[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Kleidungsstück zum wenigstens teilweisen Bedecken
des menschlichen Körpers.
[0002] Es ist bekannt bei Decken oder Oberbekleidungsstücken zur Erwärmung des dieser Teile
benutzenden Menschen in die entsprechenden Gewebe elektrische Heizeinrichtungen einzubringen.
Derartige Decken, Heizkissen oder beheizte Kleidungsstücke sind in den unterschiedlichsten
Ausführungsformen bekannt. Nun gibt es eine Fülle von Situationen, in denen nicht
eine Beheizung sondern im Gegenteil eine Kühlung gewünscht wird. Insbesondere in
sehr heißen Ländern kann die auch noch nachts herrschende Wärme zu großen Problemen
für die schlafsuchenden Personen führen. Auch gibt es Arbeitsplätze, die insbesondere
ganz großen Wärmeentwicklungen ausgesetzt sind, beispielsweise Arbeitsplätze an Hochöfen
od. dgl. Die Kühlung sowohl großer Schlafräume als auch die Kühlung von Werkshallen
über etwaige Klimaeinrichtungen ist ausgesprochen aufwendig und energieintensiv,
so daß sie häufig nicht eingesetzt wird.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, den unmittelbaren körperlichen Bereich einer Person
einer Klimatisierung auszusetzen, wobei dies mit einfachen und wirtschaftlich zu
betreibenden Mitteln erfolgen soll.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Kleidungsstück gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß es zur Klimatisierung mit einer Fluideinlaßöffnung, Verteilungskanälen und wenigstens
einer Fluidaustrittsöffnung versehen ist, wobei wenigstens die Fluideinlaßöffnung
mit einem Fördermittel, wie einem Gebläse oder einer Pumpe, in Verbindung steht.
[0005] Durch die Klimatisierung des Kleidungsstücks mittels eines förderbaren Fluids wird
eine sehr wirtschaftliche Gestaltung erreicht. So kann nicht zuletzt auch Luft als
Klimatisierungsfluid eingesetzt werden, wie dies nachfolgend näher beansprucht ist.
Neben Luft läßt sich aber auch Wasser, Alkohol, Öle, Kälteflüssigkeit u. dgl. einsetzen.
[0006] Grundsätzlich ist die Kühlung z.B. bei Kopfkissen durch Luft bekannt, wie dies der
DE-A 30 32 307 zu entnehmen ist. Ein ähnliches Kissen ist auch aus der GB-A-1 420
221 bekannt. Eine Bettdeckenbelüftung zeigt die alte deutsche Patentschrift DE-C-340
131.
[0007] Eine direkte Beaufschlagung des menschlichen Körpers, wie dies die Erfindung in Ausgestaltung
vorsieht, ist aber dem Stand der Technik nicht zu entnehmen. Dabei reicht bereits
die Belüftung textiler Schichten mit Luftaustritten auf der dem Benutzer zugewandten
Seite in ausgesprochen kleinen Mengen aus, um für eine angenehme Atmosphäre zu sor
gen. Die Kühlung derartiger Textilien kann in geschlossenen Luftführungskanälen geschehen,
wobei die Kühlluft beispielsweise im Kreislauf geführt ist oder aber in Kanälen,
die auf der dem Benutzer zugewandten Seite mit feinsten Luftaustrittsöffnungen versehen
sind und damit die geforderten Luftvolumina nach dort abzugeben in der Lage sind.
Auch letzere Gestaltung ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0008] In weiterer Ausgestaltung ist nach der Erfindung vorgesehen, daß wenigstens die
Lufteintrittsöffnung mit einem Kühllufterzeugungsgerät verbunden ist. Reicht in manchen
Fällen bereits eine Luftbewegung mit der Temperatur der Umgebung aus, kann es in
vielen Fällen nützlich sein, diese Luft zu kühlen, was über ein Kühllufterzeugungsgerät
gemäß der Erfindung geschient.
[0009] Hierbei kann es sich um sehr kleine Kühlaggregate handeln, die z. B. batteriebetrieben
sind, da die zu erzeugenden Luftmengen vergleichsweise gering sein können.
[0010] Handelt es sich um kleine Kühlluftaggregate, so sieht die Erfindung vor, daß die
Vorrichtung mit einer Trageinrichtung für derartige Geräte versehen ist.
[0011] Wie bereits oben erwähnt, kann es Arbeitsplätze geben, die sich in einer warmen Umgebung
befinden, daß die Lei stungsfähigkeit der arbeitenden Menschen nachhaltig herabgesetzt
ist. Häufig stehen aber an Arbeitsplätzen Luftverteilungssysteme, z.B. Pressluft,
zur Verfügung, die in sehr dosierten, kleinen Mengen für die Beaufschlagung der Vorrichtung
nach der Erfindung herangezogen werden kann. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß der
Lufteinlaßstutzen als lösbare Kupplung zur Verbindung an individuellen und/oder stationären
zentralen Kühllufterzeungsanlagen ausgerüstet ist.
[0012] Natürlich kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Luft mit Umgebungstemperatur
dem Benutzer zugeführt werden, gekühlte Luft oder auch erwärmte Luft. Im letzteren
Falle sieht die Erfindung vor, daß das anschließbare Warmlufterzeugungsgerät gasbeheizt
ausgebildet ist. Ein derartiges Gerät läßt sich nämlich in sehr kleiner Bauweise ausführen
und vom Benutzer mitführen.
[0013] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 eine klimatisierte Weste,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Klimadecke nach der Erfindung sowie in
Fig. 3 einen Overall mit einem Anschluß an eine stationäre Kühlluftverteilungsanlage.
[0014] Die in Fig. 1 als Weste dargestellte Vorrichtung 1 ist mit Luftverteilungskanälen
2 bzw. 2′ ausgerüstet, die im Gewebe eingebettet sind.
[0015] Die linke Darstellungsseite der Fig. 1 zeigt einen Luftverteilungskanal 2 mit einer
Mehrzahl zum Inneren der Weste 1 hinweisenden Luftaustrittsöffnungen 3. Der Luftverteilungskanal
2 ist mit einer Lufteinlaßöffnung 4 versehen, die mit einem Kühllufterzeugungsgerät
5 verbunden ist. Das Kühllufterzeugungsgerät 5 befindet sich an einem Gürtel 6, d.h.
es ist tragbar ausgestaltet.
[0016] In Fig. 1 ist dieses Kühllufterzeugungsgerät stark vereinfacht wiedergegeben, es
ist mit einem Kompressor, einem Ventilator, einem zusätzlichen Schaltelement und einer
elektrischen Versorgungseinrichtung ausgerüstet. Über einen Stellknopf 7 kann die
umgesetzte Luftmenge und/oder deren Temperatur eingestellt werden.
[0017] Die rechte Abbildungsseite der Fig. 1 zeigt einen anderen Verlauf der Luftverteilungskanäle
2′, hier soll parallel Vor- und Rücklauf für ein geschlossenes System angedeutet sein,
d.h. Luftaustrittsöffnungen 3 sind dort nicht vorhanden.
[0018] Die Fig. 2 stellt den Schnitt durch ein textiles Gewebe dar. Unter einem Obergewebe
8 ist ein Luftverteilungskanal 2, 2′ angebracht, der mit einer Mehrzahl von Luftaustrittsöffnungen
3′ ausgerüstet ist, der Lufteintritt ist mit einem Pfeil 9, der Luftaustritt mit
einer Mehrzahl von Pfeilen 10 dargestellt. Auf der dem Benutzer zugewandten Seite
ist ein weiteres textiles Gewebe 11 vorgesehen in einer derartigen Struktur, daß die
Luft dort leicht hindurchtreten kann.
[0019] Schließlich zeigt Fig. 3 eine stationäre Kühlluftverteilungsanlage, die lediglich
durch ein Rohr 12 angedeutet ist. Über den Luftanschlußstutzen 4′ im Schulterbereich
des Anzuges und eine flexible Leitung 13 ist die Vorrichtung 1, 2′ mit diesem stationären
Kühlluftverteilungssystem 12 verbunden. Die flexible Versorgungsleitung 13 soll dabei
so geführt sein, daß ein vergleichsweise großer, allerdings beschränkter Bewegungsraum
für den Benutzer zur Verfügung steht, was häufig an vielen Arbeitsplätzen zu keinerlei
Problemen führt, da entweder eine sitzende Tätigkeit ausgeübt wird oder aber nur
ein beschränkter Bereich von Benutzern eines derartig klimatisierten Anzuges beschritten
werden muß.
[0020] Bei allen Ausführungsbeispielen läßt sich sowohl die Luftmenge regulieren als auch
die Temperatur, was nicht näher dargestellt ist. Im Regelfalle benötigt die menschliche
Haut nur einen ganz geringen und auch nur örtlichen Luftzug, um zu einem insgesamt
angenehmen Gefühl zu kommen, und ohne daß die Gefahr von Erkältungen od. dgl. besteht.
Die Luftführungskanäle sind dabei so angelegt und gewickelt, daß sie eine möglichst
weitestgehende Bewegungsfreiheit des Benutzers gewährleisten.
[0021] Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So sieht die Erfindung neben
dem Klimatisierungsfluid Luft auch andere Fluide vor, d.h. z.B. Wasser als Kühlmittel,
Alkohol od. dgl., wobei in diesen Fällen die entsprechenden Medien zweckmäßig in
einem Kreislauf oder einem geschlossenen externen System geführt sind.
1. Kleidungsstück zum wenigstens teilweisen Bedecken des menschlichen Körpers,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zur Klimatisierung mit einer Fluideinlaßöffnung (4), Verteilungskanälen (2)
und wenigstens einer Fluidaustrittsöffnung (3) versehen ist, wobei wenigstens die
Fluideinlaßöffnung (4) mit einem Fördermittel, wie einem Gebläse oder einer Pumpe,
in Verbindung steht.
2. Kleidungsstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Klimatisierungsfluid Luft eingesetzt und das Kleidungsstück auf der dem Benutzer
zugewandten Innenseite (4) mit einer Vielzahl von Luftaustrittsöffnungen (3) versehen
ist.
3. Kleidungsstück nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens die Lufteintrittsöffnung (4) mit einem Kühllufterzeugungsgerät (5)
verbunden ist.
4. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einer Trageinrichtung (6) für das Kühllufterzeugungsgerät (5) versehen
ist.
5. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lufteinlaßstutzen (4′) als lösbare Kupplung zur Verbindung an individuellen
und/oder stationären zentralen Kühllufterzeugungsanlagen (12) ausgerüstet ist.
6. Kleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein anschließbares Warmlufterzeugungsgerät gasbeheizt ausgebildet ist.
7. Kleidungsstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Klimatisierungsfluid eine Flüssigkeit eingesetzt wird und die Ein- und Austrittsöffnung
über ein Fördermittel und ein Heiz- bzw. Kühlaggregat zu einem geschlossenen System
zusammengefaßt sind.