[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Stützten der Beckenbodenmuskulatur
bei der natürlichen Stuhlentleerung.
[0002] Durch Erschlaffung bzw. Ueberdehnung der Beckenbodenmuskulatur wird die natürliche
Lage des Enddarmes und damit die natürliche Stuhlentleerung bei vielen Menschen erschwert.
[0003] Ziel der Erfindung ist es, eine Einrichtung zu schaffen, mit der die Stuhlentleerung
erleichtert wird.
[0004] Dieses Ziel wird erfindungsgemäss durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches l erreicht.
[0005] Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil ist im wesentlichen darin zu sehen, dass
die Stützung der Beckenbodenmuskulatur durch ein Widerlager erfolgt, das im Idealfall
vom Verwender allein durch entsprechendes Andrücken, die von der Steissbeinspitze
zum After ziehende Muskulatur stützt.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Organ als Toilettensitz ausgebildet.
Dies hat den Vorteil, dass der Verwender allein durch kräftigeres oder lockeres Sitzen,
die Beckenbodenmuskulatur entsprechend stützen kann.
[0007] Bei einer anderen Ausführungsform kann das erste Organ mit einer Haltevorrichtung
versehen sein, so dass das Organ an einen vorhandenen Toilettensitz befestigt werden
kann.
[0008] Bei einer weiteren Ausführungsform kann das zweite Organ als auf einem Toilettensitz
auflegbarer Teil ausgebildet und mit Mitteln versehen sein, so dass der Teil auf
einen vorhandenen Toilettensitz aufgelegt werden kann.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
Fig. l eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemässen
Einrichtung in Gebrauchslage;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. l dargestellte Ausführungsform; und
Fig. 3 bis 5 Schnitte durch andere Ausführungsformen der erfindungsgemässen Einrichtung.
[0011] Wie aus den Figuren l und 2 ersichtlich ist, handelt es sich bei der dargestellten
Ausführungsform um einen Toilettensitz. Die Fig. l zeigt ferner einen Teil des menschlichen
Beckens mit dem Steissbein l, dem Beckenboden 2 und dem After 3. Der Toilettensitz
enthält einen ersten Abschnitt 5, der mit dem eigentlichen Sitzteil 6 einstückig ausgebildet
ist. Der erste Abschnitt 5 weist einen konvexen Abschnitt 7 auf. In der Gebrauchslage
liegt der Beckenboden 2 auf diesen ersten Abschnitt 5 auf. Durch diese Auflage wird
verhindert, dass bei erschlaffter bzw. überdehnter Beckenbodenmuskulatur der Beckenboden
2 nach aussen gewölbt und die natürliche Stuhlentleerung erschwert wird.
[0012] Die Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung,
bei der zur Stützung des Beckenbodens ein erstes Organ 8 vorgesehen ist, das an einem
zweiten Organ 9 befestigt ist. Das erste Organ 8 unterscheidet sich von dem in Fig.
l und 2 dargestellten Abschnitt 5 lediglich dadurch, dass es eine Haltevorrichtung,
bestehend aus einem Halteabschnitt l0 und einem Be festigungsmittel oder einem Scharnier
(nicht dargestellt) aufweist. Wie aus dieser Fig. 3 ersichtlich ist, kann das zweite
Organ 9 ein Toilettensitz oder ein mindestens eine Stütze (nicht dargestellt) aufweisendes
Organ sein, das insbesondere bei Stehbecken anwendbar wäre. Das erste Organ 8 kann
ein Voll- oder Hohlkörper sein. Bei der Ausbildung als Hohlkörper kann das erste
Organ 8 mit einem Vibrator oder einer Vorrichtung versehen werden, um eine Vibration
oder elektrische Stimulation der Beckenbodenmuskulatur zu bewirken.
[0013] Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung besteht
aus einem ersten Organ ll mit einem Halteabschnitt l2, die einstückig miteinander
ausgebildet sind. In Fig. 4 ist das erste Organ ll als Hohlkörper dargestellt. Selbstverständlich
ist es möglich, dieses erste Organ ll als Vollkörper auszubilden.
[0014] Das zweite Organ l2 ist so ausgestaltet, dass es mindestens auf den Hinterteil eines
vorhandenen Toilettensitzes aufsetzbar ist. Das zweite Organ l2 kann auch so ausgestaltet
werden, dass es über einen vorhandenen Toilettensitz gezogen werden kann. Durch die
vorstehend beschriebene Ausführung kann die in Fig. 4 dargestellte Einrichtung zusammengelegt
werden und eignet sich in vorteilhafter Weise für Reisen.
[0015] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist das erste Organ l3 ein Vollkörper,
der mit dem als Hohlkörper ausgebildeten zweiten Organ l4 einstückig ausgebildet
ist. Diese Ausführungsform bringt vor allem eine Gewichtseinsparung gegenüber der
in Fig. 2 dargestellten Einrichtung. Ferner kann bei dieser Ausführungsform ein Vibrator
oder eine Vorrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen werden, um eine Vibration oder
elektrische Stimulation der Beckenbodenmuskulatur zu bewirken.
1. Einrichtung zum Stützen der Beckenbodenmuskulatur bei der natürlichen Stuhlentleerung,
gekennzeichnet durch ein Organ (5,8,ll,l3), das einen an den Beckenboden (2) anlegbaren
konvexen Abschnitt (7) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch l, gekennzeichnet durch einen Vibrator, um eine Vibration
der Muskulatur zu bewirken.
3. Einrichtung nach Anspruch l, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung, um eine elektrische
Stimulation der Muskulatur zu bewirken.
4. Einrichtung nach Anspruch l, gekennzeichnet durch ein zweites Organ (6,9,l4), an
dem das erste Organ (5,8,ll,l3) vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste oder zweite
Organ ein Vollkörper ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste oder zweite
Organ ein Hohlkörper ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite
Organ ein Hohlkörper ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite
Organ ein Vollkörper ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper
elastisch verformbar ist.
l0. Einrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch mindestens einen Anschlussteil,
um den Hohlkörper mit einem gasförmigen oder hydraulischen Medium zu füllen.
11. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite
Organ (5,6; 13,l4) ein stückig ausgebildet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite
Organ (8,9,ll) fest oder beweglich miteinander verbunden sind.
13. Einrichtung nach Anspruch ll, gekennzeichnet durch Mittel (l0,l2) zum Verbinden
der Organe.
14. Einrichtung nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein Scharnier
umfassen, um das erste Organ (8) in und aus eine Gebrauchslage zu schwenken.
15. Einrichtung nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel mindestens
ein elastisches Element umfassen, um das erste Organ elastisch am zweiten Organ zu
halten.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4-l2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite
Organ (6) ein Toilettensitz ist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüäche 4-l2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite
Organ als ein mindestens eine Stütze aufweisender Sitz ausgebildet ist.
18. Einrichtung nach Anspruch l, gekennzeichnet durch eine Haltevorrichtung, um das
Organ (8,ll) an einem Toilettensitz zu befestigen.
19. Einrichtung nach Anspruch l8, dadurch gekennzeichnet, dass das Organ (8,ll) und
die Haltevorrichtung einstückig ausgebildet sind.
20. Einrichtung nach Anspruch l8, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung
eine Klemmvorrichtung aufweist, um das Organ an einem Toilettensitz festzuklemmen.
2l. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Organ (l2)
als auf einen Toilettensitz auflegbarer Teil ausgebildet und mit Mitteln versehen
ist, um den Teil auf den Toilettensitz zu halten.