[0001] Die Erfindung betrifft eine Sprühvorrichtung gemäss dem Oberbegriff von Anspruch
l. Derartige Vorrichtungen sind bereits seit längerer Zeit bekannt und gebräuchlich.
Sie werden heute oft an an Einwegbehältern aus Kunststoff angebracht und nach dem
Aufbrauchen des Behälterinhalts zusammen mit dem Behälter weggeworfen.
[0002] Die besten Feinzerstüber wären an sich die Doppelkolben-Aerosolpumpen mit einem
federbelasteten Ventil, das die Flüssigkeit erst dann abgibt, wenn der Ueberdruck
etwa 5 bar übersteigt. Bei grössren Abgabemengen über 0,2 ml je Hub ist das Aerosol
jedoch merklich gröber, weil der erforderliche Druck die Handbetätigung sonst erschweren
würde.
[0003] Schon bei den einfacheren Einkolben-Pumpen ist eine tropfenfreie Abgabe nicht gewährleistet
und die Feinheit des Aerosols ist weitgehend vom Betätigungsdruck abhängig. Da der
Pumpenhebel mit einer Kraftübersetzung versehen ist, können Mengen bis zu l ml je
Hub abgegeben werden.
[0004] Kolbenpumpen sind relativ aufwendig, da sie aus mehreren beweglichen Teilen gefertigt
werden müssen. Wesentlich einfacher im Aufbau können daher die Zerstäuber sein, bei
denen der Druck durch Zusammenpressen des Behälters aufgebracht wird.
[0005] Ein Problem bei den letztgenannten Vorrichtungen besteht darin, dass es schwierig
ist, eine gleichmässige Feinzerstäubung zu erzielen, da der durchschnittliche Ueberdruck
im Behälter bei der Handbetätigung weniger als 0,3 bar beträgt. Dies liegt daran,
dass auch Luft aus dem Behälter ausströmen muss, um die Flüssigkeit überhaupt zerstäuben
zu können. Wiel die Luft sehr schnell entweicht, ist der Ueberdruck ausserdem unregelmässig
und nur von kurzer Dauer, so dass eine begrenzte Flüssigkeitsmenge in der Regel nur
grob zerstäubt wird. Bei bekannten Vorrichtungen wird versucht, die Zerstäubung dadurch
zu verbessern, dass Flüssigkeit und Luft in einer Mischkammer bei turbulenter Strömung
gemischt werden, bevor sie durch die gemeinsame Gemischdüse austreten. So zeigt beispielsweise
die DE-B-l 059 363 einen Zerstäuberkopf für Kunststoff-Flaschen, bei dem ein als
Flüssigkeitsdüse dienender Rohransatz in eine Mischkammer hineinragt. Die Luft tritt
durch Bohrungen in die Mischkammer und das Flüssigkeits-/Luftgemisch verlässt die
Mischkammer durch eine gleichachsig mit dem Rohransatz angeordnete Sprühdüse.
[0006] Eine ähnliche Vorrichtung, bei der die Flüssigkeitsdüse und die Gemischdüse zusammenwirken
und ein Verschlusselement bilden, ist aus der DE-A-28 07 204 bekannt geworden. Hier
werden die Düsen erst freigegeben, wenn der Innendruck einen bestimmten Wert erreicht
hat. Die Durchmischung erfolgt jedoch ebenfalls bei turbulenter Strömung. Gerade
diese angestrebte Turbulenz verschlechtert bei dem ohnehin schwachen Ueberdruck jedoch
die Leistung, weil der dadurch bedingte Impulsverlust relativ gross ist.
[0007] Zweck der Erfinding ist es, eine Sprühvorrichtung ohne bewegliche Teile zu schaffen,
die mit den niedrigen und unregelmässigen Ueberdrücken der zusammendrückbaren Kunststoffflasche
die Leistungsmerkmale der oben genannten Pumpen-Zerstäuber aufweist. Bei den kleineren
Abgabemengen soll sie tropfenfrei arbeiten und ein Aerosol erzeugen, das in Feinheit,
Gleichmässigkeit und Menge dem der komplizierten und teuren Doppelkolben-Pumpen nicht
nachsteht.
[0008] Andererseits soll sie Abgabemengen bis zu l ml je Hub ermöglichen, allerdings - wie
es auch bei den Einkolben-Pumpen der Fall ist - bei weniger feiner Zerstäubung. Ferner
soll - um das breite Leistungsspektrum der Sprühvorrichtung im Rahmen einer wirtschaftlichen
Fertigung realisieren zu können - die Herstellung in Modulbauweise derart möglich
sein, dass die wesentlichen Leistungsparameter durch die Verwendung von gegeneinander
austauschbaren Bauteilen jeweils bestimmt werden können. Schliesslich soll die Sprühvorrichtung
in Form eines wiederverschliessbaren Flaschenverschlusses einfach herstellbar sein.
Diese Aufgabe wird durch eine Sprühvorrichtung gelöst, welche die Merkmale im Kennzeichen
von Anspruch l aufweist.
[0009] Diese Anordnung erlaubt es, die getrennten Strömungswege beider Medien jeweils optimal
zu gestalten, so dass ein wesentlicher Teil der im schnelleren Luftstrom enthaltenen
kinetischen Energie auf die Flüssigkeit übertragen wird. Dies erhellt aus typischen
Zahlenwerten: bei einem Ueberdruck im Flascheninneren von rund 0,25 bar beträgt die
Strömungsgeschwindigkeit an der Auslassöffnung der Flüssigkeitsdüse etwa 3,2 m/s,
während die Aerosoltröpfchen mit Geschwindigkeiten bis zu 60 m/s aus der Gemischdüsee
austreten. Wahlweise können mit der Anordnung grössere Mengen bei herabgesetzter Geschwindigkeit
abgegeben werden, so dass unterschiedliche Anforderungen bezüglich Abgabemenge und
Aerosolfeinheit erfüllt werden können.
[0010] Die Anwendungsbreite der Vorrichtung kann noch dadurch verbessert werden, dass vor
der Flüssigkeitsdüse eine Wirbelkammer angeordnet ist, die über einen tangentialen
Einlasskanal mit dem Steigrohr verbunden ist. Zusätzlich kann auch die Ringkammer
mit einem tangentialen Einlasskanal versehen werden. Vorteilhaft werden dabei die
Einlasskanäle so angeordnet, dass ein gleicher Drehsinn des Flüssigkeits- bzw. des
Luftstromes erzielt wird. Dadurch wird die radiale Geschwindigkeitskomponente des
Gemisches vergrössert, was zu einer Erweiterung des Strahlwinkels führt. Das Aerosol
wird gleichmässiger über eine grössere Fläche verteilt.
[0011] Eine besonders zweckmässige Bauweise ergibt sich, wenn die Ringkammer und die Gemischdüse
einem luftführenden Bauteil und die Wirbelkammer und die Flüssigkeitsdüse einem flüssigkeitsführenden
Bauteil zugeordnet sind, und wenn diese Bauteile gleichachsig hintereinander in einem
Halteteil fixierbar sind. Diese Bauteile lassen sich preiswert beispielsweise aus
Kunststoffmaterial herstellen und auf einfachste Weise montieren.
[0012] Durch Kombination von verschiedenen Bauteilen miteinander kann die Leistungscharakteristik
der Sprühvorrichtung dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst werden.
[0013] Wenn die Distanz zwischen den im topfförmigen Halteteil gleichachsig angeordneten
Bauteilen durch Distanzelemente veränderbar ist, können mit den gleichen Bauteilen
verschiedene Leistungscharakteristiken der Sprühvorrichtung erzielt werden.
[0014] Eine zusätzliche Funktion der Sprühvorrichtung ergibt sich, wenn die im Halteteil
angeordneten Bauteile rotationssymmetrisch ausgebildet sind und gemeinsam derart
um ihre Achse drehbar gelagert sind, dass sie zusammen mit der Seitenwand des topfförmigen
Halteteils ein Absperrorgan zum Unterbrechen der Einlasskanäle bilden. Durch einfaches
Drehen der Bauteilgruppe kann dadurch der Behälter verschlossen werden. Vorteilhaft
wird dabei eines der Bauteile mit einem Drehgriff versehen.
