[0001] Die Erfindung betrifft ein Spurgerät für Langlaufloipen, dessen Kufe an einem Gestell
für den Anschluß an ein Fahrzeug angeordnet ist, wobei zwischen dem Fahrzeug und dem
Gestell eine Vorrichtung zur Übertragung eines Druckes auf die Kufe vorgesehen ist.
[0002] Spurgeräte der vorgenannten Art dienen der Herstellung von Langlaufloipen. Sie werden
vorwiegend als Anhängegeräte für Pistenraupen und Schneemobile, das sind kleine Raupenfahrzeuge
mit Lenkschi und Motorrad- Design, hergestellt und eingesetzt. Loipenspurgeräte besitzen
eine Kufe, unter welcher Profilschuhe montiert sind, die das eigentliche Spurprofil
der Loipe herstellen.
[0003] Bei als Anhängegerät ausgebildeten Spurgeräten sind auf der Kufe ein bis zwei Gewichte
untergebracht, um die Spurschuhe in den Schnee zu drücken. Die Kufe ist dann mit dem
Lenk- und Schleppgestell verbunden, welches sich bei Anhängegeräten noch auf einer
Vorkufe abstützt. Das Schleppgestell trägt vor der Kufe einen Messerbalken, welcher
bei hartem Schnee abgesenkt wird, um den Schnee so aufzulockern, daß die Spurschuhe
das Spurprofil erzeugen können. Das Schleppgestell ist bei Anhängegeräten über eine
Deichsel mit dem Zugfahrzeug verbunden. Anhängegeräte besitzen den Nachteil, daß das
Zugfahrzeug mit dem Anhängespurgerät nicht reversieren kann und daß jeder Einsatz
zum Präparieren einer Loipe mit einem personalintensiven Entlade- und Verladevorgang
verbunden ist. Dazu kommt noch, daß eine Änderung des die Kufe belastenden Gewichtes
während des Einsatzes kaum möglich ist. Der besondere Vorteil der Anhängegeräte liegt
jedoch in ihrer universellen Einsetzbarkeit, da sie von jedem geeigneten Fahrzeug
geschleppt werden können, weshalb sie zunehmend eingesetzt werden. Das Lenkgestell
ist bei Anbaugeräten über ein Gelenk (Kugel- oder Kreuzgelenk) mit dem Zugfahrzeug
verbunden. Am Lenkgestell greift im Regelfall ein Hydraulikzylinder an, der sich am
Zugfahrzeug abstützt. Mit Hilfe des Hydraulikzylinders kann die Eindringtiefe des
Spurgerätes der jeweiligen Schneequalität angepaßt werden, anderseits kann das Spurgerät
mittels des Hydraulikzylinders auch in die Ruhelage verschwenkt werden, wenn es nicht
verwendet wird. Es ist daher möglich, solche Anbauspurgeräte am Zugfahrzeug zu belassen.
Die Steuerung des Anbauspurgerätes erfolgt vom Bedienungsstand des Zugfahrzeuges
aus.
[0004] Dem vorgenannten Vorteil stehen nun aber bei herkömmlichen Geräten zwei Nachteile
gegenüber, nämlich, das Gerät ist nur mehr in Verbindung mit einem für die Betätigung
des Spurgerätes entsprechend (hydraulisch) ausgerüsteten Fahrzeug anwendbar und weiters
wird die Bewegungsmöglichkeit des Spurgerätes durch die Inkompressibilität der Hydraulikflüssigkeit
beeinträchtigt, so daß die bekannten Geräte Unebenheiten der Loipe kaum oder nur in
unzureichendem Ausmaß folgen können. Um hier einigermaßen Abhilfe zu schaffen, waren
aufwendige und teure Hydrauliksysteme erforderlich.
