[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hydrophobieren von Leder und Pelzen mit
einem Siliconöl und dem Salz einer N-(C₉-C₂₀-Acyl)-aminosäure als Emulgator für das
Siliconöl, das in wäßriger Phase während oder nach der Nachgerbung durchgeführt wird,
sowie die Verwendung von Salzen von N-(C₉-C₂₀-Acyl)-aminosäuren zum Emulgieren von
Siliconöl in wäßriger Phase bei der Hydrophobierung von Leder und Pelzen und die dabei
verwendeten Gemische.
[0002] Für Leder und Pelze sind die verschiedensten Verfahren zum Hydrophobieren bekannt.
Beispielsweise werden für diese Veredelungsstufe auch Siliconöle verwendet. Die verwendeten
Polysiloxane werden dabei stets in organischen Lösungsmitteln gelöst, wie Benzin oder
chlorierte Kohlenwasserstoffe, zur Anwendung gebracht. Nachteilig beim Arbeiten mit
diesen Lösungsmitteln sind die gesundheitsschädlichen und umweltverschmutzenden Wirkungen
sowie die Brandgefahr bei der Verwendung von Benzin. Die Hydrophobierung mit Hilfe
von organischen Lösungsmitteln bedeutet auch einen zusätzlichen Arbeitsgang und damit
einen wesentlich vermehrten Aufwand.
[0003] N-Acylaminosäuren, insbesondere Fettsäuresarkoside, z.B. N-Oleoyl-sarkosin, sind
in Form ihrer Salze bekannt als Emulgatoren für Paraffine und Wachse, die beispielsweise
auch bei der Hydrophobierung von Leder verwendet werden können. Die mit Wachsen und
Paraffinen erreichbaren Effekte reichen für die heutigen hohen Anforderungen nicht
immer aus und werden in der Regel ergänzt durch eine gesonderte Nachhydrophobierung
mit beispielsweise Fluorchemikalien oder Siliconölen, die aus organischer Phase aufgebracht
werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Hydrophobieren von Leder und Pelzen
zu entwickeln, bei dem organische Lösungsmittel nicht notwendig und eine Hydrophobierung
mit einem Siliconöl in wäßriger Phase erfolgen kann, wobei der anwendungstechnische
Effekt auf Leder und Pelze wenigstens gleichwertig dem von Siliconölen aus organischen
Lösungsmitteln sein soll.
[0005] Die Lösung der Aufgabe besteht in einem Verfahren zum Hydrophobieren von Leder und
Pelzen, bei dem man ein Siliconöl mit dem Salz einer N-(C₉-C₂₀-Acyl)-aminosäure als
Emulgator in wäßriger Flotte auf die zu veredelnden Leder oder Pelze während oder
nach der Nachgerbung einwirken läßt.
[0006] Der Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, daß N-(C₉-C₂₀-Acyl)-aminosäuren, insbesondere
Fettsäuresarkoside, in Form ihrer Salze hervorragende Emulgatoren für Siliconöle
darstellen, so daß erstmals die Anwendung beim Hydrophobieren von Leder und Pelzen
in wäßriger Flotte aufgezeigt werden kann. Dabei werden für die Anwendungszwecke genügend
beständige wäßrige Emulsionen von Siliconölen nur mit dem aufgezeigten Emulgator ohne
zusätzliche weitere Hilfsmittel erreicht. Dies war umso überraschender, als die erfindungsgemäß
zu verwendenden Emulgatoren während der Anwendung auf das Leder mit aufziehen können,
so daß man eine Destabilisierung der Emulsion hätte erwarten können.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Hydrophobieren von Leder und Pelzen
mit einem Siliconöl in Gegenwart eines Salzes einer N-(C₉-C₂₀-Acyl)-aminosäure als
Emulgator, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) die wäßrige Emulsion eines Siliconöls, bestehend aus 15 bis 90 Gew.% Siliconöl,
5 bis 30 Gew.% eines Salzes einer Aminosäure mit 2 bis 6 C-Atomen und mit dem Acylrest
einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure mit 9 bis 20 C-Atomen am Aminstickstoffatom,
das gegebenenfalls zusätzlich durch Methyl substituiert sein kann, und wenigstens
5 bis Rest zu 100 Gew.% Wasser, die mit einem Alkalihydroxid, Ammoniak oder einem
Alkanolamin auf einen pH-Wert von 5 bis 12, vorzugsweise 7 bis 10, eingestellt ist,
oder
b) das wasserfreie Gemisch aus 70 bis 90 Gew.% eines Siliconöls und 10 bis 30 Gew.%
eines Alkanolaminsalzes einer Aminosäure mit 2 bis 6 C-Atomen und mit dem Acylrest
einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure mit 9 bis 20 C-Atomen am Aminstickstoffatom,
das gegebenenfalls zusätzlich durch Methyl substituiert sein kann,
in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.%, bezogen auf das Falzgewicht des Leders oder
Naßgewicht der Pelze, in wäßriger Flotte bei einem pH-Wert von 4,5 bis 8,0 auf die
zu behandelnden Leder oder Pelze während oder nach der Nachgerbung einwirken läßt
und anschließend auf einen pH-Wert von 3,0 bis 5,0 einstellt und gegebenenfalls in
der wäßrigen Lösung mit einem in der Gerberei üblichen zwei-, drei- oder vierwertigen
Metallsalz nachbehandelt.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung von Aminosäuren mit 2 bis 6 C-Atomen
und mit dem Acylrest einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure mit 9 bis 20 C-Atomen
am Aminstickstoffatom, das gegebenenfalls zusätzlich durch Methyl substituiert sein
kann, in Form eines Alkali-, Ammonium- oder Alkanolaminsalzes zum Emulgieren von Siliconöl
in wäßriger Phase bei der Hydrophobierung von Leder und Pelzen während oder nach der
Nachgerbung.
[0009] Die Erfindung betrifft somit auch die Verwendung der wäßrigen Emulsion a) oder des
wasserfreien Gemisches b) der oben angegebenen Zusammensetzung in wäßrigen Flotten
zum Hydrophobieren von Leder oder Pelzen während oder nach der Nachgerbung in einer
Menge von 0,5 bis 20 Gew.%, bezogen auf das Falzgewicht des Leders oder Naßgewicht
der Pelze.
[0010] Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß in einer
einfachen Verfahrensweise unter Vermeidung organischer Lösungsmittel ein Emulgator
für das Siliconöl gefunden wurde, der das Siliconöl ausreichend emulgiert, so daß
das Siliconöl das Leder durchdringen kann, wobei anschließend durch Zugabe von Säure
und gegebenenfalls eines mehrwertigen Metallsalzes das verwendete N-Acylaminosäuresalz
als Emulgator unwirksam gemacht wird, so daß die volle hydrophobierende Wirkung des
Siliconöls zum Tragen kommt. Betont sei, daß die Mitverwendung von organischen Lösungsmitteln
und zusätzlichen Hilfsmitteln, beispielsweise nichtionischen Emulgatoren, vermieden
werden können.
