[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Skischuh gemäss Oberbegriff des Anspruches
l.
[0002] Bei einem bekannten Skischuh dieser Art ist eine von Hand betätigbare Hydraulikpumpe
vorhanden, die über eine Druckverteilanordnung mit einer Anzahl von einzelnen Spanneinheiten
in Verbindung steht (EP-A-0056 959 bzw. die entsprechende US-PS 4,449,273). Diese
Spanneinheiten weisen einen in einem Zylinder geführten Spannkolben auf, dessen Kolbenstange
mit einem zu betätigenden Element am Skischuh, z.B. einem Teil einer Verschlussschnalle,
gekoppelt ist. Die Pumpe und die Spanneinheiten sind örtlich voneinander getrennt
angeordnet und über Hydraulikleitungen miteinander verbunden, die im oder durch den
Skischuh geführt werden müssen. Ausser einer aufwendigen Konstruktion hat diese
Lösung den weiteren Nachteil, dass mit den vielen verschiedenen Hydraulikverbindungen
die Gefahr einer äusserst unerwünschten Leckage besteht.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, einen Skischuh der eingangs
genannten Art zu schaffen, der in der Konstruktion einfacher und im Unterhalt problemloser
ist als der bekannte Skischuh und der im weitern kostengünstig hergestellt werden
kann.
[0004] Durch das Vorsehen einer zentralen Antriebseinheit, welche mit dem zu betätigenden
Schuhteil bzw. den zu betätigenden Schuhteilen über eine mechanische Kopplungsanordnung
verbunden ist, wird eine einfache und wartungsfreundliche Konstruktion möglich, die
zudem verhältnismässig einfach im Aufbau ist und kostengünstig hergestellt werden
kann. Bei einer hydraulischen Betätigungseinrichtung ist das Druckmedium nur in der
von ausserhalb des Skischuhs zugänglichen zentralen Antriebseinheit vorhanden, so
dass eine Leckage durch geeignete Massnahmen weitgehend vermieden werden kann. Falls
trotzdem das Druckmedium austreten soll, kann verhältnismässig leicht die Ursache
festgestellt und der Schaden behoben werden.
[0005] Die mechanische Kopplungsanordnung wird vorzugsweise durch wenigstens ein längliches,
flexibles Verbindungselement gebildet, das zweckmässigerweise ein Verbindungskabel
oder dgl. ist. In vielen Anwendungsfällen eignen sich insbesondere Bowdenzüge.
[0006] Bei einer hydraulischen Betätigungseinrichtung weist die zentrale Antriebseinheit
eine Pumpe, ein mit dieser verbundenes Reservoir für ein Hydraulikmedium sowie das
Verstellelement auf, das durch Betätigen der Pumpe in seiner Lage verändert werden
kann. Die Pumpenbetätigung erfolgt mittels eines Betätigungsorganes, das von Hand
oder mittels eines Skistockes bewegt wird.
[0007] Weitere bevorzugte Ausführungsvorteile des erfindungsgemässen Skischuhs bilden Gegenstand
der übrigen abhängigen Ansprüche.
[0008] Im folgenden werden an Hand der Zeichnung Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:
Fig. l einen Vertikalschnitt durch eine hydraulische Spannvorrichtung mit Ansicht
des hinteren Schaftteils des Skischuhs,
Fig. 2 einen weiteren Vertikalschnitt durch die Spannvorrichtung nach Fig. l mit
einer Seitenansicht des hinteren Schaftteils des Skischuhs,
Fig. 3 eine Aufsicht auf den Hydraulikblock der Spannvorrichtung nach Fig. l und
2,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch den Hydraulikblock entlang der Linie IV-IV der
Fig. 3,
Fig. 5 einen Querschnitt durch den Hydraulikblock entlang der Linie V-V der Fig. l,
Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch eine elektromotorische Spannvorrichtung und eine
Ansicht des hinteren Schaftteils des Skischus,
Fig. 7 einen weiteren Vertikalschnitt durch die Spannvorrichtung nach Fig. 6 mit einer
teilweise geschnittenen Seitenansicht des hinteren Bereichs des Skischuhs,
Fig. 8 einen Querschnitt durch die Spannvorrichtung entlang der Linie IIX-IIX der
Fig. 6 mit einem angrenzenden Teil des Skischuhs, und
Fig. 9-2l in Ansicht bzw. im Schnitt verschiedene weitere Ausführungsformen von Skischuhen
mit einer hydraulischen Spann- oder Betätigungsvorrichtung zum Betätigen von verschiedenartigen
Bauelementen.
[0009] Den in den Fig. l -8 dargestellten Ausführungsbeispielen eines erfindungsgemässen
Skischuhs l (Fig.7) ist die Anordnung einer Spannvorrichtung 3 bzw. 4 an einem schwenkbar
am Skischuh l vorgesehenen hinteren Schaftteil 2,2' gemeinsam. Wie an sich durch
die EP-A-0 ll4 209 bzw. die entsprechende US-PS 4,539,763 und die EP-A-0 l57 240
bzw. die entsprechende US-Patentanmeldung Nr. 06/7l5 684 vom 25. März l985 bekannt,
erstreckt sich je ein Kabelstrang 5,6 bzw. 7,8 beidseitig des Schuhs l über Schwenkachsteile
9,l0 bzw. ll, l2 des hinteren Schaftteils 2,2' zu einem nicht dargestellten, in den
vorstehend erwähnten Druckschriften jedoch näher beschriebenen Rückhalteteil am vorderen
Bereich des Skischuhs l. Die Spannvorrichtung 3 bzw. 4 hat die Aufgabe, den Andruck
dieses Rückhalteteils an den Fussrücken durch Spannen oder Lockern der Kabelstränge
zu regulieren, so dass der Fuss optimal hinsichtlich Bequemlichkeit und Beherrschbarkeit
des Skis im Skischuh gehalten ist. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. l bis 5 ist
ein hydraulisches Antriebssystem vorgesehen, während das zweite Ausführungsbeispiel
nach Fig. 6 bis 8 ein elektromotorisches Antriebssystem aufweist.
[0010] Im folgenden wird zuerst die Spannvorrichtung 3 mit einer zentralen hydraulischen
Antriebseinheit Z näher beschrieben. Diese besteht im wesentlichen aus einem Hydraulikblock
l4, der einen Spannkolben l5 einschliesst, einem Speicherbehälter l6 für das Hydraulikmedium
und je einem Betätigungsschaft l7, l8, die von einem gemeinsamen, am hinteren Schaftteil
2 angeformten oder befestigten Gehäuse l9 der Antriebseinheit umschlossen sind. Der
weiter nach oben aus dem Gehäuse l9 herausragende Betätigungsschaft l7 bildet mit
seinem unteren Ende einen Pumpkolben 20, der in einer Zylinderbohrung 2l des Hydraulikblocks
l4 geführt ist. Der zweite, kürzere Betätigungsschaft l8 ist in einer Bohrung 22 des
Hydraulikblocks l4 geführt und hat an seinem unteren Ende einen Stössel 23, der auf
einen durch eine Feder 24 belasteten Ventilkörper 25 drückt, wenn das im Hydrauliksystem
vorgesehene und zur An triebseinheit Z gehörende Entspannungsventil 26 zum Lösen
der Spannung der Kabelstränge 5,6 geöffnet werden soll. Beide Kabelstränge sind in
einer Schlaufe durch eine obere Querbohrung 28 des Spannkolbens l5 geführt, so dass
eine Aufwärtsbewegung des Spannkolbens l5 die Kabelstränge 5, 6 spannt.
[0011] Das Pumpendruckventil 29 befindet sich in einer horizontal verlaufenden Bohrung
30 im unteren Teil des Hydraulikblocks l4, von der aus in Strömungsrichtung hinter
dem Pumpendruckventil eine kurze Vertikalbohrung 3l (Fig.l und 5) in den den Spannkolben
l5 aufnehmenden Spannzylinder 33 des Hydraulikblocks l4 führt. Eine weitere horizontal
verlaufende Bohrung 34 stellt als Pumpendruckleitung die Verbindung zwischen der Zylinderbohrung
2l und der genannten Bohrung 30 und damit dem Pumpendruckventil 29 her. In Strömungsrichtung
hinter dem Pumpendruckventil 29 zweigt eine dritte, horizontal verlaufende und schräg
gerichtete Bohrung 35 ab, die die Verbindung zu einer das Entspannungsventil 26 aufnehmenden
Entspannungsleitung 36 herstellt, die durch eine weitere Vertikalbohrung gebildet
ist. Hinter dem durch den Stössel 23 betätigten Entspannungsventil 26 stellt eine
kurze, durch Strichlinien angedeutete Querbohrung 38 (Fig. 4) die Verbindung zu der
das Pumpenventil 40 aufnehmenden Pumpensaugleitung 4l her. In diese Saugleitung 4l
ist ein Nippelkörper 42 eingesetzt, dessen nach oben aus dem Hydraulikblock l4 abstehender
Nippelteil 43 die Verbindung zu dem oberhalb angeordneten Speicherbehälter l6 für
das Hydraulikmedium herstellt. Die Wandungen dieses Speicherbehälters l6 bestehen
vorzugsweise aus einem gummielastischen Material, so dass der Speicherbehälter l6
nicht entlüftet sein muss.
[0012] Zum Spannen der beiden durch Vertikalbohrungen 44, 45 des Hydraulikblocks l4 geführten
Kabelstränge 5,6 wird das Ende eines Skistocks in die muldenförmige Vertiefung 46
der am längeren Betätigungsschaft l7 vorgesehenen Betätigungstaste 47 eingesetzt
und mehrmals gegen den Druck einer den Betätigungsschaft l7 umschliessenden Schraubenfeder
48 (Fig. 4) nach unten gedrückt, bis die gewünschte Spannung der Kabelstränge 5,6
durch den entsprechenden Druck des Rückhalteteils auf den Fussrücken festgestellt
worden ist. Bei der Aufwärtsbewegung des Pumpenkolbens 20 durch die Kraft der Feder
48 wird Hydraulikmedium, beispielsweise ein Hydrauliköl, über die Saugleitung 4l
und das als Rückschlagventil ausgeführte Saugventil 40 aus dem Speicherbehälter l6
angesaugt. Die Abwärtsbewegung des Betätigungsschaftes l7 durch den Skistock oder
auch von Hand drückt das Hydraulikmedium anschliessend unter dem Druck des Pumpenkolbens
20 über das ebenfalls als Rückschlagventil ausgeführte Pumpendruckventil 29 in den
Spannzylinder 33, so dass der Spannkolben l5 nach oben gedrückt wird und folglich
die Kabelstränge 5,6 spannt.
[0013] Falls eine zu hohe Spannung der Kabelstränge 5,6 erzielt worden ist oder die Spannung
zum Abziehen des Skischuhs vom Fuss aufgehoben werden soll, so wird der zweite, auf
das Entspannungsventil 26 wirkende Betätigungsschaft l8 mittels des auf seine Betätigungstaste
50 aufgesetzten Skistocks nach unten gedrückt, so dass der Druck in Richtung zu der
Saugleitung 4l und damit zu dem Speicherbehälter l6 hin entspannt wird. Der Grad dieser
Entspannung kann durch entsprechend langes Niederdrücken des Betätigungsschaftes
l8 geregelt werden.
[0014] Die Fig. l und 2 zeigen den Spannkolben l5 in seiner unteren Position, in der auf
die Kabelstränge keine Zugspannung ausgeübt wird, während seine oberste Position
nur durch Strichlinien angedeutet und mit l5' bezeichnet ist.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 6 bis 8 dient als Antriebsquelle eine beispielsweise
in der Schuhsohle angeordnete Batterie 52 mit einem Getriebemotor 53. Letzterer ist
zusammen mit einer auf die Kabelstränge 7,8 wirkenden und mit dem Motor 53 zur zentralen
Antriebseinheit Z' gehörenden Spannmechanik in einem Gehäuse 54 eingeschlossen, das
an dem hinteren Schaftteil 2' des Skischuhs l angeformt oder befestigt ist. Die Kabelstränge
7,8 bilden wie im zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel eine einstückige Schlaufe.