[0015] Das Halteteil wird vorteilhaft einstückig mit einer Verschlussvorrichtung für die
Behältermündung ausgebildet, wobei aus praktischen Gründen die Sprühachse etwa quer
zur Achse des Behälters verläuft. Bei dieser Anordnung wird auch ein einfacher und
direkter Verlauf der Einlasskanäle in die Wirbelkammer bzw. in die Ringkammer erzielt,
womit Strömungsverluste verhindert werden. Diese Anordnung erleichtert zudem wesentlich
die Bedienung.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
Figure l einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Sprühvorrichtung,
Figur 2 eine Draufsicht auf das flüssigkeitsführende Bauteil gemäss Figur l aus Pfeilrichtung
A,
Figur 3 eine Draufsicht auf das luftführende Bauteil gemäss Figur l aus der gleichen
Richtung,
Figur 4 eine Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform eines flüssigkeitsführenden
Bauteils,
Figur 5 eine Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform eines luftführenden
Bauteils,
Figur 6 eine Querschnitt durch eine alternative Ausführungsform einer Sprühvorrichtung
mit Drehschieber und
Figure 7 einen Teilschnitt durch eine andere Ebene der Ausführungsform gemäss Figur
6.
[0017] Figur l zeigt eine Sprühvorrichtung, welche aus drei Bauteilen besteht, die beispielsweise
aus Kunststoffmaterial im Spritzgussverfahren hergestellt werden können. Das flüssigkeitsführende
Bauteil 23 mit der Flüssigkeitsdüse l und das luftführende Bauteil 29 mit der Gemischdüse
4 sind im wesentlichen als rotationssymmetrische Bauteile ausgebildet und im Halteteil
l2 fixiert, das etwa topfförmig ausgebildet ist. Das Halteteil l2 ist mit der Verschlussvorrichtung
l9 versehen, die beispielsweise als Schraubkappe mit einem Schraubgewinde 25 ausgebildet
sein kann. Diese Schraubkappe kann auf eine handelsübliche Kunststoff-Flasche aufgeschraubt
werden. Zur Abdichtung dient eine Dichtmanschette 26, die an der Innen wand der Behältermündung
dichtet. Das Steigrohr 2 ist auf einen Stutzen 27 aufgesteckt, der über einen Einlasskanal
l0 in der Wirbelkammer 9 des flüssigkeitsführenden Bauteils 23 mündet. Der Einlasskanal
l0 führt tangential in die Wirbelkammer 9, wie insbesondere aus Figur 2 ersichtlich
ist. In Figur l ist die Eintrittsöffnung 24 des Einlasskanals l0 sichtbar.
[0018] Die Flüssigkeitsdüse l hat eine etwa konisch verlaufende innere Wandpartie 5. Die
Flüssigkeit wird über das Steigrohr 2, den Stutzen 27, den Einlasskanal l0 und die
Wirbelkammer 9 der Flüssigkeitsdüse l zugeführt. Die Aussenwand 6 der Flüssigkeitsdüse
l ist ebenfalls konisch ausgebildet, was einen Einfluss auf das Strömungsparameter
der Luft hat, wie nachstehend noch aufgezeigt wird.
[0019] Die Gemischdüse 4 hat ebenfalls eine konische innere Wandpartie 5'. Das flüssigkeitsführende
Bauteil 23 schliesst direkt an das luftführende Bauteil 29 an und bildet zusammen
mit der Aussenwand 6 der Flüssigkeitsdüse eine Ringkammer 3, welche die Flüssigkeitsdüse
l umgibt. In die Ringkammer 3 führt ein Einlasskanal ll, der über eine Luftöffnung
30 mit dem über der Flüssigkeit liegenden Luftraum des Behälters verbunden ist. Wie
Figur 3 zeigt, ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Einlasskanal ll radial
in die Ringkammer 3 geführt, wobei in Figur l die Eintrittsöffnung 28 noch sichtbar
ist.
[0020] Das flüssigkeitsführende Bauteil 23 und das luftführende Bauteil 29 sind auf einer
gemeinsamen Achse 20 angeordnet, welche gleichzeitig die Sprühachse ist. Die Oeffnung
7 der Flüssigkeitsdüse ist jedoch in Sprührichtung vor der Oeffnung 8 für die Gemischdüse
angeordnet. Die Flüssigkeitsdüse l ragt derart in die Gemischdüse 4 hinein, dass
ein kegeliger Ringspalt 34 entsteht, der von der Ringkammer 3 in die Gemischdüse 4
führt.
[0021] Das flüssigkeitsführende Bauteil 23 und das luftführende Bauteil 29 können beispielsweise
durch Einrasten oder durch Einschweissen im topfförmigen Halteteil l2 befestigt werden.
Um die Vorrichtung wieder verschliessbar zu machen, kann beispielsweise ein Klappdeckel
3l mit einem Filmscharnier 32 verschwenkbar an der Verschlussvorrichtung l9 befestigt
sein. Am Klappdeckel 3l ist ein Stopfen 22 angeordnet, der in hochgeklappter Stellung
in die Oeffnung 8 der Gemischdüse eindringt und diese verschliesst. Anstelle des
Stopfens kann auch eine Kappe verwendet werden.
[0022] Figur 4 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der der Einlasskanal l0 in zwei
separate Kanäle l0' und l0'' aufgeteilt wird, welche ebenfalls tangential zu einander
diametral gegenüberliegenden Eintrittsöffnungen 24 und 24' an der Wirbelkammer 9 führen.
Figur 5 zeigt einen Einlasskanal ll für die Luft, der anstatt radial ebenfalls tangential
in die Ringkammer 3 führt .
[0023] Im alternativen Ausführungsbeispiel gemäss Figur 6 sind die Flüssigkeitsdüse l und
die Gemischdüse 4 ähnlich ausgebildet und angeordnet wie im Ausführungsbeispiel gemäss
Figur l. Hier besteht das flüssigkeitsführende Bauteil 23 jedoch aus zwei Komponenten,
nämlich aus dem Kammerteil l4 und dem Düsenteil 35. Die Wirbelkammer 9 wird vorwiegend
durch das Kammerteil l4 gebildet. Anstelle des in Figur l dargestellten Bodens l3
ist das Halteteil l2 mit einer Oeffnung l8 versehen. Durch die Oeffnung l8 ragt ein
Drehgriff l7, der fest mit dem Kammerteil l4 verbunden ist. Alle Bauteile im Halteteil
sind rotationssymmetrisch ausgebildet und miteinander zu einem Paket verbunden. Das
ganze Paket ist drehbeweglich im Halteteil gelagert.
[0024] Wie insbesondere aus Figur 7 ersichtlich ist, bilden die Bauteile 23 und 29 zusammen
mit der Seitenwand l6 des Halteteils l2 ein Absperrorgan für die Einlasskanäle l0
und ll. Zum Absperren der Einlasskanäle wird die ganze Bauteilgruppe am Drehgriff
l7 solange verschwenkt, bis die Seitenwand l6 die Kanäle völlig verschliesst. Auf
gleiche Weise kann der Querschnitt der Einlasskanäle auch lediglich reduziert werden,
so dass eine geringere Flüssigkeitsmenge ausströmt. Wenn das Halteteil l2 aus einem
elastischen Kunststoffmaterial gefertigt ist, kann das aus Kammerteil, Flüssigkeitsdüse
und Gemischdüse bestehende Paket gegen eine Halterschulter 33 in das topfförmige Halteteil
eingeprellt werden.
[0025] In Figur 6 ist auch noch ein Distanzelement l5 sichtbar, welches zwischen dem flüssigkeitsführenden
Bauteil 23 und dem luftführenden Bauteil 29 zur Vergrösserung der axialen Distanz
angeordnet ist. Derartige Distanzelemente erleichtern vor allem die Normung der Bauteile,
so dass beispielsweise für unterschiedliche Zerstäubungscharakteristiken die gleichen
Bauteile 23, 29 verwendet werden können.
[0026] Anschliessend werden noch verschiedene Sprühcharakteristiken durch Vergleich der
Ausführungsbeispiele gemäss Figur l und Figur 6 erläutert, welche etwa im gleichen
Massstab l0:l dargestellt sind. Offensichtlich wird die Flüssigkeitsströmung massgeblich
durch die Ausgestaltung des Einlasskanals l0, der Eintrittsöffnung 24, der Wirbelkammer
9 und der inneren Wandpartie 5 der Flüssigkeitsdüse l beeinflusst. Analog wird die
Luftströmung durch die Ausgestaltung des Einlasskanals ll der Eintrittsöffnung 28,
der Ringkammer 3 und des Ringspaltes 34, sowie der einzelnen Durchmesser-Verhältnisse
zueinander beeinflusst. Es gilt somit, die Figuren l und 6 in bezug auf diese Teile
zu vergleichen.
[0027] Figur l zeigt eine Sprühvorrichtung zur tropfenfreien Abgabe einer relativ kleinen
Flüssigkeitsmenge in Form eines Feinaerosols. Bei dieser Verwendung (z.B. für kosmetische
Produkte) wäre eine Kunststoff-Flasche mit ca. 200 ml Volumen und einer Abgabemenge
von 0,l bis 0,l5 ml je Hub üblich. Diese Menge müsste innerhalb etwa 0,25 Sekunden
abgegeben werden, wenn die Strömungsgeschwindigkeit zur Feinzerstäubung ausreichen
sollte. Bei Flüssigkeitsdichten um l g/ml wäre ein durchschnittlicher Ueberdruck
von 0,2 bis 0,3 bar während dieser Zeit erforderlich. Die Strömungsquerschnitte beider
Medien sind daher vergleichsweise klein.
[0028] Der Durchmesser der Wirbelkammer 9 ist relativ gross im Verhältnis zum Durchmesser
der Oeffnung 7 an der Flüssigkeitsdüse l. Dies bewirkt einen steilen Druckgradienten
zwischen der Eintrittsöffnung 24 und der Oeffnung 7, der die Flüssigkeitsströmung
auf dieser Strecke beschleunigt. Gleichzeitig wird die Flüssigkeitsmenge, bzw. die
Ergiebigkeit pro Druckstoss durch den relativ hohen Gegendruck an der Eintrittsöffnung
24 herabgesetzt.
[0029] Der Durchmesser der Ringkammer 3 ist grösser als der Durchmesser der Oeffnung 8 an
der Gemischdüse 4. Dadurch wird die Luftströmung in der Ringkammer 3 verlangsamt und
der Luftdruck erhöht, so dass der hohlkegelige Ringspalt 34 etwa symmetrisch angeströmt
wird. Der Kegelwinkel der äusseren Wandpartie 6 an der Flüssigkeitsdüse l ist gleich
oder kleiner als derjenige der inneren Wandpartie 5' an der Gemischdüse 4, so dass
sich die Querschnittsfläche des Ringspaltes 34 in Austrittsrichtung stetig verkleinert.
Dadurch wird der Luftstrom im Ringspalt 34 beschleunigt.
[0030] Im Vergleich zu Figur l zeigt Figur 6 eine Sprühvorrichtung zur Grobzerstäubung
von ca. l,2 ml Flüssigkeit je Hub. Für solche Verwendungen (z.B. Reinigungsmittel)
sind Flaschenvolumina bis 500 ml üblich. Hier sind die Strömungsquerschnitte grösser,
die Strömungsgeschwindigkeiten niedriger und der durchschnittliche Ueberdruck beträgt
nur ca. 0,l bar. Der Durchmesser der Wirbelkammer 9 im Verhältnis zum Durchmesser
an der Oeffnung 7 ist im Vergleich zu Figur l herabgesetzt, da ein hoher Gegendruck
an der Eintrittsöffnung 24 die Flüssigkeitsmenge reduzieren würde. Für die übrigen
Massverhältnisse gilt das in bezug auf Figur l Gesagte auch bei diesem Ausführungsbeispiel.
[0031] Für alle Ausführungsformen der Sprühvorrichtung gilt, dass in der Ebene der Oeffnung
7 an der Flüssigkeitsdüse die beiden Medien mit jeweils grösster Eigengeschwindigkeit
zusammentreffen. Wegen der vorgeschalteten Wirbelkammer 9 tritt die Flüssigkeit als
hohlkegeliger Strahl aus der Oeffnung 7, was die Durchmischung der Medien fördert.
Beide Medien erfahren zunächst einzeln und dann gemeinsam einen Geschwindigkeitsanstieg
mit entsprechendem Druckabfall bis zum Erreichen der Oeffnung 8 an der Gemischdüse
4. Je weiter die Oeffnung 7 in Austrittsrichtung zurückversetzt wird, umso grösser
ist der Ueberdruck an der Oeffnung 7 der Flüssigkeitsdüse l. Auf diese Weise kann
bei sonst unveränderter Gestaltung der Strömungswege die Leistungscharakteristik der
Sprühvorrichtung durch Aenderung der Düsenstellung verändert werden. Es wurde bereits
darauf hingewiesen, dass dies aus herstellungstechnischen Gründen besonders vorteilhaft
durch Distanzelemente erfolgt. Selbstverständlich ist es aber beispielsweise auch
möglich, die Bauteile im Halteteil l2 mit einem geeigneten Gewinde zu versehen, so
dass die Distanz der beiden Düsen zueinander durch verschieden tiefes Einschrauben
stufenlos verstellt werden kann.
[0032] Bei praktisch allen Anwendungen gilt übrigens auch, dass bei grösseren Behältervolumen
grössere Abgabemengen üblich sind. Letztere bedingen, wie oben beschrieben, grössere
Strömungsquerschnitte. Daher sind die Strömungsquerschnitte der verschiedenen Ausführungsformer
der Sprühvorrichtung gross genug, um die schnelle Wiederauffüllung des jeweiligen
Flaschenluftraumes zu ermöglichen. Eine hinreichend schnelle Betätigungsfolge ist
somit auch ohne den Einbau zusätzlicher Lufteinlassventile gewährleistet.
1. Sprühvorrichtung zum Aufsetzen auf einen zusammenpressbaren Behälter mit einer
Flüssigkeitsdüse (l) für die zu zerstäubende Flüssigkeit und mit einem ins Behälterinnere
ragenden Steigrohr (2), welches zu der Flüssigkeitsdüse (l) führt, sowie mit einer
um die Flüssigkeitsdüse angeordneten Ringkammer (3), welche mit dem über der Flüssigkeit
liegenden Luftraum des Behälters verbunden ist, wobei die Ringkammer (3) in eine gleichachsig
zur Flüssigkeitsdüse (l) angeordnete Gemischdüse (4) für das Flüssigkeits-/Luftgemisch
mündet dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitsdüse (l) und die Gemischdüse
(4) eine etwa kegelförmige innere Wandpartie (5, 5') aufweisen, dass die Flüssigkeitsdüse
eine etwa kegelförmige Aussenwand (6) aufweist und derart in die Gemischdüse (4) hineinragt,
dass die Ringkammer (3) hohlkegelförmig in die Gemischdüse mündet, und dass die Oeffnung
(7) der Flüssigkeitsdüse auf einer Ebene liegt, welche in Austrittsrichtung zur Oeffnung
(8) der Gemischdüse zurückversetzt ist.
2. Sprühvorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Flüssigkeitsdüse
(l) eine Wirbelkammer (9) angeordnet ist, die über einen tangentialen Einlasskanal
(l0) mit dem Steigrohr (2) verbunden ist.
3. Sprühvorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringkammer
(3) und die Gemischdüse (4) einem luftführenden Bauteil (29) zugeordnet sind.
4. Sprühvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringkammer
(3) mit einem tangentialen Einlasskanal (ll) versehen ist.
5. Sprühvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirbelkammer
(9) und die Flüssigkeitsdüse (l) einem flüssigkeitsführenden Bauteil (23) zugeordnet
sind.
6. Sprühvorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssigkeitsführende
Bauteil (23) und das luftführende Bauteil (29) gleichachsig hintereinander in einem
Halteteil (l2) fixierbar sind.
7. Sprühvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssigkeitsführende
Bauteil (23) und/oder das luftführende Bauteil (29) aus wenigstens zwei Komponenten
besteht.
8. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das flüssigkeitsführende Bauteil (23) und/oder das luftführende Bauteil (29) auswechselbar
im Halteteil (l2) angeordnet sind.
9. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanz zwischen den im Halteteil (l2) gleichachsig angeordneten Bauteilen (l,
4, l4) durch Distanzelemente (l5) bestimmbar ist.
l0. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanz zwischen den im Halteteil (l2) gleichachsig angeordneten Bauteilen (l,
4, l4) mittels an den Bauteilen angebrachten Gewinden stufenlos verstellbar ist.
11. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis l0, dadurch gekennzeichnet, dass
die im Halteteil (l2) angeordneten Bauteil (l, 4, l4) zylindrisch ausgebildet sind
und gemeinsam derart um ihre Achse drehbar gelagert sind, dass sie zusammen mit der
Seitenwand (l6) des Halteteils ein Absperrorgan zum Drosseln bzw. Unterbrechen der
Einlasskanäle (l0, ll) bilden.
12. Sprühvorrichtung nach Anspruch ll, dadurch gekennzeichnet, dass eines der im
Halteteil angeordneten Bauteile mit einem Drehgriff (l7) zum Betätigen des Absperrorgans
versehen ist.
13. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis l2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteteil (l2) mit einer Verschlussvorrichtung (l9) für die Behältermündung verbunden
ist.
14. Sprühvorrichtung nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (20)
des Halteteils etwa quer zur Achse (2l) des Behälters (l9) verläuft.
15. Sprühvorrichtung nach Anspruch l3 oder l4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oeffnung
(8) der Gemischdüse (4) mit einem verschwenkbar befestigten Stopfen (22) oder einer
Kappe verschliessbar ist.
16. Sprühvorrichtung insbesondere nach Anspruch l, die vorzugsweise mit einer zusammendrückbaren
Kunststoffflasche eine Verpackungseinheit bildet, aus der mittels Druck auf die
Flaschenwand flüssiges Füllgut portionsweise in Form eines Aerosols dadurch abgegeben
wird, dass Flüssigkeit und Luft aus dem Flascheninneren ein Gemisch bilden, dadurch
gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit über ein Steigrohr einem flüssigkeitsführenden
Bauteil (23) zugeführt wird, wo sie nachein ander einen Flüssigkeitskanal (l0) mit
mindestens einem tangentialen Einlass, eine Wirbelkammer (9) und eine kegelige Flüssigkeitsdüse
durchfliesst, und dass die Luft aus dem Flascheninneren einem luftführenden Bauteil
(29) zugeführt wird, wo sie nacheinander einen Luftkanal (ll) mit Lufteinlass, eine
Ringkammer (3) und eine hohlkegelige Gemischdüse (4) durchfliesst, und dass diese
Bauteile (23, 29) auf einer gemeinsamen Achse hintereinander so angeordnet sind, dass
die kegelige Düse (l) des flüssigkeitsführenden Bauteils (23) die Ringkammer (3) des
luftführenden Bauteils (29) zentrisch durchdringt und teilweise in den Hohlkegel
der Gemischdüse (4) hineinragt und mit diesem einen Ringspalt (34) bildet, dessen
Querschnittsfläche von einem Grösstmass in seine zuinnerst liegende Ebene sich nach
aussen hin stetig verkleinert bis zu der Ebene, in der die Auslassöffnung (7) der
Flüssigkeitsdüse (l) sich befindet, wo die Luft und die Flüssigkeit aufeinandertreffen
und in dem zwischen der Auslassöffnung (7) der Flüssigkeitsdüse (l) und der Auslassöffnung
(8) der Gemischdüse (4) verbleibende hohlkegelige Teil der Gemischdüse (4) das Gemisch
bilden, das durch die Auslassöffnung der Gemischdüse abgegeben wird.