[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Tennisboden, der sich aus einem flächigen, bahnförmigen
Material und einem Korngemisch oder einem Granulat aufbaut.
[0002] In der DE-OS 20 39 506 wird eine Sportbodenbelagsbahn oder -vlies für Freiluftsportstätten
beschrieben, die an ihrer Oberfläche eine aus Fasern gebildete Trittoberschicht aufweist,
die zusätzlich durch Kautschuk- oder Kunststoffbinder verfestigt ist. Die Bremseigenschaften
eines solchen Vlieses sind für den Tennissport verbesserungsbedürftig. Je nach Fasermaterial
kann der Spieler zu stark rutschen oder zu stark abgebremst werden. Bei der bekannten
Sportbelagsbahn soll ein möglicher Nachteil für den Sportler durch Wahl geeigneter
Sportschuhe ausgeglichen werden, zudem wird ein Kautschuk- oder Kunststoffbinder verwandt,
der bei Verwendung auf Hallenplätzen zu einer außerordentlichen Geruchsbelästigung
führen würde.
[0003] In der DE-OS 26 52 557 wird eine Spielflächen-Schichtanordnung für athletische Spiele,
wie Tennis, beschrieben. Diese bekannte Anordnung weist aufwärtsgerichtete Noppen
aus Kunststoff auf, die als Einzelfäden oder als Büschel ausgebildet sind und zwischen
denen Mineralkörner enthalten sind. Dieser Boden hat den Nachteil, daß die eingefüllten
Mineralkörner die Noppenelemente bald zerstören, was durch die Reibung erfolgt, wenn
der Boden bespielt wird, so daß sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Bei diesem
Aufbau tritt ein starker Schmirgeleffekt der Mineralkörner untereinander und zu dem
Fasermaterial ein, verbunden mit einer erheblichen Staubentwicklung.
[0004] In der DE-OS 28 26 206 wird ein Belag für Sportplätze, insbesondere Tennisplätze,
beschrieben, bei dem auf eine feste, beispielsweise aus Asphalt, Beton, Holz oder
anderen Werkstoffen bestehende Bodenfläche ein verfestigtes Kautschukgranulat aufgebracht
wird, dann durch eine Schicht aus feinen Gummiteilchen abgedeckt wird. Die Instandhaltung
eines solchen Bodens ist verhältnismäßig aufwendig, weil bei Beanspruchung der Oberseite
sich die Gummiteilchen so verschieben, daß der angestrebte Gleit- und Bremseffekt
in den betreffenden Flächenbereichen nicht mehr bzw. nicht verändert gegeben ist.
[0005] Diese Konstruktion hat durch die Einstreuung von Gummiteilchen zudem den Nachteil,
daß eine starke Belästigung durch den typischen Gummigeruch auftritt. Weiterhin sind
die Gummiteilchen einem schnellen Verschleiß unterworfen. Auch die Auswirkungen, die
durch das Einatmen der Staubteilchen entstehen können, sind ebenfalls nicht außer
Acht zu lassen. Durch den schnellen Verschleiß der Gummiteilchen muß auch ständig
neues Granulat nachgeführt werden, um eine ausreichende Roll- und Gleitschicht zu
haben, was wiederum sehr pflegeintensiv und kostenträchtig ist. Schließlich wird in
der P 31 29 837.0-25 ein Tennisbodenbelag beschrieben, der aus einer Nadelvliesbahn
besteht, die offenfädig ausgebildet ist und in die im oberen Bereich ein Gummigranulat
eingestreut ist.
[0006] Neben den o.g. nachteiligen Eigenschaften des Gummigranulats, hat das Vlies durch
die offenfädige Ausbildung den Nachteil, das nach kurzer Gebrauchszeit die ursprüngliche
Oberfläche durch die erheblichen Schubkräfte, die beim Tennisspiel darauf übertragen
werden, zerstört wird. Es tritt durch die lose obere Verarbeitung des Garnes ein schneller
Verschleiß der Faser auf.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tennisbodenbelag so auszubilden,
daß durch den Gebrauch, die Struktur der Faser erhalten bleibt, der erforderliche
Brems- und Gleiteffekt eintritt wenn der Boden bespielt wird und der Belag sich günstig
pflegen läßt.
[0008] Das wird erreicht, durch ein Belagmaterial mit wenigstens einer strukturierten Oberseite
aus Fasern, in die eine Menge eines Korngranulats eingestreut ist.
