(19)
(11) EP 0 215 451 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.1987  Patentblatt  1987/13

(21) Anmeldenummer: 86112626.6

(22) Anmeldetag:  12.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 3/37
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 20.09.1985 DE 3533531

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Osberghaus, Rainer, Dr.
    D-4000 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reinigungsmittel für harte Oberflächen


    (57) Das wäßrige Mittel enthält im wesentlichen Tenside, nicht metallvernetzte Polymere und alkoholisch reagierende Komplexbildner und eignet sich zur pflegenden Reinigung insbesondere von Fußböden. Es wird in stark verdünnter Form angewendet und hinterläßt einen festen, aber leicht wieder ablösbaren, transparenten Schutzfilm.


    Beschreibung


    [0001] Auf dem Gebiet der Reinigung und Pflege von harten Oberflächen sind neben hygienischen und ästhetischen Aspekten vor allem wirtschaftliche Überlegungen und die Materialbeschaffenheit maßgebend für die Auswahl der Reinigungsverfahren und der einzusetzenden Mittel. Da jedem dieser Kriterien im Einzelfall unterschiedliche Bedeutung zukommt, ist es nicht erstaunlich, daß für diese Aufgaben bereits eine Vielzahl unterschiedlichster Verfahren und Mittel entwickelt worden sind.

    [0002] Die vorliegende Erfindung betrifft die Reinigung und Pflege von harten Oberflächen, insbesondere Fußböden, im Haushalt und in der gewerblichen Reinigung mit Hilfe wäßriger Reinigungsmittel. Auch auf diesem Gebiet sind bereits zahlreiche Verfahren und Mittel für die verschiedenen Anwendungszwecke entwickelt worden. Dabei wird die Auswahl der Mittel wesentlich dadurch bestimmt, ob vordringlich eine Reinigung oder eine Konservierung der Oberfläche erreicht werden soll.

    [0003] So verwendet man zur Pflege und Konservierung von Oberflächen in erster Linie solche Mittel, die mehr oder weniger harte, widerstandsfähige Filme erzeugen. Die Mittel enthalten zu diesem Zweck, meist in emulgierter Form, Wachse oder filmbildende Polymere und vernetzende Wirkstoffe, in der Regel Schwermetallsalze, die zusammen nach dem Abtrocknen auf den behandelten Flächen selbstglänzende oder polierbare Filme bilden. Auf diese Weise läßt sich eine lang anhaltende Konservierung der Oberflächen erreichen, wobei je nach Qualität des Films auch starke mechanische Beanspruchungen gut vertragen werden. Nachteilig ist bei diesen Mitteln, daß eine Entfernung der festhaftenden Filme, wenn sie, etwa wegen Verschmutzung oder Beschädigung, notwendig wird, nur unter extremen Bedingungen möglich ist.

    [0004] Im Gegensatz dazu enthalten Mittel, deren Wirkungsschwerpunkt bei der Reinigung liegt, hohe Anteile an Tensiden, oft zusammen mit alkalisch reagierenden Stoffen, organischen Lösungsmitteln oder Abrasivstoffen. Mit diesen Mitteln ist in vielen Fällen eine gründliche Entfernung von Verschmutzungen und alten Belägen möglich, doch sind die so gereinigten Oberflächen danach in der Regel der Wiederanschmutzung schutzlos ausgesetzt, sofern nicht eine Konservierungsbehandlung angeschlossen wird.

    [0005] Da in vielen Fällen Reinigung und Pflege von Oberflächen gleichermaßen erwünscht sind, hat es nicht an Versuchen gefehlt, aus Gründen der Arbeitsvereinfachung Mittel zu entwickeln, mit denen Reinigung und Konservierung in einem Arbeitsgang erreicht werden können. Die bisherigen Lösungsvorschläge befriedigen jedoch nicht.

    [0006] So führen beispielsweise Mittel, die die üblichen Filmbildner in sehr niedriger Konzentration zusammen mit Tensiden enthalten, häufig zu einer störenden Filmaddition, die nach gewissen Zeiten eine Zusatzreinigung erforderlich macht. Andere Mittel erfordern spezielle, teure Polymere oder bilden zu weiche Filme, die nur geringen Schutz gegen Wiederanschmutzung bieten. Auch Mittel auf Seifenbasis, die ebenfalls in diese Kategorie gehören, liefern recht weiche Filme und sind zudem anfällig gegen Wasserhärte.

