförmiger Flan­schen jedoch der dickere Flanschteil an jenen Stellen, wo das Profil an den Querspanten anliegt, ausgenommen ist. Beim Anlegen wird somit die Lehre zu den Querspan­ten hingespannt und in schräggestellter Lage fixiert, zur Kompensation unterschiedicher Biegeverhältnisse bei ungeichen Flanschen.

    [0005] Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung bei­spielsweise dargestellt. Darin zeigen Fig. 1 die auf einem in Bau befindlichen Schiffskörper angebrachte Lehre zur Abnahme des Biegeprofiles, Fig. 2 einen Ab­schnitt der Lehre im Aufriß und Fig. 3 im Querschnitt, gemäß der Linie A/a der Fig. 2. Fig. 4 zeigt den Quer­schnitt der Fig. 1.

    [0006] Wie man aus der Zeichnung erkennen kann, besteht die Lehre 1 aus einer Vielzahl von Profilabschnitten 2 des gleichen Profiles, wie es für die Schiffshaut 3 verwen­det wird, so daß sie in die Profile 3 hineinpaßt und leicht ineinandergefügt werden kann. Diese Abschnitte 2 sind durch Laschen 4 mit Schrauben 5 miteinander verbun­den, wobei die Schraublöcher so groß oder Langlöcher sind, daß eine Winkelverstellbarkeit gegeben ist. Zur Er­eichterung des Einfügens sind die Profilabschnitte 2 an den Ecken 6 abgeschrägt. Der Ablauf ist nun folgender:

    [0007] Es wird zuerst die Lehre 1 mit gelockerten Schrauben 5 auf das Querspantenskelett 7 aufgelegt und so gebogen, daß sie auf der ganzen Länge anliegt. Sodann werden die Schrauben 5 festgezogen und damit die Krümmung fixiert. Die Lehre 1 wird nun abgenommen und entweder auf dem Bo­den oder auf die Biegemaschine aufgelegt, die Krümmung ausgemessen und auf die Anschlagböcke der Biegemaschine übertragen und somit diese danach eingestellt. Sodann wird das entsprechende Schiffsrumpfaußenprofil 3 ge­bogen und auf das Querspantenskelett 7 montiert. Nun ge­langt wieder die Lehre 1 zum Einsatz und wird auf das montierte Schiffsrumpfaußenprofil 3 aufgelegt und damit die Form des nächsten Schiffsrumpfaußenprofiles 3 be­stimmt, bis der Schiffskörper fertig ist.

    [0008] Um auch bei stark unterschiedlichen Flanschstärken der Schiffsrumpfaußenprofile 3 die richtige Endkurve zu er­halten, sind an den Profilabschnitten 2 derLehre 1, welche an den Querspanten 7 zur Anlage kommen, die lan­gen Flanschen 8 auf die Breite der anderen Flansche (Fig. 4) abgeschnitten, so daß eine um diese Flansch­höhe geringere Breite entsteht, die beim Anlegen und Festspannen mit Schraubzwinge 9 oder dgl. (Fig. 1 und 4) eine größere Schrägstellung der Lehre bewirkt, als sie dem Schiffsquerschnitt entsprechen würde. Dadurch wird eine geringere Säbelungskurve markiert, als sie dem Rumpfverlauf entsprechen würde. Diese ist aber die Kom­pensation dafür, daß beim Biegen um die kleine Trägheits­achse in Folge der größeren Dehnungen des steiferen Flan­sches ein zusätzlicher Säbelungseffekt auftritt, der sonst zu einer Über- bzw. Untersäbelung führen würde.


    Ansprüche

    1. Mittels Schraubklemmen verstellbare Lehre aus Profil­elementen, die mittels Laschen verbunden sind, zur Bestimmung der Biegekurven für Schiffswandaußenpro­file, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilelemente aus Abschnitten (2) des Schiffswandprofiles (3) be­stehen, die mittels Schrauben (5) und Laschen (4) un­tereinander verbunden sind, wobei im Falle ungleich­förmiger Flanschen jedoch der dickere Flanschteil (8) an jenen Stellen, wo das Profil (3) an den Querspan­ten anliegt, ausgenommen, d.h. auf die Breite des dünneren Flansches reduziert ist.
     
    2. Lehre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (2) an der unteren Seite an den Ecken zum leichteren Einhängen abgeschrägt sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht