[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnanlage für Chemiefasern mit einem an die Spinndüse
anschließenden, als Rohr ausgebildeten Spinnschacht, dessen Teillänge perforiert ist
und einen Anblaskasten durchdringt.
[0002] Die Erfindung geht von einem Stand der Technik aus, wie er beispielsweise in der
DE-OS 34 06 347 beschrieben ist. Bei einer Spinnanlage für Chemiefasern mit einem
an die Spinndüse anschließenden Anblaskasten und einem diesen durchdringenden Spinnschacht
ist der Spinnschacht im sog. Verteilerteil des Anblaskastens,nicht jedoch in seinem
Einlaßteil, perforiert. Einlaßteil und Verteilerkasten sind durch Leitelemente verbunden,
deren Aufgabe die Vergleichmäßigung der Strömung des Anblasmediums ist.
[0003] Diese Spinnanlage hat sich in der Praxis bewährt. In einigen Fällen war jedoch die
durch den perforierten Teil des Spinnschachts auf die frisch ersponnene Fadenschar
geleitete Anblasluft in ihrer Wirkung nicht so effektiv wie erwünscht. Die der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht danach darin, die Anblaswirkung bei hoher
Gleichmäßigkeit wesentlich zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Spinnanlage der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß die der Spinndüse benachbarte perforierte Teilänge des Spinnschachts
mit Mitteln ausgestattet ist, durch die die Anblasluft eine im wesentlichen radial
zur Spinnschachtachse gerichtete Geschwindigkeitskomponente erhält und wobei die Mittel
den freien Querschnitt des Spinnschachtabschnitts am Ort ihrer jeweiligen Anordnung
bis auf einen zentrischen Fadendurchlaß einengen. In einer Ausführungsform der Erfindung
sind die genannten Mittel mit der Innenwand der perforierten Spinnschachtteillänge
verbundene Ringe, deren freier Querschnitt einen Durchmesser aufweist, der im wesentlichen
dem Durchmesser der örtlichen Einhüllenden der Fadenschar entspricht, jedoch nicht
kleiner ist als dieser. Diese Ringe können eben und senkrecht zur Spinnschachtachse
angeordnet sein oder auch eine in die allgemeine Fadenlaufrichtung weisende Trichterform
haben. Die Lochkanten der Ringe sind vorteilhaft abgerundet, um eine Beschädigung
von Fäden der Fadenschar auszuschließen. Die Ringlochbegrenzung kann auch als eine
Art Ringwulst ausgebildet sein, der dann um eine Beeinflußung der Luftführung zu vermeiden,
über die gegen den Fadenlauf weisende Ringfläche nicht hinausstehn, sondern in ihr
beginnen soll und so mit ihr bündig liegt.
[0005] Eine Verbesserung der Anblasung kann schon durch die Anordnung nur eines Ringes erzielt
werden, bevorzugt werden jedoch mehrere Ringe vorgesehen; mindestens sollten es aber
zwei sein.
[0006] Der Durchmesser der Ringöffnungen ist vorteilhaft nur um ein geringes, eben das Anlaufen
der außenliegenden Fäden der Fadenschar verhinderndes Maß größer als der Durchmesser
der gedachten Einhüllenden der Fadenschar und zwar so, daß die Ringöffnung in ihren
jeweiligen Abmessungen dem Abmaß der ggf. von der Spinndüse zu ihrer Zusammenfassung
konisch zusammenlaufenden Fadenschar am Ort des jeweils betroffenen Ringes angepaßt
ist.
[0007] An Hand der beigegebenen Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 erfindungsgemäße Spinnanlage, in der Spinnschachtachse geschnitten;
Fig. 2 Verteilerteil des Anblaskastens, in der Spinnschachtachse geschnitten.
[0008] Der obere, an die Spinndüse 1 anschließende Teil des Spinnschachtes 3 besteht aus
dem perforierten Teilabschnitt 6 und einem kurzen anschließenden nichtperforierten
Abschnitt. Es kann zusätzlich im unmittelbaren Anschluß an die Spinndüse auch ein
weiterer nichtperforierter Abschnitt vorgesehen sein, der der Nachheizung der aus
der Spinndüse austretenden Fäden dient. Diese Teile des Spinnschachtes 3 werden vom
Anblaskasten 4 mit dem Luftzufuhrkanal 5 umgeben. Der Anblaskasten 4 ist seinerseits
in den unteren Eintrittsteil 18 und den oberen, durch den aus einem siebförmigen Verteilereinsatz
bestehenden Verteilerkastenboden 17 vom Eintrittsteil 18 getrennten Austrittsteil
oder Verteilerkasten 19 unterteilt; die Perforation des Teilabschnitts 6 des Spinnschachts
3 verläuft nur im Verteilerkasten 19. Zwar kann sie noch andere Abschnitte des Spinnschachts
umfassen, nicht jedoch den Abschnitt, der den Eintrittsteil 18 durchdringt; dieser
darf keine Perforation aufweisen.
[0009] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, ist der obere Teil des Spinnschachts zur Durchführung
von Düsenwechseln und dergl. absenkbar. Hierzu ist der Anblaskasten 4 über einen Tragarm
8 mit einem auf einer Säule 10 laufenden Führungsschlitten 9 verbunden. Die Säule
10 ist über die Traverse 11 an der Gebäudewand verankert. Durch ein Gegengewicht 13
wird der obere Teil des Spinnschachts zusammen mit dem Anblaskasten 4 in seiner jeweiligen
Lage gehalten.
