[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur wahlweisen Begrenzung einer Fahrspur.
[0002] Bei auf Fahrbahnen durchzuführenden Bauarbeiten ist es oft notwendig, die Fahrbahn
zu verengen bzw. zu verlegen. Beispielsweise kann es notwendig sein, eine Fahrspur
einer Autobahnfahrbahn auf die Gegenfahrbahn zu verlegen. Zur Absicherung der verlegten
Fahrspur werden Fahrspurbegrenzer an den Rändern der Fahrspur bzw. in der Mitte zwischen
benachbarten Fahrbahnen als Fahrbahnteiler angeordnet, die aus einer Bodenplatte und
einer von der Bodenplatte emporragenden Gummifahne oder Kunststoffahne bestehen. Diese
Fahrspurbegrenzer werden auf die Fahrbahnoberfläche aufgeklebt oder mittels Nägel,
Schrauben oder Bolzen befestigt. Da die Fahne mit der Bodenplatte fest verankert ist,
läßt sich die Fahne von der Fahrbahn nur gemeinsam mit der Bodenplatte entfernen.
[0003] Will man eine auf diese Art und Weise mit Fahrspurbegrenzern abgesicherte Fahrspur
abermals verlegen, beispielsweise zur Richtungsänderung, ist es notwendig, die Fahrspurbegrenzer
zu entfernen und an der neu gewünschten Fahrspurgrenze wiederum zu befestigen. Da
dieser Vorgang einige Zeit benötigt (auf die Bodenplatte muß nach deren Lösen von
der Fahrbahn Kleber frisch aufgetragen werden und antrocknen gelassen bzw. müssen
neue Bolzenlöcher in die Fahrbahn gebohrt werden), ist die Verlegung einer Fahrspur
kurzfristig oft nicht möglich.
[0004] Insbesondere stellt sich das Problem bei Teilung einer Autobahnrichtungsfahrbahn
in drei Fahrspuren, von denen zwei in eine Richtung, z.B. stadtauswärts, und eine
in die entgegengesetzte Richtung führen, wenn man zum Zweck der Erleichterung des
stadteinwärts fließenden Rückflutverkehrs eine der beiden stadtauswärts führenden
Fahrspuren in die entgegengesetzte Richtung umkehren will. In diesem Fall müssen vor
Einsetzen des Rückflutverkehrs in einer sehr kurzen Zeitspanne die zwischen den in
unterschiedliche Richtungen führenden Fahrspuren angeordneten Fahrspurbegrenzer um
eine Fahrspur versetzt werden.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung zu schaffen, die es ermöglicht,
in einer kurzen Zeitspanne und ohne großen Material- und Kostenaufwand Fahrspuren
zu verlegen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Mehrzahl von Markierungs-Sätzen gelöst,
die jeweils aus mindestens zwei auf der Fahrbahnoberfläche befestigten, z.B. aufgeklebten
Bodenplatten und einer in eine Ausnehmung einer der Bodenplatten einsetzbaren bzw.
entfernbaren Fahne gebildet sind, wobei die Fahne jeweils von oben oder von der Seite
her in die Ausnehmung einer Bodenplatte einsetzbar ist und eine Verbindungseinrichtung
zum leichten und schnellen Lösen der Fahne von der Bodenplatte vorgesehen ist und
wobei die Markierungs-Sätze derart an benachbarten Fahrbahnen angeordnet sind, daß
mindestens eine Reihe von Bodenplatten ohne Fahnen jeweils entlang einer Fahrspur
und eine Reihe von mit Fahnen ausgestatteten Bodenplatten entlang einer weiteren benachbarten
Fahrspur vorgesehen ist.
[0007] Erfindungsgemäß kann man zwecks Änderung einer Fahrspur die Fahne schnell aus der
Bodenplatte entfernen, wobei keinerlei Manipulationen, insbesondere keine Manipulationen
mit einem Werkzeug erforderlich sind, und ebenso schnell und wiederum ohne die Notwendigkeit
von zeitaufwendigen Manipulationen in eine bereits auf der Fahrbahn an der gewünschten
Stelle befestigte Bodenplatte einsetzen, wodurch nur eine kurze Zeitspanne zum Versetzen
einer Fahrspur notwendig ist, so daß auch ein Versetzen einer sich über mehrere Kilometer
erstreckenden Fahrspur ohne wesentliche Verkehrsbehinderung möglich ist.
