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EP 0 217 094 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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08.04.1987 Patentblatt 1987/15 |
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Anmeldetag: 18.08.1986 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE DE FR IT NL |
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Priorität: |
22.08.1985 DE 3530043
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Anmelder: Linde Aktiengesellschaft |
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D-65189 Wiesbaden (DE) |
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Erfinder: |
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- Urban, Guntram, Dipl.-Ing.
D-4220 Dinslaken (DE)
- Quade, Eckhard, Dipl.-Ing.
D-8000 München 70 (DE)
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Vertreter: Schaefer, Gerhard, Dr. |
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Linde Aktiengesellschaft
Zentrale Patentabteilung D-82049 Höllriegelskreuth D-82049 Höllriegelskreuth (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Vorrichtung zum Warmhalten einer Schmelze in einer Pfanne |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Warmhalten einer Schmelze in einer Pfanne,
wobei der Schmelze Wärme zugeführt wird. Um eine Schmelze in einem Pfannenofen auf
einfache und wirtschaftliche Weise warmhalten zu können wird vorgeschlagen, der Schmelze
die bei der Verbrennung eines Brennstoffs freiwerdende Wärme zuzuführen.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Warmhalten einer Schmelze
in einer Pfanne, wobei der Schmelze Wärme zugeführt wird.
[0002] Zum Warmhalten und Aufheizen von Schmelzen werden Warmhalteöfen oder Pfannen verwendet.
Warmhalteöfen sind stationäre Öfen, die trotz relativ kleiner Leistung hohe Investitionskosten
erfordern. In einem Warmhalteofen wird einer Schmelze lediglich Wärme zugeführt. Ein
Spülen der Schmelze erfolgt nicht. Pfannen dienten ursprünglich nur als Transportbehälter,
in dem die Schmelze aus einem Schmelzaggregat z.B. zu einer Gießanlage transportiert
wurde. Mittlerweile werden in einer Pfanne aber auch Nachbehandlungen und
Analysenkorrekturen der Schmelze durchgeführt. Eine Pfanne dient auch als Pufferbehälter,
so daß die Abstichfolge des Schmelzaggregates nicht von der Gießbereitschaft der Gießanlage
abhängt. Eine mit einer Schmelze gefüllte Pfanne wird üblicherweise mit einem Deckel
verschlossen, wobei die Schmelze beheizt wird. Die Beheizung der Schmelze erfolgt
über Graphitelektroden, die über Stromführungen an einen Transformator angeschlossen
und die im Deckel der Pfanne oberhalb der Schmelzbadoberfläche angeordnet sind.
[0003] Ebenso wie bei Warmhalteöfen sind die Investitionskosten für eine Pfanne mit Heizvorrichtung
(Pfannenofen) hoch. Das Warmhalten und Aufheizen einer Schmelze in einem Pfannenofen
ist daher in vielen Fällen aufgrund der hohen Investitionskosten und/oder zu geringer
Auslastung nicht rentabel.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
anzugeben, mit dem eine Schmelze in einem Pfannenofen auf einfache und wirtschaftliche
Weise warmgehalten werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schmelze die bei der Verbrennung
eines Brennstoffs freiwerdende Wärme zugeführt wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird innerhalb des Pfannenofens ein Brennstoff mit einem sauerstoffhaltigen
Gas verbrannt. Die dabei freiwerdende Wärme wird direkt auf die Schmelze übertragen.
Im Vergleich zur elektrischen Beheizung einer Schmelze in einem Pfannenofen mittels
Lichtbogen sind die Investitionskosten für einen Brenner zum Verbrennen eines Brennstoffes
relativ gering. Versuche haben ergeben, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein
wesentlicher Abbrand von Legierungselementen nicht eintritt. Von besonderem Vorteil
ist, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Schmelzen mit unterschiedlichem Schmelzgewicht
in derselben Anlage behandelt werden können. Versuche haben gezeigt, daß ein Nachsetzen
von Legierungsmitteln wie z.B. Kohlenstoff und Silicium problemlos möglich ist. Damit
erfüllt das erfindungsgemäße Verfahren voll die Funktion einer konventionellen Pfanne.
Es gelingt, die Temperatur der Schmelze nicht nur auf einem konstanten Temperaturniveau
zu halten, sondern auch, die Temperatur der Schmelze anzuheben.
[0007] Es hat sich für ein optimales Warmhalten bzw. Aufheizen einer Schmelze als wesentlich
erwiesen, wenn die Schmelze nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wenigstens
während der Wärmezufuhr mit einem Gas, insbesondere einem Inertgas gespült wird.
[0008] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn der Brennstoff mit sauerstoffangereicherter Luft oder mit Sauerstoff verbrannt
wird.
[0009] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht im wesentlichen aus einer
Pfanne und einem die Pfanne verschließenden Deckel. Erfindungsgemäß ist im Deckel
der Pfanne ein in den Innenraum der Pfanne orientierter Brenner angeordnet. Die Deckelkonstruktion
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei wesentlich einfacher als die eines Pfannenofens
mit elektrischer Beheizung.
[0010] Im folgenden soll anhand einer schematischen Skizze ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert werden.
[0011] In der Skizze ist ein Pfannenofen schematisch dargestellt. Der Pfannenofen besteht
im wesentlichen aus einer Pfanne 1 und einem die Pfanne 1 verschließenden Deckel 5.
Pfanne 1 und Deckel 5 bestehen jeweils aus einem Hohlmantel 4 und sind mit feuerfestem
Material 3 ausgemauert oder ausgestampft. Sobald eine Schmelze 2 aus einem Schmelzaggregat
in die Pfanne 1 gegossen worden ist, wird Deckel 5 auf die Pfanne 1 gesetzt. über
einen Spülstein 6 sowie eine an den Spülstein angeschlossene Zufuhrleitung 7 wird
ein Spülgas in die Schmelze 2 geleitet. Im Deckel 5 ist eine Aussparung mit einer
Halterung 9 für einen Brenner 8 vorgesehen. Brenner 8 wird über eine Leitung 10 mit
Brennstoff undüber eine Leitung 11 mit einem sauerstoffhaltigen Gas wie sauerstoffangereicherter
Luft oder Sauerstoff versorgt. Brenner 8 ist in den Innenraum der Pfanne 1 und auf
die Oberfläche der Schmelze 2 gerichtet. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren konnte
beispielsweise eine Schmelze von 5,5 t in einer 6,5to-Pfanne mit einem Brennstoff/Sauerstoffbrenner
von 1300 °C auf 1400 °C aufgeheizt und auf diesem Temperaturniveau gehalten werden.
Ausführungsbeispiel
[0012]

1. Verfahren zum Warmhalten einer Schmelze in einer Pfanne, wobei der Schmelze Wärme
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze die bei der Verbrennung eines
Brennstoffs freiwerdende Wärme zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze mittels eines
Gases, insbesondere eines Inertgases gespült wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff
mit sauerstoffangereicherter Luft oder mit Sauerstoff verbrannt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit
einer Pfanne und einem die Pfanne verschließenden Deckel, dadurch gekennzeichnet,
daß im Deckel (5) der Pfanne (1) ein in den Innenraum der Pfanne (1) orientierter
Brenner (8) angeordnet ist.