[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Drahtgliederbandes
aus abwechselnd rechtsgängig bzw. linksgängig gewickelten Wendeln aus Metalldraht
oder Kunststoffdraht. Das erfindungsgemäße Verfahren geht hierbei von Verfahrensschritten
aus, wonach man die Wendeln einer Engstelle zuführt derart, daß die die Wendeln ausbildenden
Windungen sich im Bereich der Engstelle öffnen und die nebeneinander befindlichen
Wendeln hierbei teilweise ineinander geschoben werden derart, daß sich jeweils eine
der Windungen der einen Wendel zwischen benachbarten Windungen der benachbarten Wendel
befindet, und wobei man die derart ineinander gesteckten Wendeln durch Einführen eines
Kupplungsdrahtes in den durch die sich überlappenden Windungen ausgebildeten Raum
miteinander verbindet.
[0002] Ein solches Verfahren beschreibt die DE-A-30 17 378 bzw. die parallele EP-A-39 850.
Die Engstelle ist dort nach Art eines Reißverschlußschiebers ausgebildet und es werden
jeweils wenigstens drei der Wendeln mit einer zugfedermäßigen Vorspannung der Engstelle
zugeführt. In einem bestimmten Abstand hinter der Engstelle befindet sich ein angetriebenes
Walzenpaar, das auf der Oberseite und Unterseite des derart gebildeten Drahtgliederbandes
aufliegt und dadurch den Transport der Wendeln sowie des anschließend gebildeten Drahtgliederbandes
durch die Engstelle bewirkt. Dort ist bereits erwähnt, daß die mittlere Wendel der
Engstelle auch von oberhalb zugeführt werden kann.
[0003] Das bekannte Verfahren ist jedoch mit mehreren Nachteilen behaftet. Weil drei der
jeweils abwechselnd rechtsgängig bzw. linksgängig gewickelten Wendeln der Engstelle
zugeführt werden, ist eine dieser Wendeln notwendigerweise lose geführt, d.h. sie
hat kein Gegenstück. Nach diesem Verfahren können breite Drahtgliederbänder also nur
schwierig hergestellt werden, zumindest nicht mit einigermaßen hoher Produktionsgeschwindigkeit
und ohne wesentliche Fehlstellen. Dadurch bedingt, daß man auf das bereits fertig
gebildete Drahtgliederband in Transportrichtung hinter der Engstelle einen Zug ausübt,
öffnen sich die mit der zugfedermäßigen Vorspannung aneinander anliegenden Windungen
der Wendeln im Bereich der Engstelle gegebenenfalls unterschiedlich, wobei dies insbesondere
bei einem Vergleich der jeweils mittleren Wendel mit den beiden benachbarten Wendeln
der Fall ist. Die seitlichen Wendeln werden durch die Engstelle etwas präziser geöffnet
als die mittlere Wendel, die ihre gerade Ausrichtung nicht verläßt. Insgesamt kann
also gesagt werden, daß die frei der Engstelle zugeführten Wendeln ihre Windungen
dort nicht so präzise öffnen, daß auch bei höheren Produktionsgeschwindigkeiten mit
Sicherheit genau eine Windung der Wendel jeweils zwischen zwei benachbarten Windungen
der benachbarten Wendel gelegt wird. Vielmehr kann es vorkommen, daß beispielsweise
auch zwei Windungen derselben Wendel sich in einem der Zwischenräume zwischen den
Windungen der benachbarten Wendel einlegt, was natürlich zu einer Fehlstelle und damit
zu Ausschuß in dem nach diesem Verfahren hergestellten Drahtgliederband führt.
[0004] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit dem die Wendeln
zur Herstellung des Drahtgliederbandes im Bereich der Engstelle stets in einwandfreier
Weise ineinander geschoben werden, auch bei höherern Produktionsgeschwindigkeiten,
und wobei sich besonders breite Drahtgliederbänder herstellen lassen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß man jeweils
mehrere ineinander gesteckte Paare der Wendeln der Engstelle zuführt, in deren Bereich
man die Wendeln in der Transportrichtung antreibt.
[0006] Man vermeidet somit den nachteiligen Zug auf das bereits fertiggestellte Drahtgliederband
in der Transportrichtung hinter der Engstelle; vielmehr treibt man die Wendeln selbst
im Bereich der Engstelle an. Außerdem führt man der Engstelle nicht jeweils einzelne,
freie Wendeln zu,sondern Wendeln, die in einem vorhergehenden Arbeitsgang bereits
zu mehreren Paaren ineinander gesteckt wurden. Dadurch sind die einzelnen Windungen
der Wendeln zueinander schon in den vorbestimmten Abstand gebracht und dort fixiert,
weil sie eine ausreichende Vorspannung haben, damit sie in dieser Lage verbleiben.
Die gewissermaßen in ihren Abständen fixierten Windungen der Wendelpaare werden demnach
erfindungsgemäß der Engstelle zugeführt, wo sie problemlos ineinandergesteckt werden.
[0007] Weil man schon im Bereich der Engstelle selbst die Kraft für den Transport des Gebildes
auf dieses ausübt, ergeben sich keine unterschiedlich starke Längungen auf die einzelnen
Wendeln mit ihren Windungen, die zu den vorstehend beschriebenen Fehlstellen geführt
haben. Nach diesem Verfahren lassen sich also stabile und besonders breite Drahtgliederbänder
in einem Arbeitsgang herstellen. Bevorzugt wird es, wenn man die Wendelpaare der Engstelle
aus unterschiedlichen Richtungen von oben bzw. von unten zuführt, weil dann das Aufbiegen
der Wendeln im Bereich der Engstelle erleichtert wird.
[0008] Fernerhin wird es bevorzugt, wenn das die Verengung der Engstelle ausbildende Bauteil
die Transportkraft auf die Wendeln ausübt. Dadurch wird die Transportkraft genau an
der richtigen Stelle lokalisiert, nämlich im Bereich der Engstelle selbst.
[0009] Außerdem wird es bevorzugt, wenn man auf die Wendelpaare in der Engstelle einen Druck
ausübt, der im wesentlichen senkrecht zu der Ebene des dort hergestellten Drahtgliederbandes
verläuft. Nachdem die Engstelle in aller Regel als Spalt ausgebildet ist, erreicht
man dies also durch eine Verengung des freien Querschnitts des Spaltes in seiner Höhe
bzw. Tiefe, unterschiedlich zu der bevorzugten Lehre der eingangs erwähnten DE-PS,
wo die Engstelle nach Art eines Reißverschlußschiebers, d.h. an den Seitenwänden des
Spalts ausgebildet wird.
[0010] Man stellt auf besonders einfache Weise ein breites Drahtgliederband her, wenn man
der Engstelle mehrere seitlich zueinander versetzte Gebilde von ineinander gesteckten
Spiralen abwechselnd von oben bzw. unten zuführt.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens geht aus von
einer Führungsplatte, an der eine Querschnittsverengung vorgesehen ist, die eine Engstelle
für ein bandförmiges Gebilde der dort im wesentlichen nebeneinander befindlichen Wendeln
ausbildet. Diese Vorrichtung beschreibt die bereits erwähnte DE-PS 30 17 378. Die
Führungsplatte ist dort, wie ebenfalls bereits erwähnt, nach Art eines Reißverschlusses
ausgebildet. Die Querschnittsverengung erstreckt sich dort somit in Richtung der Breite
des durch die ineinander gesteckten Wendeln ausgebildeten, bandförmigen Gebildes,
verbunden mit den eingangs geschilderten Nachteilen.
[0012] Zur Lösung der Erfindungsaufgabe ist die erfindungsgemäße Vorrichtung daher dadurch
gekennzeichnet, daß die Querschnittsverengung in Richtung der Höhe des bandförmigen
Gebildes vorgesehen ist und durch einen Teil der Führungsplatte sowie durch den Umfang
einer auf Drehung angetriebenen Walze ausgebildet ist.
[0013] Die bereits paarweise ineinander gesteckten Wendeln werden der Führungsplatte mit
ihrer Querschnittsverengung alternierend von oben und unten zugeführt, und zwar jeweils
ein oder mehrere Paare. Um dies zu erreichen, ist die Erfindung weiterhin dadurch
gekennzeichnet, daß in Transportrichtung des bandförmigen Gebildes vor der Querschnittsverengung
und oberhalb und unterhalb der Ebene der Führungsplatte jeweils wenigstens eine obere
bzw. eine untere Führung für die ineinander gesteckten Wendeln vorgesehen ist.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:
Fig. 1 - eine Draufsicht auf die Führungsplatte;
Fig. 2 - einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1 mit weiteren Bauteilen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei auch die Führung der paarweise ineinander gesteckten
Wendeln und ihre Vereinigung miteinander angedeutet ist.
