[0001] Die Erfindung betrifft eine aus einem Faltzuschnitt gebildete schachtelartige Schnellverpackung
für druckempfindliche Waren, insbesondere Lebensmittel, mit den Merkmalen a) bis h)
gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Eine derartige Schnellverpackung läßt sich dem DE-GM 85 14 040 entnehmen. Diese vorbekannte
Verpackung ist insbesondere zur schonenden Verpackung von Konditorwaren vorgesehen
und bietet den besonderen Vorteil der einfachen Herstellung durch Falt- und Steckvorgänge
aus einem einteiligen, flach angelieferten Faltzuschnitt beim Warenverkauf im Laden,
z.B. in einer Bächerei. Bei dieser Schnellverpackung trägt die von dem Deckel nach
unten weisend ausgehende erste Stirnwand die Stecklasche, die in den an der Grundplatte
vorgesehenen Schlitz gesteckt wird, so daß die Stecklasche unterhalb der Grundplatte
umgelegt werden kann. Bei geschlossener Schnellverpackung liegt die zweite, an die
Vorderkante der Grundplatte angelenkte Stirnwand zwischen den ihr zugewandten Rändern
der beiden Seitenwände und der ersten Stirnwand. Außerdem ist in der genannten Vorveröffentlichung
erwähnt, daß den falzartigen Fortsätzen der Seitenwände Schlitze zum Durchstecken
in der zumindest einen weiteren Seitenwand und/oder dem Deckel zugeordnet sind.
[0003] Nachteilig bei dieser vorbekannten Ausführungsform ist die Verriegelung des Deckels.
Wird bei geschlossener Verpackung der Deckel angehoben, so wirken entsprechende Zugkräfte
auf die genannte Stecklasche und versuchen diese entgegengesetzt ihrer Einsteckrichtung
aus dem zugeordneten Schlitz herauszuziehen. Ein Öffnen des Deckels führt aber automatisch
zur Entriegelung der beiden Seitenwände sowie der zweiten Stirnwand. Nachteilig ist
ferner, daß bei geschlossener Verpackung die Stecklasche frei außerhalb der eigentlichen
Verpackung und damit ungeschützt liegt.
[0004] Die DE-OS 28 53 983 offenbart einen Karton aus Well- oder Vollpappe, bei dem der
Deckel mit einer an seiner Vorderkante angelenkten Einstecklasche hinter die vordere
Stirnwand der Schachtel in deren Innenraum geschoben wird. Zur Verriegelung des Deckels
ist in der genannten Einstecklasche ein Einschubschlitz vorgesehen, der sich teilweise
bis in den vorderen Deckelrandbereich erstreckt und in den eine Verriegelungslasche
einschiebbar ist, die an einem mittleren oberen Abschnitt der vorderen Stirnwand
der Schachtel hängt, wobei dieser Abschnitt um eine untere, parallel zum Schachtelboden
verlaufende Falzlinie aus der vorderen Stirnwand herausgeklappt werden kann.
[0005] Diese vorbekannte Schachtel weist nur eine einlagige vordere Stirnwand auf. Der Deckel
arretiert nur sich selbst, dient also nicht zur Arretierung der hochgebogenen Seitenwandungen.
Für die Lagesicherung aller vier Seitenwände müssen daher besondere Mittel vorgesehen
sein. Die Arretierung des Deckels ist kompliziert, da gleichzeitig die am Deckel hängende
Einstecklasche sowie die genannte Verriegelungslasche in senkrecht zueinander stehenden
Richtungen in den Schachtelinnenraum gedrückt werden müssen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs erläuterte Schnellverpackung
unter Wahrung ihrer vorteilhaften Eigenschaften hinsichtlich ihrer Haltbarkeit zu
verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in Verbindung mit den im Oberbegriff des Hauptanspruchs
enthaltenen Merkmalen gelöst durch die weiteren, im Kennzeichen des Hauptanspruchs
aufgeführten Merkmale.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform führt ein Anheben des Deckels bezüglich
der Stecklasche nur noch zu Kräften, die senkrecht zur Einsteckrichtung dieser Stecklasche
verlaufen. Die Stecklasche ist daher geringeren Belastungen ausgesetzt und zieht sich
beim Anheben des Deckels nicht mehr selbsttätig aus dem ihr zugeordneten Schlitz heraus.
Dennoch aber stützt sich auch bei der erfindungsgemäßen Lösung der Deckel über die
an seiner Vorderkante angelenkte erste Stirnwand auf der Grundplatte ab, wodurch
die Haltbarkeit und Stabilität der Schachtel vergrößert werden. In seiner Schließstellung
arretiert der Deckel zugleich auch die beiden sich gegenüberliegenden Seitenwandungen
in ihrer hochgebogenen Stellung.
[0009] Dabei ist es vorteilhaft, wenn seitlich der Stecklasche Hinterschnitte zur Bildung
einer clipsähnlichen Arretierung der Stecklasche in ihrem Schlitz vorgesehen sind.
[0010] Eine weitere Verbesserung der Verriegelung läßt sich dadurch erreichen, daß die
durch die Schlitze des Deckels hindurchragenden falzartigen Fortsätze gegeneinander
gefaltet sind und eine Länge von mehr als der halben Rück- bzw. Stirnwandlänge aufweisen,
und daß in Schließstellung das freie Ende des einen Fortsatzes durch einen Steckschlitz
im Endbereich des anderen Fortsatzes gesteckt ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn
das durch den genannten Steckschlitz gesteckte freie Ende des einen Fortsatzes nach
oben umbiegbar und mit einer Handhabe, z.B. einer Ausnehmung versehen ist.
[0011] Bei dieser Ausführungsform läßt sich also in Gebrauchsstellung das durch den genannten
Steckschlitz gesteckte freie Ende des einen Fortsatzes nach oben umbiegen und als
Handgriff für die Schnellverpackung verwenden.
[0012] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Stecklasche zwar nicht
mehr frei außerhalb der eigentlichen Schnellverpackung ungeschützt liegt, dennoch
aber nicht in störender Weise in das Innere derselben hineinragt, da sie unmittelbar
unterhalb des Deckels und damit oberhalb der Ware verläuft. Beim Einstecken kann
also weder die Ware durch die Stecklasche beschädigt noch diese durch die Ware blockiert
werden.
[0013] In der Zeichnung sind zwei als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung
perspektivisch dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 in ausgezogenen Linien eine fertig geknickte und gesteckte Schnellverpackung
und mit unterbrochenen Linien Zwischenlagen der einzelnen Bereiche des verwendeten
Flachmaterials (z.B. Pappe oder Kunststoffolie) während der Formgebung und
Figur 2 eine abgewandelte Ausführungsform in einer Darstellung gemäß Figur 1.
[0014] Von zwei sich gegenüberliegenden Kanten 1,2 einer Grundplatte 3 ausgehend sind zwei
Seitenwände 4,5 längs mit den Kanten zusammenfallenden Knicklinien hochgebogen. Von
der einen der verbleibenden Kanten 6,7 der Grundplatte 3 geht eine Rückwand 8 aus,
die sich in einem Deckel 9 fortsetzt, von dessen Vorderkante 10 (die als Knicklinie
ausgebildet ist) ausgehend eine erste Stirnwand 11 nach unten weist. Diese verläuft
zwischen den in der Zeichnung rechten Seitenkanten 12,13 der Seitenwände 4,5 einerseits
und einer zweiten Stirnwand 14 andererseits, die von der Grundplattenkante 7 ausgehend
hochgebogen ist.
[0015] Zur Arretierung der verschiedenen Bereiche dienen falzartige Fortsätze 15,16 an den
oberen Kanten der Seitenwände 4,5, die nach Hindurchstecken durch Schlitz 17,18 im
Deckel 9 oberhalb desselben parallel zu ihm umgelegt sind, sowie eine an der Oberkante
der zweiten Stirnwand 14 vorgesehene Stecklasche 19, die in einen Schlitz 20 in der
ersten Stirnwand 11 nahe dem Deckel 9 hineingesteckt ist. Rückwand 8, Deckel 9 und
erste Stirnwand 11 stützen sich mit den Umriß der Grundplatte 3 überragenden Bereichen
21,22,23,24 und 25 auf den Rändern der Seitenwände 4,5 versteifend ab.
[0016] Bei 26,27 sind Hinterschnitte beiderseits der Stecklasche 19 angedeutet, in die
Randbereiche des Schlitzes 20 unter Bildung schlitzähnlicher Arretierungen einrasten.
[0017] Zwischenlagen der verschiedenen Bereiche sind mit apostrophierten Bezugszeichen
versehen. Zunächst werden die Seitenwände 4,5 in ihre Endlagen hochgebogen, wobei
aber die Fortsätze 15,16 noch nicht horizontal umgebogen sind. Dann werden Rückwand
8, Deckel 9 und erste Stirnwand 11 über die Kanten der Seitenwände 4,5 gebogen und
dabei die Fortsätze 15,16 durch die Schlitze 17,18 gesteckt. Danach wird die zweite
Stirnwand 14 aus der Ebene der Grundplatte 3 hochgebogen; die Stecklasche 19 wird
durch den Schlitz 20 gesteckt, wobei die Hinterschnitte 26,27 wirksam werden. Durch
Umlegen der Fortsätze 15,16 in ihre ausgezogen dargestellte Lage läßt sich die Arretierung
des Deckels 9 noch zusätzlich verbessern.
[0018] Die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der der Figur
1 lediglich durch die Ausbildung der falzartigen Fortsätze 15,16. Diese sind gemäß
Figur 2 gegeneinander gefaltet und weisen eine Länge von mehr als der halben Rück-
bzw. Stirnwandlänge auf, so daß sich die beiden Fortsätze 15,16 im mittleren Bereich
überlappen. In Schließstellung ist das freie Ende 15a des einen Fortsatzes 15 durch
einen Steckschlitz 28 im Endbereich des anderen Fortsatzes 16 gesteckt. Zur Handhabung
der Schnellverpackung wird dieses freie Ende 15a des Fortsatzes 15 in die in Figur
2 gezeigte Stellung nach oben gebogen und dient dann als Griff zum Tragen der Schachtel.
Um dies zu erleichtern, ist das genannte freie Ende 15a mit einer Ausnehmung 29 versehen.
1. Aus einem Faltzuschnitt gebildete schachtelartige Schnellverpackung für druckempfindliche
Waren, insbesondere Lebensmittel, mit
a) einer zum Stützen der Ware ausreichend eigensteifen Grundplatte (3);
b) zwei im wesentlichen senkrecht nach oben weisenden Seitenwänden (4,5), die von
zwei sich gegenüberliegenden Kanten (1,2) der Grundplatte (3) ausgehen;
c) einer von der Hinterkante (6) ausgehenden, ebenfalls nach oben weisenden Rückwand
(8), die in einen Deckel (9) übergeht;
d) wobei die Rückwand (8) nebst Deckel (9) mit über den Umriß der Grundplatte (3)
überstehenden Seitenbereichen(21, 22,24) Ränder der beiden Seitenwände (4,5) überdeckt;
e) wobei die Seitenwände (4,5) falzartige Fortsätze (15,16) aufweisen, denen Schlitze
(17, 18) zum Durchstecken im Deckel (9) zugeordnet sind,
f) wobei die Rückwand (8) und der Deckel (9) mittels einer durch einen Schlitz (20)
gesteckten Stecklasche (19) festlegbar sind;
g) und der Deckel sich an seiner Vorderkante (10) in einer nach unten weisenden ersten
Stirnwand (11) fortsetzt,
h) wobei an die Vorderkante (7) der Grundplatte (3) eine zweite Stirnwand (14) angelenkt
ist, die nach oben weist und an der ersten Stirnwand (11) anliegt;
gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale:
i) die erste Stirnwand (11) verläuft zwischen der zweiten Stirnwand (14) und den dieser
zugekehrten Rändern der beiden Seitenwände (4,5);
k) die genannte Stecklasche (19) ist an der Oberkante der zweiten Stirnwand (14) angelenkt;
l) der der Stecklasche (19) zugeordnete Schlitz (20) ist in der ersten Stirnwand (11)
nahe der Vorderkante (10) des Deckels (9) angeordnet;
m) die genannten falzartigen Fortsätze (15,16) sind so lang ausgebildet, daß sie über
dem Deckel (9) etwa parallel zu ihm umlegbar sind.
2. Schnellverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich der Stecklasche
(19) Hinterschnitte (26,27) zur Bildung einer clipsähnlichen Arretierung der Stecklasche
(19) in ihrem Schlitz (20) vorgesehen sind.
3. Schnellverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch
die Schlitze (17,18) des Deckels (9) hindurchragenden falzartigen Fortsätze (15,16)
gegeneinander gefaltet sind und eine Länge von mehr als der halben Rück- bzw. Stirnwandlänge
aufweisen, und daß in Schließstellung das freie Ende (15a) des einen Fortsatzes (15)
durch einen Steckschlitz (28) im Endbereich des anderen Fortsatzes (16) gesteckt
ist.
4. Schnellverpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das durch den genannten
Steckschlitz (28) gesteckte freie Ende (15a) des einen Fortsatzes (15) nach oben umbiegbar
und mit einer Handhabe, z.B. einer Ausnahmung (29) versehen ist.