[0011] Als Siliconöle kommen die handelsüblichen Siliconöle mit Viskositäten von 30 bis
1.000 mPa·s, bevorzugt 80 bis 500 mPa·s, in Betracht. Solche Siliconöle kann der
Fachmann ohne weiteres beispielsweise Römpps Chemie-Lexikon, 7. Aufl., Stuttgart,
1975, S. 3223ff, oder Ullmanns Enzyklopädie der techn. Chemie, 4. Aufl., 1982, Band
21, S. 512ff, entnehmen. Geeignet sind beispielsweise Siliconöle, bei denen die restlichen
Valenzen des Siliciums durch Kohlenwasserstoffreste, insbesondere Methyl, aber auch
Ethyl, Propyl oder Phenyl, abgesättigt sind. Ganz besonders bevorzugt sind solche
Siliconöle, die in ihren Kohlenwasserstoffresten teilweise organofunktionelle Gruppen,
wie Amino-, Mercapto- oder Carboxylgruppen, tragen. Aufgrund dieser funktionellen
Gruppen lassen sie sich leichter emulgieren und dadurch besser an die Lederfasern
binden. Die angegebenen Viskositäten sind dabei ein praktisches Maß für die Molekulargewichte,
die häufig nur mit großem Aufwand bestimmt werden können.
[0012] Bevorzugte Siliconöle sind Dimethylpolysiloxane mit einer Viskosität von 80 bis 110
mPa·s, Phenylmethyl-Polysiloxane mit einer Viskosität von 85 bis 120 mPa·s, Dimethylpolysiloxane
mit Aminogruppen als reaktive Gruppen, charakterisiert durch eine Aminzahl von etwa
0,8 bis 1,0 und einer Viskosität von 30 bis 50 mPa·s, sowie Dimethylpolysiloxane mit
Carboxylgruppen als reaktive Gruppen und zwar im Durchschnitt mit 2 bis 10 Carboxylgruppen
pro Molekül.
[0013] Ganz besonders bevorzugt sind Dimethylpolysiloxane, deren Methylgruppen teilweise
durch Mercaptopropyl- (-CH₂-CH₂-CH₂-SH) oder Aminopropylgruppen (-CH₂-CH₂-CH₂-NH₂)
als reaktive Gruppen ersetzt sind. In der Regel sind 1 bis 5 %, bevorzugt ca. 3 %,
der Methylgruppen in der Kette durch diese reaktiven Substituenten ersetzt. Es handelt
sich um handelsübliche Dimethylpolysiloxane mit endständigen -Si(CH₃)₃-Gruppen, die
durch einen Viskositätsbereich von 130 bis 200, bevorzugt 145 bis 180 mPa·s, charakterisiert
werden können. Die bevorzugten und besonders bevorzugten Siliconöle sind handelsübliche
Produkte.
[0014] Von den N-(C₉-C₂₀-Acyl)-aminosäuren mit 2 bis 6 C-Atomen sind solche mit 2 bis 4
C-Atomen, mit der Aminogruppe in α-Stellung zur Carboxylgruppe und die am Aminstickstoffatom
zusätzlich durch eine Methylgruppe substituiert sind, bevorzugt. Davon weisen eine
besondere überlegene Wirkung die Fettsäuresarkoside von gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren mit 9 bis 20, bevorzugt 16 bis 18, C-Atomen auf.
[0015] Als Salze kommen die Alkalisalze, insbesondere des Natriums oder Kaliums, die Ammoniumsalze
oder Salze eines Mono-, Di- oder Trialkanolamins mit 2 bis 4 C-Atomen im Alkanolrest,
insbesondere des Mono-, Di- oder Triethanolamins, in Betracht.
[0016] Das besonders bevorzugte Sarkosid ist das Ölsäuresarkosid oder N-Oleoyl-sarkosin
(Medialansäure). Weiterhin sind insbesondere das N-Stearoyl-sarkosin, N-Lauroyl-sarkosin
und N-Isononanoyl-sarkosin hervorzuheben, jeweils in Form der obengenannten Salze.
[0017] Das Siliconöl und das Salz der N-Acylaminosäure werden vorteilhaft in Form einer
wäßrigen Emulsion als Konzentrat, bestehend aus 15 bis 90 Gew.% eines oben bezeichneten
Siliconöls, 5 bis 30 Gew.% eines oben bezeichneten Salzes einer N-(C₉-C₂₀-Acyl)-aminosäure
und wenigstens 5 bis Rest zu 100 Gew.% Wasser, wobei mit einem Alkalihydroxid, Ammoniak
oder einem Alkanolamin ein pH-Wert von 5 bis 12, vorzugsweise 7 bis 10 eingestellt
worden ist, angewandt. Das bevorzugte Konzentrat enthält 30 bis 60 Gew.% Siliconöl,
5 bis 30 Gew.% Salz einer N-(C₉-C₂₀-Acyl)-aminosäure und 65 bis 10 Gew.% Wasser, wobei
der pH-Wert auf einen ganz bevorzugten Bereich von 7,5 bis 8,5 eingestellt worden
ist.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform wird ein wasserfreies Konzentrat, bestehend aus
70 bis 90 Gew.% Siliconöl und 10 bis 30 Gew.% einer der oben definierten N-Acyl-aminosäuren
in Form eines Mono-, Di- oder Trialkanolaminsalzes, verwendet.
[0019] Bei der Zugabe einer solchen wasserfreien Mischung zur wäßrigen Flotte wird das Siliconöl
in der wäßrigen Phase von selbst durch das verwendete Salz emulgiert.
[0020] Es wird darauf hingewiesen, daß als zu verwendendes Konzentrat die oben definierte
wäßrige Emulsion bevorzugt ist.
[0021] Die erfindungsgemäße Hydrophobierung kann mit einem bekannten Hydrophobierungsmittel
beispielsweise auf der Basis einer Paraffin- oder Wachsemulsion kombiniert werden,
d.h. gleichzeitig oder im Anschluß an eine in wäßriger Flotte üblichen Hydrophobierung.
Dabei wird eine deutliche Verbesserung der Hydrophobierungseffekte erreicht.
[0022] Die oben beschriebenen Konzentrate können, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung,
zusätzlich 5 bis 45, bevorzugt 10 bis 30, Gew.% festes und/oder flüssiges Paraffin,
beispielsweise Paraffin mit einem Schmelzpunkt von 20 bis 100°C, Paraffinöl oder
Weißöl, eines natürlichen Fettes oder Öles, wie Fischtran oder Knochenöl, oder eines
synthetischen oder natürlichen Wachses, wie Polyethylenwachse, Polyisobutylenwachse,
Bienenwachs oder Karnaubawachs, enthalten, wobei zweckmäßigerweise das Gewichtsverhältnis
Siliconöl zu Paraffin den Wert von 1:1 nicht überschreitet. Für eine solche Kombination
sind besonders bevorzugt festes Paraffin mit einem Schmelzpunkt zwischen 40 und 60°C
und Weißöl. Die angegebenen Mengen an Paraffin, Fetten, Ölen oder Wachsen werden von
den Konzentraten problemlos aufgenommen.
[0023] Bei der praktischen Anwendung wird während oder anschließend an die Nachgerbung
gegebenenfalls zusammen mit Farbstoffen ein oben bezeichnetes Konzentrat, bezogen
auf das Falzgewicht des Leders oder Naßgewicht der Pelze, in einer Menge von 0,5 bis
20 Gew.%, bevorzugt 2 bis 10 Gew.%, verwendet. Zweckmäßigerweise wird dabei das verwendete
Konzentrat im Verhältnis 1:2 bis 1:5 mit Wasser verdünnt und der Arbeitsflotte zugegeben.
[0024] Die erfindungsgemäße Hydrophobierung kann auch zweistufig während und nach der Nachgerbung
erfolgen. Zweckmäßige Gerbstoffe für die Nachgerbung sind vegetabilische Gerbstoffe
und synthetische Gerbstoffe, beispielsweise auf der Basis von Phenolsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensaten.
Als Farbstoffe, die gleichzeitig mitverwendet werden können, kommen beispielsweise
die üblichen verwendeten sauren, substantiven oder basischen Anilinfarbstoffe in Betracht.
[0025] Die eigentliche erfindungsgemäße Hydrophobierung während oder nach der Nachgerbung
erfolgt unter Walken in einer geeigneten Vorrichtung in an sich üblicher Weise: d.h.
bei Flottenlängen von 50 bis 2.000 %, bevorzugt 100 bis 400 %, bezogen auf das Falzgewicht
des Leders oder Naßgewicht der Pelze, Temperaturen von 20 bis 60°C, bevorzugt 35 bis
50°C, wobei zu Beginn die pH-Werte in der Regel zwischen 4,5 und 8,0, bevorzugt 4,8
bis 5,5, liegen. Im allgemeinen ist die Hydrophobierung in einer Zeit zwischen 20
bis 240, bevorzugt 30 bis 120 Minuten, beendet.
[0026] Am Ende der Hydrophobierung wird der Emulgator mit Säure, bevorzugt Ameisensäure,
fixiert, indem ein pH-Wert von 3,0 bis 5,0, bevorzugt 3,8 bis 4,0, eingestellt wird.
[0027] Die Wirkung der Hydrophobierung kann durch eine Nachbehandlung mit einem in der Gerberei
üblichen zwei-, drei- oder vierwertigen Metallsalz, insbesondere mit einem basischen
Chromsulfat, mit Aluminiumsulfat, Zirkon-, Titansulfat, Calciumchlorid oder Magnesiumsulfat,
verstärkt werden.
[0028] Von den genannten Salzen werden zweckmäßigerweise, bezogen auf das Falzgewicht des
Leders oder Naßgewicht der Pelze, 0,5 bis 5 Gew.%, bevorzugt 1 bis 2 Gew.%, eingesetzt.
Von den angegebenen Salzen sind basische Chromsulfate und Aluminiumsulfat bevorzugt.
Beispiele
[0029] Teile sind Gewichtsteile, Prozentangaben beziehen sich, soweit nicht anders vermerkt,
auf das Gewicht.
A. Herstellung erfindungsgemäß zu verwendenden Siliconöl-Mischungen
Beispiel 1
[0030] 49,2 Teile eines Dimethylpolysiloxans, bei dem 3 % der Methylgruppen in der Kette
durch Mercaptopropyl ersetzt sind, mit der Viskosität von 150 mPa·s und 9,8 Teile
N-Oleoyl-sarkosin (Ölsäuresarkosid) werden unter Rühren gemischt und auf 60°C erwärmt.
Dann wird eine auf 60°C erwärmte Mischung von 37,2 Teilen Wasser und 1,8 Teilen 50
%iger wäßriger Natronlauge unter Rühren langsam zugegeben. Die vollständige Umsetzung
zum Natriumsalz zeigt sich darin, daß sich ein konstanter pH-Wert einstellt. Anschließend
wird der pH-Wert der Mischung auf 7,5 bis 8,0 eingestellt. Die fertige Mischung läßt
man unter Rühren abkühlen.
Beispiel 2
[0031] 79,0 Teile eines Dimethylpolysiloxans, bei dem 3 % der Methylgruppen in der Kette
durch Mercaptopropyl ersetzt sind, mit einer Viskosität von 150 mPa·s und 15 Teile
N-Oleoyl-sarkosin werden gemischt und die Mischung wird unter Rühren auf 60°C erwärmt.
Dann werden bei 60°C unter Rühren 6,0 Teile Diethanolamin (100 %ig) zugegeben. Die
fertige Mischung läßt man unter Rühren abkühlen.
Beispiel 3
[0032] 41,3 Teile Wasser und 3,7 Teile wäßrige 25 %ige Natronlauge werden gemischt und
auf 60°C erwärmt. In die verdünnte Natronlauge wird eine vorher auf 60°C erwärmte
Mischung aus 30,0 Teilen eines Dimethylpolysiloxans, bei dem 3 % der Methylgruppen
durch Mercaptopropyl ersetzt sind, mit einer Viskosität von 180 mPa·s, 6,0 Teilen
festes Paraffin vom Schmelzpunkt von 52 bis 54°C, 9,5 Teilen Weißöl und 9,5 Teilen
N-Oleoyl-sarkosin eingerührt. Es wird bei 60°C gerührt, bis der pH-Wert konstant
bleibt. Anschließend wird der pH-Wert der Mischung auf 7,5 bis 8,0 eingestellt. Die
Abkühlung der Mischung erfolgt unter Rühren.
Beispiel 4
[0033] 200 Teile des in Beispiel 1 charakterisierten Dimethylpolysiloxans und 40 Teile N-Stearoyl-sarkosin
(Stearinsäuresarkosid) werden unter Rühren gemischt und auf 60°C erwärmt. Dann wird
eine auf 60°C erwärmte Mischung von 160 Teilen Wasser und 8 Teilen 50 %iger wäßriger
Natronlauge unter Rühren langsam zugegeben. Nach Einstellen des pH-Wertes auf 7,5-8
mit 50 %iger Natronlauge läßt man die Mischung unter Rühren abkühlen.
Beispiel 5
[0034] 200 Teile des in Beispiel 1 charakterisierten Dimethylpolysiloxans und 40 Teile N-Lauroyl-sarkosin
(Laurinsäuresarkosid) werden unter Rühren gemischt und auf 60°C erwärmt. Dann wird
eine auf 60°C erwärmte Mischung von 160 Teilen Wasser und 8 Teilen 50 %iger wäßriger
Natronlauge unter Rühren langsam zugegeben. Nach Einstellen des pH-Wertes auf 7,5-8
mit 50 %iger Natronlauge läßt man die Mischung unter Rühren abkühlen.
Beispiel 6
[0035] 200 Teile des in Beispiel 1 charakterisierten Dimethylpolysiloxans und 40 Teile N-Isononanoyl-sarkosin
(Isononansäuresarkosid) werden unter Rühren gemischt und auf 60°C erwärmt. Dann wird
eine auf 60°C erwärmte Mischung von 160 Teilen Wasser und 12 Teilen 50 %iger wäßriger
Natronlauge unter Rühren langsam zugegeben. Unter Rühren läßt man die Mischung abkühlen.
Beispiel 7
[0036] 160 Teile des in Beispiel 1 charakterisierten Dimethylpolysiloxans und 40 Teile N-Oleyl-sarkosin
(Ölsäuresarkosid) werden unter Rühren gemischt und auf 60°C erwärmt. Dann wird eine
auf 60°C erwärmte Mischung von 160 Teilen Wasser und 17,5 Teilen Triethanolamin unter
Rühren langsam zugegeben. Unter Rühren läßt man die Mischung abkühlen.
Beispiele 8 bis 11
[0037] Herstellung von Siliconöl-Emulsionen:
50,0 Teile eines erfindungsgemäß zu verwendenden handelsüblichen Polysiloxans werden
mit 10,0 Teilen N-Oleoyl-sarkosin unter Rühren gemischt und auf 60°C erwärmt. Dann
wird eine auf 60°C erwärmte Mischung von 36 Teilen Wasser und 4 Teilen 25 %ige wäßrige
Natronlauge unter Rühren langsam zugegeben. Durch Rühren bis zur Konstanz des pH-Wertes
wird die vollständige Umsetzung zum Natriumsalz erreicht. Anschließend wird der pH-Wert
der Mischung auf 7,8 bis 8,0 eingestellt und unter Rühren auf Raumtemperatur abgekühlt.
[0038] Eine Arbeitsweise, bei der die Mischung aus Wasser und Natronlauge vorgelegt und
die Mischung aus Siliconöl und N-Oleoyl-sarkosin unter Rühren zugegeben wird, führt
zum gleichen Ergebnis.
[0039] Als handelsübliches Polysiloxan wurden verwendet im Beispiel 8 ein Dimethylpolysiloxan
mit einer Viskosität von ca. 95 mPa·s, im Beispiel 9 ein Phenylmethyl-Polysiloxan
mit einer Viskosität von ca. 95 mPa·s, im Beispiel 10 ein aminofunktionelles Dimethylpolysiloxan
mit einer Aminzahl von etwa 0,8 bis 1,0 und einer Viskosität von 30 bis 50 mPa·s und
im Beispiel 11 ein Dimethylpolysiloxan mit 4 Carboxylgruppen im Molekül.
B. Anwendungsbeispiele
Anwendungsbeispiel A
[0040] Chromvorgegerbte Rindleder von der Falzstärke 2,2 mm, die auf einen pH-Wert von
5,0 bis 6,0 entsäuert wurden, werden, bezogen auf das Falzgewicht, mit 5 Gew.% handelsüblichen
Mimosaextrakts, 3 Gew.% eines handelsüblichen synthetischen Gerbstoffes auf Basis
Phenolsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensat, 1 Gew.% eines handelsüblichen Anilinfarbstoffs
und 5 Gew.% der unter Beispiel 1 angegebenen Silikonölemulsion 1,5 Stunden im Gerbfaß
bei 40°C gewalkt, wobei der pH-Wert der Behandlungsflotte von 100 % 5,2 bis 5,5 beträgt.
[0041] Anschließend wird mit 85 %iger Ameisensäure auf einen pH-Wert von 4,5 abgesäuert,
30 min gewalkt und danach mit Wasser von 40°C 10 min gewaschen.
[0042] In das frische Bad von 100 % Wasser und 40°C werden weitere 3 Gew.%, bezogen auf
das Falzgewicht, der unter Beispiel 1 angegebenen Silikonemulsion innerhalb von 30
min in das Leder eingewalkt. Es wird mit 85 %iger Ameisensäure auf einen pH-Wert von
3,8 bis 4,0 abgesäuert und mit 2 Gew.% eines handelsüblichen Chromgerbstoffes (Cr₂O₃-Gehalt
von 25 % und einer Basizität von 33 %) 90 min lang bei 40°C fixiert. Anschließend
werden die Leder gewaschen, mechanisch ausgereckt und getrocknet.
[0043] Die Prüfung im Bally-Penetrometer bei 15 % Stauchung ergab folgende Werte:

Anwendungsbeispiel B
[0044] Chromgegerbte und auf einen pH-Wert von 5,0 bis 6,0 entsäuerte Rindleder werden,
jeweils bezogen auf das Falzgewicht des Leders, mit 5 Gew.% Kastanienholzextrakt,
3 Gew.% eines handelsüblichen synthetischen Gerbstoffes auf Basis Naphthalinsulfosäure-Formaldehyd-Kondensat,
1 Gew.% Anilinfarbstoff und einer Mischung von 6 % eines handelsüblichen Hydrophobierungsmittels
für Leder auf Basis einer Paraffinemulsion und 3 Gew.% Silikonölemulsion gemäß Beispiel
2 2 Stunden lang gewalkt.
[0045] Anschließend wird mit Ameisensäure auf einen pH-Wert von 3,8 bis 4,0 abgesäuert
und weitere 90 min mit einem handelsüblichen Chromgerbstoff (Chromoxid-Gehalt ca.
25 %, Basizität ca. 33 %) fixiert. Nach dem Auswaschen erfolgt die übliche Trocknung.