[0015] In einer in den Figuren gezeigten Führungsplatte 1 sind nebeneinander und parallel
zueinander mehrere Schlitze 2 angelegt. Beim Ausführungsbeispiel sind sechs derartiger
Schlitze vorgesehen. Die Schlitze haben vorzugsweise eine geneigte rückwärtige Kante
3. Die Anzahl und Breite der Schlitze richtet sich nach den jeweiligen Gegebenheiten.
Bevorzugt wird eine geradzahlige Anzahl der Schlitze, da sich die Gebilde dann gegenseitig
besser stützen.
[0016] Jedem Schlitz 2 wird von unterhalb der Führungsplatte 1 jeweils wenigstens ein Gebilde
4, 5 von bereits paarweise ineinander gesteckten Wendeln in Richtung der Pfeile 6
zugeführt. (Zur Verdeutlichung ist in Fig. 2 nur eine einzelne Wendel 4 bzw. 5 gezeigt,
die in Wirklichkeit aber jeweils ein Wendelpaar ist.)
[0017] Direkt über den Schlitzen 2 befindet sich eine in Richtung des Pfeiles 7 auf Drehung
angetriebene Walze 8. Zusammen mit der Kante 3 bildet die Mantelfläche 9 der Walze
8 somit eine Engstelle bzw. Querschnittsverengung für das bandförmige Gebilde der
vereinigten Paare 4, 5 aus. Diese Engstelle erstreckt sich also in der Höhe dieses
bandförmigen Gebildes 10, d.h. in Richtung des Doppelpfeils 11. Durch die Ausbildung
dieser Engstelle werden die Paare oder Gebilde 4, 5 der bereits ineinander gesteckten
Wendeln in Richtung der Höhe einseitig auseinander gebogen, so daß sich die oberen
Wendeln 4 nach unten öffnen und die unteren Wendeln 5 nach oben. Dadurch werden die
Wendeln einwandfrei ineinander gesteckt und zu dem bandförmigen Gebilde, bestehend
aus einer Reihe von mehreren, ineinander gesteckten Wendelpaaren geformt. Jeweils
in ein Paar der ineinander gesteckten Wendeln wird dann von der offenen Vorderseite
her noch ein Steckdraht 12 eingesteckt, der ebenfalls in Fig. 2 angedeutet ist. Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das nach diesem Verfahren hergestellte Drahtgliederband
aus insgesamt sechsunddreißig Wendeln. Diese Anzahl kann natürlich vergrößert oder
verkleinert werden, je nach den gewünschten Verhältnissen. Das fertige Drahtgliederband
verläßt dann die Vorrichtung in Richtung des Pfeiles 13.
[0018] Die Mantelfläche 9 besteht vorzugsweise aus einem geeigneten gummielastischen Material,
um im Bereich der Engstelle auch die notwendige Vortriebskraft in Förderrichtung 13
auf das bandförmige Gebilde bzw. die das bandförmige Gebilde ausbildenden Wendeln
auszuüben. Außerdem ist der Abstand in Richtung des Doppelpfeiles 11 zwischen der
Führungsplatte 1 und der Walze 8 einstellbar in Anpassung an unterschiedlich große
Wendeln. Die Platte 1 ist gegen ein andere Platte mit einer anderen Anzahl und/oder
einer anderen Breite der Schlitze 2 austauschbar in Anpassung an die Breite des jeweils
herzustellenden Drahtgliederbandes.
[0019] Für die Führung der Wendelpaare sorgen obere bzw. untere Führungsrollen 14,15 oder
andere Führungsmittel, über die die oberen bzw. unteren Wendelpaare 4 bzw. 5 geführt
sind. Beabstandet voneinander stecken auf den Führungsrollen Führungsscheiben 16,
die zwischen sich jeweils einenFührungsraum für eines der Paare 4 bzw.5 ausbilden.
Dadurch werden die Wendelpaare 4, 5 auch in axialer Richtung der Führungsrollen geführt.
[0020] Der Antrieb für die Walze 8 kann innerhalb eines bestimmten Geschwindigkeitsbereiches
feineingestellt werden. Dieser Antrieb ist zur Vereinfachung nicht dargestellt.
[0021] Die vorstehend erwähnten Wendelgebilde 4, 5 bestehen jeweils aus einem Wendelpaar.
Bevorzugt wird es allerdings, wenn jedem Schlitz 2 mehrere der Wendelpaare zugeführt
werden. Dies ist in Fig. 2 mit zusätzlichen Wendelpaaren 4a, 5a angedeutet, die der
Engstelle in der Ebene der Wendelpaare 4 bzw. 5 zugeführt werden.
[0022] Die Paare 4, 4a sowie 5, 5a werden vor der Engstelle ebenfalls miteinander vereinigt,
so daß bei diesem Beispiel jedem Schlitz vier Wendeln zugeführt werden.
[0023] Hat die Platte 1 z.B. sechs Schlitze 2, so führt man bei diesem Beispiel 6 x 4 =
24 Spiralen von unten zu. Die von oben zugeführten Spiralpaare, die nicht durch die
Schlitze laufen, erhöhen dann die Gesamtzahl der zu dem Drahtgliederband verarbeiteten
Spiralen auf 44.
[0024] Führt man der Platte - bei entsprechender Verbreiterung ihrer Schlitze -eine größere
Anzahl von Doppelspiralen, etwa Viererspiralen, zu, so wird das in einem Arbeitsgang
gebildete Drahtgliederband wesentlich breiter und die Produktionsgeschwindigkeit erhöht.
Man kann durch entsprechende Anordnung die Produktionsgeschwindigkeit beispielsweise
verdoppeln.
[0025] Man kann jedem Schlitz auch noch mehr der Wendelpaare zuführen, die aber jeweils
schon vor der Engstelle miteinander vereinigt sind, zumindest soweit sie der Engstelle
aus einer Richtung zugeführt werden (Gebilde 4, 4a bzw. 5, 5a).
[0026] Wichtig ist - wegen der gegenseitigen Führung der Wendeln - auch die jeweils geradzahlige
Anzahl der vor der Engstelle vereinigten Wendeln zu den Wendelpaaren, Viererwendeln,
Sechserwendeln u.s.f.
1. Verfahren zur Herstellung eines Drahtgliederbandes aus abwechselnd rechtsgängig
bzw. linksgängig gewickelten Wendeln aus Metalldraht oder Kunststoffdraht, wobei man
die Wendeln einer Engstelle zuführt derart, daß die die Wendeln ausbildenden Windungen
sich im Bereich der Engstelle öffnen und die nebeneinander befindlichen Wendeln hierbei
teilweise ineinander geschoben werden derart, daß sich jeweils eine der Windungen
der einen Wendel zwischen benachbarten Windungen der benachbarten Wendel befindet,
und wobei man die derart ineinander gesteckten Wendeln durch Einführen eines Kupplungsdrahtes
in den durch die sich überlappenden Windungen ausgebildeten Raum miteinander verbindet,
dadurch gekennzeichnet , daß man jeweils mehrere ineinander gesteckte Paare (4,5,4a,5a)
der Wendeln der Engstelle zuführt, in deren Bereich man die Wendeln in der Transportrichtung
antreibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß man die Wendelpaare (4,5,4a,5a) der Engstelle aus unterschiedlichen Richtungen
zuführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet ,
daß das die Verengung der Engstelle ausbildende Bauteil (8) die Transportkraft auf
die Wendeln ausübt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auf
die Wendelpaare (4,5,4a,5a) in der Engstelle einen Druck ausübt, der im wesentlichen
senkrecht zu der Ebene des dort hergestellten Drahtgliederbandes verläuft.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man der
Engstelle mehrere seitlich zueinander versetzte Gebilde (4,5,4a,5a) von ineinander
gesteckten Spiralen abwechselnd von oben bzw. unten zuführt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit
einer Führungsplatte (1),an der eine Querschnittsverengung vorgesehen ist, die eine
Engstelle für ein bandförmiges Gebilde (10) der dort im wesentlichen nebeneinander
befindlichen Wendeln ausbildet,
dadurch gekennzeichnet , daß die Querschnittsverengung in Richtung der Höhe (11) des
bandförmigen Gebildes (10) vorgesehen und durch einen Teil der Führungsplatte (1)
sowie durch den Umfang (9) einer auf Drehung angetriebenen Walze (8) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet ,
daß in Transportrichtung (13) des bandförmigen Gebildes (10) vor der Querschnittsverengung
und oberhalb und unterhalb der Ebene der Führungsplatte (1) jeweils wenigstens eine
obere bzw. eine untere Führung (14,15) für die ineinander gesteckten Wendeln vorgesehen
ist.