[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckhammer für einen Anschlagdrucker mit umlaufendem
Typenträger.
[0002] Bei allgemein bekannten Anschlagdruckern mit umlaufendem Typenträger (z. B. Drucker
des Typs IBM 4245) wird der Typenabdruck durch Druckhämmer bewirkt. Die Druckhämmer
werden elektromagnetisch durch Antriebe betätigt. Alle Antriebe sind in einer sogenannten
Hammerbank zusammengefaßt. An ihr vorbei bewegt sich der Typenträger mit den einzelnen
Typenzeichen. Befindet sich ein bestimmtes Zeichen an einer vorgegebenen Druckposition,
bewirkt der zu dieser gehörige Antrieb eine Anschlagbewegung des entsprechenden Druckhammers,
in deren Folge die gewünschte Type auf dem Aufzeichnungsträger abgedruckt wird.
[0003] Die Antriebe für Druckhämmer können z. B. Schwenkanker oder auch linear wirkende
Stößelantriebe sein (EP 80 103 387.9 = GE 1-73-026). Besonders im letzten Fall kann
der Stößel selbst den Druckhammer tragen, ohne daß die Zwischenschaltung einer Schubstange
(push rod) erforderlich ist.
[0004] Bei allen Anschlagdruckern erfolgte bisher der Anschlag des Druckhammers immer senkrecht
zur Ebene des Aufzeichnungsträgers (im Druckbereich) bzw. senkrecht zur Ebene, in
der das abzudruckende Typenzeichen liegt.
[0005] Beim Aufschlagen eines Druckhammers auf ein sich vorbeibewegendes Typenzeichen (Aufzeichnungsträger
und Farbband liegen zwischen Druckhammer und Typenträger) ergibt sich durch einen
Mitnahmeeffekt eine auf den Druckhammer wirkende Kraftkomponente in Bewegungsrichtung
des Typenträgers. Eine solche Horizontalkomponente der Kraft ist unerwünscht; sie
führt zu einem relativ verwischten Abdruck des Zeichens und zu einer relativ schlechten,
die Druckqualität vermindernden Kantenschärfe.
[0006] Es ist darum Aufgabe der Erfindung, einen Druckhammer für einen Anschlagdrucker mit
umlaufendem Typenträger vorzusehen, bei dem diese den Abdruck nachteilig beeinflussende
horizontale Kraftkomponente kompensiert wird.
[0007] Diese Aufgabe der Erfindung wird in vorteilhafter Weise durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Die Erfindung bewirkt eine bessere Kantenschärfe des Zeichenabdruckes und somit eine
Verbesserung der Druckqualität.
[0010] Bei einer die im Anspruch 2 angegebenen Maßnahmen berücksichtigenden Ausführung eines
Druckhammers ist dieser rotationsmomentfrei, was zusätzlich zu einem verbesserten
Zeichenabdruck führt.
[0011] Als Typenträger kommen z. B. Typenbänder, Typenräder, Typenketten in Betracht.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 eine ausschnittsweise schematische Darstellung eines schräggestellten Hammers
zum Abdruck vom Zeichen, wobei zwischen Anschlagrichtung des Hammers und Bewegungsrichtung
der Type ein stumpfer Winkel α gebildet wird;
Fig. 2 eine ausschnittsweise schematische Darstellung eines gemäß Fig. 1 schräggestellten
Hammers zum rotationsmomentfreien Abdruck von Zeichen;
Fig. 3 eine ausschnittsweise schematische Darstellung eines schräggestellten Hammers
zum Abdruck von Zeichen, wobei zwischen Anschlagrichtung des Hammers und Bewegungsrichtung
der Type ein spitzer Winkel β gebildet wird;
Fig. 4 eine ausschnittsweise schematische Darstellung eines gemäß Fig. 3 schräggestellten
Hammers zum rotationsmomentfreien Abdruck von Zeichen;
Fig. 5 eine schematische ausschnittsweise Darstellung eines gemäß dem Stand der Technik
senkrecht auf den Aufzeichnungsträger auftreffenden Hammers;
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Schwenkanker-Druckhammerantriebes,
bei welchem der Schwenkanker mit dem Druckhammer über eine Schubstange verbunden ist.
[0014] In den Darstellungen der Fig. 1 bis Fig. 5 wird das Band in Bewegungsrichtung DB
mit der Geschwindigkeit VB bewegt. Die Druckhammeranschlagsrichtung ist jeweils mit
DH gekennzeichnet. Das Typenband ist jeweils mit 1, eine Bandtype mit 2, das Farbband
mit 3 und der Aufzeichnungsträger mit 4 gekennzeichnet.