[0010] Die in Fig. 1 angedeuteten Mittel 20 zum Einengen des freien Spinnschachtquerschnitts
sind in Fig. 2 deutlicher zu erkennen. Zwar sind in der Zeichnung neun Ringe 20, in
gleichbleibendem Abstand 21 voneinander, vorgesehen, dies bedeutet jedoch nicht, daß
eine solche Anzahl immer erforderlich wäre; in manchen Fällen kan ein einzelner Ring
20 bereits genügen, wenn sich auch ergeben hat, daß in der Regel wenigstens zwei solcher
Ringe 20 vorgesehen werden sollten. Die günstigste Anzahl hängt von den jeweiligen
örtlichen Gegebenheiten wie Einzelfadenzahl, Einzelfadentiter, Material, Spinngeschwindigkeit,
usw. ab. Bei mehreren Ringen kann der gegenseitige Abstand gleich sein, er kann aber
auch beispielsweise in Fadenlaufrichtung zunehmen.
[0011] Wie in Fig. 2 angedeutet, sind die Durchmesser 23 der einzelnen Ringöffnungen 22
an die nach der Stelle ihrer Zusammenführung hin enger werdende Form der Fadenschar
angepaßt; auf jeden Fall soll der Durchmesser 23 der einzelnen Ringöffnung 22 möglichst
eng an die örtliche Abmessung der Fadenschar angepaßt und allenfalls nur soviel größer
sein, daß gerade Berührung verhindert wird.
[0012] Durch die Anordnung der Ringe wird die Luftführung in dem Spinnschaft 3 vergleichmäßigt.
Die Luft tritt in allen axial hintereinander liegenden Zonen radial in das Faserbündel
ein. Die ins Innere des Faserbündels gelangte, erwärmte Luft wird im Zentrum des Faserbündels
axial abgeführt und kann nicht radial expandieren und dadurch den Kontakt des Faserbündels
mit frischer Luft streckenweise behindern.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0013]
1 Spinndüse
2 Fadenschar
3 Spinnschacht
4 Anblaskasten
5 Zufuhrkanal
6 perforierte Teillänge, Spinnschachtteillänge
7 Geschoßboden
8 Tragarm
9 Führungsschlitten
10 Gleitbahn, Säule
11 Traverse
12 Gebäudewand
13 Gegengewicht
14 Flansch
15 Gegenflansch
16 Spinnkopf
17 siebförmiger Verteilereinsatz
18 Eintrittsteil
19 Verteilerkasten, Verteilerteil
20 Ring, Mittel
21 Abstand, Ringabstand
22 Ringöffnung
23 Durchmesser
1. Spinnanlage für Chemiefasern mit einem an die Spinndüse anschließenden, als Rohr
ausgebildeten Spinnschacht, der über eine Teillänge perforiert ist und einen Anblaskasten
durchdringt, dadurch gekennzeichnet, daß die perforierte Teillänge (6) des Spinnschachts
(3) mit Mitteln (20) ausgestattet ist, durch die die Anblasluft eine im wesentlichen
radial zur Spinnschachtachse gerichtete Geschwindigkeitskomponente erhält und die
Mittel (20) den freien Querschnitt des Spinnschachtabschnitts (6) am Ort ihrer jeweiligen
Anordnung bis auf einen zentrischen Fadendurchlaß (22) einengen.
2. Spinnanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den freien Querschnitt
einengenden Mittel Ringe sind, die von der Innenwand der perforierten Wand ausgehen
und deren freier Querschnitt einen Durchmesser (23) aufweist, der im wesentlichen
dem Durchmesser der örtlichen Einhüllenden der Fadenschar (2) entspricht.
3. Spinnanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den freien
Querschnitt der perforierten Teillänge (6) des Spinnschachts (3) einengenden Ringe
(20) eben und senkrecht zur Achse des Spinnschachts (3) angeordnet sind.
4. Spinnanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den freien
Querschnitt der perforierten Teillänge (6) des Spinnschachts (3) einengenden Ringe
(20) eine in die allgemeine Fadenlaufrichtung weisende Trichterform haben.
5. Spinnanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennnzeichnet, daß die
zur Fadenschar (2) weisenden Innenkanten der Ringe (20) abgerundet sind und vorzugsweise
einen Ringwulst bilden.
6. Spinnanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringwulst jeweils
von der entgegen der Fadenlaufrichtung weisenden Oberfläche der Ringe (20) ausgeht,
indem er mit ihr bündig liegt.
7. Spinnanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in der perforierten Teillänge (6) des Spinnschachts (3) einer oder mehr Ringe (20)
vorgesehen sind.
8. Spinnanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Länge des perforierten
Teilabschnitts (6) des Spinnschachts (3) mindestens zwei Ringe (20) vorgesehen sind.
9. Spinnanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser (23) der Ringöffnung (22) nur um ein geringes, das Anlaufen der Fäden
verhinderndes Maß größer ist als der Durchmesser der die Fadenschar (2) Einhüllenden
derart,daß die Ringöffnungen (22) in ihren jeweiligen Abmessungen dem Umfang der ggf.
von der Spinndüse (1) zur Aufwicklung hin konisch zusammenlaufenden Fadenschar (2)
am Ort des jeweiligen Ringes (20) angepaßt sind.