[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von Trinkhalmen oder dergleichen
an Verpackungsbehältern, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] In den letzten Jahren haben sich zur Verpackung von Getränken (Milch, Fruchsäfte
oder dergl.) Verpackungsbehälter in Portionsgröße durchgesetzt. Um das Trinken aus
diesen Behältern zu erleichtern, werden von den Herstellern den Verpackungsbehältern
Trinkhalme beigefügt. Insbesondere geht man dazu über, die Trinkhalme in Schutzhüllen
eingehüllt lösbar auf den Verpackungsbehaltern zu sichern und zwar auf jedem Verpackungsbehälter
einen Trinkhalm.
[0003] Da die Abfüllung der Getränke in die Verpackungsbehälter mit hohen Taktraten erfolgen
kann, haben sich automatisierte Verfahren zum Anbringen der Trinkhalme durchgesetzt.
Derartige automatisierte Verfahren bzw. Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens
sind z. B. aus der DE-OS 29 02 899 oder aus der EP-A 35 645 bekannt. Bei diesen Verfahren
fördert man die Verpackungsbehälter mittels eines ersten getriebenen Förderers zu
einer steuerbaren Anheftvorrichtung für die Trinkhalme, der wiederum die Trinkhalme
von einem zweiten angetriebenen Förderer zugeführt werden. In der Anheftvorrichtung
werden dann die Trinkhalme auf die Verpackungsbehälter aufgeklebt. Ganz entscheidend
für den Erfolg dieses bekannten Verfahrens ist hierbei die exakte Positionierung der
Verpackungsbehälter in der Anheftvorrichtung, so daß die Trinkhalme tatsächlich dort
fixiert werden, wo dies vorgesehen ist. Insbesondere dann, wenn man zuerst Kleberpunkte
(Heißleim) auf die Verpackungsbehälter aufbringt und dann die Trinkhalme auf diese
Punkte aufsetzt, führen bereits relativ geringfügige Abweichungen in der Positionierung
zum Mißerfolg, das Trinkröhrchen fällt wieder ab. Um dieses Problem in den Griff zu
bekommen, werden gemäß den vorgenannten Druckschriften die Verpackungsbehälter auf
den Förderern fixiert gehalten und zwar in Taschen oder dergleichen. Da nun aber bei
den bekannten Verfahren die Verpackungsbehälter exakt auf den Förderern bzw. in den
dort vorgesehenen Taschen plaziert sein müssen, andererseits aber die Verpackungsbehälter
aus den Abfüllstationen nicht ganz exakt gleichmäßig beabstandet ankommen, muß man
umständliche Maßnahmen ergreifen, um die ankommenden Verpackungsbehälter exakt auf
dem Förderer zu positionieren. Weiterhin benötigt das Positionieren der Verpackungsbehälter
in den Taschen des Förderers eine gewisse Zeit, so daß bisher nur relativ niedrige
Taktraten erzielbar sind.
[0004] Ausgehend vom oben genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren aufzuzeigen, das gegenüber Unregelmäßigkeiten bei der Zulieferung von
Verpackungsbehältern unempfindlich ist und dennoch höchste Taktraten erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man jeweils vor dem Eintritt der Verpackungsbehälter
in die Anheftvorrichtung entweder Position und Geschwindigkeit des zu bearbeitenden
Verpackungsbehälters oder dessen Relativposition zum ersten Förderer bestimmt, und
daß man entsprechend den bestimmten Werten die Anheftvorrichtung derart steuert, daß
der anzuheftende Trinkhalm an dem dafür vorgesehenen Ort auf dem Verpackungsbehälter
plaziert wird.
[0006] Bei diesem Verfahren ist also die Präzision des Anheftvorganges nicht abhängig von
der Präzision, mit welcher der Verpackungsbehälter auf dem ersten Förderer steht.
Es wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren vielmehr von dem Verpackungsbehälter
selbst ausgegangen, und von dessen Position/Geschwindigkeit ausgehend der Anheftvorgang
gesteuert. Im Prinzip spielt es also bei diesem Verfahren keine Rolle, wenn die Verpackungsbehälter
in unregelmäßigen Abständen an der Anheftstation ankommen. Somit ist eine zeitliche
Abstimmung der Taktraten auf diejenigen der vorhergehenden Stationen (Füllstation
etc.) nicht unbedingt notwendig, solange kein Stau auftritt. Weiterhin können dadurch,
daß die Verpackungsbehälter auf dem Förderer nicht exakt positioniert werden müssen,
wesentlich höhere Zuliefergeschwindigkeiten erzielt werden, ohne daß hierfür kostenaufwendige
Maßnahmen getroffen werden müßten.
[0007] Wenn man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Relativposition der Verpackungsbehälter
zum ersten Förderer bestimmt, um mit den bestimmten Werten die Anheftvorrichtung zu
steuern, so ist dies vorteilhaft, wenn man die Relativposition des ersten Förderers
zur Umgebung ständig mißt und die Relativposition der Verpackungsbehälter zum ersten
Förderer bestimmt, indem man die Ankunft des jeweiligen Verpackungsbehälters an einem
definierten Ort detektiert und zu diesem Zeitpunkt die Relativposition des Förderers
zur Umgebung und damit den Standort des Verpackungsbehälters auf dem ersten Förderer
bestimmt und speichert. Den Anheftvorgang leitet man dann ein, wenn der gespeicherte
Standort des Verpackungsbehälters an dem für den Anheftvorgang vorgesehenen Ort angelangt
ist. In diesem Fall wird also der Standort des Verpackungsbehälters auf dem Förderer
definiert und gemäß diesem definierten Wert die Anheftvorrichtung gesteuert. Dieses
Verfahren ist sehr einfach durchzuführen, da man lediglich zwei Messungen (kontinuierlich)
durchführen muß.
[0008] Wenn man die Anheftvorrichtung durch Messung von Position und Geschwindigkeit der
Verpackungsbehälter steuert, so kann die Geschwindigkeitsmessung sowohl dadurch geschehen,
daß man die Geschwindigkeit des Förderers mißt (die mit derjenigen des Verpackungsbehälters
im wesentlichen übereinstimmt) oder dadurch, daß man die Geschwindigkeit des Verpackungsbehälters
selbst bestimmt. Letzterer Fall vermeidet Anheftfehler, wenn ein Schlupf zwischen
Förderer und Verpackungsbehälter auftritt. Hierbei wird davon ausgegangen, daß vom
Meßort bis zur Anheftvorrichtung die Geschwindigkeit des Verpackungsbehälters konstant
bleibt, was im allgemeinen zumindest mit hinreichender Genauigkeit der Fall sein wird.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Änderung der Geschwindigkeit (z. B. mit
bei mindestens zwei nacheinander erfolgende Geschwindigkeitsmessungen) in erster Näherung
zu bestimmen und diese Änderung der Geschwindigkeit bei der Steuerung der Anheftvorrichtung
mit einfließen zu lassen. In diesem Fall wird die Störanfälligkeit des Verfahrens
bei Geschwindigkeitsschwankungen noch erheblich geringer.
[0009] Vorteilhafterweise versieht man hierbei den Verpackungsbehälter zunächst an definierten
Stellen mit Leimpunkten (Schmelzkleber) und heftet daraufhin den Trinkhalm auf diesen
Stellen auf. Hierbei ist es möglich, die Trinkhalme mittels mechanischer Vorrichtungen
anzuheften (Andrückklammern oder dergl.), es ist jedoch auch möglich, die Trinkhalme
mittels gesteuerter Luftströme anzuheften, also "aufzublasen" bzw. aufzusaugen.
[0010] Um die erforderlichen Messungen möglichst störungsfrei durchführen zu können, ohne
sich dabei aufwendiger Vorrichtungen bedienen zu müssen, ist es von Vorteil, wenn
man die Verpackungsbehälter mit gewissen Abständen zueinander auf den ersten Förderer
plaziert.
[0011] Wenn man das erfindungsgemäße Verfahren derart durchführt, daß man die Relativposition
des jeweiligen Verpackungsbehälters zum ersten Förderer bestimmt, so eignet sich zur
Durchführung dieses Verfahrens eine Vorrichtung, die einen ersten Förderer mit Antrieb
für die Verpackungsbehälter und eine steuerbare Anheftvorrichtung aufweist, wobei
bei dieser Vorrichtung der erste Förderer als Endlosförderer ausgebildet ist. In Transportrichtung
gesehen ist vor der Anheftvorrichtung ein Sensor derart angebracht, daß eine vorbeigeförderte
Packung ein Sensorsignal auslöst. Der erste Förderer ist mit einem Codierer versehen,
dessen Ausgangssignale mindestens den zwischen dem Sensor und dem letzten Funktionsglied
der Anheftvorrichtung liegenden Streckenabschnitt des Förderers mit einer für die
gewünschte Anheftgenauigkeit hinreichenden Auflösung definieren. Es ist eine Steuerungseinheit
vorgesehen, die derart ausgebildet und mit dem Codierer, dem Sensor und der Anheftvorrichtung
verbunden ist, daß die Anheftvorrichtung dann betätigt wird, wenn diejenige Stelle
des ersten Förderers, an der das Sensorsignal ausgelöst wurde, die Anheftvorrichtung
erreicht hat.