[0008] Aus der DE-A - 25 22 935 und der DE-A - 30 33 660 sind Straßenmarkierungsnägel mit
an Bodenplatten lösbar montierten, Reflektorteile tragenden und von den Bodenplatten
emporragenden Markierungsfahnen bekannt. Die Markierungsfahnen sind hierbei nachträglich
an den bereits auf der Fahrbahn befestigten Bodenplatten befestigbar und von diesen
lösbar, jedoch sind die Verbindungsmittel zwischen Markierungsfahnen und Bodenplatten
kompliziert gestaltet und können nur mittels eines Werkzeuges oder umständlicher Manipulationen
betätigt werden.
[0009] Aus der EP-A2 - 0 134 607 ist eine Leiteinrichtung zur Baustellensicherung mit einer
Ständerplatte bekannt, in die ein Ständerprofil eingesetzt ist, wobei das Ständerprofil
mittels mechanischer Mittel formschlüssig in einer Ausnehmung der Ständerplatte verspannbar
ist. Auch hierbei ist ein Lösen des Ständerprofiles von der Ständerplatte mit zeitraubenden
Manipulationen verbunden.
[0010] Aus der EP-A1 - 0 125 817 ist eine Einrichtung zum Verlegen eines Spurteilers bekannt,
wobei der Spurteiler aus in Form einer Gliederkette aneinander angelenkten, auf der
Fahrbahnoberfläche aufliegenden, erhabenen Teilen gebildet ist. Diese Teile können
mittels einer bogenförmig gestalteten Aufnahme von einer Seite einer Fahrbahn auf
die andere Seite der Fahrbahn verlegt werden. Nachteilig ist hierbei, daß ein einfaches
Verlegen des Fahrbahnteilers nur dann möglich ist, wenn dieser mit der Fahrbahn nicht
verbunden ist, d.h. lose auf der Fahrbahn aufliegt. Im Falle des Verklebens müssen
die Teile erst von der Fahrbahn gelöst und nach Verbringen in die neue Position wiederum
mit der Fahrbahn verklebt werden, was umständlich und mit Wartezeiten verbunden ist.
[0011] Aus der GB-A - 1,560,288 ist ein Straßenmarkierungsnagel bekannt, der in eine an
der Fahrbahn vorgesehene Bohrung einsetzbar ist und gegenüber dieser durch ein dübbelartiges
Verbindungsmittel fixierbar ist. Auf den Markierungsnagel ist eine Hülse aufsetzbar,
die jedoch als Fahrbahnteiler nicht verwendbar ist, da sie nicht überfahrbar ist.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungseinrichtung
als sich von mindestens einer Seite der Bodenplatte quer in die Bodenplatte hineinerstreckende,
nach oben offene Nut und als am unteren Ende der Fahne korrespondierend zur Nut vorgesehener
Fortsatz ausgebildet ist.
[0013] Zwecks einfacher Manipulation ist vorteilhaft jede Fahne mit mindestens einer als
Griffloch dienenden Ausnehmung versehen.
[0014] Zum schnellen Ein- und Ausbau einer Fahne ist zweckmäßig zwischen der Nut der Bodenplatte
und dem Fortsatz der Fahne eine Schnapp-Sicherung vorgesehen, die von einer sich quer
zur Nut bzw. zur Fahne erstreckenden Erhebung an einem dieser Teile und einer korrespondierenden
Einbuchtung am Gegenstück gebildet ist.
[0015] Aus der FR-A - 1.150.240 ist ein Fahrspurbegrenzer mit einem in die Fahrbahn einsetzbaren
Stein bekannt, der eine zur Seite hin offene schwalbenschwanzförmige Nut aufweist,
in die eine Fahne von der Seite her einschiebbar ist. Da der Stein, um überrollt werden
zu können, so weit in die Fahrbahn versenkt werden muß, bis die Nut mit ihrer Seitenöffnung
unterhalb der Fahrbahnoberfläche liegt, ist es erforderlich, zum Ein- bzw. Ausbau
der Fahne den Stein aus der Fahrbahn herauszuheben, wodurch er für eine wahlweise
Begrenzung einer Fahrspur ungeeignet ist.
[0016] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1
eine Frontansicht eines Fahrspurbegrenzers und Fig. 2 eine Seitenansicht desselben
in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 zeigen. Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen jeweils
einen Autobahnabschnitt mit Gegenverkehrsbereich bei einer Baustelle, wobei Fig. 3
den Gegenverkehrsbereich mit zwei Spuren in die eine erste Richtung und einer Fahrspur
in die entgegengesetzte Richtung und Fig. 4 nur eine Fahrspur in die erste Richtung
und zwei Fahrspuren in die entgegengesetzte Richtung zeigen.
[0017] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform eines Fahrspurbegrenzers weist
eine von oben gesehen rechteckige Bodenplatte 1 auf, die als niedriger Pyramidenstumpf
ausgebildet ist. Die Unterseite 2 der Bodenplatte ist mit einem Gitterrücken 3 versehen,
der die Haftung eines Klebers, mit dem die Bodenplatte auf einer Fahrbahn aufgeklebt
werden kann, vergrößert. In den schrägen Seitenflächen 4 der Bodenplatte können Rückstrahler
5 eingegossen sein. Die Bodenplatte 1 ist vorzugsweise aus Gummi oder Kunststoff gefertigt.
[0018] In eine Ausnehmung 6 der Bodenplatte 1 ist eine Fahne 7, die vorzugsweise aus Gummi
oder Kunststoff gefertigt ist, eingesetzt. Zur Halterung der Fahne 7 in der Bodenplatte
1 dient eine Verbindungseinrichtung, die in der Bodenplatte 1 als T-förmige oder schwalbenschwanzförmige,
nach oben offene Nut ausgebildet ist. Die Nut 8 ist zumindest nach einer schrägen
Seitenfläche 4 der Bodenplatte hin offen und erstreckt sich parallel zur Längsseite
der Bodenplatte 1 quer durch deren Oberseite 9, so daß die Fahne 7 in Richtung des
Doppelpfeiles 10 in die Bodenplatte 1 von der Seite her eingeschoben bzw. in der entgegengesetzten
Richtung aus der Bodenplatte 1 entfernt werden kann, ohne daß die Bodenplatte von
der Fahrbahn entfernt werden muß. Zur Verbindungseinrichtung gehört weiters ein am
unteren Ende der Fahne 7 angeordneter T-förmiger oder schwalbenschwanzförmiger Fortsatz
11, dessen Querschnitt korrespondierend zum Querschnitt der Nut 8 ausgebildet ist.
Die Fahne 7 kann ebenfalls mit rückstrahlenden Einrichtungen 12, beispielsweise mit
einer rückstrahlenden Folie, versehen sein.
[0019] In den Fig. 3 und 4 ist das Umstecken der Fahnen auf einer Autobahnfahrbahn 19 mit
Gegenverkehr dargestellt. Eine der Fahrbahnen ist z.B. durch eine Baustelle 20 für
längere Zeit blockiert. Je nach Verkehrsaufkommen soll die Gegenfahrbahn 19 zwei Fahrspuren
21, 22 stadtauswärts und eine 23 stadteinwärts oder eine Fahrspur 21 stadtauswärts
und zwei Fahrspuren 22', 23 stadteinwärts aufweisen. Zu diesem Zweck sind an den beiden
Rändern 24 der mittleren Fahrspur 22 Bodenplatten 1 der erfindungsgemäßen Fahrspurbegrenzer
befestigt, beispielsweise aufgeklebt.
[0020] Gemäß Fig. 3 ist die stadteinwärts führende Fahrspur 23 zu den stadtauswärts führenden
Fahrspuren 21, 22 durch jeweils in die Bodenplatten 1 eingesetzte Fahnen 7 deutlich
sichtbar abgegrenzt. Zwischen den beiden benachbarten stadtauswärts führenden Fahrspuren
sind lediglich Bodenplatten 1 ohne Fahnen befestigt, welche Bodenplatten 1 als Markiernägel
dienen, die zum Zweck des Überholens überfahren werden dürfen.
[0021] Sollen beispielsweise zur Aufnahme des in die Stadt rückflutenden Verkehrs zwei Fahrspuren
22', 23 stadteinwärts zur Verfügung gestellt werden, werden die zwischen den Fahrspuren
22 und 23 angeordneten Fahnen 7 aus den Bodenplatten 1 entfernt, wobei die Bodenplatten
1 auf der Fahrbahn 19 verbleiben, und in die zwischen den benachbarten Fahrspuren
21, 22 angeordneten Bodenplatten eingesetzt. Dieser Vorgang kann, da die Bodenplatten
1 an Ort und Stelle verbleiben, schnell und einfach durchgeführt werden, beispielsweise
von einem Auto aus, das die mittlere Fahrspur 22 (bzw. 22') entlangfährt. Auf diese
Art und Weise ist es möglich, in kürzester Zeit einen Fahrspurwechsel über lange Fahrbahnstrecken
vorzunehmen.
[0022] Zum einfachen Manipulieren der Fahnen 7 weisen diese jeweils mindestens eine die
Fahne durchsetzende Ausnehmung 25, die als Griffloch dient, auf. Zur Lagesicherung
der Fahne 7 in der Bodenplatte 1 ist im Boden der Nut 8 eine sich quer zur Nut erstreckende
Erhebung 26 angeformt, die mit einer am Fortsatz 11 der Fahne 7 vorgesehenen, zur
Erhebung 26 korrespondierenden Einbuchtung 27 zusammenwirkt und gemeinsam mit dieser
eine durch Verschieben der Fahne 7 gegenüber der Bodenplatte 1 leicht lösbare Schnapp-Sicherung
der Fahne gegenüber der Bodenplatte bildet.
1. Einrichtung zur wahlweisen Begrenzung einer Fahrspur (21, 22, 23), gekennzeichnet
durch eine Mehrzahl von Markierungs-Sätzen, die jeweils aus mindestens zwei auf der
Fahrbahnoberfläche befestigten, z.B. aufgeklebten Bodenplatten (1) und einer in eine
Ausnehmung (6) einer der Bodenplatten (1) einsetzbaren bzw. entfernbaren Fahne (7)
gebildet sind, wobei die Fahne (7) jeweils von oben oder von der Seite her in die
Ausnehmung (6) einer Bodenplatte (1) einsetzbar ist und eine Verbindungseinrichtung
zum leichten und schnellen Lösen der Fahne (7) von der Bodenplatte (1) vorgesehen
ist und wobei die Markierungs-Sätze derart an benachbarten Fahrbahnen angeordnet sind,
daß mindestens eine Reihe von Bodenplatten (1) ohne Fahnen (7) jeweils entlang einer
Fahrspur (21, 22, 23) und eine Reihe von mit Fahnen (7) ausgestatteten Bodenplatten
(1) entlang einer weiteren benachbarten Fahrspur (21, 22, 23) vorgesehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtung
als sich von mindestens einer Seite (4) der Bodenplatte (1) quer in die Bodenplatte
(1) hineinerstreckende, nach oben offene Nut (8) und als am unteren Ende der Fahne(7)
korrespondierend zur Nut vorgesehener Fortsatz (11) ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Fahne (7)
mit mindestens einer als Griffloch dienenden Ausnehmung (25) versehen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Nut
(8) der Bodenplatte (1) und dem Fortsatz (11) der Fahne (7) eine Schnapp-Sicherung
vorgesehen ist, die von einer sich quer zur Nut (8) bzw. zur Fahne (7) erstreckenden
Erhebung (26) an einem dieser Teile und einer korrespondierenden Einbuchtung (27)
am Gegenstück gebildet ist.