Diese ist über ein Spannorgan 55 geführt, das mit einem Innengewinde eine durch den
Getriebemotor 53 angetriebene Gewindespindel 56 in Eingriff umschliesst. Entsprechend
der Drehrichtung des Getriebemotors 53 und der Gewindespindel 56 wird somit das Spannorgan
55 zum Spannen oder Lockern der Kabelstränge 7,8 auf-oder abwärts bewegt. Ein von
dem Spannorgan 55 abstehender Stift 57, der in eine vertikal verlaufende Nut 58 des
Gehäuses 54 eingreift, verhindert, dass das Spannorgan 55 sich mit der Gewindespindel
56 mitdreht. Die durch das Spannen der Kabelstränge 7,8 an der Gewindespindel und
den Gewindemotor 53 wirkende Zugkraft wird durch die Zwischenwand 59 des Gehäuses
54 aufgenommen. Die Drehrichtung des elektrischen Getriebemotors 53 wird durch Niederdrücken
einer der zwei Tasten 60, 6l bestimmt, um zu Spannen oder zu Lockern, wobei der Getriebemotor
nur während des Druckes auf eine dieser Tasten 60, 6l eingeschaltet bleibt.
[0016] Ein durch einen Drehknopf 63 von Hand antreibbares Kegelradgetriebe mit den Kegelrädern
64, 65 ermöglicht zusätzlich das Spannen oder Lockern von Hand, z.B. wenn die Batterie
52 verbraucht ist. Im Normalfall ist jedoch das Spannen und Lockern auf besonders
einfache Weise allein durch Niederdrücken der Tasten 60 bzw. 6l z.B. mittels eines
Skistockes möglich.
[0017] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Kabelstränge 7,8 durch Umlenkkanäle
66, 67 im unteren Teil des Gehäuses 54 und über die Schwenkachsteile ll, l2 des hinteren
Schaftteils 2' nach vorn zu einem nicht dargestellten Rückhalteteil geführt, wie das
an Hand der Ausführungsform gemäss den Fig. l - 5 bereits erläutert wurde.
[0018] An Hand der Fig. 9 - 2l werden im folgenden einige von vielen möglichen Ausführungsformen
erläutert, bei denen gleich wie bei den Ausführungsformen gemäss den Fig. l - 8 mittels
einer zentralen Antriebseinheit über Kabelstränge bzw. eine Schubstange andersartige
Teile von Skischuhen in ihrer Lage verändert werden.
[0019] In diesen Fig. 9 - 2l ist die zentrale Antriebseinheit Z gleich wie bei der Ausführungsform
gemäss den Fig. l - 5 als hydraulische Spann- oder Betätigungseinrichtung ausgebildet.
Diese Antriebseinheit Z entspricht in Aufbau und Wirkungsweise grundsätzlich der in
den Fig. l - 5 gezeigten Antriebseinheit Z mit dem Unterschied, dass zum Spannen
und Lösen bzw. Betätigen nur ein einziger Betätigungsschaft vorhanden ist. Aus diesem
Grunde bestehen gegenüber der in den Fig. l - 5 gezeigten Ausführungsform der Antriebseinheit
Z gewisse konstruktive Unterschiede, die jedoch von einem Fachmann ohne weiteres
erkannt werden.
[0020] In den Fig. 9 - 2l werden für sich entsprechende Teile jeweils dieselben Bezugszeichen
verwendet.
[0021] Die in den Fig. 9 - 2l mit 70 bezeichneten Skischuhe weisen einen Schalenteil 78
auf, an dem schwenkbar ein hinterer Schaftteil 72 befestigt ist. Bei gewissen Ausführungsformen
(Fig. ll-l5) ist mit dem Schalenteil 7l ein Zungenteil 73 verbunden. Am hintern Schaftteil
72 ist eine als zentrale Antriebseinheit Z ausgebildete hydraulische Spann- oder Betätigungseinrichtung
74 angebracht, die wie bereits vorstehend erwähnt aufbau- und wirkungsmässig der
Spannvorrichtung 3 gemäss den Fig. l - 5 entspricht. Im Gegensatz zu letzterer ist
jedoch nur ein Betätigungsschaft 75 vorhanden, der an seinem obern Ende mit einer
Betätigungstaste 76 versehen ist, welche eine muldenförmige Vertiefung aufweist.
[0022] Bei der in den Fig. 9 und l0 dargestellten Ausführungsform sind mit dem im Innern
der Antriebseinheit Z untergebrachten, nicht sichtbaren Verstellelement zwei Kabelstränge
77 und 78 in der Form von Bowdenzügen verbunden, welche an ihrem andern Ende an einem
Zahnriemen 79 einer Verschlussschnalle 80 angreifen. Von den beiden sich gegenüberliegenden
Verschlussschnallen 80 ist in den Fig. 9 und l0 nur die eine sichtbar. Die Verschlussschnallen
80 weisen ferner eine am Schalenteil 78 befestigte Halteklinke 8l auf, die zwischen
die Zähne des zugeordneten Zahnriemens 79 eingreift und von Hand gelöst werden kann.
