[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schuheinlage gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zu deren Herstellung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 9.
[0002] Schuheinlagen wurden schon für verschiedene Zwecke geschaffen. So soll die Schuheinlage
gemäss der CH-A-74740 schweissaufsaugend wirken und dabei den Fuss sowohl gegen Kälte
und Wärme, wie auch gegen Feuchtigkeit von unten schützen. Dazu war ein mehrlagiger
Aufbau vorgesehen, mit zwischen zwei Platten aus aufsaugfähiger Papiermasse mehreren
Lagen Papier für Druckereien und über der unteren Platte ist eine Platte aus wasserdichtem
Stoff vorgesehen. Es geht aus dieser Unterlage nicht hervor, wie diese Lagen miteinander
verbunden sind, aber weil für die Platte aus wasserdichtem Stoff ein Oelpapier vorgeschlagen
wurde, ist anzunehmen, dass die Schichten miteinander auf irgend eine Weise verklebt
waren.
[0003] Demgegenüber ist in der AT-B-345 989 eine Schuheinlage beschrieben, bei der eine
einlagige Schicht mit bakteriziden und schweisshemmenden Mitteln behandelt wird.
[0004] Gemäss einem Vorschlag in der FR-A-2 277 540 soll eine Einlagesohle dreischichtig
ausgebildet sein. Von diesen Schichten soll eine Schicht mit einem Desodoranten imprägniert
sein und fusseitig von einer gleitfähigen Schicht bedeckt sein, die für den Desodoranten
durchlässig ist. Unter der mit Desodorant behandelten Schicht soll dann eine Adhäsionsschicht
vorhanden sein. Als Materialien sind für die mittlere Schicht Papier für die Deckschicht
eine perforierte Kunststoffolie und für die Adhäsionsschicht ebenfalls eine Kunststoffschicht
angegeben. Jedoch ist für die Verbindung der drei Schichten untereinander lediglich
angegeben, dass die Schichten in dauerhafter Weise aneinander haften sollen. Aus der
Verwendung von Kunststoff und Papier lässt sich aber schliessen, dass die Schichten
miteinander verklebt sind.
[0005] In der DE-A-28 12 474 sind ebenfalls drei Schichten für eine Schuheinlagesohle vorgeschrieben.
Dabei soll eine Schicht aus gekrempeltem Faservlies mit einer zweiten Schicht, die
Aktivkohle enthält, vernadelt sein. Eine dritte Schicht besteht aus einer Latexgranulatmischung.
Die erste Schicht wird für sich allein vernadelt, bevor sie mit der zweiten Schicht
zusammen vernadelt wird. Es ist vorgeschlagen, diese zweite Schicht mit der Aktivkohle
mit Latex zu binden, wodurch dann die dritte Schicht anhaftet.
[0006] In allen derart bekannt gewordenen Schuheinlagen ist, wenn mehrere Schichten vorhanden
sind, eine Verbindung durch Verklebung vorgesehen. Eine solche Verbindung vermindert
aber die Saugfähigkeit der Einlagesohle, so dass bei den darunter liegenden Schichten
die Saugfähigkeit nur zum Teil ausgenützt werden kann. Ein Vernadeln aller Schichten
würde diese Anforderungen erfüllen, aber durch die Bewegungen des Fusses beim Gehen
reissen die Nadelverbindungen und die Schuheinlage fällt auseinander.
[0007] Aus den angegebenen Materialien ist darauf zu schliessen, dass die Einlagesohlen
für längeren Gebrauch konzipiert sind. Einzig die Sohle gemäss der FR-A-2 277 540
soll gemäss der Beschreibung sehr dünn sein und eine billige Herstellung erlauben.
Durch die Verwendung von Kunststofffolien beidseits der Saugschicht ist aber keine
grosse Wirkung zu erwarten.
[0008] Demgemäss besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Schuheinlage zu schaffen,
die ein Wegwerfartikel ist und nach einmaligem Gebrauch umweltschonend vernichtet
werden kann. Es dürfen daher keine artfremden Materialien und Klebstoffe verwendet
werden.
[0009] Die erfindungsgemässe Wegwerf-Schuheinlage ist durch die Merkmale im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 definiert.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Schuheinlage zur Darstellung von Ober- und
Unterseite und
Fig. 2 eine Schnittansicht quer durch die Schuheinlage.
[0011] Die Schuheinlage gemäss Fig. 1 und 2 besteht aus vier Lagen. Von unten, d.h. von
der Schuhseite, nach oben, d.h. zur Fussseite hin, lassen sich folgende Schichten
erkennen:
Ein Antigleitbelag 1 aus einem Polyurethan-Schaumstoff von etwa 0,7 mm Dicke. Dieser
Belag erfüllt zwei Funktionen; er bildet erstens eine Feuchtigkeitsbarriere, damit
Fussschweiss nicht zur Schuhinnensohle gelangen kann und anderseits wird ein Gleiten
der Einlage verhindert, so dass sich keine Falten bilden können.
[0012] Die Zwischenschicht 2 besteht aus einem Viscose-Vliesstoff. Dieser kann als Nonwoven
ausgebildet sein und er kann auch einseitig mit Hotmelt beschichtet sein, wie beispielsweise
mit Polyäthylen.
[0013] Als Absorptionsschicht 3 kann ein Zellstoff in zehnlagiger Ausbildung oder ein Baumwoll-Wattevlies
verwendet werden.
[0014] Die Abdecklage 4, also die am Fuss am nächsten liegende Schicht ist ebenfalls ein
Viscose-Vliesstoff, wie etwa die genannte Zwischenschicht 2. Diese Abdecklage ist
auch der Träger für die Deodorantstoffe, die vorzugsweise in mikroverkapselter Form
aufgesprüht werden. Es können auch zusätzlich noch Duftstoffe, ebenfalls in mikroverkapselter
Form, verwendet werden.
[0015] Die Dicke einer solchen Einlage ist beispielsweise höchstens 2 mm und kann daher
in allen Schuharten eingesetzt werden. Das Schweiss-Aufnahmevermögen genügt für eine
Verwendung von 1 bis 2 Tagen, wobei die Abdecklage 4, die Absorptionsschicht 3 und
die Zwischenschicht 2 die gesamte Kapazität für die Schweissaufnahme darstellen. Neben
der Wirkung als Feuchtigkeitsbarriere bewirkt die Schaumstoffschicht 1 auch noch als
Stabilisierung der Schuheinlage und garantiert ausserdemeinenproblemlosen Schuheinlagenwechsel
nach Ablauf der Verwendungszeit.
[0016] Durch Verwendung von mikroverkapselten Suspensionen von Deodorant-, Duft- und antibakteriziden
Stoffen werden diese Stoffe erst bei Gebrauch frei und behalten dementsprechend ihre
Wirkung auch bei länger dauerndem Aufbewahren. Insbesondere muss bei Wegwerfartikeln
ein Paket mehrere Artikel beinhalten. Wenn diese Wirkstoffe wie üblich durch Imprägnieren
in eine der Schichten eingebracht würden, müsste jedes Paar Einlagesohlen einzeln
luftdicht verpackt werden und hätte trotzdem bei Herausnahme schon einen grossen Teil
der Wirksamkeit verloren. Dagegen sind die mikroverkapselten Wirkstoffe solange in
voller Wirksamkeit, bis die Kapseln durch Druck gesprengt werden und dadurch die Wirkstoffe
freigeben. Während des ganzen 1 - 2 tägigen Gebrauchs können daher immer wieder Kapseln
gesprengt werden und die Wirkstoffe stehen über eine lange Zeit zur Verfügung.
[0017] Die vier genannten Schichten werden untereinander durch Einprägen eines Waffelmusters
mittels Kalandrierung durch Druck mit gewärmten Prägewalzen verbunden. Diese dreidimensionale
noppenartige Oberflächenstruktur bewirkt eine Massagewirkung auf die Fussohle, verbunden
mit einer guten Querlüftung zwischen der Fussohle und der Schuheinlage.
[0018] Für die Herstellung werden die genannten Material-Komponenten ab Rollen durch geheizte
Walzen unter Druckanwendung zu einem Schichten-Verbund zusammen verprägt. Nach dem
Einprägen des Diagonal- oder Waffelmusters werden die mikroverkapselten Wirkstoffe
in genau dosierter Menge auf die Abdecklage 4 gesprüht.
[0019] Mittels eines rotierenden 2-fach Falconmesser-Walzenpaares werden gleichzeitig eine
linke und eine rechte Einlage aus dem Materialband ausgeschnitten. Das Abfall-Gitterband
wird unterhalb der Maschine für sich aufgerollt.
[0020] In einem zusätzlichen Arbeitsschritt wird die eine Einlagesohle gewendet und die
paarig zusammengehörenden Einlagesohlen werden in eine Stapel- oder Fächerkette eingelegt.
[0021] Je nach Bedarf kann entlang des Weges zwischen Rolle und Kalander ein Auftragegerät
für Hotmelt vorgesehen sein.
1. Schuheinlage mit desodorierender Wirkung, gekennzeichnet durch einen aus wenigstens
vier Lagen, nämlich einem rutschfesten untersten Belag aus Schaumstoff, einer darauf
liegenden Zwischenschicht aus einem Vliesstoff, einer Absorptionsschicht für die Aufnahme
von Flüssigkeit aus mehrlagigem Wattematerial und einer Abdecklage aus einem Vliesstoff
mit darauf befindlichen mikroverkapselten Duft- und Geruchshemmstoffen bestehenden
Aufbau, welche Schichten durch blosses Laminieren ohne Beigabe von Klebstoffen miteinander
verbunden sind.
2. Schuheinlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoff
des untersten Belags 0,5 bis 0,9 mm dick ist.
3. Schuheinlage nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoff
0,7 mm dick ist.
4. Schuheinlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Absorptionsschicht ein 10-lagiger Zellstoff ist.
5. Schuheinlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Absorptionsschicht ein Baumwoll-Watte-Vlies ist.
6. Schuheinlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdecklage ein Vliesstoff und einseitig mit Hotmelt beschichtet ist.
7. Schuheinlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdecklage aus einem Vlies aus Polypropylenfasern besteht.
S. Verfahren zur Herstellung der Schuheinlage nach einem der Patentansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, dass die bahnförmigen geschichteten Lagen gesamthaft mit
beheizten Strukturwalzen geprägt werden.
9. Verfahren nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägung in Form
eines Waffelmusters erfolgt.
10. Verfahren nach Patentanspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem
Prägen der Schichten die Mikrokapseln auf die Abdecklage gesprüht werden.
11. Verfahren nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Fertigstellung
des bahnförmigen Schuheinlagematerials die Schuheinlagen ausgeschnitten werden.