[0001] Auf dem Gebiet der Reinigung und Pflege von harten Oberflächen sind neben hygienischen
und ästhetischen Aspekten vor allem wirtschaftliche Überlegungen und die Materialbeschaffenheit
maßgebend für die Auswahl der Reinigungsverfahren und der einzusetzenden Mittel. Da
jedem dieser Kriterien im Einzelfall unterschiedliche Bedeutung zukommt, ist es nicht
erstaunlich, daß für diese Aufgaben bereits eine Vielzahl unterschiedlichster Verfahren
und Mittel entwickelt worden sind.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft die Reinigung und Pflege von harten Oberflächen,
insbesondere Fußböden, im Haushalt und in der gewerblichen Reinigung mit Hilfe wäßriger
Reinigungsmittel. Auch auf diesem Gebiet sind bereits zahlreiche Verfahren und Mittel
für die verschiedenen Anwendungszwecke entwickelt worden. Dabei wird die Auswahl der
Mittel wesentlich dadurch bestimmt, ob vordringlich eine Reinigung oder eine Konservierung
der Oberfläche erreicht werden soll.
[0003] So verwendet man zur Pflege und Konservierung von Oberflächen in erster Linie solche
Mittel, die mehr oder weniger harte, widerstandsfähige Filme erzeugen. Die Mittel
enthalten zu diesem Zweck, meist in emulgierter Form, Wachse oder filmbildende Polymere
und vernetzende Wirkstoffe, in der Regel Schwermetallsalze, die zusammen nach dem
Abtrocknen auf den behandelten Flächen selbstglänzende oder polierbare Filme bilden.
Auf diese Weise läßt sich eine lang anhaltende Konservierung der Oberflächen erreichen,
wobei je nach Qualität des Films auch starke mechanische Beanspruchungen gut vertragen
werden. Nachteilig ist bei diesen Mitteln, daß eine Entfernung der festhaftenden Filme,
wenn sie, etwa wegen Verschmutzung oder Beschädigung, notwendig wird, nur unter extremen
Bedingungen möglich ist.
[0004] Im Gegensatz dazu enthalten Mittel, deren Wirkungsschwerpunkt bei der Reinigung liegt,
hohe Anteile an Tensiden, oft zusammen mit alkalisch reagierenden Stoffen, organischen
Lösungsmitteln oder Abrasivstoffen. Mit diesen Mitteln ist in vielen Fällen eine gründliche
Entfernung von Verschmutzungen und alten Belägen möglich, doch sind die so gereinigten
Oberflächen danach in der Regel der Wiederanschmutzung schutzlos ausgesetzt, sofern
nicht eine Konservierungsbehandlung angeschlossen wird.
[0005] Da in vielen Fällen Reinigung und Pflege von Oberflächen gleichermaßen erwünscht
sind, hat es nicht an Versuchen gefehlt, aus Gründen der Arbeitsvereinfachung Mittel
zu entwickeln, mit denen Reinigung und Konservierung in einem Arbeitsgang erreicht
werden können. Die bisherigen Lösungsvorschläge befriedigen jedoch nicht.
[0006] So führen beispielsweise Mittel, die die üblichen Filmbildner in sehr niedriger Konzentration
zusammen mit Tensiden enthalten, häufig zu einer störenden Filmaddition, die nach
gewissen Zeiten eine Zusatzreinigung erforderlich macht. Andere Mittel erfordern spezielle,
teure Polymere oder bilden zu weiche Filme, die nur geringen Schutz gegen Wiederanschmutzung
bieten. Auch Mittel auf Seifenbasis, die ebenfalls in diese Kategorie gehören, liefern
recht weiche Filme und sind zudem anfällig gegen Wasserhärte.
[0007] Es bestand daher nach wie vor die Aufgabe, zur gleichzeitigen Reinigung und Konservierung
von harten Oberflächen, insbesondere Fußböden, Mittel mit verbesserter Wirkung zu
entwickeln.
[0008] Die vorliegende Erfindung bietet eine Lösung dieser Aufgabe in Form eines Mittels,
bestehend aus:
0,5 - 10 Gew.-% Tensid aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen
oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate
und deren Mischungen,
0,1 - 4,5 Gew.-% alkalilösliche, nicht metallvernetzte Polymerverbindung mit einer
minimalen Filmbildetemperatur zwischen 0 und 70 °C,
0,01 - 5 Gew.-% alkalisch reagierende Komplexbildner,
0 - 3 Gew.-% Alkalisierungsmittel,
0 - 40 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel,
0 - 5 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
Rest Wasser.
[0009] Die Anwendung dieses Mittels erfolgt in der Weise, daß zunächst durch Verdünnen mit
Wasser eine vorzugsweise ein- bis dreiprozentige Lösung des Mitels hergestellt wird,
die dann mit Hilfe von Wischtüchern, Schwämmen oder ähnlichen Hilfsmitteln auf die
zu reinigenden Oberflächen aufgetragen und zum Teil mit dem Schmutz wieder von der
Oberfläche abgenommen wird. Nach dieser Behandlung wird die Oberfläche nicht abgespült,
so daß die verbleibende Reinigungsmittellösung zu einem gleichmäßig schützenden Film
auftrocknen kann. Wegen dieses Anwendungsverfahrens werden derartige Mittel auch als
Wischpflegemittel bezeichnet. Das erfindungsgemäße Mittel zeichnet sich dabei trotz
seiner einfachen Zusammensetzung durch eine optimale Reinigungswirkung gegenüber einer
Vielzahl von Anschmutzungen aus und bildet gleichzeitig einen widerstandsfähigen Film,
der einen hervorragenden Schutz gegen Wiederanschmutzung bildet. Im Gegensatz zu anderen
Mitteln ist dieser Film hier vollständig transparent und läßt Farbe und Struktur der
behandelten Flächen unverändert erscheinen, ohne daß ein zusätzlicher Glanz auftritt
. Bei erneuter Anwendung des Mittels löst sich der Film auf und erleichtert dadurch
den Reinigungsvorgang. Eine störende Filmaddition findet nicht statt.
[0010] Das erfindungsgemäße Mittel eignet sich vorzugsweise zur pflegenden Reinigung von
Fußböden und liefert dabei sowohl auf Stein, versiegeltem Parkett, Kacheln, Linoleum
und Kunststoffböden ausgezeichnete Ergebnisse. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung
auf hochglänzenden Fußbodenbelägen, da der gebildete Film durch seine hohe Transparenz
den Glanz nicht mindert. Vorzugsweise wird ein Mittel der folgenden Zusammensetzung
verwendet. :
1 - 6 Gew.-% Tensid aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen
oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate
und deren Mischungen,
0,2 - 2,9 Gew.-% alkalilösliche, nicht metallvernetzte Polymerverbindung mit einer
minimalen Filmbildetemperatur zwischen 0 und 70 °C,
0,05 - 3 Gew.-% alkalisch reagierende Komplexbildner,
0,05 - 2 Gew.-%Alkalisierungsmittel,
0 - 20 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel,
0,05 - 2 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
Rest Wasser.
[0011] Die einzelnen Bestandteile des Mittels, die durch ihr Zusammenspiel dessen Eigenschaften
bewirken, lassen sich wie folgt näher beschreiben:
Tenside
[0012] Generell eignen sich für die erfindungsgemäßen Mittel die wasserlöslichen, nicht
härteempfindlichen Tenside aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit
Alkoholen oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate,
Fettsäureestersulfonate und deren Mischungen. Die Einsatzmengen betragen 0,5 bis 10
Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das unverdünnte Mittel. Vorzugsweise
werden nichtionische und anionische Tenside zusammen verwendet.
[0013] Bei den genannten nichtionischen Tensiden handelt es sich um Additionsverbindungen
von 4 - 40, vorzugsweise 8 - 20 Mol Ethylenoxid (EO) mit 1 Mol eines aliphatischen
Alkohols oder Alkylphenols mit 10 - 20 C-Atomen. Die aliphatischen Alkohole können
verzweigt oder ungesättigt sein und primäre und/oder sekundäre Hydroxylgruppen aufweisen.
Bevorzugt werden die Ethylenoxidaddukte an unverzweigte primäre und sekundäre Alkohole,
insbesondere Fettalkohole und Oxoalkohole.
[0014] Typische Vertreter geeigneter Niotenside sind Nonylphenol + 13 EO, innenständiges
C₁₅-C₁₇-Alkandiol + 9 EO, C₁₄/C₁₅-Oxoalkohol + 11 EO, Kokosalkohol + 7 EO, Talgalkohol
+ 14 EO.
[0015] Vorzugsweise werden als nichtionische Tenside Addukte von 8 - 20 Mol EO an Fettalkohole
mit 12 - 18 C-Atomen eingesetzt.
[0016] Die oben genannten Aniontenside stammen aus den Klassen der Sulfonate und Sulfate
und werden durchweg a ls Salze, vorzugsweise als
Natriumsalze eingesetzt. Bei den Tensiden vom Sulfonattyp handelt es sich um die Alkylbenzolsulfonate
mit C
9-15-Alkylgruppen, die Ester von alpha-Sulfofettsäuren, z. B. die alpha-sulfonierten Methyl-
oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren sowie um die
Alkansulfonate, die aus C₁₂-C₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation
und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an Olefine
erhältlich sind. Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester von
primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs, d. h. von Fettalkoholen,
wie z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen, Oleylalkohol, oder den C₁₀-C₂₀-Oxoalkoholen,
und solche von sekundären Alkoholen dieser Kettenlängen. Vorzugsweise werden als anionische
Tenside Alkylbenzolsulfonate und Alkansulfonate eingesetzt.
[0017] Mit den vorgenannten nichtionischen und anionischen Tensiden werden durchweg gute
bis sehr gute Reinigungsergebnisse erzielt, doch ist es in vielen Fällen möglich,
ohne Einbußen an Reinigungsleistung einen kleineren Teil, daß heißt bis etwa 50 %,
dieser Tenside auch durch andere Typen, wie etwa Ethylenoxidaddukte an Polypropylenoxid
oder an Fettsäureamide oder Olefinsulfonate, Sulfosuccinate und Alkylethersulfate
zu ersetzen.
Alkalilösliche Polymere
[0018] Generell eignen sich alle in Wasser im alkalischen Bereich löslichen Polymerverbindungen,
soweit sie nicht metallvernetzt sind und eine minimale Filmbildungstemperatur zwischen
0 und 70 °C aufweisen. Es handelt sich dabei in der Regel um Copolymerisate aus wenigstens
drei verschiedenen Monomeren. Die Löslichkeit beträgt wenigstens 0,1 %, vorzugsweise
0,2 %, bei einem pH-Wert zwischen 8 und 10,5, insbesondere zwischen 8,5 und 9,5.
[0019] Die vorzugsweise eingesetzten Polymeren enthalten als wichtigsten Bestandteil ein
Acrylat-Copolymer aus 1 bis 30 Gewichtsteilen, bezogen auf Copolymer an carbonsäuregruppenhaltigen
Monomeren, 30 bis 70 Gewichtsteilen Monomeren, die Homopolymere mit Glastemperaturen
unter 20 °C bilden, vorzugsweise Estern der Acrylsäure mit C₁ -C₈ Alkoholen und/oder
der Methacrylsäure mit C₄ bis C₈-Alkoholen und 30 bis 70 Gewichtsteile Comono meren,
die Homopolymere mit Glastemperaturen über Raumtemperatur bilden,
vorzugsweise Methacrylsäureester von C₁ bis C₃-Alkoholen oder Styrol.
[0020] Als säuregruppenhaltige Comonomere können ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren eingesetzt
werden; in erster Linie kommen Acrylsäure und Methacrylsäure in Frage.
[0021] An Comonomeren mit Glastemperaturen unter 20 °C, also Glastemperaturen unter Raumtemperatur
(bezogen jeweils auf Homopolymere eines Monomeren) sind Ester der Acrylsäure mit C₁-C₈-Alkoholen
und Ester der Methacrylsäure mit C₄-C₈-Alkoholen zu nennen. So können hier der Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Butyl- oder 2-Ethylhexylester der Acrylsäure wie auch der Butyl-,
Hexyl-oder 2-Ethylhexylester der Methacrylsäure eingesetzt werden. Comonomere, deren
Homopolymere Glastemperaturen über Raumtemperatur aufweisen, sind Ester der Methacrylsäure
mit C₁-C₃-Alkoholen, wie beispielsweise Methylmethacrylat oder Ethylmethacrylat. Ein
besonders wichtiges Comonomer, dessen Homopolymer eine Glastemperatur über Raumtemperatur
aufweist, ist Styrol.
[0022] Vorzugsweise werden Copolymerisate von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit Styrol,
Acrylsäureestern und/oder Methacrylsäureestern eingesetzt. Besonders bevorzugt werden
die Copolymerisate aus Acrylsäure oder Methacrylsäure mit unterschiedlichen Acryl-
und/oder Methacrylsäureestern und/oder Styrol, beispielsweise Copolymerisate aus Acrylsäuremethylester,
Acrylsäureethylester, Methacrylsäure und Styrol.
[0023] Die jeweiligen Verhältnisse von Comonomeren, deren Homopolymere Glastemperaturen
unter Raumtemperatur aufweisen und Monomeren, deren Homopolymere Glastemperaturen
über Raumtemperatur aufwei sen, sind so einzustellen,
daß die Filmbildungstemperatur der Polymerdispersion im Bereich zwischen 0 und 70
°C liegt. Dabei gilt das allgemeine Wissen der Polymerchemie. Die genannten Filmbildungstemperaturen
beziehen sich auf das weichmacherfreie System, d. h. auf die Polymeren ohne weitere
Zusätze.
[0024] Die Polymeren sind vorzugsweise nur im alkalischen Bereich in Wasser löslich, während
sie im sauren Bereich ungelöst bleiben. Entsprechende Produkte werden vom Handel vielfach
in emulgierter Form angeboten.
[0025] In den erfindungsgemäßen Mitteln werden im allgemeinen 0,1 bis 4,5 Gew.-% der Polymeren,
gerechnet als reines Polymeres, verwendet. Bevorzugte Gehalte sind 0,2 bis 2,9 Gew.-%,
insbesondere 0,2 bis 1,0 Gew.-%.
Alkalisch reagierende Komplexbildner
[0026] Für die erfindungsgemäßen Mittel eignen sich wasserlösliche, vorzugsweise niedermolekulare
Komplexbildner (Builder), die in der Lage sind, Störungen durch die Wasserhärte bei
der Anwendung der Mittel zu verhindern. Geeignet sind insbesondere Pentanatriumtriphosphat,
Trinatriumcitrat, Natriumgluconat,Tetranatriumethylendiamintetraacetat (EDTA-Na) und
Trinatriumnitrilotriacetat (NTA-Na). Vorzugsweise werden EDTA-Na und/oder Natriumgluconat
verwendet. Die Mengen betragen 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 3 Gew.-% und
insbesondere nicht mehr als 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel.
Alkalisierungsmittel
[0027] Die Alkalisierungsmittel dienen zusammen mit den Komplexbildnern dazu, den Mitteln
im unverdünnten Zustand einen pH-Wert von 8 bis 10,5, vorzugsweise 8,5 bis 9,5 zu
geben. Bei diesen pH-Werten liegen die Polymeren wenigstens partiell in der Salzform
vor. Die Wahl dieser Mittel ist unkritisch, soweit sie mit den übrigen Bestandteilen
verträglich sind. Geeignet sind beispielsweise Ammoniak, Alkanolamine, alkalisch reagierende
Salze wie Na₂CO₃ oder NaOH. Vorzugsweise wird Ammoniak verwendet. Die Alkalisierungsmittel
werden in Mengen bis zu 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 2 Gew.-% eingesetzt.
Wassermischbare organische Lösungsmittel
[0028] Zur Verstärkung der Reinigungskraft können wassermischbare organische Lösungsmittel
enthalten sein, wobei gut fettlösende Lösungsmittel bevorzugt werden. Beispiele für
derartige Lösungsmittel sind niedere Mono- und Dialkohole, Etheralkohole, Polyether
und Amine. Typische Vertreter dieser Lösungsmittelgruppen sind etwa Isopropanol, Butylglykol,
Dimethyldiglykol und Methylpyrrolidon. Vorzugsweise werden niedere Etheralkohole ,
beispielsweise Mono- oder Diethylenglykolmonoalkylether mit 1 bis 4 C-Atomen in der
Alkylgruppeverwendet. Der Gehalt an Lösungsmitteln liegt nicht über 40 Gew.-%, vorzugsweise
nicht über 20 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,5 und 10 Gew.-%.
Zusatzstoffe
[0029] Durch die Einarbeitung dieser üblichen Stoffe können zusätzlich Effekte, wie sie
insbesondere bei der Fußbodenreinigung erwünscht sind, beispielsweise ein angenehmer
Geruch oder eine desinfizierende Wirkung, erreicht werden. Weiterhin können sie dazu
dienen, die Mittel selbst zu stabilisieren und ansprechend zu gestalten.
[0030] Beispiele derartiger Zusatzstoffe sind anorganische Neutralsalze, Farbstoffe, Duftstoffe,
Schauminhibitoren und antimikrobielle Wirkstoffe. Es ist selbstverständlich, daß bei
der Auswahl nur solche Vertreter dieser Stoffe gewählt werden, die mit den übrigen
Bestandteilen der Mittel verträglich sind und die Wirkung der Mittel nicht beeinträchtigen.
Die Mengen an Zusatzstoffen betragen insgesamt nicht mehr als 5 Gew.-%, vorzugsweise
nicht mehr als 2 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-% der Mittel.
Beispiele
[0031] Die folgenden Tabellen 1 und 2 geben die Zusammensetzung von fünf erfindungsgemäßen
Mitteln und drei Mitteln des Standes der Technik wieder. Die Gehalte an den einzelnen
Rohstoffen sind in Gewichtsprozent angegeben, bezogen auf das fertige Mit
tel und wasserfreie Rohstoffe.
[0032] Folgende alkalilösliche Copolymere wurden verwendet:
[0033] Polymer 1:
Primal® 644, Polymerdispersion von Rohm und Haas, Philadelphia, USA
[0034] Polymer 2:
Neocryl ® BT 20, Polymerdispersion von Polyvinylchemie, Waalwijk, NL
[0035] Polymer 3:
Copolymerisat aus 58 Gew.-% Methylmethacrylat
30 Gew.-% Ethylacrylat
10 Gew.-% Acrylsäure
2 Gew.-% Styrol

Prüfung der Reinigungswirkung
[0036] Die Reinigungswirkung der Wischpflegemittel wurde mit Hilfe eines Gardner-Waschbarkeits-
und Scheuerprüfgerätes ermittelt, wie es in den Qualitätsnormen des Industrieverbandes
Putz- und Pflegemittel e. V. beschrieben ist (Seifen-Öle-Fette-Wachse,
108, Seiten 526 - 528 (1982)). Bei dieser Methode wird eine weiße PVC-Folie mit einer
Testanschmutzung aus Ruß und Fett versehen und unter standardisierten Bedingungen
mit einem mit dem Reinigungsmittel getränkten Schwamm maschinell gewischt. Die Reinigungsleistung
wird durch photoelektrische Bestimmung des Remissionsgrades gemessen.
Prüfung der Pflegewirkung
[0037] Die Pflegewirkung zeigt sich unter anderem darin, daß durch einen aus früheren Behandlungen
mit demselben Mittel stammenden Film die Ablösung von nachträglich aufgebrachten Anschmutzungen
erleichtert wird.
[0038] Das oben angegebene Prüfverfahren wurde deshalb in der Weise modifiziert, daß die
Folie vor dem Aufbringen der gleichen Anschmutzung mit dem zu prüfenden Wischpflegemittel
gewischt und dann getrocknet wurde. Nach dem Aufbringen der Anschmutzung erfolgte
die Prüfung dann wie die Prüfung der Reinigungsleistung:
[0039] Tabelle 3 führt die Ergebnisse der Prüfungen an allen acht Mitteln auf. Sie sind
in Prozent Lichtremission bezogen auf weiß = 100 % angegeben. In allen Prüfungen wurden
die Mittel in verdünnter Form mit einer Konzentration von 2 Gewichtsprozent angewendet.
[0040] Aus den Ergebnissen wird deutlich, daß die erfindungsgemäßen Wischpflegemittel 1
- 5 eine ausgezeichnete Reinigungsleistung sowohl gegenüber nicht vorbehandelter als
auch gegenüber vorbehandelter Folie aufweisen. Von vorbehandelter Folie wird dabei
die Anschmutzung noch besser entfernt als von der ursprünglichen Folie.
[0041] Die zum Vergleich herangezogenen Mittel 6 - 8 zeigen dagegen gute Reinigungsleistungen
entweder nur an unvorbehandelter Folie (6) oder nur an vorbehandelter Folie (7, 8).
Das Mittel 8 ist dabei in seiner Pflegewirkung durchaus mit den erfindungsgemäßen
Mitteln vergleichbar, führt aber anders als diese, nach mehrfacher Anwendung zu einer
Filmaddition, die das natürliche Aussehen der behandelten Flächen beeinträchtigt.
1. Fußbodenreinigungsmittel, bestehend aus:
0,5 - 10 Gew.-% Tensid aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen
oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate
und deren Mischungen,
0,1 - 4,5 Gew.-% alkalilösliche, nicht metallvernetzte Polymerverbindung mit einer
minimalen Filmbildetemperatur zwischen 0 und 70 °C,
0,01 - 5 Gew.-% alkalisch reagierende Komplexbildner,
0 - 3 Gew.-% Alkalisierungsmittel,
0 - 40 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel,
0 - 5 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
Rest Wasser.
2. Fußbodenreinigungsmittel nach Anspruch 1, bestehend aus:
1 - 6 Gew.-% Tensid aus der Gruppe Additionsverbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen
oder Alkylphenolen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkansulfonate, Fettsäureestersulfonate
und deren Mischungen,
0,2 - 2,9 Gew.-% alkalilösliche, nicht metallvernetzte Polymerverbindung mit einer
minimalen Filmbildetemperatur zwischen 0 und 70 °C,
0,05 - 3 Gew.-% alkalisch reagierende Komplexbildner,
0,05 - 2 Gew.-% Alkalisierungsmittel,
0 - 20 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel,
0,05 - 2 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
Rest Wasser.
3. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem das Tensid
aus der Gruppe derAddukte von 8 - 20 Mol EO an Fettalkohole mit 12 bis 18 C-Atomen,
C₁₂-C₁₈-Alkansulfonate, Alkylbenzolsulfonate mit 9 - 15 C-Atomen in der Alkylgruppe
und deren Mischungen ausgewählt ist.
4. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, das sowohl anionische
als auch nichtionische Tenside enthält.
5. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die alkalilösliche
Polymerverbindung aus der Gruppe der Copolymerisate von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure
mit Styrol, Acrylsäureestern und/oder Methacrylsäureestern ausgewählt ist.
6. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die alkalilösliche
Polymerverbindung ein Copolymerisat aus Acrylsäure oder Methacrylsäure mit unterschiedlichen
Acryl- und/oder Methacrylsäureestern und Styrol ist.
7. Fußbodenreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das wassermischbare
organische Lösungsmittel aus der Gruppe der Mono- oder Diethylenglykolmonoalkylether
mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe ausgewählt ist.
8. Fußbodenreinigungsmittelnach einem der Ansprüche 1 bis 7, bestehend aus:
1 - 6 Gew.-% Tensidgemisch aus mindestens einer Additionsverbindung von 8 - 20 Mol
Ethylenoxid mit C₁₂-C₁₈-Fettalkoholen und/oder Alkylbenzolsulfonat und/oder Alkansulfonat,
0,2 - 1 Gew.-% Copolymerisat aus Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Methacrylsäureund
Styrol,
0,05 - 1 Gew.-% Ethylendiamintetraacetat,
0,5 -10 Gew.-% wassermischbares organisches Lösungsmittel aus der Gruppe der Mono-
oder Diethylenglykolmonoalkylether mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe
0,1 - 0,5 Gew.-% Zusatzstoffe sowie
Rest Wasser.
9. Verfahren zur pflegenden Reinigung von harten Oberflächen, insbesondere Fußböden,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Flächen mit einer Lösung von 1 bis 3 % eines der
Mittel nach Ansprüchen 1 bis 8 in Wasser wischt, nicht mit Wasser nachspült und die
verbleibende Flüssigkeitsmenge eintrocknen läßt.