(19)
(11) EP 0 216 215 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
09.08.1989  Patentblatt  1989/32

(21) Anmeldenummer: 86112193.7

(22) Anmeldetag:  03.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21F 43/00

(54)

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Drahtgliederbandes

Method and device for producing a wire link band

Procédé et dispositif de fabrication d'un ruban à maillons de fil métallique


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 04.09.1985 DE 8525221 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
01.04.1987  Patentblatt  1987/14

(73) Patentinhaber: Filztuchverwaltungs GmbH
D-64546 Mörfelden-Walldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Metzinger, Friedrich, Dr.
    D-6000 Frankfurt am Main (DE)

(74) Vertreter: Gudel, Diether et al
Patentanwälte Dr. Weinhold, Dannenberg Dr. Gudel, Schubert Grosse Eschenheimer Strasse 39
D-60313 Frankfurt
D-60313 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 3 017 378
DE-A- 3 115 226
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines eines Drahtgliederbandes, bestehend aus mehreren nebeneinander angeordneten abwechselnd rechtsgängig bzw. linksgängig gewickelten Wendeln aus Metalldraht oder Kunststoffdraht, die in der Ebene des Drahtgliederbandes derart ineinander gesteckt sind, daß sich ihre Windungen teilweise überlappen, wobei in die sich überlappenden Windungen jeweils ein Kupplungsdraht eingeführt ist, mit einer Engstellte, der die jeweils paarweise ineiander gesteckten Wendein aus verschiedenen Richtungen zugeführt werden und in der die Wendeln durch eine Auslenkung aufgebogen werden, so daß sie sich ineinanderfügen, wobei die Engstelle durch eine in Transportrichtung der Wendeln angetriebene Walze gebildet wird, die mit einem Gegenlager zusammenarbeitet.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung beschreibt die DE-B-3 127 149. Das Gegenlager wird dort durch eine sich drehende Walze gebildet, die zusammen mit der erwähnten Walze ein Walzenpaar ausbildet, zwischen dem die Engstelle ausgebildet wird. In Transportrichtung der Wendelpaare befindet sich dort vor der Engstelle ein im Querschnitt etwa elliptisch geformter Umlenkkörper mit Leitflächen, über die die Wendelpaare altemierend von oben bzw. unten der Engstelle zugeführt werden. Parallel zueinander und voneinander beabstandet hat der Leitkörper Führungsstege, die die dem Leitkörper zugeführten Wendeln zu den Wendelpaaren paarweise vereinigen. Hier besteht aber die Gefahr, daß die Wendelpaare beim Erreichen der Engstelle nicht mehr einwandfrei paarweise ineinandergesteckt sind, weil sie von dem Führungskörper bis zur Engstelle eine gewisse Strecke zurücklegen müssen, in der sie nicht geführt sind. Insbesondere bei höheren Produktionsgeschwindigkeiten besteht daher die Vermutung, daß die vorbeschriebene Vorrichtung nicht einwandfrei arbeitet.

    [0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen vorzuschlagen, mit der die Wendeln zur Herstellung des Drahtgliederbandes im Bereich der Engstelle stets in einwandfreier Weise ineinander geschoben werden, auch bei höheren Produktionsgeschwindigkeiten, und wobei sich besonders breite Drahtgliederbänder herstellen lassen.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager aus einer Platte besteht, in der in Transportrichtung der Wendeln nebeneinander mehrere Schlitze zur Führung der Wendeln vorgesehen sind, die von der der angetriebenen Walze entgegengesetzten Seite der Platte her in die Schlitze eingeführt und zur Engstelle transportiert werden.

    [0005] Durch diese Merkmale werden die Wendelpaare bis zum Erreichen der Engstelle in einwandfreier Weise geführt und vereinigen sich im Bereich der Engstelle mit den Wendelpaaren, die der Engstelle von der Seite der angetriebenen Walze her zugeleitet werden. Versuche haben ergeben, daß die Führung der Wendelpaare durch die Schlitze in der Platte ausreicht, obgleich die von der Seite der angetriebenen Walze her zugeführten Wendelpaare nicht notwendigerweise durch gesonderte Mittel geführt werden müssen. An der Engstelle treffen diese von der Seite der angetriebenen her kommenden Wendelpaare - mit Ausnahme an den Randbereichen - jeweils rechts und links auf durch die Schlitze geführt der Engstelle zugeführten Wendelpaare.