[0012] Bei dieser ersten Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird also die Position des zugeführten Verpackungsbehälters von nur einem
einzigen Sensor erfaßt, während die Relativposition des Förderers zur Umgebung über
einen Codierer definiert wird. Wenn man z. B. den Förderer als Förderband ausführt,
so kann man den Codierer als Drehwinkelcodierer ausführen, der z. B. mit dem Antriebsmotor
des Förderbandes gekoppelt ist. Dies ist dadurch möglich, daß es hinreicht, wenn der
Codierbereich des Codierers den Streckenabschnitt zwischen Sensor und Anheftvorrichtung
mit hinreichender Genauigkeit auflöst. Bei Verwendung eines Drehtisches als Förderer
muß somit nur ein begrenzter Drehwinkel des Drehtisches genau erfaßt werden. Auf diese
Weise ist es möglich, mit relativ kostengünstigen, geringer auflösenden Codierern
zu arbeiten.
[0013] Wenn man bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Position und die
Geschwindigkeit des jeweiligen zu bearbeitenden Verpackungsbehälters bestimmt, so
eignet sich zur Durchführung des Verfahrens eine Vorrichtung, bei welcher der erste
Förderer wieder als Endlosförderer ausgebildet ist, während in Transportrichtung gesehen
vor der Anheftvorrichtung mindestens zwei Sensoren derart zueinander beabstandet angebracht
sind, daß eine vorbeigeförderte Packung nacheinander Sensorsignale (des ersten und
des zweiten Sensors) auslöst. Weiterhin ist umfaßt die Vorrichtung einer Steuerungseinheit,
die derart ausgebildet und mit den Sensoren verbunden ist, daß sie aus dem Zeitintervall
der Sensorsignale die Geschwindigkeit der jeweils vorbeigeführten Packung bestimmt
und nach Ablauf einer Verzögerungszeit, die bei der bestimmten Geschwindigkeit dem
zwischen der Anheftvorrichtung und den Sensoren liegenden Streckenabschnitt des Förderers
entspricht, die Anheftvorrichtung betätigt. Somit ist es bei dieser Vorrichtung möglich,
alle benötigten Werte über lediglich zwei einfache Sensoren (z. B. Reflexionslichtschranken)
zu gewinnen, die dann der Steuerungseinheit zugeführt werden.
[0014] Bei beiden beschriebenen Vorrichtungen kann man die Steuerungseinheit aus diskreten,
dem Fachmann geläufigen Bauteilen aufbauen, jedoch ist es besonders einfach und auch
kostengünstig,als Steuerungseinheiten Mikroprozessoren vorzusehen. Vorteilhafterweise
sind diese Mikroprozessoren darüberhinaus mit Eingabetastaturen verbunden, über welche
z. B. die Größe der zu verarbeitenden Verpackungsbehälter betreffende Daten eingegeben
werden können. Die Verwendung von Mikroprozessoren als Steuereinheiten erlaubt somit
eine leichtere Umstellung auf verschiedene Produkte.
[0015] Wenn man, wie bereits oben angedeutet, nicht nur die Geschwindigkeit der Verpackungsbehälter,
sondern auch die Änderung der Geschwindigkeit messen und bei der Steuerung der Anheftvorrichtung
mit einbeziehen will, so sieht man nicht nur zwei, sondern drei Sensoren vor, welche
dann die notwendigen Meßwerte liefern.
[0016] Vorteilhafterweise umfaßt bei allen bisher beschriebenen Vorrichtungen die Anheftvorrichtung
ein Heißleimgerät, dessen Auftragskopf so angeordnet und ausgebildet ist, daß auf
entsprechende Steuerungssignale der Steuerungseinheit (des Mikroporzessors) hin Heißleimpunkte
auf entsprechend positionierte Verpackungsbehälter aufgebracht werden. Weiterhin umfaßt
die Anheftvorrichtung eine Halmspendevorrichtung, die in Transportrichtung gesehen
nach dem Heißleimgerät angeordnet ist, und deren Betätigungsmittel zum Andrücken der
Trinkhalme auf die Heißleimpunkte mit der Steuerungseinheit in gesteuerter Verbindung
stehen.
[0017] Vorzugsweise ist der erste Förderer als Drehteller ausgeführt, dem ein Einlaufförderband
vorgeschaltet ist, auf welches die Verpackungsbehälter geführt werden, die von einem
Kundenförderband zugefördert werden. Am Kundenförderband werden vorteilhafterweise
Mittel zum Abbremsen der Verpackungsbehälter, sowie Sensoren zum Überwachen des Packungsflusses
und dementsprechenden Steuern der Abbremsmittel vorgesehen. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß man die erfindungsgemäße Vorrichtung immer mit der optimalen Beabstandung von
Verpackungsbehältern betreiben kann. Wenn eine Lücke in der Zuförderung der Verpackungsbehälter
entsteht, so kann man die erfindungsgemäße Vorrichtung inaktivieren und erst dann
wieder anlaufen lassen, wenn die Sensoren am Kundenförderband die Neuzufuhr von Verpackungsbehältern
anzeigen.
[0018] Vorteilhafterweise sind bei dieser Vorrichtung hinter der Anheftvorrichtung ein Auslaufdrehteller
und ein Auslaufförderband derart angebracht, daß die Verpackungsbehälter vom Drehteller
über den Auslaufdrehteller und das Auslaufförderband einem weiteren Kundenförderband
(zum Verpacken in Kartons oder dergl.) übergeben werden. Mittels dieser Anordnung
ist es möglich, die Richtung, in welcher die Verpackungsbehälter die erfindungsgemäße
Vorrichtung verlassen einzustellen, so daß man z. B. einen Z-Auslauf (Einlaufrichtung
= Auslaufrichtung) oder einen L-Auslauf (Einlaufrichtung senkrecht zur Auslaufrichtung)
ohne größere Umbauten erzielen kann. Einen U-Auslauf (Auslaufrichtung entgegengesetzt
der Einlaufrichtung) erhält man dann, wenn man den Auslaufdrehteller fortläßt und
das Auslaufförderband direkt mit dem Drehteller (dem ersten Förderer) koppelt.
[0019] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich in nachfolgenden
Ausführungsbeispielen, die anhand von Abbildungen näher erläutert sind. Hierbei zeigt:
Fig. 1 einen schematisierten Gesamtüberblick über eine Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematisierte Darstellung der Übergabe der Packungen vom Kundenförderband
auf das Einlaufförderband,
Fig. 3 die Übergabe der Packung auf den Drehteller,
Fig. 4 die Erfassung der Position/Geschwindigkeit der Packung in Draufsicht,
Fig. 5 die Situation gem. Fig. 4, jedoch in Seitenansicht,
Fig. 6 die Auftragung des Heißleims,
Fig. 7 eine Packung mit aufgebrachten Leimpunkten in perspektivischer Darstellung,
Fig. 8 eine Seitenansicht einer Halmspendevorrichtung mit teilweise dargestelltem
Drehteller,
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Anordnung gem. Fig. 8,
Fig. 10 eine Teil-Darstellung der Halmspendevorrichtung gem. Fig. 8 in Seitenansicht,
Fig. 11 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 10,
Fig. 12 eine weitere Seitenansicht der Halmspendevorrichtung gem. Fig. 8, jedoch unter
Darstellung weiterer Merkmale,
Fig. 13 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 12,
Fig. 14 eine weitere Ausführungsform der Halmspendevorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 15 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gem. Fig. 14,
Fig. 16 eine schematisierte Gesamtdarstellung der Vorrichtung, und
Fig. 17
bis
Fig. 19 verschiedene Kombinationen der Vorrichtung nach Fig. 16 mit unterschiedlichen
Auslaufrichtungen.
[0020] Wie in Fig. 1 schematisiert dargestellt, werden die mit Trinkhalmen zu versehenden
Verpackungsbehälter auf einem Kundenförderband 1 angefördert, an dem eine weiter unten
näher erläuterte Packungsbremse 4 angeordnet ist. Das Kundenförderband 1 ist mit einer
Reling 3 versehen, welche die geförderten Packungen auf ein Einlaufförderband 2 schiebt.