[0015] In Fig. 5 erfolgt der Druckhammeranschlag mit einer Auftreffgeschwindigkeit VHN
senkrecht zur Aufzeichnungsträger-4 bzw. senkrecht zur Typenband-1 oder senkrecht
zur Ebene des Typenbandzeichens 2. Beim Abdruck des Zeichens 2 auf dem Aufzeichnungsträger
4 unter Zwischenschaltung des Farbbandes 3 entsteht durch die Bewegung des Typenbandes
eine auf den Hammer 5 wirkende horizontale Kraftkomponente FB. Durch diese Kraftkomponente
kommt es zu einem kantenunscharfen verwischten Abdruck des Zeichens auf dem Aufzeichnungsträger.
Die für dieses "Verschmieren" des Druckbildes wesentlichen Einflußgrößen sind die
Relativgeschwindigkeit des Typenzeichens zum Aufzeichnungsträger und die Kontaktzeit
des Druckhammers auf dem Aufzeichnungsträger. Bei herkömmlichen Hämmern ist die Relativgeschwindigkeit
zwischen Typenzeichen und dem Hammer in Horizontalrichtung gleich der Typenbandgeschwindigkeit.
[0016] Wie aus einigen der nachfolgend erläuterten Darstellungen hervorgeht, kann dieses
Verschmieren des Druckbildes durch eine entsprechende Schrägstellung des Hammers vermieden
werden. Durch einen zur Type schräggestellten Hammer wird das Papier, das eine gewisse
Elastizität aufweist, durch eine auf den Hammer während der Kontaktzeit wirkende
Horizontalkomponente mitgenommen und somit die Relativgeschwindigkeit zwischen der
sich bewegenden Drucktype und dem Aufzeichnungsträger samt Farbband verringert. Bei
gleicher Kontaktzeit wie bei einer bekannten Anordnung gemäß Fig. 5 wird somit bei
einem schräggestellten Hammer gemäß Fig. 1 die Schmierbreite beim Abdruck eines Zeichens
verringert. In Fig. 1 ist die Schrägstellung des Druckhammers 6 durch einen stumpfen
Winkel α zwischen der Druckhammeranschlagsrichtung DH und der Bewegungsrichtung DB
des Typenbandes 1 gekennzeichnet. Dabei wird vorausgesetzt, daß die Aufzeichnungsträgerebene
und die Typenbandebene bzw. die Typenzeichenebene im Druckbereich einander parallel
verlaufen. Beim Druckanschlag hat der Druckhammer eine Auftreffgeschwindigkeit VH,
wobei dieser Geschwindigkeitsvektor durch die Schrägstellung des Hammers eine Aufteilung
in eine Horizontalkomponente VHH und in eine Normalkomponente VHN erfährt. Die Relativgeschwindigkeit
V
relativ ergibt sich als Differenz aus der Typenbandgeschwindigkeit VB zur Horizontalkomponente
VHH der Geschwindigkeit VH.
V
relativ = VB - VHH < VB
Bei dieser Anordnung der Schrägstellung des Hammers um den stumpfen Winkel α reduziert
sich die Relativgeschwindigkeit zwischen Typenband und Aufzeichnungsträger im Vergleich
zu der Anordnung nach Fig. 5.
[0017] Fig. 2 zeigt eine ausschnittsweise schematische Darstellung eines gemäß Fig. 1 schräggestellten
Hammers zum rotationsmomentfreien Abdruck von Typenbandzeichen. Durch die Schrägstellung
des Druckhammers 8 ergibt sich ein Rotationsmoment MFB am resultierenden Hebelarm
L im Punkt P1. Dieser Hebelarm L wird von dem Abstand des Aufschlagpunktes des Hammers
bis zum Eintrittspunkt des Hammers 8 in seine Führung 9 gebildet. Wenn der Hammer
durch einen linear wirkenden Stößel gebildet wird, ist eine solche Führung ohnehin
aus konstruktiven Gründen vorgegeben. Im Falle eines achsengeführten Schwenkhammers
würde sich die resultierende Hebelarmlänge aus dem Abstand der Ebene des Druckhammeraufschlags
zur Achsen führung ergeben. Den durch die Kraft FB und der gedachten Hebelarmlänge
L gebildeten Drehmoment MFB soll ein gleichgroßes Drehmoment MFH entgegenwirken. Dadurch
soll ein drehmomentfreier Druckhammeraufschlag erreicht werden. Drehmomentbehaftete
Druckanschläge würden zu verschieden starken Kantenabdrucken der Zeichen führen. So
würde z. B. beim Abdruck des Zeichens H der erste der vertikal verlaufenden H-Schenkel
eine von dem zweiten unterschiedliche Kantenschärfe aufweisen. Zur Vermeidung dieses
unerwünschten Effektes wird, wieaus Fig. 2 zu ersehen ist, der vordere Teil des Hammers
unsymmetrisch gestaltet, indem in seinem vorderen anschlagsnahen Teil eine Masseerweiterung
8-2 links der punktierten Linie entgegen der Bewegungsrichtung DB des Typenbandes
1 vorgesehen wird. Dadurch ergibt sich beim Druckanschlag ein Drehmoment MFH, das
dem Drehmoment MFB entgegenwirkt. Sind die Absolutbeträge beider Drehmomente gleich
groß, ergibt sich ein drehmomentfreier Druckanschlag mit den damit verbundenen bereits
erwähnten Vorteilen. An der Aufteilung des Geschwindigkeitsvektors VH in die Komponenten
VHN und VHH ändert sich bei Beibehaltung des Winkels α im Vergleich zur Anordnung
nach Fig. 1 nichts. Somit ist auch die Relativgeschwindigkeit
V
relativ = VB - VHH < VB
die gleiche wie bei der Anordnung nach Fig. 1.
Das resultierende Drehmoment
M
result = MFB - MFH
wird zu 0, wenn beide Drehmomente einander entgegengesetzt und ihren Absolutbeträgen
nach gleich groß sind.
[0018] Fig. 3 zeigt eine ausschnittsweise schematische Darstellung eines schräggestellten
Hammers zum Abdruck von Typenbandzeichen, wobei zwischen Anschlagrichtung des Hammers
und Bewegungsrichtung des Typenbandes ein spitzer Winkel β gebildet wird. Der Geschwindigkeitsvektor
VH′ in der Druckhammeranschlagsrichtung DH wird beim Druckanschlag in die horizontale
Geschwindigkeitskomponente VHH′ und die Normalgeschwindigkeit VHN′ zerlegt. Dadurch
ergibt sich beim Druckanschlag eine vergrößerte Relativgeschwindigkeit
V
relativ = VB + VHH′ > VB.
Durch die vergrößerte Relativgeschwindigkeit verkürzt sich die Kontaktzeit für den
Druckanschlag; der Hammer wird stärker reflektiert.
[0019] Fig. 4 zeigt eine ausschnittsweise schematische Darstellung eines gemäß Fig. 3 schräggestellten
Hammers zum rotationsmomentfreien Abdruck von Typenbandzeichen. Der Hammer wird analog
zur Darstellung gemäß Fig. 2 so ausgebildet, daß das durch die Kraft FB und die gedachte
Hebelarmlänge L bedingte Drehmoment MFB (auf Punkt B2 der Führung 19 bezogen) durch
eine entsprechende unsymmetrische Gestaltung des Druckhammers kompensiert wird. Diese
Gestaltung wird dadurch erreicht, daß der anschlagsnahe Teil des Druckhammers eine
Masseerweiterung 9-2 (links der punktierten Linie) entgegen der Bewegungsrichtung
DB des Typenbandes erfährt. Dadurch kommt die Flächenmitte des unsymmetrischen Hammers
links von dem eigentlichen Hauptkraftvektors (gleiche Richtung wie VH′) des Hammers
zu liegen, wodurch dem Hammer beim Aufschlagen auf eine Type ein nach links drehendes
Drehmoment MFS verliehen wird. Sind beide Drehmomente entgegengesetzt und ihrem Absolutbetrag
nach gleich groß, wird der Druckanschlag des Hammers drehmomentenfrei.
[0020] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Schwenkanker-Druckhammerantriebes,
bei welchem der Schwenkanker 10 mit dem Druckhammer 11 über eine Schubstange 12 verbunden
ist. Der weichmagnetische Schwenkanker 10 ist um eine Achse 13 schwenkbar. Der Schwenkanker
10 wird durch einen Elektromagneten 14, aus Spule 14-1 und Joch 14-2 bestehend, betätigt.
Beim Anziehen des Schwenkankers 10 an das Joch des Elektromagneten wird die Schubstange
12 in Pfeilrichtung bewegt, wodurch der eigentliche Druckhammer 11 in Richtung P
angetrieben wird. Dabei schwenkt dieser leicht um seine Achse 15. Dem Rückführen des
betätigten Druckhammers 11 dient eine Druckfeder 16. Der Druckhammer 11 führt senkrecht
zur Bewegung des nicht dargestellten Typenträgers einen Druckanschlag aus. Die damit
verbundenen Nachteile wurden bereits in Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben.
1. Druckhammer für einen Anschlagdrucker mit umlaufendem Typenträger,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckhammer (6, 7, 8, 9) schräg zur Typenträgerebene (im Druckbereich) angeordnet
ist und zwischen Druckhammeranschlagsrichtung DH und Bewegungsrichtung DB des Typenträgers
(1) ein stumpfer α oder spitzer β Winkel gebildet wird.
2. Druckhammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckhammer (8, 9) in seinem vorderen anschlagsnahen Teil eine Masseerweiterung
(8-2, 9-2) entgegen der Bewegungsrichtung (DB) des Typenträgers (1) für einen drehmomentfreien
Druckanschlag aufweist.
3. Druckhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Typenträger ein Typenband (1), ein Typenrad oder eine Typenkette ist.