    [0007] Es bestand daher nach wie vor die Aufgabe, zur gleichzeitigen Reinigung und Konservierung von harten Oberflächen, insbesondere Fußböden, Mittel mit verbesserter Wirkung zu entwickeln.

    [0008] Die vorliegende Erfindung bietet eine Lösung dieser Aufgabe in Form eines Mittels, bestehend aus:
    0,5 - 10 Gew.-% Tensid aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate und deren Mischungen,
    0,1 - 4,5 Gew.-% alkalilösliche, nicht metallvernetzte Polymerverbindung mit einer minimalen Filmbildetemperatur zwischen 0 und 70 °C,
    0,01 - 5 Gew.-% alkalisch reagierende Komplexbildner,
    0 - 3 Gew.-% Alkalisierungsmittel,
    0 - 40 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel,
    0 - 5 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
    Rest Wasser.

    [0009] Die Anwendung dieses Mittels erfolgt in der Weise, daß zunächst durch Verdünnen mit Wasser eine vorzugsweise ein- bis dreiprozentige Lösung des Mitels hergestellt wird, die dann mit Hilfe von Wischtüchern, Schwämmen oder ähnlichen Hilfsmitteln auf die zu reinigenden Oberflächen aufgetragen und zum Teil mit dem Schmutz wieder von der Oberfläche abgenommen wird. Nach dieser Behandlung wird die Oberfläche nicht abgespült, so daß die verbleibende Reinigungsmittellösung zu einem gleichmäßig schützenden Film auftrocknen kann. Wegen dieses Anwendungsverfahrens werden derartige Mittel auch als Wischpflegemittel bezeichnet. Das erfindungsgemäße Mittel zeichnet sich dabei trotz seiner einfachen Zusammensetzung durch eine optimale Reinigungswirkung gegenüber einer Vielzahl von Anschmutzungen aus und bildet gleichzeitig einen widerstandsfähigen Film, der einen hervorragenden Schutz gegen Wiederanschmutzung bildet. Im Gegensatz zu anderen Mitteln ist dieser Film hier vollständig transparent und läßt Farbe und Struktur der behandelten Flächen unverändert erscheinen, ohne daß ein zusätzlicher Glanz auftritt . Bei erneuter Anwendung des Mittels löst sich der Film auf und erleichtert dadurch den Reinigungsvorgang. Eine störende Filmaddition findet nicht statt.

    [0010] Das erfindungsgemäße Mittel eignet sich vorzugsweise zur pflegenden Reinigung von Fußböden und liefert dabei sowohl auf Stein, versiegeltem Parkett, Kacheln, Linoleum und Kunststoffböden ausgezeichnete Ergebnisse. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung auf hochglänzenden Fußbodenbelägen, da der gebildete Film durch seine hohe Transparenz den Glanz nicht mindert. Vorzugsweise wird ein Mittel der folgenden Zusammensetzung verwendet. :
    1 - 6 Gew.-% Tensid aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate und deren Mischungen,
    0,2 - 2,9 Gew.-% alkalilösliche, nicht metallvernetzte Polymerverbindung mit einer minimalen Filmbildetemperatur zwischen 0 und 70 °C,
    0,05 - 3 Gew.-% alkalisch reagierende Komplexbildner,
    0,05 - 2 Gew.-%Alkalisierungsmittel,
    0 - 20 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel,
    0,05 - 2 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
    Rest Wasser.

    [0011] Die einzelnen Bestandteile des Mittels, die durch ihr Zusammenspiel dessen Eigenschaften bewirken, lassen sich wie folgt näher beschreiben:

    Tenside



    [0012] Generell eignen sich für die erfindungsgemäßen Mittel die wasserlöslichen, nicht härteempfindlichen Tenside aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate und deren Mischungen. Die Einsatzmengen betragen 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das unverdünnte Mittel. Vorzugsweise werden nichtionische und anionische Tenside zusammen verwendet.

