[0001] Die Erfindung betrifft ein Zuluftauslaßsystem und ein Verfahren zur Raumbelüftung
mittels mindestens eines solchen Zuluftauslaßsystens.
[0002] Ein bekanntes Zuluftauslaßsystem dieser Art (US-PS2,350,514) weist in einer Reihe
hintereinander angeordnete Zuluftelemente auf. Jedes Zuluftelement besteht aus einem
horizontalen Kanalstück, das in Reihe mit den Kanalstücken weiterer solcher Luftauslaßelemente
verbunden ist, so daß die Kanalstücke aller eine Reihe bildenden Zuluftelemente einen
länglichen Luftkanal bilden, der die durch dieses Zuluftauslaßsystem auszublasende
Zuluft leitet. Zum Ausblasen der Zuluft in den betreffenden Raum weist jedes Kanalstück
an seiner Unterseite einen in seiner Längsrichtung verlaufenden, schlitzförmigen Luftauslaß
auf. Im Abstand vertikal unterhalb dieses Luftauslasses ist ein im Querschnitt dreieckförmiges
Leitelement angeordnet, das sich über die Länge des Luftauslasses erstreckt. Es ist
dachförmig aus Blech mit unter einem Winkel von ca. 90° zueinander geneigten Schrägseiten
und vertikalen, ebenen Stirnseiten gebildet. Seine durch die Spitze des dreieckförmigen
Querschnitts bedingte Längsmittelkante erstreckt sich horizontal und ist nach oben
zum Luftauslaß gerichtet. Die über der unteren Basisebene dieses Leitelementes vorliegende
größte Breite dieses Leitelementes ist größer als die Breite des Luftauslasses. Dieses
Leitelement kann in seiner Höhe verstellt und auch in unterschiedlichen Winkelstellungen
eingestellt werden. In seiner Mittelstellung, in der seine Basisebene horizontal gerichtet
ist, spaltet es die durch den Luftauslaß zu ihm strömende Zuluftströmung in zwei gleich
große Seitenströme auf, die spiegelbildlich zur vertikalen Längsmittelebene des Luftleitelementes
schräg nach unten entlang den beiden Seitenflächen des Luftleitelementes und über
dessen Außenlängskanten strömen. Dieses Luftauslaßsystem übt starke Induktion auf
die Raumluft aus, da die beiden Seitenströme aus dem unterhalb des Leitelementes befindlichen
Raumbereich Raumluft durch Induktion in großem Ausmaße ansaugen und so unterhalb des
Leitelementes zwei zueinander symmetrische, gegensinnig rotierende Raumluftwalzen
erzeugen. Dies ist bei Raumluft, die in erheblichem Umfange Staub und Verunreinigungen,
wie Fasern oder dgl. enthalten kann, nachteilig, da dann diese Verunreinigungen der
Raumluft in durch die Zuluft zu belüftende Raumbereiche immer wieder eingetragen werden,
was bspw. dann, wenn der betreffende Raum ein Saal ist, in welchem Textilmaschinen
aufgestellt sind, äußerst nachteilig ist, weil dann der von den Textilmaschinen in
die Raumluft abgehende Faserflug durch die Raumluft zu den Seitenströmen geführt und
mit diesen und den von ihnen erzeugten Raumluftwalzen immer wieder in den Bereich
der Textilmaschinen geblasen werden kann und hier zu Störungen, wie Fadenbrüchen,
Verschlechterung der in der Herstellung begriffenen Textilwaren, wie Fäden, Gewebe
usw. durch Anlagerung von Faserflocken und sonstigen Verunreinigungen führen kann.
[0003] Es ist auch ein Zuluftauslaßsystem bekannt, (DE-PS 17 79 047, Fig. 9, 10), bei welchem
in einer Decke eines zu belüftenden Raumes zwei Reihen von Zuluftkästen mit ihren
offenen Unterseiten bündig mit der Deckenebene eingesetzt sind. In geringem Abstand
unterhalb der Austrittsöffnungj
e- des Zuluftkastens ist ein sich über die Breite und Länge dieser Austrittsöffnung
erstreckendes Schlitzbrückenlochblech angeordnet, durch das eine Zuluftströmung unter
Verwirblung und starker Drosselung nach unten ausströmt. An den beiden zueinander
parallelen Längsrändern dieses Schlitzbrückenlochbleches ist je ein horizontaler Blechstreifen
angesetzt. Diese bilden mit über ihnen befindlichen horizontalen Randflanschen des
Zuluftkastens je einen düsenartigen, schlitzförmigen Hilfsauslaß. Die Hauptströmung
wird durch das Schlitzbrückenlochgitter so stark gedrosselt, daß die durch die Hilfsauslässe
ausströmenden Hilfsströmungen mit so hoher Geschwindigkeit ausströmen, daß sie die
langsame Hauptströmung durch Induktion ansaugen und ausbreiten. Da die Hauptströmung
durch das Luftaustrittsgitter stark gedrosselt wird, ist die aus einem solchen Zuluftkasten
seitlich ausblasbare Luftmenge relativ gering, so daß mit vertretbarem wirtschaftlichen
Aufwand keine hohen Luftwechselzahlen im Raum erreichbar sind. Auch eignet sich dieses
Zuluftauslaßsystem nicht für Anlagen, bei denen die Raumluft und gegebenenfalls auch
die Zuluft in erheblichem Ausmaß Verunreinigungen wie Staub, Fasern und dgl. enthalten,
weil die Gefahr des Verstopfens des Schlitzbrückenlochblechs besteht.
[0004] Dagegen ist es bei vielen Anwendungsfällen erwünscht, hohe Luftwechselzahlen zu erreichen,
wobei das Luftauslaßsystem baulich einfach und kostengünstig sein soll, desgl. möglichst
wenig Druckverluste der Zuluft verursachen, um die Betriebskosten niedrig zu halten.
