(19)
(11) EP 0 216 000 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.1987  Patentblatt  1987/14

(21) Anmeldenummer: 86100355.6

(22) Anmeldetag:  13.01.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 13/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT

(30) Priorität: 27.09.1985 DE 3534431

(71) Anmelder: Müller, Hans-Joachim
D-5253 Lindlar-Hohkeppel (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Hans-Joachim
    D-5253 Lindlar-Hohkeppel (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Lippert, Stachow, Schmidt & Partner 
Postfach 30 02 08
51412 Bergisch Gladbach
51412 Bergisch Gladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ratsche zum Anziehen bzw. Lösen von Muttern oder Schrauben


    (57) Eine bekannte Ratsche zum Anziehen bzw. Lösen von Muttern oder Schrauben wird dadurch verbessert, daß die dem Ratschenrad zugeordnete Klinke nicht nur um eine Achse schwenkbar ist, sondern zusätzlich durch einen Exzenter jeweils gegen das Ratschenrad bewegt wird. Der Exzenter ist mit einer im Ratschengehäuse gelagerten Exzenterwelle mit Vierkanten verbunden, auf die Vierkantschlüssel zur Verschwenkung des Exzenters aufgesetzt werden können. Die dabei entstehenden Reaktionskräfte werden durch einen Anschlag aufgenom­men, der insbesondere als rohrförmiger Reaktionssteck­bolzen auf einem schwenkbar verstellbaren Reaktions­teil ausgebildet ist und beim Festziehen oder Lösen von Radmuttern oder Schrauben auf die nächste benach­barte Mutter oder Schraube aufgesetzt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Ratsche zum Anziehen bzw. Lösen von Muttern oder Schrauben. Derartige Ratschen sind bekannt und umfassen ein Gehäuse mit einer in diesem drehbar gelagerten Welle, die ein mit ihr einstückiges Ratschenrad und einen Vierkant zum Ansetzen einer Nuß mit einer zum Kopf der jeweils zu verdrehenden Mutter oder Schraube nach Form und Weite passenden Schlüsselöffnung trägt. Dabei ist dem Ratschenrad eine im Gehäuse schwenkbar gelagerte, in die Zähne des Ratschenrades eingreifende und durch eine Feder in Eingriff mit den Zähnen gehaltene Klinke zugeordnet.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Ratsche so weiterzubilden, daß sich mit ihr erheblich größere Drehmomente auf den Kopf der Mutter oder Schraube, bei normaler Handbedienung der Ratsche, erzielen lassen, als bisher, wobei sich jedoch keine größere Baugröße für die Ratsche ergeben soll.

    [0003] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die mit ihren Endteilen in den Seitenwänden des Gehäuses gelagerte Welle einen exzentrischen Mittel­teil aufweist, in dem die Klinke gelagert ist, und daß die Welle an mindestens einem Ende einen aus dem Gehäuse herausragenden Vierkant zum Aufstecken eines Vierkantschlüssels aufweist, wobei die Klinke an ihrem dem Ratschenrad benachbarten Ende eine Zahnstange aufweist, die schräg zur Wirkrichtung der Klinke verläuft. Nach dem Vorschlag der Erfindung wird also die bisherige Lagerung der Klinke in einem im Gehäuse ortsfesten Lager verlassen und stattdessen die Klinke auf einem Exzenter gelagert, der seinerzeits in den Seitenwänden des Gehäuses gelagert ist und sich durch einen Schlüssel oder eine Kurbel oder einen Hebel verdrehen läßt. Dabei ist dafür Sorge getragen, daß der maximale Exzenterhub das Ratschenrad um mindestens einen Zahn weiterdreht. Bei gegebenem maximalem Exzenterhub muß also dann die Zahnung des Ratschenra­des entsprechend klein gewählt werden oder umgekehrt bei gegebener Zahnung ein ausreichend großer Exzenter­hub vorgesehen sein.

    [0004] Die erfindungsgemäße Ratsche läßt sich nicht nur in der bisherigen Weise verwenden, in dem das Gehäuse um die Drehachse des Ratschenrades soweit verschwenkt wird, daß die in die Zahnung des Ratschenrades eingreifende Klinke zumindest um einen Zahn oder um mehrere Zähne weiterrastet, während beim Zurückschwen­ken des Gehäuses das Ratschenrad stehen bleibt und die Klinke über die Zahnung des Ratschenrades hinweg springt. Vielmehr läßt sich die erfindungsgemäße Ratsche auch über den vorgenannten Exzenter, bei festgehaltenem Gehäuse, bedienen. Die Klinke schiebt dann bei jeder Umdrehung des Exzenters das Ratschenrad um einen oder wenige Zähne weiter. Das von Hand über einen Schlüssel oder Hebel auf die Exzenterwelle ausgeübte Drehmoment wird dadurch erheblich verstärkt. Das verstärkte Drehmoment wirkt dann auf die anzu­ziehende oder zu lösende Mutter oder Schraube. Mit einer solchen erfindungsgemäßen Ratsche lassen sich also erheblich höhere Drehmomente bei leichter Bedien­barkeit erzielen, was sich besonders günstig beim Lösen von Muttern oder Schrauben auswirkt, die festgerostet sind.

    [0005] Zweckmäßig ist die Zahnstange einstückig mit der Klinke ausgebildet. Die Klinke 24 wird durch eine Feder 25 in Richtung auf das Ratschenrad geschwenkt, so daß die Zahnstange in Eingriff mit den Zähnen des Ratschenrades gehalten wird. Die Zahnstange liegt dann etwa tangential an dem Umfang des Ratschenrades an und gelangt mit einem ihrer Zähne in Eingriff mit einer Ausbuchtung der Zahnung des Ratschenrades. Die Wirk­richtung der Klinke verläuft von der Berührungsstelle des Exzenters mit der ihn aufnehmenden Ausnehmung in der Klinke zu der Berührungsstelle zwischen dem in Eingriff mit einer Ausbuchtung befindlichen Zahn und dieser Ausbuchtung. Dadurch, daß die Richtung der Zahnstange schräg zur vorgenannten Wirkrichtung der Klinke verläuft, ergibt sich zwangsläufig, daß diese Wirkrichtung nicht tangential zum Umfang des Ratschen­rades verläuft, wie es bei den bekannten Zahnstangen­trieben der Fall ist.

    [0006] Die Wirkrichtung der Klinke verläuft andererseits aber auch nicht in Richtung auf die Drehachse des Ratschen­rades, da sonst bei Drehung des Exzenters eine Blockierung und keine Verdrehung des Ratschenrades erfolgen würde. Vielmehr verläuft die Wirkrichtung zwischen diesen beiden Extremen. Das hat wiederum zur Folge, daß der eingreifende Zahn der Klinke ebenso wie der der Ausbuchtung benachbarte Zahn der Zahnung des Ratschenrades nicht ausschließlich auf Scherung an der Zahnwurzel beansprucht werden. Vielmehr richtet sich die von dem Zahn der Klinke in die Ausbuchtung der Zahnung des Ratschenrades eingeleitete Kraft ins Innere des Ratschenrades, so daß entsprechend höhere Kräfte übertragen werden können.

    [0007] Vorzugsweise beträgt der Winkel zwischen der Wirkrich­tung der Klinke und der Zahnstange 45°.

    [0008] Insbesondere ist vorgesehen, daß die Zähne der Klinke und die Ausbuchtungen des Ratschenrades eine Form aufweisen, die Teil eines und desselben Kreiszylinders ist. Bei einer solchen Form liegt also der jeweils eingreifende Zahn über seinen ganzen Umfang satt an der gesamten Fläche der komplementären Ausbuchtung an. Man kann also bei gleicher übertragener Kraft mit kleineren Zähnen auskommen, weil dann die Kräfte besser von der Ausbuchtung in das Innere des Ratschen­rades abgeleitet werden.

    [0009] Wie bereits erwähnt wurde, muß das Gehäuse der erfindungsgemäßen Ratsche bei Bedienung des Ratschen­rades über den Exzenter und die Klinke festgehalten werden. Dazu ist ein am Gehäuse angebrachter, die Reaktionskräfte aufnehmender Anschlag vorgesehen.

    [0010] Sofern es sich um das Anziehen oder Lösen von Muttern oder Schrauben an der Felge eine Kraftfahrzeugrades handelt, insbesondere bei einem Rad mit einer Tief­bettfelge, wird in Weiterbildung der Erfindung vorge­schlagen, daß der Anschlag ein Reaktionssteckbolzen ist, der achsparallel zum Ratschenrad vom Gehäuse vorsteht und eine Bohrung aufweist, deren Durchmesser dem Spitzkantenmaß einer der zu drehenden Mutter oder Schraube benachbarten Mutter oder Schraube entspricht. Das Gehäuse der Ratsche, die zum Festziehen einer solchen Radmutter oder Radschraube verwendet werden soll, wird dadurch mit einer benachbarten Radmutter bzw. Radschraube verbunden und dadurch festgelegt, so daß die beim Anziehen bzw. Lösen entstehenden Reak­tionskräfte von dieser benachbarten Mutter oder Schraube aufgenommen werden. Im einfachsten Falle befindet sich die Mitte des Reaktionssteckbolzens in einem festen Abstand von der Mitte der festzuziehenden Mutter oder Schraube, der dann genau gleich dem Abstand zweier benachbarter Muttern oder Schrauben in der Felge entspricht.

    [0011] Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, daß der Reaktions­steckbolzen über ein Reaktionsteil mit dem Gehäuse verbunden ist, das um ein zum Ratschenrad achsparal­leles Gelenk verschwenkbar ist. Man kann dann ver­schiedene Abstände einstellen und die Ratsche für Felgen verschiedener Abstände der Schrauben oder Muttern verwenden.

    [0012] Vorzugsweise ist der Reaktionssteckbolzen herauszieh­bar aus der Bohrung im Gehäuse bzw. in dem vorerwähn­ten Reaktionsteil und kann dadurch bündig zur Stirn­fläche der drehfest mit dem Ratschenrad verbundenen Nuß eingestellt werden.

    [0013] Wenn man die Drehrichtung umkehren will, steckt man die Nuß auf den Vierkant auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses. In gleicher Weise zieht man dann den Reaktionssteckbolzen aus der Bohrung des Gehäuses bzw. des Reaktionsteiles heraus und steckt ihn auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses wieder ein. Entsprechend wird dann auch der Vierkantschlüssel auf den Vierkant am anderen Ende der Exzenterwelle umgesteckt.

    [0014] In einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist ein abnehmbar mit dem Gehäuse verschraubter Ratschengriff und ein auf den Vierkant der Exzenterwelle aufsteck­barer Schlüssel versehen. Wenn man dann die Ratsche in üblicher Weise, also ohne Drehmomentverstärkung, verwenden will, läßt man den aufsteckbaren Schlüssel beiseite und bedient die Ratsche mit dem Ratschen­griff.

    [0015] Wenn man dann zu einer Verstärkung des Drehmomentes genötigt ist, muß man den Schlüssel auf die Exzenter­welle aufstecken und den Ratschengriff gegen einen festen Teil der Felge oder sonstigen Vorrichtung legen, so daß er dort als Anschlag dient und das Gehäuse gegen Verdrehung sichert.

    [0016] Die erfindungsgemäße Ratsche läßt sich ohne besonderen Aufwand in einer handlichen Größe herstellen und kann deshalb zum Beispiel in jeder Werkzeugtasche mitgenom­men werden.

    [0017] Man kann die Teile der erfindungsgemäßen Ratsche auch in eine konventionnelle Ratsche einbauen, wobei nur geringfügige Formänderungen erforderlich sind.

    [0018] Die Erfindung wird nachstehend in Ausführungsbeispie­len anhand der Zeichnung erläutert. Dabei zeigen

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Ratsche, in eine Tiefbettfelge eingesetzt;

    Fig. 2 eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung der Exzenterwelle, der Klinke und des Ratschenrades;

    Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ratsche, ähnlich Fig. 1, und

    Fig. 4 eine perspektivische, teilweise aus­einandergezogene Darstellung einer anderen erfindungsgemäßen Ratsche mit Ratschen­griff und Schlüssel.



    [0019] Wie man aus Fig. 1 und insbesondere aus Fig. 3 erkennt, umfaßt die erfindungsgemäße Ratsche ein Gehäuse, daß aus zwei plattenförmigen Seitenwänden 30 mit Hilfe von Verbindern 31 zusammengesetzt ist. In den Seitenwänden dieses Gehäuses sind alle drehbaren Teile, die nachstend beschrieben werden, gelagert.

    [0020] Wie man aus Fig. 1, in der die eine Seitenwand fortgelassen ist, erkennt, befindet sich am einen Ende des langgestreckten Gehäuses ein Ratschenrad 26, das an seinem Umfang abwechselnd mit Zähnen und Ausbuch­tungen 27a versehen ist.

