[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Eisenbahnweiche mit y-förmigen Schwellen.
[0002] Für gerade oder gebogene Gleise wurden schon Stahlschwellen vorgeschlagen, die aus
zwei etwa s-förmig gebogenen Stahlprofilen mit geraden Enden gebildet werden. An der
Basis des Y werden die beiden Stahlprofile unter Ausbildung eines Stützpunktes für
die eine Schiene verbunden, und die beiden anderen gabelförmigen Enden werden durch
parallele Profilstücke zu zwei weiteren Stützpunkten für die andere Schiene ausgeführt
(LU-PS 81116). Derartige y-förmige Schwellen wurden in abwechselnder Anordnung unter
den Gleisen vorgeschlagen. Ein Vorteil dieser Y.Schwellen ist in einem erhöhten Querverschiebewiderstand
zu sehen.
[0003] Soweit bekannt ist, wurden für Weichen bisher nur gerade Schwellen verwendet, die
überwiegend rechtwinklig zu einer Mittellinie zwischen den jeweils äußeren Schienen
verlegt wurden. Es ist dabei üblich, auch unter dem Herzstück der Weiche durchgehende
gerade Schwellen anzuordnen. Da das Herzstück in beiden Richtungen überfahren wird,
tritt an ihm eine erhöhte Belastung auf, die zu einer Durchbiegung und Absenkung in
den Unterbau führt. Wegen des Herzstückes ist jedoch ein Nachstopfen des Schotters
unter einer durchgehenden Schwelle schwierig und mit den üblichen Stopfmaschinen nicht
möglich. Auch ein anderer Unterbau läßt sich hier nicht ohne weiteres reparieren.
Ebenso ist das Auswechseln der stark beanspruchten, langen Schwellen im Bereich des
Herzstückes sehr arbeitsaufwendig. Eine unzureichende Stützung des Herzstückes führt
aber zu dessen erhöhtem VerschLeiß.
[0004] Sofern Weichen in großer Zaht und standardisierten Abmessungen benötigt werden, können
die Einzelteile nach Schablonen hergestellt werden. Bei Sonderausführungen wie für
Straßenbahnen, Industriebahnen ordndung der Unterbau unter den Schwellen des Herzstückes
leichter zugänglich, so daß z.B. ein Nachstopfen eines Schotterbettes mit üblichen
Stopfmaschinen möglich wird. Die Y-Form der Schwellen ergibt - einen so hohen Querverschiebewiderstand,
daß auch bei verhältnismäßig engen Krümmungen von Weichen keine extrem langen Schwellen
notwendig sind.
[0005] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Weiche werden möglichst alle von
der äußeren Schiene des geraden Gleises ausgehende Schwellen im rechten Winkel zu
dieser Schiene verlegt. Dies erleichtert die Vorbereitung und die Montage der Weichenteile.
Die über die äußere gerade Schiene nach außen vorspringenden Enden der Schwellen sind
zweckmäßigerweise gleich lang, Die Schwellen können daher in einfacher Weise ausgerichtet
werden. Die über die gebogene äußere Schiene vorspringenden Enden mögen entsprechend
der Krümmung eine unterschiedliche Länge besitzen. Auch dieser Gesichtspunkt trägt
dazu bei, mit einer beschränkten Anzahl von Profilen auszukommen.
[0006] Während im Zungenbereich der Weiche die y-förmigen Schwellen abwechsetnd in spiegelbildlicher
Anordnung verlegt werden, wird gemäß Anspruch 4 bevorzugt, im Bereich des Herzstückes
und der anschließenden auseinanderlaufenden Gleise der Weiche die miteinander verbundenen
geraden Enden der s-förmigen Profile unter die in der Weiche inneren Schienen der
Gleise zu legen und die gabelförmigen Enden unter die äußeren Schienen. Dies ergibt
einen weitgehend regelmäßigen Abstand der Unterstützungspunkte für jeweils beide Schienen
eines Gleises.
[0007] Als Schwellenmaterial sollte bevorzugt I-Profil-Stahl eingesetzt werden, da diese
bekannt elastische und dabei stabile I-Profil-Form leicht und preiswert endlos zu
walzen, in beliebige Längen zerlegbar und s-förmig zu biegen ist.
[0008] Da in bestimmten Gteichabschnitten aus signaltechnischen oder sonstigen bautechnischen
Gründen keine Weichen mit Stahlschwellen eingesetzt werden können, sollten dort erfindungsgemäß
gegossene faserverstärkte oder stahlarmierte Y-Beton-Schwellen Verwendung finden.
[0009] Diese Betonschwellen können trotz der Abmessungsvielfalt der SchweLLen in jeder Weiche
mit nur drei Typen von aneinanderzukoppelnden Formkästen gegossen werden.
[0010] Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Weiche werden anhand der Zeichnungen beschrieben,
auf denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt ist.
[0011]
Fig. 1a, 1b und 1c zeigen aufeinanderfolgende Teile einer Weiche,
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Y-Schwelle,
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer Y-Schwelle und
Fig. 4 eine verkleinerte Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Weiche.
[0012] In swn Fig. 1a bis 1c ist insbesondere die Anordnung der Schwellen bei einer Linksweiche
dargestellt. Die Schwellen sind mit den Zahlen 1 bis 32 bezeichnet, wobei die Schwelle
1 an sich noch vor der Weiche liegt und die Schwelle 32 schon teilweise das an das
gerade Gleis der Weiche anschließende Gleisstück unterstützt. In Fig. 1c ist mit A
der hier nur teilweise sichtbare Zungenbereich, mit B etwa der Herzstückbereich und
mit C der Bereich der auseinanderlaufenden GLeise bezeichnet.