[0005] Die Erfindung hat nun ein Loipenspurgerät zum Ziel, welches die Vorteile des Anhängegerätes
mit denen des Anbaugerätes verbindet, ohne deren Nachteile aufzuweisen. Dieses Ziel
wird bei einem Spurgerät der eingangs erwähnten Art erreicht, wenn die Druckvorrichtung
als Schraubenfeder oder als Torsionsfeder ausgebildet ist. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Spurgerätes wird es ermöglicht, daß das Gerät Bodenunebenheiten
nahezu exakt folgt, wobei der gewünschte Anpreßdruck in weitem Bereich nahezu konstant
gehalten werden kann.
[0006] Eine günstige Kinematik ist erreicht, wenn in Weiterbildung der Erfindung sowohl
in der Ausbildung mit Schraubenfeder als auch in der Ausbildung mit Torsionsfeder
ein Federende an dem Gestell, das z.B. als an das Fahrzeug ankuppelbarer Lenkrahmen
ausgebildet ist, abgestützt ist und mit dem zweiten Ende die Abstützung an einem an
der Kufe angreifenden Lenker erfolgt, der über eine Koppel, deren Länge zwecks willkürlicher
Änderung der Spannung der Schraubenfeder bzw. der Torsionsfeder willkürlich veränderbar
ist, mit dem Fahrzeug, insbesondere mit dessen Kupplung, in Verbindung steht.
[0007] Eine besonders bevorzugte, einfache Gestaltung, die den rauhen Witterungsbedingungen,
unter welchen Spurgeräte eingesetzt werden, gerecht wird, kennzeichnet sich dadurch,
daß die Torsionsfeder in an sich bekannter Weise aus zwei unrunden, insbes. quadratischen
Querschnitt aufweisenden Rohrelementen besteht, von denen das eine in das andere eingreift
und über Gummiwalzen federnd gegen die Innenwandung des äußeren Rohrelementes abgestützt
ist und daß das äußere Rohrelement fest mit dem Lenker und das innere Rohrelement
fest mit dem Gestell verbunden ist.
[0008] Besonders einfach herstellbar und einfach in der Bedienung wird eine Anordnung, bei
der das Gestell, der Lenker und die Koppel ein Gelenkviereck bilden, wobei das Gestell
des Spurgerätes und die Koppel die beiden Kurbeln des Gelenkviereckes bilden und der
Lenker die Koppel des Gelenkviereckes ist.
[0009] Bei Spurgeräten, bei welchen das Gestell über eine Kupplung mit dem Fahrzeug in Verbindung
steht, hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die Kupplung mit einander gegenüberliegenden
Leitflächen auszustatten, an welchen, bei vom Boden abgehobener Kufe (Transportstellung)
ein am Gestell angeordnetes Stützelement, z.B. eine Rolle, abgestützt ist, z.B. durch
gleichzeitige Anlage des Rollenmantels an beiden Leitflächen. Durch eine derartige
Konstruktion wird sichergestellt, daß in der Transportstellung (angehobenes Spurgerät)
die Rolle praktisch kein Spiel mehr gegenüber den Leitflächen hat und das Spurgerät
ruhig gestellt und auf die Achse des Zugfahrzeuges zentriert ist. Wenn auch eine solche
Kupplungsausbildung bei erfindungsgemäß ausgestalteten Spurgeräten von besonderem
Vorteil ist, so kann eine so gestaltete Kupplung auch für Spurgeräte zur Anwendung
kommen, die keine Federanordnung gemäß der zuvor beschriebenen Erfindung aufweisen.
[0010] Besonders zweckmäßig ist es, wenn in besonderer Ausgestaltung, die Leitflächen nach
unten (gegen den Boden) divergierend angeordnet sind.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt,
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spurgerätes in Seitenansicht,
Fig. 2 den der Fig. 1 zugeordneten Grundriß,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spurgerätes in Seitenansicht,
teilweise im Schnitt, und
Fig. 4 den der Fig. 3 zugeordneten Grundriß.
[0012] Auf einer Kufe 1, welche Spurschuhe 21 trägt, sitzt ein Lenkrahmen 2, welcher einerseits
mit der Kufe 1 über eine Schwenkachse 3 und anderseits mit einer Kupplung 8 am Zugfahrzeug
23 über ein Gelenk 4 verbunden ist.
[0013] Zur Einstellung und Stabilisierung der Kufe 1 dienen gummielastische Büchsen 5,
welche als Torsionsfederelemente wirken.
[0014] Der Lenkrahmen 2 trägt neben einem mittels eines Hebels 11 betätigbaren Messerbalken
9 zum Aufreißen einer etwa vorhandenen Eisschicht auf der Loipe, einen eine Koppelstange
14 bildenden Elektrospindelzylinder, der an seinem einen Ende über ein Kreuzgelenk
16 mit der Kupplung 8 und an seinem anderen Ende über ein Kugelgelenk 15 mit einem
Lenker 12 verbunden ist.
[0015] Gemäß den Fig. 1 und 2 ist der Lenker 12 über ein Gelenk 6 mit einem Federzylinder
20 verbunden, welcher seinerseits über einen Balken 19 und ein Gelenk 7 mit dem als
Rahmen 2 ausgebildeten Gestell verbunden ist. Der Federzylinder 20 besteht aus dem
eigentlichen Zylinder, einer Kolbenstange 13 und einer Druckfeder 10.
[0016] Der Lenkrahmen 2, der Lenker 12 und der Spindelzylinder 14 bilden bei beiden Ausführungsformen
ein Gelenkviereck, dessen Kurbeln der Lenkrahmen 2 und der Spindelzylinder 14 sind
und dessen Koppel der Lenker 12 ist.
[0017] Bei der Ausführung gemäß den Fig. 1 und 2 wird die vom Federzylinder auf den Lenker
12 ausgeübte Kraft auf die Kurbel (Spindelzylinder) 14 übertragen, welche über das
Gelenk 15 und das Kreuzgelenk 16 mit der Kupplung 8 und damit mit dem Zugfahrzeug
23 verbunden ist. Da die Kupplung 8 starr mit dem Zugfahrzeug 23 verbunden ist, wird
bei einer Längenänderung des Spindelzylinders 14 der Federzylinder 20 mehr oder weniger
vorgespannt, sodaß das Spurgerät bei Ausfahren des Spindelzylinders in den Schnee
gedrückt wird, wobei die Druckkraft der Kufe 1 auf den Schnee proportional der Vorspannung
des Federzylinders 20 ist. Da der Federzylinder 20 so angeordnet ist, daß er eine
vertikale Bewegung der Kufe bzw. des Spurgerätes ohne wesentliche Zunahme der hiefür
erforderlichen Kraft, zuläßt, kann das Spurgerät problemlos und exakt Bodenunebenheiten
folgen. Die kinematische Auslegung des Gelenkvierecks kann in beiden Ausführungsformen
so gestaltet werden, daß sich bei den Vertikalbewegungen im Betriebsbereich, der Anpreßdruck
der Kufe 1 nur unwesentlich ändert.
[0018] Wird der Spindelzylinder 14 eingefahren, so stützt sich der Lenker 12 am Lenkrahmen
2 über den Federzylinder 20 ab und es entsteht ein Gelenkdreieck mit den Gelenkpunkten
4, 15 und 16, dessen eine Seite der Spindelzylinder 14 ist. Infolge seiner Verkürzung
(Einfahren) schwenkt das gesamte Spurgerät um den Gelenkpunkt 4 der Kupplung 8 nach
oben, wobei es eine für den normalen Fahrbetrieb (wenn nicht gespurt wird) günstige
Ruhestellung erreicht.
[0019] Bei der zweiten Ausführungsform (Fig. 3 und 4) ist der Federzylinder 20 durch ein
Torsionselement, ein sogenanntes Roster-Element ersetzt. Dieses Element besitzt zwei
längliche, unrunde, im dargestellten Ausführungsbeispiel quadratischen Querschnitt
aufweisenden Rohrelemente 17, 24. Das Rohrelement 17 greift dabei in das Rohrelement
24 ein. Das innere Rohrelement 17 ist über Gummiwalzen 25 gegen die Innenwandung des
äußeren Rohrelementes 24 abgestützt. Das äußere Rohrelement 24 ist fest mit dem Lenker
12, das innere Rohrelement 17 fest mit dem Gestell (Lenkrahmen 2) verbunden.
[0020] Die Konstruktionselemente 12 und 14 können auch dem Fahrzeug zugerechnet werden.
[0021] Die Kupplung 8 weist Leitflächen 22 nach Art einer Kulisse auf. Zwischen den Leitflächen
22 liegt eine am Lenkrahmen 2 gelagerte Rolle 18, welche in der Arbeitsstellung des
Spurgerätes von den Leitflächen 22 genügend beabstandet ist, um sicherzustellen, daß
das Spurgerät dem Zugfahrzeug 23 beim Spuren wie ein Anhänger folgen kann. Die Leitflächen
22 divergieren voneinander gegen den Boden, so daß in der angehobenen Stellung (Ruhelage)
die Rolle 18 praktisch kein Spiel mehr gegenüber den Leitflächen 22 hat. Dadurch ist
das Spurgerät ruhig gestellt und auf die Achse des Zugfahrzeuges 23 zentriert. Die
Kupplung 8 hat daher für das Spurgerät Zentrierfunktion (Zentrierkupplung).
1. Spurgerät für Langlaufloipen, dessen Kufe an einem Gestell für den Anschluß an
ein Fahrzeug angeordnet ist, wobei zwischen dem Fahrzeug und dem Gestell eine Vorrichtung
zur Übertragung eines Druckes auf die Kufe vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckvorrichtung als Schraubenfeder (20) oder als Torsionsfeder (17,24,25)
ausgebildet ist.
2. Spurgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl in der Ausbildung
als Schraubenfeder (20) als auch in der Ausbildung mit Torsionsfeder (17,24,25) ein
Federende an dem Gestell, das z.B. als an das Fahrzeug ankuppelbarer Lenkrahmen (2)
ausgebildet ist, abgestützt ist und mit dem zweiten Ende an einem an der Kufe (1)
angreifenden Lenker (12) abgestützt ist, der über eine Koppel (14), deren Länge zwecks
willkürlicher Änderung der Spannung der Schraubenfeder (20) bzw. der Torsionsfeder
(17,24,25) willkürlich veränderbar ist, mit dem Fahrzeug, insbesondere mit dessen
Kupplung (8), in Verbindung steht.
3. Spurgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionsfeder (17,24,25)
in an sich bekannter Weise aus zwei unrunden, insbes. quadratischen, Querschnitt aufweisenden
Rohrelementen (17,24) besteht, von denen das eine (17) in das andere (24) eingreift
und über Gummiwalzen (25) federnd gegen die Innenwandung des äußeren Rohrelementes
(24) abgestützt ist und daß das äußere Rohrelement (24) fest mit dem Lenker (12) und
das innere Rohrelement (17) fest mit dem Gestell verbunden ist.
4. Spurgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell, der
Lenker (12) und die Koppel (14) ein Gelenkviereck bilden, wobei das Gestell des Spurgerätes
und die Koppel (14) die beiden Kurbeln des Gelenkviereckes bilden und der Lenker (12)
die Koppel des Gelenkviereckes ist.
5. Spurgerät, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das Gestell über
eine Kupplung mit dem Fahrzeug in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kupplung (8) mit einander gegenüberliegenden Leitflächen (22) ausgestattet ist, an
welchen, bei vom Boden abgehobener Kufe (1) (Transportstellung) ein am Gestell angeordnetes
Stützelement, z.B. eine Rolle (18), abgestützt ist, z.B. durch gleichzeitige Anlage
des Rollenmantels an beiden Leitflächen (22).
6. Spurgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitflächen (22) nach
unten (gegen den Boden) divergierend angeordnet sind.