[0009] Das Belagmaterial ist vorzugsweise ein strukturiertes Nadelvlies aüs synthetischen
Fasern. Statt eines Nadelvlieses kann auch mit gutem Erfolg eine entsprechend strukturierte
Tuftingware eingesetzt werden. Die Strukturierung soll möglichst in regelmäßigen Mustern
Erhebungen und Vertiefungen ergeben, die die Oberfläche des Belagmaterials z.B. in
Form von Rippen bedecken. Das Vlies erhält also eine Musterung. Es ergeben sich Faserzonen,
die niedriger liegen und solche die höher liegen und dem Spieler einen festen Halt
und damit einen guten Start zum Ball geben. Die Strukturierung erlaubt ein in sich
festes Material z.B. Vlies, das insbesondere in den Vertiefungen,aber auch in höher
liegenden Zonen Granulatkörner aufnimmt. Die Musterung kann waffelartig oder rippenartig
sein, entscheidend sind die hoch- und tiefliegenden Bereiche.
[0010] Bei dem Korkgranulat handelt es sich um eine Körnung bis etwa 3 mm φ, vorzugsweise
um eine Körnung von 0,5 - 2,5 mm. Die Vertiefungen bilden quasi Depots für die Körnung
und bewirken außerdem eine gleichbleibende Verteilung des Granulates auf der gesamten
Oberfläche. Gleit- und Bremszonen sind ausgeglichen, d.h. es ergibt sich ein Tennisboden
mit einer Oberfläche mit homogenen Eigenschaften. Das Granulat ist elastisch, um dem
Belag eine entsprechende vertikale Elastizität zu geben. Es ist widerstandsfähig,
um ein schnelles Zermahlen der Granulatteile zu verhindern. Das Granulat ist auch
nicht härter als die Faser, so daß es die Faser mehr schont als verschleißt.
[0011] Anderes Belagmaterial als Nadelvliese ist auch deshalb oft vorteilhaft, weil Nadelvliese
nach dem Aufrollen der Bahnen erhebliche Wicklungsspannungen enthalten können und
sich des- halb nur schwer auf Klebebändern verlegen lassen. Es eignet sich auch nicht
für selbstklebende Rückenbeschichtungen, die für Renovierungsprojekte erforderlich
sind, wenn man auf bestehende Tennisbeläge neu verlegen will.
[0012] Die Erfindung wird nun an einem Ausführungsbeispiel, welches in der einzigen Figur
der Zeichnung als Schnitt dargestellt ist, näher beschrieben.
[0013] In der Figur der Zeichnung bezeichnet das Bezugszeichen 1 das bahnförmige Belagsmaterial
z.B. ein Nadelvlies oder eine entsprechende Tuftingware. Die Struktur des Belages
ergibt sich durch rippenartige Erhebungen 2 und Vertiefungen 3. Das aufgebrachte Korkgranulat
4 sammelt sich in den Vertiefungen 3, die wie Depots wirken. Feinkörniges Granulat
5 befindet sich auch zwischen den Fasern der Erhebungen 2. Die Oberfläche des Belagmaterials
ist natürlich nicht folienglatt sondern faserig rauh.
[0014] Insgesamt gesehen, ergibt sich ein Belag mit dicht beieinander liegenden Gleit- und
Bremsflächen, wobei die Bremsflächen, die Oberseiten der Erhebungen 2 sind, deren
Bremswirkung durch Korngrößenbemessung und Dosierung beeinflußbar, d.h. in gewissen
Grenzen steuerbar ist.
[0015] Die Vertiefungen 3 und die Erhebungen 2 liegen relativ dicht beieinander, so daß
die aufzubringende Granulatmenge nicht zu groß wird. So sollte die Breite einer Vertiefung
3 und einer Erhöhung 2 5-6 mm möglichst nicht überschreiten und die Tiefe der Vertiefungen
3 höchstens 5 mm betragen.
1. Tennisbodenbelag der sich aus einem flächigen, bahnartigen Material und einem Granulat
aufbaut, gekennzeichnet durch ein Belagsmaterial mit wenigstens einer strukturierten
Oberseite aus Fasern in die eine Menge eines Korkgranulats(4) eingebracht ist.
Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Belagmaterials
rippenförmig oder waffelartig mit Erhebungen (2) und Vertiefungen (3) strukturiert
ist.
Belag nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Korkgranulat Körnungen
von 0,5 - 2,5 mm vorzugsweise von 0,5 - 2,0 mm umfaßt und Vertiefungen (3) und Erhöhungen
(2) bis zu 6mm breit sind und eine Tiefe bzw. Höhe von höchstens 5mm haben.