(19)
(11) EP 0 216 216 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.1987  Patentblatt  1987/14

(21) Anmeldenummer: 86112201.8

(22) Anmeldetag:  03.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B63B 35/82, B63H 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 11.09.1985 DE 8525958 U

(71) Anmelder: North Sails Windsurfing GmbH
D-82377 Penzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Helgo, Lass
    D-8032 Gräfelfing (DE)

(74) Vertreter: Lehn, Werner, Dipl.-Ing. et al
Hoffmann, Eitle & Partner, Patentanwälte, Postfach 81 04 20
81904 München
81904 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trapezgurt für Surfer oder Segler


    (57) Ein Trapezgurt für Surfer oder Segler, der in seiner Längsrichtung um eine Körperpartie, z.B. Hüfte oder Becken, des Seglers oder Surfers herumlegbar ist. Dieser Gurt (1) hat durch einen Schlitz (9) oder eine besonders elastische oder biegsame streifenförmige Zone getrennte Längsseitenteile (z.B. Ober- und Unterteil) (7, 9), die an dem oder in der Nähe der Längsenden des Gurtes, die sich bei angelegtem Gurt an den beiden Seiten, z.B. im Bereich der Hüft- oder Beckenknochen, oder an der Vorderseite des Benutzers befinden, miteinander verbunden sind. Zweckmäßig erstrecken sich die Längsseitenteile (7, 8) im wesentlichen über die gesamte Breite der Körperpartie des Benutzers, um welche der Gurt herumlegbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Trapezgurt für Surfer oder Segler, der in seiner Längsausdehnung um eine Körperpartie des Surfers oder Seglers herumlegbar ist. Derartige Trapezgurte werden nach Herumlegen um diese Körperpartie mittels eines Trapezhakens an einen Trapeztampen oder an einen Trapezdraht ange­hängt, der am Gabelbaum des Surfriggs oder am Mast des Segelbootes befestigt ist. An diesem Trapez kann sich der Segler in eine Hänglage am Surf- oder Segel­rigg begeben, um das Surfrigg oder das Segelboot aus­balanzieren zu können.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekann­ten Trapezgurte derart zu verbessern, daß sie sich optimal an die Körperpartie des Surfers oder Seglers anschmiegen bzw. Bewegungen der Körperpartie, um die sie herumgelegt sind, mitmachen, ohne aus ihrer ge­wünschten Lage zu verrutschen. Diese Aufgabe wird bei einem Trapezgurt erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß er mindestens zwei quer zur Längsausdehnung des Gurtes nebeneinanderliegende Längsseitenteile (z.B. Ober-, gegebenenfalls Mittel- und Unterteil) hat, die durch mindestens einen Schlitz oder eine besonders elastische oder biegsame streifenförmige Zone voneinander getrennt sind und an den Längsenden des Gurtes, die sich bei angelegtem Gurt an den Körperseiten (z.B. im Bereich der Hüftknochen) des Surfers oder Seglers befinden, miteinander verbunden sind. Unter besonders elastisch oder biegsam wird dabei eine Elastizität oder Bieg- samkeit verstanden, die nicht unerheblich höher ist als die Elastizität und Biegsamkeit der durch diese Zone getrennten Längsseitenteile des Gurtes.

    [0003] Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung kann sich der Gurt in allen seinen Teilen perfekt an die von ihm umgebene Körperpartie des Surfers oder Seglers anpas­sen, ohne daß Zwischenräume zwischen Körperpartie und Gurt verbleiben. Hierdurch wird eine großflächige Kraftübertragung des Gewichts des Surfers oder Seglers auf den Trapezgurt ermöglicht, was die Be­nutzung des Trapezes für den Benutzer angenehmer macht.

    [0004] Besonders vorteilhaft dürfte die erfindungsgemäße Ausbildung des Trapezgurtes bei einem Hüfttrapez sein, wo sich die einzelnen Längsseitenteile des Gur­tes genau dem physiologischen Verlauf der Wirbelsäule des Benutzers bzw. der Rücken-, Kreuz- und Becken­partie des Benutzers anpassen können. Dies ist auch bei extremem Hohlkreuz des Benutzers möglich. Darüberhinaus kann sich der Trapezgurt in der erfin­dungsgemäßen Ausbildung optimal den Bewegungen des Benutzers im Bereich seiner vom Gurt umgebenen Körperpartien folgen. Die Bewegungsfreiheit des Benutzers wird durch die erfin- dungsgemäße Ausbildung des Gurtes verbessert, ohne daß die Gefahr besteht, daß der Gurt bzw. seine Teile die gewünschte Lage an den Körperpartien des Benut- zers verändern.

    [0005] Der erfindungsgemäße Trapezgurt ist aber nicht nur als Hüftgurt, sondern auch als Rücken- oder Sitzgurt vorteilhaft. Je nach Art der Verwendung des Trapez­gurtes, beispielsweise als Hüft- oder Sitzgurt, kann es zweckmäßig sein, daß der Gurt nicht nur in zwei, sondern in drei oder vielleicht auch mehr Längs­seitenteile unterteilt ist, um sich an unterschied­lich gerichtete Oberflächen verschiedener Körperteile des Benutzers anpassen zu können.Bei einer zweck­mäßigen Ausführungsform erstrecken sich die Längssei­tenteile des Gurtes, die durch mindestens einen Schlitz oder eine besonders elastische oder biegsame streifenförmige Zone voneinander getrennt sind, im wesentlichen über die gesamte Breite der Körper­partie, beispielsweise des Rückens des Benutzers, um die der Gurt herumlegbar ist.

    [0006] Vorteilhaft verbreitert sich der Schlitz oder die be­sonders elastische oder biegsame Zone von ihren Enden bis zu ihrer Mitte hin. Hierdurch ist zur Anpassung an die Körperpartien des Surfers oder Seglers oder zum Mitmachen der Bewegung dieser Körperpartien nicht nur ein Öffnen (Erweitern), sondern auch ein Schließen (Verengen) des Schlitzes oder der besonders elastischen oder biegsamen Zone, also eine Abstands­veränderung der durch diesen Schlitz oder diese Zone getrennten Längsseitenteile des Trapezgurtes in beiden Richtungen möglich.

    [0007] In der Zeichnung ist ein besonders vorteilhaftes Aus­führungsbeispiel des erfindungsgemäßen Trapezgurtes beschrieben, das im folgenden näher beschrieben wird:

    Fig. 1 zeigt dieses Ausführungsbeispiel im Einsatz bei einem Surfer;

    Fig. 2 veranschaulicht den Trapezgurt in ausgebrei­teter Lage:

    Fig. 3 zeigt den Kern des Trapezgurtes in seiner üblichen gebogenen Form in Schrägansicht.



    [0008] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Trapezhüftgurt für Surfriggs, der aus einem Kern aus biegsamem, nachgiebigem Material, z.B. Schaumstoff, besteht, der von einem Stoff oder einer Folie ummantelt sein kann.

    [0009] Wie Fig. 1 zeigt, wird dieser Hüftgurt bei seiner An­wendung um die Hüftpartie des Surfers herumgelegt. Seine beiden Enden sind über Gurtbänder 3 miteinander verbunden, die an ihrem einen Ende am Trapezgurt dauerhaft befestigt sind und an ihrem anderen Ende mit Hilfe von Schnallen 2 lösbar am Gurt befestigt werden können. Mit Hilfe eines Trapezhakens 4, der an den Gurtbändern hängt, ist der Hüftgurt 1 an einen Trapeztampen 5 angehängt, der am Gabelbaum 6 des Surfriggs befestigt ist. Hierdurch kann ein Großteil des Gewichts des Surfers in Hänglage auf den Gabelbaum 6 und von dort auf das gesamte Surfrigg übertragen werden, so daß die Hände und Arme des Sur­fers von dieser Gewichtsübertragung weitgehend ent­lastet werden können.

    [0010] Erfindungsgemäß ist bei dem dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel der Trapezgurt 1 durch eine Längs­schlitz 9 in zwei Längsseitenteile 7, 8 unterteilt, die im Bereich der Enden des Trapezgurtes mit­einander verbunden sind. Dieser Längsschlitz 9 ver­ breitert sich zu seiner Längsmitte hin, so daß er durch vom Körper des Surfers oder Seglers auf den Gurt ausgeübte Kräfte nicht nur erweitert, sondern auch verengt werden kann.

