[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herausdrücken von Radflanschnaben oder
Flanschkeilnaben von Kraftfahrzeugen od. dgl. aus einem Wellenlager, welches festsitzend
in einem Lagerzylinder angeordnet ist, der wenigstens auf der einen Lagerstirnseite
mit einer Ringnut zur Aufnahme eines Sicherungsringes versehen ist, bestehend aus
sich am Lagerzylinder abstützenden, durch Schraubgewinde betätigbaren Druckmitteln.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-GM 84 34 762) bestehen die Druckmittel,
die zum Abziehen der Radflanschnabe aus einem zweireihigen Kugellager des Lagerzylinders
verwendet werden, aus mehreren Schraubenbolzen, die in axiale Gewindebohrungen des
Flansches der Radflanschnabe eingeschraubt werden und sich stirnseitig an einer Radialfläche
des Lagerzylinders abstützen. Da es nicht möglich ist, gleichzeitig alle Schraubenbolzen
gleichmäßig zu drehen, ist es auch nicht möglich, mit diesen Mitteln ein Verkanten
der Radflanschnabe zu vermeiden. Für eine fachgerechte Entfernung der Radflanschnabe
aus ihrem Kugellagern sind diese Mittel somit höchst unzulänglich.
[0003] Es sind auch bereits Vorrichtungen zum Herausdrücken von Wellenenden aus aufgepreßten
Lagerringen od. dgl. bekannt (FR-PS 959 338), bei denen in einer zylindrischen Hülse
konzentrisch zur Hülsenachse mehrere Klemmsektoren axial und radial beweglich geführt
sind, die mittels eines Spreizkegels, der in ein Innengewinde der äußeren Hülse eingeschraubt
ist, derart verspannt werden können, daß ihre dem Spreizkegel gegenüberliegenden Enden
den abzuziehenden Ring hakenartig hintergreifen bzw. daß innere Ringwülste der Klemmsektoren
in eine Ringnut eines Lagerringes eingreifen. Dabei ist das dem Innengewinde gegenüberliegende
Ende der Hülse mit einem Innenkonus versehen, auf dem sich die Klemmsektoren abstützen
um bei axialer Verschiebung zugleich radial nach innen bewegt zu werden. Der Spreizkegel
selbst ist ebenfalls mit einer koaxialen Gewindebohrung versehen, in welche eine Druckspindel
eingeschraubt ist, mit welcher der zum Herausdrücken erforderliche Axialdruck auf
die Stirnseite des Wellenendes ausgeübt werden kann.
[0004] Weil bei diesen Vorrichtungen keine Möglichkeit vorhanden ist, irgendwelche Stützelemente
mit dem Lagerzylinder in formschlüssigen Eingriff zu bringen, sind diese Vorrichtungen
für den erfindungsgemäßen Zweck nicht verwendbar.
[0005] Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum Herausziehen von Kugellagern, Lagerbüchsen
und Lagerringen od. dgl. aus ihren Fassungen und Gehäusen sind an einem Querträger
sich in bezug auf eine Gewindespindel diametral gegenüberliegende, radial verstellbare
Stützfüße angeordnet, die auf dem Rand eines Bauteiles, aus dem beispielsweise ein
Kugellager herausgezogen werden soll, aufgesetzt werden können (DE-PS 857 329). Die
Gewindespindel ist an ihrem unteren Ende mit einer Spannzange versehen, deren Hals
durch ein Innengewinde mit dem Gewinde der Gewindespindel in Eingriff steht und deren
Spreizschenkel mittels eines Spreizkegels gespreizt werden können. Der Spreizkegel
besitzt einen langen, die als Hohlkörper ausgebildete Gewindespindel durchragenden
Schaft, der an seinem oberen Ende mit einem aus dem oberen Ende der Gewindespindel
herausragenden Gewinde versehen ist und mittels einer Mutter, die auf der oberen Stirnfläche
der hohlen Gewindespindel aufsitzt, in axialer Richtung gespannt werden kann. Die
Gewindespindel selbst ist ebenfalls mit einer Spannmutter versehen, die sich auf einem
Ringlager des Querträgers abstützt.
[0006] Mit dieser Vorrichtung können zwar ringartige Teile aus Bohrungen herausgezogen werden.
Zum Herausdrücken von Radflanschnaben oder Keilnaben aus Wellenlagern eines Lagerzylinders
von Kraftfahrzeugen sind derartige Vorrichtungen jedoch nicht geeignet.
[0007] Bei einer anderen bekannten Vorrichtung ähnlicher Art (US-PS 3 611 540), die zum
Herausziehen einer aus einem Metallring und einem elastischen Ring bestehende, in
einer zylindrischen Bohrung sitzenden und einen Wellenstumpf umschließenden Ringdichtung
dient, ist ein Ziehrohr vorgesehen, das an seinem vorderen Ende in radialer Richtung
verjüngte, relativ dünne, mit hakenförmigen Greifschultern versehene Spreizfinger
aufweist, die durch den elastischen Ring hindurchgeschoben werden können. In diesem
Ziehrohr sitzt eine axial bewegliche Spreizhülse, deren aus den Spreizfingern herausragendes
Ende eine konusartige Erweiterung aufweist und deren gegenüberliegendes Ende mit einem
Innengewinde versehen ist, in welches ein Gewindebolzen eingeschraubt ist, der mit
einem Schlüsselkopf auf dem stirnseitigen Ende des Ziehrohres aufsitzt. Mit Hilfe
dieses Gewindebolzens läßt sich die Spreizhülse relativ zum Ziehrohr axial bewegen,
so daß die Spreizfinger gespreizt werden können. Im Gewindebolzen selbst, der mit
einer koaxialen Gewindebohrung versehen ist, sitzt eine Gewindedruckspindel, die an
ihrem aus dem Gewindebolzen herausragenden Ende mit einem Schlüsselkopf und am gegenüberliegende
Ende mit einem Druckstück versehen ist, das auf der Stirnfläche einer von der Ringdichtung
umschlossenen Welle aufgesetzt werden kann. Auch diese Vorrichtung ist nicht für den
erfindungsgemäßen Zweck geeignet. Dasselbe gilt auch für eine andere bekannte Ziehvorrichtung,
die zum Herausziehen von eingepreßten Ringen oder Kugellagern aus Hohlwellen, Rohren
od. dgl. dient (US-PS 2 031 938). Diese Vorrichtung weist eine Stützglocke auf, die
stirnseitig auf das Rohr, aus welcher der Ring oder das Kugellager herausgezogen werden
soll, aufgesetzt werden kann. In dieser Stützglocke befindet sich frei drehbar eine
Gewindespindel, deren unteres Ende mit einem Spreizkegel versehen ist und dessen oberes,
aus der Stützglocke herausragendes Ende mit einer Knebelmutter versehen ist, die auf
einer Gegendruckfläche der Stützglocke aufsitzt. Auf dem Spreizkegel sitzen zwei
sich diametral gegnüberliegende angeordnete Spreizfinger auf, die mit radial nach
außen vorspringenden hakenartigen Greifelementen versehen sind, welche den herauszuziehenden
Ring hintergreifen können. Diese Spreizfinger sind mit radialen Winkelstücken versehen,
die Bohrungen aufweisen, durch welche die Gewindespindel hindurchragt. Oberhalb und
unterhalb dieser beiden Winkelstücke sind jeweils Gewindemuttern angeordnet, mit deren
Hilfe die axiale Position dieser Spreizfinger auf der Gewindespindel festgelegt werden
kann.
[0008] Abgesehen davon, daß alle bekannten Vorrichtungen nicht für den erfindungsgemäßen
Zweck verwendbar sind, haftet ihnen zusätzlich noch der Mangel an, daß ihre Spreizelemente
jeweils auf ganz bestimmte Durchmesser abgestimmt sind und daß sie deshalb nicht auf
relativ weite Durchmesserbereiche eingestellt werden können.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine einfache, möglichst raumsparende
und auf unterschiedliche Durchmesser von Lagerzylindern einstellbare Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit der es auf einfache Weise und mit der erforderlichen
Betriebssicherheit möglich ist, Radflanschnaben, bzw. Flanschkeilnaben von Kraftfahrzeugen
aus ihren Wellenlagern, in denen sie festsitzen, herauszudrücken und dabei sicher
zu stellen, daß die Druckkräfte, die zum Herausdrücken erforderlich sind, in exakt
koaxialer Richtung wirksam werden und daß eine Beschädigung der Nabe mit Sicherheit
vermieden wird.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 aufgeführten Merkmale und Maßnahmen. Dabei ist ein besonderer Vorteil darin zu
sehen, daß die Vorrichtung einfach aufgebaut und vor allem auf einfache Weise handhabbar
ist.
[0011] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 ist die vorteilhafte Möglichkeit gewährleistet,
daß die Vorrichtung leicht zerlegbar und montierbar ist, und daß die Spreizsektoren
auf sehr einfache Weise auf unterschiedliche Innendurchmesser verschiedener Lagerzylinder
eingestellt werden können.
Durch die Ausgestaltung der Ansprüche 3 und 4 ist gewährleistet, daß das Druckstück
sich selbsttätig beim Wirksamwerden der Druckkräfte in der Bohrung der zu lösenden
Radflanschnabe bzw. Flanschkeilnabe zentriert.
[0012] Durch die Ausgestaltungen der Erfindung gemäß den Ansprüchen 5 und 6 ist sichergestellt,
daß die Vorrichtung auch in solchen Fällen mit dem beweglichen Druckstück angewendet
werden kann, bei denen die Ringnut des Lagerzylinders sich unmittelbar an der Stirnfläche
des Wellenlagers befindet. Des weiteren wird durch die Merkmale des Anspruches 6 gewährleistet,
daß sich der Spreizkegel in axialer Richtung auch dann noch innerhalb der beiden Spreizsektoren
befindet und beim Ansetzen der Spreizsektoren in einer Ringnut nicht hinderlich ist,
wenn diese auf den kleinstmöglichen Spreizdurchmesser eingestellt isnd. Das erweitert
die Anwendungsmöglichkeiten derselben Vorrichtung insofern, als sie auf unterschiedliche
Innendurchmesser von Lagerzylindern ohne weiteres einstellbar ist.
[0013] Anhand der Zeichnung wird nun im folgenden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Explosionsdarstellung eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art mit einer in einem Radlager eines Kraftfahrzeuges sitzenden Radflanschnabe bzw.
Flanschkeilnabe;
Fig. 2 in hälftig geschnittener Darstellung die Vorrichtung der Fig. 1 in ihrer Benutzungslage;
Fig. 3 ein als Ringscheibe ausgebildetes Stützglied in axialer Stirnansicht;
Fig. 4 eine Stirnansicht der beiden Spreizsektoren.
[0014] In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist außer der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch
der Lagerzylinder 1 eines Kraftfahrzeug-Achsschenkels 2 mit einer Radflanschnabe
3 dargestellt. Die Radflanschnabe 3 besitzt eine zylindrische, hohle Keilnabe 4, die
in ein als Radlager dienendes Wälzlager 5 festsitzend eingepreßt ist und mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Richtung des Pfeiles 6 aus diesem Wälzlager 5,
welches zumindest zunächst im Lagerzylinder 1 verbleibt, herausgedrückt werden soll.
Das Wälzlager 5 ist in die zylindrische Bohrung 7 des Lagerzylinders 1 eingepreßt
und gegen Axialverschiebung durch zwei in Ringnuten 8 und 9 sitzende Sicherungsringe
10 gesichert. Zum Ansetzen der im folgenden als Druckwerkzeug 11 bezeichneten erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die zum Herausdrücken der Radflanschnabe aus dem Wälzlager 5 dient,
ist der Sicherungsring 10 aus der Ringnut 8 bereits entfernt worden und deshalb in
Fig. 1 und 2 nicht sichtbar.
[0015] Das Druckwerkzeug 11 besteht aus zwei sich in bezug auf eine gemeinsame Achse 12
diametral bzw. spiegelbildlich gegenüberliegenden, aus halbzylindrischen Schalenkörpern
bestehende Spreizsektoren 13 und 14, einem Stützglied 15, einem Spreizkegel 16 mit
einer hohlen Gewindespindel 17, die mit einem Muttergewinde 18 versehen ist, und einer
Druckspindel 19 sowie einem Druckstück 20, welches elastisch auf einem zylindrischen
Stirnansatz 21 der Druckspindel 19 angeordnet ist. Das Muttergewinde braucht sich
nicht über die gesamte Länge der Gewindespindel 17 erstrecken. Die beiden an sich
gleich ausgebildeten Spreizsektoren 13 und 14 sind an ihren dem Stützglied 15 zugekehrten
Stirnseiten jeweils mit seitig angeordneten Axialstiften 22 bzw. 23 versehen, welche
in paarweise auf jeweils gleichem Radius angeordnete Axialbohrungen 24 bzw. 25 des
als zylindrische Scheibe ausgebildeten Druckstückes 15 einsteckbar sind. Die Durchmesser
der Axialbohrungen 24 und 25 sind dabei größer als die Durchmesser der Axialstifte
22 und 23, so daß die Spreizsektoren 13 und 14, wenn die Axialstifte 22 und 23 in
den Axialbohrungen 24 und 25 stecken, auch in radialer Richtung schwenkbeweglich sind.
Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, besitzt das Druckstück insgesamt drei Paare
solcher Axialbohrungen, nämlich noch die zusätzlichen Axialbohrungspaare 26 und 27
bzw. 28 und 29, die jeweils symmetrisch zur Mittelachse bzw. zum Zentrum des scheibenförmigen
Stützgliedes 15 angeordnet sind und deren Abstände R1 bzw. R2 und R3 unterschiedlich
groß sind bzw. jeweils paarweise auf unterschiedlich großen Radien R1/2, R2/2 bzw.
R3/2 angeordnet sind. Mit Hilfe dieser unterschiedlich weit voneinander angeordneten
Axialbohrungen 24 bis 29 ist es möglich, die beiden Spreizsektoren 14 und 15 auf verschiedene
Spanndurchmesser einzustellen. Das scheibenförmige Stützglied 15 ist zudem mit einer
zentralen Gewindebohrung 30 ver sehen, in welche die Gewindespindel 17 einschraubbar
bzw. im montierten Zustand eingeschraubt ist. Um die Gewindespindel 17 mittels eines
Schlüssels in der Gewindebohrung 30 verdrehen zu können, ist sie an ihrem freien
Ende mit zwei sich diametral gegenüberliegenden Schlüsselflächen 31 versehen, während
die Druckspindel 19 einen Sechskantschlüsselkopf 32 besitzt. Auf dem Stirnansatz 21
der Druckspindel 19 ist in einer entsprechenden Ringnut ein gummielastischer O-Ring
21' angeordnet, auf den das aus einer konischen Scheibe bestehende Druckstück 20,
dessen zentrale Bohrung 20' einen größeren Durchmesser aufweist als der Stirnansatz
21 der Druckspindel 19, mit leichtem Spannsitz aufgeschoben ist. Wie am besten aus
den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weisen die beiden Spreizsektoren 13, 14 an den vom
Stützglied 15 abgewandten Endabschnitten im Durchmesser erweiterte innere Ausnehmungen
33 auf, in welche der Spreizkegel 16 frei einführbar ist, während die restlichen Abschnitte
der beiden Spreizsektoren jeweils halbkreisförmige Ausnehmungen 34 kleineren Durchmessers
aufweisen, welche am Übergang zu den größeren Ausnehmungen 33 jeweils Spreizkanten
35 bilden, die konisch oder abgerundet sein können und an denen der Spreizkegel 16
mit seiner kegeligen Mantelfläche anliegt. Es ist aus Fig. 2 ersichtlich, daß die
Spreizkanten 35 von den Strinkanten 13' bzw. 14' der Spreizsektoren 13 bzw. 14 einen
gewissen axialen Abstand aufweisen. Dieser Abstand ist so gewählt, daß dann, wenn
die beiden Spreizsektoren 13 und 14 auf den kleinstmöglichen Durchmesser einer Lagerbohrung
7 bzw. einer Ringnut 8 eingestellt sind, der Spreizkegel 16 beim Einführen der Spreizsektoren
13, 14 in die Ringnut 8 nicht axial aus den Spreizsektoren 13, 14 herausragt. Der
Mindestabstand muß dabei wenigstens annähern dem Spreizhub des Spreizkegels 16 entsprechen.
An den dem Stützglied 15 gegenüberliegenden Enden besitzen die beiden Spreizsektoren
13 und 14 radial nach außen vorspringende, rippenartige Verankerungsvorsprünge 36
und 37, die, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, formschlüssig in die Ringnut 8 des Lagerzylinders
1 einsetzbar sind. Zum Verspannen dieser Verankerungsvorsprünge 36, 37 in der Ringnut
8 wird der Spreizkegel 16 mit Hilfe der Gewindespindel 17 relativ zu den beiden Spreizsektoren
13 und 14 in Richtung des Pfeiles 38 bewegt, so daß sich eine axiale Verankerung der
beiden Spreizsektoren 13 und 14 in der Ringnut 8 ergibt. Danach ist es lediglich noch
erforderlich, die Druckspindel 19 durch Ansetzen eines Drehschlüssels am Sechskantschlüsselkopf
32 so zu drehen, daß eine Axialbewegung in Richtung des Pfeiles 6 entsteht, durch
welche das Druckstück 20, das sich an der mit Keilnuten 4' versehenen Bohrung der
Keilnabe 4 selbst zentrieren kann, die Radflanschnabe 3 insgesamt aus dem Wälzlager
5, das weiterhin gegen Axialverschiebung durch den Sicherungsring 10 gesichert ist,
herausdrückt. Gelöst wird danach das Druckwerkzeug 11 aus dem Lagerzylinder 1 dadurch,
daß die Gewindespindel 17 in entgegengesetzter Richtung gedreht wird, so daß der Spreizkegel
16 sich relativ zu den beiden Spreizsektoren 13 und 14 in Richtung des Pfeiles 6 bewegt
und dadurch ein Lösen der Verankerungsvor sprünge 36 und 37 aus der Ringnut 8 ermöglicht.
Um die beiden Spreizsektoren 13 und 14 auch im gelösten Zustand des Druckwerkzeuges
11 zusammen zu halten, ist eine zu einem Ring zusammengefügte Schraubenfeder 39 vorgesehen,
die in äußeren Ringnuten 40 der beiden Spreizsektoren 13 und 14 geführt ist. Weil
die Ringnut 8 des Lagerzylinders 1, in welche die rippenartigen Verankerungsvorsprünge
36 und 37 der beiden Spreizsektoren 13 und 14 verankert werden, in unmittelbarer
Nähe der Stirnfläche des Wälzlagers 5 bzw. der Keilnabe 4 liegt ist es erforderlich,
für das Druckstück 20 innerhalb der Axiallänge der beiden Spreizsektoren 13 und 14
einen Freiraum vorzusehen, in welchen das Druckstück 20 in axialer Richtung versenkt
werden kann, wenn die Befestigung der beiden Spreizsektoren 13 und 14 in der Ringnut
8 erfolgt. Für Anwendungsfälle, bei denen der Ringnutdurchmesser 8 bzw. der Durchmesser
der Zylinderbohrung 7 des Lagerzylinders 1 so groß ist, daß die beiden Spreizsektoren
13 und 14 relativ weit gespreizt werden müssen und zu diesem Zweck der Spreizkegel
16 in axialer Richtung relativ weit in die Spreizsektoren 13 und 14 hineingezogen
würden, wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, die beiden Ausnehmungen 33 ausreichen,
das Druckstück 20 axial tief genug in die beiden Ringsektoren 13 und 14 einführen
zu können. In Fällen jedoch, bei denen kleinere Durchmesser einer Ringnut 8 vorliegen
und demzufolge der Spreizkegel 16 beim Ansetzen der Verankerungsvorsprünge 36, 37
in die Ringnut 8 mit seiner hinteren Stirnfläche 41 in unmittelbarer Nähe der Ringnut
8 liegt, ist es erforderlich, in der Stirnfläche 41 des Spreizkegels 16 eine Ausnehmung
42 vorzusehen, in welche das Druckstück 20 versenkt werden kann.
[0016] Durch das gleichzeitige Ansetzen der beiden sich diametral gegenüberliegenden Verankerungsvorsprünge
36 und 37 der beiden Spreizsektoren 13 und 14 in der Ringnut 8 und durch deren gleichmäßiges,
d.h. symmetrische Spreizen, das durch den Spreizkegel 16 bewirkt wird, ergibt sich
zugleich eine Zentrierung der Spreizkegelachse bzw. der damit identischen Gewindespindelachse
in bezug auf die Achse der Ringnut 8 und somit auch auf die Achse des Wälzlagers 5.
Daraus folgt, daß auch die Druckspindel 19 eine zur Achse 12 des Wälzlagers 5 bzw.
der darin befestigten Keilnabe 4 eine exakt koaxiale Lage einnimmt, wenn die Achse
der Ringnut 8 und die Achse der Bohrung 7, in welcher das Wälzlager 5 sitzt, exakt
koaxial zueinander verlaufen. Geringe diesbezügliche Abweichungen können durch die
elastische Lagerung des Druckstückes 20 auf dem Stirnansatz 21 der Druckspindel 19
ohne weiteres ausgeglichen werden. Es ist somit sichergestellt, daß die beim Drehen
der Druckspindel 19 über das Druckstück 20 auf die Keilnabe 4 bzw. Radflanschnabe
3 ausgeübten Druckkräfte in bestmöglicher Weise achsparallel zur Achse des Wälzlagers
5 verlaufen und somit die größtmögliche Wirksamkeit und Funktionssicherheit gewährleisten.
Aus der vorstehenden Beschreibung und der zeichnerischen Darstellungen ist für den
Fachmann auch leicht erkennbar, daß sowohl der Aufbau als auch die Handhabung des
Druckwerkzeuges 11 insgesamt sehr einfach ist.
1. Vorrichtung zum Herausdrücken von Radflanschnaben oder Keilnaben von Kraftfahrzeugen
od. dgl. aus einem Wellenlager, welches festsitzend in einem Lagerzylinder angeordnet
ist, der wenigstens auf der einen Lagerstirnseite mit einer Ringnut zur Aufnahme eines
Sicherungsringes versehen ist, bestehend aus sich am Lagerzylinder abstützenden durch
Schraubgewinde betätigbaren Druckmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß zwei jeweils aus annähernd halbzylindrischen, schalenartigen Körpern bestehende
Spreizsektoren (13, 14) sich diametral gegenüberliegend jeweils mit einem Ende schwenkbeweglich
und radial verstellbar an einem eine zentrale Gewindebohrung (30) aufweisenden, ringscheibenartigen
Stützglied (15) verankert sind und jeweils an ihren dem Stützglied (15) gegenüberliegenden
Enden ihrer äußeren Mantelflächen mit formschlüssig in die Ringnut (8) des Lagerzylinders
(1) einsetzbaren Verankerungsvorsprüngen (36, 37) versehen sind und daß die Spreizsektoren
(13, 14) mittels eines dazwischenliegenden, eine in die Gewindebohrung (30) des Stützgliedes
(15) eingeschraubte, mit Drehschlüsselflächen (31) versehene Gewindespindel (17) aufweisenden
Spreizkegels (16) spreizbar sind, wobei in einer zentralen, durchgehenden, wenigstens
teilweise mit einem Muttergewinde (18) versehenen Axialbohrung des Spreizkegels (16)
und der Gewindespindel (17) eine Druckspindel (19) eingeschraubt ist, welche an einem
Ende ein tellerartiges Druckstück (20) und am anderen Ende einen Schlüsselkopf (32)
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spreizsektoren
(13, 14) an ihren dem Stützglied (15) zugewandten Stirnflächen jeweils mittig angeordnete
Axialstifte (22, 23) aufweisen, und daß das Stützglied (15) mit mehreren jeweils paarweise
auf gleichen Radien (R1/2, R2/2, R3/2) liegenden Axialbohrungen (24, 25 bzw. 26, 27
bzw. 28, 29) mit unterschiedlichen Abständen von der Mittelachse der Gewindebohrung
(18) versehen ist, in welche die Axialstifte (22, 23) schwenkbeweglich einsteckbar
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (20) eine
kegelstumpfartige Mantelfläche aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück
(20) mittels eines O-Ringes (21') elastisch auf einem Stirnzapfen (21) der Druckspindel
(9) gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizsektoren (13,
14) innen jeweils eine auf dem Spreizkegel (16) aufsitzende Ringkante (35) oder Ringfläche
aufweisen, die gegenüber den Verankerungsvorsprüngen (36, 37) zum Stützglied (15)
hin axial um ein Maß versetzt ist, das mindestens dem axialen Spreizhub des Spreizkegels
(16) entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizkegel (16) auf
seiner der Gewindespindel (17) gegenüberliegenden Stirnseite (41) eine Vertiefung
(42) aufweist, in welcher das Druckstück (20) der Druckspindel (19) wenigstens teilweise
axial versenkbar sind.