    [0021] Im Ratschenrad befindet sich zentral ein Innenvierkant 28 zur Aufnahme eines (nicht dargestellten) stabförmi­gen Verbindungsstücks mit quadratischem Querschnitt. Die Seitenwand des Gehäuses ist mit einer Bohrung zur Aufnahme einer Nuß 34 versehen, die in ihrem in die Seitenwand einzusteckenden Ende ebenfalls einen Innen­vierkant 28a aufweist, in den der Vierkantverbinder eingesetzt wird, der dann die Nuß mit dem Ratschenrad 26 drehfest verbindet.

    [0022] Der Vierkantverbinder und seine Anordnung sind übri­gens in der noch zu besprechenden anderen Ausführung in Fig. 4 dargestellt.

    [0023] In den Seitenwänden des Gehäuses befindet sich, am anderen Ende desselben, eine weitere Bohrung, die eine Exzenterwelle 21 aufnimmt. Diese Exzenterwelle be­sitzt, wie besonders aus Fig. 2 zu erkennen ist, zwei miteinander fluchtende zylindrische Teile an ihren beiden Enden, die nach außen zu Vierkanten 23 geformt sind.

    [0024] In der Mitte zwischen den vorgenannten zylindrischen Teilen der Exzenterwelle befindet sich ein abgesetzter zylindrischer Teil 22, der gegenüber der Mittelachse der Exzenterwelle radial versetzt ist und somit als Exzenter wirkt.

    [0025] Zwischen den beiden Seitenwänden des Gehäuses befindet sich ferner, zwischen der Exzenterwelle und dem Ratschenrad angeordnet, eine Klinke 24 mit einer Ausnehmung 24a an ihrem einen Ende und einer schrägen, mit Zähnen 27 versehenen Stirnfläche an ihrem anderen Ende. Wie man aus Fig. 1 und Fig. 2 erkennen kann, wird der Exzenter 22 der Exzenterwelle 21 von der Ausnehmung 24a der Klinke 24 aufgenommen. Diese Ausnehmung ist schräg zur Längsrichtung der Klinke 24 angeordnet, und zwar so, daß der Exzenter 22 bei seiner Verdrehung die Klinke 24 in Richtung auf das Ratschenrad 26 bewegt, ohne aus der Ausnehmung 24a herausgleiten zu können.

    [0026] Die nach Art einer Zahnstange angeordneten Zähne 27 am anderen Ende der Klinke 24 werden durch die Feder 25 gegen die Zahnung am Umfang des Ratschenrades 26 gezogen, wobei jeweils ein Zahn 27 der Klinke in eine Ausbuchtung 27a des Ratschenrades eingreift.

    [0027] Die Zähne und die Ausbuchtungen besitzen die Form von Teilzylindern mit durchgehend gleichem Radius.

    [0028] Die Richtung der von den Zähnen gebildeten, mit der Klinke 24 einstückigen Zahnstange verläuft schräg zur Wirkungsrichtung der Klinke 24.

    [0029] Wenn man auf einen der beiden Vierkante 23 der Exzenterwelle 21 einen Vierkantschlüssel 23a aufsetzt und mit diesem den Exzenter verdreht, wird durch eine halbe Umdrehung der Exzenterwelle ein Vorschub der Klinke erzeugt, der im dargestellten Ausführungsbei­spiel das Ratschenrad um einen Zahn weiterdreht. Es greift im übrigen jeweils nur ein Zahn der Klinke in eine Ausbuchtung des Ratschenrades. Da aber bei einem Vorschub der Klinke 24 durch den Exzenter 22 die Klinke gleichzeitig etwas verschwenkt wird, kommt der zunächst in Eingriff befindliche Zahn 27 schließlich außer Eingriff und überläßt dem nachfolgenden Zahn den Eingriff in die nächste Ausbuchtung am Umfang des Ratschenrades.

    [0030] Durch diese Verschwenkung des Vierkantschlüssels 23 a um 180° wird also das Ratschenrad um einen wesentlich geringeren Winkel weitergedreht. Es erfolgt also eine Untersetzung, die andererseits eine Verstärkung des Drehmoments zur Folge hat.