    [0013] Bei den genannten nichtionischen Tensiden handelt es sich um Additionsverbindungen von 4 - 40, vorzugsweise 8 - 20 Mol Ethylenoxid (EO) mit 1 Mol eines aliphatischen Alkohols oder Alkylphenols mit 10 - 20 C-Atomen. Die aliphatischen Alkohole können verzweigt oder ungesättigt sein und primäre und/oder sekundäre Hydroxylgruppen aufweisen. Bevorzugt werden die Ethylenoxidaddukte an unverzweigte primäre und sekundäre Alkohole, insbesondere Fettalkohole und Oxoalkohole.

    [0014] Typische Vertreter geeigneter Niotenside sind Nonylphenol + 13 EO, innenständiges C₁₅-C₁₇-Alkandiol + 9 EO, C₁₄/C₁₅-Oxoalkohol + 11 EO, Kokosalkohol + 7 EO, Talgalkohol + 14 EO.

    [0015] Vorzugsweise werden als nichtionische Tenside Addukte von 8 - 20 Mol EO an Fettalkohole mit 12 - 18 C-Atomen eingesetzt.

    [0016] Die oben genannten Aniontenside stammen aus den Klassen der Sulfonate und Sulfate und werden durchweg a ls Salze, vorzugsweise als Natriumsalze eingesetzt. Bei den Tensiden vom Sulfonattyp handelt es sich um die Alkylbenzolsulfonate mit C 9-15-Alkylgruppen, die Ester von alpha-Sulfofettsäuren, z. B. die alpha-sulfonierten Methyl- oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren sowie um die Alkansulfonate, die aus C₁₂-C₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind. Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester von primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs, d. h. von Fettalkoholen, wie z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen, Oleylalkohol, oder den C₁₀-C₂₀-Oxoalkoholen, und solche von sekundären Alkoholen dieser Kettenlängen. Vorzugsweise werden als anionische Tenside Alkylbenzolsulfonate und Alkansulfonate eingesetzt.

    [0017] Mit den vorgenannten nichtionischen und anionischen Tensiden werden durchweg gute bis sehr gute Reinigungsergebnisse erzielt, doch ist es in vielen Fällen möglich, ohne Einbußen an Reinigungsleistung einen kleineren Teil, daß heißt bis etwa 50 %, dieser Tenside auch durch andere Typen, wie etwa Ethylenoxidaddukte an Polypropylenoxid oder an Fettsäureamide oder Olefinsulfonate, Sulfosuccinate und Alkylethersulfate zu ersetzen.

    Alkalilösliche Polymere



    [0018] Generell eignen sich alle in Wasser im alkalischen Bereich löslichen Polymerverbindungen, soweit sie nicht metallvernetzt sind und eine minimale Filmbildungstemperatur zwischen 0 und 70 °C aufweisen. Es handelt sich dabei in der Regel um Copolymerisate aus wenigstens drei verschiedenen Monomeren. Die Löslichkeit beträgt wenigstens 0,1 %, vorzugsweise 0,2 %, bei einem pH-Wert zwischen 8 und 10,5, insbesondere zwischen 8,5 und 9,5.

    [0019] Die vorzugsweise eingesetzten Polymeren enthalten als wichtigsten Bestandteil ein Acrylat-Copolymer aus 1 bis 30 Gewichtsteilen, bezogen auf Copolymer an carbonsäuregruppenhaltigen Monomeren, 30 bis 70 Gewichtsteilen Monomeren, die Homopolymere mit Glastemperaturen unter 20 °C bilden, vorzugsweise Estern der Acrylsäure mit C₁ -C₈ Alkoholen und/oder der Methacrylsäure mit C₄ bis C₈-Alkoholen und 30 bis 70 Gewichtsteile Comono meren, die Homopolymere mit Glastemperaturen über Raumtemperatur bilden,
    vorzugsweise Methacrylsäureester von C₁ bis C₃-Alkoholen oder Styrol.

    [0020] Als säuregruppenhaltige Comonomere können ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren eingesetzt werden; in erster Linie kommen Acrylsäure und Methacrylsäure in Frage.

    [0021] An Comonomeren mit Glastemperaturen unter 20 °C, also Glastemperaturen unter Raumtemperatur (bezogen jeweils auf Homopolymere eines Monomeren) sind Ester der Acrylsäure mit C₁-C₈-Alkoholen und Ester der Methacrylsäure mit C₄-C₈-Alkoholen zu nennen. So können hier der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl- oder 2-Ethylhexylester der Acrylsäure wie auch der Butyl-, Hexyl-oder 2-Ethylhexylester der Methacrylsäure eingesetzt werden. Comonomere, deren Homopolymere Glastemperaturen über Raumtemperatur aufweisen, sind Ester der Methacrylsäure mit C₁-C₃-Alkoholen, wie beispielsweise Methylmethacrylat oder Ethylmethacrylat. Ein besonders wichtiges Comonomer, dessen Homopolymer eine Glastemperatur über Raumtemperatur aufweist, ist Styrol.

    [0022] Vorzugsweise werden Copolymerisate von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit Styrol, Acrylsäureestern und/oder Methacrylsäureestern eingesetzt. Besonders bevorzugt werden die Copolymerisate aus Acrylsäure oder Methacrylsäure mit unterschiedlichen Acryl- und/oder Methacrylsäureestern und/oder Styrol, beispielsweise Copolymerisate aus Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Methacrylsäure und Styrol.

    [0023] Die jeweiligen Verhältnisse von Comonomeren, deren Homopolymere Glastemperaturen unter Raumtemperatur aufweisen und Monomeren, deren Homopolymere Glastemperaturen über Raumtemperatur aufwei sen, sind so einzustellen, daß die Filmbildungstemperatur der Polymerdispersion im Bereich zwischen 0 und 70 °C liegt. Dabei gilt das allgemeine Wissen der Polymerchemie. Die genannten Filmbildungstemperaturen beziehen sich auf das weichmacherfreie System, d. h. auf die Polymeren ohne weitere Zusätze.

    [0024] Die Polymeren sind vorzugsweise nur im alkalischen Bereich in Wasser löslich, während sie im sauren Bereich ungelöst bleiben. Entsprechende Produkte werden vom Handel vielfach in emulgierter Form angeboten.

    [0025] In den erfindungsgemäßen Mitteln werden im allgemeinen 0,1 bis 4,5 Gew.-% der Polymeren, gerechnet als reines Polymeres, verwendet. Bevorzugte Gehalte sind 0,2 bis 2,9 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 1,0 Gew.-%.

    Alkalisch reagierende Komplexbildner



    [0026] Für die erfindungsgemäßen Mittel eignen sich wasserlösliche, vorzugsweise niedermolekulare Komplexbildner (Builder), die in der Lage sind, Störungen durch die Wasserhärte bei der Anwendung der Mittel zu verhindern. Geeignet sind insbesondere Pentanatriumtriphosphat, Trinatriumcitrat, Natriumgluconat,Tetranatriumethylendiamintetraacetat (EDTA-Na) und Trinatriumnitrilotriacetat (NTA-Na). Vorzugsweise werden EDTA-Na und/oder Natriumgluconat verwendet. Die Mengen betragen 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 3 Gew.-% und insbesondere nicht mehr als 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel.

    Alkalisierungsmittel



    [0027] Die Alkalisierungsmittel dienen zusammen mit den Komplexbildnern dazu, den Mitteln im unverdünnten Zustand einen pH-Wert von 8 bis 10,5, vorzugsweise 8,5 bis 9,5 zu geben. Bei diesen pH-Werten liegen die Polymeren wenigstens partiell in der Salzform vor. Die Wahl dieser Mittel ist unkritisch, soweit sie mit den übrigen Bestandteilen verträglich sind. Geeignet sind beispielsweise Ammoniak, Alkanolamine, alkalisch reagierende Salze wie Na₂CO₃ oder NaOH. Vorzugsweise wird Ammoniak verwendet. Die Alkalisierungsmittel werden in Mengen bis zu 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 2 Gew.-% eingesetzt.

    Wassermischbare organische Lösungsmittel



    [0028] Zur Verstärkung der Reinigungskraft können wassermischbare organische Lösungsmittel enthalten sein, wobei gut fettlösende Lösungsmittel bevorzugt werden. Beispiele für derartige Lösungsmittel sind niedere Mono- und Dialkohole, Etheralkohole, Polyether und Amine. Typische Vertreter dieser Lösungsmittelgruppen sind etwa Isopropanol, Butylglykol, Dimethyldiglykol und Methylpyrrolidon. Vorzugsweise werden niedere Etheralkohole , beispielsweise Mono- oder Diethylenglykolmonoalkylether mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppeverwendet. Der Gehalt an Lösungsmitteln liegt nicht über 40 Gew.-%, vorzugsweise nicht über 20 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,5 und 10 Gew.-%.

    Zusatzstoffe



    [0029] Durch die Einarbeitung dieser üblichen Stoffe können zusätzlich Effekte, wie sie insbesondere bei der Fußbodenreinigung erwünscht sind, beispielsweise ein angenehmer Geruch oder eine desinfizierende Wirkung, erreicht werden. Weiterhin können sie dazu dienen, die Mittel selbst zu stabilisieren und ansprechend zu gestalten.

    [0030] Beispiele derartiger Zusatzstoffe sind anorganische Neutralsalze, Farbstoffe, Duftstoffe, Schauminhibitoren und antimikrobielle Wirkstoffe. Es ist selbstverständlich, daß bei der Auswahl nur solche Vertreter dieser Stoffe gewählt werden, die mit den übrigen Bestandteilen der Mittel verträglich sind und die Wirkung der Mittel nicht beeinträchtigen. Die Mengen an Zusatzstoffen betragen insgesamt nicht mehr als 5 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 2 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-% der Mittel.

    Beispiele



    [0031] Die folgenden Tabellen 1 und 2 geben die Zusammensetzung von fünf erfindungsgemäßen Mitteln und drei Mitteln des Standes der Technik wieder. Die Gehalte an den einzelnen Rohstoffen sind in Gewichtsprozent angegeben, bezogen auf das fertige Mit tel und wasserfreie Rohstoffe.

    [0032] Folgende alkalilösliche Copolymere wurden verwendet:

    [0033] Polymer 1:
    Primal® 644, Polymerdispersion von Rohm und Haas, Philadelphia, USA

    [0034] Polymer 2:
    Neocryl ® BT 20, Polymerdispersion von Polyvinylchemie, Waalwijk, NL

    [0035] Polymer 3:
    Copolymerisat aus 58 Gew.-% Methylmethacrylat
    30 Gew.-% Ethylacrylat
    10 Gew.-% Acrylsäure
    2 Gew.-% Styrol




    Prüfung der Reinigungswirkung



    [0036] Die Reinigungswirkung der Wischpflegemittel wurde mit Hilfe eines Gardner-Waschbarkeits- und Scheuerprüfgerätes ermittelt, wie es in den Qualitätsnormen des Industrieverbandes Putz- und Pflegemittel e. V. beschrieben ist (Seifen-Öle-Fette-Wachse, 108, Seiten 526 - 528 (1982)). Bei dieser Methode wird eine weiße PVC-Folie mit einer Testanschmutzung aus Ruß und Fett versehen und unter standardisierten Bedingungen mit einem mit dem Reinigungsmittel getränkten Schwamm maschinell gewischt. Die Reinigungsleistung wird durch photoelektrische Bestimmung des Remissionsgrades gemessen.

    Prüfung der Pflegewirkung



    [0037] Die Pflegewirkung zeigt sich unter anderem darin, daß durch einen aus früheren Behandlungen mit demselben Mittel stammenden Film die Ablösung von nachträglich aufgebrachten Anschmutzungen erleichtert wird.

    [0038] Das oben angegebene Prüfverfahren wurde deshalb in der Weise modifiziert, daß die Folie vor dem Aufbringen der gleichen Anschmutzung mit dem zu prüfenden Wischpflegemittel gewischt und dann getrocknet wurde. Nach dem Aufbringen der Anschmutzung erfolgte die Prüfung dann wie die Prüfung der Reinigungsleistung:

    [0039] Tabelle 3 führt die Ergebnisse der Prüfungen an allen acht Mitteln auf. Sie sind in Prozent Lichtremission bezogen auf weiß = 100 % angegeben. In allen Prüfungen wurden die Mittel in verdünnter Form mit einer Konzentration von 2 Gewichtsprozent angewendet.

    [0040] Aus den Ergebnissen wird deutlich, daß die erfindungsgemäßen Wischpflegemittel 1 - 5 eine ausgezeichnete Reinigungsleistung sowohl gegenüber nicht vorbehandelter als auch gegenüber vorbehandelter Folie aufweisen. Von vorbehandelter Folie wird dabei die Anschmutzung noch besser entfernt als von der ursprünglichen Folie.

    [0041] Die zum Vergleich herangezogenen Mittel 6 - 8 zeigen dagegen gute Reinigungsleistungen entweder nur an unvorbehandelter Folie (6) oder nur an vorbehandelter Folie (7, 8). Das Mittel 8 ist dabei in seiner Pflegewirkung durchaus mit den erfindungsgemäßen Mitteln vergleichbar, führt aber anders als diese, nach mehrfacher Anwendung zu einer Filmaddition, die das natürliche Aussehen der behandelten Flächen beeinträchtigt.




    Ansprüche

    1. Fußbodenreinigungsmittel, bestehend aus:
    0,5 - 10 Gew.-% Tensid aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate und deren Mischungen,
    0,1 - 4,5 Gew.-% alkalilösliche, nicht metallvernetzte Polymerverbindung mit einer minimalen Filmbildetemperatur zwischen 0 und 70 °C,
    0,01 - 5 Gew.-% alkalisch reagierende Komplexbildner,
    0 - 3 Gew.-% Alkalisierungsmittel,
    0 - 40 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel,
    0 - 5 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
    Rest Wasser.
     
    2. Fußbodenreinigungsmittel nach Anspruch 1, bestehend aus:
    1 - 6 Gew.-% Tensid aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate und deren Mischungen,
    0,2 - 2,9 Gew.-% alkalilösliche, nicht metallvernetzte Polymerverbindung mit einer minimalen Filmbildetemperatur zwischen 0 und 70 °C,
    0,05 - 3 Gew.-% alkalisch reagierende Komplexbildner,
    0,05 - 2 Gew.-% Alkalisierungsmittel,
    0 - 20 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel,
    0,05 - 2 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
    Rest Wasser.
     
    3. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem das Tensid aus der Gruppe derAddukte von 8 - 20 Mol EO an Fettalkohole mit 12 bis 18 C-Atomen, C₁₂-C₁₈-Alkansulfonate, Alkylbenzolsulfonate mit 9 - 15 C-Atomen in der Alkylgruppe und deren Mischungen ausgewählt ist.
     
    4. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, das sowohl anionische als auch nichtionische Tenside enthält.
     
    5. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die alkalilösliche Polymerverbindung aus der Gruppe der Copolymerisate von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit Styrol, Acrylsäureestern und/oder Methacrylsäureestern ausgewählt ist.
     
    6. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die alkalilösliche Polymerverbindung ein Copolymerisat aus Acrylsäure oder Methacrylsäure mit unterschiedlichen Acryl- und/oder Methacrylsäureestern und Styrol ist.
     
    7. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das wassermischbare organische Lösungsmittel aus der Gruppe der Mono- oder Diethylenglykolmonoalkylether mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe ausgewählt ist.
     
    8. Fußbodenreinigungsmittelnach einem der Ansprüche 1 bis 7, bestehend aus:
    1 - 6 Gew.-% Tensidgemisch aus mindestens einer Additionsverbindung von 8 - 20 Mol Ethylenoxid mit C₁₂-C₁₈-Fettalkoholen und/oder Alkylbenzolsulfonat und/oder Alkansulfonat,
    0,2 - 1 Gew.-% Copolymerisat aus Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Methacrylsäureund Styrol,
    0,05 - 1 Gew.-% Ethylendiamintetraacetat,
    0,5 -10 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel aus der Gruppe der Mono- oder Diethylenglykolmonoalkylether mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe
    0,1 - 0,5 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
    Rest Wasser.
     
    9. Verfahren zur pflegenden Reinigung von harten Oberflächen, insbesondere Fußböden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flächen mit einer Lösung von 1 bis 3 % eines der Mittel nach Ansprüchen 1 bis 8 in Wasser wischt, nicht mit Wasser nachspült und die verbleibende Flüssigkeitsmenge eintrocknen läßt.