    [0006] Die Wendeln wurden also in einem vorhergehenden Arbeitsgang bereits zu mehreren Paaren ineinandergesteckt. Dadurch sind die einzelnen Windungen der Wendel zueinander schon in den vorbestimmten Abstand gebracht und dort fixiert, weil sie eine ausreichende Vorspannung haben, damit sie in dieser Lage verbleiben. Diese gewissermaßen in ihren Abständen fixierten Windungen der Wendelpaare werden der Engstelle zugeführt, wo sie problemlos ineinander gesteckt werden.

    [0007] Weil man im Bereich der Engstelle die Kraft für den Transport des aus den ineinander gesteckten Wendeln bestehenden Gebildes auf das Gebilde ausübt, ergeben sich keine unterschiedlich starke Längungen auf die einzelnen Wendeln mit ihren Windungen, die bei einem anderen bekannten Stand der Technik zu Fehlstellen geführt haben. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen , sich also stabile und besonders breite Drahtgliederbänder in einem Arbeitsgang herstellen.

    [0008] Weil man die Wendelpaare der Engstelle aus unterschiedlichen Richtungen von oben bzw. von unten zuführt, wird das Aufbiegen der Wendeln im Bereich der Engstelle erleichtert.

    [0009] Weil das die Verengung der Engstelle ausbildende Bauteil die Transportkraft auf die Wendeln ausübt, wird die Transportkraft genau an der richtigen Stelle lokalisiert aufgebracht, nämlich im Bereich der Engstelle selbst.

    [0010] Auf die Wendelpaare übt man in der Engstelle einen Druck aus, der im wesentlichen senkrecht zu der Ebene des dort hergestellten Drahtgliederbandes verläuft. Der die Engstelle ausbildende Spalt wird hier also in seiner Höhe bzw. Tiefe in seinem freien Querschnitt verengt.

    [0011] Der Engstelle können mehrere seitlich zueinander versetzte Gebilde von ineinander gesteckten Spiralen abwechselnd von oben bzw. unten zugeführt werden.

    [0012] Die bereits paarweise ineinander gesteckten Wendeln werden der Führungsplatte und der Querschnittsverengung alternierend von oben bzw. unten zugeführt, und zwar jeweils ein oder mehrere Wendelpaare. Um dies zu erreichen, können in Transportrichtung des Gliederbandes vor der Engstelle und oberhalb und unterhalb der Ebene der Führungsplatte jeweils wenigstens eine obere bzw. eine untere Führung für die ineinander gesteckten Wendeln vorgesehen sein.

    [0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt :

    Fig. 1 eine Draufsicht auf die Führungsplatte ;

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 11-11 von Fig. 1 mit weiteren Bauteilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei auch die Führung der paarweise ineinander gesteckten Wendeln und ihre Vereinigung miteinander angedeutet ist.



    [0014] In einer in den Figuren gezeigten Führungsplatte 1 sind nebeneinander und parallel zueinander mehrere Schlitze 2 angelegt. Beim Ausführungsbeispiel sind sechs derartiger Schlitze vorgesehen. Die Schlitze haben vorzugsweise eine geneigte rückwärtige Kante 3. Die Anzahl und Breite der Schlitze richtet sich nach den jeweiligen Gegebenheiten. Bevorzugt wird eine geradzahlige Anzahl der Schlitze, da sich die Gebilde dann gegenseitig besser stützen.

    [0015] Jedem Schlitz 2 wird von unterhalb der Führungsplatte 1 jeweils wenigstens ein Gebilde 4, 5 von bereits paarweise ineinander gesteckten Wendeln in Richtung der Pfeile 6 zugeführt. (Zur Verdeutlichung ist in Fig. 2 nur eine einzelne Wendel 4 bzw. 5 gezeigt, die in Wirklichkeit aber jeweils ein Wendelpaar ist.)

    [0016] Direkt über den Schlitzen 2 befindet sich eine in Richtung des Pfeiles 7 auf Drehung angetriebene Walze 8. Zusammen mit der Kante 3 bildet die Mantelfläche 9 der Walze 8 somit eine Engstelle bzw. Querschnittsverengung für das bandförmige Gebilde der vereinigten Paare 4, 5 aus. Diese Engstelle erstreckt sich also in der Höhe dieses bandförmigen Gebildes 10, d. h. in Richtung des Doppelpfeils 11. Durch die Ausbildung dieser Engstelle werden die Paare oder Gebilde 4, 5 der bereits ineinander gesteckten Wendeln in Richtung der Höhe einseitig auseinander gebogen, so daß sich die oberen Wendeln 4 nach unten öffnen und die unteren Wendeln 5 nach oben. Dadurch werden die Wendeln einwandfrei ineinander gesteckt und zu dem bandförmigen Gebilde, bestehend aus einer Reihe von mehreren, ineinander gesteckten Wendelpaaren geformt. Jeweils in ein Paar der ineinander gesteckten Wendeln wird dann von der offenen Vorderseite her noch ein Steckdraht 12 eingesteckt, der ebenfalls in Fig. 2 angedeutet ist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das nach diesem Verfahren hergestellte Drahtgliederband aus insgesamt sechsunddreißig Wendeln. Diese Anzahl kann natürlich vergrößert oder verkleinert werden, je nach den gewünschten Verhältnissen. Das fertige Drahtgliederband verläßt dann die Vorrichtung in Richtung des Pfeiles 13.

    [0017] Die Mantelfläche 9 besteht vorzugsweise aus einem geeigneten gummielastischen Material, um im Bereich der Engstelle auch die notwendige Vortriebskraft in Förderrichtung 13 auf das bandförmige Gebilde bzw. die das bandförmige Gebilde, ausbildenden Wendeln auszuüben. Außerdem ist der Abstand in Richtung des Doppelpfeiles 11 zwischen der Führungsplatte 1 und der Walze 8 einstellbar in Anpassung an unterschiedlich große Wendeln. Die Platte 1 ist gegen eine andere Platte mit einer anderen Anzahl und/oder einer anderen Breite der Schlitze 2 austauschbar in Anpassung an die Breite des jeweils herzustellenden Drahtgliederbandes.

    [0018] Für die Führung der Wendelpaare sorgen obere bzw. untere Führungsrollen 14, 15 oder andere Führungsmittel, über die die oberen bzw. unteren Wendelpaare 4 bzw. 5 geführt sind. Beabstandet voneinander stecken auf den Führungsrollen Führungsscheiben 16, die zwischen sich jeweils einen Führungsraum für eines der Paare 4 bzw. 5 ausbilden. Dadurch werden die Wendelpaare 4, 5 auch in axialer Richtung der Führungsrollen geführt.

    [0019] Der Antrieb für die Walze 8 kann innerhalb eines bestimmten Geschwindigkeitsbereiches feineingestellt werden. Dieser Antrieb ist zur Vereinfachung nicht dargestellt.

    [0020] Die vorstehend erwähnten Wendelgebilde 4, 5 bestehen jeweils aus einem Wendelpaar. Bevorzugt wird es allerdings, wenn jedem Schlitz 2 mehrere der Wendelpaare zugeführt werden. Dies ist in Fig. 2 mit zusätzlichen Wendelpaaren 4a, 5a angedeutet, die der Engstelle in der Ebene der Wendelpaare 4 bzw. 5 zugeführt werden.

    [0021] Die Paare 4, 4a sowie 5, 5a werden vor der Engstelle ebenfalls miteinander vereinigt, so daß bei diesem Beispiel jedem Schlitz vier Wendeln zugeführt werden.

    [0022] Hat die Platte 1 z. B. sechs Schlitze 2, so führt man bei diesem Beispiel 6 x 4 = 24 Spiralen von unten zu. Die von oben zugeführten Spiralpaare, die nicht durch die Schlitze laufen, erhöhen dann die Gesamtzahl der zu dem Drahtgliederband verarbeiteten Spiralen auf 44.

    [0023] Führt man der Platte - bei entsprechender Verbreiterung ihrer Schlitze - eine größere Anzahl von Doppelspiralen, etwa Viererspiralen, zu, so wird das in einem Arbeitsgang gebildete Draht- gliederband wesentlich breiter und die Produktionsgeschwindigkeit erhöht. Man kann durch entsprechende Anordnung die Produktionsgeschwindigkeit beispielsweise verdoppeln.

