(19)
(11) EP 0 215 981 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.1987  Patentblatt  1987/14

(21) Anmeldenummer: 85201528.8

(22) Anmeldetag:  24.09.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 75/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB SE

(71) Anmelder: KTD-Plasticon Kunststofftechnik GmbH
D-4220 Dinslaken (DE)

(72) Erfinder:
  • Radermacher, Rolf Jürgen
    D-4223 Voerde 1 (DE)

(74) Vertreter: Ackmann, Günther 
ACKMANN & MENGES Patentanwälte Postfach 10 01 01
47001 Duisburg
47001 Duisburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Halterung der Papp- oder Papierhülse einer Papier- oder Kunststoffbahn auf den Dornen einer Wickelmaschine


    (57) Für eine zerstörungsfreie und festere Halterung der Papp- oder Papierhülse einer Papier- oder Kunststoffbahn auf den Dornen einer Wickelmaschine sind zwei in die Enden der Papp- oder Papierhülse einsteckbare Adapterhülsen (5) vorgesehen, welche jeweils an ihrem Außenende (6) mit einem Flansch (7) und mit drei Mitnehmernoppen (8) verse­hen sind, die in drei entsprechende, an den Enden der Papp- oder Papierhülse vorgesehene Ausschnitte eingrei­fen, und bei der auf der äußeren und inneren Mantelfläche (10,11) koaxial verlaufende Rippen (12,13,14) angeordnet sind. Die Adapterhülse (5) ist zum Einsteckende (15) hin ein wenig konisch verjüngt. Die inneren Rippen (14) rei­chen vom Einsteckende (15) nur bis zur halben Länge und liegen radial unter den in gleicher Anzahl vorgesehenen äußeren Rippen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung der Papp- oder Papierhülse von Papier- oder Kunststoff­bahnen auf den Dornen einer Wickelmaschine.

    [0002] Zum Aufwickeln von Papier- oder Kunststoffbahnen o. dgl. finden Papp- oder Papierhülsen Verwendung, in deren En­den je ein einklemmbarer Dorn einer Wickelmaschine ein­steckbar ist. Beim Einstecken der Wickeldorne kommt es häufig zu einer Beschädigung der relativ weichen Papp- oder Papierhülse. Versuche, die Enden der Papp- oder Papierhülsen durch Kunststoffbeschichtung, ringförmige Kappen o. dgl. zu verstärken, haben zu keinem befriedi­genden Ergebnis geführt. Häufig rutschen die gegen den Innenmantel der Papp- oder Papierhülse geklemmten Wik­keldorne während des Drehantriebs durch.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine im wesentlichen zerstörungsfreie und feste Halterung der Papp- oder Papierhülse auf den Dornen einer Wickel­maschine zu ermöglichen.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch zwei in die Enden der Papp- oder Papierhülse einsteckbare Adapter­hülsen gelöst, welche jeweils an ihrem Außenende mit einem Flansch und mit Mitnehmernoppen versehen sind, die in entsprechende, an den Enden der Papp- oder Papierhülse vorgesehene Ausschnitte eingreifen und bei der auf der äußeren und inneren Mantelfläche ko­axial verlaufende Rippen angeordnet sind.

    [0005] Die neuartigen Adapterhülsen lassen sich auf einfache Weise in die Enden der Papp- oder Papierhülse einstek­ken, wobei der Flansch die Einstecktiefe begrenzt. Die Mitnehmernoppen tragen in Verbindung mit den Rip­pen für einen festen Sitz auf den Wickeldornen Sorge, so daß eine günstige Drehmomentenübertragung gewähr­leistet ist. Die auf der äußeren Mantelfläche befind­lichen Rippen werden gegen die Innenfläche der Papp- oder Papierhülse gedrückt und in diese eingedrückt, wobei das Eindrücken durch die auf der inneren Mantel­fläche befindlichen Rippen unterstützt wird.

    [0006] Um die Adapterhülse leichter in die Papp- oder Papier­hülse einstecken zu können, ist sie zweckmäßig über ihre gesamte Länge zu ihrem Einsteckende hin um etwa 0,5 bis 1,5 % ihres Durchmessers konisch verjüngt. Für diesen Zweck kann sie außerdem am Einsteckende auf der äußeren Mantelfläche konisch verjüngt, also gewissermaßen angespitzt sein. Ein besonders günsti­ger Andruck gegen den Wickeldorn läßt sich dadurch erzielen, daß die auf der inneren Mantelfläche ange­ordneten Rippen vom Einsteckende bis etwa zur halben Länge der Adapterhülse reichen und dabei gleichmäßig bis auf Null abnehmen. Für einen guten Eingriff in die Papp- oder Papierhülse haben die auf der äußeren Man­telfläche angeordneten Rippen vorzugsweise einen etwa rechteckigen bzw. dreieckförmigen Querschnitt.

    [0007] Für eine günstige Übertragung der Drehmomente sind in bevorzugter Weise drei um 120° versetzte Mitnehmernop­ pen vorgesehen. Der Eingriff in die Papp- oder Papier­hülse und der Andruck gegen den Wickeldorn läßt sich dadurch optimieren, daß die auf der inneren Mantel­fläche angeordneten Rippen radial zu den auf der äuße­ren Mantelfläche angeordneten Rippen liegen, d. h. gleichsam unter diesen liegen. Als besonders günstig hat sich erwiesen, wenn auf der inneren und äußeren Mantelfläche jeweils etwa zwölf Rippen gleichmäßig auf den Umfang verteilt angeordnet sind. Die Adapter­hülse besteht aus einem leicht elastischen Kunststoff, z. B. Polycarbonat und kann durch Spritzgießen herge­stellt werden, wobei der Flansch, die Mitnehmernoppen und Rippen unmittelbar angeformt werden.

    [0008] Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer Ausführungs­form dargestellt; es zeigt

    Fig. 1 die eine Seite einer Wickelmaschine mit Dorn, Adapterhülse und Papp- oder Papier­hülse, teilweise geschnitten,

    Fig. 2 eine Adapterhülse in einer Seitenansicht, teilweise geschnitten,

    Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 in einer Drauf­sicht auf das Einsteckende und

    Fig. 4 und 5 Teilquerschnitte durch die Adapterhülse im Bereich der Rippen und in vergrößertem Maß­stab.



    [0009] Fig. 1 zeigt das linke Ende einer Papp- oder Papier­hülse 1, auf die eine Papier- oder Kunststoffbahn 2 oder eine Bahn aus einem anderen Werkstoff aufgewickelt wird. Zwischen der Papp- und Papierhülse 1 und dem an­treibbaren Dorn 3 einer Wickelmaschine, von der der eine Ständer 4 angedeutet ist, ist eine Adapterhülse 5 angeordnet. Das rechte Ende der Papp- oder Papierhülse 1 ist ebenfalls und in gleicher Weise mit einer Adap­terhülse 5 ausgerüstet und auf den Dorn des anderen Ständers aufgesteckt. Zur Befestigung der Papp- oder Papierhülse 1 wird zunächst in jedes Ende eine Adapter­hülse 5 eingesteckt; anschließend werden die Dorne 3 in die beiden Adapterhülsen 5 eingesteckt und z. B. mit Hilfe von Klemmorganen festgeklemmt. Die Papp- oder Papierhülsen 1 entsprechen in ihrer Länge der Breite der Papierbahn 2. Je nach der Papierart und dem Ver­wendungszweck können die aufgewickelten Papierrollen einen Durchmesser bis zu 1 m oder auch mehr haben, wo­bei ihr Gewicht mehrere hundert Kilogramm beträgt.

    [0010] Die Adapterhülse 5 ist durch Spritzgießen o. dgl. aus einem leicht elastischen Kunststoff, z. B. Polycarbo­nat, gefertigt. An ihrem Außenende 6 ist ein Flansch 7 angeformt, der die Einstecktiefe in die Papp- oder Papierhülse 1 begrenzt. Außerdem sind drei um 120° ver­setzte Mitnehmernoppen 8 angeformt, die am Flansch 7 und der äußeren Mantelfläche 9 anschließen. Die Mit­nehmernoppen 8 sind zur Materialeinsparung mit Ausneh­mungen 16 versehen (vgl. Fig. 3), die jedoch so ausge­legt sind, daß die Mitnehmernoppen 8 beim Betrieb nicht abgeschert werden. An den Enden der Papp- oder Papier­hülse 1 sind drei Ausschnitte 9 vorgesehen, in welche die Mitnehmernoppen 8 genau passen.

    [0011] Die Adapterhülse 5 ist über ihre gesamte Länge vom Flansch 7 bis zum Einsteckende 15 ein wenig konisch verjüngt; beträgt beispielsweise der Innendurchmesser am Flansch 7 76,5 mm und die Länge der Adapterhülse 5 300 mm, so kann ein Innendurchmesser am Einsteckende von etwa 0,5 bis 1,5 mm gewählt werden.

    [0012] Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, sind auf der inneren Man­telfläche 11 zwölf Rippen 14 angeordnet, die vom Ein­steckende 15 bis etwa zur halben Länge der Adapter­hülse 5 reichen. Diese Rippen 14 haben am Einsteck­ende 15 eine Höhe von etwa 0,5 mm, und die Höhe nimmt nach innen hin bis zur halben Länge der Adapterhülse 5 gleichmäßig bis auf Null ab. Die inneren Rippen 14 haben, wie auch die Fig. 4 und 5 erkennen lassen, einen etwa rechteckigen Querschnitt. In gleicher Anzahl sind auf der äußeren Mantelfläche 10 Rippen 12,13 angeformt, die wechselweise einen rechteckigen (vgl. Fig. 4) oder einen dreieckförmigen (vgl. Fig. 5) Querschnitt aufweisen. Diese äußeren Rippen 12,13 erstrecken sich jedoch vom Flansch 7 bis nahezu zum Einsteckende 15 und ihre Höhe beträgt etwa 1 mm über ihre gesamte Länge. Die zwölf äußeren Rippen 12,13 liegen genau radial über den inne­ren Rippen 14, so daß beim Festklemmen der Dorne 3 die äußeren Rippen 12,13 radial in die Papp- oder Papier­hülse 1 gedrückt werden. Am Einsteckende 15 ist ein Stück der Adapterhülse 5 auf der äußeren Mantelfläche 10 konisch verjüngt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Halterung der Papp- oder Papier­hülse (1) einer Papier- oder Kunststoffbahn (2) auf den Dornen (3) einer Wickelmaschine, gekennzeichnet durch zwei in die Enden der Papp- oder Papierhülse (1) einsteckbare Adapterhülsen (5), welche jeweils an ihrem Außenende (6) mit einem Flansch (7) und mit Mitnehmernoppen (8) versehen sind, die in entsprechende, an den Enden der Papp- oder Papierhülse (1) vorgesehene Aus­schnitte (9) eingreifen, und bei der auf der äuße­ren und inneren Mantelfläche (10,11) koaxial ver­laufende Rippen (12,13,14) angeordnet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Adapterhülse (5) über ihre gesamte Länge zu ihren Einsteckenden (15) hin um etwa 0,5 bis 1,5 % ihres Durchmessers konisch verjüngt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die auf der inneren Mantel­fläche (11) angeordneten Rippen (14) vom Einsteckende (15) bis etwa zur halben Länge der Adapterhülse (5) reichen.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der auf der inneren Mantelfläche (11) angeordneten Rippen (14) vom Einsteckende (15) bis zur halben Länge der Adapterhülse (5) gleichmäßig bis auf Null ab­nimmt.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der äußeren Mantelfläche (10) angeordneten Rippen (12,13) wechsel­weise einen etwa rechteckigen bzw. dreieckförmigen Querschnitt haben.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterhülse (5) am Einsteckende (15) auf der äußeren Mantelfläche (10) konisch verjüngt ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterhülse (5) mit drei um 120° versetzte Mitnehmernoppen (8) versehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der inneren Mantelfläche (11) angeordneten Rippen (14) radial zu den auf der äußeren Mantelfläche (10) angeordne­ten Rippen (12,13) liegen.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der inneren und äußeren Mantelfläche (10,11) jeweils etwa zwölf Rippen (12,13) gleichmäßig auf den Umfang verteilt angeordnet sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterhülse (5) aus einem leicht elastischen Kunststoff besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht