(19)
(11) EP 0 217 107 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.1987  Patentblatt  1987/15

(21) Anmeldenummer: 86111610.1

(22) Anmeldetag:  22.08.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62B 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.09.1985 DE 3531407

(71) Anmelder: Almassi, Mansour
D-5860 Iserlohn-Heide (DE)

(72) Erfinder:
  • Almassi, Mansour
    D-5860 Iserlohn-Heide (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Meinke, Dabringhaus und Partner 
Postfach 10 46 45
44046 Dortmund
44046 Dortmund (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kleidungstück zum wenigstens teilweisen Bedecken des menschlichen Körpers


    (57) Mit einem Kleidungsstück zum wenigstens teilweisen Be­decken des menschlichen Körpers, soll eine Lösung geschaf­fen werden, den unmittelbaren körperlichen Bereich einer Person einer Klimatisierung auszusetzen, wobei dies mit einfachen und wirtschaftlich zu betreibenden Mitteln erfol­gen soll.
    Dies wird dadurch erreicht, daß es zur Klimatisierung mit einer Fluideinlaßöffnung (4) und wenigstens einer Fluidaus­trittsöffnung (3) versehen ist, wobei wenigstens die Fluid­einlaßöffnung (4) mit einem Fördermittel, wie einem Geblä­se oder einer Pumpe, in Verbindung steht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Kleidungsstück zum we­nigstens teilweisen Bedecken des menschlichen Körpers.

    [0002] Es ist bekannt bei Decken oder Oberbekleidungsstücken zur Erwärmung des dieser Teile benutzenden Menschen in die ent­sprechenden Gewebe elektrische Heizeinrichtungen einzubrin­gen. Derartige Decken, Heizkissen oder beheizte Kleidungs­stücke sind in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. Nun gibt es eine Fülle von Situationen, in denen nicht eine Beheizung sondern im Gegenteil eine Kühlung ge­wünscht wird. Insbesondere in sehr heißen Ländern kann die auch noch nachts herrschende Wärme zu großen Problemen für die schlafsuchenden Personen führen. Auch gibt es Arbeits­plätze, die insbesondere ganz großen Wärmeentwicklungen ausgesetzt sind, beispielsweise Arbeitsplätze an Hochöfen od. dgl. Die Kühlung sowohl großer Schlafräume als auch die Kühlung von Werkshallen über etwaige Klimaeinrichtun­gen ist ausgesprochen aufwendig und energieintensiv, so daß sie häufig nicht eingesetzt wird.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, den unmittelbaren körperli­chen Bereich einer Person einer Klimatisierung auszuset­zen, wobei dies mit einfachen und wirtschaftlich zu betrei­benden Mitteln erfolgen soll.

    [0004] Diese Aufgabe wird bei einem Kleidungsstück gemäß der Er­findung dadurch gelöst, daß es zur Klimatisierung mit ei­ner Fluideinlaßöffnung, Verteilungskanälen und wenigstens einer Fluidaustrittsöffnung versehen ist, wobei wenigstens die Fluideinlaßöffnung mit einem Fördermittel, wie einem Gebläse oder einer Pumpe, in Verbindung steht.

    [0005] Durch die Klimatisierung des Kleidungsstücks mittels eines förderbaren Fluids wird eine sehr wirtschaftliche Gestal­tung erreicht. So kann nicht zuletzt auch Luft als Klimati­sierungsfluid eingesetzt werden, wie dies nachfolgend nä­her beansprucht ist. Neben Luft läßt sich aber auch Was­ser, Alkohol, Öle, Kälteflüssigkeit u. dgl. einsetzen.

    [0006] Grundsätzlich ist die Kühlung z.B. bei Kopfkissen durch Luft bekannt, wie dies der DE-A 30 32 307 zu entnehmen ist. Ein ähnliches Kissen ist auch aus der GB-A-1 420 221 bekannt. Eine Bettdeckenbelüftung zeigt die alte deutsche Patentschrift DE-C-340 131.

    [0007] Eine direkte Beaufschlagung des menschlichen Körpers, wie dies die Erfindung in Ausgestaltung vorsieht, ist aber dem Stand der Technik nicht zu entnehmen. Dabei reicht bereits die Belüftung textiler Schichten mit Luftaustritten auf der dem Benutzer zugewandten Seite in ausgesprochen klei­nen Mengen aus, um für eine angenehme Atmosphäre zu sor­ gen. Die Kühlung derartiger Textilien kann in geschlosse­nen Luftführungskanälen geschehen, wobei die Kühlluft bei­spielsweise im Kreislauf geführt ist oder aber in Kanälen, die auf der dem Benutzer zugewandten Seite mit feinsten Luftaustrittsöffnungen versehen sind und damit die gefor­derten Luftvolumina nach dort abzugeben in der Lage sind. Auch letzere Gestaltung ist Gegenstand der vorliegenden Er­findung.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung ist nach der Erfindung vorgese­hen, daß wenigstens die Lufteintrittsöffnung mit einem Kühllufterzeugungsgerät verbunden ist. Reicht in manchen Fällen bereits eine Luftbewegung mit der Temperatur der Um­gebung aus, kann es in vielen Fällen nützlich sein, diese Luft zu kühlen, was über ein Kühllufterzeugungsgerät gemäß der Erfindung geschient.

    [0009] Hierbei kann es sich um sehr kleine Kühlaggregate handeln, die z. B. batteriebetrieben sind, da die zu erzeugenden Luftmengen vergleichsweise gering sein können.

    [0010] Handelt es sich um kleine Kühlluftaggregate, so sieht die Erfindung vor, daß die Vorrichtung mit einer Trageinrich­tung für derartige Geräte versehen ist.

    [0011] Wie bereits oben erwähnt, kann es Arbeitsplätze geben, die sich in einer warmen Umgebung befinden, daß die Lei­ stungsfähigkeit der arbeitenden Menschen nachhaltig herab­gesetzt ist. Häufig stehen aber an Arbeitsplätzen Luftver­teilungssysteme, z.B. Pressluft, zur Verfügung, die in sehr dosierten, kleinen Mengen für die Beaufschlagung der Vorrichtung nach der Erfindung herangezogen werden kann. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß der Lufteinlaßstutzen als lösbare Kupplung zur Verbindung an individuellen und/­oder stationären zentralen Kühllufterzeungsanlagen ausge­rüstet ist.

    [0012] Natürlich kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Luft mit Umgebungstemperatur dem Benutzer zugeführt werden, ge­kühlte Luft oder auch erwärmte Luft. Im letzteren Falle sieht die Erfindung vor, daß das anschließbare Warmlufter­zeugungsgerät gasbeheizt ausgebildet ist. Ein derartiges Gerät läßt sich nämlich in sehr kleiner Bauweise ausführen und vom Benutzer mitführen.

    [0013] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei­spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in

    Fig. 1 eine klimatisierte Weste,

    Fig. 2 einen Schnitt durch eine Klimadecke nach der Er­findung sowie in

    Fig. 3 einen Overall mit einem Anschluß an eine statio­näre Kühlluftverteilungsanlage.



    [0014] Die in Fig. 1 als Weste dargestellte Vorrichtung 1 ist mit Luftverteilungskanälen 2 bzw. 2′ ausgerüstet, die im Gewe­be eingebettet sind.

    [0015] Die linke Darstellungsseite der Fig. 1 zeigt einen Luftver­teilungskanal 2 mit einer Mehrzahl zum Inneren der Weste 1 hinweisenden Luftaustrittsöffnungen 3. Der Luftverteilungs­kanal 2 ist mit einer Lufteinlaßöffnung 4 versehen, die mit einem Kühllufterzeugungsgerät 5 verbunden ist. Das Kühllufterzeugungsgerät 5 befindet sich an einem Gürtel 6, d.h. es ist tragbar ausgestaltet.

    [0016] In Fig. 1 ist dieses Kühllufterzeugungsgerät stark verein­facht wiedergegeben, es ist mit einem Kompressor, einem Ventilator, einem zusätzlichen Schaltelement und einer elektrischen Versorgungseinrichtung ausgerüstet. Über ei­nen Stellknopf 7 kann die umgesetzte Luftmenge und/oder de­ren Temperatur eingestellt werden.

    [0017] Die rechte Abbildungsseite der Fig. 1 zeigt einen anderen Verlauf der Luftverteilungskanäle 2′, hier soll parallel Vor- und Rücklauf für ein geschlossenes System angedeutet sein, d.h. Luftaustrittsöffnungen 3 sind dort nicht vorhan­den.