    [0024] Man kann jedem Schlitz auch noch mehr der Wendelpaare zuführen, die aber jeweils schon vor der Engstelle miteinander vereinigt sind, zumindest soweit sie der Engstelle aus einer Richtung zugeführt werden (Gebilde 4, 4a bzw. 5, 5a).

    [0025] Wichtig ist - wegen der gegenseitigen Führung der Wendeln - auch die jeweils geradzahlige Anzahl der vor der Engstelle vereinigten Wendeln zu den Wendelpaaren, Viererwendeln, Sechserwendeln u. s. f.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Herstellung eines Drahtgliederbandes, bestehend aus mehreren nebeneinander angeordneten abwechselnd rechtsgängig bzw. linksgängig gewickelten Wendeln (4, 4a, 5, 5a) aus Metalldraht oder Kunststoffdraht, die in der Ebene des Drahtgliederbandes derart ineinander gesteckt sind, daß sich ihre Windungen teilweise überlappen, wobei in die sich überlappenden Windungen jeweils ein Kupplungsdraht (12) eingeführt ist, mit einer Engstelle, der die jeweils paarweise ineinander gesteckten Wendeln aus verschiedenen Richtungen zugeführt werden und in der die Wendeln durch eine Auslenkung aufgebogen werden, so daß sie sich ineinanderfügen, wobei die Engstelle durch eine in Transportrichtung der Wendeln angetriebene Walze (8) gebildet wird, die mit einem Gegenlager zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager aus einer Platte (1) besteht, in der in Transportrichtung (13) der Wendeln nebeneinander mehrere Schlitze (2) zur Führung der Wendeln (5, 5a), vorgesehen sind, die von der der angetriebenen Walze (8) entgegengesetzten Seite der Platte 1 her in die Schlitze (2) eingeführt und zur Engstelle transportiert werden.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (2) an ihrer Vorderseite eine nach hinten weisende, geneigte Kante (3) haben.
     


    Claims

    1. Device for producing a wire link band, comprising several parallel, alternately clockwise and counter-clockwise, respectively, wound spirals (4, 4a, 5, 5a) of metal wire or artificial resin wire which are fitted into each other in the plane of the band such that its windings partly are overlapping, wherein into themselves overlapping windings each a coupling wire (12) is inserted ; a narrow pass being provided to which each of the pairwise spirals fitted into each other are guided from different directions and in which the spirals are opened by a deflection such that they are fitting into each other, wherein the narrow pass is provided by a roller (8) driven in transporting direction which roller is cooperating with a support, characterized in that the support is consisting of a plate (1) in which in transporting direction (13) of the spirals parallel several slots (2) for guiding the spirals (5, 5a) are provided side by side which spirals are inserted into the slots (2) which are opposite to the driven roller (8), and are transported to the narrow pass.
     
    2. Device according to claim 1, characterized in that the slots (2) are provided at their front sides with an inclined edge (3) directed to the rear side of the plate.
     


    Revendications

    1. Dispositif de fabrication d'un ruban à maillons en fil métallique constitué par plusieurs hélices juxtaposées (4, 4a, 5, 5a) en fil métallique ou en fil de matière synthétique, enroulées alternativement avec un pas à droite ou un pas à gauche, qui sont emboîtées les unes dans les autres dans le plan du ruban à maillons en fil métallique de telle sorte que leurs spires se chevauchent partiellement, un fil d'accouplement (12) étant inséré dans les spires en chevauchement, comprenant un étranglement qui est alimenté de différentes directions par les hélices emboîtées par paires les unes dans les autres, et où les hélices sont ouvertes par déviation de manière qu'elles s'emboîtent les unes dans les autres, l'étranglement étant constitué par un cylindre (8) entraîné dans le sens de déplacement et qui coopère avec une butée, caractérisé en ce que la butée est constituée par une plaque (1) qui comporte dans le sens de déplacement (13) des hélices, plusieurs fentes juxtaposées (2) pour le guidage des hélices (5, 5a) qui sont introduites dans les fentes (2) à partir du côté de la plaque 1 opposé au cylindre entraîné (8) et amenées jusqu'à l'étranglement.
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fentes (2) comportent à l'avant une arête (3) inclinée vers l'arrière.
     




    Zeichnung