[0013] Die SchienenteiLe der Weiche entsprechen der üblichen Ausführung. 40 ist die äußere
Schiene des geraden Gleises, 41 die äußere Schiene des abzweigenden, gebogenen GLeises.
42, 43 sind die von dem Herzstück 44 an auseinanderlaufenden Schienen der beiden Gleise,
die hier die inneren Schienen genannt sind. 45 und 46 sind die Weichenzungen, die
durch eine zwischen den Schwellen 2 und 3 angeordnete, nicht dargestellte Einrichtung
bewegbar sind. Außer den Schwellen 2 und 3 sind alle weiteren Schwellen y-förmig mit
gleicher s-förmiger Krümmung aus Stahlprofilenzusammengesetzt. Die Längen der geraden
Enden der Stahlprofile sind jedoch nach ihrem Einsatzort unterschiedlich, wobei allerdings
angestrebt wird, mehrere Profile gleicher Abmessung zu verwenden. So sind in dem Beispiel
die Y-Schwellen 1 und 19 bis 23 identisch und das bei ihnen verwendete Stahlprofil
wird mit derselben Länge und Krümmung auch bei den Schwellen 2, 3 und 4 eingesetzt.
Die Y-Schwellen 4 bis 18 sind abwechselnd in spiegelbitdlicher Anordnung verlegt.
Die Stahlprofile 51 und 52 sowie die an ihren gabelförmigen Enden angeordneten Profilenden
57 und 58 unterstützen auch die beweglichen Zungen 45 und 46. Die Schwellen 19 bis
32 werden so verlegt, daß die gabelförmigen Enden jeweils unter einer äußeren Schiene
40 bzw. 41 liegen. Die zusammengefügten geraden Enden 53, 54 der Stahlprofile unterstützen
die beiden inneren Schienen 42, 43. Hierdurch wird insbesondere das eigentliche Herzstück
44 in vorteilhafter Weise elastisch unterstützt. Auch ist z.B. ein Nachstopfen des
Schotters in dem Herzstückbereich ohne Schwierigkeiten und mit herkömmlichen Maschinen
möglich.
[0014] Fig. 2 und 3 zeigen eine Y-Schwelle 50 aus zwei gegenläufig s-förmig gekrümmten I-Stahlprofilen
51, 52, deren gerade Enden 53, 54, 55, 56 parallel sind. Der Einfachheit halber wurde
hier die Schwelle 1 aus Fig. 1a dargestellt, auf der nur ein Paar Schienen angeordnet
ist; ansonsten trägt jede Schwelle innerhalb der Weiche drei oder vier Schienenstränge.
Neben den gabelförmigen Enden 55, 56 sind kürzere, gerade I-Profile 57, 58 angeordnet.
Die jeweils mit bestimmtem Abstand nebeneinanderliegenden Profile 53, 54 und 55, 57
sowie 56, 58 sind über Riegel 59, 60 miteinander verschweißt. Durch die Abstände werden
Schlitze gebildet, durch die Schwellenschrauben in nicht dargestellter Weise in einen
Gewindelöcher enthaltenen und zwischen benachbarte Profile einschiebbaren Klotz o.ä.
eingeschraubt werden. Zwischen den oberen Riegeln 59 können Unterlegteile 61 und seitliche
Führungsplatten 62 angeordnet sein. Mittels nicht gezeigter Spannklemmen unter den
Schwellenschrauben wird der Schienenfuß der Schienen 63 ausgerichtet auf der Schwelle
50 befestigt.
[0015] Alle Schwellen des geraden Gleises stehen über die äußere gerade Schiene 40 um das
Maß a nach außen über. Hierdurch lassen sich die Y-Schwellen ausrichten. Auch können
die Befestigungspunkte wenigstens für die geraden Schienen bereits an den Schwellen
zusammengesetzt werden, bevor die Weiche erstmalig montiert wird.
[0016] Wenn vorstehend auch insbesondere eine RegeLweiche mit einem geraden und einem abzuzweigenden,
gekrümmten Gleis (Fig. 4) beschrieben ist, so lassen sich mit Y-Schwellen auch andere
Weichen, wie z.B. Krümmungsweichen, nach der erfindungsgemäßen Anordnung herstellen.
1. Eisenbahnweichen mit y-förmigen Schwellen, die aus s-förmigen Profiten mit geraden
Enden zusammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die s-förmige Krümmung des
Mittelteils aller Profile (51,52) gleich ist und die geraden Enden (53,54,55,56) der
Profite je nach der Lage der Schwelle (50) in der Weiche unterschiedlich lang sind
und daß wenigstens im Bereich (B) des Herzstücks (44) wechselweise von einer der beiden
äußeren Schienen (40,41) ausgehende Schwellen (50) sich nur bis unter das Herzstück
(44) und die an dieses anschließenden inneren Schienen (42,43) erstrecken.
2. Weiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen alle von der
äußeren Schiene (40) des geraden Gleises ausgehenden Schwellen (50) rechtwinklig zu
dieser Schiene (40) angeordnet sind.
3. Weiche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die äußere Schiene (40)
des geraden Gleises unterstützenden Schwellen (50) um dasselbe Maß (a) nach außen
vorspringen.
4. Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bereichen
(B und C) des Herzstückes (44) und der auseinanderlaufenden Gleise die miteinander
verbundenen geraden Enden (53,54) der s-förmigen Profile (51,52) unter den beiden
inneren Schienen (42,43) der beiden Gleise angeordnet sind.
5. Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwellen
(50) aus stähternen I-Profilen zusammengefügt sind.
6. Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die SchweLLen
(50) aus faserverstärktem oder stahlbewehrtem Beton bestehen.