[0046] Die Prüfung im Bally-Penetrometer bei 15 % Stauchung ergab folgende Werte:

Anwendungsbeispiel C
[0047] Chromgegerbte Rindleder (wetblue) werden nach der Entsäuerung auf pH 5,0 bis 6,0
zur Nachgerbung mit, jeweils bezogen auf das Falzgewicht des Leders, 7,5 Gew.% eines
Gemisches von vegetabilischen und synthetischen handelsüblichen Gerbstoffen auf Basis
von Naphthalinsulfosäure-Formaldehyd-Kondensat, 1,5 Gew.% eines handelsüblichen Anilinfarbstoffes
und mit 7 Gew.% eines üblichen Hydrophobierungsmittels für Leder auf Basis einer Paraffinemulsion
60 min im Faß gewalkt und anschließend weitere 30 min lang mit 3 Gew.% der Silikonölemulsion
gemäß Beispiel 1 im Faß gewalkt. Unter weiterem 30minütigem Walken wird auf einen
pH-Wert von 4,0 mit Ameisensäure abgesäuert und mit 1,5 Gew.% handelsüblichen Chromgerbstoffes
innerhalb von 90 min fixiert.
[0048] Die Leder werden wie üblich gespült und getrocknet.
[0049] Die Prüfung im Bally-Penetrometer bei 15 % Stauchung ergab folgende Werte:

Anwendungsbeispiel D
[0050] Die mit handelsüblichen Entsäuerungsmitteln auf einen pH-Wert von 5,0 bis 6,0 entsäuerten
wetblue-Leder werden, wie unter Beispiel A angegeben, nachgegerbt, gefärbt und mit,
jeweils bezogen auf das Falzgewicht, 8 Gew.% eines handelsüblichen, nicht-hydrophobierend
wirkenden Fettlickergemischs gefettet, abgesäuert auf einen pH-Wert von 4,0 und gespült.
[0051] Anschließend wird in frischer Flotte (100 %, 40°C) 30 min lang mit 4 Gew.% der unter
Beispiel 3 beschriebenen Silikonölemulsion mit Paraffin und Weißöl gewalkt und mit
1,5 Gew.% handelsüblichen Chromgerbstoffes 60 min lang fixiert.
[0052] Nach dem Auswaschen und Ausrecken erfolgt die übliche Trocknung.
[0053] Bei der Prüfung im Bally-Penetrometer bei 15 % Stauchung wurden folgende Werte festgestellt:

Anwendungsbeispiel E
[0054] Die auf einen pH-Wert von 5,0 bis 6,0 entsäuerten chromgegerbten Leder werden wie
im Beispiel A mit, jeweils bezogen auf das Falzgewicht des Leders, 7 Gew.% eines Gemisches
handelsüblicher vegetabilischer und synthetischer Gerbstoffe auf Basis von Phenolkondensat
nachgegerbt, mit 1,2 Gew.% Anilinfarbstoff gefärbt und mit 5 Gew.% handelsüblichen,
nicht-hydrophobierend wirkendem Fettlicker während 40 min gefettet.
[0055] Danach wird mit einer Mischung aus 3 Gew.% der unter Beispiel 1 angegebenen Silikonölemulsion
und 3 Gew.% eines handelsüblichen Hydrophobierungsmittels auf der Basis Paraffinemulsion
weitere 60 min gewalkt, auf pH 3,8 bis 4,0 abgesäuert, 30 min lang, und mit 5 Gew.%
eines handelsüblichen Aluminiumsalzes (Al₂SO₄)₃·18 H₂O 60 min fixiert, ausgewaschen
und wie üblich ausgereckt und getrocknet.
[0056] Die Prüfung im Bally-Penetrometer bei 15 % Stauchung ergab folgende Werte:

[0057] Die vorgenommenen Prüfungen im Bally-Penetrometer zeigen deutlich verbesserte Wasserresistenz
bei der dynamischen Prüfung bis zum Durchtritt des ersten Wassertropfens und eine
erhebliche Verringerung der Wasseraufnahme der Leder gegenüber dem bisher üblichen
Hydrophobierungsverfahren.
Anwendungsbeispiel F
[0058] Es wird gemäß Beispiel A verfahren.
[0059] Prüfung der behandelten Leder im Bally-Penetrometer bei 15 % Stauchung ergab folgende
Werte.