    [0031] Wenn man des Ratschengehäuse, wie in Fig. 1 dar­gestellt, in eine Tiefbettfelge 37a einsetzt, nämlich zwischen dem Felgenrand 37 und der Steckachse 38 andererseits, dann setzt man den Innenvierkant auf der Außenseite der Nuß 34 auf den Sechskantkopf der festzuziehenden bzw. zu lösenden Mutter oder Schraube 29, wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet. Eine Verschwenkung des Vierkantschlüssels 23a, der auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses auf den dort vorstehenden Vierkant 23 der Exzenterwelle 21 aufge­setzt ist, hat also ein Festziehen bzw. Lösen der Mutter oder Schraube 29 mit wesentlich höherem Drehmoment, als man es von Hand mit einem einfachen Schlüssel oder einer üblichen Ratsche aufbringen könnte, zur Folge.

    [0032] Selbstverständlich müssen die dabei entstehenden Reaktionskräfte bzw. Reaktionsmomente auf das Gehäuse aufgefangen werden. Das geschieht in folgender Weise:

    [0033] Beiderseits der Seitenwände 30 des Gehäuses befinden sich plattenförmige Stücke, die durch Verbinder 36 zusammengehalten werden und gemeinsam einen sogenann­ ten Reaktionsteil 32 bilden. Dieser Reaktionsteil ist bei 33 durch in die Seitenwände eingeschraubte Schrauben mit dem Gehäuse verbunden und läßt sich also in gewissem Umfang verschwenken.

    [0034] Jede der beiden Platten des Reaktionsteiles 32 ist mit einer Bohrung versehen, in die ein rohrförmiger Reaktionssteckbolzen 34b stramm eingeschoben ist. Die Bohrung 34a dieses Reaktionssteckbolzens ist so groß gehalten, daß sie den Kopf einer Schraube oder Mutter, wie die Schraube oder Mutter 29, aufnehmen kann. Der Reaktionssteckbolzen 34b kann auch aus der einen Platte des Reaktionsteiles 32 herausgezogen und in die gegenüberliegende Platte gesteckt werden, falls sich auch die Nuß 34 auf der gegenüberliegenden Seite befindet.

    [0035] Der Abstand zwischen der Mitte der Nuß 34 und der Mitte des Reaktionssteckbolzens 34b ist etwa so groß, wie der mittlere Abstand zwischen zwei benachbarten Schrauben bzw. Muttern in einer Felge. Gewisse Unterschiede in dieser Entfernung, wie sie bei verschiedenen Radgrößen und auch bei verschiedenen Fabrikaten vorkommen, können nun leicht durch Ver­schwenken des Reaktionsteils 32 um sein Gelenk 33 ausgeglichen werden. Sobald die richtige Entfernung eingestellt ist, kann man die Ratsche mit der Nuß auf die zu lösende oder festzuziehende Mutter oder Schraube und mit dem Reaktionssteckbolzen 34b auf die benachbarte Mutter oder Schraube aufstecken. Sodann kann sich das Gehäuse bei Betätigung des Vierkant­schlüssels 23a nicht mehr unter der Wirkung der Reaktionskräfte verschwenken, sondern überträgt das Drehmoment auf die Schraube oder Mutter 29. In Fig. 1 sind im oberen Teil der Reaktionssteckbolzen 34b, die ihn tragende Mutter 35 und der Reaktionsteil 32 mit Gelenk 33 und Verbindern 36 dargestellt.

    [0036] In Fig. 4 ist eine erfindungsgemäße Ratsche dar­gestellt, die wiederum ein aus zwei Seitenwänden 40 zusammengesetztes Gehäuse mit Exzenterwelle 41 und Vierkanten 43 an deren beiden Enden umfaßt. Am anderen Ende der Ratsche befindet sich in einer Bohrung der Seitenwände ein Ratschenrad 46 mit Innenvierkant 48a. Man kann auch die Ausbuchtungen 47a am Umfang des Ratschenrades sowie den Haltestift 45 für die Feder erkennen, die die Klinke gegen das Ratschenrad zieht.

    [0037] Eine Nuß 54 mit Innenvierkant wird in die vorerwähnte Bohrung in einer der Seitenwände des Gehäuses einge­schoben und durch einen Vierkantverbinder 48 drehfest mit dem Ratschenrad 46 verbunden.

