(19)
(11) EP 0 215 993 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.1987  Patentblatt  1987/14

(21) Anmeldenummer: 85810388.0

(22) Anmeldetag:  26.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Wyss, Otto
CH-6045 Meggen (CH)

(72) Erfinder:
  • Wyss, Otto
    CH-6045 Meggen (CH)

(74) Vertreter: Kemény, Andreas (CH) 
c/o Kemény AG Patentanwaltbüro Postfach 3414
CH-6002 Luzern
CH-6002 Luzern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Befestigung von Platten (Aussenhaut) auf der Unterkonstruktion bei hinterlüfteten Gebäudefassaden


    (57) Die Befestigung der Platten geschieht mittels Konso­len 1, welche auf den schienenförmig ausgebildeten Vertikalträgern der Unterkonstruktion in gewünschter Höhe angebracht werden, wobei durch Einklemmen von Federn 2 auf den Vertikalträgern der Unterkonstruk­tion die Platten gegen die Konsolen 1 gedrückt und durch bewegliche Konsolenteile 3, welche bei jenen Konsolen zusätzlich eingehängt werden, die als Trä­gerkonsolen dienen sollen, allseitig (d.h. in hori­zontaler und vertikaler Richtung sowie in der Tiefe) fixiert werden. Damit sind die Platten spannungsfrei verlegt und bleiben einzeln auswechselbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Befestigung von Pla­ten (Aussenhaut) auf der Unterkonstruktion bei hinter­lüfteten Gebäudefassaden. Dabei werden die Platten durch Konsolen, welche in den schienenförmig ausgebildeten Vertikalträgern in der Vertikalrichtung verschiebbar und durch Schrauben fixierbar sind, gehalten und durch
    - Federn, die in den Vertikalträgern eingeklemmt werden und die Platten von der Unterkonstruktion weg an die Trägerkonsolen drücken einerseits, und
    - einen beweglichen Zusatzteil, welcher bei jenen Konso­len eingeführt wird, die als Trägerkonsolen dienen, an­derseits
    allseits (in horizontaler und vertikaler Richtung sowie in der Tiefe) fixiert.

    [0002] Die Aussenhaut (Asbestzement, Keramik, Zennfor, Metall usw.) wurde bisher entweder auf der Unterkonstruktion starr befestigt durch Verschrauben, Vernageln, Vernieten usw. oder auf Konsolen abgestützt; im letzteren Falle musste die Fixierung in der Tiefe (Abstand von der Unterkonstruk­tion) durch vorherige Anbringung einer Klebemasse (Kitte), worauf die Platten aufgedrückt wurden, erreicht werden.

    [0003] Diesen herkömmlichen Befestigungssystemen haften folgende Nachteile an:

    1. Die Montage ist zeitaufwendig:

    1.1. Bei der Befestigung der Platten mittels Ver­schrauben, Vernieten, Vernageln usw., ist der für diese Arbeitsgänge nötige, beachtliche Zeitaufwand nicht zu umgehen.

    1.2. Bei der Befestigung auf Konsolen nach bisheri­gen Systemen rührte der besondere Zeitaufwand von folgenden Faktoren her:
    - Einmal musste vor Einschieben der Platten eine Klebeschicht (Kitte usw.) aufgetragen werden zwecks Fixierung der Platten in der Tiefe (Abstand von der Unterkonstruktion);
    - es war nur eine Verlegung in Reihe möglich, was ausschloss, dass mit dem Verlegen gleich­zeitig an verschiedenen Orten begonnen werden konnte (das hängt mit der mangelnden Auswech­selbarkeit der einzelnen Platten zusammen, die als weiterer Nachteil dem bisherigen System anhaftet, und worauf nachfolgend einzugehen sein wird);
    - die Konsolen mussten laufend mit dem Verlegen der Platten befestigt werden, was entsprechend aufwendiger ist (Wechsel im Arbeitsgang), als wenn sie in einem einheitlichen Arbeitsgang (vor dem Einschieben der Platten) auf der Un­terkonstruktion fixiert werden können.

    2. Die nach dem bisherigen System fixierten Platten sind nicht einzeln auswechselbar. Für ihre Erset­zung ist die Zerstörung bzw. Deformation der Be­festigungselemente notwendig. Die Auswechslung ist daher entsprechend wartungsaufwendig und kostspie­lig.

    3. Die nach den beschriebenen, bisherigen Konstruktionen befestigten Aussenhautteile (Platten) waren nicht spannungsfrei gehalten und somit bei Verformungen, sei es durch Eigenspannungen oder Drittkräfte wie Temperaturschwankungen, Windlast, Gebäudeverformun­gen usw., gefährdet, beschädigt zu werden. Die bis­herigen Systeme genügen daher unter dem Gesichts­punkt der Beanspruchungen infolge Formänderung auch nicht den für Deutschland massgeblichen DIN-Normen gemäss DIN 18 516 Teil 1/Stand 1. März 1985. Bei der Norm dieses Standes handelt es sich zwar erst um einen Entwurf, jedoch ist nicht anzunehmen, dass in der definitiven Fassung die Anforderungen, worum es vorliegend geht, weniger streng sein werden.



    [0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Sie löst die Befestigung der Platten dadurch, dass diese im wesent­lichen durch Konsolen, die auf den schienenförmig ausgebildeten Vertikalträgern in vertikaler Richtung verschiebbar und fixierbar sind, gehalten werden, wobei durch, auf den Vertikalträgern eingeklemmten, Federn die Platten von der Unterkonstruktion weg gegen die Konsolen gedrückt und durch einen beweglichen Konsolenteil, der zusätzlich bei jenen Konsolen eingehängt wird, die als Trägerkonsolen die­nen, eine Fixation der Platten in allen Richtungen (horizontal und vertikal sowie in der Tiefe) erreicht wird. Dabei bleiben die Platten spannungsfrei ver­legt und sind einzeln auswechselbar.

    [0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen darin:

    1. Die Plattenmontage ist gegenüber den bisherigen Sy­stemen wesentlich zeitsparender:

    1.1. Der Zeitaufwand für Verschrauben, Vernieten, Vernageln fällt weg. Ebenfalls fällt, bei der Montage auf Konsolen, die Notwendigkeit der vorherigen Applikation einer Klebeschicht (Kit­te usw.) weg, da die Befestigung der Platten in der Tiefe durch die Einklemmung einer Feder zwischen Unterkonstruktion und Platte erreicht wird.

    1.2. Die Montage der Konsolen kann in einem (ein­heitlichen) Arbeitsgang vor Einschieben der Platten ausgeführt werden (hängt mit dem Vor­teil der Einzelauswechselbarkeit der Platten zusammen, welche nachfolgend beschrieben wird.).

    1.3. Da die Platten einzeln auswechselbar bleiben (vergl. Vorteil 2), kann mit ihrer Verlegung gleichzeitig an verschiedenen Orten begon­nen werden.

    1.4. Für die Verlegung der Platten ist keine Zu­hilfenahme von Werkzeugen notwendig, sie ge­schieht von Hand.

    2. Die Platten bleiben einzeln auswechselbar, ohne dass die Elemente, die zu ihrer Befestigung dienen, deformiert bzw. zerstört werden müssen. Daraus re­sultieren als Vorteile, dass
    - die Verlegung der Platten gleichzeitig an ver­schiedenen Orten begonnen werden kann (Vorteil 1.3.);
    - die Plattenaussparungen im Bereich der gebäude­seitigen Gerüstverankerungen belassen werden kön­nen, bis das Gerüst demontiert wird, mit der Mög­lichkeit der nachträglichen Einsetzung der Platten entsprechend dem Fortschreiten der Gerüstdemontage;
    - Die Wartung der Fassade wesentlich verbessert wird bezüglich Zeit- und Kostenaufwand.

    3. Die nach der Erfindung befestigten Aussenhautteile (Platten) können allseits spannungsfrei, unabhängig von der Unterkonstruktion, deformieren. Verformungen, sei es durch Eigenspannungen oder Drittkräfte wie Tem­peraturschwankungen, Windlast, Gebäudeverformungen, können daher nicht mehr zu Beschädigungen führen. Durch die entsprechende Dimensionierung der Federn, welche zwischen der Unterkonstruktion und den Plat­ten eingeklemmt werden, kann für die Platten zu­sätzlich jene Festigkeit erreicht werden, die in Anbetracht der zu erwartenden Beanspruchung (Eigen­spannungen, Drittbelastungen durch Windlast usw.) gefordert ist. Die Platten entsprechen daher dies­bezüglich auch den DIN-Normen, wie vorstehend unter dem beschriebenen Nachteil der bisherigen Systeme in Ziff. 4 aufgeführt.



    [0006] Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer Zeichnung noch bildlich erläutert: Sie zeigt auf zwei Schnitten (A-A und B-B) die Bestandteil der Erfindung bildenden Konstruktionselemente für die Befestigung der Platten auf der Unterkonstruktion. Dabei sind diese Elemente wie folgt numeriert:

    Nr. 1: Konsolen, welche auf den schienenförmig ausge­bildeten Vertikalträger in gewünschter Höhe durch eine Schraube fixiert werden;

    Nr. 2: Federn, welche auf den Vertikalträger der Un­terkonstruktion eingeklemmt werden und die Plat­ten nach aussen, d.h. gegen die Konsolen drük­ken, und sie dadurch in der Tiefe fixieren;

    Nr. 3: beweglicher Konsolen-Zusatzteil, welcher bei jenen Konsolen eingehängt wird, welche als Trä­gerkonsolen dienen und die Platten allseits fi­xieren.



    [0007] Im einzelnen geschieht die Montage wie folgt: Nach Anbringen der Unterkonstruktion auf der Fassade wer­den die Konsole 1 auf den schienenförmig ausgebil­deten Vertikalträgern in der gewünschten Höhe fixiert und gleichzeitig die Federn 2 auf den Vertikalträgern eingeklemmt. Hierauf werden die Platten zwischen den Konsolen 1 eingeführt und gleichzeitig gegen die Fe­dern 2 gedrückt und dann durch die beweglichen Konso­lenteile 3, welche bei jenen Konsolen 1 zusätzlich eingehängt werden, welche als Trägerkonsolen dienen sollen, allseitig fixiert.


    Ansprüche

    1. Befestigung von Platten (Aussenhaut) auf der Un­terkonstruktion bei hinterlüfteten Gebäudefassa­den, bestehend aus Konsolen 1, welche auf den schienenförmig ausgebildeten Vertikalträgern der Unterkonstruktion in gewünschter Höhe angebracht werden, wobei durch Einklemmen von Federn 2 auf den Vertikalträger der Unterkonstruktion die Plat­ten gegen die Konsolen 1 gedrückt und durch beweg­liche Konsolenteile 3, welche bei jenen Konsolen zusätzlich eingehängt werden, die als Trägerkonso­len dienen sollen, allseitig (d.h. in horizonta­ler- und vertikaler Richtung sowie in der Tiefe) fixiert werden.
     
    2. Konsolen nach Patentanspruch 1, bestehend aus einem festen Teil 1, welcher auf dem schienenförmig aus­gebildeten Vertikalträger der Unterkonstruktion in gewünschter Höhe befestigt werden, und einem beweg­lichen Konsolenteil 3, welcher bei jenen Konsolen 1 zusätzlich eingehängt wird, welche als Trägerkonso­len dienen, und wodurch die durch die Konsolen gehal­tenen Platten fixiert werden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht