[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Matrize zur Herstellung von Pellets nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Pellets werden in der Futtermittelindustrie
oder bei der Naturstoffextraktion verwendet.
[0002] Aus der DE-OS 32 35 847 ist es bekannt, Extraktionsgut zur Extraktion von Naturstoffen
mit Hilfe von überkritischen Gasen die Form von Pellets zu geben. Die Vorteile dieser
Pellets im Vergleich zu pulverförmigen Produkten sind: höheres Schüttgewicht und praktisch
keine Kanalbildung durch die überkritischen Gase im Extraktionsgut. Pellets, die relativ
kurz sind und einen geringen Durchmesser aufweisen, sind jedoch schwierig herzustellen.
Um kleine Pellets herzustellen, ist es bekannt, Matrizen mit Preßkanälen relativ
kleinen Durchmessers zu verwenden. Für die Festigkeit der Pellets ist das Verhältnis
Länge zu Durchmesser von entscheidender Bedeutung. Wenn man relativ kleine Pellets
herstellen will, muß die Länge der Preßkanäle entsprechend kurz sein, damit keine
unzulässig hohen Temperaturen im Preßgut entstehen. Solche kurzen Preßkanäle erfordern
jedoch aus Stabilitätsgründen relativ dickwandige Matrizen, wenn man nicht die Anzahl
der Preßkanäle verringert, was den Preßgutdurchsatz vermindert.Zur Beseitigung dieser
Schwierigkeiten ist es nach der US-PS 2,o59, 486 bekannt, die Durchmesser der Preßkanäle
eintrittsseitig kleiner als austrittsseitig zu machen. Die Durchmessererweiterung
kann dabei konisch oder stufenförmig sein. Auf diese Weise soll erreicht werden, daß
das Preßgut zunächst in den engeren Abschnitten der Preßkanäle verdichtet wird und
anschließend frei in die weiteren Abschnitte der Preßkanäle eintritt. In der Praxis
hat sich jedoch gezeigt, daß sich das Preßgut nach dem Verlassen der engeren Abschnitte
der Preßkanäle wieder ausdehnt und daß die Pellets dann den unerwünscht größeren Durchmesser
der weiteren Abschnitte der Preßkanäle erhalten. Es kommt dann auch auf der ganzen
Länge der Preßkanäle zur Reibung mit dem Matrizenmaterial, was zu einer beträchtlichen
Erhitzung des Preßguts führt und insbesondere bei temperaturempfindlichen Naturstoffen,
wie z.B. Hopfen, zu irreversiblen Veränderungen der Inhaltstoffe führen kann.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Matrize nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, mit der wirtschaftlich kurze Pellets kleinen
Durchmessers, die eine große Festigkeit haben, ohne beträchtliche Erhitzung des Preßguts
herzustellen sind.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die Dicke der Stege ist abhängig vom Durchmesser und der Länge der Preßkanäle. Für
bevorzugte Pellets von 1 bis 1o mm Durchmesser und 2 bis 5o mm Länge liegt die günstigste
Dicke der Stege zwischen 1 und 15 mm, insbesondere zwischen 3 und 7 mm. Diese Werte
stellen einen Kompromiß dar zwischen der verfügbaren Matrizenfläche einerseits und
der erforderlichen Stabilität der Matrize andererseits. Auch der Abstand zwischen
den einzelnen Stegen richtet sich im wesentlichen nach dem Durchmesser der Preßkanäle.
Bevorzugt liegen daher bei Durchmessern der Preßkanäle von 1 bis 5 mm zwischen den
einzelnen Stegen 1 bis 2o Reihen von Preßkanälen. Auch hier muß,ähnlich wie bei der
Dicke der Verstärkungsstege,zwischen ausreichender Stabilität der Matrize, was gleichbedeutend
ist mit geringem Abstand der Stege, und möglichst optimaler Ausnutzung der Matrizenoberfläche
(großer Abstand der Stege) abgewogen werden. Dabei muß weiterhin berücksichtigt werden,
daß der Abstand der Stegeso groß ist, daß für die Schneidvorrichtung, die unmittelbar
an das Ende der Preßkanäle heranreichen muß, genügend Platz vorhanden ist.
[0007] Daß die Schneidvorrichtung zwischen den Stegen unmittelbar bis an die Austrittsenden
der Preßkanäle heranreicht, ist besonders wichtig. Dadurch wird nämlich erreicht,
daß die Preßlinge unmittelbar nach dem Verlassen der Preßkanäle auf die gewünschte
Länge gebracht werden.
[0008] Auch die Höhen der Stege üben einen Einfluß auf die Stabilität der Matrize aus.
Die Höhe der Stege soll daher das 1,3-fache der Länge der Preßkanäle übertreffen.
Im Normalfall weisen die Stege Höhen von 1o bis 1oo mm auf.
[0009] Im Normalfall reichen die Oberflächen der Stege aus, um durch ihren Kontakt mit der
Luft für eine ausreichende Kühlung zu sorgen. Falls erforderlich, kann bei sehr temperaturempfindlichem
Preßgut zur zusätzlichen Kühlung ein Kühlbad vorgesehen sein, durch welches die Stege
beim Umlauf der Matrize geführt werden.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten
Zeichnungen erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Abschnitt einer hohlzylindrischen Matrize im Längsschnitt.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 1.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht in der Blickrichtung IV in Fig. 1.
Fig. 5 zeigt vergrößert den Bereich V in Fig. 1.
[0011] Die Matrize 2 weist die Form eines Hohlzylinders auf, dessen Krümmung aus Fig. 2
erkennbar ist. In der Matrize befinden sich in Umfangsrichtung verlaufende Reihen
von Preßkanälen 4. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, liegen benachbarte Reihen von Preßkanälen
gegeneinander versetzt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich zwischen
jeweils fünf Reihen von Preßkanälen 4 auf der Außenseite der Matrize 2 rundum verlaufende
Stege 6. Zwischen die Stege greifen von außen Messer 8, die bis an die inneren Enden
der Preßkanäle 4 heranreichen, jedoch von einer gemeinsamen Querschiene 1o ausgehen.
Die inneren Enden der Preßkanäle 4 sind mit Anfasungen 12 versehen.
1. Matrize (2) zur Herstellung von Pellets aus pulverförmigem, körnigem, faserförmigem
oder vorkompaktiertem Schüttgut mit einer Vielzahl durchgehender Preßkanäle (4), durch
die das Schüttgut hindurchgedrückt wird, und mit einer Schneidvorrichtung (8, 1o),
die das aus den Preßkanälen (4) austretende Preßgut in Pellets vorgebbarer Länge
unterteilt,
dadurch gekennzeichnet, daß sich auf der Austrittsseite der Matrize (2) zwischen den
Preßkanälen (4) mit konstantem Abstand voneinander verlaufende Stege (6) befinden,
zwischen denen Abschnitte (8) der Schneidvorrichtung (8, 1o) bis an die Austrittsenden
der Preßkanäle (4) heranreichen.
2. Matrize nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Stege (6) 1
bis 15 mm, vorzugsweise 3 bis 7 mm, beträgt.
3. Matrize nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten
Stegen (6) 1 bis 2o Reihen von Preßkanälen liegen.
4. Matrize nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Höhe der Stege (6) zur Länge der Preßkanäle (4) mindestens 1:3 beträgt.
5. Matrize nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege
(6) Höhen von 1o bis 1oo mm aufweisen.
6. Matrize nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsenden
der Preßkanäle (4) mit Anfasungen (12) versehen sind.