    [0038] An dem dem Ratschenrad abgewandten Ende des Gehäuses ist ein Ratschengriff 52 angeordnet und mit dem Gehäuse verschraubt. Mittels dieses Ratschengriffes kann die Ratsche in konventioneller Weise benutzt werden und es können, falls gewünscht, auch Verlänge­rungsstücke auf das Ende des Ratschengriffes 52 aufgeschoben werden.

    [0039] Zu der Ratsche gehört ferner ein Schlüssel 43a mit Innenvierkant, der auf den Außenvierkant 43 auf einer der beiden Seiten der Exzenterwelle 41 aufgesteckt werden kann. Mit Hilfe dieses Vierkantschlüssels kann die Ratsche mit Drehmomentverstärkung verwendet wer­den. Dabei muß allerdings dafür gesorgt werden, daß der Ratschengriff 52 an einem entsprechenden Teil der Maschine anliegt, in die die Schraube oder Mutter eingeschraubt oder aus ihr herausgeschraubt werden soll. Die Reaktionskräfte, die bei Betätigung des Vierkantschlüssels 43a erzeugt werden, werden dann von dem Ratschengriff 52 aufgenommen.

    [0040] Wenn im Vorstehenden von einem Vierkant bzw. Vierkant­ schlüssel gesprochen wurde, so soll davon sinngemäß auch ein Sechskant oder sonstiger, nichtkreisförmiger Querschnitt umfaßt sein.


    Ansprüche

    1. Ratsche zum Anziehen bzw. Lösen von Muttern oder Schrauben, mit einem Gehäuse mit einer in diesem drehbar gelagerten Welle, die ein mit ihr einstückiges Ratschenrad und einen Vierkant zum Ansetzen einer Nuß mit einer zum Kopf der jeweils zu verdrehenden Mutter oder Schraube nach Form und Weite passenden Schlüsselöffnung trägt, wobei dem Ratschenrad eine im Gehäuse schwenkbar gelagerte, in die Zähne des Ratschenrades ein­greifende und durch eine Feder in Eingriff mit den Zähnen gehaltene Klinke zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mit ihren Endteilen in den Seitenwänden des Gehäuses (30, 40) gelagerte Welle (21, 41) einen exzentrischen Mittelteil (22) aufweist, in dem die Klinke (24) gelagert ist, und daß die Welle an mindestens einem Ende einen aus dem Gehäuse herausragenden Vierkant (23,43) zum Aufstecken eines Vierkantschlüssels (23a, 43a) aufweist, wobei die Klinke (24) an ihrem dem Ratschenrad (26) benachbarten Ende eine Zahnstange aufweist, die schräg zur Wirkrichtung der Klinke verläuft.
     
    2. Ratsche nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Winkel zwischen der Wirkrichtung der Klinke und der Zahnstange 45° beträgt.
     
    3. Ratsche nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (27) der Klinke (24) und die Ausbuchtungen (27a, 47a) des Ratschenrades je eine Form aufweisen, die Teil eines und desselben Kreiszylinders ist.
     
    4. Ratsche nach Anspruch 1 bis 3, gekenn­zeichnet durch einen am Gehäuse angebrachten, die Reaktionskräfte aufnehmenden Anschlag.
     
    5. Ratsche nach Anspruch 4 zur Verwendung an einer Tiefbettfelge eines Kraftfahrzeugrades, da­durch gekennzeichnet, daß der Anschlag ein Reaktionssteckbolzen (34b) ist, der achsparallel zum Ratschenrad (26) vom Gehäuse vorsteht und eine Bohrung (34a) aufweist, deren Durchmesser dem Spitzkantenmaß einer der zu drehenden Mutter bzw. Schraube benachbarten Mutter bzw. Schraube entspricht.
     
    6. Ratsche nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Reaktions­steckbolzen (34b) herausziehbar und umsteckbar ist.
     
    7. Ratsche nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktions­steckbolzen (34b) über ein Reaktionsteil (32) mit dem Gehäuse verbunden ist, das um ein zum Ratschenrad achsparalleles Gelenk (33) ver­schwenkbar ist.
     
    8. Ratsche nach Anspruch 1 bis 7, gekenn­zeichnet durch einen abnehmbar mit dem Gehäuse (40) verschraubten Ratschengriff (52) und einen auf den Vierkant (43) der mit dem exzentrischen Mittelteil versehenen Welle (41) aufsteckbaren Schlüssel (43a).
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht