[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Regenerieren von Rußfiltern,
die in der Abgasleitung von Verbrennungsmaschinen angeordnet sind, mit einem an der
Abgasleitung in der Nähe des Rußfilters angeordneten, eine Brennstoffdüse enthaltenden
Brenner.
[0002] Aus der DE-OS 27 56 570 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der im Filtergehäuse ein
aus elektrischen Heizwicklungen bestehendes Heizelement vorgesehen ist, das mit einem
Teil des Filterbettes in Berührung steht. Mit dem Heizgerät sollen die Verbrennungsgase
auf die Entzündungstemperatur der im Filter zurückgehaltenen Kohlenstoffteilchen
angehoben werden. Eine derartige Vorrichtung eignet sich insbesondere für stationäre
Anlagen, bei denen eine ausreichende Stromquelle, z.B. das Stromnetz verfügbar ist.
Ein derartiges System wird jedoch bei Fahrzeugen, bei denen nur eine begrenzte elektrische
Energie zur Verfügung steht, zu Schwierigkeiten führen.
[0003] Aus der DE-OS 34 03 505 ist eine für Fahrzeuge geeignete Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 bekannt, bei dem zur Regenerierung von Rußfiltern ein Ölbrenner ver
wendet wird, der mit dem für das Fahrzeug vorgesehenen Brennstoff gespeist werden
kann. Der Brenner besteht lediglich aus einer Brennstoffdüse mit zugehöriger Zündelektrode
und Verbrennungsluftzufuhr, die im Rußfiltergehäuse angeordnet sind. Eine derartige
Regeneriereinrichtung ist zwar für mobile Verbrennungsmaschinen verwendbar, jedoch
werden mit dem Verbrennungsgasstrom des Brenners Schadstoffe ausgestoßen, was gerade
zu vermeiden ist. Außerdem können bei der unvollständigen Verbrennung entstehender
Ruß den Regenerierprozeß des Filters verzögern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für Fahrzeuge geeignetes System zur
Regenerierung von Rußfiltern der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem eine
möglichst rasche Reinigung von Rußfiltern möglich ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen
gelöst.
[0006] Ein derartiger Brenner ist auch mit dem für den Verbrennungsmotor vorgesehenen Brennstoff
betreibbar und damit für Fahrzeuge verwendbar. Die erfindungsgemäße Einrichtung hat
den Vorteil, daß eine vollständige Verbrennung des dem Brenner zugeführten Brennstoffs
erfolgt. Damit werden keine Schadstoffe in der Regenerierungsphase erzeugt. Das
Abbrennen des im Filter festhaftenden Rußes kann dabei rasch und vollständig geschehen,
nachdem der Brenner keinen Ruß erzeugt.
[0007] In dem Mischrohr des Brenners wird nämlich der aus der Düse austretende Brennstoff
mit der Verbrennungsluft gemischt und durch die heißen rezirkulierenden Verbrennungsgase
verdampft, so daß die eigentliche Verbrennung aus der Gasphase des Brennstoffes verläuft.
Ein derartiges Gemisch wird dann problemlos gezündet und ohne Rückstände zu hinterlassen
vollständig verbrannt. Das Flammrohr begrenzt dabei die Verbrennungszone, so daß auch
keine ungezündeten Gase aus dem Gemisch entweichen können. Das Flammrohr, das nicht
Bestandteil des Abgasrohres ist, dient gleichzeitig als Abschirmung bzw. Begrenzung
für die heißen Verbrennungsgase, die bei einem derartigen Brenner ca. 1600°C erreichen.
Die Abgasanlage kann dadurch in Bezug auf ihre Temperaturbeständigkeit unverändert
bleiben.
[0008] Der Brenner ist vorzugsweise mit einer Gaszufuhreinrichtung ausgestattet, die in
der Umgebung des Flammrohres des Brenners mündet und zur Zuführung von sauerstoffhaltigem
Gas für die Verbrennung der Rußpartikel dient. Mit dem sauerstoffhaltigen Gas können
gleichzeitig die heißen Verbrennungsgase des Brenners soweit abgekühlt werden, daß
einerseits das Ausbrennen der Rußpartikel möglich ist und andererseits eine Beschädigung
der umgebenden Bauteile durch Überhitzung vermieden wird.
[0009] Die Entzündungstemperatur von Abgasruß liegt etwa bei 500°C, so daß zur Regenerierung
des Filters eine Heißgastemperatur von 550 bis 750°C erforderlich ist. Für diese
Zwecke kann das gekühlte Heißgas vorzugsweise auf eine konstante Temperatur von etwa
600°C geregelt werden. Bei der Verwendung von Frischluft als sauerstoffhaltiges Gas
geschieht dieses am einfachsten durch ein in der Zufuhrleitung für die Frischluft
angeordnetes Regelventil, das den Luftdurchsatz so regelt, daß das gekühlte Heißgas,
d.h. nach der Zumischung der Frischluft in die Heißgase des Brenners auf die gewünschte
konstante Temperatur gehalten wird. Das hat den Vorteil, daß ein geringstmöglicher
Regelaufwand erforderlich ist, wobei der Brenner in seinem optimalen Betriebspunkt
betrieben wird.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Einrichtung zum Zuführen
von sauerstoffhaltigem Gas eine Abgaszufuhreinrichtung, mit der zumindest ein Teil
des Abgases der Verbrennungsmaschine in die Umgebung des Flammrohres leitbar ist.
[0011] Mit dem ca.180°C heißen Abgasen läßt sich das Heißgas des Brenners ausreichend kühlen.
[0012] Durch Anordnung zumindest des Flammrohrendteiles in die Abgasleitung erfolgt eine
direkte Umspülung dieses Teiles durch das Abgas, das sich dabei mit dem austretenden
Heißgasen kühlend vermischt.
[0013] Im Leerlaufbetrieb der Verbrennungsmaschine enthält das Abgas einen Sauerstoffüberschuß.
Dieser kann gleichzeitig genützt werden, um den für die Verbrennung des Rußes im
Filter erforderlichen Sauerstoff zu liefern. Damit entfallen Einrichtungen zur Zuführung
von Frischluft.
[0014] Bei einer derartigen Ausrüstung ist es vorteilhaft, wenn der Regeneriervorgang für
den Rußfilter nach Bedarf oder periodisch vom Fahrzeugfahrer eingeleitet wird. Dieses
kann derart erfolgen, daß durch eine optische und/oder akustische Anzeige dem Fahrer
zu erkennen gegeben wird, daß in Kürze eine Reinigung des Filters erforderlich wird.
Der Fahrer wird dann den Wagen auf einen Parkplatz fahren, den Motor im Leerlauf weiterbetreiben
und den Brenner für die Regenerierung betätigen. In wenigen Minuten, etwa 5 bis 10
Minuten kann dann der Regeneriervorgang wieder beendet werden. Dieses Verfahren eignet
sich insbesondere für Stadtlinienbusse, die insbesondere an Endhaltestellen ohnehin
einen längeren Aufenthalt haben, der für den Regeneriervorgang genutzt werden kann.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Brenner am Austritt des
Flammrohres mit einer im wesentlichen zylindrischen Blende vorgesehen, die den Heißgasstrom
in mehrere Ströme aufteilt, wobei die Blende im Mantelbereich zumindest teilweise
mit einem Kanal für das sauerstoffhaltige Gas umgeben ist.
[0016] Eine den Gasstrom führende Blende trennt den Gasstrom am Blendenaustritt bzw. entlang
der Strömungsrichtung derart, daß ein möglichst geringer Druckunterschied durch die
Blende aufgebaut wird. Beeinträchtigungen des Brenners, insbesondere innerhalb der
Verbrennungszone bzw. der Verbrennung selber, sowie Geräuschbildungen werden dadurch
weitgehend vermieden.
[0017] Die Blende ist vorzugsweise im wesentlichen zylindrisch ausgebildet, wobei zumindest
am Heißgasaustrittsende der Zylinder in Umfangsrichtung wellenartig ausgebildet ist.
Dabei können die Austrittsöffnungen im Mantelbereich und/oder am Stirnende des Zylinders
angeordnet sein.
[0018] Der Heißgasstrom wird auf diese Weise radial aufgefächert, d.h. die Vergrößerung
der Oberfläche des Heißgastromes findet im wesentlichen in radialer Richtung statt,
so daß sich die axiale Länge der Mischzone reduziert. Es konnte festgestellt werden,
daß mit einem derartigen Blendenbauteil Geräuschbildungen von offenen Brennern gedämpft
werden.
[0019] Der sauerstoffhaltige Gasstrom wird vorzugsweise innerhalb eines Ringraumes dem Heißgas
zugeführt, der durch das Blendenbauteil und einen diesen umgebenden Zylinder gebildet
wird. Das Gas wird dabei in gleicher Richtung strömen wie das Heißgas und mit diesem
unmittelbar am Austritt aus der Blende in Verbindung gebracht.
[0020] Der Brenner ist vorzugsweise mit einer Luftpumpe bzw. einem Gebläse für die Verbrennungsluft
ausgestattet, die bzw. das so ausgelegt ist, daß damit der Verbrennungsluftdurchsatz
in Abhängigkeit einer Regelgröße, z.B. des im Filtergehäuse entstehenden Gegendruckes
änderbar ist.
[0021] Hierdurch wird der einwandfreie Betrieb des Brenners sichergestellt, auch wenn durch
starke Ablagerung von Rußpartikeln im Filter sich ein hoher Gegendruck im Filtergehäuse
aufbaut, der die Verbrennungsluftzufuhr zum Brenner beeinträchtigen könnte.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Brennstoffzufuhrventil mit
einem Druckluftanschluß versehen, mit dem die Brennstoffdüse in Betriebspausen des
Brenners freigehalten werden kann. Damit wird verhindert, daß Ruß bzw. Kraftstoffablagerungen,
insbesondere durch Verdampfung der flüchtigen Brennstoffbestandteile durch die Abgase
des Verbrennungsmotors die Brennstoffdüse verstopft.
[0023] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfingung werden die Abgase der Verbrennungsmaschine
als Verbrennungsluft für den Brenner verwendet, insbesondere die Abgase im Leerlaufbetrieb
der Verbrennungsmaschine. Hierzu ist ein Expansionsraum für das Abgas vor dessen
Eintritt in den Brenner vorgesehen, in dem der aufgrund des Maschinenbetriebes pulsierende
Abgasstrom sich zumindest weitgehend beruhigen kann.
[0024] Die Anordnung des Brenners innerhalb des Expansionsraumes bietet außer der Platzersparnis
viele Vorteile. Abgasleitungen zwischen Expansionsraum und Brenner sind dabei nicht
erforderlich. Der während des Brennerbetriebes vom Abgas durchströmte Expansionsraum
dient gleichzeitig als Wärmeisolierung gegenüber angrenzende Fahrzeugteile und zugleich
als Kühler für das Flammrohr des Brenners.
[0025] In diesem Fall übernimmt der Expansionsraum auch die Zuführung der Abgase in die
Heißgase.
[0026] Für die Aufteilung der Abgase in Verbrennungsluft für den Brenner und als Zumischung
für die Heißgase ist ein Strömungsrohr vorgesehen, das das Flammrohr umgibt und das
Öffnungen aufweist, die den gewünschten Zustrom der Abgase in die Heißgase vorgeben.
Die Öffnungen können nach der Mündung des Flammrohres oder aber auch um das Flammrohr
vorgesehen werden, je nach dem ob eine zusätzliche Kühlung des Flammrohres nötig oder
erwünscht ist.
[0027] Der den Expansionsraum begrenzende und den Brenner einschließende Windkessel kann
vorzugsweise am Abgasrohr, in Abgasströmungsrichtung unmittelbar vor dem Filter angeordnet
werden. Stromaufwärts nach dem Filter ist dann der Reihe nach ein Durchbruch für den
Eintritt der Heißgase, eine verstellbare Abgasklappe sowie die Öffnung für den Austritt
der Abgase in den Expansionsraum. Bei dieser Ausführung dienen die Abgase als Verbrennungsluft
und Kühlgas für den Brenner sowie als sauerstoffhaltiges Gas für die Rußverbrennung.
Es ist also zusätzlich lediglich ein Brennstoffzufuhrsystem für den Brenner vorzusehen.
[0028] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 und 3 je ein Detail aus Fig. 1 und
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel.
[0029] In der Abgasleitung 10 ist ein Rußpartikelfilter 11 zwischengeschaltet, der z.B.
aus mehreren zylindrischen porösen Schaumkeramikrohren 12 besteht. Das Abgas 13 strömt
dabei in die Hohlräume 14 der Schaumkeramikrohre 12 und von dort durch die Schaumkeramik
hindurch in äußere Räume 17, von wo aus das von Rußpartikeln gereinigte Abgas 13'
abgeleitet wird. In den porösen Wandungen der Rohre 12 werden die im Abgas 13 enthaltenden
Partikel zurückgehalten.
[0030] Der in den Keramikrohren 12 aufgefangene Ruß muß zumindest periodisch entfernt werden,
was in der Regel durch Abbrennen desselben geschieht. Dazu ist eine Erhitzung der
Keramikrohre 12 auf die Entzündungstemperatur des Rußes erforderlich, die je nach
dem Vorhandensein eines Katalysators oder von Kraftstoffzusätzen bei 300 bis 600°C
liegt. Die Abgastemperaturen können im Vollastbereich die niedrigeren Entzündungstemperaturen
erreichen, jedoch wird in der Regel diese Temperatur nicht soweit beibehalten, daß
eine ausreichende Reinigung der Filter gewährleistet ist. Bei Stadtfahrten, Fahrten
im Stau und im Falle der Stadtlinienbusse wird die Abgastemperatur zu niedrig sein,
so daß bei länger anhaltendem Betrieb ohne gleichzeitiger Rußentfernung durchaus
eine Verstopfung des Filters 11 die Folge sein kann.
[0031] Es ist daher notwendig, durch Zusatzwärme eine ausreichende Regenerierung von Rußfiltern
sicherzustellen.
[0032] Gemäß Fig. 1 ist dazu ein Brenner 20 vorgesehen, der in einen Vorraum 19 des Rußfilters
11 mündet, durch den auch das Abgas 13 strömt. Dieser Brenner 20 ist für periodische
Filterreinigungen während Betriebspausen des Verbrennungsmotors ausgelegt. Ist der
Verbrennungsmotor des Fahrzeugs abgestellt, so wird der motorseitige Abgasrohrabschnitt
10 mittels eines Schließvorganges, z.B. einer Klappe 21 vom Vorraum 19 des Filters
11 getrennt. Die Klappen können zur besseren Dichtwirkung mit Kolbenringen versehen
sein. Damit soll vermieden werden, daß bei Betrieb des Brenners 20 die aus diesem
strömenden Heißgase 23 zum Verbrennungsmotor gelangen. Die Anordnung des Brenners
20 relativ zur Strömungsrichtung des Filters 11 und des Abgases 13 richtet sich nach
dem Aufbau des jeweiligen Fahrzeugs. Gemäß Fig. 1 strömen die Heißgase 23 parallel
zur Strömungsrichtung innerhalb des Filters 11, während die Abgase 13 senkrecht dazu
einströmen.
[0033] Als Brenner 20 wird ein öl- oder gasbetriebenes Gerät verwendet, je nach Antriebssystem
des Fahrzeugs. Die Brennstoffzufuhr zum Brenner 20 erfolgt daher durch eine zusätzliche
Kraftstoffpumpe 25, die an dem Brennstofftank des Fahrzeugs angeschlossen ist. Die
Kraftstoffpumpe 25 wird von einem eigenen Motor 26 angetrieben, der gleichzeitig
ein Gebläse oder eine Luftpumpe 27 betreibt, die Luft z. B. aus dem bereits vorhandenen
Luftfilter des Fahrzeugs als Verbrennungsluft 28 dem Brenner 20 zuführt. Die Brennstoffzufuhr
29 und die Verbrennungsluftzufuhr 28 erfolgen im Verhältnis 1,05<λ<3,0, wobei eine
konstante Brennstoffzufuhr während des Betriebes des Brenners 20 vorgesehen werden
kann.
[0034] Für den Fahrzeugbetrieb, d.h. bei Ausstoßen von Abgasen 13 sind Sicherungsvorkehrungen
für das Brennersystem vorgesehen, die in einem z.B. Rückschlagventil 30 in der Verbrennungsluftzufuhrleitung
31 und einer Druckluftzufuhr 32 für ein Brennstoffventil 33 bestehen. Mit dem Rückschlagventil
30 wird verhindert, daß die Abgase 13 des Verbrennungsmotors in das Gebläse 27 und
weiter in den Ansaugfilter des Motors gelangen. Durch die heißen Abgase ver dampfen
die leichter flüchtigen Bestandteile des Brennstoffzufuhrsystems 35, so daß die zurückbleibenden
höher siedenden Bestandteile die Brennstoffdüse 34 zusetzen können. Um dieses zu verhindern,
wird während der Betriebspause des Brenners 20 und während des Betriebes des Fahrzeug-Verbrennungsmotors
Druckluft 32 durch das Ventil 33 geblasen, um eine Verschmutzung der Düse 34 zu verhindern.
[0035] Aufgrund von im Abgassystem auftretenden Fibrationen ist nur der Brenner selbst am
Abgassystem bzw. am Filtergehäuse befestigt, während alle anderen Komponenten, nämlich
die Kraftstoffpumpe 25, der Motor 26, das Gebläse 27 und das Brennstoffventil 33 am
Fahrzeugrahmen befestigt sind. Elastische Bereiche 40, 41 der Brennstoff- bzw. Verbrennungsgaszufuhr
verhindern die Ausbreitung der Fibrationen des Brenners 20 auf die übrigen Komponenten
des Brennersystems bzw. auf das Fahrzeug.
[0036] Für die Verbrennung der Rußpartikel im Abgasfilter 11 ist es erforderlich, daß in
das Filtergehäuse Sauerstoff zugeführt wird, nachdem die Heißgase 23 keinen ausreichenden
Sauerstoffgehalt haben. Zu diesem Zweck ist eine Zusatzleitung 45 vorgesehen, durch
die Luft 60 aus der Verbrennungsluftleitung 31 abgeleitet und den Heißgasen 23 beigemischt
wird. Die Beimischung erfolgt nach der Verbrennungszone 46 des Brenners 20. Hierzu
ist das Flammrohr 47 von einer Hülse 48 umgeben und im Bereich nach der Verbrennungszone
46 mit Durchlässen 49 versehen. Die Zusatzleitung 45 mündet in den Ringraum 50 zwischen
der Hülse 48 und dem Flammrohr 47 und gelangt über die Öffnungen 49 zum Heißgas 23,
wo es sich vermischt und als gekühltes Mischgas 53 in den Vorraum 19 des Filters 11
einströmt. Durch eine Prallplatte 54 wird das Mischgas 53 verteilt und gegebenenfalls
durch die Umlenkung vollends vermischt. Das Mischgas 53 strömt ebenso wie das Abgas
13 über die noch freigebliebenen Hohlräume 14 durch die Keramikwandungen der Rohre
12 hindurch.
[0037] Die mit ca.1600°C aus der Verbrennungszone 46 austretenden Heißgase werden unter
entsprechender Zumischung von Frischluft aus der Zusatzleitung 45 auf ca. 600°C abgekühlt.
Diese Temperatur reicht aus, um die Rußpartikel im Keramikrohr 12 auf deren Zündtemperatur
von 500°C aufzuheizen. Mittels eines Thermosstaten 58 wird über ein Magnetventil 59,
das in der Zusatzleitung 45 zwischengeschaltet ist, der Zusatzluftdurchsatz 60 so
geregelt, daß die Temperatur des Mischgases 53 den erwünschten Wert, z.B. ca. 600°C
konstant beibehält. Je nach Ablagerungsgrad des Rußes in den Filterrohren 12 wird
ein Gegendruck im Vorraum 19 aufgebaut, der bei dem Betrieb des Brenners 20 berücksichtigt
werden muß. Mittels eines Druckreglers 62 wird demzufolge die Luftpumpe 27 so geregelt,
daß im Verbrennungsluftzufuhrrohr 31 ein definierter Überdruck gegenüber dem Vorraum
19 herrscht.
[0038] Die in Fig. 1 gezeigte Ausführung ist ein Beispiel, bei dem der Rußfilter 11 periodisch
regeneriert wird. Im Betrieb des Fahrzeugs ist die Klappe 21 zum Durchlassen des
Abgases 13 geöffnet, während dieser Zeit ist der Brenner außer Betrieb. Um den Reinigungsprozeß
des Filters 11 durchzuführen, muß der Verbrennungsmotor abgeschaltet sein. Die Klappe
21 wird geschlossen und der Brenner 20 wird in Betrieb genommen. In etwa 5 bis 15
Minuten, je nach Füllungsgrad und Größe des Filters 11, ist dieser wieder gereinigt
und zur erneuten Aufnahme von Ruß bereit.
[0039] Die Einrichtung läßt sich auch bei Doppelfiltersystemen verwenden. Hier wird die
Zuleitung des Abgasrohres 10 bzw. der Mischgase 53 alternierend von einem Filter zum
anderen geleitet. Während ein Filter Ruß aus den Abgasen aufnimmt, wird der andere
Filter zu dessen Reinigung vom Mischgas aus dem Brenner beaufschlagt. Nach einer vorgegebenen
Zeit werden die Gasströme auf den jeweils anderen Filter gelenkt. Auf diese Weise
ist ein kontinuierlicher Betrieb bzw. eine kontinuierliche Reinigung möglich, bei
der das Fahrzeug nicht außer Betrieb genommen werden muß. Da die Reduzierung nur etwa
2 - 3 mal täglich erfolgt, ist es auch denkbar, für die kurze Zeit der Regenerierung
auf den Filter vollständig zu verzichten und ihn durch einen Bypaß zu umgehen.
[0040] Fig. 2 zeigt einen Teil des Brenners 20 mit einem Brennergehäuse 36 und der darin
angeordneten Brennstoffdüse 34, die in einem Mischrohr 24 mündet. Das Mischrohr 24
ist vom Flammrohr 74 umgeben, das die Verbrennungszone 46 einschließt. Das aus der
Verbrennungszone 46 austretende Heißgas 23 wird mit der Zusatzluft 60 vermischt, das
durch die Leitung 45 in einem Ringraum 50' einströmt. Zu diesem Zweck ist an der Mündung
des Flammrohres 74 eine Blende 15 aufgesetzt, deren Querschnitt sich zur Mündung 38
hin verkleinert. Am Mündungsende 38 der Blende 15 sind Schlitze 49' vorgesehen, durch
die das Heißgas 23 zusätzlich zur stirnseitig verbleibenden Öffnung der Blende 15
heraustritt. Dabei vermischt sich das Heißgas 23 mit der im Ringspalt 50' befindlichen
Zusatzluft 60. Der Ringspalt 50' wird durch eine die Blende 15 umgebende Hülse 39
gebildet, in die die Gaszufuhrleitung 45 mündet.
[0041] Durch starke Verjüngung des Mündungsteiles 38 der Blende 15 kann der durch die Schlitze
49' gezwungene Heißgasstromanteil vergrößert werden, um damit die Ver mischung der
beiden Gase soweit wie möglich noch innerhalb des Ringspaltes 50' erfolgen zu lassen.
Ähnliche Wirkung wird erreicht, wenn die stirnseitige Öffnung der Blende 15 geschlossen
wird.
[0042] Durch die Blende 15 wird der Heißgasstrom 23 radial aufgefächert. Der strom erhält
damit eine wesentlich größere Kontaktfläche für die Zusatzluft 60. Dadurch kann eine
gute Vermischung der beiden Gase 23 und 60 sowie auch ein wirkungsvoller Temperaturausgleich
erfolgen, wobei keine weiteren Maßnahmen notwendig sind. Die gewünschen Ziele bei
der Vermischung der beiden Gase 23 und 60 werden dabei in einem relativ kurzen Ringraum
erfüllt, was zu einer Einsparung in der Gesamtlänge des Mischungsraumes führt.
[0043] Die Blende kann vielseitig ausgestaltet werden, um eine Auffächelung bzw. Teilung
des Heißgasstromes 23 zu erreichen.
[0044] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem ein zylindrisches
Blendenbauteil 15' an seinem Mündungsende 38 im Umfang wellenartig geformt ist derart,
daß der Querschnitt 41 die Form eines Sternes oder ähnlichen Gebildes einnimmt. Das
aus der Blende 15' austretende Heißgas 23 hat damit auch einen sternförmigen Querschnitt.
Durch starkes Einziehen der zur Zylindermitte hineingedrückten Umfangsteile 43 der
Blende 15' können schmale, sternförmig gerichtete Austrittsschlitze 44 gebildet werden,
die eine sehr hohe Vergrößerung der Umfangsfläche des austretenden Heißgasstrahles
23 bewirkt. Die eingezogenen Bereiche 43 dienen gleichzeitig zur Leitung des Gasstromes
60 in den Mittelbereich 51 des Heißgasstromes 23. Bei einer Blende gemäß Fig. 3 dringt
also das Zusatzgas 60 bis in den Kern des Heißgasstromes 23 ein.
[0045] In Fig. 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem die Brenneranlage zur Regenerierung
des Filters 11' so ausgelegt ist, daß die Abgase 13 als Verbrennungsluft für den
Brenner 20 und als sauerstoffhaltiges Gas genutzt werden kann.
[0046] Dazu ist ein von einem Gehäuse 81 umgebener Expansionsraum 80 vorgesehen, in den
ein Einlaßstutzen 70 für das Abgas 13 hineinragt und der zumindest den heißen Teil
des Brenners 20 enthält. Im Betrieb des Fahrzeugs werden die Abgase 13 über die Hauptabgasleitung
10 in den Filter 11' geführt, indem eine Hauptklappe 82 das Abgasrohr 10 freigibt,
während eine Nebenklappe 83 den vom Abgasrohr 10 abzweigenden Einlaßstutzen 70 sperrt.
Beide Klappen 82, 83 können über einen geeigneten Mechanismus 84 vom Fahrer bedient
werden.
[0047] Zur Regenerierung des Filters 11' wird die Verbrennungsmaschine des Fahrzeugs im
Leerlauf betrieben, die Hauptklappe 82 geschlossen und die Nebenklappe 83 geöffnet.
Damit strömen die im Leerlauf entstehenden sauerstoffhaltigen Abgase 13 durch den
Einlaßstutzen 70 in den Expansionsraum 80 hinein. Gleichzeitig wird die Brennstoffzufuhr
29 zum Brenner 20 freigegeben. Der aus der Düse 34 austretende Brennstoff mischt sich
mit den aus dem Expansionsbehälter einströmenden Teilstrom des Abgases 13. Das Mischrohr
24 ist so angeordnet, daß die Verbrennungsgase 23 aus der Verbrennungszone 46 über
einen ringzylindrischen Rezirkulationsraum 75 in das Mischrohr 24 zurückgesaugt werden.
Innerhalb des Mischrohres 24 wird der Brennstoff 29 durch die rezirkulierenden Verbrennungsgase
86 erwärmt und verdampft und mit diesen und dem Abgas 13 zu einem vollständig verbrennbaren
Gas vermischt, das mit einer Zündeinrichtung 85 gezündet und in der Verbrennungszone
46 innerhalb des Flammrohres 47' vollständig verbrennt.
[0048] Der Brenner 20 bzw. das Flammrohr 47' ist von einem Strömungsrohr 71 umgeben, das
Öffnungen 72 enthält, durch die die Abgase 13 teilweise aus dem Expansionsraum 80
an den Austritt des Flammrohres 47' gelangen.
[0049] Das hier eintretende Abgas vermischt sich somit mit dem aus dem Flammrohr 47' austretenden
Heißgas 23. Hierbei wird einerseits das Heißgas mit den kühleren Abgasen 23 auf niedrigere
Temperaturen gebracht und andererseits der Sauerstoff im Heißgas 23 angereichert.
Das auf diese Weise gekühlte und mit Sauerstoff versetzte Heißgas 53' strömt dann
in Strömungsrichtung der Hauptabgase 13 nach der Hauptklappe 82 in das Abgasrohr 10
ein, um von dort in den Filter 11' zu gelangen.
[0050] Bei dieser Ausführung wird also keine gesonderte Frischluft für den Regenerationsbetrieb
benötigt. Stattdessen wird das Abgas 13 in einer einfachen Weise über den Brenner
umgelenkt. Durch die in einer derartigen Anordnung ohnehin vorgesehenen Drosselstellen
zwischen der Nebenklappe 83 im Einlaßstutzen 70 und in den Eintrittsöffnungen 72,
73 und 74 im Brennergehäuse 36 findet eine Dämpfung der stark pulsierenden Motorabgase
13 statt, die durch den gleichzeitig als Gasführung dienenden Expansionsraum 80 stark
unterstützt wird. Es sind also keine weiteren Maßnahmen notwendig, um die stark schwingenden
Motorabgase 13 als Verbrennungsluft für den Brenner 20 brauchbar zu machen.
[0051] Je nach Bedarf und ohne weiteren Aufwand kann das abgas 13 gleichzeitig dazu verwendet
werden, das Flammrohr 47' zu kühlen, indem entsprechende Öffnungen 72 auch im Bereich
des Flammrohres 47' vorgesehen werden.
[0052] Die Ausführung gemäß Fig. 4 eignet sich ganz besonders für Stadtlinienbusse, bei
denen im Fahrplan Wartezeiten eingeplant werden müssen. Diese Pausen können dazu genützt
werden, den Regeneriervorgang durchzuführen.
[0053] Im allgemeinen wird das Fahrzeug mit einer optischen und/oder akustischen Anzeige
versehen, die in Abhängigkeit vom Druckverlust des Filters in Verbindung mit Motordrehzahl
und Abgastemperatur bzw. anderweitigen Größen, ein Signal abgibt, das anzeigt, daß
der Filter demnächst regeneriert werden muß. Der Fahrer wird dann das Fahrzeug kurzzeitig
im Leerlauf betreiben und über Bedienungselemente die Hauptklappe 82 schließen, gleichzeitig
die Nebenklappe 83 öffnen und den Regeneriervorgang einleiten. Nach einer vorgeschriebenen
Zeit zwischen 5 bis 15 Minuten kann die Regenerierungsphase wieder beendet werden.
Der Fahrer wird dann von Regenerierbetrieb auf Fahrbetrieb umschalten, so daß die
Abgase wieder im Hauptabgasrohr zum Filter gelangen. Danach kann die Fahrt bzw. der
Fahrzeugbetrieb (Filterbetrieb) wieder fortgesetzt werden.
1. Vorrichtung zum Regenerieren von Rußfiltern, die in der Abgasleitung von Verbrennungsmaschinen
angeordnet sind, mit einem an der Abgasleitung in der Nähe des Rußfilters angeordneten,
eine Brennstoffdüse enthaltenden Brenner (20), dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner
ein Ölbrenner (20) ist, der ein der Brennstoffdüse (22) zugeordnetes Mischrohr (24)
und ein das Mischrohr umgebendes Flammrohr (47, 47') hat, das eine Verbrennungszone
(46) begrenzt, und daß der Brenner so ausgestaltet ist, daß ein Teil der Heißgase
aus der Verbrennungszone eingangsseitig in das Mischrohr zurückströmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gasbrenner mit einem
Flammrohr vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brenner (20)
eine Einrichtung (45; 70, 72) zum Zuführen von sauerstoffhaltigem Gas (60, 13) zugeordnet
ist, mit der das sauerstoffhaltige Gas in der Umgebung des Flammrohres (47, 47')
dem Heißgas (23) des Brenners (20) zuführbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung eine Zusatzleitung
(45) für Frischluft ist, die in der Umgebung des Flammrohres (47) des Brenners (20)
mündet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zusatzleitung (45)
für die Frischluft (60) ein Regelventil (59) zwischengeschaltet ist, mit dem der Frischluftdurchsatz
in Abhängigkeit der Temperatur des mit der Frischluft gekühlten Heißgases (23 bzw.
53) regelbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelventil (59) so
ausgelegt ist, daß die Temperatur des gekühlten Heißgases (53) auf einer konstanten
Temperatur, etwa 600°C haltbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung eine Abgaszuführeinrichtung
(70, 72) ist, mit der zumindest ein Teil des Abgases (13) der Verbrennungsmaschine
in die Umgebung des Flammrohres (47') des Brenners (20) leitbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, daß der Brenner (20) am Austritt
des Flammrohres (47, 47') eine im wesentlichen zylindrisch ausgebildete Blende (15)
hat, die den Heißgasstrom (23) aufteilt, daß die Blende im Mantelbereich zumindest
teilweise mit einem Kanal (50) für das sauerstoffhaltige Gas (60, 13) umgeben ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das ausgangsseitige Ende
(38) der Blende (15') wellenartig verengt ist derart, daß der Austritt einen annähernd
sternförmigen Querschnitt (41) hat.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (15)
radial von einer Hülse (39) zur Bildung eines Strömungskanals (50') für das sauerstoffhaltige
Gas (60, 13) umgeben ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Brenner (20) mit einer Luftpumpe (27) für die Verbrennungsluft ausgestattet ist,
die so ausgelegt ist, daß damit der Verbrennungsluftdurchsatz (28) in Abhängigkeit
einer Regelgröße änderbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Druckluftleitung (32) vorgesehen ist, die in einem Brennstoffventil (33) für
die Brennstoffzufuhr (29) für den Brenner (20) mündet.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel (70, 81, 82, 83, 73, 74) vorgesehen sind, mit denen Abgase (13) der Verbrennungsmaschine
als Verbrennungsluft dem Brenner (20) zuführbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Expansionsraum
(80) für das Abgas (13) vor dessen Eintritt (73) in den Brenner (20) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner (20) zumindest
teilweise im Expansionsraum (80) angeordnet ist und zwar so, daß das Strömungsrohr
(71) vom relativ kaltem Abgas umspülbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammrohr (47')
von einem mit Öffnungen (72) versehenen Strömungsrohr (71) umgeben ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Expansionsraum (80) über eine schließbare Öffnung (70) mit dem Raum (10') der Abgasleitung
(10) stromaufwärts des Rußfilters (11') verbindbar ist und daß die Abgasleitung
(10) zwischen der Öffnung und dem Filter eine verstellbare Drossel (82) aufweist.