    [0018] Die Fig. 2 stellt den Schnitt durch ein textiles Gewebe dar. Unter einem Obergewebe 8 ist ein Luftverteilungskanal 2, 2′ angebracht, der mit einer Mehrzahl von Luftaustritts­öffnungen 3′ ausgerüstet ist, der Lufteintritt ist mit ei­nem Pfeil 9, der Luftaustritt mit einer Mehrzahl von Pfei­len 10 dargestellt. Auf der dem Benutzer zugewandten Seite ist ein weiteres textiles Gewebe 11 vorgesehen in einer derartigen Struktur, daß die Luft dort leicht hindurchtre­ten kann.

    [0019] Schließlich zeigt Fig. 3 eine stationäre Kühlluftvertei­lungsanlage, die lediglich durch ein Rohr 12 angedeutet ist. Über den Luftanschlußstutzen 4′ im Schulterbereich des Anzuges und eine flexible Leitung 13 ist die Vorrich­tung 1, 2′ mit diesem stationären Kühlluftverteilungs­system 12 verbunden. Die flexible Versorgungsleitung 13 soll dabei so geführt sein, daß ein vergleichsweise großer, allerdings beschränkter Bewegungsraum für den Be­nutzer zur Verfügung steht, was häufig an vielen Arbeits­plätzen zu keinerlei Problemen führt, da entweder eine sit­zende Tätigkeit ausgeübt wird oder aber nur ein beschränk­ter Bereich von Benutzern eines derartig klimatisierten An­zuges beschritten werden muß.

    [0020] Bei allen Ausführungsbeispielen läßt sich sowohl die Luft­menge regulieren als auch die Temperatur, was nicht näher dargestellt ist. Im Regelfalle benötigt die menschliche Haut nur einen ganz geringen und auch nur örtlichen Luft­zug, um zu einem insgesamt angenehmen Gefühl zu kommen, und ohne daß die Gefahr von Erkältungen od. dgl. besteht. Die Luftführungskanäle sind dabei so angelegt und ge­wickelt, daß sie eine möglichst weitestgehende Bewegungs­freiheit des Benutzers gewährleisten.

    [0021] Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So sieht die Erfindung neben dem Klimatisierungsfluid Luft auch andere Fluide vor, d.h. z.B. Wasser als Kühlmittel, Alkohol od. dgl., wobei in die­sen Fällen die entsprechenden Medien zweckmäßig in einem Kreislauf oder einem geschlossenen externen System geführt sind.


    Ansprüche

    1. Kleidungsstück zum wenigstens teilweisen Bedecken des menschlichen Körpers,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es zur Klimatisierung mit einer Fluideinlaßöffnung (4), Verteilungskanälen (2) und wenigstens einer Fluidaus­trittsöffnung (3) versehen ist, wobei wenigstens die Fluid­einlaßöffnung (4) mit einem Fördermittel, wie einem Geblä­se oder einer Pumpe, in Verbindung steht.
     
    2. Kleidungsstück nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als Klimatisierungsfluid Luft eingesetzt und das Klei­dungsstück auf der dem Benutzer zugewandten Innenseite (4) mit einer Vielzahl von Luftaustrittsöffnungen (3) versehen ist.
     
    3. Kleidungsstück nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß wenigstens die Lufteintrittsöffnung (4) mit einem Kühl­lufterzeugungsgerät (5) verbunden ist.
     
    4. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sie mit einer Trageinrichtung (6) für das Kühllufter­zeugungsgerät (5) versehen ist.
     
    5. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Lufteinlaßstutzen (4′) als lösbare Kupplung zur Verbindung an individuellen und/oder stationären zentralen Kühllufterzeugungsanlagen (12) ausgerüstet ist.
     
    6. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein anschließbares Warmlufterzeugungsgerät gasbeheizt ausgebildet ist.
     
    7. Kleidungsstück nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als Klimatisierungsfluid eine Flüssigkeit eingesetzt wird und die Ein- und Austrittsöffnung über ein Fördermit­tel und ein Heiz- bzw. Kühlaggregat zu einem geschlossenen System zusammengefaßt sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht