[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehrohrkühler zum indirekten Kühlen von staubförmigem
bis körnigem Gut mit einer umlaufenden Trommel.
[0002] Der Drehrohrkühler soll u.a. für die Kühlung von Petrolkoksen geeignet sein. Vor
der Weiterverarbeitung wird der bei der Verkokung von Destillationsrückständen gewonnene
Rohkoks kalziniert, d.h. unter Sauerstoffausschluß auf bis zu 1.400° C erhitzt, wobei
der Anteil an flüchtigen Bestandteilen reduziert wird und Petrolkoks entsteht.
[0003] Der aus dem Kalzinierverfahren kommende Petrolkoks muß anschließend so weit herabgekühlt
werden, daß eine Förderung und Bunkerung desselben möglich ist, d.h. die Petrolkokstemperatur
nach der Kühlung soll zwischen 150° und 100° C liegen.
[0004] Für die Kühlung von Petrolkoks werden daher Kühler verwendet. Es handelt sich um
Trommeln, die in einem Wasserbad rotieren. Der Rotor ist außerhalb des Wasserbades
gelagert und für den Antrieb ist ein Elektromotor mit Getriebe vorgesehen. Das Wasser
für die Kühlung im Wasserbadbehälter wird über Luftkühler zurückgekühlt und über Umlaufpumpen
wieder in den Drehkühler gebracht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drehrohrkühler zum indirekten Kühlen von staubförmigem
bis kömigem Gut, beispielsweise Petrolkoks, zu schaffen, bei dem die anfallende Abwärme
nutzbar gemacht werden kann, d.h. das erhitzte Kühlmedium abgeführt und beispielsweise
zur Dampferzeugung verwertet werden kann.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht in der Weise, daß der Trommelmantel des Drehrohrkühlers
aus einem Rohrsystem gebildet ist, durch das ein flüssiges Kühlmedium geleitet wird.
Als Kühlmedium können z B. Wasser oder Öle eingesetzt werden. Nach der Erfindung ist
dem Drehrohrkühler ein System zur Ausnutzung des aufgeheizten Kühlmediums nachgeschaltet.
[0007] Der Trommelmantel des Drehrohrkühlers ist entweder aus in Längsrichtung des Drehrohrkühlers
mäandrisch verlaufender Rohre oder aus spiraligen Rohren gebildet. Die Mäander bzw.
Spiralen sind untereinander verschweißt und bilden einen Mantel in Rohr-Rohr-Konstruktion.
Die Zu-und Ableitung des Kühlmediums in die Kühlrohre erfolgt über Drehgelenke.
[0008] Das zu kühlende staubförmige bis feinkörnige Gut wird über eine Schurre zentrisch
in den Drehrohrkühler aufgegeben und am entgegengesetzten Ende über eine ebenfalls
zentrisch angeordnete Austragsschurre abgezogen.
[0009] Sofern der Drehrohrkühler für stark - schleißendes Gut, wie z.B. Petrolkoks verwendet
werden soll, können die gefährdeten Bereiche, wie Schurren und der Innenmantel des
Drehrohrkühlers, mit einer Beschichtung versehen sein, die Schutz gegen abrasiven
Verschleiß bietet.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform für die Kühlung von Petrolkoks sieht vor, daß der
erste Teil des Drehrohrkühlers als Verdampfungsteil ein in Längsrichtung des Kühlers
verlaufendes mäandrisches Rohr aufweist. Das Kühlmedium tritt an der Aufgabeseite
des Drehrohrkühlers über ein Drehgelenk ein und ebenfalls aufgabeseitig wieder aus.
Der erste Teil des Kühlers wird also im Gleich-und Gegenstrom betrieben.
[0011] Der zweite Teil des Trommelmantels ist als Spiralrohr ausgebildet. Hier tritt das
Kühlmedium an der Austragsseite des Drehrohrkühlers ein, strömt im Gegenstrom zum
zu kühlenden Gut durch die Rohrspirale und verläßt die Spirale über ein in Längsrichtung
des Drehrohrkühlers mittig verlaufendes Rohr am Drehrohrkühlerende.
[0012] Die aufgeheizten Kühlmedien aus den beiden getrennten Rohrsystemen werden anschließend
einer Abwärmeausnutzungseinrichtung zugeführt.
[0013] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die - schematischen Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Drehrohrkühlers näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. I einen Längsschnitt eines Drehrohrkühlers und
Fig. 2 einen Querschnitt gem. der Linie A-A von Fig. I.
[0015] Der Längsschnitt der einzigen Patentfigur stellt einen Drehrohrkühler dar, der aus
zwei getrennten Kühlsystemen besteht. Der Trommelmantel des Drehrohrkühlers besteht
im ersten Teil aus mänadrisch verlaufenden Rohren I. Die Mäander sind untereinander
verschweißt. Über ein Drehgelenk 2 und ein Doppelmantelrohr 3 wird das Kühlmedium
in Pfeilrichtung in das Mäanderrohr I eingeführt.
[0016] Der erste Teil des Drehrohrkühlers ist als Verdampfungsteil ausgeführt und wird im
Gleich-und Gegenstrom betrieben. Das aufgeheizte Kühlmedium, beispielsweise Wasser,
verläßt die mäandrischen Rohre über das Doppelmantelrohr 3 und das Drehgelenk 2 in
Pfeilrichtung an der Aufgabeseite des Drehrohrkühlers.
[0017] Der zweite Teil des Drehrohrkühlers wird von einem Trommelmantel gebildet, der aus
Spiralrohren 4 hergestellt ist. Die Windungen der spiraligen Rohre sind untereinander
verschweißt. Das Kühlmedium tritt über ein Drehgelenk 5 und ein Doppelmantelrohr 6
in das Spiralrohr 4 in Pfeilrichtung ein und das aufgeheizte Medium verläßt über das
in der Mitte der Trommel in Trommellängsrichtung verlaufende Rohr 6 sowie das Drehgelenk
5 in Pfeilrichtung den Drehrohrkühler und gelangt in eine (nicht dargestellte) Anlage
zur Abwärmeausnutzung.
[0018] Der aus Rohren 1 und 4 gebildete Trommelmantel des Drehrohrkühlers nimmt im Innern
das zu kühlende Material auf. Sofern es sich dabei um stark schleißendes Gut wie beispielsweise
Petrolkoks handelt, werden die Kühlrohre hinsichtlich ihrer Wandstärke entsprechend
dickwandig dimensioniert. Andererseits ist es auch möglich, die Innenwandung der Trommel,
die aus den Kühlrohren 1 und 4 gebildet ist, mit einer Beschichtung, z.B. im SchweiBplattierungsverfahren,
zu versehen.
[0019] Während beim Kühlen von Petrolkoks wegen dassen guter Rieselfähigkeit keine Gefahr
besteht, daß sich das zu kühlende Material in die Furchen der Mäander bzw. Spirale
setzt, könnte dies bei zu Anbackungen neigendem Material der Fall sein. Dies ist jedoch
nicht problematisch, denn das sich in einem derartigen Fall in die Furchen setzende
Material stellt andererseits einen VerschleiBschutz für die Rohre dar. Im übrigen
ist es, wenn die Anbackungen die gesamte Trommelinnenfläche bedecken sollten, durchaus
bekannt, umlaufende Schaber oder dergleichen zur Beseitigung von Anbackungen zu verwenden.
[0020] Die beiden Stimseiten des Drehrohrkühlers werden ebenfalls zum größten Teil von den
Rohren 1 und 4 gebildet. Zum anderen Teil bestehen sie aus Mantelblechen. Die Stirnwände
7 und 8 sind ringförmig mit zentralen Öffnungen für die Aufgabe bzw. den Austrag des
Kühlgutes versehen. Mit 9 ist die Aufgabeschurre und mit 10 die Austragsschurre des
Drehrohrkühlers bezeichnet.
[0021] Zur Verbesserung der Materialförderung innerhalb des Drehrohrkühlers weist dieser
eine geringe Neigung zum Austragsende hin auf. Sie liegt beispielsweise bei 2°.
[0022] Der Antrieb des Drehrohrkühlers zur Drehung der Trommel um die Mittelachsrichtung
erfolgt in bekannter Weise z.B. über einen Elektromotor, der ein Ritzel antreibt,
das wiederum in ein auf dem Trommelau8enmantel montiertes Umfangszahnrad eingreift.
[0023] Bei einer (nicht dargestellten) Ausführungsform des Drehrohrkühlers mit einem Trommelmantel
in Gestalt lediglich in Längsrichtung des Kühlers mäandrisch verlaufender Rohre oder
bei einem Kühler, dessen Trommelmantel in ganzer Länge aus Spiralrohren gebildet ist,
gilt die Beschreibung zum Drehrohrkühler mit aus mäandrischen und spiraligen Rohren
kombiniertem Trommelmantel sinngemäß.
[0024] Bei der entsprechenden Ausführung mit Mäander kann mit einem Drehgelenk für die Kühlmittelzufuhr
und Ableitung des aufgeheizten Kühlmittels gearbeitet werden, wobei dieses Drehgelenk
sich entweder auf der Materialaufgabe-oder der Materialabzugsseite befinden kann.
Selbstverständlich können stattdessen auch an beiden Enden des Drehrohrkühlers Drehgelenke
angeordnet sein. In einem derartigen Fall dient ein Gelenk der Zuleitung des Kühlmediums
und das an der Gegenseite des Kühlers befindliche andere Drehgelenk der Ableitung
des aufgeheizten Mediums.
[0025] Ähnlich verhält es sich bei der Ausführungsform des Trommelmantels, der in ganzer
Länge als Rohrspirale ausgeführt ist. Hier sind an beiden Enden Drehgelenke für das
Kühlmedium bzw. das aufgeheizte Kühlmedium erforderlich, wenn man zur Rückleitung
des aufgeheizten Kühlmediums auf ein in Längsrichtung des Kühlers mittig innerhalb
des Trommelmantels angeordnetes Rohr verzichten will. Ein Drehrohrkühler, bestehend
aus einem spiraligen Kühlmittelrohr als Trommelmantel, läßt sich entweder im Gegen-oder
im Gleichstrom betreiben.
I. Drehrohrkühler zum indirekten Kühlen von staubförmigem bis kömigem Gut mit einer
umlaufenden Trommel,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelmantel des Drehrohrkühlers aus einem Rohrsystem (1, 4) gebildet ist,
durch das ein flüssiges Kühlmedium geleitet wird.
2. Drehrohrkühler nach Anspruch I,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohrsystem aus in Längsrichtung des Drehrohrkühlers mäandrisch verlaufender
Rohr (I) besteht, wobei die Mäander untereinander verschweißt sind.
3. Drehrohrkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelmantel aus spiraligen Rohren (4) gebildet ist und die Spiralen untereinander
verschweißt sind.
4. Drehrohrkühter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelmantel des Drehrohrkühlers aus zwei getrennten Rohrsystemen besteht,
nämlich einem ersten mäandrisch verlaufenden Rohrsystem (I) und einem den zweiten
Teil des Trommelmantels bildenden spiraligen Rohrsystem (4).
5. Drehrohrkühler nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuleitung des Kühlmediums und die Ableitung des aufgeheizten Kühlmediums über
Drehgelenke (2, 5) erfolgt.
6. Drehrohrkühler nach den Ansprüchen I bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Drehrohrkühler ein System zur Ausnutzung des im Drehrohrkühler aufgeheizten
Kühlmediums nachgschaltet ist