[0023] Mittels der durch Niederdrücken des Betätigungsschaftes 75 betätigten Spanneinrichtung
74 werden die Zahnriemen 79 über die Kabelstränge 77, 78 in ihrer Längsrichtung L
bewegt, was ein Zusammenziehen des hinteren Schaftteiles 72 und des oberen Teils
des Schalenteiles 7l zur Folge hat. Zum Lockern wird erneut auf den Betätigungsschaft
75 gedrückt. Das Verengen und Erweitern des Schaftes des Skischuhs 70 ist somit auf
einfache Weise durch Betätigen der Spanneinrichtung 74 möglich. In Fig. l0 ist mit
a der Verschiebeweg des Zahnriemens 79 bezeichnet.
[0024] Bei dem in den Fig. ll - l3 gezeigten Skischuh ist der hintere Schaftteil 72 über
ein mit 82 bezeichnetes Gelenkstück mit dem Schalenteil 7l gelenkig verbunden. Dieses
Gelenkstück 82 weist einen Verbindungsbolzen 82a auf, der nicht nur den hinteren Schaftteil
72, sondern auch den Zungenteil 73 durchsetzt. Es versteht sich, dass auf der gegenüberliegenden
Seite ein entsprechendes Gelenkstück vorhanden ist. Am Verbindungsbolzen 82a des
einen Gelenkes, im vorliegenden Falle des auf der innen liegenden Seite des Skischuhes
70 angeordneten Gelenkes, greift nun der mit der hydraulischen Spanneinrichtung 74
verbundene Kabelstrang (Bowdenzug) 78 an. Dieser Verbindungsbolzen 82a ist in einem
Längsschlitz 83 im Schalenteil 7l geführt und stützt sich auf eine Druckfeder 84
ab. Der Kabelstrang 78 wird durch einen Führungskanal 85 im Absatz 86 des Skischuhes
70 geführt und umgelenkt. Der Zungenteil 73 ist mit Längsschlitzen 87 versehen, durch
die ein am Schalenteil 7l befestigter Bolzen 88 hindurchgreift.
[0025] Wird nun durch Betätigen der Spanneinrichtung 74 der Verbindungsbolzen 82a entgegen
der Kraft der Druckfeder 74 um den Betrag b (Fig. l2) nach unten gezogen, so wird
das Gelenkstück 82 um die Strecke b' nach unten bewegt. Der Zungenteil 73 bewegt sich
dabei um die Strecke b''. Diese Bewegung des Gelenkstückes 82 hat nun zur Folge, dass
sich der Schaft des Skischuhes 70 in einer quer zu dessen Längsebene verlaufenden
Richtung A verschwenkt. Wie in Fig. l3 dargestellt, erfährt somit der Schuhschaft
eine Schrägstellung um den Winkel α. Auf diese Weise kann der Schuhschaft an die anatomischen
Besonderheiten des Trägers angepasst werden (sog. Canting-Einstellung).
[0026] Bei der in den Fig. l4 und l5 gezeigten Ausführungsform ist eine Begrenzung der
Vorwärtsbewegung des Schaftes des Skischuhes 70 in dessen Längsrichtung möglich. Zu
diesem Zwecke ist der an zwei sich gegenüberliegenden Stellen 90 mit dem Schalenteil
7l verbundene Zungenteil 73 mit zwei sich ebenfalls gegenüberliegenden Bolzen 9l
versehen, von denen jeder in einen Führungsschlitz 92 eingreift, der am Schalenteil
7l vorgesehen ist. Diese Bolzen 9l wirken mit einem Begrenzungskeil 93 zusammen, der
in Richtung des Pfeiles B (Fig. l5) auf und ab bewegt wird. An der dem Bolzen 9l zugekehrten
Seite weist dieser Keil 93 eine gegenüber der Bewegungsrichtung B geneigte Schrägfläche
93a auf, auf die der Bolzen 9l bei einer Vorlagebewegung des Zungenteiles 73 in Richtung
des Pfeiles C auf trifft, wodurch eine weitere Vorwärtsbewegung des Zungenteiles
73 verhindert wird. Zur Bewegung des Keiles 93 in Richtung des Pfeiles B ist dieser
mit dem Kabelstrang 78 (Bowdenzug) verbunden, der mit dem Verstellelement der zentralen
Antriebseinheit Z verbunden ist. Der Keil 93 stützt sich weiter auf eine Druckfeder
94 ab.
[0027] Aus Fig. l5 ist es ohne weiteres erkennbar, dass je nach Lage des Keiles 93 der Bolzen
9l und damit der Zungenteil 73 einen mehr oder weniger langen Weg zurücklegen kann.
[0028] Der in den Fig. l6 und l7 gezeigte Skischuh unterscheidet sich von den anderen gezeigten
Ausführungsformen darin, dass die Bewegungsübertragung des Verstellelementes der
zentralen Antriebseinheit Z nicht über Kabelstränge, sondern über eine Schubstange
95 erfolgt. Diese sitzt an ihrem freien Ende auf einem Bolzen 96, der in zwei am
Schalenteil 7l angeformten Laschen 97 gehalten ist. Beim Betätigen der Betätigungseinrichtung
74 wird die Schubstange 95 ausgefahren, was zur Folge hat, dass der hintere Schaftteil
72 und damit der gesamte Schuhschaft 7la in Schuhlängsrichtung nach vorn geneigt wird,
wie das in Fig. l6 durch den Winkel β angedeutet ist. Mit c₁ und c₂ ist die Länge
des vorstehenden Teils der Schubstange 95 bezeichnet.
[0029] Im Unterschied zu den andern gezeigten Skischuhen wird bei der Ausführungsform gemäss
der Fig. l6 und l7 der hintere Schaftteil 72 mit der Betätigungseinrichtung 74 bewegt
und nicht ein von diesem hinteren Schaftteil 72 getrennter Teil.
[0030] Der in der Fig. l8 und l9 gezeigte Skischuh ist mit einem in der Höhe und der Neigung
veränderbaren Fussbett 98 versehen. Im Bereiche des Absatzes des Skischuhes 70 ist
unterhalb dieses Fussbettes 98 eine keilförmige Unterlage 99 angeordnet, die mit dem
als Bowdenzug ausgebildeten Kabelstrang 78 verbunden ist. Bei einer Bewegung des in
einem metallischen Schlauch 78b geführten Kabels 78a in Richtung des Pfeiles D wird
die keilförmige Unterlage 99 in Schuhlängsrichtung, d.h. in Richtung des Pfeiles
E, bewegt, was ein entsprechendes Anheben bzw. Senken (d) des Fussbettes 98 im Bereich
des Absatzes 86 zur Folge hat.
[0031] Der Skischuh gemäss den Fig. 20 und 2l ist mit einer stark profilierten und in Abrollrichtung
des Fusses gewölbten Sohle l00 versehen, welche das Gehen erleichtert. Auf der Unterseite
dieser Sohle l00 ist eine Sohlenplatte l0l angeordnet, welche mit Angriffsflächen
l02, l03 für eine Skibindung versehen ist. Diese Sohlenplatte l0l ist wegnehmbar mit
dem Skischuh 70 verbunden. Zu diesem Zwecke ist dieser im Bereich des Absatzes 86
mit einer Nut l04 versehen, in die ein Vorsprung l05 an der Sohlenplatte l0l eingreift.
Letztere ist an ihrem vordern Ende mit einer Ausnehmung l06 versehen, in die ein Verriegelungsbolzen
l07 eingreift. Letzterer ist in einer Ausnehmung l08 in der Sohle l00 in Schuhlängsrichtung
verschiebbar geführt. Der Verriegelungsbolzen l07 wird durch eine Druckfeder l09
in die Ausnehmung l06 in der Sohlenplatte l0l hineingedrückt. Am Verriegelungsbolzen
l07 greift das Kabel 78a des als Bowdenzug ausgebildeten Kabelstranges 78 an.
[0032] Durch Betätigen der zentralen Betätigungseinrichtung 74 wird der Verriegelungsbolzen
l07 entgegen der Kraft der Feder l09 um die Strecke e zurückgezogen, was es nun erlaubt,
den Skischuh 70 von der Sohlenplatte l0l zu lösen, welche durch die Skibindung gehalten
am Ski verbleibt.
[0033] Es versteht sich, dass anstelle einer durchgehenden Sohlenplatte l0l auch zwei voneinander
getrennte Verbindungsteile vorgesehen werden können, die vorne und hinten lösbar
am Skischuh befestigt und durch die Skibindung am Ski festgehalten werden.
[0034] Bei allen Ausführungsbeispielen gemäss den Fig. 9 - 2l könnte anstelle der hydraulischen
Spann- bzw. Betätigungseinrichtung 74 auch eine elektrische Antriebseinheit versehen
werden, wie sie an Hand der Fig. 6 - 8 beschrieben wurde. Eine solche elektrische
Antriebseinheit Z' hat jedoch gegenüber einer hydraulischen Antriebseinheit Z den
Nachteil, dass sie eine Speisequelle (Batterie 52) benötigt, welche periodisch ersetzt
bzw. aufgeladen werden muss.
[0035] Anstelle der beschriebenen hydraulischen Antriebseinrichtungen 3, 74 kann auch ein
pneumatischer Antrieb vorgesehen werden, der jedoch gegenüber einem hydraulischen
Antriebssystem den Nachteil hat, dass für die Erzeugung eines bestimmten Druckes im
Druckmedium ein grösserer Aufwand nötig ist.
[0036] Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass auch die Kabelstränge 5,6 und 7,8
der Ausführungsformen gemäss den Fig. l - 8 als Bowdenzüge ausgebildet werden können.
[0037] Allen gezeigten Ausführungsformen ist gemeinsam, dass eine zentrale Antriebseinheit
Z, Z' vorhanden ist, die mechanisch, d.h. über Kabelstränge 5,6 bzw. 7,8 bzw. 77,
78 oder über eine Verbindungsstange 95, mit einem Element verbunden ist, das für die
verschiedensten Zwecke in seiner Lage verändert werden muss. Dieses in seiner Lage
zu verändernde Element kann, wie gezeigt, im Schuh oder am Schuh angeordnet sein oder
Teil des Schuhschaftes bilden.
1. Skischuh mit wenigstens einem in seiner Relativlage zu verändernden Element (79;
82a; 93; 7la; 99; l07) und einer mit letzterem antriebsverbundenen hydraulischen,
pneumatischen oder elektrischen Betätigungseinrichtung (3; 4; 74), welche mit wenigstens
einem Betätigungsorgan (l7, l8; 60,6l; 75), das von der Aussenseite des Skischuhs
(l,70) her bedienbar ist, versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung
(3;4;74) als am Skischuh (l;70) angeordnete zentrale Antriebseinheit (Z,Z') ausgebildet
ist, die ein durch Betätigen des Teil der Antriebseinheit (Z,Z') bildenden Betätigungsorganes
(l7,l8; 60,6l;75) in seiner Lage veränderbares Verstellelement (l5;55) aufweist, das
über eine mechanische Koppelungsanordnung (5,6;7, 8;77,78;95) mit dem in seiner Relativlage
zu verändernden Element (79;72a;93;7la;99;l07) verbunden ist.
2. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Antriebseinheit
(Z,Z') an der Rückseite des Skischuhes (l,70), vorzugsweise an einem nach hinten
verschwenkbaren hinteren Schaftteil (2,2',72) angebracht ist.
3. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsanordnung wenigstens
ein längliches, flexibles Verbindungselement (5,6;7,8;77,78), vorzugsweise wenigstens
ein Verbindungskabel, aufweist.
4. Skischuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungskabel (5,6;7,8;77,78)
als Bowdenzug ausgebildet ist.
5. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsanordnung durch
eine Verbindungsstange (95) gebildet ist.
6. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass am Betätigungsorgan (l7,l8;75)
eine an ihrer Oberseite muldenförmige Betätigungstaste (47,50; 60,6l; 76) vorgesehen
ist.
7. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer hydraulischen
Betätigungseinrichtung (3,74) die zentrale Antriebseinheit (Z) eine durch das Betätigungsorgan
(l7,75) betätigbare Pumpe (20,2l), ein mit dieser verbundenes Reservoir (l6) für ein
Hydraulikmedium und das Verstellelement (l5) aufweist, das durch den mittels der
Pumpe (60,6l) erzeugten Druck im Hydraulikmedium in seiner Lage veränderbar ist.
8. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Betätigungsorgan
(l8) zum Lösen des Verstellelementes (l5) vorgesehen ist.
9. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das einzige Betätigungsorgan
(75) auch zum Lösen des Verstellelementes dient.
l0. Skischuh nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen eine Spannzylinderbohrung
(33) und eine Pumpenzylinderbohrung (2l) sowie Saug- und Druckleitungsbohrungen
(4l,30,3l) mit in ihnen eingeschlossenen Rückschlagventilen (29,40) aufweisenden
Block (l4), wobei am Ende des einen schaftförmigen Betätigungsorgans (l7) ein Pumpenkolben
(20) vorgesehen ist und das zweite Betätigungsorgan (l8) einen Ventilstössel (23)
zum Oeffnen eines Entspannungsventils (26) aufweist.
11. Skischuh nach Anspruch l0, dadurch gekennzeichnet, dass in der Spannzylinderbohrung
(33) das als Wirkkolben (l5) ausgebildete Verstellelement geführt ist.
12. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Reservoir (l6) gummielastische
Wandungen aufweist.
13. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer elektrischen
Betätigungseinrichtung (4) die zentrale Antriebseinheit (Z') einen Getriebemotor (53)
mit nach unten gerichteter, eine Gewindespindel (56) tragender Antriebswelle aufweist,
wobei mit der Gewindespindel das als Spannorgan (55) ausgebildete Verstellelement
in Eingriff steht.
14. Skischuh nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, dass der Getriebemotor (53)
mit einer in der Sohle des Skischuhs (l) angeordneten Batterie (52) elektrisch verbunden
ist.
15. Skischuh nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite der Antriebseinheit
(Z') zwei Betätigungstasten (60,6l) vorgesehen sind, durch die der Getriebemotor (53)
in je eine Drehrichtung ein- und ausschaltbar ist.
16. Skischuh nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (56)
zusätzlich mit einem von Hand betätigbaren Drehknopf (63) in Antriebsverbindung steht.
17. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (l5,55)
über die Kopplungsanordnung (5,6;7,8) mit einem im Schuhinneren angeordneten, zur
Einwirkung auf den Fussrücken bestimmten Rückhalteteil verbunden ist.
18. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement über
die Kopplungsanordnung (77,78) mit einem Teil (79) wenigstens einer Verschlussschnalle
(80) verbunden ist.
19. Skischuh nach Anspruch l mit einem unteren Schalenteil (7l), mit dem über zwei
sich gegenüberliegende Gelenke (82) ein hinterer Schaftteil (72) gelenkig verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement über die Kopplungsanordnung
(78) mit dem Gelenkzapfen (82a) des einen Gelenkes (82) verbunden ist.
20. Skischuh nach Anspruch l mit einem unteren Schalenteil (7l), an dem ein in Schuhlängsrichtung
elastisch ausbiegbarer Zungenteil (73) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verstellelement über die Kopplungsanordnung (77,78) mit einem in seiner Lage
veränderbaren Begrenzungselement (93) verbunden ist, das zur einstellbaren Begrenzung
der Ausbiegungsbewegung des Zungenteils (73) dient.
2l. Skischuh nach Anspruch 5, mit einem unteren Schalenteil (7l), mit dem ein hinterer
Schaftteil (72) gelenkig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale
Antriebseinheit (Z) am hintern Schaftteil (72) befestigt ist und die ein- und ausfahrbare
Verbindungsstange (95) am Schalenteil (7l) verankert ist.
22. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement über
die Kopplungsanordnung (78) mit wenigstens einem keilförmigen Unterlagselement (99)
verbunden ist, das in Schuhlängsrichtung (E) verschiebbar ist und das unterhalb einer
im Innern des Skischuhs (7l) angeordneten Einlegesohle (98) angeordnet ist.
23. Skischuh nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement über
die Kopplungsanordnung (78) mit wenigstens einem in der Schuhsohle (l00) verschiebbar
geführten Verriegelungselement (l07) verbunden ist, das zum Festhalten einer wegnehmbaren
Sohlenplatte (l0l) mit dieser zusammenwirkt.