[0005] Desgleichen ist es bei vielen Anwendungsfällen erwünscht, daß das Zuluftauslaßsystem
unempfindlich gegen in der Raumluft bzw. Zuluft enthaltenen Verunreinigungen, wie
Staub, Fasern und dgl. ist. Besonders Zuluftauslaßsysteme für Textilmaschinensäle,
in denen also Textilmaschinen in Betrieb sind, bereiten bisher Probleme, weil von
solchen Maschinen in erheblichem Umfange Fasern, Staub, sonstige textilen Reste und
dergleichen abgehen, die in die Raumluft gelangen und von den im Raum befindlichen
Luftströmungen zur neu eingeblasenen
Zuluft geführt werden, durch die
sie zu den Maschinen getragen wird und hier Störungen verursachen kann bzw. schädlich
ist. Auch die Zuluft kann dabei oft Fasern und Staub enthalten, weil sie aus Kostengründen
häufig nicht oder nur zum Teil gefiltert oder nur grob gefiltert wird.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung,ein Zuluftauslaßsystem zu schaffen, das
bei kostengünstiger, einfacher Bauart und mit möglichst geringen Betriebskosten für
hohe Luftwechselzahlen im betreffenden Raum geeignet ist, das ferner unempfindlich
gegen in der Zuluft und im Raum enthaltene Verunreinigungen, wie Fasern, Staub und
dgl. ist, wie sie insbesondere in Textilmaschinensälen anfallen. Auch soll es niedrige
Strömungsgeschwindigkeiten im betreffenden Raum für Menschen in der Aufenthaltszone
und/oder in der oder den Zonen, in denen Arbeitsmaschinen aufgestellt sind, erreichen
lassen können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Zuluftauslaßsystem gemäß Anspruch 1
gelöst.
[0008] Dieses Zuluftauslaßsystem ist baulich einfach und kostengünstig. Es braucht keine
Luftauslaßgitter aufzuweisen. Die gesamte Zuluft kann in gerichteten Strömungen relativ
großer Querschnitte ausgeblasen werden, so daß keine Verstopfungsgefahr durch Staub,
Fasern oder dgl. besteht und dieses Zuluftauslaßsystem folglich auch hervorragend
für Textmaschinensäle und andere Räume, in denen die Raumluft und/oder Zuluft Verunreinigungen,
die Luftauslaßgitter verstopfen können, enthält, wie Fasern, Staub und dgl.
[0009] Auch läßt es hohe Luftwechselzahlen, vorzugsweise bis zu 40 1/h im betreffenden Raum
erreichen und in manchen Fällen auch noch höhere Luftwechselzahlen, ohne daß im Aufenthaltsbereich
bzw. im Maschinenbereich störend große Luftgeschwindigkeiten auftreten. So gelingt
es mittels diesesZuluftauslaßsystemes selbst bei hohen Luftwechselzahlen, daß die
Strömungsgeschwindigkeit im Raum im Aufenthaltsbereich von Personen bzw. im Bereich
von Arbeitsmaschinen oder dgl., sich in gewünschten geringen Grenzen halten lassen.
[0010] In Textilmaschinensälen,wie Spinnereimaschinensälen oder dgl. ist es bspw. häufig
erwünscht, daß durch die Zuluftströmungen erzeugte Raumströmungswalzen im Aufstellungsbereich
der Maschinen vertikale Aufwärtsgeschwindigkeiten von höchstens 0,1 - 0,2 m/s und
vertikale Abwärtsgeschwindigkeiten von höchstens 0,3 - 0,6 m/s haben. Dies läßt sich
mit dem erfindungsgemäßen Zuluftauslaßsystem problemlos erreichen.
[0011] Das erfindungsgemäße Zuluftauslaßsystem ist auch für die Raumluft induktionsarm,
d.h., daß die durch seine Zuluftströme bewirkte Induktion auf Raumluft relativ klein
ist. So erzeugen die beiden Seitenströmungen im Bereich unterhalb des Luftleitelementes
keine Raumluftwalzen durch Induktion, sondern saugen durch Induktion die benachbarten,
durch den Zuluftdurchlaß des Leitelementes schräg nach unten ausgeblasenen Blasstrahlen
an, die ihrerseits die ungefähr vertikal nach unten ausgeblasene Zuluft durch Induktion
ansaugen.
[0012] Mittels des erfindungsgemäßen Zuluftauslaßsystemes gelingt es - auch bei relativ
hohen Ausblasgeschwindigkeiten der Zuluft-im Aufstellungsbereich von Maschinen oder
Aufenthaltsbereichen von Personen nicht störende, niedrige Strömungsgeschwindigkeiten
der Raumluft einzuhalten. Auch bewirkt dieses System trotz der geringen Induktionsarmut
auf Raumluft gute Durchmischung der Zuluft und Raumluft und läßt auch die Einhaltung
geringer Temperaturdifferenzen der Raumtemperatur auf bspw.
% 1 K erreichen.
[0013] Dieses Zuluftauslaßsystem eignet sich besonders auch für das Ausblasen von Untertemperatur
aufweisender Zuluft, deren Temperatur also niedriger als die Raumtemperatur ist. So
ist es möglich, die Temperatur der Zuluft sogar sehr erheblich unter der Raumluft
vorzusehen, bspw. bis 12 K Untertemperatur oder noch mehr.
[0014] Dieses Zuluftauslaßsystem ist auch für Räume sehr unterschiedlicher Höhen geeignet.
Im allgemeinen kann es eingesetzt werden für Raumhöhen von 2,30 m bis 8,00 m und in
Sonderfällen auch noch für niedrigere oder höhere Räume.
[0015] Das erfindungsgemäße Zuluftauslaßsysten kann vorzugsweise allein dem Ausblasen von
Zuluft in den betreffenden Raum dienen. Doch ist es auch möglich, in den Raum noch
zusätzliche Zuluft durch andere, bekannte Zuluftauslaßeinrichtungen einzuleiten.
[0016] Die mit dem erfindungsgemäßen Zuluftauslaßsystem erzielbaren Wurfweiten der Zuluftströmungen
können etwa 2 bis 8 m und ggf. auch noch weniger oder mehr betragen.
[0017] Dieses Zuluftauslaßsystem eignet sich insbesondere zur Anordnung an Massivdecken
oder Zwischendecken von Räumen, doch kann es ggf. auch andere Anordnung aufweisen,
bspw. im Abstand unterhalb der Raumdecke angeordnet werden.