Vom Einlaufförderband 2 gelangen die Packungen auf einen Funktionsdrehteller 13. Am
Funktionsteller 13 ist ein Heißleimgerät 60 installiert, das einen Heißleimauftragskopf
61 aufweist. In Transportrichtung nachgeordnet ist eine Halmspendevorrichtung 22 in
der Nähe des Funktionsdrehtellers 13 angebracht. Die auf dem Funktionsteller 13 geförderten
Packungen werden dann einem Auslaufdrehteller 41 übergeben, der die Packungen wiederum
einem Auslaufförderband 44 übergibt. Vom Auslaufförderband 44 gelangen die Packungen
dann auf ein weiteres nachgeordnetes Kundenförderband 1'.
[0021] Die einzelnen Stationen, die von den mit Trinkhalmen zu versehenden Verpackungsbehältern
bzw. Packungen durchlaufen werden, sollen im folgenden beschrieben werden.
[0022] In Fig. 2 ist der genauere Aufbau der Packungsbremse 4 gezeigt. Die Packungsbremse
4 weist eine feste Bremsbacke 8, sowie eine bewegliche Bremsbacke 9 auf, die von einem
Zylinder 10 betätigt werden kann. Sobald der Zylinder 10 die bewegliche Bremsbacke
9 in Richtung auf die feste Bremsbacke 8 schiebt, werden einlaufende Packungen 11
gebremst. Vor der Packungsbremse 4 ist ein erster Sensor 5 angebracht, nach der Packungsbremse
4 in einem gewissen Abstand zueinander zwei weitere Sensoren 6 und 7. Die Sensoren
5 - 7 arbeiten unter der Bedingung, daß die Geschwindigkeit des Kundenförderbandes
größer ist als die des Einlaufförderbandes 2 folgendermaßen:
[0023] Der Sensor 5 erkennt einen Packungsstau vor der Bremse. Steht vor dem Sensor 5 bzw.
vor der Packungsbremse 4 über eine (einstellbar) definierte Zeitspanne hinweg keine
Packung 11, so wird der Hauptantrieb der nachgeschalteten Vorrichtung zum Aufbringen
der Trinkhalme abgeschaltet, die Packungsbremse 4 wird geschlossen. Befindet sich
vor dem Sensor 5 eine Packung 11, so wird der Hauptantrieb angeschaltet, die Packungsbremse
geöffnet. Über den Sensor 6 bzw. dessen Abstand zum Sensor kann bestimmt werden, wieviele
Packungen - dicht an dicht stehend - durch die geöffnete Bremse laufen. Befindet sich
keine Packung vor dem Sensor 6, so wird die Bremse geöffnet, befindet sich eine davor,
so wird die Bremse geschlossen. Der Sensor 7 dient zum Erkennen der maximalen Packungsstandlänge
im Einlauf der Vorrichtung. Befindet sich über einen gewissen Zeitraum hinweg (einstellbar)
keine Packung 11 vor dem Sensor 7, so wird die Packungsbremse geöffnet, befinden sich
(mit hinreichend geringem zeitlichen Abstand) Packungen vor dem Sensor 7, so wird
die Packungsbremse wie oben beschrieben getaktet. Auf diese Weise werden die Packungen
11 in einem relativ genau definierten Abstand zueinander vom Kundenförderband 1 dem
Einlaufförderband 2 übergeben.
[0024] Wie in Fig. 3 gezeigt, ist das Einlaufförderband 2 auf beiden Seiten mit einer (Einlauf-)Reling
14 versehen und auf den Funktionsteller 13 im wesentlichen tangential zugeführt. Die
Überführung vom Einlaufförderband 2 auf den Drehteller 13 geschieht hierbei über ein
Überlaufblech 12. Der Drehteller 13 ist, wie später noch genauer beschrieben, mit
einer Drehtellerreling 13 (innen) versehen, wobei bei größeren Packungen es auch von
Vorteil sein kann, eine weitere Reling außen am Drehteller anzubringen, damit die
Packungen auch bei höheren Drehgeschwindigkeiten nicht nach außen kippen können.
[0025] In den Fig. 4 und 5 sind die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendigen
Sensoranordnungen (beide Alternativen) schematisiert dargestellt. In Fig. 4 sind hierbei
zwei Sensoren 16, 116 gezeigt, mittels derer man die Geschwindigkeit einzelner Packungen
11 bestimmen kann. Hierbei sind die Sensoren 16, 116 vorzugsweise als Reflexionslichtschranken
ausgebildet, die von oben auf die Packungen 11 gerichtet sind - s. Fig. 5. In Fig.
5 ist weiterhin gezeigt, daß der Drehteller 13 über eine Welle 17, die in einer Tischplatte
19 gelagert ist, mit einem Antriebsrad 18 verbunden ist, das wiederum mit (nicht gezeigten)
Antriebsmitteln (Elektromotor) gekoppelt ist. Der Drehteller 13 steht weiterhin über
die Welle 17 mit einem Winkelcodierer 20 in drehfester Verbindung, dessen Ausgänge
mit der hier nicht gezeigten Steuerungseinheit, einem Mikroprozessor bzw. Mikrorechner
verbunden ist.
[0026] In Fig. 6 ist (schematisiert) gezeigt, daß die Packungen 11, die bereits auf dem
Drehteller 13 angelangt sind, an dem Heißleimauftragskopf 61 vorbeigeführt werden.
Dieser appliziert - gesteuert von der Steuerungseinheit - auf der Packung 11 Heißleimpunkte
50 (s. Fig. 7), auf welche später der Trinkhalm 51 aufgeklebt wird.
[0027] Im folgenden wird eine Ausführungsform der Halmspendevorrichtung näher beschrieben.
Wie Fig. 8 zeigt, ist die Halmspendevorrichtung 22 geneigt angeordnet, damit die Trinkhalme
51 diagonal auf die Packungen 11 aufgeklebt werden können. Die Halmspendevorrichtung
22 weist eine Halmwalze 23 auf, der gegurtete Trinkhalme zugeführt werden. Derartige
Trinkhalmgurte sind beispielsweise in der EP-A 118 064 näher beschrieben und der Übersichtlichkeit
halber nochmals in Fig. 10 dargestellt. Die Trinkhalme 51 sind in solchen Gurten vollständig
von Kunststoff umhüllt, wobei die einzelnen Trinkhalme (mit Umhüllung) über relativ
schmale Halmgurtabschnitte 35 miteinander verbunden sind.
[0028] Die Halmwalze 23 steht mit einem Antriebsmotor 28 in drehfester Verbindung, der vorzugsweise
als Schrittmotor ausgeführt ist, was eine besonders positioniergenaue Steuerung, insbesondere
in Verbindung mit einem Mikroprozessor ermöglicht. Die Welle des Schrittmotors 28
ist weiterhin mit einer Lochscheibe 30 versehen, die von einer Gabellichtschranke
29 umfaßt wird. Die Gabellichtschranke 29 liefert Steuersignale (an den Mikroprozessor)
zur Steuerung des Schrittmotors 28. Weiterhin ist, wie in Fig. 8 gezeigt, ein weiterer
Schrittmotor 26 vorgesehen, der über einen Nocken 27 einen Messerhalter 24 bewegen
kann. Die gesamte Anordnung ist in einem Schwenkgehäuse 31 gelagert, das am Tisch
19 befestigt ist.
[0029] Weiterhin weist die Halmspendevorrichtung 22 einen Halmandrücker 25 auf, welcher
die zugeführten Trinkhalme 51 (getrieben von einem Hubmagneten) auf die Leimpunkte
50 der Packungen 11 aufdrückt.
[0030] Wie in den Fig. 10 und 11 genauer dargestellt, umfaßt der in Fig. 8 dargestellte
Messerhalter 24 eine Messerwelle 32, an der zwei Messerhalter 33 fixiert sind, die
an ihren Enden die eigentlichen Trennmesser 34 tragen. Die Messer 34 sind hierbei
so angeordnet, daß bei Drehen der Welle 32 (infolge Drehung des Nockens 27 bzw. des
Schrittmotors 26 - s. Fig. 8) die Verbindungsstege 45 des Halmgurtes 35 durchtrennt
werden, so daß dann die umhüllten Trinkhalme 51 einzeln der Halmwalze 23 mit entnommen
werden können. Damit die noch gegurteten Trinkhalme 51 sicher in den Nuten der Halmwalze
23 sitzen, ist eine Führungsschale 36 in geeigneter Weise, die Walze 23 umfassend
angeordnet. Die Halbschale 36 ist hierbei - wie in Fig. 11 gezeigt - auch noch über
die Messer 34 (in Drehrichtung) hinaus vorgesehen, so daß auch die nun vereinzelten
Trinkhalme 51 sicher in den Nuten der Halmwalze 23 sitzen. Um die vereinzelten Trinkhalme
51 besonders sicher in den Nuten der Walze 23 zu halten, ist, wie in den Fig. 12 und
13 gezeigt, ein Eindrückblech 37 vorgesehen, das die Trinkhalme 51 tief in die Nuten
der Walze 23 einschiebt.
[0031] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die vom Gurt
abgetrennten Halme nicht mittels des vorher beschriebenen mechanischen Andrückers
25 auf die Leimpunkte 50 gedrückt, sondern mittels Luftdruck "aufgeblasen". Eine derartige
Vorrichtung ist in den Fig. 14 und 15 schematisiert dargestellt. Aus diesen Abbildungen
geht hervor, daß die Halmwalze aus insgesamt vier Walzenabschnitten bzw. Walzenscheiben
23', 23", 23"' und 23"" besteht (ähnlich der vorher beschriebenen Walze 23). Zwischen
den jeweils äußeren Scheiben 23'/ 23" bzw. 23"'/23"" sind an einem Düsenhalter 39
befestigte Düsenstöcke 38 gelagert, deren Düsenöffnungen 40 in Richtung auf die Trinkhalme
51 bzw. auf die gegenüberliegenden Packungen 11 gerichtet sind (s. Fig. 15). Die Düsenstöcke
38 stehen über hier nicht gezeigte steuerbare Ventile mit einer Druckluftquelle in
Verbindung. Die Ventile wiederum sind über Steuerleitungen mit der Steuerungseinheit
bzw. dem Mikroprozessor derart verbunden, daß die vor den Düsenöffnungen 40 liegenden
Trinkhalme 51 dann aus der Halmwalze 23 herausgeblasen und durch den Luftdruck auf
die Leimpunkte 50 aufgedrückt werden, wenn sich ein Behälter 11 in der korrekten dafür
vorgesehenen Position befindet.
[0032] In Fig. 16 ist nochmals (genauer) gezeigt, wie der Auslaufdrehteller 41 und das Auslaufförderband
44 ausgebildet sind. Aus Fig. 16 geht hervor, daß der Auslaufdrehteller 41 eine Auslaufreling
43 aufweist, die zum Umlenken der auf dem Drehteller 13 zugeförderten Packungen dient.
Weiterhin ist der Auslaufdrehteller 41 mit einer Innenreling 42 zur Führung der Packungen
versehen. Dem Auslaufdrehteller 41 nachgeordnet ist das Auslaufförderband 44. Auch
das Auslaufförderband 44 ist auf beiden Seiten mit einer Reling 43 zur Führung der
Packungen versehen.
[0033] Aus den Fig. 17 bis 19 geht (schematisiert) hervor, wie man den Auslaufdrehteller
41 mit dem Auslaufförderband 44 derart verbinden kann, daß im wesentlichen jeder beliebige
Winkel zwischen Einlauf-Kundenförderband 1 und Auslauf-Kundenförderband 1' erzielbar
ist. Läßt man den Auslaufdrehteller 41 weg, so erhält man gegenläufige Ein-und Auslaufrichtungen
(U-Einlauf).
1. Verfahren zum Anbringen von Trinkhalmen oder dergleichen an Verpackungsbehältern,
wobei die Verpackungsbehälter von einem ersten Förderer mit Antrieb unter die Trinkhalme
von einem zweiten Förderer mit Antrieb transportiert werden, wobei eine steuerbare
Anheftvorrichtung für die Trinkhalme vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet , daß
man jeweils vor dem Eintritt der Verpackungsbehälter in die Anheftvorrichtung entweder
Position und Geschwindigkeit des zu bearbeitenden Verpackungsbehälters oder dessen
Relativposition zum ersten Förderer bestimmt und daß man entsprechend den bestimmten
Werten die Anheftvorrichtung derart steuert, daß der anzuheftende Trinkhalm an dem
dafür vorgesehenen Ort auf dem Verpackungsbehälter plaziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Relativposition
des ersten Förderers zur Umgebung ständig mißt, daß man die Relativposition der Verpackungsbehälter
zum ersten Förderer bestimmt, indem man die Ankunft des jeweiligen Verpackungsbehälters
an einem definierten Ort detektiert und zu diesem Zeitpunkt die Relativposition des
Förderers zur Umgebung und damit den Standort des Verpackungsbehälters auf dem ersten
Förderer bestimmt und speichert, und daß man dann den Anheftvorgang einleitet, wenn
der gespeicherte Standort des Verpackungsbehälters an dem für den Anheftvorgang vorgesehenen
Ort angelangt ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der Anheftvorrichtung zunächst den Verpackungsbehälter an definierten Stellen
beleimt und daraufhin den Trinkhalm auf diesen Stellen anheftet.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Trinkhalme mittels mechanischer Vorrichtungen anheftet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trinkhalme
mittels gesteuerter Luftströme anheftet.
6. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Verpackungsbehälter zueinander beabstandet auf dem ersten Förderer plaziert.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
mit einem ersten Förderer mit Antrieb für die Verpackungsbehälter und mit einer steuerbaren
Anheftvorrichtung, wobei man die Relativposition des jeweiligen Verpackungsbehälters
zum ersten Förderer bestimmt,
dadurch gekennzeichnet , daß der erste Förderer (13) als Endlosförderer ausgebildet
ist,
daß in Transportrichtung gesehen vor der Anheftvorrichtung (61, 22) ein Sensor (16)
derart angebracht ist, daß eine vorbeigeförderte Packung (11) ein Sensorsignal auslöst,
daß der erste Förderer (13) mit einem Codierer (20), vorzugsweise mit einem Winkelcodierer
versehen ist, dessen Ausgangssignale mindestens den zwischen dem Sensor (16) und dem
letzten Funktionsglied (22) der Anheftvorrichtung (61, 22) liegenden Streckenabschnitt
des Förderers (13) mit einer für die gewünschte Anheftgenauigkeit hinreichenden Auflösung
definiert,
daß eine Steuerungseinheit vorgesehen ist, die derart ausgebildet und mit dem Codierer
(20), dem Sensor (16) und
der Anheftvorrichtung (61, 22) verbunden ist,
daß die Anheftvorrichtung (61, 22) dann betätigt wird, wenn diejenige Stelle des ersten
Förderers (13), an der das Sensorsignal ausgelöst wurde, die Anheftvorrichtung (61,
22) erreicht hat.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
mit einem ersten Förderer mit Antrieb für die Verpackungsbehälter und mit einer steuerbaren
Anheftvorrichtung, wobei man Position und Geschwindigkeit des jeweiligen Verpackungsbehälters
bestimmt,
dadurch gekennzeichnet , daß der erste Förderer (13) als Endlosförderer ausgebildet
ist,
daß in Transportrichtung gesehen vor der Anheftvorrichtung (61, 22) mindestens zwei
Sensoren (16, 116) derart zueinander beabstandet angebracht sind, daß eine vorbeigeförderte
Packung (11) nacheinander Sensorsignale auslöst, daß eine Steuerungseinheit vorgesehen
ist, die derart ausgebildet und mit den Sensoren (16, 116) verbunden ist, daß sie
aus dem Zeitintervall der Sensorsignale die Geschwindigkeit des jeweils vorbeigeführten
Verpackungsbehälters (11) bestimmt und nach Ablauf einer Verzögerungszeit, die der
bestimmten Geschwindigkeit und dem zwischen der Anheftvorrichtung (61, 22) und den
Sensoren (16, 116) liegenden Streckenabschnitt des Förderers (13) entspricht, die
Anheftvorrichtung (61, 22) betätigt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8 zur Durchführung eines Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anheftvorrichtung
ein Heißleimgerät (60) umfaßt, dessen Auftragskopf (61) so angeordnet und ausgebildet
ist, daß auf erste Steuersignale der Steuerungseinheit hin Heißleimpunkte (50) auf
entsprechend positionierte Verpackungsbehälter (11) aufgebracht werden, und daß die
Anheftvorrichtung weiterhin eine Halmspendevorrichtung (22) umfaßt, die in Transportrichtung
gesehen nach dem Heißleimgerät (60) angeordnet ist und deren Betätigungsmittel (25,
38) zum Andrücken der Trinkhalme (51) auf die Heißleimpunkte (50) mit der Steuerungseinheit
in gesteuerter Verbindung stehen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Förderer als Drehteller (13) ausgeführt ist, dem ein Einlaufförderband (2) vorgeschaltet
ist, auf welches die Verpackungsbehälter (11) geführt werden, die von einem Kundenförderband
(1) zugefördert werden, wobei am Kundenförderband (1) Mittel (4) zum Abbremsen der
Verpackungsbehälter, sowie Sensoren (5 - 7) zum Überwachen des Packungsflusses und
dementsprechenden steuernde Abbremsmittel (4) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Anheftvorrichtung
(61, 22) ein Auslaufdrehteller (41) und ein Auslaufförderband (44) derart angebracht
sind, daß die Verpackungsbehälter (11) vom Drehteller (13) über den Auslaufdrehteller
(41) und das Auslaufförderband (44) einem weiteren Kundenförderband (1') übergeben
werden.