    [0011] Dieser Schlitz 9, der auch durch eine Gurtzone von höherer Biegsamkeit oder Elastizität als die beiden Längsseitenteile, 7, 8 gebildet sein kann, bewirkt, daß sich der Trapezgurt optimal den Körperpartien des Surfers oder Seglers anpassen kann, um die er bei seiner Benutzung herumgelegt wird. So kann bei einem Hüftgurt ein optimales Anliegen des Gurtes an die oberen und unteren Rückenpartien bzw. an die Rücken-, Kreuz- und Beckenpartien des Benutzers erreicht wer­den, selbst dann, wenn dieser ein starks Hohlkreuz hat. Darüberhinaus gewährleistet dieser Schlitz bzw. die gegebenenfalls vorhandene hoch-biegsame oder -elastische Zone eine höhere Bewegungsfreiheit des Benutzers im Bereich der vom Gurt umgebenen Körper­partien, z.B. eine Bewegungsfreiheit der Hüft- und Rückenwirbel bei Beugung und Streckung des Rückens des Benutzers. Außerdem bewirkt die erfindungsgemäße Ausbildung des Trapezgurtes mit zwei oder mehr Längsseitenteilen, daß der Gurt während seiner Benutzung nicht an den Körperpartien des Be- nutzers verrutschen kann, also an den gewünschten Körperpartien, um die er herumgelegt wird, verbleibt. Dies gilt vor allem für Körperpartien mit Einwölbun­gen, wie Becken-, Kreuz- und Hüftpartien, wo sich der Trapezgurt V-förmig an die schräg zueinander stehen­den Bereiche der von ihm umgebenen Körperpartien V-förmig ankeilen kann (siehe Pfeil in Fig. 1).

    [0012] Die Durch den Schlitz oder die besonders elastische oder biegsame Zone getrennten Längsseitenteile des Trapezgurtes entfernen sich bei Beugung des Rückens des Benutzers. Dagegen nähern sie sich bei Streckung des Rückens, aber auch bei der vorbeschriebenen V-förmigen Ankeilung.

    [0013] Der erfindungsgemäße Trapezgurt kann auch aus zwei oder mehr trennbar miteinander verbundenen Teilgurten bestehen. So ist es möglich, daß der Trapezgurt aus einem eigentlichen unteren Hauptgurt besteht, der als Beckengurt mit der erfindungsgemäßen besonders elastischen oder biegsamen streifenförmigen Zone ausgebildet ist, an den eine oberer um die Hüftpartie des Surfers oder Seglers herumlegbarer Zweitgurt lösbar befestigt ist. Auch dieser Zweitgurt kann mit der besonders elastischen oder biegsamen streifenförmigen Zone ausgestattet sein. Zweckmäßig sind dabei die beiden voneinander trennbaren Gurte jeweils selbständig an den Trapeztampen oder den Trapezdraht anhängbar, so daß sie auch ohne den anderen Teil benutzt werden können.


    Ansprüche

    1. Trapezgurt für Surfer oder Segler, der in seiner Längsrichtung um eine Körperpartie, z.B. Hüfte oder Becken, des Seglers oder Surfers herumlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurt (1) durch einen Schlitz (9) oder eine besonders elastische oder biegsame streifenförmige Zone getrennte Längsseitenteile (z.B. Ober- und Unterteil) (7, 9) hat, die an den oder in der Nähe der Längsenden des Gurtes, die sich bei angelegtem Gurt an den Seiten, z.B. im Bereich der Hüft- oder Beckenknochen, oder der Vorderseite des Körpers des Benutzers befinden, miteinander verbunden sind.
     
    2. Trapezgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsseitenteile (7, 8) sich im wesentlichen über die gesamte Breite der Körperpartie des Benutzers erstrecken, um welche der Gurt herumlegbar ist.
     
    3. Trapezgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (9) oder die besonders elastische oder biegsame Zone sich von seinen bzw. ihren Enden zur Mitte hin verbreitern.
     
    4. Trapezgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Längsseitenteile (7, 8) gemeinsam mit den Schlitz oder die elastische Zone überdeckendem Stoff oder Folie ummantelt sind.
     
    5. Trapezgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an ihm ein weiterer um eine andere Körperpartie des Seglers oder Surfers herumlegbarer Gurt lösbar befestigt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht