[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gleiskörper mit Schienen und quer zu den Schienen
angeordneten und mit diesen verbundenen Schwellen, wobei die Schwellen mit ihren randseitigen
Abschnitten, eventuell unter Zwischenschaltung schalldämmender Unterlagen auf einem
starren, vorzugsweise aus Beton oder Stahl gefertigten Unterbau aufliegen und zur
Minderung der Schallemission zusätzlich die zwischen den Schienen befindlichen Abschnitte
der Schwellen mit massiven, vorzugsweise aus Beton oder Stahlbeton gefertigten Belastungskörpern
verbunden sind.
[0002] Aus der DE-OS 33 15 697 ist es bekannt, einen Gleiskörper der gegenständlichen Art
hinsichtlich seiner Körperschallemission vorzugsweise im Frequenzbereich von 1o bis
25 Hz dadurch zu verbessern, daß mit den Schwellen dieses Gleiskörpers große Massen
aufweisende Belastungskörper verbunden werden. Diese Belastungskörper bestehen aus
Beton oder aus Stahlhohlprofilen, die mit Beton ausgegossen sind. Diese Belastungskörper
sind quaderförmig gestaltet und korrespondierend zum Querschnitt der Schwellen ausgebildet
und sie liegen entweder auf den Schwellen unmittelbar auf oder sind an der Unterseite
der Schwellen befestigt. Unabhängig davon, ob diese Belastungskörper auf den Schwellen
aufliegen oder an deren Unterseite vorgesehen sind, in beiden Fällen sind Armaturen
zur Befestigung dieser Belastungskörper notwendig.
[0003] Von diesem Stand der Technik geht die Erfindung aus und sie zielt darauf ab, diese
bekannte Konstruktion dahingehend zu verbessern, daß zur Anordnung dieser Belastungskörper
auf solche Armaturen verzichtet werden kann.
[0004] Ferner zielt die Erfindung darauf ab, diese Belastungskörper so auszubilden, daß
der zur Verfügung stehende Raum am Gleiskörper optimal ausgenützt werden kann, da
für eine entsprechende Minderung der Schallemission große Baumassen erforderlich sind.
[0005] Diese Aufgaben löst die Erfindung nun dadurch, daß die Belastungskörper im Querschnitt
eine etwa T-förmige Gestalt aufweisen und die horizontalen, beidseitig auskragenden
Abschnitte des Belastungskörpers auf einander benachbarten Schwellen des Gleiskörpers
aufliegen.
[0006] Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigen: Fig.
1 einen Querschnitt durch einen Gleiskörper; Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 einen
Längsschnitt.
[0007] Der Gleiskörper besitzt paarweise und mit Abstand voneinander angeordnete Schienen
1, welche über geeignete Befestigungsarmaturen 2 mit den querliegenden Schwellen 3
fest verbunden sind. Diese Schwellen 3 sind in gleichmäßigen Abständen entlang der
Schienen 1 vorgesehen (Fig. 2 und Fig. 3). Diese Schwellen 3 sind zweckmäßigerweise
aus Beton gefertigt oder aus Stahlhohlprofilen, die mit Beton gefüllt sind. Andere
Materialien für die Fertigung der Schwellen sind möglich, doch geht es jeweils darum,
möglichst große Massen zur Verfügung zu haben.
[0008] Die randseitigen Abschnitte dieser Schwellen 3 liegen in Aussparungen 4 eines im
Querschnitt im wesentlichen U-förmigen Betonkörpers 5, der beispielsweise durch ein
Brückentragwerk gebildet sein kann. An Stelle eines solchen aus Beton gefertigten
Baukörpers 5 kann auch eine Stahlkonstruktion vorhanden sein, die trogartige Stützkörper
aufweist, in welchen die seitlich auskragenden randseitigen Abschnitte der Schwellen
eingebettet sind. In den erwähnten Aussparungen 4 des Betonkörpers 5 liegen die randseitigen
Abschnitte der Schwellen 3 auf schallmindernden, vorzugsweise elastischen Auflagen
6 auf.
[0009] Die Belastungskörper 7 sind zwischen den Schienen 1 auf den Schwellen 3 angeordnet.
Sie sind aus massivem Beton gefertigt und besitzen einen im wesentlichen T-förmigen
Querschnitt (Fig. 3). Die horizontalen, beidseitig auskragenden Abschnitte 7' der
Belastungskörper 7 liegen dabei auf den Oberseiten der einander benachbarten Schwellen
3 auf und auch hier sind jeweils zwischen der Schwelle 3 und den erwähnten Abschnitten
7' des Belastungskörpers 7 elastische Zwischenlagen 8 angeordnet.
[0010] Um den zwischen den Schwellen vorhandenen Raum möglichst optimal zu nutzen, ist der
sich von den beidseitig auskragenden Abschnitten 7' des Belastungskörpers 7 nach
unten erstreckende Teil korrespondierend zu den von einander benachbarten Schwellen
3 ausgesparten Zwischenraum ausgebildet. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel besitzen
die Schwellen einen trapezförmigen Querschnitt (Fig. 3), und aus diesem Grund ist
auch der den Schwellen unmittelbar benachbarte Teil des Belastungskörpers 7 von einer
schrägstehenden Fläche begrenzt.
[0011] Grundsätzlich ist es möglich, daß der Belastungskörper 7 mindestens einen über seine
Länge durchlaufenden, vorzugsweise beidseitig offenen Hohlraum aufweist. Ein solcher
Hohlraum ist in der Fig. 3 durch die strichlierte Linie 9 angedeutet. In diesen Hohlraum
können Materialien eingefüllt werden die ein höheres spezifisches Gewicht als der
Beton aufweisen, um auf diese Weise die vorhandene Masse zu vergrößern. Dieser Hohlraum
kann beliebigen Querschnitt besitzen und an Stelle eines einzigen Hohlraumes pro
Belastungskörper können auch mehrere Hohlräume vorgesehen sein. Die Anordnung von
Hohlräumen in den Belastungskörpern haben prinzipiell den Sinn, die Masse des Belastungskörpers
und damit die Eigenfrequenz des Systems gezielt variieren zu können. In der Praxis
wird dies jedoch vorzugsweise dadurch erreicht, daß die Dichte des zur Herstellung
des Belastungskörpers verwendeten Materials variiert wird. Als mögliche Füllstoffe
für Beton bieten sich hier z. B. Schwerspat oder Eisenschrott an.
[0012] Wie vorstehend erläutert, sind zwischen den Belastungskörpern 7 und den Schwellen
3 elastische Zwischenlagen oder Zwischenschichten 8 angeordnet. Es ergibt sich bei
dieser Oberbauart die Möglichkeit, durch eine gezielte Wahl der Elastizität dieser
Zwischenschichten die Eigenfrequenz der Belastungskörper 7 im Verhältnis zu der Eigenfrequenz
des gesamten Oberbaus auf den elastischen Schichten unter den Schwellen 3 so einzustellen,
daß zu bestimmende kritische Frequenzbereiche besonders gut gedämmt werden. Es kann
also auf diese Weise ein Zwei-Massen-Schwinger-System aufgebaut werden. Es besteht
auch die Möglichkeit verschiedene Belastungskörper mit verschieden elastischen Zwischenschichten
auszurüsten, damit sich keine definierte Resonanzfrequenz mit der damit zusammenhängenden
Verschlechterung der Dämmeigenschaften durch Resonanzüberhöhungen in diesem Frequenzbereich
ergibt.
[0013] Bei der Fertigung dieser Belastungskörper können an der Oberseite Haken miteingegossen
werden, an welche bei der Verlegung Hubeinrichtungen angreifen können. Die Belastungskörper
7 können zur Gänze aus Beton gefertigt sein. Es ist auch möglich, ein Stahlprofil
mit dem beanspruchten Querschnitt zu fertigen und dieses Stahlhohlprofil mit Beton
auszugießen. Auch Armierungseinlagen können im Betonkörper angeordnet werden.
[0014] Ein wichtiger Vorzug des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß der beschriebene
Oberbau auf einer Strecke mit uneinheitlichen Schallschutzanforderungen durchgehend
eingebaut werden kann, ohne daß in der Planungs- und Bauphase bereits Rücksicht auf
diese Schallschutzanforderungen genommen werden muß. Nach Einbau des Gleises kann
in Fahrversuchen durch Schwingungsmessungen festgestellt werden, auf welchen Streckenlängen
und an welchen Stellen zusätzlich Belastungskörper erforderlich sind. Diese Vorgangsweise
kann zu ganz erheblichen Einsparungen führen, weil der Schallschutz nicht vorsorglich
überdimensioniert werden muß, sondern erst nachträglich nur an den erforderlichen
Stellen ausgeführt werden kann.
[0015] Durch das Auflegen der Belastungskörper auf die Schwelle ergibt sich zwischen den
Schienen eine annähernd ebene Fläche, die als Fluchtweg genutzt werden kann. Die geplante
Oberbauform erfüllt daher die notwendigen Sicherheitsforderungen im besonders hohem
Maß. Es ist auch denkbar, den Raum außerhalb der Schienen mit Beton-Fertigteilen zu
füllen, so daß sich im Tunnel eine ebene Fahrbahn ergibt, sie sogar von Straßenfahrzeugen
benutzt werden kann.
[0016] Dank dieses erfindungsgemäßen Vorschlages sind die einleitend dargelegten, dieser
Erfindung zugrundeliegenden Aufgaben in optimaler Weise lösbar. Der Belastungskörper
ist so ausgebildet, daß seine Oberkante bzw. Oberfläche 7" in der Höhe der Oberkante
der Schienen 1 liegt.
1. Gleiskörper mit Schienen und quer zu den Schienen angeordneten und mit diesen verbundenen
Schwellen, wobei die Schwellen mit ihren randseitigen Abschnitten, eventuell unter
Zwischenschaltung schalldämmender Unterlagen auf einem starren, vorzugsweise aus
Beton oder Stahl gefertigten Unterbau aufliegen und zur Minderung der Schallemission
zusätzlich die zwischen den Schienen befindlichen Abschnitte der Schwellen mit massiven,
vorzugsweise aus Beton oder Stahlbeton gefertigten Belastungskörpern verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Belastungskörper (7) im Querschnitt eine etwa T-förmige
Gestalt aufweisen und die horizontalen, beidseitig auskragenden Abschnitte (7') des
Belastungskörpers (7) auf einander benachbarten Schwellen (3) des Gleiskörpers aufliegen.
2. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beidseitig auskragenden
Abschnitte (7') des Belastungskörpers (7) auf einander benachbarten Schwellen (3)
des Gleiskörpers unter Zwischenschaltung von elastischen Einlagen (6) aufliegen.
3. Gleiskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der sich von den beidseitig
auskragenden Abschnitten (7') des Belastungskörpers (7) nach unten erstreckende Teil
desselben korrespondierend zu dem von einander benachbarten Schwellen (3) ausgesparten
Zwischenraum ausgebildet ist.
4. Gleiskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Belastungskörper (7) mindestens einen über seine Länge durchlaufenden, vorzugsweise
beidseitig offenen Hohlraum aufweist.
5. Gleiskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Belastungskörper (7) bildende Betonmasse zur Anpassung an das Schwingungsverhalten
des Gleiskörpers mit schwergewichtigen Zuschlagstoffen, wie Eisenschrott oder Schwerspat
durchsetzt ist.