[0018] Dieses Zuluftauslaßsystem ermöglicht auch besonders gute Stabilisierung der Raumströmung,
besonders auch bei hohen thermischen Lasten. Hierzu kann vorteilhaft vorgesehen sein,
daß die Zuluftelemente des Zuluftauslaßsystems einzeln oder in mehreren Reihen parallel
zueinander angeordnet werden, deren Abstände voneinander
so groß vorgesehen sind, daß die horizontalen Komponenten der Wurfweiten aufeinander
zu gerichteter Seitenströmungen parallel benachbarter Zuluftelemente kleiner als der
halbe Abstand zwischen ihnen ist, vorzugsweise die horizontale Komponente der einzelnen
Wurfweite ca. 70 - 80% dieses halben Abstandes beträgt. Hierdurch entstehen Raumbereiche
mit sehr kleiner Aufwärtsströmungsgeschwindigkeit im Maschinen- oder Aufenthaltsbereich.
[0019] Wenn der Zuluftkanal oder -schacht sich ganz oder teilweise innerhalb des Raumes
unter dessen Decke oder Zwischendecke befindet, kann in manchen Fällen auch zweckmäßig
vorgesehen sein, daß in mindestens einer Seitenwand des Zuluftkanales und/oder -schachtes
noch mindestens eine zusätzliche Ausblasöffnung zum zusätzlichen Ausblasen von Zuluft
in den Raum zwischen der Decke und der darunter befindlichen Seitenströmung vorgesehen
wird. Wenn diese Seitenöffnung im Betrieb durch die Decke und die darunter befindliche
Seitenströmung praktisch vollständig gegen Raumluft abgeschirmt ist und die Zuluft
so gut gefiltert ist, daß sie keine Verstopfungen von Gittern eventuell bewirkenden
Verunreinigungen enthält, kann diese Seitenöffnung auch mit einem Ausblasgitter versehen
werden.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Zuluftauslaßsystem können vorzugsweise folgende Verteilungen
der Zuluftmenge der Seitenströmungen und der Mittelströmung des einzelnen Zuluftelementes
voraesehen sein,wobei im weiteren die Seitenströmung oft auch als Seitenstrom bezeichnet
sei. Die beiden Seitenströme können vorzugsweise ungefähr 30 - 60 %, vorzugsweise
ungefähr 40 - 50 % der durch das Zuluftelement insgesamt ausgeblasenen Zuluftmenge
- nachfolgend Gesamtzuluft genannt - enthalten. Die Mittelströmungen können entsprechend
vorzugsweise ca. 40 - 65 %, besonders vorteilhaft ca. 50 - 60 % der Gesamtzuluftmenge
enthalten. Wenn, wie bevorzugt vorgesehen, die Mittelströmung des Zuluftelementes
in schräg und vertikal nach unten gerichtete Zuluftstrahlen aufgespalten wird, können
die vertikalen Strahlen vorzugsweise ca. 10 - 50 %, besonders zweckmäßig ca. 30 -
40 % der Gesamtzuluftmenge und die schräg nach unten gerichteten Zuluftstrahlen, die
vorzugsweise unter Winkeln zur Vertikalen von 10 - 45°, besonders zweckmäßig von
ca. 3
0° in den Raum unter dem Leitelement ausgeblasen werden können, können vorzugsweise
ca. 15 - 40 % der Gesamtzuluftmenge enthalten.
[0021] Die Strömungsgeschwindigkeit der aus dem Zuluftauslaß ausströmenden Zuluftströmung
unmittelbar an der Austrittsmündung des Zuluftauslasses kann vorzugsweise ebenfalls
ca. 2 - 4 m/s, vorzugsweise ungefähr 3 m/s betragen. Die Seitenströme können vertikal
oberhalb der Längsaußenkanten des Leitelementes vorzugsweise etwas niedrigere Strömungsgeschwindigkeit
als die Zuluftströmung unmittelbar stromabwärts des Zuluftauslasses aufweisen, vorzugsweise
ca. O,5 - 1,5 m/s weniger. Bevorzugt können die Strömungsgeschwindigkeiten der Seitenströmungen
vertikal oberhalb der Längsseitenkanten des Luftleitelementes ca. 1,5 - 3,5 m/s betragen.
[0022] Die Strömungsgeschwindigkeiten der durch Aufspalten der Mittelströmung unmittelbar
hinter dem Luftauslaß des Leitelementes erhaltenen Blasstrahlen können vorzugsweise
noch ungefähr der Strömungsgeschwindigkeit des Gesamtzuluftstromes unmittelbar stromabwärts
des Zuluftauslasses entsprechen oder auch weniger betragen, vorzugsweise 0,1 bis 1,5
m/s weniger.
[0023] Die aus der Mittelströmung erhaltenen Blasstrahlen bilden gerichtete Strahlen, desgleichen
die ebenen Seitenströme.
[0024] Die Blasrichtungen der beiden Seitenströme können zweckmäßig zur Horizontalen um
O - 45° geneigt sein, vorzugsweise um ungefähr 10 - 25°.
[0025] Die Erfindung ermöglicht es auch, die im Raum und/oder in der Decke befindliche Gesamtlänge
des Zuluftelementes oder einer aus ihr gebildeten Reihe vollständig oder nahezu für
das Ausblasen von Zuluft auszunutzen, indem der oder die Zuluftauslässe im Boden des
Kanalstückes oder des Schachtes sich ganz oder nahezu über die Länge des Bodens des
Kanalstückes oder des Schachtes erstrecken.
[0026] Die Abluft kann aus dem betreffenden Raum vorzugsweise am Boden oder in der Nähe
des Bodens und/oder an Arbeitsmaschinen im Raum abgesaugt werden.
[0027] Dieses Zuluftauslaßsystem läßt sich an unterschiedliche Raumgeometrien leicht und
einfach anpassen. Es kann der Gesamtbelüftung, insbesondere der Gesamtklimatisierung
des Raumes dienen oder auch nur der Belüftung, insbesondere Klimatisierung eines oder
mehrerer begrenzter Zonen des Raumes, in dem sich bspw. Arbeitsmaschinen befinden.
[0028] Die schräg nach unten durch den Zuluftdurchlaß des Leitelementes ausgeblasenen Blasstrahlen
verringern ihre Strömungsgeschwindigkeit durch Induktion mit angrenzender anderer
Zuluft so rasch, daß die Seitenströmungen diese schräg nach unten gerichteten Zuluftstrahlen
durch Induktion sehr wirksam ansaugen können.
[0029] Es wird eine stabile und breite Auffächerung der gesamten durch das Zuluftelement
ausströmenden Zuluft erreicht.
[0030] Auch läßt sich dieses Zuluftauslaßsystem nicht nur an gewünschte Luftwechselzahlen
und Raumgeometrie anpassen, sondern auch auf thermische Lasten im Raum konzentrieren,
indem hier entsprechend die Zufuhr von Zuluft hoch ist.
[0031] In den Unteransprüchen sind einige vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
und Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
[0032] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0033] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, gebrochene Seitenansicht eines Raumes mit einem Zuluftauslaßsystem
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 eine gebrochene Untenansicht der Decke des Raumes mit dem an dieser Decke untenseitig
angeordneten Zuluftauslaßsystem,
Fig. 3 einen gebrochenen Teilquerschnitt durch ein Zuluftelement gesehen entlang der
Schnittlinie 3-3 der Fig. 2 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 4 einen gebrochenen Teillängsschnitt durch ein Zuluftelement der Fig. 2 in vergrößerter
Darstellung,
Fig. 5 eine gebrochene Untenansicht des in Fig. 3 und 4 dargestellten Zuluftelementes.
[0034] Der in der Fig. 1 dargestellte Gebäuderaum 1o kann vorzugsweise ein Textilmaschinensaal
sein, jedoch ggf. auch ein Raum anderer Bestimmung, bspw. auch ein Büro oder dgl.
oder ein sonstiger Maschinensaal, oder dgl.
[0035] Im weiteren sei angenommen, daß dieser Raum 10 ein Textilmaschinensaal ist, in dem
Textilmaschinen 11 sich befinden, bspw. Ringspinnmaschinen.
[0036] An der Unterseite der Decke 12 dieses Raumes 10 sind in dem Ausführungsbeispiel zwei
zueinander parallele Reihen von lückenlos aneinander anschließenden Zuluftelementen
13 angeordnet,die ein Zuluftauslaßsystem bilden. Die Zuluftelemente 13 können unter
sich gleich sein, ggf. jedoch auch in ihren Abmessungen, vorzugsweise in ihren Längen
auch variieren. Jede Reihe 14 solcher Zuluftelemente 13 erstreckt sich ungefähr von
der einen Seitenwand 15 bis zur gegenüberliegenden Seitenwand 16 des Raumes 10. Die
beiden Reihen 14 haben solchen Abstand voneinander, daß die aus den Zuluftelementen
13 in einer Reihe 14 in Richtung auf die jeweils andere Reihe 14 ausgeblasenen Seitenströme
34,35 (Fig. 3) Wurfweiten haben, deren zur jeweils anderen Reihe 14 gerichteten horizontalen
Komponenten,gemessen ab den betreffenden Längsaußenkanten der Leitelemente 23 dieser
Reihe 14, etwas kleiner als der halbe Abstand(b/
2)der Leitelemente 23 der beiden Reihen 14 voneinander sind, vorzugsweise etwa 0,7
bis 0,8 b/
2 betragen können, d.h. daß die einzelne .horizontale Komponente der betreffenden Wurfweite
70 - 80 % von b/
2 oder 35 bis 40 % von b beträgt.
[0037] Das einzelne Zuluftelement 13 weist ein horizontales, gerades, längliches Kanalstück
17 rechteckförmigen Querschnitts auf, das mittels an seinen beiden Längsenden angeordneten
Flanschen mit jeweils benachbarten Kanalstücken 17 bzw. einem Zuluft-Speisekanal 18
verbunden ist. Die am weitestens stromabwärtigen Kanalstücke sind an denstromabwärtigen
Enden durch Verschlußplatten verschlossen. Hierdurch bilden die Kanalstücke 17 einer
Reihe 14 einen durchgehenden Luftkanal, der an den ihm Zuluft zuführenden Speisekanal
18 angeschlossen ist. Die Zuluft kann vorzugsweise Untertemperatur haben, also niedrigere
Temperaturen als die Raumtemperatur. Jedoch kann ggf. die Zuluft auch ungekühlte Luft
sein oder Ubertemp
eratur über die Raumluft haben, falls der Raum 10 beheizt werden soll.
[0038] Die Abluftauslässe 19 des Raumes befinden sich in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel
am Boden. Es könnenzusätzlich auch Abluftauslässe an den Textilmaschinen angeordnet
sein, bspw. in Form von Fadenabsaugrohren.
[0039] Dieses die beiden Reihen 14 aufweisende Zuluftauslaßsystem verhindert das Auftreten
von Faserflug in den Zuluftströmen in störendem Ausmaß, indem es das Aufsteigen von
an den Maschinen 11 entstehenden Faserflug nach oben zur Decke ganz oder im wesentlichen
verhindert, so daß die Zuluftströmungen praktisch nicht mit Faserflug beladen werden
und der Faserflug so im wesentlichen rasch aus dem Raum durch die Abluft abgeführt
wird und nicht mit den Zuluftströmen zu den Maschinen zurückgeblasen wird. Hierzu
kann dieses Zuluftauslaßsystem zweckmäßig so ausgelegt sein, daß im Aufstellbereich
der Maschinen nur sehr geringe vertikale Aufwärtsluftströmungen von maximal 0,3 bis
0,4 m/s und vertikale Abwärtsgeschwindigkeiten von max. 0,3 - 0,6 m/s auftreten. Würde
die Zuluft dagegen Faserflug in erheblichem Ausmaß zu den Maschinen 11 tragen, könnte
er Störungen, wie Fadenbrüche oder Minderung der Fadenqualität oder der Qualität der
sonstigen Textilwaren verursachen.
[0040] Das Zuluftauslaßsystem läßt sich stets so auslegen, daß die in Textilmaschinensälen
auftretenden Anforderungen an zulässige Luftbewegungen im Aufstellbereich der Maschinen
erfüllt werden können, insbesondere auch im Falle der Verarbeitung empfindlicher Ware,
selbst bei großen Luftwechselzahlen, wie sie in Textilmaschinensälen erforderlich
sind.
[0041] Das Kanalstück 17 des einzelnen Zuluftelementes 13 weist über seine Länge konstanten,
rechteckförmigen Querschnitt auf und in seinem ebenen Boden ist ein sich nahezu über
die Länge dieses Kanalstückes 17 erstreckender, rechteckförmiger, länglicher Zuluftauslaß
20 angeordnet, der also schlitzförmig ist. Dieser Zuluftauslaß 2o ist mit einem sich
über seine Länge und Breite erstreckenden üblichen Gleichrichter 21 versehen, der
aus einer Vielzahl von zueinander parallelen Prof ilwinkelstücken 21 besteht, die
wie dargestellt ausgebildet sind und mit ihren oberen horizontalen Schenkeln 22 von
den vertikalen Schenkeln aus in stromabwärtiger Richtung weisen. Jedes solches Winkelstück
21 erstreckt sich horizontal und senkrecht zur Längsrichtung des Kanalstückes 17 über
die Breite des Zuluftauslasses 20.
[0042] Der Gleichrichter 21 lenkt aus der dieses Kanalstück durchströmenden Zuluftströmung
Zuluft ungefähr vertikal nach unten ab, die so durch diesen Zuluftauslaß 20 ungefähr
vertikal nach unten ausströmt, wobei vorzugsweise Strömungsgeschwindigkeiten dieser
vertikalen Zuluftströmung stromabwärts des Zuluftauslasses 20 von ca. 2 - 4 m/s vorgesehen
werden können. Die Länge des Zuluftauslasses 20 ist wesentlich größer als seine Breite.
Die Länge kann vorteilhaft mehrere Meter betragen. Seine Breite kann bspw. 15 bis
30 cm oder auch noch mehr oder weniger betragen.
[0043] An den beiden Längsenden des Zuluftauslasses 20 sind vertikal nach abwärts ragende,
sich senkrecht zur Längsrichtung des Kanalstückes 17 erstreckende blattförmige Tragarme
22'befestigt, die an ihren unteren Enden gemeinsam das sich über die Länge des Zuluftauslasses
20 im Abstand vertikal unter ihm horizontal erstreckende, flächige Leitelement 23
tragen. Dieses kann aus einem einzigen Blechteil bestehen oder seine rechte und linke
Längshälfte können aus je einem Blechteil bestehen. Dieses Leitelement 23 weist einen
sich ganz oder im wesentlichen über seine Länge und damit ganz oder im wesentlichen
über die Länge des vertikal oberhalb von ihm befindlichen Zuluftauslasses 20 erstreckenden
schlitzförmigen Zuluftdurchlaß 26 auf, der an seinen beiden Längsseiten schräg nach
unten gerichtete Ablenkbleche 24, 25 als Ablenkorgane aufweist, die in Abständen voneinander
in Längsrichtung des Zuluftdurchlasses 26 abwechselnd nach schräg unten und nach links
unten in Winkeln von bspw. zweckmäßig 15 bis 35°, hier von ca. 24° wie dargestellt
abstreben.
[0044] Die lappenförmigen nach rechts unten weisenden ebenen Ablenkbleche 24 sind an der
linken Längsseite und die nach links unten weisenden Ablenkbleche 25 an der rechten
Längssseite des horizontalen ebenen Schlitzes 27 des Zuluftdurchlasses 26 angeordnet.
Indem die Ablenkbleche 24,25 in Längsrichtung des Leitelementes 23 wie dargestellt
in größeren Abständen voneinander getrennt durch große Lücken 28 angeordnet sind,
dienen diese Lücken 28 dem Ausblasen von ungefähr vertikalen Zuluft-Blasstrahlen 29
nach unten. Die Ablenkbleche 24 bewirken bezogen auf Fig. 3 schräg nach rechts gerichtete
Zuluft-Blasstrahlen 30 und die Ablenkbleche 25 bewirken schräg nach links unten ausströmende
Zuluft-Blasstrahlen 31. Die Blasstrahlen 29,30,31 haben also insgesamt drei unterschiedliche
Blasrichtungen und werden in Längsrichtung des Leitelementes 23 gesehen hintereinander
ausgeblasen.
[0045] Die Dimensionen der Ablenkbleche 24, 25 können vorzugsweise so getroffen sein, daß
die durch sie gelenkten Blasstrahlen 30, 31 nicht dem Coandaeffekt unterliegen, so
daß diese Strahlen 30, 31 entsprechend der Richtungslenkung durch die zugeordneten
Ablenkbleche 24, 25 in den Raum einströmen.
[0046] Die Breite des rechteckförmigen Schlitzes 27 ist wesentlich kleiner als die Breite
des vertikal oberhalb von ihm befindlichen Zuluftauslasses 20, wobei die Längsmitten
des Zuluftauslasses 20 und des Schlitzes 27 in derselben vertikalen Symmetrielängsmittelebene
des Kanalstückes 17 liegen. Die Symmetrieebene ist auch eine Symmetrieebene für das
Leitelement 23 mit Ausnahme seiner Ablenkbleche 24. Damit weist das einzelne Zuluftelement
13 eine vertikale Längssymmetrieebene auf, das für alle seine Teile mit Ausnahme der
Ablenkbleche gilt. Ferner sind die Abstände der beiden Längsaußenkanten 36 des Leitelementes
23 von dem Zuluftdurchlaß 26 wesentlich größer als die Breite seines Schlitzes 27.
[0047] Das Leitelement 23 weist einen horizontalen, durch den Zuluftdurchlaß 26 unterbrochenen,
mittleren plattenförmigen ebenen Bereich 32 auf, an den zwei geschlossene, plattenförmige
rechteckförmige Bereiche 33 anschließen, die schräg nach unten außen - wie dargestellt
- abgewinkelt sind, und zwar in diesem Ausführungsbeispiel in Winkeln von ungefähr
20° zur Horizontalen. Die Breite dieses Leitelementes 23 ist wesentlich größer als
die Breite des im Abstand oberhalb von ihm angeordneten Zuluftauslasses 20.
[0048] Auch die Quermittelebene des Zuluftelementes 13 kann eine Symmetrieebene für es mit
Ausnahme des Gleichrichters 21 sein.
[0049] Die Fig. 3 - 5 sind maßstäblich nach einem im Versuch untersuchten Zuluftelement
gezeichnet. Dieses hatte folgende Abmessungen. Länge: vorzugsweise über einen Meter;
der Querschnitt des Kanalstückes 17 ändert sich zum Druckabgleich; Breite des Zuluftauslasses
20 ca. 20 cm; Breite des Leitelementes 23 ca. 65 cm, Breite des Schlitzes 27 ca. 10
cm und die an ihn angrenzenden horizontalen Plattenabschnitte hatten Breiten von je
9 cm; die in Längsrichtung'des Leitelementes 23 gemessene Länge der Ablenkbleche 24,
25 betrug jeweils ca. 28 cm, ihre Breiten ca. 10 cm; die in Längsrichtung des Leitelementes
23 gemessene Länge der einzelnen Lücke 28 betrug ca. 7 cm; der Abstand des Leitelementes
23 vom Zuluftauslaß 20 betrug ca. 18 cm.
[0050] Im Betrieb strömt die in die einzelne Reihe 14 von Zuluftelementen 13 eingeführte
Zuluft aus den Zuluftauslässen 20 mit ungefähr konstanter vertikaler Abwärtsgeschwindigkeit
von bspw. ungefähr 3 m/s auf die Leitelemente 23 zu. Jedes Leitelement 23 spaltet
die ihnen zuströmende Zuluft in zwei Seitenströme 34, 35 und eine in den Zuluftdurchlaß
26 einströmende Mittelströmung, die durch ihn in die Blasstrahlen 29, 30, 31 aufgespalten
wird, auf. Die beiden ebenen Seitenströme 34, 35, die sehr breite Blasstrahlen bilden,
strömen entlang den schrägen Plattenbereichen 33 des Leitelementes 23 über dessen
Längsaußenkanten 36 hinweg aus mit Strömungsgeschwindigkeiten von bspw. ungefähr 1,5
- 3 m/s. Diese leiden Seitenströme 34, 35 sind ungefähr zueinander symmetrisch und
verlaufen quer zur Längsrichtung des ?
Uluftelementes 13.Die Blasstrahlen 30, 31 saugen Zuluft durch Induktion aus den Blasstrahlen
29 an und bremsen sich hierdurch ab, so daß sich ihre Strömungsgeschwindigkeit relativ
rasch vermindert und diese Strahlen 30, 31 werden deshalb sehr wirksam durch die Seitenströme
34, 35 ebenfalls durch Induktion angesaugt. Hierdurch wird die gesamte Zuluft durch
die Zuluftelemente 13.breit aufgefächert. Auch entstehen unterhalb der Leitelemente
23 keine gegensinnig rotierenden Raumluftwalzen trotz der sehr großen, große Luftwechselzahlen
bewirkenden Zuluftmengen, die die Zuluftelemente 13 ausblasen. Auch wird eine sehr
stabile Gesamtraumluftströmung erreicht, die also nicht durch von den Maschinen 11
erzeugte Warmluftauftriebsströmungen störend beeinträchtigt wird.
[0051] Anstatt den Zuluftdurchlaß 26 des Leitelementes 23 als durchgehenden Schlitz 27 auszubilden,
kann er auch in eine Mehrzahl von Einzelöffnungen unterteilt sein, die ungefähr dasselbe
Strömungsbild ergeben. Auch können anstelle der dargestellten Ablenkbleche 24, 25
andere Ablenkorgane vorgesehen sein, die eine ähnliche Aufspaltung der Mittelströmung
oder ggfs. auch eine andere Aufspaltung in Blasstrahlen ergeben. Auch andere Ausbildungen
des Zuluftdurchlasses sind möglich. So kann ggfs. auch vorgesehen sein, daß im selben
Querschnitt des Leitelementes 23 die Zuluft durch den Zuluftdurchlaß in mehreren zueinander
divergierenden Blasstrahlen aufgespalten wird, die also in derselben vertikalen Querschnittsebene
dann als divergierende Strahlen nach unten ausströmen, indem man bspw. denZuluftdurchlaßmit
mehreren zueinander parallelen Schlitzen ausbildet. Bspw. kann dann ein mittlerer
Schlitz dem Ausblasen eines vertikalen Strahles und zwei zu seinen beiden Seiten befindliche
Schlitze dem Ausblasen zueinander divergierender, schräg nach unten außen gerichteter
Strahlen dienen.
[0052] Die gesamten Strömungswege der Zuluft stromabwärts des Zuluftauslasses 20 des einzelnen
Zuluftelementes 13 sind in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel gitterfrei, enthalten
also keinerlei Luftdurchlaßgitter, Lochbleche oder dergl. Dies ist besonders vorteilhaft
bei einem für Textilmaschinensäle bestimmten Zuluftauslaßsystem oder bei für Räume
bestimmten Zuluftauslaßsystemen, wo ebenfalls die Zuluft und/oder Raumluft in erheblichem
Umfange Verunreinigungen durch Staub, Fragmente, wie Fasern oder dergl., usw. enthalten
kann. Das Zuluftauslaßsystem kann jedoch auch in "sauberen Räumen" eingesetzt werden
und kann dann ggfs. zur optischen Verblendung weitmaschige, die Luftströmungen nicht
oder nur wenig behindernde Luftdurchtrittsgitter aufweisen, die also im wesentlichen
zweckmäßig nur wegen der optischen Wirkung vorgesehen werden.
[0053] Anstatt das Zuluftauslaßelement mit einem horizontalen Kanalstück zu versehen, kann
anstelle dieses Kanalstückes auch ein Zuluft von oben nach unten leitender Schacht
vorgesehen sein, in dessen Boden sich ein Zuluftauslaß 20 mit oder ohne Gleichrichter
entsprechend befindet.
[0054] Es kann auch vorgesehen sein, zur optimalen Anpassung des Zuluftelementes 13 an die
jeweiligen örtlichen Gegebenheiten an ihm Verstellmöglichkeiten zur Beeinflussung
der Ausblasverhältnisse vorzusehen, bspw. zur Verstellung der Blasrichtung und ggfs.
Geschwindigkeiten der Strahlen 34,35 und/oder der Strahlen 30, 31 und/oder zur Verstellung
der Volumenströme der Strahlen 30, 31 durch Veränderung des Abstandes des Leitelementes
23 von dem Zuluftauslaß 20 oder der Strahlen 29,30,31 durch Drosselmittel,usw.
[0055] Auch ermöglicht das neuartige Zuluftauslaßsystem sichere, genaue Dimensionierung
aufgrund systematischer Messungen, d.h. einfache Anpassung an Luftmenge, Raumgeometrie,
örtliche konzentrierte thermische Lasten und dergl.
[0056] Mindestens einer der beiden Seitenströme kann in manchen Fällen auch in mehrere,
vorzugsweise parallel nebeneinander ausgeblasene Blasstrahlen bspw. durch vertikale
Stege, die das Leitelement an den Längskanten 36 tragen, unterteilt sein.
[0057] Im allgemeinen ist es ausreichend und vorteilhaft, wenn die beiden Seitenströmungen
34, 35 und die Blasstrahlen 29,30,31 ungefähr senkrecht zur Längsrichtung des Leitelementes
23 ausgeblasen werden. In manchen Fällen kann jedoch auch vorgesehen sein, daß die
Seitenströmungen bzw. Bereiche der Seitenströmungen 34, 35, wie auch aus dem Zuluftdurchlaß
26 ausgeblasene Blasstrahlen schräg, vorzugsweise nur schwach schräg zur Längsrichtung
des Leitelementes 23 ausgeblasen werden können, was durch geeignete Lenk- oder Leitorgane
erzielbar ist, bspw. durch Schrägstellung mindestens eines Ablenkbleches 24 bzw. 25.
[0058] Erfindungsgemäße Zuluftsysteme eignen sich insbesondere für Räume mit Raumhöhen von
ca. 2,30 m bis 8 m und Ausblasgeschwindigkeiten, die für die Seitenströme 34, 35 Wurfweiten
von ungefähr 2 bis 8 m ergeben.
[0059] Die in der Zeichnung dargestellten Zuluftelemente 13 sind so ausgebildet, daß die
von ihnen ausgeblasene Zuluft in zur vertikalen Längsmittelebene des
Zuluftelementes 13 ein ungefähr symmetrisches Gesamtströmungsbild ergibt.
[0060] Es ist jedoch auch möglich, gezielt ein asymmetrisches Gesamtströmungsbild zu erreichen,
was in manchen Fällen erwünscht ist, bspw. dadurch, daß die Schrägneigungen der beiden
plattenförmigen Bereiche 33 des Leitelementes 23 oder die Winkelstellungen und/oder
Längen und Breiten der Ablenkbleche 24, 25 ungleich sind.
[0061] In dem Raum 10 können, falls erwünscht, selbstverständlich noch ein oder mehrere
vorbekannte Zuluftauslaßeinrichtungen vorgesehen sein, bspw. an der .Decke, den Seitenwänden
oder an sonstigen geeigneten Stellen, um hierdurch Raumbereiche zu belüften und ggfs.
zu temperieren, die durch das die Zuluftelemente 13 aufweisende Zuluftsystem bewußt
nicht erfaßt sind und in denen nicht die Gefahr des Faserfluges vorliegt.
1. Zuluftauslaßsystem zum Einblasen von gerichteten Zuluftströmen in einen Gebäuderaum,
vorzugsweise einen Textilmaschinensaal, welches mindestens ein Zuluftelement aufweist,
das ein Kanalstück oder einen Schacht aufweist, in dessen Boden ein Zuluftauslaß zum
Ausblasen einer ungefähr vertikalen Zuluftströmung auf ein unter ihm im Abstand angeordnetes,
längliches Leitelement,
dessen Breite größer als die des Zuluftauslasses ist und das aus der Zuluftströmung
zwei Seitenströmungen abzweigt, die entlang der Oberseite des Leitelementes quer zu
dessen Längsrichtung in von dessen vertikaler Längsmittelebene nach beiden Seiten
wegführenden Richtungen über die beiden Außenlängskanten dieses Leitelementes hinweg
weiter in den Raum ausströmen,angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitelement
(23) in seiner Längsmitte vertikal unterhalb des zugeordneten Zuluftauslasses (20)
des Zuluftelementes (13) einen Zuluftdurchlaß (26), dessen Breite kleiner als die
des Zuluftauslasses (20) ist, für eine Zuluft-Mittelströmung aufweist,und daß dem
zumindest eine Luftdurchtrittsöffnung aufweisenden Zuluftdurchlaß Ablenkorgane (24,
25) zugeordnet sind, die diese Zuluft-Mittelströmung in Blasstrahlen (29,30,31) mehrerer
unterschiedlicher Blasrichtungen aufspalten.
2. Zuluftauslaßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände der
beiden Längsaußenkanten (36) des Leitelementes (23) von seinem Zuluftdurchlaß (26)
größer als die Breite des Zuluftdurchlasses sind.
3. Zuluftauslaßsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftdurchlaß
(26) des Leitelementes (23) in Längsabschnitte unterteilt ist, wobei der einzelne
Längsabschnitt dem Ausblasen von Zuluft in einer Blasrichtung und einander benachbarte
Längsabschnitte dem Ausblasen von Zuluftstrahlen in unterschiedlichen Blasrichtungen
(29,30,31) dienen, wobei vorzugsweise eine der Blaseinrichtungen (29) vertikal nach
unten verläuft.
4. Zuluftauslaßsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je einem
Längsabschnitt des Zuluftdurchlasses (26) des Leitelementes (23),von dem der eine
dem Ausblasen eines Blasstrahles (31) bezogen auf die Längsrichtung des Leitelementes
nach links unten und der andere dem Ausblasen eines Blasstrahles (30) nach rechts
unten dient, ein Längsabschnitt vorgesehen ist, der dem Ausblasen des ungefähr vertikal
nach unten gerichteten Blasstrahles (29) dient.
5. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blasrichtungen von durch den Zuluftdurchlaß (26) des Leitelementes (23) schräg
nach unten ausgeblasenen Blasstrahlen (30, 31) unter ca. 10 - 45°, vorzugsweise ca.
30 0 zur Horizontalen geneigt sind.
6. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blasrichtungen des Zuluftelementes (13) für die beiden Seitenströmungen (34,35)
zur Horizontalen um ca. 0 - 45°, vorzugsweise um ca. 15 - 30° geneigt sind, wobei
bei schrägen Richtungen zur Horizontalen die Blasrichtungen schräg nach unten führen.
7. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seitenströmungen (34, 35) ungefähr symmetrisch zueinander in den Raum
ausblasbar sind.
8. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ungefähr 30 bis 60 %, vorzugsweise ungefähr 40 bis 50 % der aus dem Zuluftauslaß
(20) ausströmenden Zuluftmenge als Seitenströmungen (34,35) ausblasbar sind und die
restliche Zuluftmenge die Mittelströmung bildet.
9. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ca. 10 bis 45 %, vorzugsweise ca. 30 bis 40 % der aus dem Zuluftauslaß (20) des
Zuluftelementes (13) ausströmenden Zuluftmenge durch den Zuluftdurchlaß (26) des Leitelementes
hindurch als ungefähr vertikaler Blasstrahl oder vertikale Blasstrahlen ausblasbar
ist.
10. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ungefähr 15 bis 40 %, vorzugsweise ungefähr 20 %, der aus dem Zuluftauslaß (20)
des Zuluftelementes (13) ausströmenden Zuluftmenge durch den Zuluftdurchlaß (26) des
Leitelementes (23) hindurch in schräg nach unten gerichteten Blasstrahlen (30,31)
ausblasbar ist.
11. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zuluftelement (13) zu seiner vertikalen Längsmittelebene ggf. mit Ausnahme
des Zuluftauslasses (26) des Leitelementes (23) ungefähr symmetrisch ausgebildet ist.
12. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuluftdurchlaß (26) des Leitelementes (23) einen sich ganz oder nahezu über
seine Länge erstreckenden Schlitz (27) aufweist, dem Ablenkorgane (24, 25) zur Erzeugung
schräg nach unten gerichteter Blasstrahlen (30, 31) zugeordnet sind.
13. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Leitelementes (23) mindestens 3-fach, vorzugsweise ungefähr 4 bis
8-fach größer als die Breite seines Zuluftdurchlasses (26) und/oder daß die Breite
des Zuluftauslasses (20) zumindest 1,5-fach, vorzugsweise ungefähr doppelt so groß
wie die Breite des Zuluftdurchlasses (26) des Zuluftelementes (13) ist.
14. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitelement (23) von dem Zuluftauslaß (20) aus gesehen im Querschnitt konvex
gewölbt ist.
15. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitelement (23) mindestens einen mittleren, im wesentlichen ebenen, den Zuluftdurchlaß
(26) aufweisenden Bereich (32) aufweist, der breiter als die Breite des Zuluftauslasses
(20) ist, und daß an beiden Längsseiten dieses mittleren Bereiches (32) abgewinkelte,
schräg nach unten weisende plattenförmige Bereiche (33) anschließen, die im wesentlichen
die Blasrichtungen der Seitenströmungen (34,35) bestimmen und zur Horizontalen um gefähr
1 bis 45°, vorzugsweise um ungefähr 30° geneigt sind.
16. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuluftdurchlaß (26) des Leitelementes (23) und/oder die Luftströmungswege
zwischen dem Leitelement (23) und dem Kanalstück (17) bzw. Schacht und/oder der Zuluftauslaß
(20) gitterfrei sind, wobei vorzugsweise im Zuluftauslaß (20) ein Gleichrichter (21)
vorgesehen sein kann.
17. Zuluftauslaßsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Zuluftelementes (13) wesentlich größer als seine Breite ist.
18. Anordnung eines Zuluftauslaßsystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche in
einem Gebäuderaum, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluftelemente (13) in mindestens
einer Reihe, vorzugsweise in mehreren zueinander parallelen Reihen (14) angeordnet
sind.
19. Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Reihe (14)
von Zuluftelementen (13), bei der die Zuluftelemente unmittelbar aneinander anschließen,
mit ihren Kanalstücken (17)einen gemeinsamen Zuluftkanal bilden, der sich von einer
Seitenwand oder von der Nähe einer Seitenwand bis zur ihr gegenüberliegenden Seitenwand
oder in die Nähe dieser anderen Seitenwand erstreckt.
20. Anordnung von Zuluftelementen eines Zuluftauslaßsystems nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei einander benachbarte, zueinander
parallele Zuluftelemente (13) solchen seitlichen Abstand voneinander haben, daß die
Horizontalkomponenten der Wurfweiten der aus ihnen aufeinander zu ausgeblasenen Seitenströme
(34, 35) kleiner als der halbe Abstand der Leitelemente (23) der beiden Zuluftelemente
(13) voneinander sind, vorzugsweise die horizontale Wurfweitenkomponente ungefähr
70 bis 80 % des genannten halben Abstandes beträgt.
21. Verfahren zum Belüften eines Raumes unter Verwendung eines Zuluftauslaßsystems
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Raum
(10) die Abluft am Boden und/oder in der Nähe des Bodens und/oder an im Raum befindlichen
Arbeitsmaschinen abgesaugt wird.
22. Verfahren zum Belüften eines Raumes unter Verwendung eines Zuluftauslaßsystems
nach einem der Ansprüche 1-20, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Zuluft bewirkte
Luftwechselzahl des Raumes größer als 20 1/h vorzugsweise 30 bis 40 1/h beträgt.
23. Verfahren zum Belüften eines Raumes unter Verwendung eines Zuluftauslaßsystemes
nach einem der Ansprüche 1 - 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluft mit Untertemperatur in den Raum eingeblasen
wird.
24. Verfahren zum Belüften eines Raumes unter Verwendung eines Zuluftauslaßsystems
nach einem der Ansprüche 1-20, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seitenströmungen
und die aus dem Luftdurchlaß des Leitelementes mindestens eines Zuluftelementes ausgeblasenen
Blasstrahlen quer zur Längsrichtung des Leitelementes gerichtet sind.